Schlösser, Parks & Herrenhäuser - Urlaub an Ostsee und Seen ...
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Bewegte Geschichte damals <strong>und</strong> heute<br />
Faszinierende Z eitzeugen<br />
europäischer Kulturgeschichte<br />
Die alten Schlossherren würden Augen machen, könnten sie ihre<br />
Residenzen jetzt sehen. Viele erstrahlen in neuem Gl<strong>an</strong>z <strong>und</strong> altem<br />
Flair. Immer mehr engagierte Denkmalschützer <strong>und</strong> Hausherren<br />
arbeiten die Biografie von <strong>Schlösser</strong>n <strong>und</strong> <strong>Herrenhäuser</strong>n auf. Mit<br />
öffentlichen Ausstellungen oder in privaten Gesprächen laden sie zu<br />
sp<strong>an</strong>nenden Reisen durch überlieferte <strong>und</strong> erlebte Geschichten ein.<br />
Burg Klempenow:<br />
Ein kunstsinniges Bollwerk<br />
Auf eine kriegerische Verg<strong>an</strong>genheit blickt<br />
die Burg Klempenow zurück. Von den pommerschen<br />
Herzögen 1231 zur Sicherung ihrer<br />
Macht als Niederungsburg errichtet, versch<strong>an</strong>zten<br />
sich gleich mehrere hochwohlgeborene Familien<br />
hinter den starken Mauern. Unter Hein-<br />
rich IV. von Heydebreck, der als Ratgeber des<br />
Herzogs von Pommern-Stettin höchste politische<br />
Ämter bekleidete, blühte die Burg<strong>an</strong>lage<br />
im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert auf. Ihm ist auch das<br />
Torhaus zu verd<strong>an</strong>ken. Der Kornspeicher war<br />
eines der ersten norddeutschen Fachwerkhäuser<br />
<strong>und</strong> schnell wieder baufällig. Bei der Rekonstruktion<br />
bekam das Torhaus seine heutige<br />
Backsteinfassade.<br />
1520 stirbt mit Heinrich V. der letzte auf Klempenow<br />
<strong>an</strong>sässige von Heydebreck <strong>und</strong> Herzog<br />
Bogislav X. von Pommern übernimmt das wehrhafte<br />
Bauwerk. 1630 eroberte Schweden die<br />
Burg. In der 90 Jahre dauernden Schwedenzeit<br />
hinterließ Dodo zu Knyphausen<br />
hier die bedeutendsten Spuren.<br />
Der Feldmarschall brachte es auf<br />
den Schlachtfeldern des Dreißigjährigen<br />
Krieges zu Ruhm<br />
<strong>und</strong> Gold <strong>und</strong> ver<strong>an</strong>lasste den<br />
Ausbau des Turmes mit Wohnräumen<br />
<strong>und</strong> einem Kaminzimmer.<br />
Nachdem das südliche<br />
Vorpommern 1720 <strong>an</strong> Preußen<br />
gefallen war, bewirtschafteten<br />
Domänenpächter Klempenow<br />
bis 1945.<br />
Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs f<strong>an</strong>den<br />
Umsiedlerfamilien eine neue Heimat auf<br />
der Burg. Bis in die 1990er-Jahre bauten die<br />
Bewohner die Süd- <strong>und</strong> Westflügel mehrmals<br />
um. Die denkmal gerechte S<strong>an</strong>ierung beg<strong>an</strong>n<br />
erst 1991 mit der Gründung des Vereins Kultur-Tr<strong>an</strong>sit<br />
e.V. Mit Eifer <strong>und</strong> Erfolg taten sich<br />
Klempenow. Liebevoll wurde der alten Burg inmitten der bezaubernden Tollenseniederung neues Leben eingehaucht.<br />
Heute vergnügen sich Jung <strong>und</strong> Alt im Schatten ihrer st<strong>an</strong>dhaften Mauern bei ausgelassenen Festen.<br />
Noch immer warten<br />
etliche versteckte<br />
Perlen darauf,<br />
wiederentdeckt zu<br />
werden.<br />
Kunst- <strong>und</strong> Kulturinteressierte zusammen, um<br />
die Burg als kulturelles Zentrum der Region<br />
zu etablieren. Heute bilden ihre Mauern die<br />
stimmungsvolle Kulisse für Kunsth<strong>an</strong>dwerkermärkte,<br />
Konzerte <strong>und</strong> Tagungen. Eine Galerie<br />
für zeitgenössische Kunst <strong>und</strong> ein Café sind in<br />
der Saison für Gäste geöffnet.