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OBERSCHULEN GESTALTEN ZUKUNFT - kobra.net

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grandIOS<br />

Liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />

die Zahlen sind alarmierend: Bundesweit wurden im vergangenen Sommer für rund<br />

30.000 Ausbildungsstellen keine Auszubildenden gefunden. Allein in Brandenburg konnten<br />

914 freie Stellen nicht besetzt werden - 633 Stellen waren es noch im Vorjahr. Was dabei<br />

besonders auffällt, ist die Tatsache, dass erstmals die Zahl der unbesetzten Stellen höher<br />

ist als die der unversorgten Bewerber, die mit 735 Jugendlichen gegenüber dem Vorjahr<br />

(950) erneut gesunken ist * . Dies bestätigt die allgemeine Aussage, dass wir in den nächsten<br />

Jahren auch im Land Brandenburg einen deutlichen Fachkräftemangel zu erwarten<br />

haben, wenn nicht gegengesteuert wird.<br />

Für die Brandenburger Oberschulen bedeuten diese Zahlen Chance und Herausforderung<br />

zugleich. Die Chance besteht darin, sich noch klarer und deutlicher als berufsorientierende<br />

Schulen gegenüber Unternehmen, Eltern und nicht zuletzt Schülerinnen und Schülern<br />

zu profilieren. Wobei die berufliche Orientierung nicht nur auf berufsbezogene Grundkenntnisse<br />

und das Wissen um aktuelle Berufe und deren Anforderungen reduziert werden<br />

darf. Es geht auch darum, Schülerinnen und Schüler zu motivieren und zu befähigen,<br />

ihre Berufs- und Lebensplanung selbst in die Hand zu nehmen und soziale Fähigkeiten zu<br />

entwickeln, die ihnen eine anerkannte berufliche und soziale Stellung in der Gesellschaft<br />

ermöglichen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür sind derzeit so günstig wie<br />

schon seit Jahren nicht mehr.<br />

Die gute Aussicht, auch in Brandenburg einen Ausbildungsplatz zu finden, kann vielleicht<br />

auch denen eine neue Lernmotivation geben, die die Schule mit ihren Anforderungen<br />

bisher als etwas empfunden haben, was mit ihrer Lebens- und Erfahrungswelt wenig zu<br />

tun hat. Diese begrenzte Welt, die oft mit familiären Erfahrungen und Bildern von Arbeitsund<br />

Perspektivlosigkeit verbunden ist, zu öffnen und Jugendlichen neue positive Erfahrungen<br />

zu ermöglichen, ist zugleich eine der Herausforderungen, vor der Brandenburger<br />

Oberschulen stehen. Eine Herausforderung, die sie nicht allein meistern können.<br />

Programme wie die „Initiative Oberschule“ (IOS) bieten Oberschulen die Möglichkeit, mit<br />

Kooperationspartnern gemeinsam Angebote zu entwickeln, die auf den Bedarf und das<br />

Profil der Schule ausgerichtet sind. Eine „Einladung zum Mitmachen“ sei das Programm,<br />

meinten die Evaluatoren der Universität Erfurt, die der „Initiative Oberschule“ 2011 ein<br />

sehr gutes Zeugnis ausstellten. Vor allem weil IOS bei Schülerinnen und Schülern und der<br />

Schule selbst eine gute Wirkung entfaltet hat. Diese gute Wirkung anhand der Vorstellung<br />

guter Praxis in eine breitere Öffentlichkeit zu tragen, soll Zweck der Publikationsreihe<br />

„grandIOS“ sein, deren erstes Heft wir Ihnen ans Herz legen wollen. Damit möchte der<br />

IOS-Regionalpartner zugleich die Ergebnisse der jährlichen IOS-Fachtage dokumentieren.<br />

* Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Ergebnisse der Ausbildungsmarktstatistik;<br />

Berechnungen des Bundesinstituts für Berufsbildung<br />

www.bibb.de/dokumente/pdf/naa309_2011_ tab016_1land.pdf

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