Gewässergütebericht 2001 - Stadt Lingen
Gewässergütebericht 2001 - Stadt Lingen
Gewässergütebericht 2001 - Stadt Lingen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
AgL – Büro für Umweltgutachten . Untersuchungsergebnisse<br />
Gewässerbericht <strong>2001</strong> Kleine und mittelgroße Fließgewässer<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Lingen</strong> Bachsystem <strong>Lingen</strong>er Mühlenbach<br />
Kaienfehngraben ( 1.13.1.)<br />
Beschreibung: Der Kaienfehngraben ist ein<br />
Gewässer II. Ordnung, er entwässert das Niederungsgebiet<br />
nördlich des <strong>Lingen</strong>er Mühlenbaches.<br />
Er fließt von Osten nach Westen und<br />
mündet in Brögbern/Bülten in den <strong>Lingen</strong>er<br />
Mühlenbach. Der Kaienfehngraben ist im sogenannten<br />
Diekgebiet beidseitig verwallt, um<br />
Hochwässer ohne Ausuferungen abführen zu<br />
können.<br />
Das Gewässersystem <strong>Lingen</strong>er Mühlenbach ist<br />
in den 50er und 60er Jahren nach den damaligen<br />
Meliorationsentwürfen zur landwirtschaftlichen<br />
Bodenentwässerung ausgebaut worden.<br />
Diese wasserwirtschaftliche Maßnahme ist im<br />
Bereich des Kaienfehngrabens besonders<br />
prägnant erkennbar und erhalten geblieben.<br />
Das in den 90er Jahren durchgeführte Erprobungs-<br />
und Entwicklungsvorhaben Brögberner<br />
Teiche hat durch die Schaffung der Rückhaltebecken<br />
und Retentionsräume im Bereich der<br />
Gewässeraufweitungen eine zusätzliche Verbesserung<br />
des Hochwasserschutzes, insbesondere<br />
für die bebauten <strong>Stadt</strong>gebiete aber<br />
auch für die landwirtschaftlichen Gebiete, für<br />
die ein etwa 10-jährliche Hochwasserschutz<br />
erreicht wird, erzielt.<br />
Strukturgüte: Von km 1+300 bis km 0+600<br />
fließt der Bach in einem verfallenden, mäßig<br />
tiefen, gestreckten Regelprofil (SG Sohle 4).<br />
Rechtsseitig liegen hinter einem Randstreifen<br />
mit einem befestigten Weg Ackerflächen<br />
(SG Ufer und Land rechts 4), auf der linken<br />
Seite trennt ein breiter, mit älteren Gehölzen<br />
bewachsener Randstreifen Grünlandflächen<br />
vom Gewässer (SG Ufer links 3, Land 2).<br />
Abb.53: Kaienfehngraben bei km 1+200<br />
Im zweiten Abschnitt um die Biegung des<br />
Baches nach Süden herum bis km 0+300 sind<br />
keine Randstreifen oder Gehölze zwischen<br />
dem intakten Regelprofil und den umliegenden<br />
Ackerflächen vorhanden (SG Sohle 4, Ufer 5,<br />
Land 6).<br />
Im untersten Abschnitt hat die Gewässerdynamik<br />
deutlich mehr naturnahe Elemente in<br />
- 38 -<br />
dem verfallenden Regelprofil geschaffen<br />
(SG Sohle 3, Ufer 2 und 3), es gibt wieder<br />
meistens Randstreifen zum Umfeld (SG Land<br />
2-3) eine Ausnahme bildet km 0+000 rechts<br />
nur Saumstreifen vor Acker, (SG Land 6).<br />
Abb.54: Kaienfehngraben bei km 0+100<br />
Gewässergüte: In der Gewässergütekarte des<br />
STAWA Meppen von 1997 war ein unterer<br />
Abschnitt des Kaienfehngrabens mit einer<br />
Gkl. II-III bewertet worden.<br />
Die Untersuchung <strong>2001</strong> erbrachte für die<br />
beiden Probestellen einen Saprobienindex an<br />
der Grenze zwischen Gkl. II und Gkl. II-III,<br />
wobei leichte Verbesserungen in der Besiedlung<br />
von Probestelle [12/2] (Gkl. II-III) zu Probestelle<br />
[12/1] (Gkl. II) für eine Verbesserung<br />
der Güteklasse ausreichten. Insgesamt zählte<br />
der Bach zu den artenreicheren Gewässern im<br />
<strong>Stadt</strong>gebiet und wies neben dem dominanten<br />
Bachflohkrebs Gammarus pulex mit Egeln<br />
(Erpobdella octoculata, Glossiphonia complanata),<br />
Schnecken (Physa fontinalis), Eintagsfliegenlarven<br />
(Baetis vernus) und Köcherfliegenlarven<br />
(Anabolia nervosa) Indexorganismen<br />
unterschiedlicher Substratansprüche<br />
in mittlerer Häufigkeit auf.<br />
Auffällige Messwerte: In dem nur gering<br />
fließenden Bach wurde mit 37-59 % Sättigung<br />
ein hohes Sauerstoffdefizit festgestellt, auch<br />
die Werte für TOC (11-32 mg/l) und BSB5<br />
(3-6,2 mg/l) waren erhöht.