05.01.2013 Aufrufe

THEIST – ATHEIST - Christoph Zimmer

THEIST – ATHEIST - Christoph Zimmer

THEIST – ATHEIST - Christoph Zimmer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

22<br />

Ausgerechnet der Theist, dialektisch durch und durch kontaminiert, der seiner coincidentia<br />

oppositorum in liederlicher Liebedienerei die schmutzige Schleppe<br />

nachzutragen sich nicht schämt, dem zur Korrektur der eignen gröbsten Schnitzer<br />

es an Einsicht stets gemangelt, der Verneinung logisch nicht gelten lassen mochte,<br />

weil er in graduiertem Unverständnis trotz großer Anstrengung einen Widerspruch<br />

einwandfrei zu formulieren untüchtig, der kurz zuvor ausdrücklich noch die<br />

Nichtwidersprüchlichkeit von „theistisch“ und „atheistisch“ in albernen Psychologemen<br />

vorgetragen, wirft sich auf, Atheisten Widersprüche anzukreiden, die sie<br />

nicht geäußert haben.<br />

Er karikiert Atheismus als Position, die wider besseres Wissen einen Gegenstand<br />

„negiere“, der jedermann vor Augen stünde, um sie als wirklichkeitsfremd, an<br />

Realitätsverweigerung leidend, als zu beschränkt, das Offensichtliche zu begreifen,<br />

„wissenschaftlich“ auszuschalten, zu verleumden.<br />

Immer wieder beschreibt Theist Atheismus als alles mögliche, nur nicht so, wie es<br />

Kontradiktion erfordert. Nach seinem hemiplegischen Verständnis liegt Gottes Existenz<br />

allem und jedem längst zugrunde, unbeachtlich wie sich die Tatsachen verhalten.<br />

Atheismus könne Existenz Gottes nicht betreffen, und folglich zu Theismus<br />

nicht gegensätzlich sein.<br />

Daß in so vielen Beiträgen die Negation, das Wesentliche an dem Ausdruck<br />

„atheistisch“, logisch glattweg ignoriert, das gehaltlose Prädikat „... ist Gott“, verglichen<br />

mit der Form „es ist nicht der Fall, daß ...“, für wichtiger genommen wird,<br />

erhellt, daß „theistisch“ und „atheistisch“ gemeintheologalphilosophisch nicht als<br />

einander ausschließend verstanden werden, obwohl, daß „Theist“ die Negation<br />

von „Atheist“ und umgekehrt, von apparenter Evidenz.<br />

Theologie hatte mit der Negation immer schon Probleme. Auch Philosophie<br />

kommt hier nicht besser weg. Im 20. Jahrhundert entwickelt sie sinnlose Widersprüchlichkeit<br />

programmatisch zur Methode, nachdem sie von der negativen<br />

Theologie des DIONYSIOS AREOPAGITA und CUSANUS wörtlich abgeschrieben, um eine<br />

neue Dialektik zu entwickeln, die alle logischen Gesetze verworfen, ausgeschieden<br />

hat. 23 Mit marxistischer Dialektik und der ihr noch eins draufsetzenden „negativen<br />

Dialektik“ erreichte das als Wissenschaft verbrämte Schwadronieren die<br />

Klimax philosophischer Bradynoia.<br />

3.4. Wohl die wichtigste Bedeutung von „atheistisch“, auf die Theist am Ende<br />

immer zielt, ist „gottlos“, „böse“ 24 . Theistische Tücke kippt hier in Niedertracht,<br />

23 ZIMMER, Aufklärung ohne Dialektik; Negation und via negationis, www.zmm.cc.<br />

24 Alttestamentliche Vorstellungen nötigen, „Sünde“ „Gottlosen“ zuzuordnen, „Gerechtigkeit“ jedoch<br />

den „Frommen“. „Mehr und mehr aber hat sich der Gegensatz zwischen Gerechtigkeit

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!