Gewässergütebericht 2001 - Stadt Lingen
Gewässergütebericht 2001 - Stadt Lingen
Gewässergütebericht 2001 - Stadt Lingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
AgL – Büro für Umweltgutachten . Untersuchungsergebnisse<br />
Gewässerbericht <strong>2001</strong> Kleine und mittelgroße Fließgewässer<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Lingen</strong> Bachsystem <strong>Lingen</strong>er Mühlenbach<br />
4.4.2 Bachsystem <strong>Lingen</strong>er Mühlenbach<br />
Folgende Gewässer wurden untersucht:<br />
- <strong>Lingen</strong>er Mühlenbach ( 1.13.)<br />
- Horstgraben ( 1.13.0.1.)<br />
- Strootbach ( 1.13.2.)<br />
- Schattenbruchgraben ( 1.13.4.)<br />
- Siedlungsgraben ( 1.13.4.2.)<br />
- Gauerbach ( 1.13.4.4.)<br />
- Ramselgraben ( 1.13.4.4.2.)<br />
- Baccumer Bruchgraben<br />
( 1.13.4.4.2.5.)<br />
- Schillingmanngraben ( 1.13.6.)<br />
- Deeringhookgraben ( 1.13.6.1.)<br />
- Kaienfehngraben ( 1.13.1.)<br />
<strong>Lingen</strong>er Mühlenbach ( 1.13.)<br />
Beschreibung: Der <strong>Lingen</strong>er Mühlenbach ist<br />
neben der Ems im <strong>Stadt</strong>gebiet das bedeutendste<br />
Fließgewässer. Er ist ein Gewässer<br />
II. Ordnung mit einem Einzugsgebiet von<br />
72 km² und fließt in Ost-West-Richtung zur<br />
Ems.<br />
Der <strong>Lingen</strong>er Mühlenbach entspringt in Langen<br />
in der Gemeinde Lengerich, er entwässert im<br />
Oberlauf ein großes, landwirtschaftlich intensiv<br />
genutztes Gebiet und im Unterlauf auf einer<br />
Fließstrecke von mehreren km den überwiegenden<br />
Teil des bebauten <strong>Stadt</strong>kerngebietes;<br />
er mündet bei Ems-km 93 in die Ems.<br />
Der <strong>Lingen</strong>er Mühlenbach fließt fast durch den<br />
Mittelpunkt des Kernbereiches der <strong>Stadt</strong> und ist<br />
daher historisch bedingt auf seiner fast<br />
gesamten städtischen Fließstrecke in erheblichem<br />
Maße technisch verbaut. Die überwiegenden<br />
<strong>Stadt</strong>kernstrecken sind durch beidseitige<br />
Spundwandverbaue gekennzeichnet.<br />
Oberhalb und unterhalb der <strong>Stadt</strong>kernbereiche<br />
ist der <strong>Lingen</strong>er Mühlenbach in den 50er Jahren<br />
durch eine wasserwirtschaftliche Ausbaumaßnahme<br />
gekennzeichnet und hat überwiegend<br />
ein Trapezprofil erhalten. Mit der Entwässerungsaufgabe<br />
ist der Wasser- und<br />
Bodenverband <strong>Lingen</strong>er Mühlenbach betraut.<br />
Dieser Verband ist ein Wasserverband entsprechend<br />
dem Wasserverbandsrecht.<br />
Der Bach ist charakterisiert durch eine massive<br />
Siedlungsentwicklung sowie Flurbereinigungen<br />
im Bereich des Oberlaufs; er hat dadurch eine<br />
massive Abflusssteigerung erfahren, die im<br />
Wesentlichen im vergangenen Jahrzehnt durch<br />
- 28 -<br />
Rückhaltung von Oberflächenwasser kompensiert<br />
wurde.<br />
Zum einen ist im Bereich des Bachoberlaufes<br />
in Brögbern ein Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben<br />
mit der Schaffung von<br />
Rückhaltebecken und Retentionsräumen<br />
umgesetzt worden, zum anderen wurde einer<br />
Abflussverschärfung durch Entsiegelung und<br />
der Forcierung von Versickerung von Oberflächenwasser<br />
in Siedlungsneubaugebieten begegnet.<br />
Insbesondere durch die erstgenannte Maßnahme<br />
hat der Bach eine wesentliche ökologische<br />
Aufwertung erfahren, die durch weitere<br />
ergänzende Korrekturen, wie z. B. die Beseitigung<br />
von Wanderungssperren (Sohlabstürzen)<br />
schrittweise vervollständigt wird. So wird<br />
besonders mit der im Jahre 2002 vorgesehenen<br />
Beseitigung einer ca. 1,7 m hohen Absturzschwelle<br />
am ehemaligen Mühlenstandort<br />
Böhmer Mühle, wird eine absolute ökologische<br />
Barriere beseitigt und damit ein Kernziel der<br />
europäischen Wasserrahmenrichtlinie bereits<br />
vorab realisiert.<br />
Der <strong>Lingen</strong>er Mühlenbach hat eine Vielzahl von<br />
Nebengewässern, die großteils noch zur<br />
Kategorie II.Ordnung gehören, z.B. der Strootbach,<br />
der Schattenbruchgraben, der Schillingmanngraben<br />
und der Kaienfehngraben (gesonderte<br />
Beschreibung in diesem Bericht).<br />
Abb.25: <strong>Lingen</strong>er Mühlenbach bei km 9+600<br />
Strukturgüte: Der oberste Abschnitt von der<br />
<strong>Stadt</strong>grenze bei km 9+400 bis zum Gelände<br />
der JVA <strong>Lingen</strong> II an der Sandbrinker Heide bei<br />
km 6+800 ist durch die o.g. Maßnahmen zu<br />
einem annähernden Naturprofil ökologisch<br />
verbessert worden. Da der geradlinige Charakter<br />
des Gewässerverlaufs erhalten blieb,<br />
war im Sohlbereich nur eine SG 3 zu erreichen,<br />
die sich ab km 8+300 zu SG 4 verschlechterte.<br />
Im Landbereich werden die umliegenden<br />
Ackerflächen durch einen breiten Randstreifen<br />
vom Gewässer abgegrenzt (SG 3), am linken<br />
Ufer entsteht im Bereich des neu gestalteten<br />
Zuflusses des Schillingmanngrabens von<br />
km 7+700 bis km 8+000 ein naturnaher Auen-