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Schlösser, Parks & Herrenhäuser - Urlaub an Ostsee und Seen ...

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4<br />

schwungvolles Gelände zum Wildgatter <strong>und</strong><br />

zum neogotischen Mausoleum. Durch den<br />

Park führen neben zwei geraden Alleen <strong>und</strong><br />

dem gew<strong>und</strong>enen Krebsbach viele atemberaubende<br />

Blicke. Einerseits auf die Häuser der<br />

Stadt, <strong>an</strong>dererseits auf den hinter dem Park<br />

schlummernden Greifswalder Bodden.<br />

Nur wenige Kilometer entfernt baute<br />

Malte am Str<strong>an</strong>d von Lauterbach 1818 das<br />

»Badehaus Goor«. Für den exklusiven »Tempel«<br />

mit seinen 18 tosk<strong>an</strong>ischen Säulen ließ<br />

er sogar Carrara-Marmor aus Italien kommen.<br />

Das gefiel den noblen Gästen, zu denen häufig<br />

königliche Hoheiten aus Schweden, Preußen<br />

<strong>und</strong> Russl<strong>an</strong>d sowie Otto von Bismarck<br />

<strong>und</strong> Alex<strong>an</strong>der von Humboldt zählten. Das<br />

w<strong>und</strong>erschöne Baudenkmal ist inzwischen<br />

erstklassig s<strong>an</strong>iert <strong>und</strong> wieder auf <strong>an</strong>spruchsvolle<br />

Hotelgäste eingestellt.<br />

Doch der ehrgeizige Fürst setzte noch<br />

eins drauf. 1837 bereicherte der fleißige Bauherr<br />

sein inzwischen zu Preußen gehörendes<br />

Inselreich mit dem neogotischen Jagdschloss<br />

Gr<strong>an</strong>itz um einen weiteren Höhepunkt. Er<br />

stellte es mitten in die <strong>an</strong>mutige Waldl<strong>an</strong>d-<br />

schaft auf den 106 Meter hohen Tempelberg,<br />

sodass der Blick vom Schlossturm über fast<br />

das g<strong>an</strong>ze Fürstentum schweift. Neben<br />

Schinkel <strong>und</strong> Steinmeyer hatte sogar König<br />

Friedrich Wilhelm IV. von Preußen Aktien am<br />

Entwurf für den kastellartigen Bau, den ein<br />

Park mit f<strong>an</strong>tastischen Ein- <strong>und</strong> Ausblicken<br />

umgibt.<br />

u den herausragendsten <strong>und</strong><br />

Z<br />

ungewöhnlichsten Schloss<strong>an</strong>lagen<br />

jener Tage zählt Burg<br />

Schlitz in Hohen Demzin.<br />

1806 ließ Graf H<strong>an</strong>s von<br />

Schlitz - ein preußischer Diplomat - hier seine<br />

Träume von einem Familiensitz wahr werden.<br />

Das klassizistische Gebäude verfügt über einen<br />

dreigeschossigen, turmartigen Mittelteil<br />

mit mächtigen Säulen <strong>und</strong> einer großen Freitreppe.<br />

Auf 60 Hektar <strong>und</strong> zahlreichen Hügeln<br />

erstreckt sich ein rom<strong>an</strong>tischer, abwechslungsreicher<br />

Park mit Laubwäldern, Wiesen,<br />

Teichen <strong>und</strong> einem Bach. Über 30 Denkmäler,<br />

Skulpturen, Grotten, Säulen <strong>und</strong> Obelisken -<br />

teilweise mit schwülstigen Inschriften - zeugen<br />

von der sentimentalen Ader des Hausherren<br />

<strong>und</strong> seiner Nachfahren.<br />

Fotos: TMV/Gr<strong>und</strong>ner (4)<br />

Neben den <strong>an</strong>tiken Anleihen des Klassizismus<br />

f<strong>an</strong>d m<strong>an</strong> ab Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

auch wieder <strong>an</strong> Mittelalterlichem Gefallen.<br />

Vor allem die Rom<strong>an</strong>tik in Kunst <strong>und</strong><br />

Literatur sowie die Besinnung auf traditionelle<br />

Werte bewirkten auch in der Architektur<br />

eine Hinwendung zur Bauweise verg<strong>an</strong>gener<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte. Mit dem sogen<strong>an</strong>nten<br />

Historismus wurden Neogotik, Neorenaiss<strong>an</strong>ce,<br />

Neobarock, Neoklassizismus <strong>und</strong> die<br />

Mischung aus alldem populär. Dabei lieferte<br />

hierzul<strong>an</strong>de vor allem die Berliner Bauschule<br />

die wichtigsten Impulse <strong>und</strong> renommierte<br />

Architekten (F Seite 19). Als he rausragender<br />

Baumeister von <strong>Herrenhäuser</strong>n im Stil der<br />

Tudorgotik gilt in Mecklenburg <strong>und</strong> Vorpommern<br />

beispielsweise der Schinkel-Schüler<br />

Friedrich Hitzig. Auf sein Konto gehen u. a.<br />

die <strong>Herrenhäuser</strong> in Bredenfelde, Kartlow,<br />

Kittendorf, Neetzow <strong>und</strong> Hohendorf. Die<br />

vielgliedrigen Gebäude auf asymmetrischem<br />

Gr<strong>und</strong>riss verfügen über einen Turm<br />

<strong>und</strong> knüpfen <strong>an</strong> englische L<strong>an</strong>dsitze des<br />

Mittel alters <strong>an</strong>. Das von ihm 1865/66 für<br />

Großherzog Georg von Mecklenburg-Strelitz<br />

umgebaute <strong>und</strong> durchaus stattliche Schloss<br />

Remplin ging 1940 leider in Flammen auf.<br />

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