Schlösser, Parks & Herrenhäuser - Urlaub an Ostsee und Seen ...

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1 Katzow. Von der Kuhweide zur
Kunstmeile - über 80 Plastiken schmücken
den Skulpturenpark inzwischen.
2 Klockenhagen. 300 Heil- und Würzkräuter
sprießen im Garten des Freilichtmuseums.
Hildegard von Bingen hätte ihre Freude.
trum, vorbei an einem raschelnden Schilfdschungel
und einer duftenden Blumenwiese.
In vielen Parks von Mecklenburg-Vorpommern
gehen natürlich Gewachsenes und
künstlich Geschaffenes eine faszinierende
Symbiose ein. So gilt der Skulpturenpark in
Katzow als einzigartiges Zentrum moderner
Kunst in Nordostdeutschland. Den Grundstein
legte der Bildhauer Thomas Radeloff,
als er 1991 seine »Drei Figuren« auf eine
Wiese stellte. Inzwischen versammeln sich
hier auf 18 Hektar mehr als 80 Kunstwerke.
Tendenz steigend. Einige der Objekte ragen
bis zu 14 Meter in die Höhe. Schloss Bröllin
vereint auf rund 45.000 Quadratmetern einen
denkmalgeschützen Gutspark, einen historischen
Nutzgarten und innovative Kunst
sowie freies Theater, Tanz und Jugendkultur.
Auch Schloss und Park Plüschow beheimaten
regelmäßig Kreative aus aller Welt, die
sich in der Idylle von der Muse küssen lassen.
Zaungäste sind hier ebenso willkommen wie
in Wiligrad. In dem ausgedehnten Waldpark
warten neben zeitgenössischen auch zahlreiche
hundertjährige Skulpturen und Säulen,
Brunnen und Gedenksteine auf Entdecker.
Die Schlossgärtnerei baut heimische Kräuter
für Küche und Hausapotheke wie zu Zeiten
von Herzog Johann Albrecht an. Im Schloss
stehen Galerieausstellungen, Führungen sowie
Kurse in Malerei und plastischem Gestalten,
Musik und Tanz auf der Tagesordnung.
In doppelter Hinsicht malerisch ist der
Garten von Otto Niemeyer-Holstein (1896-
1984) in Lüttenort auf Usedom. Das Anwesen
mit seiner eigenwilligen Architektur,
verschiedenen Gartenräumen und den vom
Maler in Beziehung zu den Pflanzen aufgestellten
Plastiken ist ein Gesamtkunstwerk.
Die schönsten Motive boten sich Niemeyer-
Holstein schon allein, wenn er aus dem Fenster
blickte.
Mit asiatischem Flair präsentiert sich in
Todendorf der ehemalige Gutspark. Deutsche
und japanische Bildhauer hinterließen
ihre Spuren in Holz, Stein sowie bei der Gar-
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tenkunst. Teiche und besinnliche Ort der
Ruhe bestimmen den Hain, der von einem
Förderverein angelegt wurde. Japanische
Kunstwerke - von Malerei bis Keramik - sind in
einer Ausstellung im angrenzenden »Schloss
Mitsuko« (vormals Gutshaus) zu sehen.
Obwohl eigentlich verteufelt, wachsen
sogenannte Unkräuter mittlerweile in gut
gepflegten Plantagen. Denn Brennnessel,
Giersch und Co. firmieren jetzt als Wildkräuter
und stehen bei Sterneköchen hoch im
Kurs. Weit über die Landesgrenzen hinaus
geschätzter Lieferant für die Haute Cuisine
ist das Gutshaus Boltenhagen bei Grimmen.
Auf 2,5 Hek tar schießen hier essbare Landschaften
ins wohlschmeckende Kraut.
Wilde Kost gedeiht auch im Lassaner
Winkel prächtig. Am Rande des Dörfchens
Papendorf (bei Pulow) werden mehr als
180 Heil- und Duftpflanzen im Kräutergarten
Pommerland kultiviert. Liebliche Monarde
und fruchtig riechender Muskatellersalbei
verströmen ihr Aroma. Dazu gesellen sich die
fast vergessenen Herzgespann, Marienblatt,
Alant, wohlriechende Gewürze und Blumen.
Alte Obstsorten, Beeren und Gemüse kommen
zu neuen Ehren. Das Hildegard-von-Bingen-Beet
zeigt Pflanzen, um deren Wirkung
die heilige Frau schon vor 1.000 Jahren wusste.
Ein Erlebnis für alle Sinne. Übrigens auch
für Menschen, die nicht über ein sehr gutes
Sehvermögen verfügen.
Frische Kräuter erfreuen sich in vielen
Gärten wachsender Beliebtheit. Schließlich
wussten schon die Mönche, wogegen welches
Kraut gewachsen ist. In alten Gemäuern
keimt die Tradition der heilbringenden
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Pflanzenkunde in neuer Form wieder auf. So
sprießen in 16 Hochbeeten auf Burg Stargard
Färber- und Gewürzpflanzen, essbare
Blüten und Wildkräuter. Die Freilichtmuseen
Schwerin-Mueß und Klockenhagen zeigen,
wie man Kräuter anbaut und verwendet. Aus
welchen Pflanzen die Pillen für eine mittelalterliche
Apotheke gedreht wurden, erfährt
man beim Besuch des Klostergartens im
Pommerschen Landesmuseum Greifswald.
Ein ganz besonderes Projekt ist der
Schulwald der Warnowschule Papendorf
(bei Rostock). Auf 4,5 Hektar begannen 1991
die Schüler 8.000 Bäume und Sträucher zu
pflanzen. Neben Feldhecke, Waldlichtung,
Klassenzimmer im Grünen, Schulteich und
Insektenhotel gibt es mittlerweile einen
Barfußpfad, Weidenpavillon und -irrgarten,
Bienenschauwagen, Bauern- und Kräutergarten
sowie eine Streuobstwiese mit 60
Apfel sorten.