THEIST – ATHEIST - Christoph Zimmer
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Das ist der Hintergrund, weshalb PASCAL Gottes Existenz von endlosen Wünschen,<br />
die zu erfüllen nur ein Gott imstande, 83 gar nicht unterscheiden mag. Existenz<br />
muß er als lästiges Gepäck noch ein wenig mit sich schleppen, damit Glückseligkeit<br />
er erwarten kann.<br />
Des Unlauteren nicht genug wird hinzugesetzt, daß Gott Seligkeit verbürge. 84 Nur<br />
so kann Spieler glauben, „alles“ zu gewinnen. Wäre Seligkeit nicht an Gott gekoppelt,<br />
was brächte es ihm ein, daß Gott existiert? Nur der Gott interessiert, der<br />
gibt. Einen Gott, der existiert, und damit basta, will keine Religion.<br />
Und wenn einer dieser Wette Aussichtslosigkeit zum Trotz es doch geschafft,<br />
durch ihren Schwindel sich hindurch noch zu lavieren irgendwie vermocht, durch<br />
Glück gemeiner Gaunerei entronnen, und stünde Gott ihm leibhaftig gegenüber,<br />
an seiner Existenz kein Zweifel mehr, die Wette eindeutig, klar gewonnen, was<br />
niemand ihm mehr nehmen kann, wo bleibt dann seine Seligkeit?<br />
In diesem Spiel ist nur eines sicher, auf das man sich verlassen kann, daß Gewinner<br />
nie gewinnt.<br />
doch wohl sagen, daß er dem menschlichen Egoismus entspringt [...].“ ALBERT, HANS: Das Elend<br />
der Theologie. Kritische Auseinandersetzung mit Hans Küng. Aschaffenburg 2005, 171; vgl.<br />
154f, 199-202.<br />
83 Eigenschaften Gottes werden dem dogmatisch angepaßt. Ein Gott, der nicht allmächtig, ewig<br />
usw., kann schlecht Unendliches verteilen. Gott wird so zurechtgemacht, daß er zumindest potenziell<br />
auch liefern können muß, was man von ihm haben will.<br />
84 „[...] daß Seligkeit aus einer fixen Idee noch nicht eine wahre Idee macht“. NIETZSCHE, Antichrist,<br />
50.<br />
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