St. Veit ist Vorreiter bei der Kärntner Internetplattform - Pixelpoint ...
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REGIONALES/WERBUNG<br />
Zwei neue Bewerber<br />
Blickpunkt punkt<br />
2006 8<br />
Österreich hat gewählt, in Kärnten müssen aber viele noch einmal zur Urne. Am 5. November stehen<br />
die Landwirtschaftskammer-Wahlen am Programm. Neben den vier in <strong>der</strong> Kammer vertretenen Fraktionen<br />
versuchen auch die FPÖ-Bauern und die Grünen den Einzug zu schaffen.<br />
Den <strong>Kärntner</strong> Wählern wird keine<br />
Atempause gegönnt. Nur etwas<br />
mehr als einen Monat nach den<br />
Nationalratswahlen, stehen schon<br />
die nächsten Wahlen am Programm.<br />
Am 5. November stehen<br />
die Landwirtschaftskammerwahlen<br />
am Programm.<br />
Seit 15 Jahren steht Walfried Wutscher<br />
an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Landwirtschaftskammer,<br />
<strong>der</strong>en Vollversammlung<br />
am 5. November neu<br />
gewählt wird. Wutscher verzichtet<br />
auf Großplakate, glaubt auch an<br />
die Effiziens kleinerer Plakatstän<strong>der</strong>.<br />
Er sei mit Leib und Seele Interessensvertreter<br />
<strong>der</strong> Bauern und<br />
habe daher auch jedes politische<br />
Mandat ausgeschlagen. Das Geld,<br />
dass sich Wutscher durch den<br />
„Billig-Wahlkampf“ erspart kommt<br />
einem Sozialfonds für bäuerliche<br />
Familien zu Gute. Wutschers Ziel<br />
für die Wahl <strong>ist</strong> natürlich die Vormachtstellung<br />
seines Bauernbundes<br />
zu sichern.<br />
Wutscher for<strong>der</strong>te im „Blickpunkt“-Interview<br />
auch ein neues<br />
Selbstvertrauen <strong>der</strong> Bauern. Der<br />
Gesellschaft will er bewusst machen,<br />
dass nur eine intakte Bauernschaft<br />
gesunden Lebensraum<br />
garantiert.<br />
Doch fünf Gruppierungen treten<br />
d<strong>ist</strong>mal an, die Vormachtstellung<br />
Walfried Wutscher<br />
<strong>der</strong> ÖVP-Bauern zu brechen: Das<br />
BZÖ tritt mit Großkirchheims Bürgerme<strong>ist</strong>er<br />
Peter Suntinger als<br />
Spitzenkandidat an. Der bisherige<br />
Vize Uwe Scheuch wird dringen in<br />
<strong>der</strong> BZÖ gebraucht. Ein Dorn im<br />
Auge <strong>ist</strong> Suntinger die ungerechte<br />
Verteilung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungen.<br />
Die SPÖ hat Hans Thaler nominiert.<br />
Wie Suntinger stammt auch<br />
Thaler aus Oberkärnten. Er<br />
stammt von einem kleinen Bergbauernhof<br />
und kritisiert die ÖVPdominierte<br />
Agrarpolitik scharf.<br />
Neben den Südkärntner Bauern,<br />
die bereits im Plenum vertreten<br />
sind, versuchen sich diesmal auch<br />
die FPÖ-Bauern und die Grünen<br />
am Einzug.<br />
Und weil Wahlkampf <strong>ist</strong>, hat ÖVP-<br />
Landesrat Josef Martinz ein<br />
Zuckerl in Aussicht gestellt: Es soll<br />
eine neue Grünlandprämie kommen.<br />
Thaler und Suntinger for<strong>der</strong>n<br />
aber die Wie<strong>der</strong>einführung<br />
<strong>der</strong> früheren ÖPUL-For<strong>der</strong>ung.<br />
Die Kammer<br />
Die Vollversammlung wird<br />
von den Kammermitglie<strong>der</strong>n alle<br />
fünf Jahre neu gewählt. Die<br />
neue Vollversammlung wählt<br />
anschließend den Vorstand sowie<br />
die Mitglie<strong>der</strong><strong>der</strong> einzelnen<br />
Fachausschüsse.<br />
In Kärnten gibt es 48.000<br />
Wahlberechtigte, da nicht nur<br />
die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kammer,<br />
son<strong>der</strong>n auch ihre Familienangehörigen<br />
eine Wahlrecht haben.<br />
Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaftskammer<br />
zahlen als Mitglieds<strong>bei</strong>trag<br />
eine Kammerumlage.<br />
Deren Höhe war bis 1998<br />
nur abhängig von <strong>der</strong> Größe<br />
und <strong>der</strong> Le<strong>ist</strong>ungsfähigkeit eines<br />
Betriebes. 1998 wurde<br />
durch eine Novelle des Landwirtschaftskammergesetzes<br />
ein<br />
Grunbetrag von 21,80 Euro eingeführt.<br />
Damit werden die Basislse<strong>ist</strong>ungen<br />
abgegolten, welche<br />
die Kammer für die<br />
Mitglie<strong>der</strong> erbringt.<br />
Die 36 Mandate sind <strong>der</strong>zeit<br />
so aufgeteilt: Bauernbund 18,<br />
Freiheitliche Bauernschaft und<br />
Unabhängige 10, SPÖ-Bauern<br />
Kärnten 6, Skupnost Juznokoroskin<br />
Kmetov/Gemeinschaft<br />
<strong>der</strong> Südkärntner Bauern 2.<br />
„Die Bauern dürfen<br />
keine Bittsteller sein“<br />
SPÖ-Kandidatin Gabi Dörflinger, tritt <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Landwirtschaftskammerwahl<br />
am 5. November an, weil sie mit <strong>der</strong> momentanen Entwicklung<br />
in <strong>der</strong> Landwirtschaft ganz und gar nicht zufrieden <strong>ist</strong>.<br />
Aufgewachsen <strong>ist</strong> Gabi Dörflinger<br />
in einer Landwirtschaft, es folgte<br />
eine kaufmmännische Ausbildung<br />
mit anschließen<strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>t in einer<br />
Bank. Seit 23 Jahren <strong>ist</strong> die SPÖ-<br />
Kandidatin Bergbäurin auf demOfnerhof<br />
in Klein <strong>St</strong>. Paul und verar<strong>bei</strong>tet<br />
die alten Obstsorten zu<br />
Schnäpsen, Most, Säften, Dörrobst,<br />
Marmeladen und Tees aller<br />
Art. Auch Wildbeeren und Kräuter<br />
werden dazu benutzt. Dörflinger,<br />
die Mutter von zwei Söhnen,<br />
Ralph und Alexan<strong>der</strong> <strong>ist</strong>, bietet<br />
auch. Naturkundliche Führungen<br />
für Kin<strong>der</strong>- und Jugendgruppen<br />
an.<br />
Motiviert <strong>ist</strong> ihre Kandidatur vor<br />
allem durch die momentane Entwicklung<br />
in <strong>der</strong> Landwirtschaft.<br />
„Wir SPÖ-Bauern wollen keine<br />
mehrfach geför<strong>der</strong>ten Agrarindustrien<br />
son<strong>der</strong>n eine gerechtere<br />
Verteilung <strong>der</strong> Agrarsubventio-<br />
nen. Der Bauer darf nicht zum<br />
Bittsteller degradiert werden, so<br />
wie es jetzt <strong>der</strong> Fall <strong>ist</strong>“, sagt Dörflinger.<br />
Weitere For<strong>der</strong>ungen: Eine<br />
Grundför<strong>der</strong>ung im Agrarumweltprogramm<br />
von 100 Euro pro Hektar<br />
( die Kürzungen im Öpul 2007-<br />
2013 betragen bis zu 40%), soziale<br />
Gerechtigkeit, keine Doppelversicherung<br />
für den Nebenerwerb. Investitionsför<strong>der</strong>ungen<br />
für alle Betriebe<br />
und keine Mindestinvestitionssumme,<br />
zudem dürfe das<br />
außerlandwirtschaftliche Einkommen<br />
rf nicht eingerechnet werden.<br />
„Mit Ihrer <strong>St</strong>imme erhebe ich meine<br />
für eine gerechtere Landwirtschaft“,<br />
for<strong>der</strong>t Dörflinger die<br />
Wahlberechtigten auf, ihr <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />
Wahl am 5. November das Vertrauen<br />
zu schenken. Bisher sind<br />
die SPÖ Bauern ja mit sechs Mandataren<br />
in <strong>der</strong> Vollversammlung,<br />
jetzt sollen es mehr werden.