amz_2012_11
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amz_2012_11
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Zeitschrift für das Kfz-Gewerbe und den Teilemarkt 68237 | ISSN 0001-1983<br />
auto motor zubehör<br />
Der Fahrwerkcheck als Dienstleistung<br />
Mehr Profit durch automatisierte Direktannahme<br />
www.zf.com<br />
ZF sollte drin sein.<br />
Denn starke Marken schaffen Vertrauen.<br />
OFFIZIELLES ORGAN DES<br />
GESAMTVERBAND<br />
AUTOTEILE-HANDEL E.V.<br />
<strong>11</strong><br />
November <strong>2012</strong>, 100. Jahrgang<br />
Zusatzgeschäfte durch Spezialisierung<br />
Mit Nachrüstungen neue Kunden gewinnen<br />
ZF Services. Wo Sicherheit und Zuverlässigkeit in der Ersatzteileversorgung eine Rolle spielen, gibt es keine Alternative zur garantierten<br />
Markenqualität. Die Original-Ersatzteile von SACHS, LEMFÖRDER und ZF Parts bieten freien Werkstätten den entscheidenden<br />
Vorteil: die Sicherheit und die Qualität der Erstausrüstung. Für Personenwagen als auch für Nutzfahrzeuge.
* Der neue mega macs 42 SE ist da. Noch fl exibler Dank direkter<br />
Bluetooth®-Verbindung zum Fahrzeug. Noch leichter mit<br />
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<strong>amz</strong> <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> editorial<br />
Rund zehn Prozent der Bevölkerung sind<br />
in irgendeiner Art behindert und können<br />
ohne automobile Beweglichkeit am Leben<br />
in der modernen Gesellschaft nur unvollkommen<br />
teilhaben, vom Erreichen des<br />
Arbeitsplatzes über Einkaufsstätten bis hin zu<br />
attraktiven Freizeiteinrichtungen. Wer in seiner<br />
körperlichen Beweglichkeit behindert ist, wird<br />
jede Möglichkeit begrüßen, an wichtige Ziele<br />
ohne fremde Hilfe mit dem Auto zu kommen und<br />
wird es zu schätzen wissen, dass es spezialisierte<br />
Fahrzeugumbaufirmen gibt, die beispielsweise<br />
Rollstuhlfahrern uneingeschränktes Autofahren<br />
ermöglichen. Mittlerweile haben sich auf die Produktion<br />
und Montage von Systemen für behindertengerechte<br />
Umbauten hierzulande eine Reihe<br />
von Firmen spezialisiert, die eine Vielzahl von Hilfsmitteln<br />
anbieten, um behinderten Menschen die<br />
Mobilität mit dem Auto zu ermöglichen.<br />
Denn das Auto ist ein wichtiger Baustein für die<br />
Mobilität, und oftmals sind dafür Veränderungen<br />
am Fahrzeug nötig, die die individuellen Fähigkeiten<br />
des Fahrers berücksichtigen. Während vor einigen<br />
Jahren der behindertengerechte Umbau von Autos<br />
noch ein echter Nischenmarkt war, entdecken diesen<br />
inzwischen auch mehr und mehr Hersteller für<br />
sich. Der werksseitige Einbau von Fahrhilfen bietet<br />
für den Käufer einige Vorteile: Beispielsweise kann<br />
er Autokauf und -umrüstung mit einem einzigen<br />
Vertragspartner abwickeln. Zudem bieten die Hersteller<br />
für gewöhnlich auch für die umgerüsteten<br />
Fahrzeuge eine umfassende Garantie und Service<br />
an. Manchmal beschränken sich die Umbauangebote<br />
der Hersteller aber nur auf Standardteile.<br />
Zwar können dann zahlreiche Umbauten bei einigen<br />
Herstellern bereits ab Werk bestellt werden, diese<br />
Standardlösungen reichen jedoch nicht immer<br />
aus. In diesen Fällen können sowohl Neu- als auch<br />
Gebrauchtfahrzeuge bei dafür spezialisierten Umrüstbetrieben<br />
an die individuellen Anforderungen<br />
und Wünsche angepasst werden. Die Bandbreite<br />
der Umbaumöglichkeiten ist inzwischen sehr groß<br />
und ermöglicht auch vielen Menschen mit starken<br />
Einschränkungen wieder selbstständig Auto zu fahren.<br />
Sie beginnen mit einfachsten Hilfsmitteln<br />
wie einem Drehknopf am Lenkrad fürs einhändige<br />
Lenken. Bei den komplizierten Umbauten kommen<br />
zwar meist darauf spezialisierte Firmen zum<br />
Mobilität erhalten<br />
_ Ein Umbau zum behindertengerechten Fahrzeug<br />
kann bis zu einem gewissen Grad durchaus im darauf<br />
spezialisierten Kfz-Betrieb stattfinden und so den<br />
Kundenkreis erweitern.<br />
„Für alle behindertengerechten<br />
Fahrzeug-Umrüstungen<br />
gilt grundsätzlich, hier ist<br />
individuelle Beratung<br />
erforderlich.“<br />
Einsatz, aber nicht jede Umrüstung ist so kompliziert,<br />
dass der Einbau bei einem solchen Betrieb<br />
durchgeführt werden muss. Hier können sich auch<br />
interessierte Kfz-Werkstätten als Einbaubetriebe<br />
profilieren. Ein großer Vorteil für den behinderten<br />
Autofahrer besteht dann darin, dass sich seine<br />
Werkstatt in der Nähe seines Wohnortes befindet.<br />
Für den Werkstattbetrieb bewirkt die Erweiterung<br />
des Dienstleistungsangebotes, dass Neukunden<br />
angesprochen werden, weil sie ein solches Angebot<br />
nicht an jeder Ecke finden. Allerdings erfordert<br />
die Arbeit für behinderte Menschen in all ihrer<br />
Komplexität den Fachmann, der sich nicht nur<br />
aus technischer, sondern auch aus ergonomischer,<br />
physiologischer und nicht zuletzt psychologischer<br />
Sicht mit den verschiedenen Problemstellungen<br />
auseinandersetzt. Behinderte Menschen sind für<br />
gewöhnlich organisiert. So werden untereinander<br />
auch Erfahrungen ausgetauscht. Funktioniert das<br />
Dienstleistungsangebot der Kfz-Werkstatt, wird sie<br />
weiterempfohlen und kann sich als kompetenter<br />
Ansprechpartner erweisen.<br />
Jürgen Rinn (<strong>amz</strong>-Chefredakteur)<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 3
<strong>amz</strong> <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> inhaltsverzeichnis<br />
Neue Serviceangebote<br />
für die Zukunft<br />
_ Von der prompten Ersatzteilversorgung über den technischen<br />
Service bis hin zur Beratung und Schulung: ZF Services, der Aftersales-Spezialist<br />
von ZF, unterstützt seine Kunden weltweit mit der<br />
gesamten Bandbreite an Aftersales-Leistungen. Damit setzt das<br />
Geschäftsfeld die Systemkompetenz von ZF im Aftermarket fort – mit<br />
integrierten Lösungen für das Gesamtsystem Antrieb und Fahrwerk<br />
sowie einem umfassenden Leistungsspektrum für alle Anwendungen,<br />
in denen ZF zum Einsatz kommt.<br />
Start<br />
your engines<br />
_ Die Essen Motor Show geht in diesem Jahr<br />
zum 45. Mal an den Start. Die Veranstalter erwarten<br />
vom 1. bis 9. Dezember mehr als 340.000<br />
Besucher. Top-Themen in diesem Jahr sind der<br />
neue Motorsport-Kongress und die Sportwagen-<br />
Meisterschaft. (Seite 12)<br />
4 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Blickpunkt<br />
Fahrwerkscheck<br />
_ Moderne Fahrwerke reagieren empfindlich<br />
auf Verschleiß. Zittert das Lenkrad oder stimmt<br />
das Reifenabriebbild nicht, muss nicht immer ein<br />
Einstellfehler die Ursache sein. Der Fachmann<br />
sollte immer alle Fahrwerkskomponenten in<br />
Augenschein nehmen. (Seite 34)<br />
Profitcenter<br />
Autogas<br />
_ Der Einbau von Autogasanlagen kann auch<br />
für freie Werkstätten ein attraktives Betätigungsfeld<br />
sein. Allerdings ist dazu neben technischem<br />
Knowhow und handwerklichem Geschick auch<br />
Engagement erforderlich, weiß Autogasexperte<br />
Udo Szamatulski zu berichten. (Seite 66)
technik teilemarkt<br />
szene Die Schwacke-Liste wird mobil 10<br />
Start your engines 12<br />
Ersatz-Start-Stopp-Starter 13<br />
trends Mercedes-Benz schließt R1234yf-Einsatz aus 14<br />
Unfall-Bremse 16<br />
fit für den winter In den grünen Bereich rollen 19<br />
Winter & Co. 20<br />
Mehr Leistung auf winterlichen Straßen 22<br />
Reifeprüfung? 26<br />
Verwirrendes Etikett 27<br />
werkstattpraxis Mehr Ertrag durch Robotereinsatz 30<br />
Blickpunkt Fahrwerkscheck 34<br />
Schneller vermessen 38<br />
Turboladerschäden vermeiden 40<br />
Extra Extra in in dieser dieser<br />
Ausgabe!<br />
management Gutachter-Assistent werden 60<br />
Mit Feinschliff zu mehr Service und Umsatz 62<br />
Profitcenter Autogas 66<br />
Grenzenlose Mobilität für alle 68<br />
Glanzvolle Auftritte 72<br />
Daten für alle? 52<br />
Starker Elektronik-Verbund 54<br />
Volles Programm 56<br />
Werkstätten sollten auf<br />
Nummer sicher gehen 57<br />
Schmierstoffe aus Amerika 58<br />
Running Bull<br />
für Start-Stopp 59<br />
nachrichten<br />
Offizielles Organ des Gesamt-<br />
verband Autoteile-Handel e.V.<br />
Editorial 43<br />
Partner für alle Werkstätten 44<br />
R2R – Fünf Jahre Engagement<br />
für fairen Wettbewerb 45<br />
GVA-Vollege:<br />
Endspurt <strong>2012</strong> 47<br />
<strong>amz</strong> jetzt auf dem<br />
Smartphone unter<br />
www.m.<strong>amz</strong>.de<br />
betrieb AU INFO 51<br />
Editorial:<br />
Mobilität erhalten 3<br />
Titelanzeige:<br />
Neue Serviceangebote<br />
für die Zukunt 6<br />
KBA-Zahlen 81<br />
Profile 79<br />
Impressum 80<br />
Rückspiegel 82<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 5
titel<br />
anzeige<br />
Neue Serviceangebote<br />
für die Zukunft<br />
_ Von der prompten Ersatzteilversorgung über den technischen<br />
Service bis hin zur Beratung und Schulung: ZF Services, der<br />
Aftersales-Spezialist von ZF, unterstützt seine Kunden weltweit<br />
mit der gesamten Bandbreite an Aftersales-Leistungen. Damit<br />
setzt das Geschäftsfeld die Systemkompetenz von ZF im Aftermarket<br />
fort – mit integrierten Lösungen für das Gesamtsystem Antrieb und<br />
Fahrwerk sowie einem umfassenden Leistungsspektrum für<br />
alle Anwendungen, in denen ZF zum Einsatz kommt.<br />
Dank dieses breit gefächerten<br />
Spektrums zählt ZF Services<br />
zu den führenden Serviceanbietern<br />
weltweit und<br />
erwartet für <strong>2012</strong> mit knapp<br />
3.000 Mitarbeitern einen Umsatz von<br />
rund 2,1 Milliarden Euro, inklusive der<br />
Kundendienstaktivitäten.<br />
Für die kommenden Jahre sind zudem<br />
Wachstumsraten zwischen vier<br />
und fünf Prozent geplant. Zu dem<br />
wachsenden Kundenkreis zählen neben<br />
Großhändlern auch die Fahrzeughersteller<br />
sowie Speditionen, öffentliche<br />
Verkehrsbetriebe, Maschinenbaufirmen,<br />
Betreiber von Windkraftanlagen,<br />
Reedereien und schließlich der Autofahrer<br />
selbst. ZF ist als Technologieführer in<br />
der Antriebs- und Fahrwerktechnik breit<br />
aufgestellt. Das Produktportfolio umfasst<br />
Getriebe und Getriebeteile, Achsen,<br />
Lenkungen und Differentiale sowie<br />
Fahrwerk- und Lenkungsteile, Dämpfer,<br />
Antriebskomponenten und Gummimetallteile.<br />
6 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Ersatzteile in OE-Qualität<br />
In der Antriebs- und Fahrwerktechnik ist<br />
ZF seit Jahrzehnten innovativer Schrittmacher<br />
und zuverlässiger Partner der<br />
Automobilhersteller, wenn es darum geht<br />
Autofahren agiler, sicherer und zugleich<br />
effizienter zu machen. So entstehen zukunftsweisende<br />
Technologien, von denen<br />
auch die Kunden im Ersatzteilgeschäft der<br />
After Sales-Organisation ZF Services profitieren.<br />
Sachs Stoßdämpfer, Federbeine und<br />
Federbeineinsätze sind für nahezu alle<br />
Fahrzeugmodelle verfügbar. Für freie<br />
Werkstätten ist dies ein unschätzbarer<br />
Vorteil, weil so jeder Kunde bedient werden<br />
kann. Mit den Sachs Originalteilen<br />
der ZF Services sind Werkstatt und Kunde<br />
ZF Services erweitert 2013 das<br />
Produktspektrum seiner<br />
Marke ZF Parts um Ölwechselkits.<br />
Flexibilität und Kundenservice sind zentrale<br />
Anforderungen im Ersatzteilmarkt. ZF Services<br />
setzt daher auf eine kontinuierliche Optimierung<br />
der Logistikprozesse.<br />
Alois Ludwig, Vorsitzender der ZF Services-<br />
Geschäftsleitung: „Für unsere Kunden<br />
kombinieren wir starke Qualitätsprodukte<br />
und exzellente Serviceleistungen zu<br />
einem einzigartigen Angebot.“<br />
zudem in Sachen Qualität immer auf der<br />
sicheren Seite. Unter dem Namen Sachs<br />
werden zudem seit 1923 Kupplungen<br />
entwickelt und produziert. Als Marktführer<br />
liegt die ZF Friedrichshafen AG in der<br />
technischen Entwicklung auch heute weit<br />
vorn: So hat das Unternehmen Innovationen<br />
wie Doppelkupplungssysteme für<br />
Lastschaltgetriebe, den Kurbelwellen-<br />
Startergenerator Dynastart oder elektrische<br />
Antriebe für Hybridfahrzeuge zur<br />
Serienreife gebracht, die für die Emissions-<br />
und Verbrauchsreduzierung unverzichtbar<br />
sind.<br />
Mit Lemförder werden die Bereiche<br />
Fahrwerk/Lenkung und Gummimetallteile<br />
abgedeckt. Lenkungs- und Fahrwerkkomponenten,<br />
die in Konstruktion,<br />
Fertigung und Montage einer besonderen<br />
Sorgfalt unterliegen, müssen in allen<br />
Fahrsituationen ein Optimum an Sicherheit<br />
bieten. Bis zu 70 verschiedene Produkte<br />
können in einem Pkw verbaut sein.<br />
Lemförder Gummimetallteile ermöglichen<br />
die gewünschte Fahrpräzision, Vibrationsdämpfung<br />
und Geräuschisolierung.<br />
Alle Teile werden nach den Vorgaben<br />
der Fahrzeughersteller entwickelt<br />
und produziert: konventionelle Lager aus<br />
Gummi und Metall sowie hydraulische<br />
Lager, bei denen eine Schwingungsdämp-
fung in das Gummimetallteil integriert<br />
ist. Diese können mittlerweile auch elektronisch<br />
schaltbar sein.<br />
Ölwechselkits für mehr<br />
als 600 Fahrzeugmodelle<br />
Unter ZF Parts werden Lenkgetriebe und<br />
Lenkungspumpen sowie neue Ölwechselkits<br />
vertrieben. <strong>2012</strong> erweitert ZF Services<br />
sein ZF Parts-Angebot signifikant um über<br />
200 neue Applikationen, darunter die ZF<br />
Servolectric oder auch die gemeinsam von<br />
ZF Lenksysteme und BMW entwickelte<br />
Aktivlenkung.<br />
ZF Services erweitert ab dem ersten<br />
Quartal 2013 das Produktspektrum seiner<br />
Marke ZF Parts zudem um Ölwechselkits.<br />
Jedes Kit ist genau auf den Getriebetyp<br />
abgestimmt und besteht aus allen für<br />
den Ölwechsel notwendigen Ersatzteilen,<br />
wie zum Beispiel Magneten, Filter oder Filterölwanne<br />
und Dichtung, Befestigungsschrauben<br />
sowie der Verschlussschraube.<br />
Dazu kommen je fünf Liter ZF Lifeguard-<br />
Fluid passend zum jeweiligen Getriebetyp.<br />
Die Ölwechselkits von ZF Services erlauben<br />
es den Werkstätten, den Service schnell,<br />
effizient und problemlos durchzuführen.<br />
Insgesamt können die Ölwechselkits für<br />
mehr als 600 Fahrzeugmodelle verwendet<br />
werden, in denen ZF-Automatgetriebe eingebaut<br />
sind.<br />
ZF bringt stets neue, innovative Produkte<br />
auf den Markt, so dass auch das ZF<br />
Services-Angebot kontinuierlich wächst.<br />
ZF Services verknüpft die Qualitätsprodukte<br />
des führenden Automobilzulieferers<br />
mit bedarfsgerechten Dienstleistungsangeboten.<br />
ZF Services ProTech, das neue<br />
Servicekonzept für Werkstätten, setzt die<br />
Systemkompetenz von ZF bei Antriebs-<br />
und Fahrwerktechnik im Ersatzteilmarkt<br />
erfolgreich fort. Im März dieses Jahres auf<br />
dem deutschen Markt eingeführt bündelt<br />
es die bekannten Detailkonzepte Original<br />
Sachs Service sowie Lemförder plus. Werkstätten<br />
erhalten sämtliche für sie relevanten<br />
Informationen aus einer Hand und<br />
online unter protech.zf.com.<br />
Die ZF Servolectric spart im Vergleich zum<br />
herkömmlichen hydraulischen System – je<br />
nach Fahrzeugtyp – über 90 Prozent Energie<br />
ein.<br />
ProTech – das neue Serviceangebot<br />
für Werkstätten<br />
Die bestehenden Werkstattpartner konnten<br />
kostenlos von den bisherigen Konzepten<br />
zum neuen ZF Services ProTech<br />
wechseln. Neukunden zahlen einmalig<br />
eine Einstiegsgebühr von 150 Euro für<br />
die Variante ProTech und erhalten hierfür<br />
fahrzeugspezifische Montagehinweise,<br />
einen Online-Teilekatalog, die Einbau-<br />
und Produkthotline, eine Helpline via E-<br />
Mail sowie die Möglichkeit, Werbemittel<br />
zu bestellen. Schulungen und der Zugang<br />
zu Serviceaktionen der Fahrzeughersteller<br />
können gegen eine Gebühr gesondert<br />
hinzugebucht werden.<br />
Bei der Variante ProTech plus, die für<br />
100 Euro Einstiegs- und 400 Euro jährliche<br />
Systemgebühr gebucht werden kann, sind<br />
die exklusiven Herstellerinformationen,<br />
ein zweitägiges Schulungsmodul pro Jahr,<br />
Die Onlineplattform protech.zf.com bietet<br />
Werkstatt-Partnern Montagehinweise, einen<br />
Online-Teilekatalog, sowie die Möglichkeit<br />
Werbemittel zu bestellen und Schulungen zu<br />
buchen.<br />
die Signalisation für den Werkstattbereich<br />
sowie die persönliche Betreuung durch ZF<br />
Services-Außendienstmitarbeiter inklusive.<br />
Voraussetzung für die Aufnahme als<br />
ProTech plus-Partner ist die aktive Teilnahme<br />
am Konzept sowie ein Mindestumsatz<br />
mit Produkten von ZF Services, der sich an<br />
der Mitarbeiterzahl der Werkstatt bemisst.<br />
In Deutschland ist das neue Konzept<br />
bereits sehr erfolgreich gestartet und erfüllt<br />
alle Anforderungen der Werkstätten.<br />
Bisher haben sich über 2.500 Betriebe für<br />
die Variante ProTech und 210 für ProTech<br />
plus entschieden. Für 2013 erwartet ZF<br />
Services 3.500 ProTech- und etwa 400 Pro-<br />
Tech plus-Partner. Auch international wird<br />
das Konzept schnellstmöglich umgesetzt.<br />
„Die Automobiltechnik wird zunehmend<br />
komplexer, was die Werkstätten in<br />
den kommenden Jahren vor große Herausforderungen<br />
stellen wird. Die steigende<br />
Anzahl der elektrischen Steuergeräte erfordert<br />
neues technisches Wissen in Fahrzeugidentifikation<br />
und Diagnose und vor allem<br />
im Umgang mit Software-Updates und<br />
Parametrisierung“, fasst Alois Ludwig, Vorsitzender<br />
der ZF Services-Geschäftsleitung,<br />
die aktuelle Situation zusammen. „Wir<br />
sehen nicht nur das einzelne Teil, sondern<br />
immer das Gesamtsystem Fahrwerk und<br />
Antrieb mit all seinen Facetten und Ausprägungen.<br />
Dabei beschränkt sich unsere<br />
Innovationskraft nicht nur auf die Technik,<br />
sondern auch auf die korrespondierenden<br />
Serviceangebote. Unser Anspruch ist hoch,<br />
mindestens so hoch wie die Erwartungen<br />
unserer Kunden. Für sie kombinieren wir<br />
starke Qualitätsprodukte und exzellente<br />
Serviceleistungen zu einem einzigartigen<br />
Angebot.“<br />
ZF Services-Trainer schulen Werkstattmitarbeiter,<br />
Servicepartner, Großhändler und Auszubildende.<br />
Rund 12.000 Teilnehmer profitieren<br />
jährlich vom Know-how der Spezialisten.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 7
technik szene<br />
Die besten Köpfe sichern<br />
_ Die Job- und Weiterbildungsbörse des Förderungs- und<br />
Bildungszentrums (FBZ) der Handwerkskammer Hannover<br />
stand im Zeichen der Fachkräftesicherung.<br />
Bereits bei der Eröffnung der Veranstaltung<br />
machte Handwerkskammer-Präsident<br />
Walter Heitmüller<br />
deutlich, worum es geht:<br />
„Der Kampf um die besten Köpfe<br />
hat längst begonnen, und das Handwerk<br />
muss sich anstrengen, um nicht ins Hintertreffen<br />
zu geraten.“ Bereits vor einigen<br />
8 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Jahren habe die Handwerkskammer<br />
Hannover (HWK) daher begonnen, neue<br />
Dienstleistungsstrukturen aufzubauen,<br />
um das in Niedersachsen verfügbare<br />
Fachkräftepotential für das Handwerk<br />
zu aktivieren und zu nutzen.<br />
Bei der Job- und Weiterbildungsbörse,<br />
die die Handwerkskammer gemein-<br />
Das Center mit<br />
mehr Marken<br />
_ Laut DAT-Angaben gibt es in Deutschland 20.400 freie<br />
Betriebe. Sie sind die Zielgruppe für das neue Fahrzeughandels-System<br />
„Mehrmarken Center“.<br />
Die Ausdünnung der Vertragshändlernetze<br />
geht in immer<br />
neue Runden. Entsprechend<br />
gibt es immer mehr ehemalige<br />
Vertragshändler, mehr Servicepartner<br />
und freie Händler. „Mehrmarken<br />
Center ist die Marke für Mehrmarkenhandel.<br />
Es ist die Ausbaustufe unserer Fahrzeug-Einkaufsbörse<br />
ELN.de zu einem kompletten,<br />
runden Fahrzeughandels-System“,<br />
erklärt Walter Schiel, Geschäftsführer der<br />
auf Fahrzeughandel spezialisierten S&S<br />
Internet Systeme GmbH. Auf der Einkaufsseite<br />
bringt das System die Ressourcen der<br />
Einkaufsbörse ELN.de ein – mit über 50<br />
ausgesuchten Großhändlern und rund 700<br />
teilnehmenden Wiederverkäufern laut<br />
eigenem Bekunden Deutschlands größte<br />
unabhängige Ein- und Verkaufsorganisation<br />
für Neu- und Gebrauchtwagen. Somit<br />
werden im Einkauf alle (Preis-) Vorteile des<br />
Internets genutzt. Auf der Verkaufsseite<br />
dagegen unterstützt und stabilisiert das<br />
System den persönlichen Verkauf vor Ort<br />
an die gewachsene regionale Kundschaft.<br />
Die prägnante Signalisation spricht<br />
die gewachsene Kundschaft ebenso an<br />
wie vorbeifahrende Neukunden. Passende<br />
Neukunden werden zudem über<br />
die zentrale Webseite Mehrmarkencenter.<br />
de generiert. So werden künftig nicht nur<br />
Fahrzeuge geliefert, sondern auch gleich<br />
die potentiellen Käufer. Noch ein Vorteil ist<br />
den teilnehmenden Händlern sehr wichtig:<br />
der flexible Gebietsschutz je nach örtlichen<br />
Gegebenheiten.<br />
Heute wissen, was morgen passiert: Das FBZ<br />
kann an stets aktueller Technik schulen, wie<br />
hier am Opel Ampera. Foto: Vahle<br />
sam mit dem Berufsförderungsdienst der<br />
Bundeswehr veranstaltet, können sich<br />
Interessierte über den Stand der HWK-<br />
Projekte informieren. Darüber hinaus<br />
bietet die Veranstaltung die Möglichkeit,<br />
sich über Berufschancen sowie Bildungs-<br />
und Karrierewege zu informieren.<br />
Erstmalig bot die Handwerkskammer in<br />
diesem Jahr Mitte Oktober die Veranstaltung<br />
zweitägig an.<br />
Während dieser Zeit hatten Schüler,<br />
Auszubildende, Facharbeiter, Gesellen,<br />
Arbeitssuchende, Betriebsinhaber und<br />
Meister aus der Region Hannover die<br />
Gelegenheit, Kontakte zu Arbeitgebern<br />
zu knüpfen, neue Mitarbeiter zu finden<br />
oder sich in Sachen Fort- und Weiterbildung<br />
beraten zu lassen. Ein umfangreiches<br />
Rahmenprogramm mit Vorträgen<br />
und Sonderveranstaltungen wie den<br />
„Technologietagen Metall“, „Innovative<br />
Fahrzeugaufbereitung“ oder „Zukunftswerkstatt<br />
Handwerk: Leistungspotentiale<br />
älterer Arbeitnehmer identifizieren,<br />
mobilisieren und multiplizieren“ rundeten<br />
die Veranstaltung ab. tv<br />
www.hwk-hannover.de<br />
Allein durch den Zugriff auf über<br />
15.000 kurzfristig verfügbare Lagerfahrzeuge<br />
können Mehrmarken Center dem<br />
Kunden praktisch jedes gewünschte<br />
Auto kurzfristig liefern. tv<br />
www.mehrmarkencenter.de
MOTORENÖL IST<br />
NICHT GLEICH MOTORENÖL.<br />
Shell entwickelt in enger Zusammenarbeit mit führenden Automobilherstellern Premiumschmierstoffe<br />
für jeden Motor und Bedarf. Das Unternehmen ist seit fünf Jahren in Folge Weltmarktführer<br />
für Schmierstoffe* und steht dabei für höchste Qualität.<br />
Dr. Helmut Leonhardt, Laborleiter<br />
Entwicklung Motorenöle bei Shell,<br />
zu den Gründen für diesen Erfolg:<br />
„Aus unserer Sicht sind zwei Faktoren entscheidend:<br />
Zum einen betreiben wir Grundlagenforschung<br />
und können durch den intensiven<br />
Austausch mit Fahrzeug- und Maschinenherstellern<br />
offi zielle Freigaben für unsere Produkte<br />
erreichen. Zum anderen können wir – anders<br />
als mancher Mitbewerber – auf eine über 70jährige<br />
Innovationsgeschichte zurückblicken.“<br />
Die in dieser Zeit aufgebaute Erfahrung<br />
und Expertise fl ießt direkt in<br />
die Entwicklung der Shell Schmierstoffe<br />
ein und kommt so den Endkonsumenten<br />
zugute. Denn das richtige Motorenöl kann<br />
den starken Belastungen entgegenwirken,<br />
denen Fahrzeugmotoren im täglichen Betrieb<br />
ausgesetzt sind.<br />
Ein Beispiel für einen solchen Technologietransfer<br />
ist Shell Helix Ultra.<br />
Das Hochleistungsmotorenöl bietet eine aktive<br />
Reinigungstechnologie, die im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Mineralölen bis zu fünfmal mehr<br />
Ablagerungen im Motor löst. Außerdem verfügt<br />
Shell Helix Ultra über eine besonders hohe<br />
Oxidationsstabilität, so dass Alterungen des Öls<br />
verlangsamt werden können.<br />
* Quelle: Kline & Company, Competitive Intelligence for the Global Lubricants Industry, 2008–2018.<br />
Dr. Helmut Leonhardt dazu: „Unser Ziel<br />
ist immer der bestmögliche Motorschutz.<br />
Hier haben hochwertigere Öle einen<br />
deutlichen Vorteil. So bietet Shell Helix Ultra<br />
aufgrund seiner hervorragenden Oxidationsstabilität<br />
bis zu 37 % mehr Schutz als andere<br />
führende Markenöle.“<br />
Doch mit diesen überragenden Ergebnissen<br />
gibt sich Shell nicht zufrieden. Ein Schlüssel zum<br />
Schmierstoff der Zukunft kann im Co-Engineering<br />
liegen. Dabei wird eine integrierte Entwicklung<br />
von Automobilkomponenten und Schmierstoffen<br />
unter dem Gesichtspunkt maximaler Effi zienz<br />
angestrebt: Die Weiterentwicklung von<br />
Öl- und Motorentechnik muss Hand<br />
in Hand gehen. Voraussetzung hierfür sind<br />
auf Dauer angelegte Technologiepartnerschaften.<br />
Welche ausgezeichneten Ergebnisse bei einer<br />
engen Zusammenarbeit zwischen Automobilund<br />
Schmierstoffherstellern schon heute erreicht<br />
werden können, zeigt die Kooperation von<br />
Shell und Gordon Murray Designs<br />
Limited. Effi zienz und Schadstoffarmut waren<br />
die Entwicklungsziele des revolutionären City-<br />
Autos T.25. Dafür hat Shell in Zusammenarbeit<br />
mit dem Formel-1-Experten und visionären<br />
Motorenspezialist Gordon Murray das Konzeptmotorenöl<br />
0W-10 mit ultraniedriger Viskosität<br />
entwickelt. Damit können nachweislich bis zu<br />
6,5 % Kraftstoff eingespart werden.<br />
Die Vorteile von Shell Helix<br />
Ultra auf einen Blick:<br />
geringere Öleindickung und<br />
hervorragendes Kaltstartverhalten<br />
längere Ölwechselintervalle<br />
spezielle aktive Reinigungstechnologie,<br />
die Verschmutzungen<br />
fünfmal so effektiv entfernt, wie<br />
ein herkömmliches Mineralöl<br />
hervorragende Oxidationsstabilität<br />
und bis zu 37 % mehr Schutz<br />
als andere Markenöle<br />
geringere Viskosität und dadurch<br />
eine höhere Kraftstoffeffi zienz<br />
ausgezeichnete Scherstabilität<br />
Mehr über die Shell Helix<br />
Qualitäts-Motorenöle und unsere<br />
Technologieführerschaft:<br />
www.shell.de/werkstatt<br />
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Automarkt<br />
vor der Krise<br />
Schon seit Frühjahr halten sich die Privatkunden<br />
mit Auto-Neukäufen zurück.<br />
Steuerriemen<br />
mit Pumpe<br />
www.<strong>amz</strong>.de/automarkt<br />
Riemenspezialist Gates hat sein Sortiment<br />
um 28 Teilenummern im Bereich Steuerriemen-Kits<br />
mit Wasserpumpe erweitert.<br />
Mehr Autos<br />
gestohlen<br />
www.<strong>amz</strong>.de<br />
„Top Five“<br />
_ Die fünf meistgelesenen<br />
Artikel auf www.<strong>amz</strong>.de<br />
www.<strong>amz</strong>.de/steuerriemen<br />
Im vergangenen Jahr wurden im Vergleich<br />
zu 2010 0,8 Prozent mehr kaskoversicherte<br />
Pkw gestohlen.<br />
Robuster Assistent<br />
www.<strong>amz</strong>.de/diebstahl<br />
Werkzeughersteller Hazet hat seine<br />
Produktilinie Assistent weiter ausgebaut.<br />
Jetzt ist das Modell „Assistent 179XL“<br />
verfügbar.<br />
www.<strong>amz</strong>.de/assistent<br />
Mobilitätsgarantie<br />
ein Autoleben lang<br />
Peugeot will mit einer Langzeitmobilität<br />
seinen Kunden neben<br />
umfassenden Service auch langfristige Sicherheit<br />
bieten, aber sie damit auch an die<br />
teilnehmenden Betriebe des französischen<br />
Autobauers binden.<br />
www.<strong>amz</strong>.de/mobilität<br />
10 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Über die in den App-Stores verfügbare Schwacke eBook-App lassen sich die Listen<br />
im Abonnement oder als Einzelausgabe erwerben. Foto: Kernbach<br />
Die Schwacke-Liste<br />
wird mobil<br />
_ Das Marktbeobachtungsunternehmen Schwacke zeigt<br />
seine Philosophie der Transparenz mit dem neuen Produkt<br />
„Schwacke eBook“.<br />
Kürzlich präsentierte das<br />
Maintaler Marktbeobachtungsunternehmen<br />
die neue<br />
App „Schwacke eBook“.<br />
Leicht, handlich und vor allem<br />
mobil werden mit dem iPad alle Informationen<br />
des gedruckten Klassikers<br />
bedienerfreundlich vorgehalten. Statt<br />
des umfangreichen Printprodukts,<br />
das mittlerweile aus zwei DIN-A5-Büchern<br />
(SuperSchwacke) mit mehr als<br />
4000 Seiten besteht, ist nur das iPad<br />
von Nöten. Die SuperSchwacke-Liste<br />
enthält mehr als 280.000 Gebrauchtwagen-Notierungen<br />
über zwölf Baujahre<br />
von 51.000 Fahrzeugtypen. Als<br />
Ergänzung des gedruckten Buches<br />
verfügt die eBook-Version über zahlreiche<br />
Zusatz-Features und bietet<br />
mehr Leistungen als die gedruckte<br />
Liste.<br />
Ein großer Vorteil ist die leistungsstarke<br />
Suchfunktion. Selbst bei einem<br />
VW Golf mit seinen mannigfaltigen<br />
Varianten ist das kein Problem mehr,<br />
sondern geschieht in Windeseile über<br />
KBA- oder Schwacke-Code, oder auch<br />
über einen Markenbaum sortiert nach<br />
Fahrzeugherstellern kann das gewünschte<br />
Modell angewählt werden.<br />
Eine Notizbuchfunktion erlaubt das<br />
Einfügen von Kommentaren in eine<br />
Seite, Korrekturtabellen, eine Zoom-<br />
Funktion und der integrierte Taschenrechner<br />
erleichtern den Umgang mit<br />
der mobilen Schwack-Liste. Hilfreich<br />
ist auch, dass ältere Versionen unbefristet<br />
gespeichert werden können.<br />
Zu den weiteren Vorteilen des<br />
elektronischen Leichtgewichts gehört<br />
unter anderem auch, dass jederzeit<br />
die neuesten Marktdaten abrufbar<br />
und herunterladbar sind. Das Schwacke<br />
eBook steht als Tablet- oder PC-<br />
Version für Apple iOS, Android und<br />
Windows zur Verfügung. Der Preis ist<br />
mit dem Bücherpreis identisch. So kostet<br />
das SuperSchwacke-Abonnement<br />
pro Jahr 742 Euro. In diesem Jahr erwarten<br />
die Maintaler, laut Schwacke-<br />
Produktmanager Michael Holch, noch<br />
60 bis 70 Abonnements.<br />
Ute Kernbach
Das Jahrhundert-Abo<br />
1912<br />
1913<br />
1914<br />
1915<br />
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1993<br />
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1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
20<strong>11</strong><br />
<strong>2012</strong><br />
Mode ändert sich*<br />
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*damals, hier und jetzt
technik szene<br />
Start your engines<br />
_ Die Essen Motor Show geht in diesem Jahr zum 45. Mal an den<br />
Start. Die Veranstalter erwarten vom 1. bis 9. Dezember mehr als<br />
340.000 Besucher. Top-Themen in diesem Jahr sind der neue<br />
Motorsport-Kongress und die Sportwagen-Weltmeisterschaft.<br />
Die Essen Motor Show lockt<br />
wieder die Motorsport-Fans ins<br />
Revier. Im Mittelpunkt stehen<br />
die neuesten, sportlichsten,<br />
schönsten, schnellsten, ausgefallensten,<br />
verrücktesten, ebenso wie die<br />
ältesten Fahrzeug-Kreationen. Garniert<br />
mit Live-Motorsport und mitreißenden<br />
Show-Acts werde die Messe wieder zum<br />
weltweit einzigartigen Motodrom, kündigt<br />
der Veranstalter an. Dabei bringt die Essen<br />
Motor Show fünf emotionale Themen-<br />
Sektoren zusammen: Tuning, Motorsport,<br />
sportliche Serienautomobile, Classic Cars<br />
und Motorräder.<br />
Interesse der Hersteller<br />
nimmt weiter zu<br />
Das Interesse der Autohersteller an der<br />
Essen Motor Show wächst wie bereits im<br />
Vorjahr stetig: BMW, Ford, Mini, Renault<br />
Motorsport, Skoda, Subaru und Toyota<br />
Motorsport gehören zu den Vorreitern von<br />
Seiten der Industrie. Sie haben sich schon<br />
frühzeitig Ausstellungsflächen gesichert.<br />
Mit dem neuen Motorsport-Kongress, dem<br />
„Motorsport-Summit“, unterstreicht die<br />
Essen Motor Show ihre Orientierung hin<br />
zu mehr Sportlichkeit. Veranstaltet wird<br />
das internationale Forum gemeinsam mit<br />
„Sponsors“ – Organisator von Kongressen<br />
im Sportwirtschafts-Umfeld. Der „Motorsport-Summit“<br />
richtet sich an Entscheider<br />
der Motorsport-Branche. Schon heute<br />
zugesagt hat Jens Marquardt, der BMW<br />
Motorsport-Direktor.<br />
Die internationalen Top-Tuning-Unternehmen<br />
stellen in Essen ihre Kreativität,<br />
12 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Ingenieurs- und Handwerkskunst unter<br />
Beweis: Neue, soeben erst vorgestellte<br />
Automodelle sind bereits getunt zu sehen.<br />
Die Veredelungs-Spezialisten zeigen die<br />
ganze aktuelle Bandbreite: Von Zubehörteilen<br />
und Fahrzeug-Komponenten bis hin<br />
zu aufwändig gestylten Komplett-Fahrzeugen.<br />
Unter dem Motto „Zeig dein Auto im<br />
besten Licht“ treten passionierte Schrauber<br />
zum Wettkampf um den begehrtesten<br />
Tuning-Award Deutschlands an, den jährlichen<br />
„Hella Show & Shine Award“. Szene-<br />
Star Lina van de Mars wird in der Jury sitzen<br />
und die veredelten Fahrzeug-Unikate fachmännisch<br />
bewerten. Die gelernte Kfz-Mechanikerin<br />
mit Rennlizenz ist gleichzeitig<br />
das Gesicht der Kampagne „Deutschland<br />
schraubt“. In dieser Show werden zwei vor<br />
der Messe nach Wünschen der Fans umgebaute<br />
Fahrzeuge präsentiert. Außerdem<br />
werden unter dem Titel tuningXperience<br />
100 ausgewählte Highlights der europäischen<br />
Show- und Rats-Cars-Szene gezeigt.<br />
Motorsportarena<br />
wird zur Drift-Bühne<br />
In der Motorsport-Arena gehen Kurven-<br />
Künstler auf die Piste und zeigen ihr ganzes<br />
Können. Mit dabei: die europäische<br />
Drift-Elite. Erstmals wird das Finale des<br />
IDS-Gymkhana-Drift-Cups, der <strong>2012</strong> zur<br />
offiziellen Europameisterschaft avanciert<br />
ist, auf der Messe ausgetragen. Verbände<br />
und Motorsport-Veranstalter stellen sich<br />
auf der Messe ebenso wie Rennstrecken<br />
und Rennserien vor. Die DTM ist erneut mit<br />
einer eigenen Präsentation dabei.<br />
Live-Motorsport und mitreißende Show-Acts<br />
sind dieses Jahr auf der Essen Motor Show<br />
wieder ein zentrales Thema. Foto: Messe Essen<br />
SONDERSCHAU<br />
Sportwagen-WM<br />
Die Rennen zur Sportwagen-Weltmeisterschaft<br />
in den Jahren 1953 bis 1992<br />
zählen zu den Highlights der Motorsport-Geschichte.<br />
Als Hommage an<br />
diese erfolgreichen 40 Jahre Motorsport<br />
werden auf der diesjährigen Essen Motor<br />
Show fast zwanzig erfolgreiche Boliden<br />
aus jener Zeit präsentiert, angefangen<br />
vom Ferrari 375MM aus dem Jahr<br />
1953/54 bis zum Peugeot 905 aus dem<br />
Jahr 1992, dem bisher letzten Titelträger.<br />
<strong>2012</strong> feiert die Sportwagen-WM<br />
nach einer Pause von zwanzig Jahren<br />
ihre Wiederauferstehung. Die erfolgreichen<br />
Autos dieser Saison werden<br />
auch in Essen zu sehen sein. Zu den<br />
Rennen der Sportwagen-WM zählten<br />
unter anderem Zwölf-Stunden-Sebring<br />
(USA), Mille Miglia (Italien), 24 Stunden<br />
Le Mans (Frankreich), Targa Florio<br />
(Italien), ADAC-1000-Kilometer-Rennen<br />
Nürburgring (Deutschland), 24 Stunden<br />
Daytona (USA) oder die Carrera Panamericana<br />
in Mexiko. Die Sportwagen-<br />
WM mit ihren Langstrecken-Rennen<br />
(Dauer zwischen sechs und 24 Stunden)<br />
war ein Gegenpol zur Formel-1-WM, deren<br />
Rennen maximal über 500 Kilometer<br />
oder später über 300 Kilometer gingen.<br />
Sie war sehr populär. So kamen zum<br />
Beispiel zum ADAC-1000-Kilometer-<br />
Rennen auf dem Nürburgring oft mehr<br />
Besucher als zum Formel-1-WM-Lauf.<br />
An den Rennen beteiligten sich Stars<br />
wie der legendäre Argentinier Juan<br />
Manuel Fangio, der Brite Stirling Moss<br />
oder später der Belgier Jacky Ickx sowie<br />
die Deutschen Jochen Mass und Hans-<br />
Joachim Stuck, der 1985 Weltmeister<br />
auf Porsche wurde.<br />
Die Sportwagen-Weltmeisterschaft,<br />
die <strong>2012</strong> nach einer Pause von 20 Jahren<br />
wieder stattfindet, ist Anlass für ein großes<br />
Sonderthema. Präsentiert wird eine Auswahl<br />
siegreicher Fahrzeuge aus den Jahren<br />
1953 bis 1992. Verchromte Boliden der<br />
Marken Alfa Romeo, Aston Martin, Ferrari,<br />
Jaguar, Mercedes, Porsche – um nur einige<br />
zu nennen – werden in Essen zu sehen sein.<br />
Weitere Höhepunkte der Essen Motor<br />
Show: Design-Studien ermöglichen einen<br />
Blick in die Auto-Zukunft, angesagte Ford-<br />
Hot-Rods aus dem Jahr 1932 feiern ihr<br />
80jähriges Jubiläum. Eine Ausstellung mit<br />
siegreichen Fahrzeugen der Rallye Breslau<br />
vermittelt Eindrücke der härtesten Rallye<br />
für Privatfahrer. tv<br />
www.essen-motorshow.de
Ersatz-Start-<br />
Stopp-Starter<br />
_ Im Rahmen der Sortimentserweiterung stellt Denso die<br />
ersten Start-Stopp-Starter für Aftermarket-Kunden vor.<br />
Die erweiterte Produktpalette<br />
beinhaltet neben einem neuen<br />
Ersatz-Generator für BMW-<br />
Anwendungen auch den ersten<br />
Ersatz-Start-Stopp-Starter für<br />
Volkswagen. Alle neuen Anwendungen,<br />
das sind insgesamt zwölf neue Starter-<br />
und 20 neue Generatoranwendungen,<br />
sind im neuen Starter- und Generatorenkatalog<br />
<strong>2012</strong>/13 für den Aftermarket<br />
gelistet. Die neuen Generatoranwendungen<br />
sind für die BMW 1er- und 3er-<br />
Serie (E81, E87, E82, E90, E91, E92 & E93).<br />
Die anderen neuen Starter sind Audi A3<br />
(03/2010 aufwärts), Seat Altea/Altea XL<br />
(04/2010 aufwärts), Skoda Roomster 1.2<br />
TDI (03/2010 aufwärts) und Volkswagen<br />
Sharan (2010 aufwärts), Caddy (08/2010<br />
Die Generatoren von<br />
Denso sind laut eigenen Angaben<br />
im Verhältnis zu ihrer<br />
Leistung die weltweit kleinsten<br />
und leichtesten.<br />
aufwärts) und Touareg (01/2010 aufwärts).<br />
Außerdem stellt Denso den ersten<br />
Ersatz-Start-Stopp-Starter für den Volkswagen<br />
BlueMotion 1.2-TSI-Motor vor.<br />
Insgesamt beinhaltet das kontinuierlich<br />
wachsende Produktprogramm jetzt 230<br />
Starter- und Generatoren-Teilenummern<br />
für 3287 Anwendungen.<br />
Komplett neue Produkte<br />
Im Gegensatz zu anderen Marken sind<br />
die Ersatz-Starter und -Generatoren von<br />
Denso komplett neue Produkte. Der Verzicht<br />
auf Wiederaufbereitung reduziere<br />
den Verwaltungsaufwand und Kunden<br />
sollen sicher sein können, ein hochwertiges<br />
Produkt aus Originalteilen zu einem<br />
attraktiven Preis zu erhalten, heißt es<br />
dort. Zudem zeichnet sich das Starter-<br />
und Generatoren-Programm durch seine<br />
Bandbreite bei OE-Teilen aus. Wenn<br />
das Sortiment komplett eingeführt ist,<br />
soll es Originalersatzteile für 95 Prozent<br />
aller Toyota-Anwendungen enthalten.<br />
Damit will man einen Spitzenplatz als<br />
Originalteile-Lieferant für Ersatz-Starter<br />
und -Generatoren für Toyota einnehmen.<br />
Denso entwickelt und fertigt Starter seit<br />
der Gründung des Unternehmens und<br />
startete bereits 1999 mit der Serienproduktion<br />
von Start-Stopp-Startern. Mit<br />
dem Tandem-Solenoid-(TS)-Starter hat<br />
„Moderne Spritspar-Technik<br />
zahlt sich doppelt aus!“<br />
Unter diesem Motto startete Denso Aftermarket<br />
Anfang Oktober <strong>2012</strong> erstmals eine Bonusaktion<br />
für Servicebetriebe. Werkstätten erhalten<br />
für jeden Kauf und Einbau eines Starters oder<br />
Generators von Denso innerhalb des Aktionszeitraumes<br />
vom 1. Oktober <strong>2012</strong> bis 31. März 2013<br />
einen Aral-Tankgutschein im Wert von zehn Euro.<br />
Im Mittelpunkt der Kampagne stehen die Vorteile<br />
der führenden Erstausrüstungstechnologien,<br />
die Denso direkt in den Aftermarket bringt. So<br />
gewährleisten beispielsweise die hochentwickelten<br />
Start-Stopp-Starter Autofahrern nicht nur ein<br />
maximales Anlaufdrehmoment<br />
und einwandfreien<br />
Betrieb unter<br />
den anspruchsvollsten<br />
Bedingungen, sondern<br />
tragen je nach Fahrzeugtyp<br />
auch zur Senkung<br />
des Kraftstoffverbrauchs<br />
um drei bis fünf Prozent<br />
bei. Teilnehmen können alle Kfz-Werkstätten in<br />
Deutschland. Bestellungen machen die Werkstätten<br />
wie gewohnt bei einem Händler ihrer Wahl.<br />
Kaufbelege werden dann zusammen mit dem ausgefüllten<br />
Aktions-Coupon direkt an Denso Aftermarket<br />
Sales Deutschland geschickt. Die Coupons<br />
erhalten Werkstätten per Post oder können sie auf<br />
der Denso-Webseite www.denso-am.de/Tankgutscheinaktion<br />
herunterladen.<br />
man speziell für diesen Anwendungsbereich<br />
eine völlig neue Generation von<br />
Anlassern entwickelt, die im Vergleich zu<br />
den Vorgängern bis zu 1,5 Sekunden beim<br />
Wiederanlauf einsparen sollen, was durch<br />
einen Mechanismus möglich wird, der die<br />
Verschiebung des Starterritzels unabhängig<br />
von der Motordrehzahl steuern kann.<br />
So könne der Motor bereits neu starten,<br />
während er noch dreht, verspricht der<br />
Hersteller.<br />
SC als Aushängeschild<br />
Bei den Generatoren hat das japanische<br />
Unternehmen 2000 den weltweit ersten<br />
SC-(Segment Conductor)-Generator<br />
auf den Markt gebracht, der 20 Prozent<br />
leichter und 50 Prozent leistungsstärker<br />
als herkömmliche Generatoren sein soll.<br />
Seit seiner Markteinführung wurde der<br />
SC-Generator in kürzester Zeit eines der<br />
wichtigsten Produkte von Denso und gilt<br />
als Aushängeschild im Bereich der Generatoren.<br />
Im Jahr 2005 stellte der Kfz-Zulieferer<br />
neue Generatoren für die Erstausrüstung<br />
vor, die höhere Ausgangsströme<br />
von 165, 180, 200 und 220 Ampere bereitstellen<br />
können. Am 14. Juni <strong>2012</strong> konnte<br />
der Automobilzulieferer im Werk Anjo in<br />
der japanischen Präfektur Aichi die Produktion<br />
seines 100millionsten SC-Generators<br />
feiern. jr.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 13
technik trends<br />
Mercedes-Benz schließt<br />
R1234yf-Einsatz aus<br />
_ Sicherheitsbedenken haben Mercedes-Benz dazu veranlasst,<br />
das alternative Kältemittel R1234yf doch nicht in seinen Fahrzeugen<br />
einzusetzen. Steht das alternative Kältemittel damit vor dem Aus?<br />
Es ist kaum zu glauben, was sich<br />
derzeit bei der Einführung eines<br />
klimafreundlichen Kältemittels in<br />
der Automobilindustrie abspielt.<br />
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
sind schon lange klar: Bereits<br />
vor fünf Jahren hat die EU mit der Verordnung<br />
(EG) Nr. 706/2007 den Einsatz<br />
von Kältemitteln mit einem GWP-Wert<br />
(Global Warming Potential) von mehr<br />
als 150 für alle neuen Fahrzeugtypen ab<br />
dem 1. Januar 20<strong>11</strong> und für alle Neufahrzeuge<br />
ab dem 1. Januar 2017 verboten.<br />
Lange Zeit war nicht klar, welches alternative<br />
Kältemittel das Rennen machen<br />
würde. Erst haben sich die im VDA organisierten<br />
Autobauer für Kohlendioxid<br />
ausgesprochen und dann schließlich<br />
doch auf R1234yf umgeschwenkt.<br />
Vorreiter steigt aus<br />
Mercedes-Benz war einer der ersten<br />
deutschen Automobilhersteller, der<br />
R1234yf einsetzen wollte. Dies wurde zur<br />
Markteinführung der B-Klasse vor einem<br />
Jahr erwartet. Doch es kam anders: Lie-<br />
14 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
ferschwierigkeiten bei den Herstellern<br />
der Chemikalie – Honeywell und DuPont<br />
– verhindern bis heute, dass R1234yf in<br />
Serienfahrzeugen eingesetzt wird. Die<br />
EU-Kommission zeigte sich bisher gnädig<br />
und gewährte den Automobilbauern<br />
eine Fristverlängerung bis Ende dieses<br />
Jahres.<br />
Und nun das: Mercedes-Benz steigt<br />
aus und will künftig statt R1234yf weiterhin<br />
das Kältemittel R134a in seinen<br />
Fahrzeugen einsetzen. Wie es in der<br />
offiziellen Stellungnahme des Unternehmens<br />
heißt, tritt bei dem neu entwickelten<br />
Real-Life-Testverfahren Kältemittel<br />
in der Nähe heißer Teile der<br />
Abgasanlage aus und entzündet sich.<br />
Der Test simuliert einen schweren Frontalaufprall,<br />
bei dem die Kältemittelleitung<br />
bricht. Zwar sei die neue Chemikalie<br />
unter vergleichbaren Laborbedingungen<br />
nur schwer zu entflammen, in einem<br />
heißen Motorraum könne sie sich jedoch<br />
als zündfähig erweisen. Diese Erkenntnis<br />
veranlasste Mercedes-Benz, zunächst<br />
weiterhin R134a zu verwenden, das bei<br />
vergleichbaren Tests nicht brennt.<br />
Der Alleingang von Mercedes-Benz<br />
verunsichert den Markt. Ob die fertig<br />
entwickelten R1234yf-Geräte jemals<br />
zum Einsatz kommen, liegt nun an der<br />
Entscheidung der anderen Autobauer.<br />
Foto: Bosch<br />
Alleingang mit<br />
unabsehbaren Folgen<br />
Was dieser Alleingang von Mercedes-<br />
Benz für die gesamte Branche bedeutet,<br />
ist aus heutiger Sicht noch nicht abzusehen.<br />
Honeywell und DuPont müssen<br />
nun den Gegenbeweis antreten, um ihr<br />
Produkt vermarkten zu können. Ebenso<br />
alle anderen Autobauer, die weiterhin<br />
auf R1234yf setzen. Besonders hart trifft<br />
es die Werkstattausrüster. Sie haben<br />
hohe Summen investiert und R1234yf-<br />
Klimaservicegeräte entwickelt und an<br />
die Vorgaben der Automobilhersteller<br />
angepasst. Vor allem Mercedes-Benz<br />
hat hier sehr hohe Anforderungen an<br />
die Geräte gestellt. Nun werden sie in<br />
dessen Service-Organisation nicht mehr<br />
gebraucht, bevor sie jemals zum Einsatz<br />
kamen. Spannend wird nun sein, für<br />
welches klimafreundliche Kältemittel<br />
sich Mercedes-Benz entscheiden wird.<br />
Greifen die Stuttgarter nun doch zu CO 2 ,<br />
könnte es Kfz-Werkstätten im schlimmsten<br />
Fall passieren, künftig nicht mit<br />
zwei, sondern mit drei Klimaservicegeräten<br />
arbeiten zu müssen.<br />
Richtig investieren<br />
Aber zunächst einmal sollten Kfz-Betriebe<br />
gelassen bleiben und abwarten,<br />
wie sich der Markt entwickelt. Momentan<br />
gibt es keine Fahrzeuge mit R1234yf<br />
auf dem Markt. Also macht es auch keinen<br />
Sinn, sich dafür ein Gerät anzuschaffen.<br />
Investieren sollten Kfz-Betriebe aber<br />
dennoch. Und zwar in moderne R134a-<br />
Geräte. Diese werden auch in Zukunft<br />
eine große Bedeutung im Service haben.<br />
Denn es ist davon auszugehen, dass bis<br />
Ende 2016 noch sehr viele Fahrzeuge mit<br />
R134a-Klimaanlagen auf den Markt kommen<br />
werden. Vor diesem Hintergrund<br />
werden Fahrzeuge mit dem alten Kältemittel<br />
noch sehr lange zu Wartungs- und<br />
Reparaturarbeiten in die Werkstätten<br />
kommen. Hier gibt es noch viel Potenzial,<br />
den Klimaservice zu professionalisieren<br />
und dieses Dienstleistungsangebot auszubauen.<br />
Richard Linzing
Jedes Fahrzeug braucht ihn!<br />
Ist Ihr Akku okay?<br />
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Unfälle mit Personenschaden in<br />
Deutschland gehen laut ADAC-<br />
Unfallforschung auf Mehrfachunfälle<br />
zurück. So kommt<br />
es nach einer ersten Kollision – wie beispielsweise<br />
einem Heckaufprall oder<br />
etwa einer Kollision mit einer Leitplanke<br />
– oftmals zu weiteren Folgeunfällen,<br />
weil der Fahrer selbst meist nicht mehr<br />
in der Lage ist, sein Fahrzeug kontrolliert<br />
zum Stehen zu bringen. Continental hat<br />
mit der Post-Crash-Braking-Technologie<br />
als Teil des Sicherheitskonzeptes Conti-<br />
Guard ein System entwickelt, welches<br />
Folgeunfälle verhindern oder zumindest<br />
in ihrer Wirkung abschwächen und so<br />
die Gefährdung der Fahrzeuginsassen<br />
16 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
und die der anderen Verkehrsteilnehmer<br />
reduzieren soll. Denn ein Crash nach<br />
dem Crash könne für die Insassen eines<br />
Fahrzeugs noch gefährlicher sein als der<br />
erste Zusammenprall.<br />
Airbagsensorik löst<br />
Bremsvorgang aus<br />
Eine zentrale Rolle bei der Post-Crash-<br />
Braking-Technologie spielt die Airbag-<br />
Sensorik. Die sogenannte Safety Control<br />
Unit (SCU) erkennt aus den Crashsensorsignalen<br />
eine Kollision unabhängig von<br />
der eigenen Fahrzeuggeschwindigkeit<br />
und sendet ein Signal über das bordeigene<br />
Datennetz an das elektronische<br />
Bremssystem. Dieses bremst daraufhin<br />
das Fahrzeug selbstän-<br />
Das Produkt mit<br />
zertifizierter<br />
Leistung - keine<br />
unfundierten<br />
Behauptungen<br />
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dig nach dem Zusammenprall<br />
ab – selbst<br />
wenn der Fahrer das<br />
Bremspedal gar nicht<br />
mehr betätigt – und<br />
reduziert damit das<br />
Risiko für gefährliche<br />
Folgekollisionen und<br />
Unfallablauf ohne und mit Post-Crash-<br />
Braking-Technologie.<br />
Grafik: Continental<br />
minimiert Personen- und Sachschäden.<br />
Insbesondere bei Kollisionen mit hohen<br />
Geschwindigkeiten verlieren die Fahrer<br />
oft die Kontrolle über das Fahrzeug.<br />
Hier hilft die Post-Crash-Braking-Technologie,<br />
die Fahrzeuggeschwindigkeit<br />
schnell zu verringern, so dass möglichst<br />
viel Bewegungsenergie abgebaut wird<br />
und das Fahrzeug schneller zum Stehen<br />
kommt.<br />
Ein wichtiges Merkmal des Sicherheitssystems<br />
besteht darin, dass es<br />
jederzeit wieder die Kontrolle an den<br />
Fahrer zurückgibt, falls dieser nach der<br />
Kollision das Gaspedal betätigt oder<br />
selbst eine Vollbremsung durchführt.<br />
Ohne Eingriff des Fahrers bremst das<br />
System das Fahrzeug bis zum Stillstand<br />
ab. Die Post-Crash-Braking-Technologie<br />
wurde in Zusammenarbeit mit Volkswagen<br />
entwickelt. Das System kommt<br />
als Multikollisionsbremse beim neuen<br />
Golf VII zum Einsatz und wurde mit dem<br />
„Gelben Engel“ des ADAC ausgezeichnet.<br />
rl<br />
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Modulare<br />
Stabilitätskontrolle<br />
_ TRW bringt die modulare Produktfamilie<br />
EBC 460 auf den Markt.<br />
TRW bringt eine neue Generation seiner<br />
elektronischen Stabilitätskontrolle (Electronic<br />
Stability Control – ESC), die modulare<br />
Produkt-Familie EBC 460, auf den Markt.<br />
Dieses neue Regelsystem bietet laut Hersteller<br />
eine Vielzahl von Funktionen, um zukünftige<br />
Sicherheitsstandards weltweit zu erfüllen. Die neue<br />
ESC-Generation verfügt über ein standardisiertes<br />
Design und wird zukünftig in Europa, Nordamerika,<br />
Südamerika und Asien gefertigt. Die für globale<br />
Märkte ausgelegte modulare ESC-Familie umfasst<br />
Standard-, High- und Premium-Systeme. Neben<br />
den Basis-Funktionen ABS, Traktionskontrolle und<br />
Im Vergleich zu vorherigen Generationen hat TRW bei<br />
der Produktfamilie EBC 460 die Leistung verbessert und<br />
zahlreiche Funktionalitäten ergänzt. Foto: TRW<br />
Stabilitätskontrolle umfassen sie weitere Komfort-<br />
und Sicherheitsfeatures – auch für Hybrid- und<br />
Elektrofahrzeuge.<br />
Mehr Funktionen<br />
Im Vergleich zu vorherigen Generationen hat TRW<br />
die Leistung verbessert und zahlreiche Funktionalitäten<br />
ergänzt. So kommen bei der EBC 460 beispielsweise<br />
eine langlebige Motorpumpe und zwei<br />
zusätzliche Drucksensoren, mit denen Bremsdruck<br />
schneller aufgebaut und länger aufrecht erhalten<br />
werden kann, zum Einsatz. Das neue Produkt-Design<br />
ermöglicht zudem die Integration von Gierraten-<br />
und Beschleunigungssensoren in die elektrohydraulische<br />
Regeleinheit (EHCU). Diese kann<br />
außerdem auch als Steuergerät für die integrierte<br />
elektrische Parkbremse (EPBi) von TRW fungieren.<br />
Ferner unterstützt das System Funktionen wie<br />
Überschlagsvermeidung, Anhängerstabilisierung,<br />
die adaptive Geschwindigkeitsregelung oder die<br />
automatische Notfallbremse. rl<br />
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technik fit für den winter<br />
Prius mit Ladekabel<br />
_ Der Prius Plug-In-Hybrid kann mit seiner Lithium-Ionen-Batterie<br />
an der Steckdose aufgeladen werden. Damit kombiniert Toyota die<br />
Vorteile des reinen Elektroantriebs mit denen des Hybridantriebs.<br />
Die Kombination aus Elektro-<br />
und Verbrennungsmotor hilft<br />
den Benzinverbrauch wahrnehmbar<br />
zu reduzieren. Der<br />
erste Serien-Prius von Toyota<br />
kam 2001 nach Deutschland und<br />
ebnete den Weg für den Auris Hybrid,<br />
Yaris Hybrid und dem Prius+. Toyota<br />
konnte bisher rund 2,7 Millionen Exemplare<br />
des Prius weltweit absetzen. Am<br />
6. Oktober folgte nun die Markteinführung<br />
des Prius Plug-In Hybrid, dessen<br />
Lithium-Ionen-Batterie an der Steckdose<br />
aufgeladen werden kann. Toyota<br />
kombiniert die Vorteile des reinen<br />
Elektroantriebs mit denen des Hybridantriebs.<br />
Der Hybridantrieb des Plug-<br />
In-Hybrid baut auf der Antriebskonfiguration<br />
des aktuellen Prius 3 auf. Er setzt<br />
sich aus einem Antriebs-Elektromotor/<br />
Generator MG2, einem Startermotor/<br />
Generator MG1 und dem bekannten<br />
1,8-Liter-Benzinmotor, die mithilfe<br />
einer Leistungsverzweigung (Plane-<br />
18 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
tengetriebe) die Antriebkräfte variabel<br />
zusammenführen und je nach Fahrsituation<br />
an die Räder leiten. Die Drehzahl<br />
des Hohlrades entspricht dabei der<br />
Fahrzeuggeschwindigkeit, unabhängig<br />
davon, ob das Fahrzeug allein vom Elektromotor<br />
oder vom Verbrennungsmotor<br />
und vom Elektromotor gemeinsam<br />
angetrieben wird.<br />
Die Preise des 4480 Millimeter langen,<br />
1470 Millimeter breiten und 1225<br />
Millimeter langen Saubermanns beginnen<br />
bei 36.200 Euro für die Life-Version,<br />
der Life-Prius ohne Ladekabel ist 8600<br />
Euro günstiger. Äußerlich unterscheidet<br />
sich der Plug-In am auffälligsten durch<br />
die zweite Klappe, beziehungsweise den<br />
Ladeanschluss am hinteren rechten Kotflügel.<br />
Ebenso wie der Prius wird auch<br />
der Plug-In von einem 1,8-Liter-Benzin-<br />
und einem Elektromotor mit einer Gesamtsystemleistung<br />
von 100 kW/136<br />
PS angetrieben. Statt einer Nickel-Metallhydrid-Batterie<br />
kommt jedoch eine<br />
_ Neuer Standard beim EuroNCAP-Crashtest<br />
Im jüngsten EuroNCAP-Crashtest erhielten<br />
fünf Modelle die Höchstbewertung<br />
von fünf Sternen, ein Fahrzeug<br />
kam auf vier Sterne. Die Verbraucherschutzorganisation<br />
hob vor allem den<br />
neuartigen Fußgängerairbag des Volvo<br />
V40 hervor, mit dem das schwedische<br />
Kompaktmodell die bislang höchste<br />
Punktzahl in seiner Klasse erreichte.<br />
Grundsätzlich attestierte EuroNCAP den<br />
Herstellern aber spürbare Bemühungen<br />
bei der Verbesserung des Schutzes von<br />
angefahrenen Fußgängern, das gilt im<br />
Vergleich zum Vorgänger auch für den<br />
D-Max.<br />
Vorbildlich schneidet hier der V40 ab,<br />
bei dem sich im Fall einer Kollision mit<br />
einem Passanten ein Airbag von außen<br />
über die Windschutzscheibe legt. Damit<br />
werde ein neuer Standard gesetzt, betonte<br />
EuroNCAP. Auch bei der Ausstattung<br />
mit Fahrerassistenzsystemen war<br />
der Volvo mit einer Punktequote von 100<br />
Prozent nicht zu schlagen. jr.<br />
Nach dem Druck auf den Startknopf des<br />
Japaners hört man nichts. Sobald man das<br />
Gaspedal leicht tritt, nimmt der Wagen fast<br />
geräuschlos Fahrt auf. Foto: Toyota<br />
Lithium-Ionen-Batterie, die lediglich 38<br />
Kilo mehr auf die Waage bringt, zum<br />
Einsatz. Damit können bei einer Höchstgeschwindigkeit<br />
von bis zu Tempo 85<br />
bis zu 25 Kilometer rein elektrisch und<br />
damit emissionsfrei zurückgelegt werden.<br />
Sobald die Batterie leer ist schaltet<br />
das System auf Hybridantrieb um. Der<br />
Normverbrauch liegt im Hybridmodus<br />
bei 3,7 Litern pro 100 Kilometer, was<br />
einem Kohlendioxid-Ausstoß von 85<br />
Gramm je Kilometer entspricht. Im Elektromodus<br />
sinkt sein Durst auf 2,1 Liter<br />
(49 g/km). Den Übergang vom reinen<br />
Elektro- zum Hybridmodus nimmt der<br />
Fahrer nur über die Energieanzeige im<br />
Cockpit wahr. Die Batterie befindet sich<br />
hinter den Rücksitzen, darunter in der<br />
Reserveradmulde liegt das Ladegerät.<br />
Das Kofferraumvolumen beträgt 443 Liter,<br />
also nur zwei Liter weniger als beim<br />
Prius. Das vollständige Aufladen der Akkus<br />
an einer herkömmlichen Steckdose<br />
ist laut Toyota in 90 Minuten schnell<br />
erledigt. Rein rechnerisch beträgt die<br />
Reichweite des Plug-In bis zu 1200 Kilometer.<br />
Für den Sprint von Null auf Tempo<br />
100 benötigt der rund 1,4 Tonnen<br />
schwere Fünfsitzer 10,8 Sekunden und<br />
seine Höchstgeschwindigkeit wird mit<br />
Tempo 180 angegeben. Für die Fortbewegung<br />
stehen dem Plug-In-Fahrer drei<br />
unterschiedliche Fahrmodi zur Verfügung:<br />
Hybridmodus, Elektro- oder City-<br />
Einstellung. In diesem Jahr beziffert<br />
Toyota das Verkaufsziel für den Prius<br />
Plug-In-Hybrid in Deutschland auf 300<br />
Exemplare, im ersten vollen Verkaufsjahr<br />
sollen es 700 Einheiten werden.<br />
Ute Kernbach<br />
Mit seinem Fußgängerairbag konnte der Volvo<br />
V40 die höchste Punktzahl erreichen.<br />
Foto: EuroNCAP
In den grünen<br />
Bereich rollen<br />
_ Als Verstärkungssystem sollen Silica und Organosilan<br />
maßgeblich die Leistungsfähigkeit der Reifenlauffläche bestimmen.<br />
Mit dem Silica-Silan-System rollen Reifen in die grüne Kategorie.<br />
Wir haben den Schlüssel<br />
in der Hand, künftig<br />
möglichst viele Reifen<br />
beim Bremsverhalten<br />
auf nasser Fahrbahn und<br />
beim Spritverbrauch in die grüne Kategorie<br />
zu befördern“, sagt Hans-Detlef<br />
Luginsland, Leiter des Marktsegments<br />
Tire & Rubber von Evonik Industries.<br />
Evonik bietet nach eigener Aussage als<br />
weltweit einziger Hersteller der Reifenindustrie<br />
das Verstärkungssystem<br />
Silica und Organosilan, das maßgeblich<br />
die Leistungsfähigkeit der Reifenlauffläche<br />
bestimmen soll. „Ohne diese<br />
Komponenten lässt sich der Rollwiderstand<br />
nicht verringern“, macht Luginsland<br />
deutlich. Auf den kommt es aber<br />
letztlich an: Je niedriger der Rollwiderstand,<br />
desto geringer der Spritbedarf<br />
und damit auch die Kohlendioxid-<br />
Emissionen und der Ausstoß anderer<br />
klimaschädlicher Gase, die bei der<br />
Kraftstoffverbrennung entstehen, das<br />
ist bekannt. Gleichzeitig gelte es, die<br />
Gummimischung so einzustellen, dass<br />
der Abrieb möglichst gering ist und die<br />
Haftung auf trockener und nasser Fahrbahn<br />
trotzdem nicht leidet, merkt er<br />
an. In der Gummimischung vereinigen<br />
sich die Komponenten Kautschuk und<br />
Silica. Da diese aufgrund ihres unterschiedlichen<br />
chemischen Charakters zu<br />
keiner Verbindung fähig sind, springen<br />
bifunktionelle organische Siliziumverbindungen,<br />
kurz Organosilane, ein, die<br />
als Koppler die beiden Stoffe verbinden.<br />
„Für kontinuierliche Verbesserungen<br />
des Silica-Silan-Systems arbeiten unsere<br />
Chemiker, Physiker und Ingenieure<br />
daran, die Silica-Partikel zu verfeinern<br />
und die Chemie der Silane als Haftvermittler<br />
noch besser auf ihre Aufgaben<br />
hin zu trimmen“, führt Luginsland aus.<br />
Auch Lkw-Reifen flott machen<br />
Mittlerweile hat sich zumindest bei den<br />
Pkw europaweit die Silica-Silan-Technologie<br />
für die rollwiderstandsoptimierte<br />
Lauffläche durchgesetzt. „Aber auch in<br />
Übersee ist sie bereits state-of-the-art“,<br />
erklärt Luginsland. Denn die nach Europa<br />
importierten Reifen müssen auch ein<br />
Label haben. Außerdem arbeiten Wissenschaftler<br />
seines Unternehmens derzeit<br />
mit Hochdruck daran, das Silica-Silan-<br />
System auch gezielt für Anwendungen in<br />
Lkw-Reifen einsatzfähig zu machen. „Damit<br />
ließen sich dann auch bei Lkw-Reifen<br />
die Spritkosten signifikant verringern“,<br />
lautet sein Fazit.<br />
Investitionen<br />
und Kooperationen<br />
Um den Verbrauchern Reifen mit dem<br />
A- und B-Label anbieten zu können,<br />
müssen Reifenhersteller in die Materi-<br />
Mit dem Silica-Silan-System sollen Reifen in<br />
die grüne Kategorie rollen. Fotos: Evonik<br />
Evonik bietet das Verstärkungssystem<br />
Silica und Organosilan, das maßgeblich<br />
die Leistungsfähigkeit der Reifenlauffläche<br />
bestimmen soll.<br />
alentwicklung und innovative Produkte<br />
investieren und sind dabei auf die intensive<br />
Zusammenarbeit mit Rohstofflieferanten<br />
und Zulieferern angewiesen.<br />
Wollen Länder wie beispielsweise China<br />
und Korea künftig Reifen nach Europa<br />
verkaufen, müssen sie konsequent<br />
auf die Silica-Silan-Technologie und die<br />
entsprechenden Materialien zurückgreifen.<br />
Bei Evonik sei man darauf bestens<br />
vorbereitet, so Luginsland. Das<br />
Unternehmen plane, das weltweite<br />
Produktionsnetzwerk auszubauen und<br />
zu intensivieren. Bestehende Entwicklungskooperationen<br />
und Produktinnovationen<br />
sollen intensiviert werden und<br />
deutlich an Fahrt aufnehmen. jr.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 19
technik fit für den winter<br />
Winter & Co.<br />
_ Für jede Saison gibt es das passende Zubehör, auch für den Winter.<br />
Was aber sind die Renner und wie bringt man sie an Mann oder Frau?<br />
Nicht alles, was für den Winter geeignet ist, verkauft sich schließlich<br />
auch gut.<br />
Na klar, der Winter kommt,<br />
und alles denkt an den Reifenwechsel<br />
und die Saisonware.<br />
Doch mit den Reifen<br />
allein ist es oftmals nicht<br />
getan. Autofahrer brauchen bei Eis,<br />
Schnee und Glätte noch mehr als das<br />
passende Schuhwerk fürs Auto. Der<br />
Markt für Autozubehör in Deutschland<br />
ist laut abh-Marktforschung aus Köln<br />
immerhin 2,7 Milliarden Euro schwer.<br />
Dabei gehen allerdings die Meinungen<br />
etwas auseinander, was tatsächlich<br />
Zubehör ist. Interessant ist<br />
auf jeden Fall, dass zu dieser Summe<br />
noch einmal 2,2 Milliarden für die Autochemie<br />
kommen. Für Werkstätten<br />
auf jeden Fall ein Geschäft, an dem sie<br />
teilhaben sollten. Denn pro Fahrzeug<br />
kommen etwa <strong>11</strong>4 Euro jährlich für das<br />
Zubehör zusammen. Und dieses Geschäft<br />
wird bisher nur zu einem kleinen<br />
Teil in der Werkstatt gemacht. Da geht<br />
noch was.<br />
Die Definition für Zubehör ist auch<br />
in der Marktforschung bisher etwas<br />
schwammig. Deshalb ist auch alles Zahlenmaterial<br />
in diesem Zusammenhang<br />
mit Vorsicht zu genießen. Das gibt auch<br />
Gerd Heinemann, geschäftsführender<br />
Gesellschafter bei abh zu. Doch klar ist<br />
auf jeden Fall, dass hier ein großes Potenzial<br />
brach liegt, das sich heben lässt.<br />
Denn bisher führt das Zubehör in der<br />
Werkstatt eher ein Schattendasein.<br />
20 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Präsentieren muss sein<br />
In vielen Betrieben ist schlicht zu wenig<br />
Platz, um großvolumiges Zubehör wie zum<br />
Beispiel Dachboxen angemessen zu präsentieren.<br />
Dabei gibt es durchaus Tricks,<br />
wie sich auch mit wenig Platz auf gute<br />
Angebote hinweisen lässt. Allen voran: das<br />
Plakat. Denn eine freie Wand lässt sich eigentlich<br />
überall verzieren. Wer mehr Platz<br />
zur Verfügung hat, sollte das erhältliche<br />
Zubehör natürlich vor Ort zeigen. Denn nur<br />
dann verstehen die Kunden auch, dass sie<br />
es in der Werkstatt kaufen können.<br />
Heinemann gibt den Tipp, sich auf die<br />
Top-Seller zu konzentrieren. Denn: Erfahrungen<br />
zeigen, dass mit fünf Zubehörprodukten<br />
fast die Hälfte des Umsatzes in<br />
diesem Bereich gemacht wird. Fünf Zubehörprodukte<br />
bringen schon etwa 80 Prozent<br />
des Umsatzes. Man muss also keinen<br />
Gemischtwarenladen aufmachen, um sich<br />
eine Scheibe vom Zubehörkuchen abzuschneiden.<br />
Die fünf Renner sind Navigation,<br />
Car Hifi, Aluminiumfelgen, Transportzubehör<br />
inklusive AHK, Kommunikation<br />
(Telefon, Freisprechanlage, Multimedia).<br />
Das sind jetzt zwar nicht die typischen<br />
Winterprodukte, sie zeigen aber, dass hier<br />
eine Menge zu holen ist.<br />
Sehen und Anfassen<br />
Ob Winter oder Sommer, beim Zubehör<br />
gilt immer: was die Kunden nicht se-<br />
Bei Eis und Schnee hilft Autofahrern<br />
das richtige Zubehör. Foto: ACE<br />
Dachboxen sind ein beliebtes Winter-Zubehör.<br />
Über den Verleih oder Verkauf lässt sich<br />
so mancher Zusatz-Euro verdienen.<br />
Foto: Thule<br />
hen, verlangen sie für gewöhnlich auch<br />
nicht. Deshalb ist es wichtig, das saisonale<br />
Zubehör auch dann sichtbar zu machen,<br />
wenn die Kunden in die Werkstatt<br />
kommen. Zur Reifenwechsel-Saison<br />
sollte alles vorbereitet sein. Denn wer<br />
ohnehin da ist, um seine Winterschuhe<br />
zu bekommen, kann sich beim Warten<br />
einen Überblick über die Saisonware<br />
verschaffen.<br />
Und nicht nur das Plakat ist eine<br />
gute Möglichkeit, bei wenig Platz trotz<br />
allem auf das Angebot aufmerksam<br />
zu machen. Sehr gut für diesen Zweck<br />
geeignet sind auch Tablet-PCs, digitale<br />
Bilderrahmen oder Flachbildschirme.<br />
ZUBEHÖRVERTRIEB<br />
Häufige Fehler<br />
- im Autohaus: Zubehörvertrieb<br />
erfolgt überwiegend im Rahmen<br />
des Neuwagenverkaufs<br />
- Zubehörvertrieb wird häufig nicht<br />
als eigenes Profit-Center geführt<br />
- Der Lagerist ist häufig nebenbei für<br />
das Zubehör verantwortlich<br />
- Interessante Zubehörprodukte wie<br />
z.B. Autopflege, Nachfüllöl, Folien etc.<br />
werden nicht bezüglich des Potenzials<br />
erkannt<br />
- Reifen und Räder werden als lästiges<br />
Übel gesehen und nicht selten auch<br />
auf die Spezialisten im Reifenfachhandel<br />
verwiesen<br />
- Zubehör wird lieblos präsentiert,<br />
Chancen z.B. in der Direktannahme<br />
werden kaum genutzt<br />
- Es fehlt sehr oft an leicht einsetzbaren<br />
Verkaufshilfsmitteln<br />
- Autohaus: Von OE-Teilen wird<br />
aufgrund der Preisstellung häufig<br />
abgeraten („Da gehen Sie besser direkt<br />
zu ATU“)
Sie alle können mit einer entsprechenden Präsentation<br />
bestückt ein besonderer Hingucker werden. Oft genug<br />
bieten auch die Anbieter von Zubehör oder das eigene<br />
Werkstattkonzept Unterstützung bei der Bestückung<br />
eines solchen Mediums. Wenn eine solche Möglichkeit<br />
besteht, können sich die Kunden in der Wartezone bei<br />
einer Tasse Kaffee in Ruhe und auf unterhaltsame Weise<br />
einen Überblick über das Angebot verschaffen. Der zusätzliche<br />
Aufwand dafür hält sich in Grenzen. Das Gute<br />
daran: die Vorarbeiten lassen sich völlig ohne Stress<br />
schon lange vor der Reifensaison erledigen. Das schont<br />
auch das Personal.<br />
Serviceberater muss aktiv sein<br />
Apropos Personal. Bei abh hat man festgestellt, dass nur<br />
ein gutes Drittel der Serviceberater in den Betrieben auch<br />
tatsächlich entschlossen ist, einen Kaufabschluss beim Zubehör<br />
zu tätigen. Auch an dieser Motivation ließe sich arbeiten.<br />
Denn gerade im automobilen Umfeld der Werkstatt<br />
ist die Kaufbereitschaft in Sachen Zubehör relativ groß.<br />
Doch was der Kunde nicht angeboten bekommt, wird er<br />
auch nur in den seltensten Fällen von allein verlangen. Das<br />
Engagement des Serviceberaters wäre also absolut vonnöten.<br />
Eine weitere gute Möglichkeit zur Zubehör-Präsentation<br />
ist das entsprechende Prospektmaterial. Wer wenig<br />
Platz hat, kann zumindest in gedruckter Form auf sein Angebot<br />
aufmerksam machen. Auch für solches Material gilt:<br />
es sollte sichtbar sein und ansprechend – zum Beispiel in<br />
einem Prospektständer – präsentiert werden.<br />
Gerade im Winter lässt sich ein Zubehör besonders gut<br />
verkaufen: die Dachbox. Sie dient vielen Autofahrern als<br />
wichtiger Begleiter in den Skiurlaub. Nicht jeder hat aber<br />
auch den Platz, sie im Sommer aufzubewahren. Deshalb<br />
gibt es eine steigende Nachfrage nach Dachboxen zur Miete.<br />
Ein mögliches Modell ist es für Werkstätten auch, einem<br />
Mieter die gemietete Box nach dem Urlaub zum Kauf anzubieten.<br />
Dann weiß er zumindest genau, was er kauft.<br />
Auch wenn der Markt für Dachboxen insgesamt laut<br />
abh rückläufig ist. Es lohnt sich für Werkstätten, hier aktiv<br />
zu werden. Denn bisher passiert dieses Geschäft vorwiegend<br />
im Fachmarkt. Mehr als ein Viertel aller Boxen geht<br />
hier über den Tisch. Jeweils gut 22 Prozent werden im Kfz-<br />
Teilehandel, im Internet und im Autohaus verkauft. Die<br />
freie Werkstatt liegt dabei mit nur gut sieben Prozent der<br />
verkauften Dachboxen auf dem letzten Platz.<br />
Dachboxen gehen<br />
Dabei geben Kunden im Schnitt etwa 250 Euro für eine solche<br />
Box aus. Bei Markenprodukten legen sie sogar noch 50<br />
Euro drauf und berappen stolze 300 Euro. Gute Beratung und<br />
eine ansprechende Präsentation lassen also auch in diesem<br />
Bereich den einen oder anderen Euro fließen.<br />
Heinemann ist sicher, dass sich im Bereich Zubehör für<br />
freie Werkstätten noch so einiges tun kann. Er legt den Finger<br />
in die Wunde: „Der Lagerist ist häufig nebenbei für das Zubehör<br />
verantwortlich. Interessante Zubehörprodukte wie zum<br />
Beispiel Autopflege, Nachfüllöl, Folien und so weiter werden<br />
nicht bezüglich des Potenzials erkannt. Zubehör wird lieblos<br />
präsentiert. Chancen zum Beispiel in der Direktannahme<br />
werden kaum genutzt.“ Es kann also losgehen, genug Ware<br />
wäre sicher da.<br />
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Mehr Leistung auf<br />
winterlichen Straßen<br />
_ Michelin hat für das Hochleistungs-Segment zwei neue Winterreifen<br />
auf den Markt gebracht: Den Pilot Alpin PA4 für leistungsstarke<br />
Limousinen und Sportcoupés sowie den Latitude Alpin LA2 für<br />
leistungsstarke SUV.<br />
Die Physik macht es den Reifenentwicklern<br />
nicht gerade<br />
leicht, den idealen Pneu zu<br />
entwickeln. Dies wird besonders<br />
bei Winterreifen deutlich,<br />
die in einem sehr breiten Temperaturbereich<br />
und auf unterschiedlichs-<br />
ten Fahrbahnbedingungen Höchstleistungen<br />
erzielen müssen.<br />
Soll ein Reifen beispielsweise hohe<br />
Sicherheit auf nassen Straßen bieten,<br />
muss die Gummimischung möglichst<br />
weich sein. Eine weiche Mischung erhöht<br />
jedoch den Rollwiderstand, den<br />
Abrieb und den Kraftstoffverbrauch.<br />
Tiefe Ablaufrillen bieten guten Schutz<br />
vor Aquaplaning, verschlechtern jedoch<br />
das Fahrverhalten. Viele Lamellen<br />
und damit eine hohe Zahl von Griffkanten<br />
verbessern die Haftung auf<br />
22 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Schnee und Eis, wirken sich aber negativ<br />
auf die Stabilität des Reifens bei<br />
hohen Geschwindigkeiten und auf die<br />
Lenkpräzision aus.<br />
Mehr Griffkanten<br />
Um diese anspruchsvollen und teilweise<br />
gegensätzlichen Kriterien, die ein<br />
Winterreifen erfüllen muss, unter einen<br />
Hut zu bekommen, haben die Michelin-Experten<br />
für die beiden neuen<br />
Hochleistungs-Winterreifen Pilot Alpin<br />
PA4 und Latitude Alpin LA2 drei neue<br />
Technologien entwickelt. Sie beziehen<br />
sich auf das Profildesign der Lauffläche,<br />
die Lamellengestaltung und die Gummimischung.<br />
Bei der Profilgestaltung haben die<br />
Michelin-Entwickler Wert darauf ge-<br />
Der neue Michelin Pilot Alpin PA4<br />
für leistungsstarke Limousinen und<br />
Sportcoupés bietet kürzere Bremswege<br />
auf Nässe und Eis sowie eine bessere<br />
Traktion auf glatter Fahrbahn.<br />
Fotos: Michelin<br />
legt, die Zahl der Profilkanten und Lamellen<br />
zu erhöhen. Dabei ist es ihnen<br />
gelungen, beim PA4 bis zu 74 Prozent<br />
mehr Profilkanten und bis zu 135 Prozent<br />
mehr Lamellen gegenüber dem<br />
Vorgängermodell PA3 in die Lauffläche<br />
zu integrieren. Beim LA2 konnten um<br />
bis zu 40 Prozent mehr Profilkanten<br />
und um bis zu 75 Prozent mehr Lamellen<br />
in der Lauffläche untergebracht<br />
werden. „Maxi Edge-Lauffläche“ nennt<br />
der französische Reifenhersteller diese<br />
Technologie. Sie verbessert die Verzahnung<br />
mit der Fahrbahnoberfläche und<br />
soll sehr gute Leistungen beim Bremsen<br />
auf Schnee und Eis sowie eine bessere<br />
Traktion auf glatten Fahrbahnen<br />
erzielen.<br />
Optimierte Lamellen<br />
Hochleistungsreifen und Lamellen – das<br />
passt rein physikalisch betrachtet nicht<br />
zusammen. Denn bei hoher Geschwindigkeit<br />
und sportlicher Fahrweise werden<br />
sehr stabile Profilblöcke benötigt. Um<br />
genau dies zu erzielen, hat Michelin die<br />
Winterreifen PA4 und LA2 mit neuen dreidimensionalen<br />
Lamellen ausgestattet.<br />
Die so genannten Stabili-Grip-Lamellen<br />
stützen sich gegenseitig ab, versteifen die<br />
Profilblöcke und erhöhen damit die Lenkpräzision.<br />
Zudem sind die Lamellen in<br />
unterschiedlichen Winkeln angeordnet,<br />
so dass das Profil nicht nur in Längs- son-
dern auch in Querrichtung guten Halt auf<br />
winterlichen Straßen bietet. Damit die<br />
Wintereigenschaften bei abnehmender<br />
Profiltiefe erhalten bleiben, reichen die<br />
3D-Lamellen bis auf den Profilboden.<br />
Neue Gummimischung<br />
Die Gummimischung der Lauffläche ist<br />
wohl das größte Geheimnis der Reifenhersteller.<br />
Sie ist entscheidend für die<br />
Mikroverzahnung mit der Fahrbahn und<br />
somit für gute Haftung auf nassen und<br />
vereisten Straßen. Bereits seit mehr als<br />
zehn Jahren ist Silica aus der Laufflächenmischung<br />
nicht mehr wegzudenken. Bei<br />
den neuen Winterreifen setzt Michelin<br />
auf die so genannte Helio Compound-<br />
Gummimischung der dritten Generation.<br />
Sie ist eine Rezeptur auf Basis von Silica<br />
und Sonnenblumenöl und trägt dazu bei,<br />
dass die Lauffläche selbst bei niedrigen<br />
Temperaturen geschmeidig bleibt und<br />
sich gut mit der Fahrbahn verzahnt. In<br />
die Rezeptur flossen laut Michelin neue<br />
Rohstoffe ein. Doch diese allein entscheiden<br />
noch lange nicht über die Qualität<br />
der Gummimischung. Um die gewünschten<br />
Eigenschaften der Lauffläche zu erreichen,<br />
muss auch das Mischungs- und<br />
Fertigungsverfahren stimmen.<br />
Kürzere Bremswege<br />
Dank dieser Technologien konnten die<br />
Michelin-Entwickler die Leistungsfähigkeit<br />
der neuen UHP-Winterreifen<br />
deutlich verbessern. So erzielt der PA4<br />
um bis zu drei Meter kürzere Brems-<br />
wege auf nassem Untergrund und um<br />
bis zu vier Meter kürzere Bremswege<br />
auf Eis im Vergleich zu seinem Vorgänger.<br />
Beim LA2 konnte der Bremsweg bei<br />
Nässe und Schnee um bis zu zwei Meter<br />
und auf Eis um bis zu drei Meter verkürzt<br />
werden. Zudem wurde die Traktion beider<br />
Modelle auf Eis und Schnee und das<br />
Fahrverhalten bei winterlichen Bedingungen<br />
optimiert.<br />
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Bei der Profilgestaltung des Michelin<br />
Pilot Alpin PA4 haben die Entwickler<br />
Wert darauf gelegt, die Zahl der Profilkanten<br />
und der Lamellen zu erhöhen.<br />
Die Stabili-Grip-Lamellen des Michelin<br />
Latitude Alpin LA2 stützen sich gegenseitig<br />
ab, versteifen die Profilblöcke und<br />
erhöhen die Lenkpräzision.<br />
Der Michelin Pilot Alpin PA4 wird zunächst<br />
in 38 gängigen Dimensionen für<br />
17- bis 19-Zoll-Räder mit den Geschwindigkeitsindizes<br />
H, V und W erhältlich sein. Für<br />
2013 sind sieben weitere Ausführungen<br />
geplant. Den Michelin Latitude LA2 gibt es<br />
in 23 Größen für 16- bis 21-Zoll-Räder in<br />
den Geschwindigkeitskategorien H und V.<br />
Richard Linzing<br />
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technik fit für den winter<br />
Mehr Grip mit<br />
neuem Profilkonzept<br />
_ Continental hat für Fahrzeuge der Kompakt- und Mittelklasse<br />
den ContiWinterContact TS 850 auf den Markt gebracht. <strong>amz</strong> zeigt,<br />
mit welchen technischen Kniffen die Hannoveraner den neuen<br />
Winterreifen perfektioniert haben.<br />
Winterreifen sind wahre<br />
Alleskönner. Sie müssen<br />
viele Disziplinen der<br />
Sommerreifen beherrschen<br />
und gleichzeitig<br />
gute Traktions- und Fahreigenschaften<br />
bei winterlichen Straßenverhältnissen<br />
bieten. Wie aktuelle Reifentests<br />
beweisen, meistern die meisten am<br />
Markt angebotenen Produkte diesen<br />
Spagat ganz gut. Im Premium-Segment –<br />
zu dem sich die Marke Continental zählt<br />
– müssen die Reifen aber noch mehr<br />
können als die große Masse. Deshalb hat<br />
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24 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Continental beim TS 850 eine Vielzahl<br />
an technischen Neuerungen einfließen<br />
lassen. Das Ergebnis: Er bietet noch<br />
besseren Grip auf typisch winterlichen<br />
Straßen, kürzere Bremswege auf Nässe,<br />
ein Plus beim Handling, höhere Laufleistung<br />
und einen weiter abgesenkten<br />
Rollwiderstand im Vergleich zu seinem<br />
Vorgänger, dem ContiWinterContact TS<br />
830. Letzterer war vier Jahre am Markt<br />
und wird jetzt vom TS 850 abgelöst.<br />
Mehr Griffkanten<br />
für guten Schneegriff<br />
Das laufrichtungsgebundene<br />
V-Profil des<br />
neuen ContiWinter-<br />
Contact TS 850 hat keine<br />
Umfangsrillen. So<br />
konnte eine hohe Anzahl<br />
von Blockkanten<br />
und Lamellen für eine<br />
Mit Spitzenplatzierungen in aktuellen<br />
Reifentests hat der ContiWinterContact TS<br />
850 seine Ausgewogenheit und guten<br />
Wintereigenschaften unter Beweis gestellt.<br />
Fotos: Continental<br />
gute Verzahnung mit Schnee und Eis realisiert<br />
werden. Die Profilblöcke wurden<br />
so angeordnet, dass sie beim Anfahren<br />
und Bremsen rund zehn Prozent und<br />
beim Fahren von Kurven rund 20 Prozent<br />
mehr Griffkanten haben als das Vorgängermodell.<br />
Dabei sind die leicht angewinkelten<br />
Blockkanten an beiden Seiten<br />
der Lauffläche für hohen Grip bei Schnee<br />
zuständig, während stark angewinkelte<br />
Blöcke in der Reifenmitte für sichere<br />
Haftung auf Eis entwickelt worden sind.<br />
Das so entstandene Profil „zermahlt“<br />
den Schnee besser und schiebt den auf<br />
Eis entstehenden mikroskopisch dünnen<br />
Wasserfilm (Liquid Layer) durch das Mehr<br />
an Kanten besser weg.<br />
Um das Bremsverhalten auf vereister<br />
Fahrbahn weiter zu verbessern, haben<br />
die Reifenentwickler von Conti zudem die<br />
Lauffläche so konstruiert, dass der Profil-<br />
Positiv- und -Negativ-Anteil innerhalb<br />
der Bodenaufstandsfläche homogen verteilt<br />
ist. Damit wird eine gleichmäßige<br />
Druckverteilung in der Aufstandsfläche<br />
erzielt, so dass die Griffkanten optimal<br />
arbeiten können.<br />
Adaptive Sinuslamellen<br />
Die wohl interessanteste Entwicklung<br />
des ContiWinterContact TS 850 sind die<br />
so genannten adaptiven Sinuslamellen.<br />
Die Lamellen bei Winterreifen haben bekanntlich<br />
die Aufgabe, die Zahl der Griffkanten<br />
zu erhöhen und gleichzeitig die
Profilblöcke<br />
für ein präzisesLenkverhalten<br />
zu<br />
versteifen.<br />
Das Problem ist<br />
nur, dass mit ab<br />
nehmender Profil<br />
tiefe die Profilblöcke<br />
z u steif werden, so dass die<br />
Griffkanten nicht mehr so effektiv auf<br />
Schnee und Eis arbeiten können. Die Folge:<br />
Die Wintereigenschaften des Reifens<br />
lassen mit zunehmendem Verschleiß<br />
nach.<br />
Für dieses Problem haben die Continental-Entwickler<br />
eine interessante<br />
Lösung gefunden. Die adaptiven Sinuslamellen<br />
des TS 850 haben ein dreidimensionales<br />
Profil. Bei abnehmender Profiltiefe<br />
steigt die Wellenlänge der Sinuslamellen<br />
und die Amplitude nimmt ab. Damit erreichen<br />
die Reifenkonstrukteure, dass<br />
sich die Profilklötze mit zunehmender<br />
Abnutzung weniger stark gegenseitig<br />
abstützen können und somit die für gute<br />
Wintereigenschaften erforderliche Flexibilität<br />
des Profils größtenteils erhalten<br />
bleibt. Damit bleibt die optimale Balance<br />
von Winter- und Handling-Eigenschaften<br />
über die gesamte Nutzungsdauer des<br />
Reifens nahezu konstant.<br />
Verbesserte Seitenwandkontur<br />
Um auch das Handling des neuen ContiWinterContact<br />
TS 850 gegenüber dem<br />
Vorgängermodell weiter anzuheben,<br />
haben die Conti-Entwickler die Seitensteifigkeit<br />
der Reifenkontur erhöht. Dazu<br />
wurde sowohl die Länge der Reifenseitenwand<br />
verkürzt als auch eine besonders<br />
flache Reifenkontur entwickelt. Dies<br />
soll dazu führen, dass die beim Einlenken<br />
Die adaptiven Sinuslamellen des TS 850<br />
haben ein dreidimensionales Profil.<br />
Das laufrichtungsgebundene V-Profil des ContiWinterContact<br />
TS 850 hat eine hohe Anzahl von Blockkanten und Lamellen<br />
für eine gute Verzahnung auf Schnee und Eis.<br />
von der Felge auf den Reifen übertragenen<br />
Kräfte noch schneller übertragen<br />
werden können. Damit erhält der Fahrer<br />
eine noch schnellere Reaktion des Fahrzeuges<br />
auf Lenkbefehle. Gerade schneller<br />
gefahrene Kurvenmanöver, die beispielsweise<br />
beim Ausweichen von Hindernissen<br />
nötig sind, sollen so noch genauer<br />
und gefahrloser bewältigt werden können.<br />
Der Seitenwandaufbau ist aber nicht<br />
nur für ein präzises Lenkverhalten, sondern<br />
auch für einen niedrigen Rollwiderstand<br />
verantwortlich. Um letzteren<br />
weiter zu optimieren, haben die Reifenentwickler<br />
von Continental für den<br />
neuen ContiWinterContact TS 850 die<br />
Bauteile der Seitenwand so geändert,<br />
dass die Verformung des Reifens in diesem<br />
Bereich verringert wird. Gleichzeitig<br />
nutzen die Entwickler für die Bauteile,<br />
die im Bereich zwischen Reifen und Felge<br />
liegen, eine neuartige Rußmischung, die<br />
der Erwärmung der Bauteile entgegenwirkt.<br />
So konnte der Rollwiderstand des<br />
Reifens Unternehmensangaben zufolge<br />
um zehn Prozent im Vergleich zum Vorgängermodell<br />
verringert werden.<br />
Spitzenplatzierung<br />
im Mittelklassesegment<br />
Der ContiWinterContact TS 850 ist für<br />
Fahrzeuge der Kompakt- und Mittelklasse<br />
konzipiert. Er steht in 27 Dimensionen<br />
für 15- und 16-Zoll-Räder in den<br />
Geschwindigkeitsklassen T, H und V zur<br />
Verfügung. In aktuellen Reifentests hat<br />
er mit mehreren Spitzenplatzierungen<br />
bereits seine Ausgewogenheit und guten<br />
Wintereigenschaften unter Beweis<br />
gestellt.<br />
Richard Linzing<br />
Bei abnehmender Profiltiefe steigt die<br />
Wellenlänge der Sinuslamellen und die<br />
Amplitude nimmt ab. Damit bleiben die<br />
Winter- und Handling-Eigenschaften über<br />
die Nutzungsdauer nahezu konstant.<br />
Onboard-Diagnose<br />
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technik fit für den winter<br />
Reifeprüfung?<br />
_ Kunden und Händlern soll das europaweit geltende einheitliche<br />
Reifenlabel das Leben etwas erleichtern und dem Handel als<br />
Argumentationshilfe dienen. Trotzdem sagt es aber nichts über<br />
das Leistungspotenzial eines Winterreifens aus, beklagt man<br />
bei GoodYear Dunlop.<br />
EFFIZIENZ.<br />
Seit November <strong>2012</strong> ist es soweit.<br />
Dann müssen alle Reifen in den<br />
Verkaufs- oder Lagerräumen<br />
der Reifenhändler und Autohäuser<br />
sichtbar mit einem EU-Label<br />
gekennzeichnet sein. Grundsätzlich sind<br />
alle namhaften Reifenhersteller froh über<br />
die Kennzeichnungspflicht. Andererseits<br />
beklagt man unisono, dass nur drei Kriterien<br />
erfasst werden, an denen sich Verbraucher<br />
orientieren können. Denn, so<br />
Bernd Löwenhaupt, Entwicklungsdirektor<br />
Pkw-Reifen bei Goodyear: „Die drei Kriterien<br />
des EU-Reifenlabels sind bereits Teil<br />
der 50 Leistungsparameter, die Goodyear<br />
Dunlop während seines Testprogramms<br />
für jeden neuen Reifen auswertet. Das<br />
Label sagt aber nichts über das Leistungspotenzial<br />
eines Winterreifens aus, da die<br />
Label-Kriterien keine typischen Wintereigenschaften<br />
abbilden“, sagt Löwenhaupt<br />
und merkt an: „Unser Entwicklungsziel<br />
bleibt weiterhin, einen ausgewogenen<br />
Reifen mit guten Leistungen in allen wichtigen<br />
Bereichen zu entwickeln.“<br />
Demnach seien die Wintereigenschaften<br />
des Dunlop Winter Sport 4D<br />
um rund 23 Prozent besser als die seines<br />
Vorgängers vor über 20 Jahren, gleichzeitig<br />
konnten auch der Rollwiderstand<br />
um 23 Prozent und das Außengeräusch<br />
um 79 Prozent verbessert werden. Dass<br />
man die Labelwerte von Sommer- und<br />
Winterreifen nicht miteinander vergleichen<br />
kann, bestätigt auch Klaus Baltruschat<br />
vom TÜV Süd. „Dies hängt mit der<br />
26 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
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Sommerpneu sich in einem für seine Leistung<br />
fast optimalen Bereich bewegt,<br />
liegt der Winterreifen eher darunter und<br />
kann deshalb seine volle Leistungsfähigkeit<br />
nicht entfalten.“<br />
Für die Einhaltung der EU-Vorgaben<br />
und die Kennzeichnung auf dem Label<br />
sind die Reifenhersteller selbst verantwortlich,<br />
so sieht es die Richtlinie vor.<br />
Allerdings sind die Länder verpflichtet,<br />
die korrekte Umsetzung zu überwachen.<br />
„Es sind aber vorab keine eigenen Tests<br />
zur Überprüfung geplant. Die Kontrolle<br />
erfolgt vielmehr durch Plausibilitätsprüfungen”,<br />
sagte Helmut Kraft vom<br />
Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Technologie auf dem Workshop von<br />
Goodyear Dunlop Anfang Oktober <strong>2012</strong><br />
im holländischen Landgraaf.<br />
Dazu würden auch Testergebnisse<br />
einschlägiger Institutionen wie zum<br />
Beispiel des ADAC genutzt, um eventuelle<br />
Diskrepanzen herauszufinden.<br />
„Sollten falsche Labelwerte nachgewiesen<br />
werden, können im Einzelfall ein<br />
Verkaufsstopp verlangt und Bußgelder<br />
bis zu 50.000 Euro verhängt werden”,<br />
erklärt Kraft. Besondere Beachtung der<br />
Vorschriften gilt künftig den fernöstlichen<br />
Produzenten. Man hoffe, so Kraft,<br />
auf die Selbstregulierung des Marktes.<br />
Immerhin liege es im Interesse aller seriösen<br />
und namhaften Reifenhersteller,<br />
Unregelmäßigkeiten oder gar Betrug<br />
schnellstens aufzuklären. pero<br />
Übersichtlich und gut erkennbar<br />
für den Kunden –<br />
das Reifenlabel: so sollen<br />
nach Vorgaben der EU<br />
seit November <strong>2012</strong> Pneus<br />
in den Verkaufsräumen<br />
präsentiert werden.<br />
Was besagen die drei<br />
Symbole auf dem Label?<br />
Das Regenwolken-Symbol<br />
Dieses Symbol kennzeichnet die Haftung<br />
eines Reifens auf nasser Fahrbahn. Reifen<br />
mit exzellenter Nasshaftung verkürzen<br />
den Bremsweg. Das Leistungsniveau in<br />
diesem Bereich wird mit Einstufungen<br />
von A bis G bewertet, wobei A die Bestnote<br />
darstellt. Bei einer Vollbremsung auf<br />
nasser Straße mit Tempo 80 auf 20 Stundenkilometer<br />
kann der Bremsweg eines<br />
Fahrzeugs mit A-Reifen 18 Meter kürzer<br />
sein als mit Reifen der Klasse G.<br />
Das Zapfsäulen-Symbol?<br />
Es steht für den Rollwiderstand eines<br />
Reifens. Je niedriger er ist, desto weniger<br />
Benzin wird verbraucht. Dieser Indikator<br />
informiert die Verbraucher folglich<br />
sowohl über die Energieeffizienz eines<br />
Reifens als auch über seine Umweltverträglichkeit<br />
in Form von niedrigeren<br />
Kohlendioxid-Emissionen. Die durch<br />
einen Reifen erzielbaren Benzineinsparungen<br />
werden mit den gleichen Einstufungen<br />
benotet wie seine Sicherheitsleistungen.<br />
Doch in diesem Fall wird die<br />
Einstufung noch durch ein Farb-Piktogramm<br />
verdeutlicht, dies entspricht dem<br />
in der ganzen EU verwendeten standardisierten<br />
Piktogramm für Energie-<br />
Effizienz. Auch hier stellt A die Bestnote<br />
dar. Jede belegte Klasse bedeutet einen<br />
Unterschied im Kraftstoffverbrauch von<br />
0,1 bis 0,15 Liter je 100 Kilometer.<br />
Das Lautsprecher-Symbol?<br />
Das steht für die Geräuschentwicklung,<br />
die ein Reifen erzeugt, wenn er auf<br />
der Fahrbahnoberfläche abrollt. Diese<br />
Geräuschemission wird in der Messgröße<br />
Dezibel ausgedrückt und von ein, zwei<br />
oder drei Schallwellen begleitet. Eine<br />
schwarze Schallwelle steht für die geringste<br />
Geräuschentwicklung, während drei<br />
Schallwellen die schwächste Leistung in<br />
diesem Bereich markieren. Drei Schallwellen<br />
bedeuten gleichzeitig, dass der so<br />
gekennzeichnete Reifen lauter abrollt als<br />
das neue, herabgesetzte Limit es zulässt,<br />
das im November <strong>2012</strong> eingeführt wird.<br />
Ein Reifen, der mit drei schwarzen Wellen<br />
gekennzeichnet ist, kann bis zu sechs<br />
Dezibel mehr Geräusch produzieren als<br />
einer mit nur einer schwarzen Welle –<br />
das bedeutet ein rund vierfach höheres<br />
Geräuschniveau.
Verwirrendes Etikett<br />
_ Seit dem 1. November <strong>2012</strong> müssen alle Reifen, die nach dem<br />
30. Juni <strong>2012</strong> produziert wurden, mit dem so genannten EU-Reifenlabel<br />
versehen sein. Doch die Angaben darauf stiften eher Verwirrung<br />
anstatt Orientierung zu bieten.<br />
Mit der neuen Reifen-Kennzeichungs-Verordnung<br />
will die EU-Kommission,<br />
kraftstoffsparende, sichere<br />
und leise Reifen fördern.<br />
Die Sicherheit, der Umweltschutz und<br />
die Wirtschaftlichkeit im Straßenverkehr<br />
sollen mit dieser Maßnahme verbessert<br />
werden. Außerdem soll mehr Transparenz<br />
für die Kaufentscheidung geschaffen<br />
werden, indem der Autofahrer bereits im<br />
Vorfeld über Nasshaftung, Kraftstoffeffizienz<br />
und Abrollgeräusch informiert wird.<br />
Das ist auf jeden Fall ein Schritt in<br />
die richtige Richtung. Die Angaben auf<br />
dem Reifen-Label können Autofahrer vor<br />
minderwertigen und damit gefährlichen<br />
Produkten warnen. Allerdings hat das<br />
EU-Reifenlabel auch deutliche Schwächen.<br />
Denn die Qualität eines Reifens<br />
kann nicht allein anhand von drei Kriterien<br />
beurteilt werden, auch wenn es<br />
wichtige sind. Ein weiterer Schwachpunkt<br />
der Reifen-Kennzeichnung ist, dass Sommer-<br />
und Winterreifen nach den gleichen<br />
Kriterien getestet und klassifiziert werden.<br />
Hier wird es naturgemäß Abweichungen<br />
bei der Einstufung der Winterreifen gegenüber<br />
Sommerreifen geben. Wichtige<br />
Wintereigenschaften wie Traktion und<br />
Bremsverhalten auf Schnee und Eis finden<br />
keine Berücksichtigung beim Reifenlabel.<br />
Gute Reifen zeichnen sich durch ein ausgewogenes<br />
Verhalten bei allen Straßen- und<br />
Witterungsbedingungen aus. Die führenden<br />
Reifenhersteller sind sich einig, dass es<br />
eine AA-Klassifizierung bei einem in allen<br />
Disziplinen ausgewogenen Reifen nicht<br />
geben kann. Deshalb bleiben die Reifentests<br />
unabhängiger Organisationen und<br />
Zeitschriften weiterhin die Basis für eine<br />
gute Beratung im Reifenhandel.<br />
Für Reifenfachhandel, Autohäuser<br />
und Werkstätten bringt die Kennzeichnungspflicht<br />
einen administrativen<br />
Mehraufwand. So müssen alle für Verbraucher<br />
sichtbar ausgestellten Reifen<br />
für Pkw und Kleintransporter mit einem<br />
vom Reifenhersteller gelieferten Aufkleber<br />
direkt an der Lauffläche versehen<br />
sein. Alternativ dazu kann auch eine vom<br />
Hersteller gedruckte Kennzeichnung in<br />
Das EU-Reifenlabel<br />
kann zwar<br />
ganz schlechte<br />
Reifen vom<br />
Markt ausschließen,<br />
ist aber<br />
kein wirklicher<br />
Anhaltspunkt<br />
für die Kaufentscheidung.<br />
Foto: Michelin<br />
Zündspule.<br />
NGK.<br />
Reifenhändler, Autohäuser und Werkstätten<br />
müssen alle ausgestellten Reifen mit einem vom<br />
Hersteller gelieferten Aufkleber kennzeichnen.<br />
Foto: UnitedPictures/Auto-Reporter.NET<br />
unmittelbarer Nähe des Reifens aufgestellt<br />
werden. Zudem müssen Händler<br />
auch bei den in Verkaufsunterlagen oder<br />
im Internet angebotenen Reifen über die<br />
Klassifizierung informieren.<br />
In technischen Werbematerialien wie<br />
Preislisten oder Internetseiten müssen<br />
lediglich die jeweiligen Klassen angegeben<br />
sein. Das Label muss hier nicht vollständig<br />
abgebildet werden. Auch auf der<br />
Rechnung müssen die Angaben über die<br />
Klassifizierung der verkauften Reifen ausgedruckt<br />
sein. Wahlweise können diese<br />
Informationen auch als Rechnungsanlage<br />
dem Kunden ausgehändigt werden.<br />
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Schnee-Ketten<br />
seit 100 Jahren<br />
_ Sicher durch den Winter mit Schneeketten von pewag<br />
– so lautet die Parole des österreichischen Kettenherstellers<br />
zum 100-jährigen Bestehen des Unternehmens.<br />
Wer sich im Winter in die<br />
schneereichen Gefilde<br />
aufmacht, der sollte seine<br />
Schneeketten immer<br />
dabei haben. Einmal für<br />
die Reifendimension angepasst, kann es<br />
dann sicher durch den Winter gehen. Noch<br />
mehr Produktauswahl und damit Sicherheit<br />
für winterliche Fahrten verspricht der<br />
in Österreich ansässige Schneekettenhersteller<br />
pewag. Bereits auf der Automechanika<br />
präsentierte der Kettenhersteller<br />
Produkte für nahezu jede PS-Klasse – vom<br />
Allradfahrzeug bis zum Sportwagen. Dabei<br />
kann das Traditionsunternehmen auf<br />
eine lange Tradition, nämlich „100 Jahre<br />
pewag-Schneeketten“, zurückblicken. Da<br />
mag es auch nicht verwundern, dass man<br />
dort eine Jubiläumskette vorstellte.<br />
Im Zeichen von Innovation, Qualität<br />
und Service gilt das Unternehmen seit<br />
100 Jahren als führend im Bereich der<br />
Schneekettenherstellung. Bereits 1912<br />
wurde auf Anfrage eines Kunden in der<br />
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Grazer Kettenfabrik des Unternehmens<br />
die erste Schneekette produziert. Die<br />
stählerne Fahrhilfe für glatte oder unwegsame<br />
Böden bildete die Initialzündung<br />
für eine völlig neue Sparte des Familienunternehmens.<br />
Innerhalb weniger<br />
Jahre produzierte pewag die besonders<br />
griffig gedrehten, netzförmigen Reifenketten<br />
bereits mit eigens konstruierten<br />
Biege- und Kalibriermaschinen. Rund 40<br />
Jahre nach Erfindung der Schneekette<br />
begann ihr Siegeszug um die Welt. Mitte<br />
der 90er-Jahre wurden die ersten Produktionsstätten<br />
außerhalb Österreichs<br />
gegründet, um die internationale Nachfrage<br />
befriedigen zu können.<br />
Wie bedeutend der Geschäftsbereich<br />
Schneeketten für das Unternehmen ist,<br />
davon zeugt die im Jahr 2005 vorgenommene<br />
Aufteilung des Unternehmens in<br />
den Bereich Schneeketten und Industrieketten.<br />
Ständige Qualitätssicherung, laufende<br />
Weiterentwicklungen, zuverlässige<br />
und vielfach bewährte Lösungen für<br />
die schwierigsten Einsatzbedingungen<br />
sowie Trends bei der Produktentwicklung<br />
begeistern nicht nur Fahrer von<br />
Pkw- und Allradfahrzeugen, sondern<br />
kommen auch bei Nutzfahrzeugen wie<br />
Bussen, Lkw, Militär-, Rettungs- und<br />
Forstfahrzeugen zum Einsatz. Bei Produktion,<br />
Lagerhaltung und Vertrieb achtet<br />
man penibel auf Umweltfreundlichkeit<br />
und ökologische Ausrichtung. So ist<br />
das Umweltmanagement auch nach ISO<br />
14001:2004 zertifiziert.<br />
Zum Jubiläum: pewaguz-retro<br />
Mit einer limitierten Edition der pewaguzretro<br />
stößt der Hersteller aus der Steiermark<br />
seine hundertjährige Tradition in der<br />
Schneekettenproduktion an. Die robuste<br />
Schneekette wurde speziell für schwieriges<br />
Terrain konzipiert und soll sich somit ideal<br />
für Fahrten auf unbefestigtem Terrain eignen<br />
und weist als Blickfang eine klassisch<br />
verzinkte Stahlkette mit goldfarbenen Verschlusselementen<br />
auf.<br />
Ganz neu dagegen ist die pewagservosport,<br />
die sich mittels gedrehter<br />
Kettenstränge besonders für sportliche<br />
Fahrzeuge mit einem geringen Freiraumbedarf<br />
von sieben Millimetern eignet. In<br />
den Bereichen Traktion, Sicherheit und<br />
automatische Spannung soll sie mit den<br />
bekannten Eigenschaften aller pewag-<br />
Produkte überzeugen. Auch in Punkto<br />
Komfort kann sie mit ihrem selbstöffnenden<br />
Innenverschluss bei der Demontage<br />
beeindrucken. Speziell für das Fahren<br />
im Wald und am Berg hat man die<br />
pewagforstmeister entwickelt. Die robuste<br />
Traktionskette wird aus dem Spezialstahl<br />
TitanGrip hergestellt und in<br />
einer Holzkiste für Jäger, Förster und Naturliebhaber<br />
geliefert, wobei jede Kette<br />
zusätzlich in einem Leinensack verpackt<br />
ist. Die stabile Verbindung des dichten<br />
Laufnetzes mit der Seitenkette durch<br />
geschweißte Ringe gewährleistet hohe<br />
Lebensdauer, verspricht der Hersteller. jr.<br />
Noch mehr Produktauswahl und damit Sicherheit<br />
für winterliche Fahrten bietet pewag mit seinen Schneeketten<br />
ab der Saison <strong>2012</strong>/13. Fotos: pewag
Weg von Billigware<br />
_ Spätestens jetzt ist es an der Zeit, im Kundendienst die saisonalen<br />
Winterprodukte wie Schneeketten in den Fokus zu rücken und den<br />
Kunden gezielt darauf anzusprechen. Wir sprachen dazu mit Reiner<br />
Linnig, Prokurist – Vertriebsleiter Schneekette bei pewag-Schneeketten<br />
in Deutschland, über die bevorstehende Wintersaison, Verkaufsmöglichkeiten<br />
im Bereich Schneeketten in der Kfz-Werkstatt, Produktpräsentation<br />
und Kundenansprache. Das Gespräch führte Jürgen Rinn.<br />
<strong>amz</strong>: Herr Linnig, wird es in diesem Jahr wieder<br />
einen Schneeketten-Winter geben?<br />
Linnig: Den Winter <strong>2012</strong>/13, beziehungsweise<br />
wann an welchem Ort Schnee fällt, wird man<br />
vermutlich nicht im Detail vorhersagen können.<br />
Auffallend sind die Wetterextreme der letzten<br />
Jahre. Ein Tag Frühling, am nächsten Tag Winter.<br />
2009/10 und 2010/<strong>11</strong> waren für die Kettenhersteller<br />
zwei gute Schneekettenwinter mit viel<br />
Schnee in Deutschland. 20<strong>11</strong>/12 gab es keinen<br />
Schnee in Deutschland, gerade aber am Jahresanfang<br />
<strong>2012</strong> wurden viele Urlauber in Österreich<br />
überrascht. Sowohl der Kraftfahrzeugführer als<br />
auch die Fuhrparkleiter sind sich aber Ihrer Pflicht<br />
bewusst, dass es jederzeit wieder los gehen kann<br />
und Ketten unverzichtbar sind. Dazu kommt,<br />
dass einige Länder in Europa wie zum Beispiel<br />
Österreich die Mitführpflicht von Ketten haben.<br />
<strong>amz</strong>: Spätestens jetzt läuft die heiße Verkaufsphase<br />
im Verkauf von Schneeketten an. Welche<br />
Vertriebsschienen bedient die Firma pewag im<br />
deutschen Markt?<br />
Linnig: pewag ist ein Premiumhersteller und legt<br />
Wert auf erstklassige Produktqualität und Innovationen.<br />
Daher sind unsere Kunden qualifizierte<br />
Händler aus Autozubehör und Reifenfachhandel.<br />
Es bestehen Liefervereinbarungen mit den<br />
führenden Kooperationen in Deutschland, sowie<br />
den Großhandelshäusern. Viele Endverbraucher<br />
informieren sich vor dem Kettenkauf über die<br />
verschiedenen Modelle und Marken. pewag-<br />
Schneeketten sind bei allen Tests stets vorne dabei,<br />
daher gibt es auch eine Nachfrageseite, die<br />
mehr und mehr gezielt nach pewag fragt.<br />
<strong>amz</strong>: Mit dem Verkauf von Schneeketten können<br />
Autohäuser und Kfz-Werkstätten gute Zusatzumsätze<br />
erzielen. Welche Unterstützungsmaßnahmen<br />
haben Sie dazu parat?<br />
Linnig: Gerade vor der Wintersaison kommen<br />
viele Fahrzeuge zur Umrüstung ins Autohaus<br />
beziehungsweise in die Werkstatt. Eine gute<br />
Gelegenheit, den Autofahrer auf Winterartikel<br />
aufmerksam zu machen. Wir unterstützen mit<br />
POS-Material, damit der Autofahrer auch auf<br />
Schneeketten als Zubehör hingewiesen wird.<br />
Dazu kann bei pewag Werbematerial für den eigenen<br />
Internetauftritt angefordert werden.<br />
<strong>amz</strong>: Und wie kann das aussehen?<br />
Reiner Linnig ist Prokurist – Vertriebsleiter<br />
bei pewag-Schneeketten in Deutschland.<br />
Foto: Rinn<br />
Linnig: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass<br />
viele Autofahrer nicht über das Potential informiert<br />
sind, das die Werkstatt bietet. Ein Reifen<br />
mit aufgezogener Schneekette im Verkaufsraum<br />
kann schon Interesse wecken. Auf unserer Homepage<br />
www.pewag.de bieten wir eine Schneeketten-Suchfunktion<br />
an. Hier kann man mit wenigen<br />
Klicks unter Eingabe der Fahrzeugdaten<br />
die passende Kette zum Fahrzeug finden.<br />
<strong>amz</strong>: Welche Tipps für die Argumentation<br />
im Verkaufsgespräch bei Schneeketten können<br />
Sie den Kfz-Werkstätten als Profi mit auf<br />
den Weg geben?<br />
Linnig: Bei den Premiummarken im Schneekettenbereich<br />
kann man sicher sein, dass man<br />
auch die passende Kette für sein Fahrzeug und<br />
seinen Einsatzbereich findet. Zahlreiche Fahrzeuge<br />
haben heute bei bestimmten<br />
Reifengrößen kaum noch Freiraum<br />
für die Montage. pewag prüft bei<br />
allen Fahrzeugen, beziehungsweise<br />
nimmt die Vorgaben der Hersteller<br />
zur Verwendung von Schneeketten<br />
sehr ernst. Eine von pewag<br />
empfohlene Kette ist somit sicher.<br />
Die Winter 2009/10 und<br />
2010/<strong>11</strong> haben eine Trendwende<br />
bei der Auswahl der Schneeketten<br />
gebracht, weg von Billigware. Der<br />
Autofahrer ist sich wieder bewusst, dass Qualität<br />
zu bezahlbaren Preisen auf Dauer die bessere<br />
und sichere Lösung ist.<br />
<strong>amz</strong>: Herr Linnig, vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 29
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durch Robotereinsatz<br />
_ Dreh- und Angelpunkt eines erfolgreichen Servicegeschäftes<br />
ist die professionelle Annahme des Fahrzeugs bei Inspektions- und<br />
Wartungsarbeiten. Einen höheren Umsatz im ertragsorientierten<br />
Servicegeschäft und Steigerung der Kundenzufriedenheit verspricht<br />
dabei die automatisierte Direktannahme.<br />
Immer häufiger sind daher in markengebundenen<br />
Werkstätten die Direktannahme-Roboter<br />
vom Automotive<br />
Process Institute (API) anzutreffen.<br />
In mittlerweile 120 Autohäusern in<br />
Deutschland, 19 in der Schweiz und<br />
acht in Frankreich sorgt der mit einer<br />
Hebebühne und den Modulen Fahrwerk-<br />
sowie Reifen-Scan verbundenen<br />
Direktannahme-Roboter R-2000 für<br />
zusätzliche Qualitätssicherheit und<br />
gewährleistet zusätzlichen Umsatz und<br />
Ertrag im Servicegeschäft. So auch im<br />
Autohaus Nett in der idyllischen Kleinstadt<br />
Mayen in der Eifel. „Bei der Konzeption<br />
unseres neu gebauten Servicebereichs<br />
haben wir die zukünftigen<br />
Anforderungen an einen modernen<br />
Automobilservice berücksichtigt. Und<br />
dazu gehört eindeutig auch die Automatisierung<br />
der Direktannahme“, erläutert<br />
Mitinhaber und Serviceleiter Jürgen<br />
Nett.<br />
Seit Januar dieses Jahres werden<br />
monatlich rund 120 Direktannahmen<br />
inklusive der kostenlosen Fahrwerks-<br />
30 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
vermessung mit dem Direktannahme-<br />
Roboter durchgeführt – mit steigender<br />
Tendenz. „Direkt darauf angesprochen,<br />
entscheiden sich rund vier von fünf<br />
Werkstattkunden für das Angebot der<br />
Vermessung“, zieht Nett eine positive<br />
Bilanz. An zwei Drittel der Fahrzeuge diagnostiziert<br />
der Roboter innerhalb des<br />
lediglich fünf Minuten dauernden Messvorgangs,<br />
dass eine Neueinstellung des<br />
Fahrwerks nötig ist. Rund 90 Prozent<br />
der Betroffenen erteilen im Anschluss<br />
den Auftrag, das Fahrwerk entsprechend<br />
einzustellen. Dank der verständlichen<br />
und übersichtlichen grafischen<br />
Darstellung des Messergebnisses am<br />
Bildschirm oder auch als ausgedrucktes<br />
Protokoll erkennt der Kunde den Handlungsbedarf<br />
selbst.<br />
„Inzwischen leben wir das Vermarktungskonzept<br />
und motivieren uns in<br />
einem internen Verkaufswettbewerb“,<br />
sagt Achim Nett, Verkaufsleiter und<br />
Mitinhaber des Familienbetriebs, die Integration<br />
des Direktannahme-Roboters.<br />
„Diese Investition rechnet sich für alle<br />
.Mit dem Direktannahme-System greift<br />
der Servicebeauftragte über das iPad auf<br />
eine digitalisierte Checkliste zu, die<br />
einerseits die Herstellervorgaben aufnimmt<br />
und andererseits den Anforderungen<br />
des Autohauses angepasst wird.<br />
Foto: API<br />
Beteiligten“, sagt Jürgen Nett.<br />
Vollautomatische<br />
Direktannahme durch<br />
Dialogannahme-Cockpit<br />
Um den individuellen Anforderungen<br />
unterschiedlicher Werkstattgrößen<br />
gerecht zu werden, wird das Direktannahmesystem<br />
aus einzelnen Modulen<br />
zusammengestellt. Das sind die Fahrwerksvermessung,<br />
der Reifen-Scan,<br />
die On-Board-Diagnose, das Smart<br />
Repair-Modul, die geführte Direktannahme<br />
und die Steuerungssoftware<br />
Dialogannahme-Cockpit (DAC). Der<br />
Kern des Systems ist die Steuerungssoftware<br />
DAC. Sie liefert durch die Auswertung<br />
der eingehenden Daten aus<br />
den unterschiedlichen Modulen sowie<br />
über die standardisierte Schnittstelle<br />
an Bord des Autos eine vollständige<br />
Aufnahme aller wartungs- und reparaturrelevanten<br />
Daten des Fahrzeugs. Die<br />
automatisch erhobenen Werte bieten<br />
dem Serviceberater in verständlicher
grafischer Aufbereitung eine neutrale<br />
Argumentationsgrundlage für das Gespräch<br />
mit dem Kunden und sorgt für<br />
ein gestiegenes Qualitätsniveau der<br />
Kundenbeziehung.<br />
Die Steuerung des Informationsprozesses<br />
für die vollautomatische<br />
Direktannahme übernimmt das Dialogannahme-Cockpit.<br />
Das DAC kann<br />
über einen Tablet-Computer des USamerikanischen<br />
Herstellers Apple bedient<br />
werden und gewährleistet damit<br />
eine prozesssicher geführte Direktannahme.<br />
Anstelle der bislang papiergestützten<br />
Checkliste führt den Serviceberater<br />
ein nach Herstellervorgaben<br />
entwickelter Leitfaden durch das Programm.<br />
Die Basis für eine objektive<br />
Auswertung des Wartungszustandes<br />
des Fahrzeugs bilden die Vorgaben des<br />
jeweiligen Fahrzeugherstellers und die<br />
Erfahrungswerte von API, die ständig<br />
in das DAC einlaufen und somit eine<br />
aktuelle Grundlage bilden. Sie werden<br />
angereichert durch Fahrzeugdaten, die<br />
von unterschiedlichen Modulen während<br />
der Direktannahme erhoben werden.<br />
Dazu gehören durch den Roboter<br />
durchgeführte vollautomatische Fahrwerks-<br />
und Reifenprofilvermessungen<br />
sowie teilautomatische Eingaben des<br />
Servicebeauftragten.<br />
Berührungslose<br />
Fahrwerksvermessung<br />
Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass<br />
angesichts einer hohen Fehlstellungsquote<br />
im Fahrzeugbestand sich die voll-<br />
automatische Fahrwerksvermessung<br />
zunehmend zu einem verkehrssicherheitsrelevanten<br />
Standardgeschäftsfeld<br />
im Automobilservice entwickelt. In der<br />
Vergangenheit wurde der komplexe Vermessungsvorgang<br />
von Spur und Sturz<br />
wegen der hohen Kosten für die Hardware<br />
sowie zeitraubender Messvorgänge<br />
bislang nur in den notwendigsten<br />
Fällen im Autohaus durchgeführt. „Jetzt<br />
können von der bodenebenen oder bodenaufliegenden<br />
Scherenbühne mit<br />
dem Direktannahme-Roboter Fahrzeuge<br />
bis 3,5 Tonnen vermessen werden“, sagt<br />
Stefan Gaul, Geschäftsführer der Automotive<br />
Process Institute GmbH (API)<br />
in Leipzig. Das Fahrwerksvermessungsverfahren<br />
arbeitet vollautomatisch und<br />
berührungslos. Das Risiko der Beschädigung<br />
des Kundenfahrzeugs durch<br />
unsachgemäßes Rüsten der herkömmlichen<br />
Spannvorrichtungen entfällt genauso<br />
wie schief stehende Lenkräder, die<br />
das Messergebnis verfälschen können.<br />
Der Vermessungsprozess wird einfach<br />
per Knopfdruck gestartet. Die Eingangsvermessung<br />
erfolgt eigenständig<br />
durch das System. Es bedient sich dabei<br />
der hinterlegten und stets aktualisiert<br />
eingepflegten Solldaten der Fahrzeughersteller.<br />
Die Messung von Radposition,<br />
Spur und Sturz erfolgt durch das<br />
berührungslose Colour-Coded Triangulation-System<br />
(CCT) – die farbcodebasierte<br />
Festlegung eines Netzes von trigonometrischen<br />
Punkten, das von der<br />
Endkontroll-Achsvermessung aus der<br />
Automobilproduktion in die Autohaus-<br />
Werkstatt übertragen wurde und sämt-<br />
Anhand der grafisch aufbereiteten Messergebnisse erhält der Kunde die Informationen<br />
zum Wartungsbedarf seines Fahrzeugs und kann sich vom Serviceberater diese näher<br />
erläutern lassen. Grafik: API/Rosarius
technik werkstattpraxis<br />
liche Messwerte in grafischer Form auf<br />
einem Monitor anzeigt.<br />
Reifen-Scan mit System<br />
Die wachsende Komplexität unserer Autos<br />
erfordert zwangsläufig eine neue<br />
Qualität bei Wartung und Reparatur,<br />
denn moderne Fahrwerke unterliegen<br />
einer enormen Belastung, wie unebene<br />
Straßen, Schlaglöcher oder das Überfahren<br />
von Bordsteinkanten. Abweichungen<br />
der Fahrwerkseinstellungswerte von den<br />
Vorgaben des Herstellers können die<br />
Funktion sensibler Komponenten störend<br />
beeinflussen. Dazu gehören unter<br />
anderem Fahrerassistenzsysteme, wie<br />
das empfindlich reagierende Elektronische<br />
Stabilitätsprogramm (ESP). Zugleich<br />
sind diese Systeme in Verbindung<br />
mit dem Zustand der Auto-Reifen verantwortlich<br />
für die Straßenlage und damit<br />
für die Verkehrssicherheit.<br />
Das Bindeglied zwischen Fahrzeug<br />
und Fahrbahn sind die Reifen, die maßgeblich<br />
das Fahrverhalten des Autos beeinflussen.<br />
Ein weiteres Kriterium ist das<br />
Reifenalter. Spätestens ab dem fünften<br />
Jahr verhärtet sich die Gummimischung<br />
32 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
und der Reifen verliert an Grip, heißt es in<br />
einer Mitteilung von API. Auch die Reifenprofilmessung<br />
erfolgt vollautomatisch<br />
und berührungslos. Gleichzeitig zur Fahrwerksvermessung<br />
erhält der Serviceberater<br />
innerhalb von nur fünf Minuten eine<br />
objektive Diagnose des aktuellen und<br />
des zukünftigen Zustands sämtlicher vier<br />
Reifen am Fahrzeug. Dabei sind durch<br />
Mechanik oder Kontaktgebundenheit<br />
bedingte Messfehler ausgeschlossen.<br />
Der Messkopf des Reifen-Scan-Moduls<br />
fährt selbstständig frontal auf die<br />
Höhe der Reifenlaufflächen und misst<br />
über die gesamte Breite des Reifens,<br />
während der Reifen automatisch im<br />
Zuge der Felgenschlagkompensation<br />
gedreht wird. Den Messvorgang übernimmt<br />
ein Linienlaser, der eine flächige<br />
Aufnahme von etwa 40 Prozent der Reifenlauffläche<br />
erstellt. Zeitgleich wird<br />
über die im Messkopf integrierte Kamera<br />
ein aussagekräftiges Foto von der Lauffläche<br />
aufgenommen. Das DAC gleicht<br />
das vorliegende Profilfoto mit den hinterlegten<br />
Profilmustern ab. Reifenhersteller<br />
und Reifentyp werden automatisch<br />
mit hoher Präzision identifiziert.<br />
Aus der Bewertung des Reifenzustands<br />
in Kombination mit<br />
Das Produkt mit<br />
zertifizierter<br />
Leistung - keine<br />
unfundierten<br />
Behauptungen<br />
www.QMI.de<br />
API-Erfahrungswerten<br />
zum Verschleißverhalten<br />
des Reifens leitet<br />
das DAC eine detailliert<br />
Vorhersage zum<br />
fälligen Wechseltermin<br />
ab und stellt dem<br />
Serviceberater für das<br />
Der Messkopf des Reifen-Scan-Moduls fährt auf<br />
die Höhe der Reifenlaufflächen und misst das<br />
Profil über die gesamte Reifenbreite, während der<br />
Reifen automatisch im Zuge der Felgenschlagkompensation<br />
gedreht wird. Die Messung erfolgt<br />
durch einen Linienlaser über etwa 40 Prozent<br />
der Reifenlauffläche. Zeitgleich wird von einer<br />
integrierten Kamera ein Foto von der Lauffläche<br />
angefertigt. Fotos: Rosarius<br />
Kundengespräch Grafiken und umfangreiches<br />
Fotomaterial als Argumentationsbasis<br />
zur Verfügung.<br />
Smart-Repair-Maßnahmen<br />
Die im iPad integrierte Kamera wird für<br />
die Erhebung von Schäden an der äußeren<br />
Karosserie zur Kalkulation von Smart<br />
Repair-Maßnahmen ebenso genutzt<br />
wie für die Dokumentation der einzelnen<br />
noch nicht über die standardisierte<br />
Schnittstelle erfassten Flüssigkeitsstände.<br />
Die softwaregestützte und geführte<br />
Dialogannahme fordert sämtliche Daten<br />
ein, die in der digitalisierten Checkliste<br />
hinterlegt sind. Das DAC nimmt sämtliche<br />
Daten auf, analysiert den Wartungsbedarf<br />
und präsentiert die Ergebnisse<br />
als Ampelsystem in verständlicher<br />
grafischer Form auf dem gewünschten<br />
Bildschirm-Format. Derzeit wird in einer<br />
weiteren Ausbaustufe ein Scanner entwickelt,<br />
der mithilfe eines Lasers die gesamte<br />
Fahrzeugoberfläche abtastet, um<br />
kleine Dellen, Kratzer oder Steinschlagspuren<br />
festzustellen, die bei schlechten<br />
Lichtverhältnissen leicht übersehen werden<br />
können.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
im Vordergrund<br />
Das Direktannahme-System mit dem<br />
Roboter R-2000 wendet sich speziell<br />
an markengebundene Autohäuser mit<br />
mehr als 15 täglichen Servicedurchgängen,<br />
so eine Verlautbarung von API. Die
vollautomatisch und berührungslos durchgeführte Fahrwerksvermessung<br />
bedeutet in Verbindung mit der ebenfalls<br />
vollautomatischen Reifenprofilmessung einen hohen Automatisierungsgrad.<br />
Damit ergibt sich nicht nur eine neue Dimension<br />
der Auswertungsqualität, sondern auch ein deutlich<br />
höheres Umsatz- und Ertragspotenzial. Eine zusätzliche Ertragschance<br />
wird zudem im Gebrauchtwagen- und Leasinggeschäft<br />
von Autohäusern und Sachverständigenorganisationen<br />
gesehen. Die Rücknahme von Fahrzeugen aus einem<br />
Leasingvertrag und die Inzahlungnahme von Gebrauchtwagen<br />
bedürfen immer genauen Überprüfungen, um bei der<br />
Weitervermarktung oder einer gutachterlichen Tätigkeit auf<br />
der sicheren Seite zu sein. Mit dem Direktannahme-Roboter<br />
ist man bei einer Überprüfung auf der sichereren Seite, wenn<br />
es um das Fahrwerk, die Reifen oder kleinere Karosserieschäden<br />
geht, die auf den ersten Blick nicht auszumachen sind.<br />
Auf Nachfrage teilt API mit, das die Kosten für den Direktannahme-Roboter<br />
im mittleren sechstelligen Bereich liegen.<br />
Die Anlage sei käuflich nicht zu erwerben, sondern kann<br />
nur im Leasingverfahren erworben werden. Zudem entfällt<br />
eine Leasinggebühr, denn die Kosten der Anlage werden<br />
nach der Anzahl der Einsätze des Roboters abgerechnet. Damit<br />
dürfte der Direktannahme-Roboter auch für kleine Autohäuser<br />
geeignet sein.<br />
Hans Rosarius<br />
Die Messung von Radposition,<br />
Spur und Sturz<br />
erfolgt durch das berührungslose<br />
Colour-Coded<br />
Triangulation-System<br />
(CCT) – die farbcodebasierte<br />
Festlegung eines Netzes von<br />
trigonometrischen Punkten,<br />
das von der Endkontroll-<br />
Achsvermessung aus der<br />
Automobilproduktion in<br />
die Autohaus-Werkstatt<br />
übertragen wurde.<br />
Auf die<br />
inneren Werte<br />
kommt es an.<br />
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Blickpunkt<br />
Fahrwerkscheck<br />
_ Moderne Fahrwerke reagieren empfindlich auf Verschleiß. Zittert<br />
das Lenkrad oder stimmt das Reifenabriebbild nicht, muss nicht eine<br />
Radunwucht oder ein Einstellfehler die Ursache sein. Beim Fahrwerkscheck<br />
sollte der Kfz-Fachmann daher immer alle Fahrwerkskomponenten<br />
in Augenschein nehmen.<br />
POWERWUCHTEN.<br />
M<br />
oderne Fahrwerke geben<br />
sich bisweilen pretiös.<br />
Zittert und schlägt das<br />
Lenkrad, muss dies jedoch<br />
nicht zwingend an einer<br />
Radunwucht liegen. Passt das Reifenablaufbild<br />
nicht, muss nicht zwingend<br />
34 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
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Schadensbilder gibt es weit mehr<br />
als nur eine Handvoll Ursachen, denn<br />
moderne Fahrwerke sind auf perfekte<br />
Fahreigenschaften, hohen Fahrkomfort<br />
und große Fahrsicherheit ausgelegt. Um<br />
dies zu erreichen, entwickeln die Fahrwerksspezialisten<br />
der<br />
Automobilhersteller<br />
und Zulieferer immer<br />
aufwändigere Achssysteme<br />
mit immer noch<br />
mehr Lenkern und<br />
Lagern. Einleuchtend,<br />
dass sich bei solch<br />
komplexen Gebilden<br />
bereits geringste<br />
Abweichungen vom<br />
Urzustand negativ auf<br />
das Fahrverhalten und<br />
die Fahrsicherheit auswirken<br />
können. Dennoch:<br />
die Folgen von<br />
laufzeitbedingtem Verschleiß,<br />
harten Einsatz-<br />
Umsatzbringer Fahrwerksservice:<br />
Bei der Dialogannahme sollte ein kurzer<br />
Fahrwerkscheck mit dem Kunden<br />
obligatorisch sein. Vielfach lassen sich<br />
schadhafte Komponenten nämlich schon<br />
auf den ersten Blick erkennen – und sich<br />
so Zusatzerlöse generieren.<br />
Foto: ZF Services<br />
bedingungen und Schäden aufgrund von<br />
Fahrfehlern haben die Entwickler auch<br />
bei ihren neuesten Kreationen bislang<br />
noch nicht wegkonstruieren können.<br />
Schleichender Verschleiß<br />
Neben den Reifen sind vor allem die<br />
Stoßdämpfer für das Fahrverhalten<br />
eines Fahrzeugs verantwortlich. „Doch<br />
der Verschleiß und die Abnutzung von<br />
Stoßdämpfern geschieht schleichend.<br />
Das liegt daran, dass sich die dafür verantwortlichen<br />
Prozesse im Inneren des<br />
Dämpfers abspielen“, erläutert Thomas<br />
Wörmann, Marketingleiter und Produktmanager<br />
beim Fahrwerksspezialisten<br />
Bilstein (www.bilstein.de). Von<br />
außen lassen sich deshalb dem Experten<br />
zufolge verschlissene Stoßdämpfer<br />
nur schwer erkennen. Dennoch gibt es<br />
eindeutige Indizien, etwa deutliche Ölspuren<br />
am Stoßdämpfergehäuse. Auch<br />
ein unregelmäßiger Reifenverschleiß sowie<br />
defekte Anschlagpuffer und Schutz-
ohre würden auf verschlissene Dämpfer<br />
hindeuten, so der Fachmann. Um sich<br />
Gewissheit über die Funktionsfähigkeit<br />
der Dämpfer und den Zustand des<br />
Fahrwerks zu verschaffen, rät Wörmann<br />
zur Probefahrt – oder besser noch: zur<br />
Prüfung auf einem Fahrwerktester. „Mit<br />
den Stoßdämpfern sollten immer auch<br />
die Fahrzeugfedern achsweise getauscht<br />
werden, da sonst Dämpfungsunterschiede<br />
entstehen können und die Spurstabilität<br />
verloren geht“, rät der Experte.<br />
Schadensindiz<br />
schlechtes Fahrverhalten<br />
„Fahrwerksschäden äußern sich meist<br />
durch schlechteres Fahrverhalten und<br />
Geräusche. Je nach Einsatzbedingung<br />
sind die Symptome mehr oder weniger<br />
stark spürbar“, berichten die Fahrwerksexperten<br />
von Ruville (www.ruville.de)<br />
in Hamburg. Da der Fahrer sein Fahrverhalten<br />
an die schleichend auftretenden<br />
Fahrwerksschäden anpasse, bemerke<br />
er üblicherweise diese Störungen meist<br />
erst sehr spät, so die Experten. Typische<br />
Schäden am Fahrwerk sind den Hamburger<br />
Fachleuten zufolge ausgeschlagenen<br />
Gelenke, schadhafte und ausgerissene<br />
Gummibauteile sowie Korrosion und<br />
Verschmutzung.<br />
Um die Ursachen von Schäden im<br />
Fahrwerk auszumachen, ist den Experten<br />
zufolge oftmals mehr nötig als nur<br />
Voll auf Block: Ein abgenutztes Federbeinlager<br />
(links) kann nicht nur die Fahrgeräusche,<br />
sondern auch die Lenkkräfte erhöhen. Zudem<br />
kann ein defektes Lager die Lenkrückstellung beeinträchtigen<br />
und permanente Lenkkorrekturen<br />
erforderlich machen, um die Spur zu halten.<br />
Foto: Monroe/Tenneco<br />
ein flüchtiger Blick unter das Fahrzeug.<br />
Kugelgelenke etwa sollten wechselseitig<br />
auf Zug und Druck belastet werden, um<br />
unzulässiges Spiel festzustellen. Für eine<br />
genauere Diagnose sei daher vielfach<br />
eine zweite Person hilfreich – oder aber<br />
ein spezieller Gelenkspieltester, um die<br />
erforderlichen Prüfkräfte aufzubringen<br />
Auf die Peripherie achten<br />
Für Lenkradvibrationen, Klopf- und<br />
Knarzgeräusche, Schlingern in der Kurve<br />
sowie permanente Lenkkorrekturen<br />
müssen den Fachleuten des zu Tenneco<br />
gehörenden Stoßdämpferspezialisten<br />
Monroe (www.tenneco.de) zufolge nicht<br />
zwangsläufig verschlissene Stoßdämpfer<br />
verantwortlich sein. Häufig ist eine<br />
schadhafte Stoßdämpfer-Peripherie dafür<br />
verantwortlich. Die Stoßdämpferexperten<br />
empfehlen, beim Fahrwerkscheck<br />
immer auch die Schutz- und Montageteile<br />
genau unter die Lupe zu nehmen.<br />
Denn diese unscheinbaren Teile können<br />
unbemerkt verschleißen und sowohl die<br />
Leistung als auch die Lebensdauer des<br />
Stoßdämpfers stark beeinträchtigen.<br />
Deshalb sollte der Kfz-Fachmann<br />
mit jedem neuen Satz Stoßdämpfer<br />
gleichzeitig auch die Anschlagpuffer,<br />
Staubkappen, Federbeinlager und Gum-<br />
Umsatzbringer Radwechsel: Wer beim<br />
saisonalen Radwechsel an<br />
den Rädern rüttelt – am besten im Beisein<br />
des Kunden – kann „einträglichen<br />
Verschleiß“ quasi im Vorbeigehen ermitteln.<br />
Foto: Wulf Gärtner/Meyle<br />
miblöcke erneuern, raten die Experten<br />
von Tenneco. „Ist ein Federbeinlager verschlissen,<br />
erhöht sich die Reibung, was<br />
zu einem höheren Kraftaufwand beim<br />
Lenken führt, insbesondere bei niedrigen<br />
Geschwindigkeiten“, so die Fachleute. Ein<br />
schadhaftes Lager könne die Lenkkraft<br />
sogar um bis zu 20 Prozent erhöhen. Zudem<br />
beeinträchtige ein verschlissenes<br />
Federbeinlager die Fahrsicherheit: Um<br />
in der Spur zu bleiben, seien permanent<br />
Lenkkorrekturen notwendig. Doch auch<br />
Anschlaggummis, Gummiblöcke und<br />
Staubschutzmanschetten erfüllen den<br />
Experten zufolge wichtige Aufgaben: Der<br />
Anschlaggummi puffert die Bewegungen<br />
des Federbeins, die durch die Trägheit der<br />
Fahrzeugkarosserie entstehen, ab und<br />
bewahrt den Stoßdämpfer vor Schäden.<br />
Der Gummiblock am oberen Anschraubpunkt<br />
indes absorbiert Vibrationen. Ist er<br />
verschlissen, verschlechtere sich nur das<br />
Handling, sondern erhöhe sich gleichzeitig<br />
auch das Geräuschniveau. „Außer-
technik werkstattpraxis<br />
Leicht verschwitzt: Undichte Stoßdämpfer sind<br />
häufig anzutreffen – und leicht zu entlarven.<br />
Auch den Staubschutzhüllen, Gummipuffern<br />
und Anschlagbegrenzern sollte die Aufmerksamkeit<br />
des Werkstattfachmanns beim Fahrwerkscheck<br />
gelten. Foto: Bilstein<br />
dem verschleißen andere Fahrzeugteile<br />
schneller, etwa Stoßdämpfer oder Silentblöcke“,<br />
warnen die Fachleute aus Edenkoben.<br />
Die Staubkappe indes schütze die<br />
empfindliche Kolbenstange vor Schmutz<br />
und Wasser und verhindere, dass deren<br />
Verchromung zerkratze oder korrodiere,<br />
was zu einem baldigen Totalausfall führen<br />
könne. „Schon geringste Schäden an<br />
der Kolbenstangenoberfläche können<br />
den Dichtring zerstören und einen Ölaustritt<br />
hervorrufen“, berichten die Stoßdämpferspezialisten.<br />
Mehr Lenker, mehr Knowhow<br />
Fahrzeuge mit aufwändigen Mehrlenker-<br />
Achsen wie etwa die Modelle des Volkswagen-Konzerns<br />
auf der so genannten<br />
B5-Plattform, erfordern den Fachleuten<br />
von ZF Services (www.zf.com) zufolge<br />
beim Instandsetzen und Vermessen ein<br />
spezielles Knowhow. Zu den Besonderheiten<br />
der Vierlenker-Vorderachse mit<br />
doppelten Querlenkern gehören die erhöhte<br />
Anordnung des Lenkgetriebes sowie<br />
vergleichsweise kurze Spurstangen.<br />
Aufgrund der speziellen Konstruktion<br />
ergibt sich beim Ein- und Ausfedern eine<br />
definierte Spuränderung. „Federt das<br />
Rad beim Bremsen ein beziehungsweise<br />
beim Beschleunigen aus, ändert sich<br />
die Spur abhängig vom Ein- beziehungsweise<br />
Ausfederweg. Die sich dabei ergebenden<br />
Spurwerte bezeichnet man als<br />
Vorspurkurve“, erklärt Alexander Erhart,<br />
Techniker und Fahrwerkspezialist bei ZF<br />
Services in Schweinfurt. Bei einer korrekt<br />
justierten Vorspurkurve vergrößert<br />
36 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Poltergeist: Wenn es im Fahrwerk vernehmlich<br />
knarrt und poltert, oder wenn sich die<br />
Fahrwerkswerte beim Justieren der Achsgeometrie<br />
permanent ändern, sind häufig marode<br />
Gummimetalllager dafür verantwortlich.<br />
Foto: Monroe/Tenneco<br />
sich beim Beschleunigen die Vorspur und<br />
stabilisiert das Fahrzeug, beim Bremsen<br />
dagegen vergrößert sich die Nachspur,<br />
was die Bremswirkung verbessert. Passt<br />
die Vorspurkurve nicht, könne das Fahrzeug<br />
beim Beschleunigen ausbrechen<br />
oder beim Bremsen trotz gleichmäßiger<br />
Bremswirkung auf eine Seite ziehen, so<br />
der Spezialist von ZF Services.<br />
Die Vorspurkurve sei in jedem Fall zu<br />
überprüfen, wenn der Kunde ein Verziehen<br />
des Fahrzeugs beim Bremsen oder<br />
Überfahren von Bodenwellen beanstande.<br />
Oder wenn im Zuge einer Reparatur<br />
Querlenker oder Spurstange gelöst wurden.<br />
Obligatorisch sei eine Prüfung auch<br />
nach einem Unfall, um festzustellen, ob<br />
Achsteile und/oder die Karosserie beziehungsweise<br />
der Rahmen beschädigt<br />
wurden. Wurden Achskomponenten wie<br />
Radlagergehäuse, Lenkgetriebe, Aggregateträger,<br />
Führungslenker oder Spurstange<br />
aus- und eingebaut beziehungsweise<br />
erneuert, müsse der Kfz-Fachmann<br />
die Vorspurkurve ebenfalls checken und<br />
gegebenenfalls einstellen.<br />
Um die Vorspurkurve vorschriftsmäßig<br />
prüfen und einstellen zu können benötigt<br />
der Werkstattfachmann allerdings<br />
ein geeignetes Achsmesssystem sowie<br />
ein Spezialwerkzeug, um die Vorderachse<br />
wie vorgeschrieben in den verschiedenen<br />
Höhenniveaus messen zu können.<br />
Fahrwerkscheck mit Potential<br />
Angesichts der Tatsache, dass Fahrwerkskomponenten<br />
meist schleichend<br />
und unbemerkt verschleißen, raten die<br />
Fahrwerksspezialisten unisono zum re-<br />
Kopfsache: Ein Riss im Schutzbalg führt zu<br />
einem schnellen Verschleiß des Gelenkkopfs.<br />
Ein regelmäßiger Check hilft, unnötige Folgeschäden<br />
zu vermeiden. Im Beispiel sollte der<br />
Spurstangenkopf erneuert werden.<br />
Foto: ZF Service<br />
gelmäßigen Fahrwerkscheck. Eine gute<br />
Gelegenheit ist dabei immer wieder der<br />
saisonale Rad- und Reifenwechsel, bei<br />
dem das Fahrzeug ohnehin auf der Bühne<br />
steht und die verschleißrelevanten<br />
Bauteile problemlos zugänglich sind.<br />
Denn in einem Punkt sind sich die Anbieter<br />
und Hersteller von Fahrwerkskomponenten<br />
und Stoßdämpfern einig: Mit<br />
einem Fahrwerkscheck lässt sich nicht<br />
nur die Sicherheit im Straßenverkehr,<br />
sondern durch die Aufklärung über mögliche<br />
Risiken insbesondere auch die Kundenbindung<br />
erhöhen.<br />
Klaus Kuss<br />
Kupferlurch: Bei elektronischen Dämpfungssystemen<br />
sollte man die Peripherie nicht<br />
unterschätzen. Ein Kabelbruch oder ein Marderverbiss<br />
am Kabel der Dämpfungsverstellung<br />
können Fehlfunktionen verursachen.<br />
Foto: Bilstein
_ Smartphone-App unterstützt beim Stoßdämpfertausch<br />
Der Stoßdämpfertausch gehört zum „Kleinen<br />
Einmaleins“ in der Kfz-Werkstatt.<br />
Dennoch gibt es hin und wieder modellspezifische<br />
Besonderheiten, die dem Kfz-<br />
Mechaniker den Werkstattalltag verkomplizieren<br />
können. Darüber hinaus wird es<br />
beim Stoßdämpferwechsel immer wichtiger,<br />
das richtige Werkzeug zu verwenden.<br />
„Mechaniker brauchen zunehmend<br />
Unterstützung beim Stoßdämpfer- und<br />
Federn-Einbau“, sagt Hans-Jürgen Link,<br />
Fahrwerksspezialist beim Stoßdämpferhersteller<br />
KYB.<br />
Eine solche Hilfe bekommt der Kfz-<br />
Fachmann von KYB ab sofort in Form<br />
einer speziellen QR-Code-App für Smartphones.<br />
Diese soll dem Werkstattfachmann<br />
den Stoßdämpfer- und Federn-<br />
Einbau erleichtern. Die Anwendung<br />
www.meyle.com<br />
Im Prinzip hart.<br />
ist simpel: Der Mechaniker scannt mit<br />
seinem Smartphone den auf der Stoßdämpferverpackung<br />
platzierten QR-Code<br />
ab und gelangt so auf die Website des<br />
Stoßdämpferherstellers. Dort findet er<br />
die für das zu reparierende Automodell<br />
benötigten Informationen. Mit Hilfe der<br />
App erhält der Kfz-Fachmann Einbau-<br />
Videos, Einbau-Anleitungen sowie allgemeine<br />
Informationen und Tipps zum<br />
Einbau und zur Sichtkontrolle direkt auf<br />
das Display seines Smartphones.<br />
Zudem kann der Interessierte anhand<br />
von Videos den Einbau für das betreffende<br />
Fahrzeug vorab auf seinem Telefon<br />
anschauen. Wählt er dagegen die Rubrik<br />
„Einbau-Anleitungen“, erhält er diese als<br />
grafische Darstellung. Unter dem Menüpunkt<br />
„Allgemeine Informationen“ sind<br />
Warum sind MEYLE-HD-Teile härter im Nehmen? Weil sie durch ihre<br />
technischen Innovationen besonders zuverlässig und langlebig sind.<br />
Denn aus der Erfahrung vieler Jahre heraus haben unsere Ingenieure<br />
sie im Vergleich zu Originalteilen technisch permanent verbessert.<br />
Digitale Hilfestellung: Fahrwerksspezialist KYB<br />
bietet eine QR-Code-App für Smartphones, die<br />
den Stoßdämpfer- und Federn-Tausch erleichtern<br />
soll. Der Code befindet sich außen auf der<br />
Verpackung und ist damit schnell zugänglich.<br />
Foto: KYB<br />
nach Unternehmensangaben weitere<br />
nützliche Hinweise, etwa wie man defekte<br />
Stoßdämpfer fachgerecht entsorgt,<br />
zu finden. Der Menüpunkt „Sichtkontrolle“<br />
indes soll den Anwender daran erinnern,<br />
beim Stoßdämpferwechsel auch<br />
auf defekte Stützlager und Schutzkappen<br />
sowie gebrochene Federn zu achten.<br />
In der Rubrik „Werkzeuge“ erfährt der<br />
Mechaniker, welche Spezialwerkzeuge<br />
KYB für das jeweilige Fahrzeugmodell<br />
empfiehlt. „Die QR-Code-App ist zudem<br />
eine Ergänzung unseres Trainingsprogramms“,<br />
erklärt Link. Das Unterstützungsprojekt<br />
startet nach seinem Bekunden<br />
vorerst mit 700 Artikelnummern und<br />
soll rasch wachsen. kk<br />
www.kyb-europe.com/kyb-germany<br />
Aus Prinzip härter.<br />
MEYLE-HD. Hält einfach länger.<br />
Ihre Konstruktion ist robuster ausgeführt und sie sind aus leistungsfähigeren<br />
Materialien gefertigt. Das Ergebnis ist überzeugend – eine<br />
deutlich längere Lebensdauer. Dafür stehen wir mit 4 Jahren Garantie.
technik werkstattpraxis<br />
Schneller vermessen<br />
_ Auf der Automechanika <strong>2012</strong> haben die Werkstattausrüster neue<br />
Konzepte zur Schnellvermessung im Rahmen der Dialogannahme<br />
gezeigt. <strong>amz</strong> stellt die „Umsatzbringer“ vor.<br />
Eine verstellte Achsgeometrie<br />
erhöht den Verschleiß an Reifen<br />
und Achskomponenten sowie<br />
den Kraftstoffverbrauch und verschlechtert<br />
zusätzlich die Fahrstabilität.<br />
Viele Autofahrer bemerken das<br />
gar nicht und sind damit in kritischen<br />
Fahrsituationen einem erhöhten Unfallrisiko<br />
ausgesetzt. Mit der Fahrwerksvermessung<br />
im Rahmen der Dialogannahme<br />
bieten Kfz-Werkstätten ihren Kunden ein<br />
Sicherheitsplus an. Zudem birgt sie ein<br />
hohes Auftrags- und Umsatzpotenzial. In<br />
vielen Fällen wird es jedoch nicht genutzt,<br />
da mit herkömmlichen Achsmessgeräten<br />
eine wirtschaftliche Schnellvermessung<br />
aufgrund langer Rüstzeiten nicht möglich<br />
ist. Auf der Automechanika <strong>2012</strong><br />
haben die Werkstattausrüster neue Konzepte<br />
zur Schnellvermessung im Rahmen<br />
der Dialogannahme gezeigt, die diesen<br />
Nachteil aus dem Weg räumen.<br />
Touchless 2<br />
Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang<br />
das berührungslos arbeitende<br />
Touchless 2 von Beissbarth. Das System<br />
besteht aus vier Messköpfen, die über<br />
ein GBit-Netzwerk mit dem PC verbunden<br />
sind. Die Messeinheiten sind mit<br />
neuartigen Infrarot-Laserprojektoren<br />
ausgestattet, die auf jeden Reifen circa<br />
4000 Punkte projizieren. Schnelle Mega-<br />
38 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
pixel-Stereokameras erfassen die Messpunkte<br />
und liefern in Echtzeit Werte<br />
wie Spur und Sturz, jeweils bezogen auf<br />
die geometrische Fahrachse. Das System<br />
arbeitet berührungslos, ist selbstreferenzierend,<br />
stoß- und vibrationsunempfindlich<br />
und liefert Messergebnisse mit einer<br />
Genauigkeit von einer Winkelminute am<br />
Rad, so der Hersteller. Die Messköpfe<br />
können einfach auf dem Boden aufgestellt<br />
oder mittels Adapter an der Hebebühne<br />
montiert werden. Für das Erfassen<br />
der Messwerte reicht es, das Fahrzeug für<br />
wenige Sekunden zwischen den Messköpfen<br />
zu positionieren. Der Anwender<br />
muss das Fahrzeug dafür nicht verlassen.<br />
Die Radschlagkompensation erfolgt bereits<br />
beim Einfahren auf den Messplatz.<br />
Innerhalb weniger Sekunden nach dem<br />
Positionieren des Fahrzeugs im Messbereich<br />
werden die Messwerte auf dem<br />
Bildschirm angezeigt – bei erfolgter Fahrzeugidentifikation<br />
selbstverständlich in<br />
einem übersichtlichen Soll-Ist-Vergleich.<br />
R.E.M.O.<br />
Einen etwas anderen Ansatz für die berührungslose<br />
Schnellvermessung geht<br />
der italienische Werkstattausrüster Corghi.<br />
Mit dem Achsmessroboter R.E.M.O.<br />
(Robotic Equipment for Measuring by<br />
Optics) hat das Unternehmen ein System<br />
entwickelt, das automatisch die<br />
Beim Touchless 2 von Beissbarth erfassen<br />
Megapixel-Stereokameras die Messpunkte<br />
und liefern in Echtzeit Werte wie Spur und<br />
Sturz, jeweils bezogen auf die geometrische<br />
Fahrachse.<br />
Fotos: Linzing<br />
Der Achsmessroboter R.E.M.O. von Corghi<br />
virtualisiert mit Hilfe eines so genannten<br />
3D-Scannings das gesamte Rad und berechnet<br />
die Achsgeometrie berührungsfrei.<br />
Fahrzeug- und Radposition erkennt. Mit<br />
Hilfe eines so genannten 3D-Scannings<br />
wird das gesamte Rad virtualisiert und<br />
die Achsgeometrie berechnet. Form und<br />
Farbe der Felgen sollen dabei keine Rolle<br />
spielen. Außerdem werden keine Reflektoren<br />
an den Rädern oder Ähnliches<br />
benötigt. Der Roboter fährt auf Schienen<br />
neben dem Arbeitsplatz und folgt<br />
dem Fahrzeug automatisch, falls es angehoben<br />
wird. Der völlig automatisierte<br />
Ablauf soll Bedienerfehler vermeiden,<br />
exakte und reproduzierbare Messwerte<br />
liefern und so den Messzyklus auf etwa<br />
zwei Minuten verkürzen.<br />
HawkEye Elite<br />
Eine Schnellvermessung mit einem 3D-<br />
Achsmessgerät hat Hunter mit dem System<br />
HawkEye Elite gezeigt (Siehe auch<br />
<strong>amz</strong> 6/<strong>2012</strong> ab Seite 50). Hier wird das<br />
Fahrzeug auf einem ebenen Achsmessplatz<br />
positioniert und das Modell in der<br />
Software ausgewählt. Anschließend werden<br />
Reflektoren an den Rädern befestigt<br />
und das Auto zur Felgenschlagkompensation<br />
etwa 20 Zentimeter nach vorne geschoben.<br />
Danach ist die Messung schon<br />
beendet und das Messprotokoll wird<br />
automatisch ausgedruckt. Die neuen Reflektoren<br />
bauen sehr flach, bestehen aus<br />
einem stabilen und bruchsicheren Kunststoff<br />
und wiegen gerade mal 2,7 Kilo.<br />
Sie werden mit Greifarmen und Schnellspannhebeln<br />
am Reifen befestigt, ohne<br />
die Felgen zu beschädigen. Zum System<br />
gehören desweiteren vier hochauflösende<br />
Kameras. Sie können entweder auf<br />
Standsäulen, an der Wand oder an einem<br />
mobilen Kameraträger montiert werden<br />
und haben eine Reichweite von bis zu 15<br />
Metern. Für die knapp über eine Minute
Beim HawkEye Elite von Hunter kommen neuartige, sehr flach bauende,<br />
leichte und stabile Reflektoren zum Einsatz.<br />
Das Achsmessgerät Audit von JohnBean ist als Durchfahrsystem konzipiert<br />
und soll innerhalb kurzer Zeit ein detailliertes Messprotokoll liefern.<br />
dauernde Vermessung werden keine<br />
besonderen Anforderungen an den Arbeitsplatz<br />
gestellt. Wichtig ist nur, dass<br />
es sich um eine ebene Fläche handelt.<br />
Audit<br />
Auch das Achsmessgerät Audit der zum<br />
Snap-on-Konzern gehörenden Marke<br />
JohnBean basiert auf der 3D-Achsmesstechnologie.<br />
Es wurde auf der Automechanika<br />
erstmals dem Fachpublikum<br />
vorgestellt. Das als Durchfahrsystem<br />
konzipierte Gerät soll schon nach weniger<br />
als einer Minute ein detailliertes<br />
Messprotokoll liefern. Dazu muss das<br />
Fahrzeug lediglich in den Achsmessbereich<br />
gefahren, das Fahrzeug in der Software<br />
identifiziert und die Targets an den<br />
Rädern befestigt werden. Anschließend<br />
wird das Fahrzeug positioniert, indem<br />
es ein kurzes Stück vor- oder rückwärts<br />
gerollt wird. Danach können die Targets<br />
wieder abgenommen werden. Das<br />
automatisch ausgedruckte Messprotokoll<br />
macht auf einen Blick deutlich, wo<br />
Korrekturen der Achseinstellung ent-<br />
sprechend der Herstellervorgaben erforderlich<br />
sind. Die Kameras des Audit-<br />
Achsmesssystems sind im Bereich der<br />
Dialogannahme auf Säulen montiert.<br />
Schnellvermessung<br />
für jeden Anspruch<br />
Der Trend bei der Schnellvermessung<br />
geht nach und nach zur berührungslosen<br />
Vermessung. In diesem Bereich<br />
hatte die Nussbaum-Gruppe mit dem<br />
Achsmessroboter WAB 02 CCT in den<br />
vergangenen Jahren die Nase vorne.<br />
Doch Beissbarth und Corghi haben aufgeholt<br />
und interessante Lösungsansätze<br />
vorgestellt. Aber wie die Geräte von<br />
Hunter und JohnBean zeigen, ist auch<br />
mit der 3D-Technik eine wirtschaftliche<br />
und präzise Schnellvermessung möglich.<br />
Je nach Fahrzeugdurchsatz, räumlichen<br />
Gegebenheiten und Budget stehen<br />
Werkstätten aktuell viele Lösungen<br />
zur Verfügung, mit der Achsvermessung<br />
ihre Auslastung zu verbessern.<br />
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technik werkstattpraxis<br />
Turboladerschäden<br />
vermeiden<br />
_ Schäden am Turbolader sind häufig auf eine mangelhafte<br />
Ölversorgung zurückzuführen. Die Spezialisten von MS Motor Service<br />
Deutschland geben Tipps, wie die Ölversorgung bei HDi-Motoren aus<br />
dem PSA-Konzen geprüft und gegebenenfalls instandsetz wird.<br />
Turbolader sind auf eine störungsfreie<br />
Schmierung angewiesen. Ist<br />
die Ölversorgung mangelhaft,<br />
sind Schäden am Turbolader nur<br />
noch eine Frage der Zeit. Vor allem<br />
bei 1,6 HDi-Motoren (9HX, 9HY/9HZ) aus<br />
dem PSA-Konzern soll dies häufiger der<br />
Fall sein. Gängige Schadensbilder aufgrund<br />
einer mangelnden Ölversorgung<br />
sind eine festgelaufene oder blockierte<br />
Läuferwelle, eine gelöste oder gar entfernte<br />
Wellenmutter auf der Verdichterseite<br />
oder symmetrische Schäden am<br />
Turbinengehäuse und Verdichterrad aufgrund<br />
erhöhten Lagerspiels.<br />
Diagnose vor Ladertausch<br />
Vor dem Erneuern eines defekten Turboladers<br />
sollte die Werkstatt die Ausfallursache<br />
ermitteln, um Folgeschäden zu<br />
vermeiden, raten die MS-Spezialisten.<br />
Hierzu zählt bei den genannten HDi-Motoren<br />
als erster Prüfpunkt der Öldruck an<br />
der Versorgungsleitung des Turboladers.<br />
Um diesen zu testen, muss der Werkstattfachmann<br />
den Ölstand kontrollieren<br />
und anschließend die Hohlschraube<br />
an der Öldruckleitung entfernen. Ist das<br />
dort eingebaute Sieb verschmutzt, muss<br />
40 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
es gereinigt oder erneuert werden. Danach<br />
wird ein Adapter zur Öldruck-Kontrolle<br />
montiert. Die anschließende Messung<br />
des Öldrucks muss für mindestens<br />
zehn Minuten bei einer Motordrehzahl<br />
von etwa 2000 Umdrehungen pro Minute<br />
erfolgen. Der Mittlere Systemdruck<br />
sollte mindestens zwei bar betragen.<br />
Im nächsten Schritt muss der Motor auf<br />
Ölschlamm- oder Ölklumpenbildung<br />
überprüft werden. Für die Sichtkontrolle<br />
müssen der Ventildeckel und die Ölwanne<br />
demontiert werden. Ventiltrieb und<br />
Ölwanne sind bei Bedarf zu reinigen. Das<br />
Ansaugsieb am Ansaugrohr der Ölpumpe<br />
sollte auf jeden Fall gereinigt oder erneuert<br />
werden. Zudem empfehlen die MS-<br />
Fachleute das Spülen des Ölkreislaufs.<br />
Der dritte Prüfschritt im Rahmen der<br />
Ursachenermittlung bezieht sich auf<br />
das Ansaug- und Ladeluftsystem. Stellt<br />
der Werkstattfachmann mit einer Sichtprüfung<br />
dunkle, rußartige Verschmutzungen<br />
im Verdichterbereich fest, ist<br />
dies auf starke Rußeinlagerungen im<br />
Frischluftansaugsystem aufgrund der<br />
Bauweise der Kurbelgehäuseentlüftung<br />
zurückzuführen. Bei Bedarf sollte der Ansaugkrümmer<br />
nach dem Mündungsbereich<br />
der Kurbelgehäuseentlüftung ge-<br />
Vor dem Erneuern eines defekten Turboladers<br />
sollte die Werkstatt unbedingt die Ausfallursache<br />
ermitteln, um Folgeschäden zu vermeiden.<br />
Foto: Linzing<br />
reinigt werden. Zusätzlich empfiehlt es<br />
sich, den Ladeluftkühler zu demontieren,<br />
das darin enthaltene Öl zu entleeren und<br />
ihn gründlich zu spülen.<br />
Zusätzliche<br />
Reparaturmaßnahmen<br />
Außerdem weist MS Motor Service darauf<br />
hin, dass bei den 1,6-HDi-Motoren<br />
der Ölmessstab überprüft werden muss.<br />
Ist ein Messstab aus schwarzem Kunststoff<br />
mit gelbem Griff verbaut, ist ein<br />
Austausch notwendig. Die aktuelle Bauform<br />
besteht aus einem weißen Verbundwerkstoff<br />
mit orangefarbigem Griff.<br />
Ferner empfehlen die MS-Spezialisten<br />
bei Fahrzeugen mit einer Laufleistung<br />
von mehr als 60.000 Kilometern die Ölkühler-/Ölfiltereinheit<br />
und die Unterdruckpumpe<br />
für das Bremssystem zu demontieren<br />
und zu reinigen. Zudem sind<br />
die Luftführungsleitungen und der Luftfilter<br />
auf Verunreinigungen, Einschränkung<br />
des Luftdurchflusses und Rissbildung<br />
zu überprüfen und gegebenenfalls<br />
zu ersetzen.<br />
Durchflussmessung<br />
Vor dem Einbau des neuen Turboladers<br />
müssen unbedingt die Einbauvorschriften<br />
des Herstellers beachtet<br />
werden. Zudem weist MS Motor Service<br />
darauf hin, dass die Ölvor- und Ölrücklaufleitung<br />
und deren Verbindungselemente<br />
erneuert werden müssen.<br />
Nach dem Einbau des neuen Turboladers<br />
sollte noch eine Durchflussmessung<br />
durchgeführt werden. Hierzu werden alle<br />
Luftschläuche montiert und die Ölvorlaufleitung<br />
am Turbolader befestigt. An<br />
den Rücklaufflansch wird ein Schlauch<br />
befestigt, der in einen Auffangbehälter<br />
geführt wird. Anschließend wird der<br />
Motor mit Motoröl befüllt. Während des<br />
Messvorgangs ist darauf zu achten, dass<br />
der Mindestölstand nicht unterschritten<br />
wird. Danach wird der Motor gestartet<br />
und für 60 Sekunden im Leerlauf betrieben.<br />
Ist das in dieser Zeit im Auffangbehälter<br />
gesammelte Ölvolumen größer als<br />
0,3 Liter, ist der Ölfluss in Ordnung. Der<br />
Test sollte mindestens zwei bis drei Mal<br />
wiederholt werden. Nach dem Entfernen<br />
des Messschlauchs und der Montage aller<br />
Bauteile sollte eine verlängerte Probefahrt<br />
mit Volllastanteil durchgeführt<br />
werden. Abschließend wird ein erneuter<br />
Öl- und Ölfilterwechsel empfohlen. rl<br />
www.ms-motor-service.de/turbolader
_ Problemlöser für die Hinterachse<br />
Reparaturkits gehören zu den Spezialitäten<br />
von Ruville. Auf der diesjährigen<br />
Automechanika präsentierte der Aftermarket-Spezialist<br />
aus Hamburg ein Reparaturkit<br />
für die Hinterachse bestimmter<br />
Fahrzeugmodelle aus dem PSA-Konzern.<br />
Bei den betroffenen Typen unterliegt den<br />
Fahrwerksexperten von Ruville zufolge<br />
der Zapfen der Hinterachse nach einer<br />
gewissen Laufzeit einem sehr hohen Verschleiß.<br />
Unangenehme Geräusche während<br />
der Fahrt und eine Schiefstellung<br />
der Hinterräder seien die Folge. Nach den<br />
Die Hinterachs-Reparaturkits von Ruville für<br />
bestimmte PSA-Modelle beinhalten je zwei<br />
Lager, zwei Achszapfen, Dichtringe sowie alle<br />
notwendigen Kleinteile. Für die Montage wurde<br />
ein exklusives Spezialwerkzeug entwickelt.<br />
Foto: Ruville<br />
Schätzungen von Ruville sind europaweit<br />
knapp 14,5 Millionen Fahrzeuge davon<br />
betroffen.<br />
Den Hamburgern zufolge laufen unter<br />
anderem bei den Modellen Peugeot 206,<br />
306, 309 und Partner sowie Citroën Saxo,<br />
Berlingo, Xsara und ZX bei hohen Laufleistungen<br />
die Wälzkörper der Lagerung in<br />
den Achszapfen ein, zudem führten verschlissene<br />
Dichtringe zu erheblicher Korrosion<br />
am Achszapfen, was Zapfen und Lager<br />
innerhalb kürzester Zeit zerstöre. „Ein Austausch<br />
der Achszapfen ist OE-seitig jedoch<br />
_ Felgenschonende Radklammer<br />
Um den Achsmessvorgang zu beschleunigen<br />
und Schäden an den Felgen durch<br />
das Anbringen von Radklammern zu verhindern<br />
hat Snap-on die neuen Radklammern<br />
AC400 vorgestellt. Die drei Arme der<br />
neuen Radklammer greifen von außen an<br />
den Reifen und kommen mit der Felge gar<br />
nicht in Berührung. Die Klammern sind<br />
so schmal gebaut, dass auch bei der Lenkeinschlagroutine<br />
der Kontakt mit dem<br />
Kotflügel oder anderen Karosserieteilen<br />
vermieden wird. Die neuen Radklammern<br />
bestehen aus einer Magnesiumlegierung<br />
und sind sehr leicht. Sie lassen sich dank<br />
eines ausgeklügelten Spannmechanismus<br />
mit nur einem Handgriff schnell am Rad<br />
befestigen und sind selbstzentrierend. Dabei<br />
passen sie sich automatisch an die Radgröße<br />
an. Selbst bei größeren Rädern sollen<br />
nicht vorgesehen“, berichtet Patrick Stüdemann,<br />
Technischer Trainer bei Ruville. Um<br />
die betroffenen Fahrzeuge wieder instand<br />
zu setzen, musste bis dato der gesamte<br />
Achskörper erneuert werden – oftmals<br />
schon bei geringen Laufleistungen. „Die<br />
Reparaturkosten übersteigen aber oftmals<br />
den Zeitwert des Fahrzeugs, so dass in vielen<br />
Fällen bislang eine Reparatur unwirtschaftlich<br />
war“, so Stüdemann.<br />
„Durch den intensiven Dialog mit<br />
unseren Werkstattkunden und deren<br />
Wunsch, ob wir hierzu nicht eine Problemlösung<br />
schaffen können, haben wir<br />
ein maßgeschneidertes und bislang konkurrenzloses<br />
Reparatur-Kit entwickelt,“<br />
erklärte Georg Wallus, Geschäftsleiter Automotive<br />
Aftermarket bei Ruville, bei der<br />
Präsentation auf der Automechanika. „Mit<br />
dem Achszapfenreparatur-Kit und dem<br />
speziell von uns dafür entwickelten Spezialwerkzeug<br />
lassen sich die Reparaturkosten<br />
bei den betroffenen Modellen um 40<br />
Prozent senken“, sagte Wallus. Damit sei<br />
die Reparatur auch für die Besitzer älterer<br />
Fahrzeuge interessant.<br />
Die Reparatur-Kits bestehen aus je zwei<br />
Lagern (außen und innen), zwei Achszapfen<br />
und den dazugehörigen Dichtringen<br />
sowie allen zur Reparatur notwendigen<br />
Kleinteilen, wie Schrauben, Muttern und<br />
ein spezielles Lagerfett. Das ausschließlich<br />
bei Ruville erhältliche-Spezialwerkzeug für<br />
den problemlosen Austausch der Achszapfen<br />
beinhaltet neben einer kurzen und<br />
einer langen Spindel, zwei Axiallagern,<br />
kleinne und großen Führungsringen, ein<br />
Abstützrohr, zwei Druckstücke und auch<br />
alle notwendigen Kleinteile. kk<br />
www.ruville.de<br />
Die neuen Radklammern bestehen aus einer<br />
Magnesiumlegierung und lassen sich mit nur<br />
einem Handgriff schnell am Rad befestigen.<br />
Foto: Linzing<br />
keine Adapter notwendig sein. Die neuen<br />
Radklammern sollen zudem exakte und reproduzierbare<br />
Messergebnisse liefern. Die<br />
Markteinführung der neuen Radklammern<br />
steht noch nicht fest. rl<br />
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technik werkstattpraxis<br />
42 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Weitere Infos<br />
zum Thema<br />
Technik auf<br />
Schneller zum<br />
passenden Einstellwerkzeug<br />
Die Website von KS Tools erleichtert dem<br />
Werkstattfachmann das Auffinden des<br />
passenden Werkzeugsatzes für das<br />
Einstellen der Steuerzeiten. Fotos: Linzing<br />
Das Wechseln des Zahnriemens<br />
oder der Steuerkette im<br />
Rahmen von Wartungs- oder<br />
Reparaturarbeiten zählt für<br />
die meisten Werkstätten zur<br />
Standarddienstleistung. Hierfür werden<br />
jedoch zahlreiche Sonderwerkzeuge<br />
benötigt, seien es Absteckstifte, Arretierwerkzeuge<br />
oder Spannrollenschlüssel.<br />
KS Tools hat hierfür mit 50 spezifischen<br />
Fahrzeugsätzen ein sehr breites Sortiment<br />
für europäische und japanische<br />
Fahrzeugmodelle im Angebot.<br />
Um der Werkstatt das Auffinden des<br />
passenden Werkzeugs für das Einstellen<br />
der Steuerzeiten zu erleichtern, hat das<br />
Altölkanal für Arbeitsgruben<br />
Nederman hat auf der Automechanika<br />
einen neuen<br />
Altölkanal für Arbeitsgruben<br />
vorgestellt. Er wird seitlich<br />
an der Grube montiert. Der<br />
Kanal ist mit einer Schiene ausgestattet,<br />
in der ein drehbar gelagerter<br />
Laufarm mit der Altölauffangwanne<br />
eingehängt ist. So kann der Auffangbehälter<br />
einfach und sehr flexibel unter<br />
der Ölwanne positioniert werden. Das<br />
Altöl fließt aus der Auffangwanne<br />
über einen Schlauch in den Ölkanal.<br />
Eine Gummidichtlippe verhindert, dass<br />
Dämpfe in die Arbeitsgrube gelangen.<br />
Der Ölkanal hat ein leichtes Gefälle,<br />
so dass das Altöl von selbst in einen<br />
80-Liter-Sammelbehälter abfließt. Von<br />
dort aus kann es in den zentralen Altölsammelbehälter<br />
abgepumpt oder<br />
abgelassen werden.<br />
Der Ölkanal kann optional an die<br />
Abgasabsauganlage angeschlossen<br />
werden. Auf Wunsch lassen sich auch<br />
mehrere Auffangwannen in das System<br />
integrieren. Wenn die Auffangwanne<br />
nicht benötigt wird, lässt sie sich platzsparend<br />
an der Grubenwand positio-<br />
nieren. Der Ölkanal ist in Längen von<br />
2,5 bis 25 Meter erhältlich. Das System<br />
ist für Altöltemperaturen von bis zu 90<br />
Grad Celsius ausgelegt. rl<br />
www.nederman.com<br />
www.<strong>amz</strong>.de/technik<br />
Unternehmen unter www.motoreinstellwerkzeuge.de<br />
eine neue Website<br />
ins Netz gestellt, auf der Werkstattprofis<br />
mit wenigen Mausklicks den passenden<br />
Werkzeugsatz finden können. Die Auswahl<br />
erfolgt entweder über die Eingabe<br />
von Fahrzeughersteller, Modell, Baujahr,<br />
Hubraum und Motorkennung. Alternativ<br />
können die OEM-Nummer des benötigten<br />
Werkzeugs oder die Motorkennung<br />
direkt eingegeben werden. Anschließend<br />
wird dem Anwender die Bestellnummer<br />
des passenden Werkzeugs von KS Tools<br />
angezeigt. rl<br />
www.motoreinstellwerkzeuge.de<br />
Der Altölkanal von Nederman ermöglicht<br />
das einfache Auffangen und Entsorgen<br />
von Altöl bei Wartungs- und<br />
Reparaturarbeiten.<br />
Foto: Linzing
Besondere Einflussfaktoren<br />
_ Das Geschäft mit Nkw-Ersatzteilen unterliegt besonderen Einflüssen und stellt andere<br />
Anforderungen an die Akteure der Automobilwirtschaft als etwa das Pkw-Teilegeschäft.<br />
Schnittstellen zwischen beiden Bereichen gibt es dennoch reichlich gerade in<br />
wettbewerbspolitischen Fragen.<br />
Die Leistungen und Produkte<br />
des Nkw-Teilemarktes zielen<br />
– anders als im Pkw-Bereich –<br />
in der Regel auf gewerbliche<br />
Abnehmer. Das Spektrum<br />
reicht dabei von der großen Spedition mit<br />
dementsprechender Fahrzeugflotte bis<br />
hin zum Handwerksmeister mit seinem<br />
Transporter. Schon aus dieser grundsätzlichen<br />
Eigenschaft des Absatzmarktes<br />
ergeben sich besondere Einflussfaktoren:<br />
Während das Pkw-Aftersalesgeschäft<br />
mit seinen zumeist privaten Endkunden<br />
noch relativ frei von Einflüssen<br />
der wirtschaftlichen Großwetterlage ist,<br />
reagiert der Nkw-Bereich<br />
meist schneller und empfindlicher<br />
auf wirtschaftliche<br />
Schwankungen.<br />
Läuft die Konjunktur auf<br />
Hochtouren, profitiert<br />
das Gütertransport- und<br />
Logistikgewerbe von einer<br />
höheren Auslastung. Die<br />
höhere Auslastung führt<br />
zu einer höheren Zahl eingesetzter<br />
Fahrzeuge und<br />
zu längeren bzw. intensiveren<br />
Einsätzen der NKW<br />
und damit einem steigenden<br />
Bedarf an Ersatz-<br />
und Verschleißteilen.<br />
Daraus folgt, dass die<br />
Rüdiger Hahn<br />
(GVA-Präsidiumsmitglied)<br />
Nkw-Teilebranche in gesamtwirtschaftlichen<br />
Krisenzeiten stärker als der Pkw-<br />
Bereich zur „Ansteckung“ neigt, aber<br />
in konjunkturellen Boomjahren auch in<br />
besonderer Weise reüssiert. So geschah<br />
der Aufholprozess nach der Wirtschaftskrise<br />
2009 rasant: Der Nkw-Teilehandel<br />
in Deutschland gewann dabei nicht nur<br />
durch die steigende Inlandsnachfrage,<br />
sondern er wurde darüber hinaus – die<br />
Bundesrepublik ist ein wichtiges Transitland<br />
im Herzen Europas – von der damals<br />
guten konjunkturellen Entwicklung im<br />
Ausland, wie etwa in Osteuropa, beflügelt.<br />
Das Bundesamt für Güterverkehr<br />
verzeichnete in 20<strong>11</strong> eine Steigerung des<br />
Transportaufkommens von satten 9 Prozent<br />
im Vergleich zum entsprechenden<br />
Vorjahr. In einer mittelfristigen Prognose<br />
vom Sommer geht das Bundesverkehrsministerium<br />
für das laufende Jahr von<br />
nachrichten<br />
Stagnation und für 2013 von einer erfreulichen<br />
Zuwachsrate im Straßengüterverkehr<br />
um 2,7 Prozent aus. Sollte diese<br />
Steigerung tatsächlich kommen, könnte<br />
auch der Nkw-Teilehandel Zuwächse<br />
verzeichnen.<br />
Bei allen Besonderheiten der wirtschaftlichen<br />
Einflüsse auf den Nkw-<br />
Teilemarkt gibt es bei den wettbewerbspolitischen<br />
Rahmenbedingungen viele<br />
Überschneidungen mit dem Pkw-Sektor.<br />
Hier wie dort lauern Gefahren für den<br />
IAM, sei es durch komplizierte rechtliche<br />
Rahmenbedingungen bzw. mangelhafte<br />
Durchsetzung bestehender Regeln, oder<br />
durch Aktivitäten der<br />
Fahrzeughersteller, die<br />
das Aftermarketgeschäft<br />
wohl nur zu gern für sich<br />
allein hätten. Als Beispiel<br />
für ein solches Querschnittthema<br />
kann der<br />
Bereich der Fahrzeug- und<br />
Ersatzteilidentifikation<br />
herangezogen werden.<br />
Das Engagement des GVA<br />
bezüglich des Zugangs<br />
für die Unternehmen des<br />
freien Marktes zu den<br />
Basisdaten der Fahrzeug-<br />
hersteller bezieht sich<br />
auf alle Kraftfahrzeuge,<br />
sowohl Pkw als auch Nkw.<br />
Die Probleme, die dem freien Markt aufgrund<br />
der Verweigerungshaltung der<br />
Fahrzeughersteller, ihren diesbezüglichen<br />
Verpflichtungen nachzukommen,<br />
entstehen, sind bei den Nutzfahrzeugen<br />
in der Praxis sogar noch gravierender als<br />
im Pkw-Bereich. Viele Fahrzeuge sind gewissermaßen<br />
Unikate, denn der Anteil<br />
der Nutzkraftwagen mit vielfältigen,<br />
oftmals kundenindividuellen Sonderausstattungen<br />
oder Aufbauten am Fuhrpark<br />
ist beträchtlich und die Ersatzteilvielfalt<br />
dadurch kaum überschaubar. Die Herausforderungen<br />
bei der Erstellung der<br />
Ersatzteilkataloge für den IAM und der<br />
Identifikation der benötigten Ersatzteile<br />
in den Nkw-Servicebetrieben sind<br />
entsprechend hoch. Die Regeln der Euro<br />
5/6-Verordnung für Pkw, die sich unter<br />
anderem auch mit dem Zugang zu den<br />
technischen Informationen der Fahr-<br />
zeughersteller für die Akteure des freien<br />
Marktes befassen, wurden nicht zuletzt<br />
durch das Engagement des GVA erst in<br />
diesem Jahr quasi 1:1 in die Durchführungsverordnung<br />
des entsprechenden<br />
Nkw-Pendants Euro VI übertragen. Die<br />
Fahrzeughersteller zeigen sich davon bislang<br />
allerdings unbeeindruckt. Für den<br />
GVA heißt es also: nicht aufstecken und<br />
die Rechte der Unternehmen des freien<br />
Kfz-Aftermarket, gleich ob Nkw oder<br />
Pkw, weiterhin engagiert einfordern!<br />
Rüdiger Hahn,<br />
GVA-Präsidiumsmitglied<br />
GVA NACHRICHTEN <strong>11</strong>/<strong>2012</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial 43<br />
Partner für alle Werkstätten<br />
R2R – Fünf Jahre Engagement<br />
44<br />
für fairen Wettbewerb 45<br />
GVA-College:<br />
Endspurt <strong>2012</strong> 47<br />
GVA NACHRICHTEN<br />
Impressum<br />
Gesamtverband Autoteile-Handel e.V.<br />
Gothaer Straße 17, 40880 Ratingen<br />
Postfach 12 56, 40832 Ratingen<br />
Telefon (0 21 02) 7 70 77-0<br />
Telefax (0 21 02) 7 70 77-17<br />
1. Vorsitzender: Hartmut Röhl<br />
Geschäftsführung: Hans Jürgen Wahlen,<br />
Marita Kloster<br />
Redaktion der GVA-Nachrichten:<br />
Alexander Vorbau (verantwortlich);<br />
Hartmut Röhl; Jürgen Rinn<br />
Schlütersche Verlagsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7<br />
30173 Hannover<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 43
nachrichten<br />
Die Unternehmen des<br />
freien Kfz-Teilemarktes:<br />
Partner für alle Werkstätten<br />
_ Der GVA nutzte die vergangene Automechanika, um eine Reihe<br />
neuer Publikationen vorzustellen. Diese behandeln unter anderem<br />
die Leistungen und Produkte der Unternehmen des freien<br />
Kfz-Teilemarktes für alle Werkstätten.<br />
Die Kfz-Teileindustrie und der<br />
freie Kfz-Teilehandel sind leistungsstarke<br />
Partner für die<br />
fast 40.000 Servicebetriebe in<br />
Deutschland. So dürfen etwa<br />
die Lieferanten von Erstausrüstungsteilen<br />
ihre Produkte in der Regel ungehindert<br />
in den gesamten Aftermarket<br />
liefern, sowohl freie als auch herstellergebundene<br />
Betriebe können diese<br />
beziehen. Die Servicebetriebe profitieren<br />
damit vom breiten, markenübergreifenden<br />
Angebot des freien Kfz-Teilehandels<br />
und haben die Wahlfreiheit, wo sie<br />
die für Wartung und Reparatur benötigten<br />
Produkte beziehen können.<br />
Der GVA hat das Engagement von<br />
Teilehandel und Teileindustrie in zwei<br />
neuen Publikationen zusammengefasst,<br />
mittels derer sich insbesondere Servicebetriebe<br />
von ihren Lieferantenpartnern<br />
ein Bild machen können. Auszüge daraus<br />
finden sich nachfolgend:<br />
Die Kfz-Teileindustrie bietet ihren<br />
Kunden mehr als „nur“ Ersatzteile oder<br />
Reparaturkits. Viele Unternehmen un-<br />
44 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
terhalten eigene Aftermarket-Organisationen,<br />
die sich für den Teilehandel und<br />
die Werkstätten engagieren. So bereitet<br />
die Kfz-Teileindustrie die für die Kataloge<br />
des Independent Aftermarket (IAM) benötigten<br />
Daten zur Ersatzteilidentifikation<br />
auf und schafft damit eine wichtige<br />
Grundlage dafür, dass Servicebetriebe<br />
die Wahlmöglichkeit haben, wo sie Teile<br />
beziehen. Die Nähe zur Werkstatt wird<br />
großgeschrieben: verschiedene Unternehmen<br />
der Teileindustrie unterhalten<br />
eigene meist spezialisierte Werkstattsysteme,<br />
um die Arbeit in den Betrieben<br />
zu unterstützen. Auf Fachmessen und<br />
Leistungsschauen, wie den Hausmessen<br />
des Teilehandels, präsentieren die Teilehersteller<br />
ihre innovativen Produkte und<br />
Dienstleistungen. Und sie kommen den<br />
Informationsbedürfnissen der Servicebetriebe<br />
nach: So unterhalten sie etwa<br />
Informationsportale im Internet oder<br />
bieten Produktschulungen an, die speziell<br />
auf die Bedürfnisse der Werkstätten<br />
zugeschnitten sind. Besonders wichtig<br />
ist auch die Unterstützung abseits des<br />
Handel und Industrie –<br />
ein starker Partner für<br />
alle Werkstätten<br />
unmittelbaren Tagesgeschäfts: Viele<br />
Unternehmen der Kfz-Teileindustrie<br />
sind Mitglied im Gesamtverband Autoteile-Handel<br />
und unterstützen damit<br />
die Arbeit des GVA für faire rechtliche<br />
Rahmenbedingungen im gesamten Kfz-<br />
Aftermarket.<br />
Auch der Kfz-Teilehandel ist ein<br />
starker Partner für alle Werkstätten. Die<br />
Kfz-Servicebetriebe profitieren nicht<br />
nur von vielfältigen Produkten des freien<br />
Kfz-Teilehandels, sondern der starke<br />
Wettbewerb zwischen den einzelnen<br />
Handelsunternehmen sorgt dafür, dass<br />
die Werkstatt „König Kunde“ ist. So ist<br />
die Arbeit des freien Kfz-Teilhandels<br />
nicht nur auf die Warenverteilung und<br />
damit verbundene Tätigkeiten wie Sortimentsgestaltung,<br />
Lagerhaltung oder<br />
Finanzierung beschränkt. Die Unternehmen<br />
bieten vielmehr ein umfassendes<br />
Leistungsangebot für ihre Partner in den<br />
Servicebetrieben:<br />
- Ein breites Sortiment mit Ersatzteilen<br />
für alle Fahrzeugmarken.<br />
- Eine ausgefeilte Ersatzteillogistik, die<br />
eine zeitnahe Belieferung<br />
ermöglicht, und das oft sogar mehrmals<br />
am Tag.<br />
- Ersatzteile für alle Anforderungen und<br />
Bedürfnisse des Kunden.<br />
- Leistungsfähige Katalog- und<br />
EDV-Systeme sowie technischen Support.<br />
- Eine kundenorientierte Reklamationsabwicklung.<br />
- Interessante Schulungsangebote für<br />
Werkstätten.<br />
- Ein engmaschiges Versorgungsnetz.<br />
Neben diesen Neuerscheinungen bietet<br />
der GVA nach wie vor die Publikation<br />
„Garantie und Gewährleistung – ein Leitfaden<br />
für Autofahrer und Werkstätten“<br />
an. Die bisherige hohe Nachfrage nach<br />
dem Flyer zeigt, dass die Unsicherheit<br />
unter Verbrauchern, Servicebetrieben<br />
und Akteuren des Kfz-Teilemarktes groß<br />
ist. Die Publikation zeigt mit Hilfe verschiedener<br />
Fallgruppen gut verständlich<br />
auf, wo rechtliche Fallstricke bei diesem<br />
Thema lauern. Unter anderem wird darin<br />
Fragen nachgegangen wie: Was muss bei<br />
der Werkstattwahl beachtet werden, um<br />
ggf. bestehende Garantie- und Gewährleistungsansprüche<br />
nicht zu gefährden?<br />
Kann der Autofahrer eine Mehrmar-
kenwerkstatt aufsuchen oder muss er<br />
zwingend einen vom Fahrzeughersteller<br />
autorisierten Servicebetrieb nutzen? Unterschieden<br />
wird in der Publikation exemplarisch<br />
nach folgenden Fallgruppen:<br />
- Wartung und Reparatur im Zeitraum<br />
der gesetzlichen Gewährleistung sowie<br />
der Neuwagengarantie<br />
- Anschlussgarantien, spezielle<br />
Garantien<br />
- Leasingverträge, Versicherungs-fälle<br />
- Leistungen im Rahmen von Garantie<br />
und Gewährleistung, Rückrufe<br />
Die Publikationen sind kostenfrei von<br />
der GVA-Geschäftsstelle (info@gva.de)<br />
erhältlich.<br />
„Right to Repair“ –<br />
Fünf Jahre Engagement<br />
für fairen Wettbewerb<br />
_ In diesen Tagen feiert die „Right to Repair“ (R2R) Kampagne<br />
ihren fünften Geburtstag. Im Rahmen von R2R wurde bereits viel<br />
für den IAM und die Verbraucher erreicht. Die Kampagne selbst<br />
wurde zu einer globalen Marke des Engagements für<br />
Wettbewerbsfreiheit im Kfz-Aftermarket.<br />
Etabliert: Die „Right to Repair“ Kampagne<br />
Der freie Teilehandel bietet<br />
ein markenübergreifendes<br />
Sortiment<br />
Die Teileindustrie engagiert<br />
sich für ihre Kunden<br />
Der Flyer beleuchtet das<br />
Themenfeld „Garantie und<br />
Gewährleistung“<br />
Etwas ruhiger in der breiteren<br />
Wahrnehmung von „Right to<br />
Repair“ ist es geworden. Das soll<br />
allerdings nicht als Zeichen dafür<br />
gedeutet werden, dass die Kampagne<br />
weniger engagiert geführt wird,<br />
sondern ist vielmehr ein Beleg dafür, dass<br />
die Ziele und Inhalte von „Right to Repair“<br />
europaweit bekannt gemacht wurden<br />
und vor allem die relevanten politischen<br />
Entscheidungsträger mit den Anliegen<br />
dieser Allianz von europäischen Interessenverbänden<br />
des Kfz-Aftermarket und<br />
des Verbraucherbereichs vertraut sind.<br />
Somit konnte nun der Fokus noch stärker<br />
auf die wettbewerbspolitische Sach- und<br />
Facharbeit gelegt werden, und diese<br />
findet nun einmal etwas weniger in der<br />
Öffentlichkeit statt. Das Ziel von „Right<br />
to Repair“ ist über die Jahre unverändert<br />
geblieben: Verbraucher sollen die<br />
Wahl haben, wo und mit welchen Teilen<br />
sie ihre Fahrzeug warten und reparieren<br />
lassen. Voraussetzung für diese Wahlfreiheit<br />
im Kfz-Aftermarket ist fairer<br />
Wettbewerb zwischen den gebundenen<br />
Teile- und Servicenetzwerken der Fahrzeughersteller<br />
und den Akteuren des<br />
Independent Aftermarket (IAM). Um das<br />
zu erreichen, gilt es, geeignete rechtliche<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen. Stufe<br />
eins dabei, die Profilierung des IAM und<br />
seiner Anliegen gegenüber den politischen<br />
Entscheidungsträgern in Brüssel<br />
und den Hauptstädten Europas, kann<br />
sicherlich als erfolgreich bewältigt eingeschätzt<br />
werden.<br />
Im Rahmen von „Right to Repair“<br />
wurden bereits wichtige wettbewerbspolitische<br />
Projekte im Sinne fairen Wettbewerbs<br />
und der Rechte der Verbraucher<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 45
nachrichten<br />
erfolgreich begleitet. Zu nennen ist hier<br />
vor allem die Schaffung einer Nachfolgeregelung<br />
zur „alten“ Kfz-GVO Nr.<br />
1400/2002. Diese lief im März 2010 aus<br />
und nicht zuletzt aufgrund des fortgesetzten<br />
Engagements der Akteure von<br />
R2R fand sich in der „Aftermarket-GVO“<br />
Nr. 461/2010 ein geeignetes Regelwerk<br />
als Nachfolger. Auch im Rahmen der<br />
Euro 5/6-Gesetzgebung für Pkw sowie<br />
Euro VI für Nkw war und ist „Right to<br />
Repair“ aktiv. Zum einen in der Begleitung<br />
der Regelsetzung und zum anderen<br />
beim Monitoring der Um- bzw.<br />
Durchsetzung. Damit sind die Ziele<br />
von R2R noch nicht erreicht, sondern<br />
nur Zwischenschritte auf dem Weg zur<br />
Liberalisierung der Kfz-Teile- und Servicemärkte<br />
Europas genommen. Fortlaufend<br />
zwingen neue bzw. sich ändernde<br />
gesetzliche Anforderungen, technologische<br />
Innovationen, wirtschaftliche<br />
Einflüsse und nicht zuletzt auch Aktivitäten<br />
der Fahrzeughersteller die Akteure<br />
von „Right to Repair“ dazu, zu<br />
agieren und/oder zu reagieren.<br />
Die sehenswerte Zwischenbilanz<br />
der europäischen „Right to Repair“<br />
Kampagne sorgt dafür, dass die Marke<br />
zunehmend das Interesse von Akteuren<br />
des Independent Aftermarket weltweit<br />
geweckt hat. Unter der Schirmherrschaft<br />
des Sekretariats der Kampagne,<br />
das vom Dachverband des europäischen<br />
Teilehandels (FIGIEFA) geführt wird,<br />
fand zuletzt im Rahmen der Frankfurter<br />
Automechanika ein globales „Right to<br />
Repair“-Meeting statt. Dabei diskutieren<br />
Vertreter des Kfz-Aftermarket aus<br />
Australien, Europa, Südafrika und den<br />
Vereinigten Staaten über die weltweite<br />
Entscheidungsfreiheit der Verbraucher<br />
und den freien Wettbewerb auf dem<br />
46 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Kfz-Markt für Ersatzteile, Werkzeuge,<br />
Ausrüstungen, Service- und Reparaturleistungen,<br />
wie die FIGIEFA gegenüber<br />
der Presse bekannt gab. Es zeigte sich,<br />
dass sich die Herausforderungen für<br />
die Unternehmen des IAM durchaus<br />
auch auf globaler Ebene ähneln. Im<br />
Mittelpunkt des Meetings stand so der<br />
allgemeine Erfahrungsaustausch unter<br />
Berücksichtigung der verschiedenen<br />
nationalen, wirtschaftlichen und gesetzlichen<br />
Gegebenheiten sowie Gespräche<br />
über die Herausforderungen<br />
für den sicheren Zugang zu technischen<br />
Informationen, die für korrekte Service-<br />
und Wartungsleistungen für zunehmend<br />
kompliziertere Fahrzeuge auf<br />
der ganzen Welt erforderlich sind. Eine<br />
dieser Herausforderungen betrifft die<br />
weltweiten Aftermarket-Strategien der<br />
Fahrzeughersteller, die von den teilneh-<br />
R2R ist in Europa aktiv<br />
menden Vertretern ebenfalls diskutiert<br />
wurden. Der Zugang zu Reparatur- und<br />
Wartungsinformationen ist für fairen<br />
Wettbewerb und die Bereitstellung von<br />
konkurrenzfähigen Aftermarket-Produkten<br />
und –Services von großer Wichtigkeit<br />
– ein Thema, das zunehmend<br />
an Bedeutung gewinnt, da Fahrzeuge<br />
immer mehr zu „Computern auf Rädern“<br />
werden. Auf diese Tatsache wurde<br />
durch die relevante Gesetzgebung<br />
in der Europäischen Union und kürzlich<br />
durch die Annahme der Massachusetts<br />
„Right to Repair“-Gesetzesvorlage Ende<br />
Juli dieses Jahres bereits reagiert.<br />
Neben der resümierten Deckungsgleichheit<br />
der Themen waren die Teilnehmer<br />
auch der Meinung, dass Kfz-<br />
Verbraucher in vielen Industrieländern<br />
nicht einmal ein Mindestmaß an gesetzlicher<br />
Unterstützung für eine wirkliche<br />
Wahlfreiheit haben und dadurch<br />
ein abzuschaffendes Ungleichgewicht<br />
herrscht.<br />
Nähere Information zu den Themen<br />
und Inhalten von „Right to Repair“ können<br />
im Internet unter www.r2rc.de abgerufen<br />
werden.<br />
Im Rahmen der Automechanika trafen sich internationale Akteure der Automobilwirtschaft
GVA-College:<br />
Endspurt <strong>2012</strong><br />
_ Kurz bevor die Ziellinie des Weiterbildungsjahres <strong>2012</strong><br />
überschritten wird, gibt das GVA-College noch einmal Vollgas.<br />
Im November/Dezember werden den Mitarbeitern aus<br />
Kfz-Teilehandel und Kfz-Teileindustrie u.a. zwei Seminare<br />
aus dem Bereich Jura geboten.<br />
Recht kompakt – unter diesem<br />
Titel bietet GVA-Justiziar RA<br />
Marcus Sacré (Osborne Clarke)<br />
den Unternehmensverantwortlichen<br />
im Autoteilemarkt<br />
eine gute Möglichkeit, sich schnell und<br />
umfassend einen Überblick über verschiedene<br />
Bereiche zu verschaffen, die<br />
aus rechtlicher Perspektive im Tagesgeschäft<br />
wichtig sind. Unternehmen<br />
und Entscheider im Autoteilegeschäft<br />
stehen einem wahren Berg von gesetzlichen<br />
Regelungen und damit auch<br />
Risiken gegenüber – da kann es schwerfallen,<br />
stets den Überblick zu behalten.<br />
Hinzu kommt, dass der deutsche sowie<br />
der europäische Gesetzgeber in ganz<br />
unterschiedlichen Bereichen Vorgaben<br />
machen, die Relevanz für die eigene<br />
Branche besitzen. Nicht nur das Vertragsrecht,<br />
auch andere Bereiche wie das<br />
Marken-, Haftungs-, Schadensersatz-<br />
oder Onlinerecht bergen zum Teil einen<br />
erheblichen Sprengstoff für das eigene<br />
Unternehmen, wenn eine sorgfältige<br />
Auseinandersetzung mit dem Thema<br />
unterbleibt.<br />
Das Seminar „Recht kompakt“ im<br />
Rahmen des GVA-College findet am 6.<br />
Dezember <strong>2012</strong> in Ratingen statt. Der<br />
Schwerpunkt der Veranstaltung wird bei<br />
folgenden Themen liegen:<br />
- Vertragsrecht<br />
- Rechtliche Besonderheiten und Vorgaben<br />
bei Online-Geschäften<br />
- Recht der Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen<br />
- Schadensersatzrecht<br />
- Neue Werbemöglichkeiten nach<br />
der Reform des Gesetzes gegen<br />
den unlauteren Wettbewerb und<br />
aufgrund neuer Rechtsprechung<br />
zum Markenrecht<br />
- Grundzüge des gewerblichen<br />
Rechtschutzes<br />
- Der Eigentumsvorbehalt<br />
- Gerichtliche Geltendmachung<br />
von Ansprüchen sowie Grundzüge<br />
der Zwangsvollstreckung<br />
- Internationaler Warenverkehr<br />
Ein zweites Seminar mit juristischem<br />
Kern widmet sich vom 21. bis 23. November<br />
in Ratingen dem Thema Reklamationen.<br />
Dabei ist nicht nur Wissen<br />
über die rechtlichen Grundlagen sondern<br />
auch Fingerspitzengefühl auf der persönlichen<br />
Ebene gefordert. Das Seminar<br />
„Der Reklamations- und Garantieexperte<br />
im Autoteilemarkt“ möchte diese beiden<br />
Ebenen zusammenführen.<br />
Für die persönliche Ebene, den Faktor<br />
„Mensch“, im Reklamationsmanagement<br />
zeichnet im Rahmen des Seminars<br />
Martin Berning (BBE Automotive GmbH)<br />
verantwortlich. Sein Verhaltenstraining<br />
soll einen wichtigen Beitrag zur Kundenbindung<br />
und zum Geschäftserfolg leisten.<br />
Die Teilnehmer sollen dabei lernen,<br />
Reklamationsfälle richtig einzuschätzen<br />
und eine sachbezogene Lösung unter<br />
Einbeziehung der emotionalen Ebene zu<br />
erreichen. Dafür werden der geeignete<br />
Aufbau und die Struktur von Servicege-<br />
Informationen sind<br />
unter www.gva-college.de<br />
abrufbar<br />
RA Marcus Sacré<br />
Martin Berning beleuchtet<br />
die persönliche Ebene des<br />
Reklamationsmanagements<br />
sprächen geübt und lösungsorientierte<br />
Verhaltensweisen im Kundengespräch<br />
trainiert.<br />
Die rechtlichen Grundlagen der Abwicklung<br />
von Reklamationen werden<br />
von RA Marcus Sacré am zweiten Tag der<br />
Veranstaltung behandelt. Die tägliche<br />
Praxis in den Unternehmen zeigt, dass<br />
es nicht immer leicht ist, bei rechtlichen<br />
Aspekten der Abwicklung von Gewährleistungs-<br />
und Garantieansprüchen den<br />
Überblick zu behalten. Um als Unternehmen<br />
auf der sicheren Seite zu sein, muss<br />
daher einiges beachtet werden. Nur<br />
wer die Rechtsvorschriften kennt, kann<br />
den Kunden darüber hinaus die Servicevorteile<br />
des eigenen Hauses darstellen.<br />
Um das zu erreichen, werden den Teilnehmern<br />
die Grundlagen des aktuellen<br />
Schuldrechts und dessen Auswirkungen<br />
auf das Gewährleistungsrecht vermittelt<br />
sowie Grundsätze des Schadensersatzrechts<br />
gelehrt. Weitere Schwerpunkte<br />
des Seminars liegen auf der Bedeutung<br />
der Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
(AGB) für Reklamationsabwicklung und<br />
eine Betrachtung des Themas „Aufwendungsersatz“.<br />
Nähere Informationen zu allen Seminaren<br />
im Rahmen des GVA-College sind<br />
unter www.gva-college.de abrufbar sowie<br />
telefonisch von der GVA-Geschäftsstelle<br />
unter 0 21 02 / 77 0 77-0 erhältlich.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 47
nachrichten<br />
DPF-Nachrüstung:<br />
Verschärfung der<br />
Umweltzonen in 2013<br />
_ Die Zahl der Umweltzonen in Deutschland wächst weiter an.<br />
Darüber hinaus werden die Anforderungen an die Emissionsgrenzen<br />
nach und nach verschärft, so werden ab 1. Januar 2013 weitere<br />
Umweltzonen nur noch mit grüner Plakette befahrbar sein.<br />
Besonders in den Ballungszentren<br />
in denen die Einführung<br />
oder die Verschärfung der<br />
Umweltzonen droht, kann mit<br />
einer gesteigerten Bereitschaft<br />
der Autofahrer gerechnet werden, Dieselfahrzeuge<br />
mit einem Partikelfilter<br />
nachrüsten zu lassen. Davon können<br />
Werkstätten und auch die Unternehmen<br />
des Kfz-Teilemarktes profitieren.<br />
Die Nachrüstung wird bei Pkw<br />
und leichten Nutzfahrzeugen staatlich<br />
gefördert. Das Bundesumweltministerium<br />
konstatiert für das laufende Jahr<br />
Kurz gemeldet:<br />
48 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
einen merklichen Abruf der entsprechenden<br />
Fördermittel. Darüber hinaus<br />
kann das Ministerium gute Nachrichten<br />
für das Nachrüstgeschäft im<br />
kommenden Jahr melden: Durch eine<br />
Anpassung der zugehörigen Förderrichtlinie<br />
hat das Bundesumweltministerium<br />
sichergestellt, dass Nachrüstungen bis<br />
einschließlich 31. Dezember 2013 gefördert<br />
werden können. Dadurch können<br />
auch nach Ausschöpfung der für das<br />
Haushaltsjahr <strong>2012</strong> veranschlagten<br />
Haushaltsmittel in Höhe von 30 Millionen<br />
Euro weiterhin Anträge auf Förderung<br />
beim Bundesamt für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt<br />
werden. Entsprechende Bewilligungen<br />
werden vom BAFA unter der aufschiebenden<br />
Bedingung erteilt, dass im<br />
Bundeshaushalt 2013 veranschlagte<br />
Haushaltsmittel verfügbar sind. Die<br />
Auszahlung erfolgt dann nach Inkrafttreten<br />
des Bundeshaushaltes 2013.<br />
Für Nachrüstungen, die bis einschließlich<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> durchgeführt<br />
Darstellung nach Umweltbundesamt (Angaben ohne Gewähr)<br />
Die Verantwortlichen der Automechanika <strong>2012</strong> konnten mit fast 4.600<br />
Ausstellern einen neuen Rekord vermelden. Darüber hinaus besuchten<br />
fast 148.000 Fachbesucher aus aller Welt die internationale Leitmesse<br />
der Branche. Eine filmische Zusammenfassung der Messe aus Sicht des<br />
GVA ist unter www.gva.de abrufbar. Die nächste Automechanika Frankfurt<br />
findet vom 16. bis 20. September 2014 statt.<br />
Am 23./24. Oktober fand in Hannover die diesjährige GVA-Jahresmitgliederversammlung<br />
mit anschließendem Kongress statt. Aufgrund des<br />
Redaktionsschlusses dieses Hefts wird eine ausführliche Berichterstattung<br />
von diesem wichtigen Branchenereigniss in der kommenden Ausgabe<br />
der GVA-Nachrichten erfolgen.<br />
Viele Umweltzonen werden<br />
in 2013 verschärft<br />
werden und zu denen Anträge bis zum<br />
Ablauf des 15. Februar 2013 beim BAFA<br />
eingehen, beträgt der Fördersatz unverändert<br />
330 Euro. Für Nachrüstungen,<br />
die im Jahr 2013 durchgeführt werden,<br />
beträgt der Fördersatz 260 Euro. Die<br />
Anzahl der geförderten Nachrüstungen<br />
wird durch die in den Haushaltsjahren<br />
<strong>2012</strong> und 2013 veranschlagten Haushaltsmittel<br />
begrenzt. In 2013 wird die<br />
Zahl der Umweltzonen, die nur noch<br />
mit grüner Plakette befahren werden<br />
dürfen, weiter anwachsen. Einen Überblick<br />
darüber, welche Städte bzw. Ballungszentren<br />
im kommenden Jahr neu<br />
in die Stufe 3 eingeordnet werden,<br />
findet sich in der Grafik.
Antrieb Qualität: Select<br />
AG mit konsequenter<br />
Sortimentspolitik<br />
_ Seit nunmehr zwölf Jahren gibt es die Teilehandelskooperation<br />
Select AG in Andernach. Seit Juli <strong>2012</strong> ist sie GVA-Mitglied. Die relativ<br />
kleine, aber auf Qualität bedachte Kooperation setzt auf eine<br />
konsequente Sortimentspolitik, an die sich alle Aktionäre halten.<br />
Die Select AG versteht sich als<br />
Kooperation mit ganz klaren<br />
und vor allem partnerschaftlichen<br />
Prinzipien. Darin sieht<br />
Vorstand Stephan Westbrock<br />
die Grundlage für geschäftlichen Erfolg<br />
in einem Marktumfeld, das nach seiner<br />
Ansicht immer dynamischer wird.<br />
Gegründet wurde das Unternehmen<br />
im Jahr 2000 von den Teilehandelsfirmen<br />
Busch aus Freiburg, Glas aus Eggenfelden<br />
und Leise aus Coburg. Heute<br />
gibt es 16 Aktionäre. Das Ziel war es,<br />
eine Einkaufskooperation zu schaffen,<br />
auf deren Grundsätze sich alle Partner<br />
verlassen können. Die Gründungsmitglieder<br />
waren schon zuvor in anderen<br />
Kooperationen engagiert gewesen, die<br />
aber zu dieser Zeit in der Carat aufgegangen<br />
waren.<br />
Wichtige Ziele des Unternehmens<br />
sind Transparenz in allen Bereichen,<br />
möglichst geringe Kosten für die Kooperation<br />
an sich, sowie klare und einheitliche<br />
Sortiments- und Lieferantenfestlegungen.<br />
Um attraktive und für alle<br />
Aktionäre einheitliche Preise erzielen zu<br />
können, arbeitet man bei der Select AG<br />
direkt mit der Teileindustrie zusammen.<br />
Die Aktionäre entwickeln gemeinsam<br />
ihre Projekte und setzen sie auch als<br />
Gemeinschaft um. Wenn für bestimmte<br />
Aktivitäten Kosten auflaufen, werden<br />
diese paritätisch auf alle Beteiligten<br />
umgelegt.<br />
Transparenz und Kontrolle<br />
Das klingt komplizierter als es ist. Vorteil<br />
dieser Konstruktion für alle Aktionäre<br />
ist einerseits die absolute Transparenz,<br />
andererseits die Kontrolle über<br />
alle gemeinsamen Aktivitäten. In der<br />
Regel herrscht laut Vorstand Westbrock<br />
Konsens bei den gemeinsam gefällten<br />
Entscheidungen. Auch wenn es manchmal<br />
etwas länger dauern kann, weil die<br />
Aktionäre bei wichtigen Projekten eben<br />
in Entscheidungen mit eingebunden<br />
sind.<br />
Grundsätzlich haben sie sich alle<br />
dem gemeinsamen Wohl der Select AG<br />
verschrieben, wovon sie aber auch entscheidend<br />
profitieren. Denn der zentrale<br />
Einkauf sichert allen Aktionären gute<br />
Einkaufskonditionen. Und nicht um-<br />
Vom Standort Andernach aus agiert<br />
die deutschlandweit vertretene<br />
Select AG. Foto: Weber<br />
Theo Schwarz (Prokurist / Leiter Einkauf),<br />
Daniel Mathon (IT-Management) und Stephan<br />
Westbrock (Vorstand) (v.l.n.r.) lenken die<br />
Geschicke des Unternehmens. Foto: Weber<br />
Das Team der Select AG leistet ganze<br />
Arbeit für die Aktionäre von der Zentrale<br />
in Andernach aus. Foto: Select AG<br />
sonst sagt ja eine alte Kaufmannsregel,<br />
dass der Gewinn im Einkauf liegt. Der<br />
von der Andernacher Zentrale aus gesteuerte<br />
Einkauf bestimmt in Absprache<br />
mit allen Aktionären das Sortiment der<br />
inzwischen insgesamt 100 Standorte.<br />
Disponiert wird vor Ort, aber das Sortiment<br />
ist für alle gleich. Sichergestellt<br />
wird dies unter anderem über eine Zentralregulierung.<br />
Die zentral regulierende<br />
Bank macht monatlich eine Aufstellung<br />
pro Haus für die Select-Zentrale. Danach<br />
wird unter anderem auch der Bonus<br />
bemessen. So hat man in Andernach<br />
jederzeit den Überblick über das Geschäft<br />
vor Ort. Mehr als 1.800 Mitarbeiter<br />
sind insgesamt bei allen Aktionären<br />
beschäftigt, 160 davon im Außendienst<br />
unterwegs. 320 Mitarbeiter sind am Telefon<br />
für Werkstattkunden erreichbar<br />
und über 450 Fahrzeuge sorgen dafür,<br />
dass die täglich über 1.500 Tonnen Ware<br />
dorthin kommen, wo sie gebraucht werden:<br />
in die Werkstatt. Mehr als 25.000<br />
Kunden sind in den Karteien der Select-<br />
Aktionäre gelistet. Sie sorgen für einen<br />
Umsatz von mehr als 350 Millionen Euro<br />
im Verkauf.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 49
Keine Messen<br />
nachrichten<br />
Hausmessen sind im Hause Select<br />
nicht üblich. Vorstand Stephan Westbrock<br />
sieht darin keinen Nutzen für die<br />
Kunden. Er meint, eine Messe bewirke<br />
einen gewissen „Ziehharmonika-Effekt“,<br />
bei dem vor und nach der Messe<br />
der Umsatz zugunsten der Messe zurückgeht.<br />
Er setzt eher auf eine gute<br />
Einkaufs- und Informationspolitik.<br />
Und auf Kommunikation. 20<strong>11</strong> fand<br />
erstmals der ASP-Kongress der Select-<br />
Werkstattpartner in Nürnberg statt.<br />
Die als Fachtagung konzipierte Veranstaltung<br />
brachte 730 Menschen aus<br />
Werkstatt und Handel zusammen. Dort<br />
wurde nichts verkauft, aber es fand<br />
ein intensiver Austausch statt, begleitet<br />
von einem informativen Fachprogramm.<br />
Diesen Ansatz möchte man<br />
in Andernach beibehalten, da die Resonanz<br />
auf allen Seiten sehr gut war.<br />
Die nächste Veranstaltung findet 2013<br />
statt. Auch die Industriepartner waren<br />
überzeugt.<br />
Qualität und Innovation<br />
Einen hohen Stellenwert in der Sortimentsstrategie<br />
der Select AG haben<br />
Markenqualität und Innovationskraft<br />
der Partner aus der Industrie. Denn<br />
nach der Überzeugung der Verantwortlichen<br />
schaffen nur hochwertige, zuverlässige<br />
und innovative Produkte den<br />
Mehrwert und die Sicherheit, die sich<br />
am Ende nachhaltig auszahlt sowohl<br />
für die ausführende Werkstatt als auch<br />
für den Autofahrer. Sowohl das Select<br />
Premium- als auch das Select Auswahl-<br />
Sortiment umfassen nur Produkte, Produktlinien<br />
und Marken ausgewählter<br />
Premium-Lieferanten. Die angeschlos-<br />
50 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
senen Betriebe verpflichten sich, dieses<br />
Premium-Sortiment aktiv als Erstmarke<br />
einzusetzen.<br />
In der Select AG hat jeder Aktionär die<br />
gleichen Rechte und Pflichten, unabhängig<br />
von seiner Umsatzstärke. Der Vertrag,<br />
den er schließt, ist für alle gleich. Jedes<br />
Aktienpaket ist gleich groß und sichert<br />
ein einfaches Stimmrecht. Das bedeutet<br />
Chancengleichheit und Fairness für den<br />
partnerschaftlichen Umgang miteinander.<br />
Die Boni werden nach dem erzielten<br />
Umsatz verteilt. Das bildet eine stabile<br />
Basis für das gemeinsame Geschäft.<br />
Genau eine solche stabile Basis<br />
sieht man auch in der Beziehung zu den<br />
Lieferanten. Stephan Westbrock sieht<br />
die Select AG als sehr lieferantentreu.<br />
Er glaubt an langfristige und verlässliche<br />
Geschäftsbeziehungen. „Qualität<br />
ist unser Antrieb“, ist bei ihm keine<br />
Phrase, sondern Überzeugung.<br />
SELECT AG<br />
Drei Werkstattkonzepte<br />
Bei der Select AG werden drei Werkstattkonzepte<br />
aktiv betrieben. Für Einsteiger<br />
gibt es Motocrew, ein Konzept mit<br />
geringer Bindung. Auto Service Partner<br />
ist ein Full-Service-Konzept für die freie<br />
Werkstatt ohne allzu viele Ambitionen im<br />
Fahrzeughandel. Die Zielgruppe ehemaliges<br />
Autohaus deckt man mit dem<br />
System Autoexcellent ab. Es existiert seit<br />
dem Jahr 2010 und wurde gemeinsam<br />
mit der Coparts entwickelt, die ebenfalls<br />
Bedarf für ein solches Premium-Konzept<br />
hatte.<br />
Die Mitarbeiter zeigen Flagge.<br />
Wenn sie im Firmenauftrag unterwegs<br />
sind, ist das Select-Fahrzeug mit dabei.<br />
Foto: Weber<br />
Zukunft im Blick<br />
Dass er mit der Select AG noch einiges vorhat,<br />
liegt auf der Hand. Natürlich möchte<br />
man auch wachsen. Doch Akquise betreibt<br />
man nicht offensiv. Zu wichtig ist die gemeinsame<br />
Basis. Eher setzt man darauf,<br />
dass Interessenten aus freien Stücken zu<br />
den Aktionären stoßen. Die gemeinsamen<br />
Ziele stehen in jedem Fall im Vordergrund.<br />
Dafür muss der Select-Aktionär allerdings<br />
auch bereit sein, die gemeinsamen<br />
Regularien zu akzeptieren. Westbrock ist<br />
sicher: „Die Vorteile überwiegen ganz klar.“<br />
Denn allein ist nach seiner Ansicht heute<br />
kein Teilehändler mehr konkurrenzfähig.<br />
Der Nutzen, den ein Unternehmen durch<br />
den gemeinsamen Einkauf hat, sichert dessen<br />
Zukunft. Daran arbeitet die Select AG<br />
mit Hochdruck. Und mit Erfolg.<br />
Dr.Frauke Weber
§<br />
AU-Info<br />
Unsere Garantie:<br />
Fachlich einschlägige Auszüge aus dem<br />
Verkehrsblatt, die AU und AUK betreffend<br />
Auf dieser Seite finden Sie regelmäßig und verlässlich<br />
alle AU- und AUK-relevanten Änderungen der Straßenverkehrszulassungsordnung<br />
(StVZO), die vom Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen,<br />
Berlin, im amtlichen Verkehrsblatt bekanntgegeben<br />
werden.<br />
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gab bis zum<br />
Redaktionsschluss keine relevanten Änderungen der AU-Vorschriften bekannt.<br />
Mit einem Abo der <strong>amz</strong> - auto motor zubehör haben Sie alles, was Sie brauchen.<br />
Sie erfüllen die offiziellen Anforderungen an Ihre Informationspflicht!<br />
Die Schlütersche Verlagsgesellschaft verpflichtet sich gemäß der<br />
Anerkennungsrichtlinie nach §§ 29 und 47a in Verbindung mit den<br />
Anlagen VIII und VIIIc gegenüber ihren Abonnenten, in der Fachzeitschrift<br />
<strong>amz</strong> die fachlich einschlägigen Auszüge aus dem Verkehrsblatt<br />
des Bundesministeriums für Verkehr zur Durchführung<br />
von Abgasuntersuchungen frühzeitig und vollständig zu veröffentlichen.<br />
Ja, ich will!<br />
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motor zubehör regelmäßig im Abo zum Preis von jährlich 62 � (inkl. MwSt.<br />
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Bankleitzahl<br />
Konto-Nr.<br />
Geldinstitut
teilemarkt<br />
Daten für alle?<br />
_ Die Teilehandelsplattform TecCom hat den Datenanbieter<br />
AuDaCon übernommen. Welche Auswirkungen hat diese Übernahme<br />
auf das Geschäft mit technischen Daten? Wird es dadurch leichter,<br />
an Reparatur- und Warungsdaten zu kommen?<br />
Auf der Automechanika schlug<br />
die Meldung ein wie eine kleine<br />
Bombe: TecCom übernimmt<br />
AuDaCon. Bei den meisten<br />
Branchenkennern jedoch verursachte<br />
sie zunächst vor allem eins: Unverständnis.<br />
Denn die Plattform TeCom ist<br />
eigentlich eine Plattform, die mit Werkstätten<br />
gar nichts zu tun hat. AuDaCon<br />
dagegen bietet in erster Linie technische<br />
Daten für die Fahrzeugreparatur.<br />
Ein wenig Licht ins Dunkel bringt die<br />
organisatorische Struktur von TecCom. Im<br />
Jahr 2010 rückten die Unternehmen Tec-<br />
Com und TecDoc näher zusammen und<br />
sollen zum Jahr 2013 komplett miteinander<br />
verschmelzen. Auf Nachfrage hieß es<br />
bei TecCom: „Aus formalen Gründen wird<br />
zum 1. Januar 2013 zuerst die AuDaCon<br />
und dann die TecDoc-Informations-System<br />
GmbH auf die TecCom GmbH verschmolzen.<br />
Nach Vorlage der testierten<br />
Jahresabschlüsse wird anschließend die<br />
TecCom GmbH in die TecAlliance GmbH<br />
umfirmiert. Die Produkte werden weiterhin<br />
unter den bekannten Marken wie<br />
TecCom oder TecDoc vertrieben.“<br />
... und wenn ���es ����tropft, �� �������<br />
52 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Jetzt TecAlliance<br />
für alle Ölsorten und alle Ölsysteme<br />
www.qmi.de<br />
In Zukunft wird es als Firma also nur noch<br />
die TecAlliance GmbH geben. Die Produkte<br />
sollen aber unter den bestehenden<br />
Namen am Markt weiter existieren. Bei<br />
TecCom sieht man die Übernahme als<br />
strategisch bedeutend. Denn dadurch<br />
möchte man den Kunden neben der Teileidentifikation<br />
auch technische Daten<br />
für die Reparatur und Wartung bereitstellen.<br />
Man sieht sich damit als Anbieter<br />
einer umfassenden Branchenlösung für<br />
die gesamte Wertschöpfungskette, die<br />
die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten<br />
freien Servicemarktes stärken soll.<br />
Doch dominiert im Markt eher die<br />
Einschätzung, dass die Übernahme von<br />
AuDaCon keine großen Auswirkungen<br />
auf den Datenmarkt haben wird. Denn<br />
niemand bekommt durch diesen Besitzerwechsel<br />
mehr Daten als vorher. Er bekommt<br />
sie nur von jemand anders. Eher<br />
sieht es danach aus, dass man bei Tec-<br />
Com nach langen erfolglosen Verhandlungen<br />
mit den Fahrzeugherstellern nun<br />
einen Zugang zu technischen Informationen<br />
bekommen hat. Allerdings keinen<br />
aus erster Hand.<br />
Denn AuDaCon<br />
als Publisher bereitet<br />
Daten eben nur auf.<br />
Neudeutsch heißt das<br />
Reengineering. Wie alle<br />
Publisher beschränkt<br />
man sich dabei darauf,<br />
dem Markt möglichst<br />
Firmenzentrale von AuDaCon in Weikersheim.<br />
Foto: AuDaCon<br />
das zu bieten, was er braucht. Das bedeutet,<br />
dass ein Mechaniker bei AuDaCon die<br />
Reparatur- und Wartungsinformationen<br />
findet, die er normalerweise braucht. Bei<br />
exotischeren Fahrzeugen oder seltenen<br />
Reparaturen dagegen kann es schon mal<br />
dünn werden. Dem wird auch die Übernahme<br />
durch TecCom nicht abhelfen<br />
können.<br />
Branchenlösung aufbauen<br />
Ziel der Übernahme ist laut den Verantwortlichen<br />
bei TecCom, der „Aufbau einer<br />
Branchenlösung für Reparatur- und Wartungsinformationen“.<br />
Es mache keinen<br />
Sinn, dass jeder Marktteilnehmer in die<br />
Aufbereitung, Standardisierung und den<br />
Vertrieb der gleichen technischen Daten<br />
investiert, heißt es aus dem Haus der Datenspezialisten.<br />
Ob es diese Branchenlösung<br />
tatsächlich braucht, steht auf einem<br />
anderen Blatt.<br />
Denn – und darin sind sich die meisten<br />
einig – Werkstattprofis kommen im<br />
Fall des Falles an die Daten, die sie brauchen.<br />
Nur eben nicht immer auf dem direkten<br />
Weg. Sie verschaffen sich im Zweifelsfall<br />
Zugang zu den Herstellerdaten,<br />
sei es durch befreundete Kollegen oder<br />
durch einen eigenen Zugang zu den Systemen<br />
der Hersteller. Das ist zwar nicht<br />
immer wirtschaftlich, führt aber ebenso<br />
zum Ziel. Eine freie Werkstatt nutzt für<br />
gewöhnlich nicht nur ein einziges Informationssystem.<br />
Denn in vielen Fällen findet<br />
sie zu einer speziellen Reparatur oder<br />
einem speziellen Fahrzeug nicht das, was<br />
sie braucht. Experten gehen davon aus,<br />
dass die Publisher nur maximal 20 Prozent<br />
der tatsächlich bei den Herstellern<br />
vorhandenen Daten aufbereiten und an<br />
ihre Kunden weitergeben. Sie müssen sich<br />
auf das Nötigste beschränken, weil mehr<br />
einfach für sie nicht zu bewältigen wäre.<br />
Im Übrigen wäre das auch für die Kunden<br />
zu teuer. Finden ist Glückssache.<br />
Integrierte<br />
Plattform angestrebt<br />
Bei TecCom hat man ein weiteres Ziel vor<br />
Augen. Man möchte die Lösungen von<br />
TecCom, TecDoc und AuDaCon auf einer<br />
möglichst medienbruchfreien, integrierten<br />
und modularen Plattform zur Verfügung<br />
stellen. Für die Anwender heißt das, dass<br />
sie alle für eine Reparatur benötigten Daten<br />
dann bei TecDoc finden können sollen.<br />
Sie könnten dann ein Teil identifizieren,<br />
bestellen und alle relevanten Reparatur-<br />
oder Wartungsinformationen dazu gleich<br />
mit abrufen. Das tun sie bereits heute oft<br />
genug über die ihnen vom Handel zur Verfügung<br />
stehenden Systeme. Es wäre also<br />
nichts bahnbrechend Neues.
Die Übernahme von AuDaCon durch TecCom kam für viele<br />
überraschen. Bei der Vertragsunterzeichung strahlen die Beteiligten<br />
Franz-Werner Drees (Hella, von links), Jürgen Buchert<br />
(TecCom), Roland Steinhart (TecCom), Rolf Wührl (AuDaCon),<br />
Josef Besting (TMD Friction). Foto: TecCom<br />
Mitarbeiter von AuDaCon sollen langfristig an das<br />
Unternehmen gebunden werden. Foto: AuDaCon<br />
Die Frage ist tatsächlich, ob der Markt die Integration technischer<br />
Daten in das System von TecDoc wirklich braucht. Denn – wie oben<br />
bereits gesagt – die Daten stehen ihm bereits heute zur Verfügung.<br />
Ob dazu eine Übernahme von AuDaCon tatsächlich für einen, wie<br />
man munkelt, kleinen zweistelligen Millionenbetrag nötig war, sei<br />
dahin gestellt.<br />
Es gibt Stimmen, die sagen, dass ein wichtiger Übernahme-Grund<br />
gewesen sein könnte, die Daten von TecDoc verbessern zu wollen.<br />
Denn die Qualität der in TecDoc eingespeisten Daten ist in vielen Fällen<br />
sehr schlecht und eine Kompetenz von AuDaCon liegt wohl genau<br />
hier. Dass man bei TecCom darauf hinweist, dass man zukünftig<br />
Synergien zwischen den Produkten nutzen möchte, wie zum Beispiel<br />
die Bearbeitung der Fahrzeugdaten, passt so ganz gut ins Bild.<br />
Vielleicht wollte TecCom auch einfach nur das Versprechen halten,<br />
das TecCom-Geschäftsführer Jürgen Buchert anlässlich der Verschmelzung<br />
mit TecDoc 2010 gegeben hatte: „TecRMI wird neben der<br />
Teileidentifikation auch technische Daten bereitstellen und so die<br />
Reparaturjobs der freien Werkstätten erleichtern. Mit einer solchen<br />
Plattform sichern wir die Zukunft des freien Ersatzteilmarktes.“ Es<br />
kann sein, dass man sich unter Zugzwang sah und nun endlich Ergebnisse<br />
präsentieren wollte.<br />
Keine Originaldaten<br />
Dass ursprünglich an die Integration von Originaldaten der Fahrzeughersteller<br />
gedacht war, steht dabei auf einem anderen Blatt. Klar ist<br />
jedenfalls, dass die Fahrzeughersteller wenig Interesse an einer Zusammenarbeit<br />
mit TecDoc hatten und haben. Sie sehen die Initiative<br />
wohl eher als einen Versuch der Zulieferer als TecDoc-Gesellschafter,<br />
über diesen zugegebenermaßen eleganten Weg an die Daten der<br />
OEMs zu kommen. Daran können sie kein Interesse haben.<br />
Bleibt abzuwarten, ob die Übernahme von AuDaCon für TecCom<br />
ein großer Wurf war. Ob sie den Nutzern des Systems oder auch den<br />
Gesellschaftern dient, bleibt abzuwarten.<br />
Dr. Frauke Weber
teilemarkt<br />
Starker<br />
Elektronik-Verbund<br />
_ Die Unternehmen der Hüco-Gruppe bieten als Lösungsanbieter<br />
im Bereich der Fahrzeug-Elektronik erfolgreich hochwertige Ersatzteile<br />
für den internationalen Automotive Aftermarket an. Zu Jahresanfang<br />
hat Hitachi Automotive Systems Europe alle Geschäftsanteile an Hüco<br />
Automotive erworben und will viele neue Teile in OE-Qualität unter<br />
dem Hüco-Markennamen im Aftermarket einführen.<br />
Die Elektronik im Automobil<br />
gilt mittlerweile als der zentrale<br />
Treiber für beinahe alle<br />
neuen Funktionen im Auto.<br />
Elektrische und elektronische<br />
Komponenten werden bald 30 Prozent<br />
des Fahrzeugwertes ausmachen. Mit<br />
anderen Worten, moderne Fahrzeuge<br />
mutieren immer mehr zu Computernetzen<br />
auf Rädern. Somit stellt die Elektronik<br />
im Auto für Kfz-Werkstätten eine<br />
große Herausforderung dar, die es zu<br />
bewältigen gilt. Denn in der Praxis wird<br />
zunehmend deutlich, dass mit Zunahme<br />
der elektronischen Funktionen auch der<br />
Anteil von Fehlerquellen steigt. Und<br />
genau in diesem Segment ist man bei<br />
der Hüco-Gruppe als Lösungsanbieter im<br />
Bereich der Fahrzeug-Elektronik spezialisiert.<br />
Hüco Automotive arbeitet bereits<br />
seit über 30 Jahren erfolgreich als OEM/<br />
54 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
OES-Lieferant und ist auch für den freien<br />
Aftermarket weltweit ein zuverlässiger<br />
Partner. Aufgrund der massiven Ausweitung<br />
des Produktprogramms im Bereich<br />
Motormanagement beliefert das Unternehmen<br />
aus Espelkamp mittlerweile<br />
fast alle Kooperationen national und<br />
international. Und das mit Erfolg, denn<br />
der Ersatzteilmarkt im Bereich Fahrzeug-<br />
Elektronik ist momentan einer der am<br />
stärksten wachsenden Märkte. Hüco<br />
Automotive bietet für diesen Bereich<br />
hochwertige Ersatzteile für den nationalen<br />
und internationalen Automotive<br />
Aftermarket an. Dabei stehen Produktqualität,<br />
Service und Sicherheit in der<br />
Automobiltechnologie an oberster Stelle.<br />
Diesem hohen Qualitätsanspruch trägt<br />
der Elektronikspezialist mit einer erweiterten<br />
Garantiezeit von fünf Jahren<br />
Rechnung (gemäß AGB).<br />
Auf der Automechanika traten die Verantwortlichen<br />
beider Unternehmen gemeinsam<br />
auf: Kazunori Izaki (Strategic Business<br />
Manager, von links), Masateru Fukuoka<br />
(Manager Aftermarket Business), Thomas<br />
Brokamp (Sales Manager D,A,CH), Tatsuya<br />
Watanabe (Mitglied der Geschäftsleitung,<br />
Prokurist) und Christian Westerkamp (Geschäftsführer<br />
Hüco).<br />
Seit über 30 Jahren mit<br />
Elektronikteilen erfolgreich<br />
„Vor allem Kerzenschacht-, beziehungsweise<br />
Leistenspulen liegen bei uns voll<br />
im Trend. Hier halten wir ein stetig wachsendes<br />
Sortiment in OE-Qualität vor“,<br />
sagt Thomas Brokamp, der bei Hüco für<br />
den Vertrieb in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz verantwortlich ist, beim<br />
Gespräch mit der <strong>amz</strong>. Aber auch die<br />
Weiterentwicklung von Bauteilen, wie<br />
zum Beispiel Lichtmaschinenregler oder<br />
diverse Relais, die bei Hüco bereits seit 30<br />
Jahren am Standort Espelkamp und seit<br />
2005 auch in Indien produziert werden,<br />
wird seinen Worten zufolge weiter vorangetrieben.<br />
Wachstum gibt es bei Hüco<br />
vor allem bei der neuen Reglergeneration,<br />
den so genannten Multifunktionsreglern,<br />
die seit etwa 2004 in den Aggregaten der<br />
europäischen Fahrzeughersteller verbaut<br />
werden und auch an CAN-Bus-Systemen<br />
zu finden sind. Um der stetigen Nachfrage<br />
nach Sensoren gerecht zu werden, hat<br />
man bereits auf der Automechanika 2010<br />
ein neues Sortiment von ABS-Sensoren<br />
vorgestellt. Als weitere Neuheit kennzeichnet<br />
Brokamp die Eigenfertigung<br />
von Luftmassenmessern. Neben den bekannten<br />
OE-Herstellern sei man nun wohl
Kurzfristig geplante<br />
Produkteinführungen<br />
Dank des umfangreichen Hitachi-<br />
OE-Portfolios will Hüco verschiedene<br />
zusätzliche Produktgruppen in den<br />
Aftermarket einführen, wie etwa:<br />
- Luftmassenmesser (bereits verfügbar)<br />
- Hochdruckpumpen für FSI und<br />
TFSI-Motoren (bereits verfügbar)<br />
- Leerlaufregelventile (bereits verfügbar)<br />
- Injektoren<br />
- Generatoren und Starter<br />
- Turbolader<br />
- Drosselklappenstutzen<br />
(bereits verfügbar)<br />
- Wasserpumpen<br />
- Sensoren<br />
- Kraftstoffpumpen<br />
- Steuergeräte<br />
- Tokico Shock Absorbers. Damit ist<br />
Hüco der einzige Vertriebspartner<br />
für Tokico-Stoßdämpfer in OE-Qualität<br />
für japanische Kraftfahrzeuge in<br />
Europa.<br />
der einzige, der dieses problematische<br />
Bauteil selbst entwickelt hat und am<br />
Standort Espelkamp produziert.<br />
Starker Verbund<br />
und viele neue Teile<br />
Außerdem machte man in Frankfurt darauf<br />
aufmerksam, dass Hitachi Automotive<br />
Systems Europe GmbH mit Wirkung<br />
zum 1. Januar <strong>2012</strong> alle Geschäftsanteile<br />
an der Hüco Automotive GmbH inklusive<br />
der Tochtergesellschaft Hueco electronic<br />
(India) Pvt. Ltd. erworben hat. Hitachi Automotive<br />
Systems Europe GmbH ist eine<br />
Tochtergesellschaft der Hitachi Automoti-<br />
ve Systems Ltd. in Japan und nimmt in der<br />
weltweiten Automobil-Erstausrüstung<br />
einen der vorderen Plätze ein. Allein in der<br />
Sparte Automotive werden dort rund acht<br />
Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet,<br />
fast ausschließlich in der Erstausrüstung.<br />
Damit gilt Hitachi als einer der größten<br />
Erstausrüster weltweit. Hitachi verfügt<br />
weltweit über kein spezialisiertes Aftermarket-Werk.<br />
Deshalb stellen sich die<br />
Werke von Hüco als sinnvolle Ergänzung<br />
dar.<br />
Der japanische Global Player braucht<br />
einen Vertriebspartner in Europa mit<br />
Wissen über das Vertriebsnetz im Aftermarket<br />
sowie einen Partner mit technischem<br />
Hintergrund, Produktion und<br />
Lagerkapazitäten. Dafür dürfte Hüco<br />
mit über 70 Prozent Exportgeschäft,<br />
Produktionsstandorten in Deutschland<br />
und Indien, umfangreicher Lagerhaltung<br />
und einer hohen Marktdurchdringung in<br />
fast allen europäischen Ländern als perfekte<br />
Lösung gelten. In den kommenden<br />
Monaten wird man bei Hüco verschiedene<br />
Hitachi-Produktlinien unter dem<br />
Hüco-Markennamen im Aftermarket<br />
einführen. Beide Unternehmen wollen<br />
zukünftig gemeinsam Forschung und<br />
Entwicklung sowie Produktionskapazitäten<br />
von Hüco nutzen, um erfolgreich<br />
neue Produkte in den Markt einzuführen.<br />
„Hüco Automotive ist mit zwei Standorten<br />
in Deutschland und einem weiteren<br />
in Indien die optimale Plattform, um die<br />
hochwertigen Teile für den weltweiten<br />
Kfz-Aftermarket, insbesondere aber den<br />
europäischen, zugänglich zu machen.<br />
Ab sofort steht unseren Kunden für den<br />
Bezug von Hitachi-Teilen über die Hüco<br />
Automotive damit the best of two worlds<br />
offen“, macht Brokamp deutlich. jr.<br />
In vielen neuen Teilen in OE-Qualität, verbesserter Programmtiefe sowie besserer Marktabdeckung,<br />
größerer Programmbreite sowie neuen Warengruppen, die hinzukommen werden, darin<br />
sieht Thomas Brokamp, bei Hüco für den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
verantwortlich, die wesentlichen Vorteile des neuen Verbunds. Fotos: Rinn<br />
teilemarkt<br />
Volles Programm<br />
_ Als Hersteller von Antriebsriemenkomponenten für den OEund<br />
den Ersatzteilmarkt hat Gates einen neuen, fortschrittlichen<br />
Keilrippenriemen entwickelt und unterstützt die Werkstätten mit<br />
einem auf den Riemenantrieb abgestimmten Servicekonzept.<br />
Der neue Micro-V-Horizon-<br />
Riemen von Gates mit seinen<br />
auffälligen blauen Streifen soll<br />
einen ruhigen Lauf, größere<br />
Reibungsstabilität sowie Flexibilität<br />
als je zuvor garantieren. Mit der<br />
Markteinführung will der Hersteller nach<br />
eigener Aussage einen Meilenstein setzen,<br />
denn der Riemen ist aus einem faserverstärkten<br />
Verbundstoff aufgebaut, der<br />
die Geräuschentwicklung hemmen soll.<br />
Dank seines Profils sowie Dicke erreicht<br />
er eine erhöhte Riemenstabilität bei nur<br />
minimalem Schlupf. Außerdem sollen die<br />
Polyesterzugstränge seine Dehnungs-<br />
und Biegewechselfestigkeit sicherstellen.<br />
Zudem gilt er auch als ideal für kleine Riemenscheiben<br />
und kürzere Spannlängen,<br />
wie sie bei den heutigen kompakten<br />
Antrieben üblich sind. Bei der Entwicklung<br />
legte man den Fokus auch auf seine Haltbarkeit.<br />
Die Einführung des neuen Produktes<br />
wird von einem entsprechenden<br />
Aftersales-Programm unterstützt, das die<br />
ständige Katalog-Aktualisierung, Werkzeuge,<br />
technische Dokumentationen und<br />
Schulungen sowie umfangreiche Anleitungen<br />
zur Fehlerbehebung umfasst.<br />
Produktreihe Micro-V-Kits<br />
um 1500 Sätze erweitert<br />
Außerdem hat Gates seine Reihe Micro-V-<br />
Kits erweitert und bietet jetzt 1700 Sätze<br />
an. Damit sollen praktisch alle Fahrzeuge<br />
mit einem zuverlässigen Alles-in-einem-<br />
56 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Kit gewartet werden, heißt es dort. Jedes<br />
Kit ist für seine Anwendung zusammengestellt<br />
und beinhaltet einen oder<br />
mehrere Gates-Keilrippenriemen sowie<br />
die passenden Metallteile. Da alle enthaltenen<br />
Komponenten von Gates stammen,<br />
garantiert man dort eine perfekte<br />
Abstimmung und OE-Qualität.<br />
Auch das Synchronriemen-Sortiment<br />
(Synchronous Belt Drive Systems, SBDS)<br />
wurde um 28 Teilenummern im Bereich<br />
Steuerriemen-Kits mit Wasserpumpe<br />
erweitert und beinhaltet jetzt 141 verschiedene<br />
Sätze für eine Vielzahl von<br />
Fahrzeugmarken und -modellen. In den<br />
Kits sind alle Teile in garantierter Erstausrüster-Qualität<br />
enthalten, die für eine<br />
komplette Überholung eines Steuerriemensystems<br />
benötigt werden. Das können<br />
mitunter einer oder mehrere Steuerriemen,<br />
Spannrollen, Umlenkrollen,<br />
Zubehör, Montageanleitungen und eine<br />
Wasserpumpe sein. Bei Gates ist man<br />
sicher, dass die komplette Überholung<br />
eines Steuerriemensystems auf lange<br />
Sicht das wirtschaftlichere Vorgehen bei<br />
einer Instandsetzung ist, da vielfach für<br />
den Austausch eines Steuerriemens und<br />
der Wasserpumpe etwa die gleiche Zeit<br />
benötigt wird.<br />
Fehlerbehebung bei<br />
Nebenantriebssystemen<br />
Neben dem breitgefächerten Produktprogramm<br />
will der Hersteller den Werk-<br />
Die erweiterte Produktreihe der PowerGrip-Kits<br />
plus Wasserpumpe ermöglicht die Wartung von<br />
Fahrzeugen mit einem hochwertigen System.<br />
Fotos: Gates<br />
stätten ein komplettes Paket anbieten,<br />
das den vollen Kundendienst, die Katalogisierung,<br />
eine Reihe von Spezialwerkzeugen,<br />
Schulungsangebote und technische<br />
Bulletins beinhaltet.<br />
Aufgrund der stetigen Weiterentwicklung<br />
von Motoren wird das<br />
Nebenantriebsriemensystem immer<br />
komplexer. Damit Probleme korrekt<br />
analysiert werden können, hat Gates<br />
einen Leitfaden zur Fehlerbehebung bei<br />
Nebenantriebsriemensystemen erstellt.<br />
Im Hauptteil des Leitfadens steht die<br />
Diagnose bei Problemen. Dabei wird<br />
darauf hingewiesen, dass Spannrollen,<br />
Torsionsschwingungsdämpfer und<br />
Freilaufriemenscheiben allesamt Verschleißteile<br />
sind, die zusammen mit<br />
dem Riemen ausgewechselt werden<br />
sollten. Beim Auswechseln der verschlissenen<br />
Teile darf nicht vergessen werden,<br />
dass die einwandfreie Funktion von den<br />
anderen Komponenten abhängt, wie<br />
etwa der Spannrolle, der Umlenkrolle,<br />
der Dämpfung unzulässiger Schwingungen<br />
durch den Torsionsschwingungsdämpfer<br />
und der Freilaufriemenscheibe,<br />
die Riemenschlupf unterbindet<br />
und Verschleiß sowie Geräuschentwicklung<br />
reduziert. jr.<br />
Der Leitfaden zur Fehlerbehebung bei Nebenantriebsriemensystemen<br />
unterstützt den<br />
Mechaniker dabei, zu erkennen, ob eine Komponente<br />
des Nebenantriebs ihre Nutzungsdauer<br />
überschritten hat.
1.75 OSRAM AG, CMK MK AB, 81536 München<br />
Werkstätten sollten auf<br />
Nummer sicher gehen<br />
_ Wir sprachen auf der diesjährigen Automechanika mit<br />
Oliver Sander, Regional Sales Manager AR Germany, Austria,<br />
Switzerland bei Gates Europe, über erweiterte Produktreihen,<br />
all-in-one-Kits und dem Leitfaden für Fehlerbehebung an<br />
Nebenantriebssystemen. Das Gespräch führte Jürgen Rinn.<br />
www.osram.de/nightbreaker<br />
1 2 3<br />
<strong>amz</strong>: Herr Sander, worin sehen Sie die<br />
wesentlichen Vorteile der neuen Micro-<br />
V-Horizon-Riemen?<br />
Sander: Der Gates Micro-V-Horizon ist<br />
das Ergebnis einer technischen Weiterentwicklung<br />
dieses Produktes. Material und<br />
Konstruktion sind so ausgelegt, dass diese<br />
Riemen die gestiegenen Anforderungen in<br />
puncto Flexibilität, Haltbarkeit und Laufruhe<br />
voll erfüllen, je nach Anwendung<br />
sogar übertreffen. Eben das beste Produkt.<br />
<strong>amz</strong>: Gates empfiehlt beim Riementausch<br />
die Überholung eines Steuerriemensystems.<br />
Ist das nicht zu aufwendig?<br />
Sander: Die heutigen Motoren, beziehungsweise<br />
Anwendungen erfordern den<br />
Austausch dieser Komponenten ja sogar<br />
ganzer Antriebssysteme. Werkstätten<br />
sollten auf Nummer sicher gehen, um mit<br />
den Gates-Kits eine professionelle und<br />
bestmögliche Wartung zu garantieren.<br />
<strong>amz</strong>: Was hat Sie veranlasst, einen Leitfaden<br />
für die Fehlerbehebung herauszugeben?<br />
Oliver Sander ist Regional Sales Manager AR<br />
Germany, Austria, Switzerland bei Gates Europe.<br />
Foto: Rinn<br />
Sander: Gates weiß, was die Werkstätten<br />
benötigen. Der Leitfaden zur Fehlerbehebung<br />
soll dazu beitragen eine professionelle<br />
Inspektion und Montage von Antriebskomponenten<br />
zu ermöglichen. Nur wer beurteilen<br />
kann, wo der Fehler liegt, kann einen<br />
perfekten Service bieten. Gates ist Komplettanbieter<br />
aller Nebenantriebskomponenten<br />
und möchte den Werkstätten dieses<br />
Knowhow zur Verfügung stellen.<br />
<strong>amz</strong>: Herr Sander, vielen Dank für das Gespräch.<br />
Fight the night – OSRAM NIGHT BREAKER ® PLUS<br />
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1 Auto Express November Special 2010, Special Ausgabe Nr. 1, S. 137.<br />
2 „Sehtest“ in AUTO-Straßenverkehr, Ausgabe 03/<strong>2012</strong>. 3 auto motor und sport, Ausgabe 07/20<strong>11</strong>.
teilemarkt<br />
Schmierstoffe<br />
aus Amerika<br />
_ Mit der Einführung des synthetischen Motoröls schreibt man<br />
bei Amsoil eine langjährige Erfolgsgeschichte. Jetzt will das<br />
amerikanische Unternehmen mit seinem Schmierstoff-Angebot<br />
auch auf dem deutschen Aftermarket Fuß fassen.<br />
Bereits 1972 brachte Amsoil<br />
Inc. ein synthetisches Motoröl<br />
für die Kfz-Industrie auf den<br />
Markt. Nach eigener Aussage<br />
bietet das Unternehmen mittlerweile<br />
das weltweit umfassendste<br />
Angebot an hochwertigen synthetischen<br />
Schmiermitteln an. Die komplette<br />
Reihe der Produkte sei von zahllosen<br />
Fahrern, Motorsportfreunden<br />
und professionellen Anwendern für<br />
ihre Qualität und Leistung anerkannt,<br />
heißt es dort. Durch beständiges Engagement<br />
im Bereich hochwertiger und<br />
präziser Schmierstofftechnik habe man<br />
in den vergangenen vier Jahrzehnten<br />
eine Spitzenposition erreicht, die durch<br />
zahlreiche Branchenneuerungen unterstrichen<br />
werde. Dieses Engagement<br />
führte zur Entwicklung zahlreicher<br />
synthetischer Schmierstoffe und Kraftstoffzusätze,<br />
die im täglichen Einsatz<br />
einen messbaren und echten Wert<br />
bieten sollen. Der Nutzen synthetischer<br />
Schmierstoffe wird heute von nahezu<br />
allen Motorölherstellern anerkannt, die<br />
dem Beispiel folgen und ihre eigenen<br />
synthetischen Motorölsorten auf den<br />
Markt bringen. Denn die Fortschritte in<br />
der Motor- und Gerätetechnik erfordern<br />
höhere Leistung und größere Effizienz<br />
von kleineren, für engste Raumanforderungen<br />
konstruierte Komponenten.<br />
58 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Dies stellt höhere Ansprüche an die<br />
Schmierung, und Schmierstoffhersteller<br />
müssen mit dieser Entwicklung Schritt<br />
halten. „Die synthetischen Schmierstoffe<br />
von Amsoil werden den Herausforderungen<br />
der neuen Technologien<br />
entsprechend auf Jahre hinaus gerecht.<br />
Außerdem sind sie scherstabil, um<br />
den Belastungen in Hochleistungsmotoren<br />
standzuhalten, und ihre einheitliche<br />
Molekularstruktur trägt zur Optimierung<br />
der Kraftstoffeffizienz bei“,<br />
erklärte Greg Sandblute, Vicepresident<br />
International und Technical Business,<br />
auf der diesjährigen Automechanika in<br />
Frankfurt. Seinen Ausführungen zufolge<br />
sollen alle Amsoil-Produkte zu einem<br />
sauberen, effizienten Motorbetrieb<br />
beitragen und sich durch ausgezeichnete<br />
Leistung bei kalter Witterung auszeichnen<br />
und Schutz vor Ablagerungen<br />
bei hohen Temperaturen, ebenfalls das<br />
Abgassystems schützen und hohen Verschleißschutz<br />
bieten. Das Unternehmen<br />
nutzte seine erstmalige Beteiligung als<br />
Aussteller auf der Kfz-Branchenmesse,<br />
um mit Kooperationen und Teilegroßhändlern<br />
in Deutschland ins Gespräch<br />
zu kommen, um den Eintritt in den<br />
deutschen Kfz-Aftermarket vorzubereiten.<br />
jr.<br />
www.amsoil.com<br />
Die Leistungsfähigkeit der Aamsoil-<br />
Produkte soll auch den anspruchsvollsten<br />
Kunden überzeugen, dafür<br />
steht das Unternehmen, machte Greg<br />
Sandblute, Vicepresident International<br />
und Technical Business bei Amsoil,<br />
in Frankfurt deutlich. Foto: Rinn<br />
Umfassendes Amsoil-<br />
Produktangebot<br />
Das synthetische Motoröl von Amsoil<br />
beinhaltet drei Produktreihen von<br />
hochwertigen Synthetikölen, die alle<br />
für optimalen Kraftstoffverbrauch,<br />
überragende Leistung unter extremen<br />
Temperaturen und maximale Lebensdauer<br />
der Motoren ausgelegt wurden.<br />
Synthetische Dieselölsorten von Amsoil<br />
werden für Anwendungen mit und ohne<br />
Emissionskontrolle angeboten.<br />
Die gleichen qualitativ hochwertigen<br />
Formulierungen für extreme Bedingungen,<br />
die von Amsoil-gesponserten<br />
Rennteams verwendet werden, sollen<br />
auch den Kunden zur Verfügung stehen.<br />
Amsoil bietet eine komplette Reihe von<br />
synthetischen Motorölsorten an, die<br />
auf die Anforderungen von Zweitakt-<br />
Motoren maßgeschneidert wurden.<br />
Synthetisches Motorradöl soll maximalen<br />
Schutz und optimale Leistung bieten<br />
und ist speziell dazu ausgelegt, den<br />
äußerst hohen Temperaturen in Motorrädern<br />
standzuhalten und die Viskosität<br />
besser aufrechtzuerhalten.<br />
Synthetisches Severe-Gear9-Getriebeöl<br />
soll die stark belasteten Zahnräder und<br />
Lager schützen.<br />
Synthetische Automatikgetriebeölsorten<br />
sollen leichtgängige Schaltvorgänge und<br />
schnellere Ansprechzeiten ermöglichen,<br />
verspricht der Hersteller.<br />
Synthetische Hydraulikölsorten von<br />
Amsoil umfassen Grundöle mit einem<br />
hohen Viskositätsindex und hochwertigen<br />
Additiven für einen ganzjährigen<br />
Schutz und zuverlässigen Betrieb in den<br />
meisten Arten von Hydrauliksystemen.<br />
Synthetische Kompressorölsorten bieten<br />
langlebige, hochwertige Formulierungen<br />
auf der Grundlage firmeneigener Technologien,<br />
reduzieren die Wärmebildung,<br />
senken den Energieverbrauch und beschränken<br />
die Ablagerung von Ölkohle.
_ Running Bull für Start-Stop<br />
_ Banner-Batterien produziert und verkauft über vier Millionen Starterbatterien<br />
jährlich und hat für den Einsatz bei „micro-hybriden“ Antrieben die AGMund<br />
EFB-Kraftpakete Running Bull im Programm.<br />
Schätzungen von Banner zufolge sollen<br />
bis 2020 rund 90 Prozent aller neu produzierten<br />
Fahrzeuge mit Start/Stopp-<br />
Einrichtungen ausgestattet sein. Dazu<br />
werde man zur Energieversorgung entweder<br />
AGM- oder EFB-Batterien verwenden.<br />
Schon heute setzen zahlreiche Fahrzeughersteller<br />
die Produkte des Batterieherstellers<br />
Banner-Batterien in der Erstaus-<br />
_ Euro-5-Katalysatoren für<br />
den freien Ersatzteilmarkt<br />
Für rund 1,7 Millionen Pkw von Volkswagen,<br />
Opel, Audi, Seat und Skoda gibt<br />
es jetzt eine preiswerte Alternative zu<br />
den Euro-5-Original-Katalysatoren. Die<br />
Walldorfer Firma LRT Automotive GmbH<br />
hat dazu ein Euro-5-Programm auf den<br />
Markt gebracht, das aktuell für 171<br />
Fahrzeuge lieferbar ist und auf 441 Fahrzeuge<br />
erweitert werden soll. Das Programm<br />
wurde nach eigener Angabe in<br />
Deutschland entwickelt, vom deutschen<br />
TÜV gemessen und in Deutschland produziert.<br />
Die Katalysatoren sind nur über<br />
den Kfz-Teilehandel erhältlich. Zudem<br />
hat man bei LRT den Ehrgeiz, einer der<br />
ersten Anbieter zu sein, der das für Januar<br />
2013 geplante Umweltzeichen der<br />
rüstung ein. Der Batteriehersteller aus<br />
Österreich gilt als einer der Pioniere bei<br />
AGM (Absorbent Glass Matt)-Batterien für<br />
Micro-Hybrid-Fahrzeuge. Er bietet hierfür<br />
sein AGM-Kraftpaket Running Bull für Mittel-<br />
und Oberklassefahrzeuge, sowie die<br />
Running Bull EFB (Enhanced Flooded Battery)<br />
für Kleinfahrzeuge mit Start/Stopp-<br />
Funktionen sowie die Banner Running Bull<br />
BackUp an. Diese dient vorrangig der Unterstützung<br />
der Starterbatterie als Zweitbatterie<br />
in Kraftfahrzeugen mit extrem<br />
hohem Energiebedarf.<br />
Bei Banner-Batterien standen auf der Automechanika<br />
die innovativen AGM- und EFB-Kraftpakete Running<br />
Bull für den Einsatz bei „micro-hybriden“ Antrieben<br />
im Mittelpunkt. Foto: Banner<br />
Deutschen Umwelthilfe<br />
(DUH) erwirbt. Seit<br />
1999 produziert das<br />
Unternehmen Pkw-<br />
Komponenten der Abgastechnik<br />
für den freien<br />
Ersatzteilmarkt und<br />
ist auf Pkw-Katalysatoren,<br />
Abgaskrümmer<br />
und Krümmer-Katalysatoren<br />
spezialisiert. Die<br />
Produkte haben laut<br />
Hersteller den Anspruch, mindestens die<br />
gleiche Qualität wie das entsprechende<br />
Originalteil aufzuweisen. Oft seien die<br />
Produkte durch technologische Verbesserungen<br />
den Originalteilen überlegen,<br />
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zum Thema<br />
Teilemarkt auf<br />
www.<strong>amz</strong>.de/teilemarkt<br />
Bei Banner-Batterien produziert man<br />
im einzigen Werk im österreichischen<br />
Linz-Leonding eigenen Angaben zufolge<br />
nahezu immer an der Kapazitätsgrenze.<br />
Da sich das Familienunternehmen der<br />
Strategie des kontinuierlichen Wachstums<br />
verschrieben hat, wurde im Zeitraum<br />
2010 bis <strong>2012</strong> der Rekordbetrag<br />
von mehr als 25 Millionen Euro in zusätzliche<br />
Anlagen und Lagermöglichkeiten<br />
investiert und die Produktionskapazität<br />
damit um 20 Prozent erweitert. Benötigt<br />
wird die zusätzliche Kapazität vor allem<br />
für die zukunftsträchtigen AGM-Batterien.<br />
Günter Helmchen, Geschäftsführer<br />
Deutschland: „Wir konnten im Geschäftsjahr<br />
2010/20<strong>11</strong> bereits mehr als 700.000<br />
AGM-Batterien absetzen. Die Nachfrage<br />
nach diesem Produkt von Seiten der Automobilindustrie<br />
ist nach wie vor sehr stark.“<br />
Im Herbst <strong>2012</strong> feiert Banner-Batterien<br />
sein 75. Firmenjubiläum. jr.<br />
Für Fahrzeuge von Volkswagen,<br />
Opel, Audi, Seat und<br />
Skoda hat die Walldorfer Firma<br />
LRT Automotive GmbH ein<br />
Euro-5-Programm aufgelegt.<br />
Foto: LRT Fleck<br />
heißt es dort. Trotzdem<br />
werden die Preise als äußerst<br />
attraktiv bezeichnet,<br />
was zu einem guten Preis/<br />
Leistungsverhältnis führe. Zudem werde<br />
auf Kundenbetreuung und Lieferbereitschaft<br />
größter Wert gelegt. jr.<br />
www.Irt-automotive.de<br />
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sebrantke@foliatec.de oder 09<strong>11</strong>/97544-146
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Gutachter-Assistent<br />
werden<br />
_ Wenn es nach Bernhard Velten geht, soll praktisch jeder Kraftfahrzeug-Meister<br />
als geschulter Sachverständigen-Assistent über<br />
das Online-Portal expertiseo professionelle Kfz-Gutachten erstellen<br />
können.<br />
SAFETY FIRST.<br />
Wer oder was ist eigentlich<br />
ein Sachverständiger?<br />
Ganz einfach, sollte man<br />
doch meinen, wenn<br />
er genügend Sachverstand<br />
hat. Darauf hat Bernhard Velten,<br />
Geschäftsführer von expertiseo Kfz-Gutachten<br />
online seine Standardantwort<br />
parat: „Mit einer bestandenen Meister-<br />
oder Technikerprüfung im Kfz-Handwerk<br />
erbringt man den Nachweis, dass der<br />
notwendige Sachverstand vorhanden<br />
60 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Service rund<br />
ums Rad:<br />
Perfekte Prozesse.<br />
Perfekter Partner:<br />
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ist, um ein voll anerkanntes Gutachten<br />
zu erstellen, denn die Berufsbezeichnung<br />
Sachverständiger ist rechtlich<br />
nicht geschützt.“ Und dass man als Kfz-<br />
Meister reichlich Sachverstand abrufen<br />
kann, macht schon seine Vita deutlich.<br />
Kann er doch automobile Tradition seit<br />
1925 vorweisen, als das traditionsreiche<br />
Unternehmen vom Firmengründer Artur<br />
Velten seinen Betrieb aufnahm. Er muss<br />
ein Visionär gewesen sein, denn das<br />
Automobil steckte damals noch in den<br />
Kinderschuhen, als<br />
er in der Schönborn-<br />
straße 27 in Bruchsal<br />
mit seiner Kfz-Werkstatt<br />
durchstartete.<br />
Angefangen mit der<br />
Vertretung von Opel,<br />
einer Tankstelle und<br />
Fahrschule, im Laufe<br />
der Jahre mehrere<br />
Pkw- und Lkw-Marken,<br />
die es zu verkaufen<br />
und instand zu halten<br />
galt, begann man 2001<br />
EU-Neufahrzeuge zu<br />
verkaufen und errichtete<br />
einen freien<br />
Werkstattbetrieb. In<br />
dieser Zeit reifte bei<br />
„Mit expertiseo haben Sie als Kfz-Meisterbetrieb<br />
eine einfache und kostengünstige<br />
Möglichkeit an der Hand, das Sachverständigengeschäft<br />
gewinnbringend für<br />
sich zu nutzen“, verspricht Bernhard<br />
Velten, Kfz-Sachverständiger und Geschäftsführer<br />
von expertiseo. Fotos: Rinn<br />
Im Jahr 2003 gründete Bernhard Velten<br />
sein Sachverständigenbüro für Kfz Technik,<br />
2005 die Autoglaserei „Der Autoglas<br />
Doctor“ und bezog 2007 die neue Immobile<br />
Am Mantel 5 in Bruchsal.<br />
Bernhard Velten der Entschluss, seine<br />
Erfahrungen im Bereich Kfz-Gutachten<br />
auf eine breitere Basis zu stellen und<br />
auch anderen Kfz-Meistern zugänglich<br />
zu machen. Mit der Übernahme des Kfz-<br />
Betriebes im Jahre 2003 gründete er auch<br />
sein Sachverständigenbüro. Seit 2005<br />
bildet er Kfz-Sachverständige aus und<br />
gründete das Online-Portal expertiseo<br />
zur professionellen Kfz-Gutachtenerstellung.<br />
Damit gibt er anderen Kfz-Meistern<br />
eine einfache und kostengünstige Möglichkeit<br />
an die Hand, das Sachverständigengeschäft<br />
gewinnbringend für sich<br />
zu nutzen, ohne nennenswerten Mehraufwand,<br />
und macht sie mit Hilfe einer<br />
praxisorientierten Gutachten-Software<br />
sowie einer Schulung zum autorisierten<br />
Kfz-Sachverständigen.<br />
Kontakt:<br />
expertiseo Kfz-Gutachten online<br />
Berhard Velten<br />
76648 Bruchsal<br />
Tel. 07251 – 7212 0<br />
info@expertiseo.de<br />
www.expertiseo.de
Die digitale Kamera, die in den Schulungsgebühren<br />
enthalten ist, gehört zum wichtigsten<br />
Handwerkzeug des künftigen Sachverständigen-<br />
Assistenten.<br />
Online-Portal zur<br />
professionellen<br />
Kfz-Gutachtenerstellung<br />
Seinen Schätzungen zu Folge bei jährlich<br />
rund 3,5 Millionen Haftpflichtschäden<br />
sieht er hier eine interessante Zusatzalternative<br />
zum Werkstattgeschäft und<br />
merkt dazu an: „expertiseo ist eine intuitive<br />
Online-Anwendung zur einfachen<br />
Erstellung von einwandfreien und anerkannten<br />
Sachverständigen-Expertisen im<br />
Haftpflichtfall.“ Das Besondere an dieser<br />
Software-Lösung (www.expertiseo.de) ist,<br />
dass praktisch jeder Kfz-Betrieb diese zur<br />
Gutachtenerstellung nutzen kann. Denn<br />
alles, was man dafür benötigt, wendet<br />
ein Kfz-Meister bereits im Tagesgeschäft<br />
an, den Sachverstand als Kfz-Meister, die<br />
berufliche Erfahrung bei der Reparaturkalkulation<br />
und eine entsprechende Kalkulationssoftware<br />
(SilverDAT II). Der Schadenmanager<br />
orientiert sich an der täglichen<br />
Praxis einer Kfz-Werkstatt, was seine Anwendung<br />
so einfach wie möglich macht.<br />
Mit gutem Fachwissen kann damit jeder<br />
Kfz-Meister laut Velten problemlos und<br />
kosteneffizient professionelle Gutachten<br />
erstellen und sich dieses zusätzliche Geschäftsfeld<br />
zunutze zu machen. „Denn ob<br />
ich meine Zeit und mein wertvolles Know-<br />
how darauf verwende, einen Kostenvoranschlag<br />
für einen vermeintlichen Auftrag zu<br />
erstellen oder mit expertiseo garantierten<br />
Mehrumsatz tätige, ist schon ein Unterschied“,<br />
erklärt der Gründer und Geschäftsführer<br />
von expertiseo.<br />
Sicherer Zugriff von jedem<br />
Rechner mit Online-Zugang<br />
In einem Tagesseminar bildet er gemeinsam<br />
mit der Rechtsanwältin Dr.<br />
Tanja Kistner an diesem Geschäftszweig<br />
interessierte Kfz-Meister zum<br />
Kfz-Sachverständigen-Assistent aus, die<br />
dann mit nur wenigen Mausklicks und<br />
in kürzester Zeit mittels<br />
ihrem fundierten<br />
Fachwissen künftig<br />
von dem ständig<br />
wachsenden Sachverständigen-Netzwerk<br />
profitieren sollen. Die<br />
Schulung beinhaltet<br />
sowohl die rechtlichen<br />
Aspekte, die<br />
Schadenaufnahme,<br />
den Umgang mit dem<br />
Schadenmanager.de,<br />
die Datenaufnahme<br />
sowie Erstellung der<br />
Schadensbilder. Und<br />
zu letzterem erhält<br />
jeder Seminarteilnehmer<br />
seine eigene Digitalkamera,<br />
was laut<br />
Velten zwingend erforderlich<br />
ist, damit die<br />
Fotos in einheitlichem<br />
Format und Qualität<br />
in den elektronischen<br />
Schadenmanager eingefügt<br />
werden können.<br />
Danach schließt<br />
der Kfz-Sachverständigen-Assistent<br />
einen<br />
Vertrag als freiberuflicher<br />
Mitarbeiter bei<br />
expertiseo ab, lässt<br />
sich als Benutzer im<br />
Schadenmanager.de<br />
registrieren und kann<br />
dann mit Erstellung von Gutachten von<br />
seinem PC aus beginnen. Damit vollwertige<br />
Schadens- und Wertgutachten<br />
auch juristisch einwandfrei sind, stehen<br />
dem Sachverständigen-Assistenten vorformulierte,<br />
rechtlich geprüfte Textbausteine<br />
zur Verfügung, die er lediglich<br />
dem Vorgang entsprechend anwählen<br />
muss. Die Übertragung in das Gutachtenformular<br />
erfolgt per Knopfdruck<br />
korrekt dargestellt. Falsch machen kann<br />
man mit dieser onlinebasierenden Softwarelösung<br />
nichts, dessen ist sich Dr.<br />
Tanja Kistner von Kistner-Rechtsanwälte<br />
sicher. Für seine Gutachtertätigkeit<br />
erhält er als Vergütung ein Honorar,<br />
das sich prozentual aus der Schadenshöhe<br />
errechnet. Allerdings eines kann<br />
und darf er als Kfz-Sachverstädnigen-<br />
Assistent nicht: den begutachteten<br />
Haftpflichtschaden im eigenen Betrieb<br />
reparieren. Deshalb gilt es hier unmissverständlich<br />
abzuklären, ob der Schaden<br />
im eigenen Haus behoben werden soll,<br />
oder der Kunde fiktiv regulieren möchte.<br />
Denn Reparatur und Gutachtenerstellung<br />
in einer Person gehen nicht.<br />
Die Kraft, die Masse<br />
und die Sicherheit.<br />
SpanSet - Certifi ed Safety<br />
www.spanset.de<br />
03 Ladungssicherung<br />
Jürgen Rinn<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 61
etrieb management<br />
Mit Feinschliff zu<br />
mehr Service und Umsatz<br />
_ Bordsteinkratzer und Korrosionsspuren an Leichtmetallfelgen<br />
müssen nicht zwangsläufig das Ende des Schmuckstücks bedeuten.<br />
Mit dem WheelDoctor lassen sich Felgenschäden nämlich fachgerecht<br />
und kostengünstig beseitigen. Reifenspezialist Pneuhage bietet die<br />
Felgenkur als Dienstleistung für seine Kunden.<br />
Rund 31 Millionen Alufelgen in<br />
Deutschland weisen Bordsteinkratzer<br />
oder Korrosionsspuren<br />
auf“, schätzt Roland Fuchs,<br />
Geschäftsführer des in Plüderhausen<br />
(bei Stuttgart) ansässigen Unternehmens<br />
Cartec Autotechnik Fuchs.<br />
Dadurch würde nicht nur die Optik, sondern<br />
auch der Wert der betroffenen Fahrzeuge<br />
leiden: „Auch die HU-Plakette steht<br />
auf dem Spiel“, warnt der Experte für<br />
Smart-Repair-Lösungen. „Denn aus oberflächlich<br />
harmlos aussehenden Kratzern<br />
und Kerben können sich gefährliche Risse<br />
entwickeln – mit fatalen Folgen für die<br />
Fahrsicherheit“, berichtet Fuchs.<br />
Der clevere Schwabe hat mit dem<br />
WheelDoctor-System ein spezielles Verfahren<br />
entwickelt, mit dessen Hilfe sich Kratzer<br />
und andere optische Schäden an Alufelgen<br />
fachgerecht und mit dem Segen des TÜV<br />
Süd beseitigen lassen – und das nach eigenem<br />
Bekunden „zu interessanten Preisen<br />
für den Kunden“. Denn nicht immer müsse<br />
der Autobesitzer bei einem Bordstein- oder<br />
Korrosionsschaden das Schmuckstück erneuern,<br />
erklärt Fuchs.<br />
62 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Serviceangebot erweitern,<br />
Zusatzerlöse generieren<br />
Fuchs, der sich nach eigenem Bekunden<br />
schon seit über 22 Jahren mit Smart-<br />
Repair, also der Kleinschaden-Reparatur<br />
beschäftigt, sieht den WheelDoctor aber<br />
nicht nur als simple Werkzeugmaschine.<br />
Vielmehr sei dieser ein zusätzliches Dienstleistungsangebot<br />
und eine gute Möglichkeit<br />
für Kfz- und Reifenservicebetriebe, auf<br />
einfache Weise interessante Zusatzerlöse<br />
zu generieren. Sei es bei Leasing-Rückläufern,<br />
im Gebrauchtwagengeschäft, bei der<br />
Rädereinlagerung oder beim „ganz normalen<br />
Reifenwechsel“. Laut Fuchs bessern<br />
deutschlandweit mittlerweile über 320<br />
Kfz-Unternehmer als zertifizierte Fachbetriebe<br />
mit dem WheelDoctor ihre Serviceerlöse<br />
auf.<br />
So auch der Karlsruher Hauptbetrieb<br />
des badischen Reifenservicespezialisten<br />
Pneuhage (www.pneuhage.de): Seit<br />
Herbst 20<strong>11</strong> bietet das Unternehmen<br />
unter dem Motto „Der Felgendoktor<br />
hilft“ die professionelle Alurad-Aufbereitung<br />
bundesweit als Dienstleistung<br />
an. Im Vergleich zum<br />
Das Produkt mit<br />
zertifizierter<br />
Leistung - keine<br />
unfundierten<br />
Behauptungen<br />
www.QMI.de<br />
Neukauf einer Alufelge<br />
sind die Vorteile für den<br />
Endkunden deutlich:<br />
„Eine WheelDoctor-Reparatur<br />
kostet bei uns im<br />
Durchschnitt zwischen<br />
50 und 180 Euro. Damit<br />
liegt sie oft weit unter<br />
Glänzende Felgen, glänzende Augen:<br />
Bordsteinschrammen sind ärgerlich. Doch<br />
nicht immer muss die sündhaft teure Felge<br />
ersetzt werden. Mit dem WheelDoctor-Felgenaufbereitungssystem<br />
lassen sich bis zu einem<br />
Millimeter tiefe Kratzer kundenfreundlich ungeschehen<br />
machen. Fotos: Kuss<br />
Erst schleifen...: Felgenspezialist Jens Kühner<br />
von Pneuhage in Karlsruhe schleift die<br />
Kratzer im Rotationsschleifverfahren innerhalb<br />
kürzester Zeit aus. Dank des kardangelagerten<br />
Schwenkarms und der exakten Führung<br />
gelangt er auch an schwierige Stellen.<br />
...dann polieren: Zum Abschluss verleiht<br />
Kühner dem Felgenhorn mit Hilfe einer feinen<br />
Schleifscheibe und einer Spezialpolitur wieder<br />
die ursprüngliche Oberflächenstruktur.<br />
Good Lack: Zum WheelDoctor-System bietet<br />
Cartec ein passendes Lacksortiment aus 16<br />
verschiedenen Silber-Farbtönen – entweder<br />
in der Spraydose oder als Fertiglack für die<br />
Spritzpistole. Der Lackiertisch mit integrierte<br />
Absaugung gehört ebenfalls dazu.<br />
der Hälfte des Preises für eine neue Felge,<br />
insbesondere bei Original- beziehungsweise<br />
Premium-Zubehörfelgen“, erläutert<br />
Werkstattleiter Michael Weber. Zudem<br />
gebe es insbesondere bei älteren oder sehr<br />
speziellen Felgen immer wieder Probleme<br />
beim Ersatz, da diese häufig nicht mehr<br />
lieferbar seien. „Dann muss der Kunde einen<br />
kompletten Satz neu kaufen. Mit einer
WheelDoctor-Reparatur kann er sich diese<br />
Kosten zumindest bei kleinen bis mittelgroßen<br />
Kratzern sparen“, so Weber. Sicherlich<br />
einer der Gründe für die laut Weber<br />
steigende Nachfrage für diese spezielle<br />
Dienstleistung.<br />
Steigende Nachfrage<br />
Doch nicht nur die vergleichsweise günstigen<br />
Instandsetzungskosten führen<br />
dazu, dass immer mehr Kunden von Pneuhage<br />
diesen Spezialservice immer häufiger<br />
nutzen: Weber und sein Team verkaufen<br />
die Dienstleistung aktiv bei jedem Kundenkontakt.<br />
Zudem inspizieren die Reifenspezialisten<br />
regelmäßig vor den saisonalen<br />
Radwechseln den Pool der eingelagerten<br />
Kundenräder und informieren die Besitzer<br />
über vorhandene, reparable Schäden<br />
und unterbreiten auch gleich ein entsprechendes<br />
schriftliches Angebot – inklusive<br />
Beweisfoto.<br />
„Wir haben rund 2500 Satz Kundenräder<br />
eingelagert, darunter auch viele hochwertige.<br />
Rund 20 Prozent der Alu-Felgen<br />
weisen erfahrungsgemäß Beschädigungen<br />
auf, die sich mit dem WheelDoctor beseitigen<br />
lassen“, berichtet Felgen-Chefarzt<br />
Michael Weber. Laut Cartec-Chef Roland<br />
Fuchs lassen sich rund 90 Prozent aller anzutreffenden<br />
Schäden an Leichtmetallfelgen<br />
beseitigen, mit dem entsprechenden<br />
Fachwissen und nach intensiver Schulung<br />
sogar an glanzgedrehten Exemplaren.<br />
Um den neuen Service bekannt zu<br />
machen, rührt Pneuhage kräftig die Werbetrommel<br />
und informiert die Zielgruppe<br />
über die hauseigene Kundenzeitschrift<br />
„Pneuheiten“, über Flyer, Zeitungsbeilagen<br />
und Ausleger bei Partnerwerkstätten sowie<br />
auf der Internetseite. Seit Herbst 20<strong>11</strong><br />
haben die Karlsruher nach eigenem Bekunden<br />
bereits weit über 250 Kundenfelgen<br />
wieder ein makelloses Aussehen verliehen.<br />
Um einen hohen Qualitätsstandard<br />
gewährleisten zu können, hat Werkstattleiter<br />
Weber zwei Mitarbeiter bei Cartec<br />
zu Felgendoktoren ausbilden lassen: In<br />
Stoßzeiten beschäftigen sich Jens Kühner<br />
und Tibor Lavati fast ausschließlich mit der<br />
Felgenaufbereitung. „Für die Karlsruher Filiale<br />
ist die WheelDoctor-Geschichte längst<br />
kein Lückenfüller mehr, sondern vielmehr<br />
ein echtes Zusatzgeschäft“, berichtet Pneuhage-Verkaufsleiter<br />
Berthold Gelb.<br />
Schnell zu neuem Feinschliff<br />
Erfüllt die Felge die Kriterien des von Cartec<br />
zusammen mit dem TÜV Süd erstellten<br />
Grenzwertkatalogs, ist das Ausschleifen<br />
der Beschädigungen laut Kühner aufgrund<br />
des Rotationsschleifverfahrens innerhalb<br />
kurzer Zeit erledigt. Zum Bearbeiten<br />
spannt er die Felge in schräger Position<br />
zentral auf die Bearbeitungsmaschine. Der<br />
Arm mit der rotierenden Schleifscheibe<br />
lässt sich über ein Kardangelenk sicher und<br />
kontrolliert führen, während der Antriebsmotor<br />
die Felge mit konstanter Geschwindigkeit<br />
rotieren lässt. Dank des Gelenks lassen<br />
sich auch kritische Stellen bearbeiten,<br />
wobei Kühner ständigen Blickkontakt zur<br />
Felge hat. In vielen Fällen kann der Reifen<br />
sogar auf der Felge verbleiben.<br />
Abhängig von Felgendesign und vom<br />
Schadensbild kommen unterschiedlich<br />
gekörnte und strukturierte Schleif- und<br />
Polierscheiben zum Einsatz. Mit diesen<br />
stellen die Felgendoktoren von Pneuhage<br />
je nach Art der Felge entweder das originale<br />
Oberflächenbild wieder her, etwa bei<br />
glanzpolierten Felgen. Oder sie schaffen<br />
die Grundlage für eine anschließende Lackierung<br />
der Felgenoberfläche. Hierfür<br />
bietet Cartec ein passendes Lacksortiment<br />
aus 16 verschiedenen Silber-Farbtönen, die<br />
es entweder in der Spraydose oder als Fertiglack<br />
für die Spritzpistole gibt. Der passende<br />
Farbton lässt sich mit Hilfe des zum<br />
Set gehörenden Farbfächers bestimmen.<br />
Zertifizierter Zusatzservice<br />
Smart-Repair-Systeme zum kosmetischen<br />
Aufbereiten von Leichtmetallfelgen gibt<br />
es mittlerweise recht zahlreich am Markt.<br />
Das Spektrum ist groß: von der simplen<br />
Kratzerpolitur für den Hausgebrauch des<br />
Autofahrers bis hin zu aufwändigen Lackier-<br />
und Spachtelverfahren reicht das<br />
Spektrum. „Selbst vor gewagten – und<br />
darüber hinaus gesetzlich verbotenen –<br />
Reparaturmethoden, verbogene Alufelgen<br />
mit Wärme zurück zu verformen oder gar<br />
Schweißungen am Leichtmetall vorzunehmen,<br />
schrecken manche Markteilnehmer<br />
nicht zurück“, berichtet Fuchs.<br />
Bei dem von Cartec angebotenen<br />
WheelDoctor handelt es sich laut Fuchs<br />
jedoch um ein zweifach vom TÜV zertifiziertes<br />
System, welches darüber hinaus<br />
auch noch die Bedingungen des Fachausschusses<br />
Kraftfahrzeugtechnik (FKT) vom<br />
5. November 2010 erfüllt. Demnach dürfen<br />
die Beschädigungen maximal in einer 50<br />
Millimeter breiten Zone vom Außenhorn<br />
zur Felgenmitte hin liegen und die Kerbe(n)<br />
www.techau.de<br />
Vorher – Nachher: Solche Schäden<br />
(oben) können zertifizierte Felgendoktoren mit<br />
dem TÜV-geprüften WheelDoctor-System von<br />
Cartec beseitigen (unten). Was geht und was nicht,<br />
steht im eigens entwickelten Grenzmusterkatalog.<br />
Fotos: Cartec<br />
nicht tiefer als maximal ein Millimeter im<br />
Grundmetall sein. Überdies darf die Felge<br />
weder einen beschädigungsbedingten<br />
Rundlauffehler noch eine Verformung aufweisen.<br />
Zertifizieren müssen sich aber auch<br />
künftige Felgendoktoren. Doch der<br />
Weg zum WheelDoctor-Fachbetrieb<br />
ist einfach und unkompliziert: Cartec<br />
(www.clever-reparieren.de) bietet am Firmenstandort<br />
in Plüderhausen zweitägige<br />
Intensivtrainings an. Neben praktischen<br />
Schulungen wie Schleifen am Gerät oder<br />
Lackieren steht vor allem auch die notwendige<br />
Theorie auf dem Programm. Etwa<br />
die ausführliche Unterweisung in den von<br />
Cartec-Chef Roland Fuchs entwickelten<br />
und vom TÜV Süd geprüften Grenzwertkatalog,<br />
der anhand von eindeutigen Beispielen<br />
beschreibt, was bei der Aufbereitung<br />
erlaubt beziehungsweise unzulässig ist.<br />
Zudem erfahren die Teilnehmer, wie<br />
vorhandene Schäden mittels Sicht- und<br />
Rundlaufprüfung auf der Bearbeitungsmaschine<br />
und anhand einer Messung mit<br />
dem Tiefenmaß des Messschiebers zu beurteilen<br />
sind.<br />
Klaus Kuss<br />
ABSCHLEPPWAGEN<br />
BERGUNGSSYSTEME<br />
AUTOTRANSPORTER<br />
Hermann TECHAU GmbH · Anhängertechnik und Fahrzeugbau · Bayernstr. 1<br />
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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 63
etrieb management<br />
Wärmstens empfohlen:<br />
Standheizungen<br />
nachrüsten<br />
_ Immer mehr Autofahrer gönnen sich – anstatt sich morgens zu<br />
beeilen und mit klammen Fingern die Scheiben frei zu kratzen – eine<br />
Standheizung. Für Nachrüstbetriebe ist das ein lukratives Zusatzgeschäft.<br />
Die Experten von Webasto zeigen, dass der nachträgliche<br />
Standheizungseinbau kein Hexenwerk ist.<br />
I<br />
n ein wohlig temperiertes Fahrzeug<br />
einzusteigen und abzufahren, ohne<br />
erst umständlich und mit eisigen<br />
Fingern die Scheiben frei kratzen zu<br />
müssen – diese Vorstellung gefällt<br />
immer mehr Autofahrern. Anstatt sich<br />
morgens zu beeilen, können Besitzer<br />
einer Standheizung nämlich in Ruhe eine<br />
zweite Tasse Kaffee trinken – oder sich<br />
noch einmal im Bett umdrehen. Und<br />
wenn sie möchten, von dort aus sogar<br />
die Standheizung bedienen oder im<br />
Voraus programmieren. Dann schaltet<br />
diese sich zum gewünschten Zeitpunkt<br />
ein und wärmt das Auto schon mal vor.<br />
Interessantes Nachrüstgeschäft<br />
Angesichts der offensichtlichen Vorteile<br />
erscheint eine Standheizung immer öfter<br />
auf der Zubehörliste beim Neuwagenkauf.<br />
Nicht nur in der Ober-, sondern<br />
zunehmend auch in der Mittel- und Kompaktklasse.<br />
Selbst Kleinwagenfahrer, vor<br />
allem die „Obdachlosen“, sprich: die Laternenparker,<br />
schätzen dieses nützliche<br />
Komfortfeature immer häufiger.<br />
Doch längst nicht alle Standheizungen<br />
gelangen schon beim Neuwa-<br />
64 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
genverkauf ins Fahrzeug. Viele Autofahrer<br />
entscheiden sich nämlich erst viel<br />
später dafür und lassen nachrüsten.<br />
Auch viele Gebrauchtwagen erhalten<br />
die Zusatzheizung erst von ihrem neuen<br />
Besitzer. Sowohl das eine wie auch<br />
das andere machen das Nachrüsten von<br />
Standheizungen zu einem interessanten,<br />
weiteren Geschäftsfeld für Kfz-Betriebe.<br />
Der Einbau eines solchen Systems<br />
dürfte für einen versierten Kfz-Fachmann<br />
prinzipiell kein Problem darstellen,<br />
dennoch ist es ratsam, sich bei Anlageherstellern<br />
wie Webasto zum autorisierten<br />
Einbaufachbetrieb schulen zu lassen.<br />
Nicht nur, um alle Tricks und Kniffe für<br />
den Einbau und spätere Wartungs- und<br />
Reparaturarbeiten aus erster Hand zu<br />
erfahren, sondern auch, um Marketingunterstützung<br />
zu erhalten und Gewährleistungsarbeiten<br />
abwickeln zu können.<br />
Vorwärmen bringt Vorteile<br />
In vielen Alltagssituationen zahlt sich<br />
ein vorgewärmtes Auto aus – nicht nur<br />
im Hinblick auf den gesteigerten Komfort.<br />
Ohne Zweifel: es ist praktisch,<br />
abends auf dem Firmenparkplatz ein<br />
Der Eiszeit ein Ende bereiten:<br />
Das Nachrüsten von Standheizungen<br />
ist ein interessantes Zusatzgeschäftsfeld<br />
für viele Kfz-Betriebe. Wer sich langfristig<br />
mit diesem lukrativen Service beschäftigen<br />
möchte, sollte sich beim Standheizungshersteller<br />
zum Einbaufachbetrieb<br />
qualifizieren lassen. Fotos: Webasto<br />
Nachdem die Bordelektronik laut<br />
Anleitung vorbereitet ist, erfolgt der Ausbau<br />
des Klimaanlagen-Bedienteils, um die<br />
Gebläsesteuerung anzuschließen. Anschließend<br />
wird das vom Kunden gewünschte<br />
Bedienelement eingebaut.<br />
Die Ansteuerung des Lüftungsgebläses<br />
erfolgt anhand des fahrzeugspezifischen<br />
Schaltplans. Im Sommer ist über eine<br />
serienmäßige intelligente Lüftungsfunktion<br />
sogar die Kühlung des Innenraums mittels<br />
Außenluft möglich.<br />
Mit Hilfe des fahrzeugspezifischen Einbaukits<br />
wird die Standheizung an der<br />
dafür vorgesehenen Stelle montiert. Die<br />
Kühlmittelschläuche sowie die Kabel für die<br />
Stromversorgung werden gemäß Einbauvorschlag<br />
verlegt.<br />
Die fahrzeugseitigen Kühlmittelschläuche<br />
werden getrennt und mit jenen des<br />
Heizgeräts verbunden. Anschließend<br />
erfolgt der Ausbau des Tankgebers, um den<br />
Kraftstoffentnehmer anzubringen, sowie<br />
die Montage der Dosierpumpe inklusive der<br />
Kraftstoffleitung am Unterboden.
eis- und schneefreies Auto vorzufinden,<br />
nach dem Skifahren in ein wonnigwarmes<br />
Fahrzeug einzusteigen oder in<br />
Abendgarderobe ausgehen zu können,<br />
ohne den fahrbaren Untersatz vorher<br />
von Eis und Schnee befreien zu müssen.<br />
„Darüber hinaus fährt man auch im<br />
Winter öfter, als man denkt. Und man<br />
hat nicht immer seine warme Garage<br />
dabei“, geben die Marketingspezialisten<br />
von Webasto zu bedenken.<br />
Abgesehen von dem Plus an Komfort<br />
bietet eine Standheizung auch<br />
sicherheitsrelevante Vorteile: Mit einer<br />
Zusatzheizung hat der Autofahrer<br />
vom Stand weg freie Scheiben. Auch<br />
der gefährlicher Feuchtigkeitsbeschlag<br />
und die Wiedervereisung von innen<br />
kommen damit praktisch nicht mehr<br />
vor. Zudem ist der Fahrzeuginnenraum<br />
schon beim ersten Einsteigen<br />
angenehm temperiert. Klamme Finger,<br />
Frösteln, kalte Füße und Sitze gehören<br />
damit ebenso der Vergangenheit<br />
an wie dicke Kleidung, die beim Fah-<br />
ren hinderlich ist. Und sogar im Sommer<br />
kann eine moderne Standheizung punkten:<br />
sie leitet Außenluft ins parkende<br />
Auto und kühlt so den Innenraum. „Damit<br />
ist es vorbei mit Hitzestau und Backofentemperaturen“,<br />
versprechen die<br />
Marketingfachleute des in Stockdorf bei<br />
München ansässigen Unternehmens.<br />
Sind alle Komponenten verbaut, nimmt<br />
der Einbauprofi das Heizgerät mit der<br />
Webasto Diagnose-Software in Betrieb und<br />
klebt abschließend das Typenschild der<br />
Standheizung an eine geeignete Stelle im<br />
Motorraum.<br />
Der Winter kann kommen: Viele Fahrzeugbesitzer<br />
lassen mittlerweile eine Standheizung<br />
nachrüsten. Nach dem fachgerechten Einbau<br />
und einer kurzen Einweisung durch den<br />
Fachmann können sich die Insassen über<br />
mehr Komfort und Sicherheit sowie weniger<br />
Schadstoffe und Motorverschleiß freuen.<br />
Darüber hinaus schont laut Webasto<br />
eine Standheizung auch die Umwelt,<br />
da der emissionsträchtige Kaltstart<br />
weitgehend entfällt und der Motor viel<br />
schneller seine optimale – und damit<br />
verbrauchsgünstigste – Betriebstemperatur<br />
erreicht. Standheizungsgegner<br />
werfen immer wieder ein, dass der Heizbetrieb<br />
einen deutlichen, zusätzlichen<br />
Kraftstoffverbrauch verursache. Den<br />
Spezialisten von Webasto zufolge steigt<br />
Kraftstoffverbrauch tatsächlich aber<br />
nur minimal, denn die Spritersparnis<br />
durch den vorgewärmten Motor kompensiere<br />
fast vollständig den Mehrverbrauch<br />
in der Heizphase. Die Fachleute<br />
des Standheizungsspezialisten rechnen<br />
pro Heizvorgang mit Sprit-Mehrkosten<br />
von 0,27 Euro bei einem Benziner (bei 20<br />
Minuten Heizzeit und einem Kraftstoffpreis<br />
von 1,65 Euro) beziehungsweise<br />
von 0,14 Euro bei einem Dieselmotor<br />
(bei 20 Minuten Heizzeit und einem<br />
Kraftstoffpreis von 1,50 Euro).<br />
Deutlicher wird der Vorteil einer<br />
Standheizung bei den Emissionen:<br />
Durch den vorgewärmten Motor werden<br />
gesundheits- und umweltschädliche<br />
Abgasbestandteile merklich reduziert.<br />
Aufgrund des Warmstarts stößt ein Ottomotor<br />
den Fachleuten von Webasto<br />
zufolge rund 23 Prozent weniger HC und<br />
NOx sowie etwa 44 Prozent weniger<br />
Kohlenmonoxid aus, ein Selbstzünder<br />
indes bläst zirka fünf Prozent weniger<br />
HC und NOx und rund 30 Prozent weniger<br />
Kohlenmonoxid in die Umwelt.<br />
Wohlig warm statt eisig kalt<br />
Sämtliche Standheizungen von Webasto<br />
funktionieren nach eigenem Bekunden<br />
nach demselben Prinzip: Hat der<br />
Autofahrer die Standheizung über eines<br />
der frei wählbaren Bedienelemente –<br />
per Vorwahluhr, via Funksender, per<br />
Handy oder mittels Smartphone-App<br />
– aktiviert, zündet im Brennraum des<br />
Heizgeräts eine Flamme und der Heizvorgang<br />
beginnt. Zeitgleich pumpt eine<br />
externe, zum Umfang des Standheizungssystems<br />
gehörende Umwälzpumpe<br />
das Kühlmittel des Motors durch die<br />
Heizung, wobei sich dieses erwärmt.<br />
Das so vorgewärmte Kühlmittel strömt<br />
anschließend weiter zum Wärmetauscher<br />
der Fahrzeugheizung, wo es die<br />
Wärme über das Gebläse direkt in den<br />
Fahrgastraum abgibt. So schmelzen<br />
Schnee, Frost und Eis und die Scheiben<br />
tauen ab. Anschließend fließt das immer<br />
noch warme Wasser weiter zum<br />
Motor und erwärmt diesen ebenfalls.<br />
Nachdem das Kühlmittel wieder im<br />
Heizgerät angelangt ist, beginnt der<br />
Kreislauf von vorne.<br />
Zum Lieferumfang einer „Thermo Top Evo“<br />
gehören das Heizgerät (hinten links), die<br />
Kühlmittel-Umwälzpumpe (vorne links), die<br />
Brennstoff-Dosierpumpe inklusive Gummiaufhängung<br />
(Mitte) sowie der teilweise<br />
vorkonfektionierte Kabelstrang.<br />
Für Kunden, die ihre Standheizung<br />
per Smartphone-App programmieren wollen,<br />
gibt es einen speziellen, „Thermo Call TC3“<br />
genannten Einbausatz. Dieser enthält unter<br />
anderem den Empfänger mit Antenne (rechts),<br />
einen Kabelsatz (Mitte) sowie einen Tastschalter<br />
mit Betriebsanzeige (vorne links).<br />
Einfach aufrüsten<br />
Eine Besonderheit gibt es laut Webasto<br />
für Dieselfahrer: Viele Selbstzünder sind<br />
bereits ab Werk mit einem so genannten<br />
Zuheizer ausgerüstet, um schneller<br />
die optimale Betriebstemperatur<br />
zu erreichen. Das bedeutet, der Großteil<br />
einer Standheizung ist bereits ab<br />
Werk im Fahrzeug verbaut. Mit einem<br />
fahrzeugspezifischenAufrüstkit<br />
lässt sich<br />
dieser Zuheizer<br />
preiswert zu<br />
einer vollwertigenStandheizungaufrüsten.<br />
Bei welchen<br />
Fahrzeugen dies<br />
möglich ist,<br />
lässt sich unter<br />
www.standheizung.de<br />
in<br />
Erfahrung bringen.<br />
Klaus Kuss<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 65
etrieb management<br />
Profitcenter Autogas<br />
_ Der Einbau von Autogasanlagen kann auch für freie<br />
Kfz-Werkstätten ein attraktives Betätigungsfeld sein. Allerdings<br />
ist dazu neben technischem Knowhow und handwerklichem<br />
Geschick auch entsprechendes Engagement erforderlich,<br />
weiß Autogasexperte Udo Szamatulski zu berichten.<br />
Immer mehr Autofahrer sondieren<br />
bei den heutigen Benzinpreisen, wie<br />
sich der Posten Kraftstoff im Budget<br />
verkleinern lässt. Von dieser Situation<br />
können Hersteller von Gasfahrzeugen,<br />
Umrüster und die deutsche<br />
Gaswirtschaft profitieren, denn<br />
wer diesen Kraftstoff tankt, kann an<br />
der Zapfsäule mit erheblichen Einsparungen<br />
rechnen. Der Unterschied ist<br />
nicht darauf zurückzuführen, dass Gas<br />
billiger gehandelt wird als Erdöl, sondern<br />
darauf, dass der Staat derzeit Gas<br />
niedriger besteuert. Flüssiggas hat so<br />
nicht nur einen Steuervorteil von zwölf<br />
Cent pro Liter im Vergleich zum traditionellen<br />
Kraftstoff, sondern auch<br />
einen um rund 15 Prozent geringeren<br />
Kohlendioxid-Ausstoß. Doch die Zulassungszahlen<br />
hierzulande bestätigen<br />
eher eine unwesentliche Rolle der Alternativantriebe.<br />
Die Flüssiggas-Neuzulassungen<br />
laut KBA haben mit mehr als<br />
66 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
14.000 Zulassungen im Jahr 2008 ihren<br />
Zenit erlebt. Danach haben sich weniger<br />
Interessenten für diese Antriebsart<br />
gefunden. So waren es 2009 noch rund<br />
<strong>11</strong>.000 Einheiten und 20<strong>11</strong> sogar nicht<br />
einmal mehr 5000 Exemplare, die neu<br />
mit Autogas zugelassen wurden. Das<br />
bisher beste LPG-Jahr war also 2008, da<br />
lagen die Benzinpreise bei 1,40 Euro pro<br />
Liter. „Jetzt kostet der Sprit fast 1,80<br />
Euro. Da müssten Kunden eigentlich<br />
Schlange stehen nach Autogas-betriebenen<br />
Fahrzeugen, dem ist aber leider<br />
nicht so“, verrät der fahrmitgas.de-Chef<br />
Udo Szamatulski aus Rödermark. Von<br />
2009 bis Anfang <strong>2012</strong> sei das Geschäft<br />
zwar angestiegen, aber stehe in keinem<br />
Verhältnis zum Spritpreis. Szamatulski<br />
vermutet, dass diese Situation an den<br />
vielen Negativschlagzeilen über LPG-<br />
Nachrüstungen begründet liegt. Kurz<br />
gesagt: Viele schwarze Schafe gab es<br />
unter den Umrüstern, die fehlerhaft und<br />
Mit Werbung an den Kassen der örtlichen<br />
Kaufland-Kette macht Udo Szamatulski auf<br />
die Autogaspreise und die Umrüstung<br />
aufmerksam. Fotos: Kernbach<br />
unprofessionell LPG-Anlagen installiert<br />
haben, und das steckt immer noch in<br />
den Köpfen der Verbraucher. Aber Lichtblicke<br />
gibt es: Die Zahl der Umrüster<br />
hat sich – laut Szamatulski – in den vergangenen<br />
drei Jahren halbiert, was eine<br />
Folge der unsachgemäßen Umbauten<br />
der so genannten schwarzen Schafe von<br />
2007 und 2008 war. Fahrmitgas.de hat<br />
im Hochjahr 2008 rund 7500 LPG-Kits<br />
vertrieben, im vergangenen Jahr waren<br />
es nur 3000. In diesem Jahr rechnet<br />
Szamatulski mit einer Steigerungsrate<br />
von 20 Prozent. Der hohe Benzinpreis<br />
kommt jetzt wieder den Umrüstungen
Als einer der Pioniere auf dem Autogas-Markt und einer der großen Autogasnachrüster<br />
gilt das Unternehmen von Udo Szamatulski mit Sitz in Rödermark bei Frankfurt.<br />
Seit 2004 beschäftigt man sich bei fahrmitgas.de intensiv mit LPG-Autogas.<br />
zu Gute. „An der Fahrmitgas.de-Tankstelle<br />
liegt der LPG-Liter-Preis bei derzeit<br />
68 Cent. Bei einem LPG-Mehrverbrauch<br />
von 20 Prozent sind das dann<br />
82,6 Cent, das bedeutet, selbst mit dem<br />
Mehrverbrauch halbieren sich die Tankkosten<br />
im Vergleich zum Benzinpreis“,<br />
sagt Szamatulski.<br />
Autogasumrüstung ist mit<br />
viel Engagement verbunden<br />
Umrüstbar ist fast jeder Wagen mit Benzinmotor,<br />
Direkteinspritzer sind jedoch<br />
deutlich anspruchsvoller in Sachen Umbau<br />
und diese ist dann entsprechend<br />
teurer. Je einfacher die Motorsteuer-<br />
Elektronik eines Fahrzeugs aufgebaut ist,<br />
desto schneller ist die Nachrüstung auf<br />
Autogas realisierbar. Was für den Umbau<br />
wichtig ist, erklärte uns Szamatulski:<br />
„Wichtig ist die Programmierung vom<br />
Kennfeld im Gassteuergerät, fehlendes<br />
Wissen dort bedeutet kapitale Motorschäden.<br />
Die Softwarefeinabstimmung<br />
ist das A und O. Bei den Autogas-Fahrzeugen<br />
erfolgt der Antrieb wahlweise<br />
mit Flüssiggas oder Benzin. Der Gastank,<br />
der je nach Modell unterschiedlich groß<br />
ist, wird in der Reserveradmulde untergebracht,<br />
damit das Kofferraumvolumen<br />
nicht beeinträchtigt wird. Per Knopfdruck<br />
kann bequem zwischen den beiden Antriebsarten<br />
umgeschaltet werden. Mit<br />
dem zusätzlichen Gastank kann sich damit<br />
auch die Reichweite – je nach Modell<br />
und Fahrweise – um einige hundert Kilometer<br />
zur normalen Reichweite des Benzintanks<br />
erhöhen. Die Umrüstung auf<br />
Autogas dauert je nach Modell zwischen<br />
ein und zwei Tagen. Die Umrüstkosten<br />
liegen für Fahrzeuge der Kleinwagen-<br />
und Kompaktklasse zwischen 2400 und<br />
2800 Euro, für Full-Size-SUV mit Sechszylinder<br />
wird es mit Kosten zwischen 2800<br />
bis 3300 Euro etwas teurer.“<br />
Der Autogasexperte Szamatulski<br />
sieht die wirtschaftlichen Perspektiven<br />
für eine Werkstatt mit viel Engagement<br />
verbunden. Sobald der Sachverstand<br />
Eine Autogas-Tankstelle bietet gewinnbringende<br />
Vorteile durch eine zusätzliche Angebotspalette<br />
mit neuem Kundenpotential und<br />
Erhöhung des Umsatzes bei einer überschaubaren<br />
Investitionssumme.<br />
vorhanden ist und die gesetzlichen Voraussetzungen<br />
(GAP, GSP) erfüllt sind,<br />
kann ein zusätzliches Standbein für die<br />
Werkstatt aufgebaut werden, die sich<br />
rentabel auswirken kann. Eine Maßnahme<br />
zur Kundenbindung kann auch eine<br />
LPG-Tankstelle sein, die schafft nicht nur<br />
Kundenkontakte, sondern auch zusätzliche<br />
Gewinne. Aber klappern gehört<br />
auch zum Handwerk. Es sollte fleißig<br />
die Werbetrommel gerührt werden. Szamatulski<br />
schaltet beispielsweise keine<br />
Zeitungsannoncen mehr. Sein Kundenstamm<br />
generiert sich auf der einen<br />
Seite aus Mund-zu-Mund-Propaganda.<br />
Aber der pfiffige Gas-Experte hat auch<br />
einen folierten Werbe-Smart, der zeitweise<br />
an strategisch günstigen Punkten<br />
aufgestellt wird, sofern er nicht gerade<br />
durch die Straßen Rödermarks braust.<br />
Außerdem wirbt direkt an den Kassen<br />
der örtlichen Kaufland-Kette ein großer<br />
fahrmitgas.de-Stand und macht auf<br />
die Autogaspreise und den Umrüster<br />
aufmerksam. Der Werbestand im Discounter<br />
ist pro Monat übrigens um ein<br />
vielfaches günstiger als eine einzige Zeitungsanzeige.<br />
Ute Kernbach<br />
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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 67
etrieb management<br />
Grenzenlose Mobilität<br />
für alle<br />
_ Die Paravan GmbH gilt als Weltmarktführer für individuell<br />
angepasste Behindertenfahrzeuge und will Menschen mit Handicaps<br />
aller Art ihre Mobilität und damit Lebensfreude zurückzugeben.<br />
Jeder hat das Recht auf Mobilität und<br />
die Nutzung eines Kraftfahrzeugs!“ –<br />
was könnte für jemanden, der tagtäglich<br />
mit Automobilen zu tun hat, selbstverständlicher<br />
sein? Doch wer denkt in<br />
diesem Zusammenhang daran, dass viele<br />
unserer Mitbürger durch Behinderungen in<br />
ihrer Beweglichkeit so weit eingeschränkt<br />
sind, dass sie ihr Recht auf Mobilität kaum<br />
oder gar nicht wahrnehmen können?<br />
Das Statistische Bundesamt hat hierzu in<br />
diesen Tagen Zahlen veröffentlicht, die<br />
nachdenklich machen: Zum Jahresende<br />
20<strong>11</strong> lebten rund 7,3 Millionen schwerbehinderte<br />
Menschen in Deutschland. Damit<br />
sind 8,9 Prozent der gesamten deutschen<br />
Bevölkerung betroffen. Tendenz steigend,<br />
denn das waren rund 187.000 oder 2,6<br />
Prozent Personen mehr als am Jahresende<br />
2009. Der Bevölkerungsanteil dieser Mit-<br />
Paravan-Ingenieure lassen die Anregungen<br />
und Erfahrungen der Kunden direkt in die<br />
Entwicklung neuer Produkte einfließen.<br />
68 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
bürger, die mit Handicaps zu kämpfen<br />
haben, wird in Zukunft kontinuierlich<br />
anwachsen, denn Behinderungen treten<br />
vor allem bei älteren Menschen auf. Dabei<br />
leiden zwei von drei, also rund 62 Prozent,<br />
dieser schwerbehinderten Menschen<br />
unter Bewegungseinschränkungen.<br />
Roland Arnolds Vision –<br />
„Grenzenlose Mobilität“<br />
Vielen schwerbehinderten Menschen<br />
wäre daher automobile Freiheit verwehrt,<br />
gäbe es nicht gleichermaßen innovative<br />
wie sozial engagierte Automobil-Unternehmer<br />
wie Roland Arnold, der in den<br />
90er-Jahren im Schwäbischen mit einem<br />
kleinen Reifengeschäft startete. Im Jahr<br />
1997 kam es auf einem trostlosen Autobahnparkplatz<br />
zu einem Zwischenfall,<br />
der zum Wendepunkt nicht allein seines<br />
Lebens wurde. Als er im strömenden Regen<br />
einer überforderten Frau hilft, ihren<br />
querschnittsgelähmten Mann ins Auto<br />
zu hieven, erkennt Arnold augenblicklich:<br />
Diesen Menschen muss grundlegend<br />
geholfen und die Nutzung des Autos erleichtert<br />
werden. Die spontane Aktion<br />
wird zur Geburtsstunde seiner Vision<br />
„Grenzenloser Mobilität“ – Menschen<br />
mit Handicaps aller Art ihre Mobilität und<br />
Lebensfreude zurückzugeben. In einer<br />
Garage auf dem Bauernhof seines Bruders<br />
tüftelt er von nun an wie besessen<br />
an neuartigen, individuellen Behinder-<br />
Vielen schwerbehinderten Menschen wäre<br />
automobile Freiheit verwehrt, gäbe es nicht<br />
engagierte Automobil-Unternehmer wie Roland<br />
Arnold. Fotos: Paravan<br />
Der Paravan-Maschinenpark umfasst unter<br />
anderem Lasermaschinen für genaueste<br />
Schneidearbeiten, CNC-Fräsmaschinen, Rohrbiegemasschinen<br />
zur Fertigung von Auspuffanlagen,<br />
Blechkantmaschinen.<br />
tenfahrzeugen. Sein Engagement wird<br />
belohnt – nach einigen Jahren reihen<br />
sich Mobilitäts-Erfindungen, technische<br />
Entwicklungen und Erfolge aneinander.<br />
Im Jahr 2005 wird die Paravan GmbH gegründet.<br />
Am Firmensitz, in der 270-Seelengemeinde<br />
Pfronstetten-Aichelau, 70<br />
Kilometer südlich von Stuttgart, entsteht<br />
der hochmoderne, 50.000 Quadratmeter<br />
große Mobilitätspark. Seit 2009 gilt Paravan<br />
als Weltmarktführer für individuell<br />
angepasste Behindertenfahrzeuge.<br />
Autos wie<br />
maßgeschneiderte Kleidung<br />
An dem Ziel, für jedes Krankheitsbild<br />
eine mobile Lösung zu finden, arbeiten<br />
bei dem schwäbischen Spezialunternehmen<br />
tagtäglich erfahrene Therapeuten,<br />
Softwareentwickler, Sachverständige,<br />
Mechatroniker, Entwicklungsingenieure,<br />
Karosserieschlosser und andere Experten<br />
Hand in Hand. Gemeinsamer Anspruch<br />
ist, Autos wie maßgeschneiderte Kleidungsstücke<br />
auf das Krankheitsbild und<br />
die individuellen Bedürfnisse der Kunden<br />
abzustimmen. Ob Familien-Van, Sportwagen,<br />
Offroadfahrzeug oder Wohnmobil,<br />
jedes Kraftfahrzeug-Modell kann mithilfe<br />
ausgefeilter Technik und Elektronik zu<br />
einem behindertengerechten und bequemen<br />
Automobil weiterentwickelt werden.<br />
Um bei diesem Projekt „grenzenlose<br />
Mobilität“ erfolgreich zu sein, wurden<br />
Kontakt:<br />
Paravan GmbH<br />
Paravan-Straße 5-10<br />
72539 Pfronstetten-Aichelau<br />
Telefon +49 (0)7388 9995 66<br />
Fax +49 (0)7388 9995 79<br />
eMail: vertrieb@paravan.de<br />
Web: www.paravan.de
neben einer Werkshalle mit über 66 Stellarbeitsplätze<br />
sowie 32 Hebebühnen rund<br />
100 Produktionsplätze eingerichtet. Bei<br />
Paravan wurde Zug um Zug ein komplettes<br />
Mobilitäts-Konzept entwickelt, das neben<br />
individualisierbaren Fahrhilfen, ergonomischen<br />
Lenkradknäufen, Verladesystemen<br />
und Rampen, Elektrorollstühle bis<br />
zum komplett per Hand zu bedienenden<br />
Beschleunigungs- und Bremssystem alles<br />
umfasst, was behinderten Menschen das<br />
Steuern und Mitfahren in Kfz ermöglicht.<br />
Trotz aller bisher erreichter Erfolge sind die<br />
Paravan-Mitarbeiter bescheiden und betonen<br />
die Wichtigkeit der Kommunikation<br />
mit den späteren Nutzern ihrer Produkte<br />
und Dienstleistungen: „Die besten Ideen<br />
für neue Produkte stammen von unseren<br />
Kunden“, betont Hartwig Rukwid, Produktionsleiter<br />
bei Paravan.<br />
Lenken, Beschleunigen<br />
und Bremsen per Joystick<br />
Was Autoprofis und selbst Automobilkonzerne<br />
an den Entwicklungen von Paravan<br />
auf den ersten Blick beeindruckt, ist die<br />
sogenannte „Space-Drive“-Technik. Dieses<br />
Hightech-Steuerungssystem ist für Kfz-<br />
Nutzer mit Bewegungseinschränkungen<br />
ein technologischer Durchbruch. Es ermöglicht<br />
Menschen mit geringen Restkräften,<br />
mit Querschnittslähmungen, minimalen<br />
Bewegungsfähigkeiten und sogar Personen<br />
ohne Arme oder Beine sicher Auto<br />
zu fahren. Auf der Basis mikroprozessorgesteuerter<br />
Fahrhilfen bedienen sie mit dem<br />
Space-Drive Bremse, Gas und Lenkung. Dabei<br />
werden Steuerungssignale innerhalb<br />
von Nanosekunden an zwei Servomotoren<br />
für Bremse und Gas und an zwei Antriebe<br />
für die Lenkung übertragen. Alle Funktionen<br />
können individuell konfiguriert und<br />
damit auf die Bewegungsmöglichkeit jedes<br />
Nutzers genau abgestimmt werden.<br />
Bei eventuell gewandelten Anforderungen<br />
– etwa bei Veränderung des Krankheitsbildes<br />
– kann die Soft- und Hardware des<br />
Space-Drive umgehend angepasst werden.<br />
Ein tiefer gelegterFahrzeugboden von vorn bis<br />
hinten sowie von links nach rechts,<br />
Barrierefreiheit und jede Menge Raum für<br />
mehrere Rollstühle sind das Kennzeichen des<br />
neuen Paravan-Caddy.<br />
Space-Drive kann vom Autofahrer mit unterschiedlicher<br />
Bedien-Peripherie genutzt<br />
werden. Zum Einsatz kommen unter anderem<br />
kompakte Gas-Brems-Kontroller und<br />
Mini-Lernkäder. Heute ermöglicht man bei<br />
Paravan, was wir bisher aus Science-Fiction-Fantasien<br />
kannten: Lenken, Beschleunigen<br />
und Bremsen ohne Lenkrad oder Fußpedale<br />
mittels eines Vier-Wege-Joysticks.<br />
Auch die komplette Auto-Fernsteuerung<br />
ist möglich: „Parken Sie abends Ihr Auto<br />
von außen per GPS oder WLAN in die enge<br />
Garage ein, und lassen Sie es morgens auf<br />
dieselbe Art unbemannt herausfahren“, erklärt<br />
Arnold.<br />
Geprüfter und<br />
empfohlener VW-Partner<br />
Außerdem verfügt das Pfronstettener<br />
Unternehmen durch seine behindertengerechten<br />
Technologien über ein breites<br />
Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. Ein<br />
augenfälliges Feld ist die Neukonzipierung<br />
und der konsequente Umbau unterschiedlichster<br />
Serienfahrzeuge renommierter<br />
Hersteller. Prominentes Beispiel<br />
ist der seit kurzem angebotene Paravan<br />
Caddy. Der Fahrzeugboden wird von vorn<br />
bis hinten sowie von links nach rechts<br />
tiefer gelegt, um Barrierefreiheit und jede<br />
Menge Raum für mehrere Rollstühle zu<br />
schaffen. Rollstühle können sowohl vor<br />
dem Steuer auf der Fahrerseite wie auf<br />
der Beifahrerseite positioniert werden.<br />
Mit wenigen Handgriffen können auf<br />
diesen Positionen die serienmäßigen Fahrer-<br />
und Beifahrersitze montiert werden.<br />
Darüber hinaus kann die starre Rückbank<br />
der Serienversion durch zwei behindertengerechte<br />
Schwenk-Klappsitze ersetzt<br />
werden. Integriert in das Paravan Caddy-<br />
Konzept ist der Elektro-Rollstuhl PR 50<br />
mit eigenem Gurtsystem und orthopädischem<br />
Spezialsitz, der eine EU-weite<br />
Zulassung als Autositz besitzt. Dieser<br />
„Serienumbau“ überzeugt nicht nur die<br />
eigenen Kunden: Nach umfangreichen<br />
und intensiven Tests und Prüfungen hat<br />
Trotz massiver Umbauten hat die<br />
Volkswagen AG nach umfangreichen<br />
und intensiven Tests- und Prüfungen die so<br />
genannte UBB (Unbedenklichkeits-<br />
bescheinigung) für den neuen behindertengerechten<br />
Paravan-Caddy erteilt.<br />
Fahren ohne Lenkrad und Pedale: Das Paravan<br />
Space-Drive-System.<br />
die Volkswagen AG eine so genannte UBB<br />
(Unbedenklichkeitsbescheinigung) für<br />
den Paravan Caddy erteilt. Damit ist Paravan<br />
offiziell geprüfter und empfohlener<br />
Partner der Volkswagen AG.<br />
Heinz W. Droste<br />
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in 3 Schritten<br />
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So wird es gemacht:<br />
1. losen Rost entfernen<br />
2. BRUNOX Epoxy, 2 x auftragen<br />
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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 69
etrieb management<br />
Mit Vollgas…<br />
_ …zum behindertengerechten Fahrzeugumbau in der Partner-<br />
Spezialwerkstatt Frank Sodermanns Automobile am Niederrhein.<br />
Was sind die Faktoren für<br />
Erfolg im Bereich behindertengerechterFahrzeuge<br />
und Kfz-Umbauten?<br />
Schauen wir auf die<br />
Paravan GmbH, die sich im internationalen<br />
Markt als führender Spezialist für den<br />
Umbau von Fahrzeugen für mobilitätseingeschränkte,<br />
gehandicapte Menschen<br />
durchgesetzt hat. Als ihr offensichtlichster<br />
Erfolgsgarant haben sich innovative und<br />
richtungweisende behindertengerechte<br />
Produkte erwiesen: Vom einfachen modifizierbaren<br />
Lenkradknauf über den intelligenten<br />
Rollstuhl bis hin zum maßgeschneiderten<br />
kompletten Behindertenfahrzeug<br />
mit elektronisch-digitaler Technik nebst<br />
TÜV-Siegel. Als nächstes ist hier die vorbildliche<br />
Fähigkeit der Paravan-Leute zu<br />
nennen, diese Produkte im direkten Dialog<br />
mit behinderten Menschen nicht nur<br />
zu entwickeln, sondern laufend zu optimieren<br />
und für unterschiedlichste Anwendungsfälle<br />
zu individualisieren. Aber selbst<br />
dieser wesentliche Punkt reicht noch nicht<br />
hin, die Marktführerschaft des Unternehmens<br />
aus Pfronstetten-Aichelau, einem<br />
kleinen Ort auf der Schwäbischen Alb, zu<br />
70 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
erklären. Denn Paravan hat sich seine führende<br />
Position dadurch erarbeitet, dass es<br />
trotz abgelegener geografischer Lage als<br />
vorbildlicher Netzwerker auftrat und kompetente<br />
Kfz-Betriebe motivieren konnte,<br />
als Partner-Spezialautohäuser und -Spezialwerkstätten<br />
mitzuarbeiten. In Deutschland<br />
beispielsweise ist es gelungen, ein flächendeckendes<br />
Netz von Lizenz-Partnern<br />
aufzubauen, mit dem immer mehr gehandicapten<br />
Menschen behindertengerechte<br />
Fahrzeugumbauten und komplette Spezialfahrzeuge<br />
auf der Basis von Paravan-<br />
Produkten angeboten werden können.<br />
Paravan erwartet Partner<br />
mit vollem Engagement<br />
Im Gespräch mit Kfz-Betriebsinhabern,<br />
die Interesse an einer Kooperation haben,<br />
hält Firmengründer Roland Arnold nicht<br />
hinter dem Berg: Unternehmen, die in das<br />
anspruchsvolle Feld behindertengerechter<br />
Fahrzeugumbauten einsteigen wollen,<br />
müssen sich voll einbringen – ein halbherziges<br />
Engagement reicht nicht aus. Wie er<br />
es ausdrückt, müssen sie Gas geben und<br />
nicht nur lernen, wie die Paravan-Produkte<br />
Paravan ist es gelungen, ein Netz<br />
von Partnern aufzubauen, mit dem<br />
immer mehr gehandicapten Menschen<br />
in Deutschland behindertengerechte<br />
Umbauten und Spezialfahrzeuge auf der<br />
Basis von Paravan-Produkten angeboten<br />
werden können.<br />
Foto: Paravan<br />
funktionieren, eingebaut und angepasst<br />
werden, sondern müssen tief einsteigen<br />
in das Verständnis der medizinischen Voraussetzungen<br />
von Behinderungen und<br />
damit zusammenhängender Bewegungseinschränkungen.<br />
Hierbei bietet Arnolds<br />
Unternehmen durch gezielte Schulungen<br />
für Kundenberater und insbesondere für<br />
Kfz-Mechaniker im Paravan-Mobilitätspark<br />
wirkungsvolle Unterstützung. Eine weitere<br />
hohe Barriere müssen Partnerunternehmen<br />
selber bewältigen – für den Eintritt<br />
in dieses Fahrzeug-Umbausegment sind<br />
zahlreiche Investitionen in Spezialfahrzeuge<br />
und bauliche Maßnahmen notwendig,<br />
um aus einem konventionellen Kfz-Betrieb<br />
ein Reha-Mobilitäts-Autohaus nebst<br />
Mobiltäts-Werkstattbetrieb zu machen.<br />
Mobilitäts-Story<br />
vom Niederrhein<br />
Um ein Bild davon zu bekommen, wie diese<br />
Einstiegsbarrieren im Einzelnen aussehen,<br />
aber in der Praxis überwunden werden<br />
Kontakt:<br />
Ansprechpartner:<br />
Frank Sodermanns<br />
Tel.: 02432-933890<br />
eMail: info@autohaus-sodermanns.de<br />
Web: www.reha-mobilitätszentrum-nrw.de
Fernsteuerungseinheit im mobilen Prüf- und<br />
Messwagen: Mit dem Bedien-Pad unten kann<br />
das Fahrzeug komplett gesteuert werden –<br />
auch von einer Person, die auf der Rückbank<br />
Platz genommen hat.<br />
können, besuchten wir die Firma Frank<br />
Sodermanns Automobile GmbH in Wassenberg,<br />
Kreis Heinsberg, die als größter<br />
Lizenzpartnerbetrieb in Nordrhein-Westfalen<br />
tätig ist. Frank Sodermanns ist ein engagierter<br />
Kfz-Profi, der im Jahr 1996, sechs<br />
Jahre nach seiner Meisterprüfung, den Betrieb<br />
übernahm, in dem er vom Praktikum,<br />
über Lehre und Gesellenzeit als Mitarbeiter<br />
gearbeitet hatte. Er führte den früheren<br />
VW-Audi-Betrieb von nun an als freies Autohaus<br />
und freie Werkstatt. In den ersten<br />
Jahren seiner Selbstständigkeit übernahm<br />
er bereits einzelne Umbau-Aufträge für<br />
Kunden mit Behinderungen. Sein Interesse<br />
am Thema behindertengerechter Fahrzeugumbauten<br />
war auf diese Weise geweckt.<br />
Sein Spezialisierungs-Projekt erreichte im<br />
Jahr 2007 seinen entscheidenden Durchbruch,<br />
als er von einem Freund hörte, dass<br />
dessen schwerstbehinderter Sohn, der nur<br />
einen Arm eingeschränkt bewegen kann,<br />
den Führerschein gemacht hatte. Auf diese<br />
Weise hörte Frank Sodermanns zum<br />
ersten Mal von Paravan und deren Space-<br />
Drive-System. Nach einem Besuch auf einer<br />
Reha-Fachmesse, einer Einladung zur<br />
Paravan GmbH auf der Schwäbischen Alb<br />
war Sodermanns so „platt von der gebotenen<br />
Technik“, dem warmherzigen Empfang<br />
und der präsentierten Mobilitätsvision für<br />
behinderte Menschen, dass er von nun an<br />
Roland Arnolds Anspruch folgte und in den<br />
nächsten Jahren tatsächlich Gas gab.<br />
Mobilitätszentrum mit<br />
eigenem Verkehrsübungsplatz<br />
Um behindertengerechte Fahrzeugumbauten<br />
vornehmen zu können, sind die<br />
Bedürfnisse des späteren Kfz-Nutzers<br />
möglichst exakt zu ermitteln. Dazu reichen<br />
Gespräche im Vorfeld und medizinisches<br />
Wissen über die betreffende Bewegungseinschränkung<br />
nicht aus. Frank Soder-<br />
manns musste lernen, dass dazu insbesondere<br />
detailgenaue Bewegungsanalysen<br />
und wirklichkeitsnahe Kräftemessungen<br />
unter echten Fahrbedingungen erforderlich<br />
sind. Seine erste große Investition von<br />
130.000 Euro galt deshalb einem mobilen<br />
Prüf- und Messwagen auf der Basis eines<br />
Kia Carnival mit elektronisch-digitalem<br />
Baukasten, den er innerhalb von Minuten<br />
für jeden Grad der Behinderung umrüsten<br />
und für eine Messfahrt mit seinem Kunden<br />
vorbereiten kann. Erst auf der Basis der bei<br />
dieser Fahrt ermittelten Analyse-Daten ist<br />
es möglich, im Anschluss ein Behinderten-<br />
Fahrzeug individuell auszustatten und ein<br />
Optimum an Bedienbarkeit und Mobilität<br />
ohne Einschränkungen zu erzielen. Nach<br />
dieser Basisinvestition zeigte sich außerdem,<br />
dass ein Autohaus nebst Werkstatt<br />
für gehandicapte Kunden grundlegend anders<br />
zu gestalten ist, als ein konventioneller<br />
Betrieb. Deshalb betreibt die Firma Sodermanns<br />
mittlerweile ein eigenes Mobilititätszentrum,<br />
das darauf zugeschnitten ist,<br />
Menschen mit Mobilitätsbeschränkungen<br />
einen möglichst bequemen Besuch und<br />
Aufenthalt zu ermöglichen.<br />
Ständig verfügbarer<br />
Ansprechpartner<br />
Der Wassenberger Mobilitäts-Betrieb<br />
umfasst eine Fläche von 7000 Quadratmetern<br />
inklusive 1000 Quadratmeter<br />
Ausstellungsfläche für umgerüstete Fahrzeuge,<br />
behindertengerechte Spezialsitze<br />
und Rollstühle. Probefahrten, Fahreignungsfahrten<br />
sowie die beschriebenen<br />
Messfahrten mit Kraftmessungen und Reaktionstests<br />
können stressfrei auf einem<br />
eigenen Verkehrübungsplatz durchgeführt<br />
werden, der sich<br />
direkt an den Kunden-<br />
parkplatz anschließt.<br />
Selbst der Werkstattbereich<br />
des Mobilitätszentrums<br />
wurde gestaltet,<br />
um den Kunden-Voraussetzungen<br />
gerecht zu<br />
werden. Zum einen<br />
wurde der Bereich der<br />
Fahrzeugumbauten direkt<br />
neben die Ausstellungshalle<br />
gelegt, um<br />
nach dem Prinzip der<br />
gläsernen Werkstatt<br />
von dort aus von Besuchern<br />
einsehbar zu sein.<br />
Da im Rahmen der Umbauten<br />
gemeinsam mit<br />
den Kunden intensive<br />
Detail-Anpassungen im<br />
Fahrzeug vorzunehmen<br />
sind, gibt es eine Torverbindung<br />
als Zufahrt zu<br />
einem separaten Bereich<br />
Frank Sodermanns demonstriert im mobilen<br />
Prüf- und Messwagen die Bedienung des<br />
Space-Control-Joysticks. In der Vierwege-<br />
Version dieses Steuerelements kann gelenkt,<br />
gebremst und beschleunigt werden.<br />
Fotos: Droste<br />
der klimatisierten Ausstellungsfläche.<br />
Heute umfasst das Angebot des Autohauses<br />
Sodermanns die gesamte Paravan-Palette.<br />
Die einzelnen Umbauten<br />
werden im eigenen Betrieb vorgenommen.<br />
Lediglich Komplettfahrzeuge wie<br />
der Paravan Caddy, der Paravan Lancia Voyager<br />
oder das Paravano Reisemobil werden<br />
vom Lizenznehmer vollständig übernommen.<br />
Für den Kunden vor Ort macht<br />
das aber keinen Unterschied. Denn die<br />
25-köpfige Sodermanns-Mannschaft<br />
bleibt bei der gesamten Abwicklung, von<br />
der Bedarfsmessung, Beratung über den<br />
Verkauf bis zu Wartung und Service ständig<br />
verfügbarer Ansprechpartner.<br />
AES Auto-Elektrik-Handelsges. mbH<br />
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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 71
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Glanzvolle Auftritte<br />
_ Die Waschbranche präsentierte in Frankfurt sowohl einige<br />
Neuheiten als auch viel Feinschliff. Die Ziele waren die gleichen:<br />
kürzere Waschzeiten, weniger Energieverbrauch und mehr Glanz<br />
für ein besseres Waschgeschäft.<br />
Wenn trotz Sonnenschein<br />
die Luft von wässrigen<br />
Tröpfchen geschwängert<br />
ist, wenn der Duft<br />
von Waschchemie über<br />
das Gelände zieht und sich die Bürsten<br />
drehen, dass einem schwindelig wird,<br />
dann hat sich die Autowasch-Branche<br />
auf dem Freigelände der Automechanika<br />
versammelt. Eine Lücke hinterließ<br />
der italienische Waschanlagenhersteller<br />
Cecatto, der sich derzeit vom deutschen<br />
Markt zurückgezogen hat und sich voll<br />
auf die Neuausrichtung des krisengeschüttelten<br />
Unternehmens konzentriert.<br />
Es wird jedoch betont, dass Service<br />
und Ersatzteilversorgung in Deutschland<br />
über die Servicepartner weiterhin<br />
sichergestellt sind. Erfreulich dagegen<br />
die Präsenz des spanischen Herstellers<br />
Istobal, der zwei neue Anlagen mit-<br />
... und wenn ���es ����tropft, �� �������<br />
für alle Ölsorten und alle Ölsysteme<br />
www.qmi.de<br />
72 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
brachte. Die vor zwei Jahren vorgestellte<br />
M´Nex-Familie wurde jetzt nach oben<br />
und unten abgerundet. Mit der M´Nex<br />
25H bringt Istobal ein Hybrid-Doppelportal<br />
auf den Markt und greift damit<br />
wie andere Hersteller auch das Thema<br />
„berührungslose Wäsche“ auf. Mit 26<br />
oszillierenden Düsen, die den rotierenden<br />
Punktstrahl mit 80 bar Druck<br />
auf das Fahrzeug bringen, soll nach entsprechender<br />
chemischer Vorwäsche ein<br />
einwandfreies Waschergebnis erzielt<br />
werden. Vor allem im Front- und Heckbereich<br />
sind durch die waagerecht stellbaren<br />
Dachdüsen bessere Ergebnisse<br />
zu erwarten. Da das zweite Portal der<br />
Anlage mit Soft-Bürsten bestückt ist, ist<br />
auch eine kombinierte HD- und Bürstenwäsche<br />
möglich. Die mit dem Link-it-<br />
System ausgestatteten Bürsten erlauben<br />
zudem ein Hochglanz-Pogramm mit<br />
Politur. Wahlweise<br />
kann der Bürsten-<br />
Radwäscher durch<br />
ein Hochdrucksystem<br />
ersetzt werden. Mit bis<br />
zu 2,70 Meter in Höhe<br />
und Breite können<br />
auch SUV und Vans<br />
bedient werden.<br />
Doppelt geht schneller: das neue<br />
S<strong>11</strong>1-Doppelportal von Ehrle<br />
beschleunigt den Waschvorgang.<br />
Der TireShiner von WashTec lässt<br />
sogar die Reifen glänzen und pflegt<br />
sie gleichzeitig.<br />
Service sichergestellt<br />
Von den Vertriebspartnern in Deutschland<br />
lange ersehnt, wird mit der M`Start<br />
endlich auch ein Einsteigermodell eingeführt.<br />
Einfaches Design, einfache Montage<br />
und trotzdem alles, was der Betreiber<br />
für 800 bis 1200 Wäschen im Monat<br />
braucht, eignet sich die bis zu 2,70 Meter<br />
hohe Anlage für Tankstellen, Autohäuser<br />
und kleinere Waschparks. Da die<br />
Hochdrucktechnik in den Portalsäulen<br />
integriert ist, fallen externe Pumpenmontage<br />
und eigener Technikraum weg.<br />
Die M´Start hat eine konturfolgende<br />
Dachdüse mit 15,2 Kilowatt Gebläseleistung<br />
und optionalem Deflektor für bessere<br />
Trocknung im Heckbereich. Istobal<br />
betont, dass auch ohne derzeitige Niederlassung<br />
in Deutschland der Service<br />
geregelt und gesichert ist. Man denkt<br />
im Moment wieder über eine deutsche<br />
Niederlassung nach, muss sich aber an<br />
der schwierigen Wirtschaftslage auf dem<br />
Heimatmarkt orientieren.<br />
Der finnische Hersteller Tammermatic<br />
darf in Deutschland sicherlich als<br />
Exot bezeichnet werden, überzeugt aber<br />
durch interessante technische Lösungen.<br />
So auch in der neuen T700-Serie, die in<br />
Frankfurt gezeigt wurde. Erklärtes Ziel:<br />
Mehr Umsatz für die Betreiber und hohe<br />
Kundenzufriedenheit durch schnelle<br />
Waschprogramme und makellose Ergebnisse.<br />
Erreicht wird dies durch das neue<br />
Doppelportal T700, das wahlweise eine<br />
reine Hochdruckwäsche oder die Kombination<br />
mit Bürste erlaubt. Die Anlage<br />
kann je nach Anforderungen mit 30<br />
verschiedenen Waschprogrammen aus-
gestattet werden und verfügt über eine<br />
Konturerkennung, wodurch auch Autos<br />
mit Dachträger oder Dachboxen gewaschen<br />
werden können. Der eigentliche<br />
Clou liegt im Verborgenen. Die selbst<br />
entwickelte Steuerungselektronik auf<br />
Linux-Basis erlaubt den Zugriff auf die<br />
Anlagenfunktionen und -parameter über<br />
Internet und Smartphone, so dass Laufzeiten,<br />
Chemiedosierung, Programme<br />
etc. jederzeit und von überall geändert<br />
werden können. Die ab Januar in<br />
Deutschland verfügbare Anlage soll bis<br />
zu 24.000 Wäschen im Jahr schaffen und<br />
ist in Waschbreiten bis 2,50 Meter und<br />
Waschhöhen bis 2,85 Meter erhältlich.<br />
Verbesserungen im Detail<br />
Christ und WashTec standen sich sprichwörtlich<br />
Auge in Auge auf dem Freigelände<br />
gegenüber und erfreuten sich an<br />
großem Besucherinteresse, ebenso wie<br />
Kärcher. Alle hatten mehr oder weniger<br />
Neues im Gepäck, doch alle hatten<br />
die gleiche Prämisse: Mehr Umsatz bei<br />
möglichst geringen Betriebskosten. Da<br />
bekanntlich viele Wege nach Rom führen,<br />
hatte jeder Hersteller eigene Ansätze,<br />
diese Ziele zu erreichen. Christ zeigte<br />
viele Detailverbesserungen an seinen<br />
bewährten Anlagen. Die neueste Evolutionsstufe<br />
der Portalanlage Primus verfügt<br />
neben den zustellbaren Seitengebläsen,<br />
die zwei Kilowatt Motorleistung<br />
einspart, und der Gebläseerweiterung<br />
AddDry, die sich bei Fahrzeughöhen über<br />
1,60 Meter automatisch zuschaltet, auch<br />
über das OptiAir-System, das über eine<br />
Konturerkennung die Fahrzeugform<br />
erfasst und das Dachgebläse optimal<br />
darauf ausrichtet. Das neue Dachwalzensystem<br />
Opti5+ erlaubt fünf Zentimeter<br />
mehr Waschhöhe bei gleicher Anlagenhöhe,<br />
so dass gerade bei niedrigen<br />
Waschhallen mehr Fahrzeugtypen angesprochen<br />
werden. Ein Highlight der Primus<br />
ist der neue Direktantrieb für Dach-<br />
und Seitenwalzen. Der Antrieb braucht<br />
kein Getriebe mehr, die Drehzahl kann<br />
über die Maschinensteuerung variabel<br />
angesteuert werden. Die Umschaltung<br />
der Drehrichtung geht schneller und<br />
verschleißfrei von statten. Die Seitenbürsten<br />
können so programmiert werden,<br />
dass sie bei der Seitenwäsche mit<br />
erhöhter Drehzahl laufen, so dass entweder<br />
der Waschvorgang beschleunigt<br />
oder die Waschqualität gesteigert wird.<br />
Der Direktantrieb spart nicht nur Zeit,<br />
sondern auch 15 Prozent Strom. Neu ist<br />
auch die Vitesse-Funktion für die Primus,<br />
die die Bürstenwäsche ohne zusätzlichen<br />
Arbeitsgang mit 50 bar Hochdruck unterstützt<br />
und die Waschzeit so um 20 Prozent<br />
verkürzt. Vitesse ist auch für Centus,<br />
Varius und Genius erhältlich und steigert<br />
die Maschinenkapazität und damit auch<br />
den Umsatz. Sprichwörtliches Highlight:<br />
Radführungsrohre mit LED-Lauflicht in<br />
RGB-Technologie. Sie dienen nicht nur als<br />
Einfahrhilfe, sondern können individuell<br />
animiert werden und sorgen für mehr<br />
Aufmerksamkeit, ebenso wie die optionale<br />
SMD-Laufschriftanzeige.<br />
WashTec hat bereits über das Jahr jeden<br />
Monat eine Neuheit veröffentlicht,<br />
von der Wohnmobil- und Transporter-<br />
Waschanlage SoftCare Pro Classic XL 320<br />
über die bürstenlose SoftCare 2 Pro Touchless<br />
bis zum Drive-In Bedienterminal. Auf<br />
der Messe stand neben dem neuen Chemie-Nachfüllkonzept<br />
ACS, das schwere<br />
Nachfüllkanister durch handliche und<br />
verwechslungssichere Kartuschen ersetzt,<br />
der neue TireShiner im Fokus. Diese<br />
optionale Einrichtung für Portalanlagen<br />
besteht aus einer etwa drei Meter langen<br />
Kunststoffschiene, die beidseitig<br />
an der Ausfahrtseite der Anlage angebracht<br />
wird. Hat der Kunde das Zusatzprogramm<br />
gewählt, wird die Schiene<br />
bei Verlassen der Anlage automatisch<br />
zugestellt, so dass die Reifen daran entlang<br />
gleiten. Dabei wird mit TireIntense<br />
ein Glanzmittel für Reifen aufgetragen,<br />
so dass sich das perfekte Glanzbild auch<br />
auf die Reifen erstreckt, die gleichzeitig<br />
gepflegt werden. Mit dem TireShiner als<br />
Zusatzprogramm soll weiteres Umsatzpotential<br />
erschlossen werden.<br />
Zeit ist Geld<br />
Zwei statt vier Überfahrten für eine Standardwäsche<br />
mit Hochdruckvorwäsche,<br />
Hauptwäsche und Trocknung und damit<br />
50 Prozent Zeitersparnis ermöglicht die<br />
neue CB Flex/5 von Kärcher und ist damit<br />
prädestiniert für stark frequentierte<br />
Standorte. Das Programm Bürstenwäsche<br />
und Trocknung benötigt nur etwa<br />
zwei Minuten und 40 Sekunden. Neben<br />
den fünf Bürsten kommen auch zwei Seiten-<br />
und zwei Dachtrockner zum Einsatz.<br />
Die Waschhöhe von 2,80 Metern erlaubt<br />
die schnelle Wäsche auch für hohe Fahrzeuge.<br />
Wie die anderen CB Flex-Modelle<br />
ist auch diese Anlage modular aufgebaut<br />
und kann individuell konfiguriert werden.<br />
Außerdem zeigte Kärcher den Prototyp<br />
eines neuen Radwäschers, der 2013<br />
marktreif sein soll. Statt einer großen<br />
Radwaschbürste ist der Teller mit mehreren,<br />
verschieden großen und sich selbst<br />
drehenden Bürsten versehen. Damit soll<br />
endlich eine effektive Zwischeraumreinigung<br />
auch bei aufwändigen Felgendesigns<br />
möglich werden.<br />
Ehrle setzt mit der neuen Ehrport<br />
S<strong>11</strong>1 ebenfalls auf mehr Geschwindigkeit.<br />
Das Doppelportal mit Zusatzwaschbogen<br />
erledigt die Wäsche mit<br />
Insektenlöser, Aktivschaum-Vorwäsche,<br />
Hochdruckwäsche, Bürstenwäsche und<br />
Trocknung in unter vier Minuten, mit zusätzlicher<br />
Hochglanzpolitur in weniger<br />
als sechs Minuten. Die S<strong>11</strong>1 gibt es in<br />
Waschhöhen von 2,30 und 2,50 Metern<br />
und einer Waschbreite von 2,42 Metern<br />
und ist auch für enge Waschhallen geeignet.<br />
Langjährige Erfahrung und trotzdem<br />
relativ neu im Waschanlagengeschäft:<br />
die AWS Auto Wasch- & Mietservice<br />
GmbH kommt aus dem Wartungsbereich<br />
und hat aus den vielen Erfahrungen im<br />
Bereich der Waschanlagenwartung eine<br />
eigene Maschine entwickelt. Die CWS<br />
100 ist ein Portal aus deutscher Produk-<br />
Die Primus von Christ mit Vitesse-Hochdruckvorwäsche ermöglicht 20 Prozent mehr Durchsatz.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 73
etrieb management<br />
Einmal Waschen und Trocknen in unter<br />
drei Minuten: Kärchers neues Doppelportal<br />
CB Flex/5.<br />
Der Felgenreiniger von Kärcher wird über die<br />
v o r h a n d e n e H o c h d r u c k b ü r s t e a u f g e t r a g e n .<br />
Fotos: Väthröder<br />
tion mit einer Kapazität von bis zu 1500<br />
Wäschen im Monat. Neben robuster<br />
Technik steht ein eigener 24-Stunden-<br />
Service bereit. Die Anlage kann man kaufen,<br />
mieten oder leasen.<br />
Schaumschlägerei<br />
Auch im Bereich der Waschchemie gab<br />
es neue Produkte, die sich überwiegend<br />
mit der Langzeitversiegelung der Lackoberfläche<br />
befassen. So bietet Kärcher mit<br />
dem Schaumpolish RM 837 ein Produkt,<br />
das sowohl in der Portalanlage als auch<br />
am SB-Waschplatz zum Einsatz kommen<br />
kann. Der Schaum wird über die jeweilige<br />
Waschbürste einmassiert und bildet<br />
einen schützenden und glänzenden Pflegefilm,<br />
der auch kleine Kratzer im Lack<br />
ausgleicht. Für den SB-Waschplatz zeigte<br />
Kärcher einen neuen alkalischen Felgenreiniger,<br />
der als Schaum lange haftet<br />
und stark reinigt. Eine grüne Färbung erleichtert<br />
den gleichmäßigen Auftrag, der<br />
ohne Lanzenwechsel mit der Standart-<br />
Hochdrucklanze durchgeführt wird. Das<br />
Programm ist auf bestehenden Anlagen<br />
problemlos nachrüstbar.<br />
Dr. Stöcker zeigte unter anderem den<br />
neuen Glanzkonservierer AcrylProtect<br />
forte, dessen polymere Bestandteile mit<br />
74 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
dem Auftrag auf den Lack eine Schutzschicht<br />
bilden und Lackunebenheiten<br />
ausgleichen. Da das Mittel nicht einpoliert<br />
werden muss, verlängern sich die<br />
Waschzeiten nicht. Darüber hinaus gab<br />
es eine neue Serie mit Shopartikeln für<br />
den Endverbraucher, eine Profi-Serie für<br />
die Fahrzeugaufbereitung und den Dr.<br />
Stöcker Werbedesigner, mit dem man<br />
Aktionsflyer selbst gestalten kann. Weiter<br />
im Angebot sind attraktive Werbemittel<br />
wie Banner und Plakate sowie ein<br />
umfangreiches Giveaway-Sortiment zur<br />
Verkaufsförderung. Neu waren außerdem<br />
SB-Automaten mit Pflegemitteln,<br />
die an Waschplätzen für zusätzliche<br />
Umsätze ohne Personalaufwand sorgen.<br />
Glänzende Aussichten auch bei KAW<br />
Kiehl, wo innerhalb des Kiehl micron<br />
Systems für optimale Trocknung und<br />
Glanzkonservierung drei neue Produkte<br />
präsentiert wurden. Der Hochglanztrockner<br />
Micron Dry, das Micron Wax als<br />
Glanzkonservierer, beide als Superkonzentrat,<br />
und der Micron Foam Polish 2.0<br />
sorgen auch bei harten Wasserqualitäten<br />
für konstanten Glanz, bilden dabei keinen<br />
harten Schichtaufbau. Da auch pflegende<br />
Substanzen für Kunststoffe und<br />
Textilien enthalten sind, eignen sich die<br />
Mittel auch für die Cabriopflege.<br />
Last not least zeigte Caramba seine<br />
Kompetenz rund um Werkstatt und<br />
Waschbetrieb. Unter dem Motto „Ihr<br />
Plus-Faktor für mehr Erfolg“ stand nicht<br />
nur das RMS Aqua-System mit Polymersiegel-Technologie<br />
im Fokus. Das VDAkonforme<br />
und abscheidefreundliche<br />
System umfasst Vorreiniger, Shampoo,<br />
Superschaum, Glanzwäsche, Siegelwachs,<br />
Siegeltrockner, Siegelpolitur und<br />
Siegelschaumwachs. Vielmehr galt die<br />
Aufmerksamkeit dem ganzheitlichen<br />
Blick auf das Waschgeschäft, wie mit<br />
dem Update des Concept 6.2, ein auf die<br />
Bedürfnisse eines Waschanlagenbetreibers<br />
maßgeschneidertes Konzept mit<br />
Weitere Infos<br />
zum Thema<br />
Betrieb auf<br />
www.<strong>amz</strong>.de/betrieb<br />
mehreren Bausteinen zur Qualitätsverbesserung,<br />
Frequenzerhöhung, Mitarbeiterschulung,<br />
und vielem mehr. Bislang<br />
nur für Pkw-Anlagen verfügbar, zeigte<br />
Caramba auf der Messe erstmals das<br />
NFZ Exklusiv-Konzept für Nutzfahrzeug-<br />
Waschanlagen. In beiden Fällen kommen<br />
die Caramba-Spezialisten in den Waschbetrieb,<br />
erfassen die Ist-Stand bei Technik,<br />
Personal und Chemie und erarbeiten<br />
Verbesserungspotentiale, etwa durch<br />
Mitarbeiterprofessionalisierung, Qualitätsverbesserung,<br />
Frequenzerhöhung<br />
und Kundenbindungsmaßnahmen. Der<br />
Caramba-Service übernimmt auf Wunsch<br />
auch Dienstleistungen wie die Führung<br />
eines Betriebstagebuches oder die labortechnische<br />
Bruchwasseruntersuchung.<br />
Das umfangreiche Marketingpaket sorgt<br />
mit aufmerksamkeitsstarken Plakaten,<br />
Werbebannern und Saison-Aktionen für<br />
mehr Frequenz und unterstützt die geschulten<br />
Mitarbeiter beim Verkauf von<br />
mehr Premium-Wäschen.<br />
WEITERE INFOS<br />
Dieter Väthröder<br />
Wasch-Anlagenberatung<br />
Wer in eine neue Auto-Waschanlage<br />
investiert, möchte bei der Entscheidung<br />
für oder gegen ein Maschi nenmodell<br />
keinen Fehler machen. Wolfgang Achter,<br />
Niederlassungsleiter bei WashTec,<br />
kennt den Praxis-Alltag aus dem ff.<br />
Neben dem eigenen Budgetrahmen gibt<br />
es eine ganze Reihe technischer und<br />
konzeptioneller Faktoren, die für den<br />
erfolgreichen Einsatz einer Portalwaschanlage<br />
entscheidend sind. Die<br />
Modellauswahl erfordert einige strategische<br />
Überlegungen. Wolfgang Achter:<br />
„Eine Faustregel für die Auswahl des<br />
passenden Modells gibt es nicht, jeder<br />
Betreiber muss seine individuelle<br />
Situation einschätzen und danach entscheiden.<br />
Wichtige Kriterien sind neben<br />
dem zur Verfügung stehenden Platz<br />
die Kapazität der Anlage, die Programmauswahl<br />
und die Frage, wie ich am<br />
besten rückläufigen Waschzahlen begegne.<br />
Ziele ich mit meinem Angebot eher<br />
auf das Billigsegment und stehe damit<br />
im Wettbewerb mit meinem Geschäftsumfeld,<br />
oder versuche ich mich mit<br />
einer Premiumanlage vom Wettbewerb<br />
abzuheben?“ Bei der Ausstattung sollte<br />
man auch das ein oder andere Alleinstellungsmerkmal<br />
ins Kalkül ziehen,<br />
sofern man sich im Wettbewerbsumfeld<br />
umgesehen hat.
Kampf gegen Kavitation<br />
_ Sind Zylinderlaufbuchsen auf der Außenseite buchstäblich<br />
zerfressen, lautet die Diagnose „Kavitation“. Die Spezialisten des<br />
VMI erklären, wie diese entsteht und wie sie sich beseitigen lässt.<br />
Z<br />
Ursachen für<br />
Kavitation<br />
eigt der Wassermantel einer<br />
Zylinderbuchse lochartige Anfressungen,<br />
sprechen die Spezialisten<br />
der im Verband der Motoreninstandsetzungsbetriebe<br />
e.V. (VMI)<br />
organisierten Motoreninstandsetzungsbetriebe<br />
von „Kavitation“ – auch Lochfraß<br />
genannt. Derartige Anfressungen<br />
treten vorwiegend bei Motoren mit<br />
nassen Zylinderbuchsen an den Kolbenumkehrpunkten,<br />
also dem oberen und<br />
unteren Totpunkt auf. Bei Buchsen, die<br />
im Bereich des oberen Totpunktes am<br />
Bund fest eingespannt sind, tritt diese<br />
Erscheinung jedoch nur im unteren Totpunkt<br />
auf. Bemerkenswert ist, dass die<br />
Anfressungen oftmals nur in Druck-/<br />
Gegendruckrichtung oder nur auf der<br />
Druckseite auftreten.<br />
Kavitation oder Korrosion?<br />
Bei der Kavitation treten im Unterschied<br />
zu normaler Korrosion tiefere Anfressungen<br />
in der Buchsenwand auf, die sich<br />
zudem in die Wand hinein erweitern. Bei<br />
einer normalen Korrosion indes handelt<br />
es sich lediglich um eine oberflächliche<br />
Anfressung ohne vertiefende und sich<br />
erweiternde Löcher. In der Praxis bildet<br />
sich den Experten des VMI zufolge jedoch<br />
häufig ein Übergangsstadium aus, was<br />
bedeutet, dass Korrosion die Kavitationslöcher<br />
erweitert.<br />
Kavitation tritt nur bei<br />
nassen, direkt vom Kühlmittel<br />
umspülten Zylinderbuchsen<br />
auf. Sie entsteht<br />
durch Schwingungen<br />
an der Zylinderaußenwand der<br />
Buchse: Wechselt der Kolben am oberen<br />
und unteren Umkehrpunkt die Anlageseite<br />
im Zylinder, kann dieser Anlageimpuls<br />
Schwingungen des Wassermantels<br />
verursachen. Beim Zurückweichen der Zylinderwand<br />
während einer Schwingungsphase<br />
entsteht kurzzeitig ein Vakuum<br />
wodurch sich an dieser Stelle Dampfblasen<br />
bilden können. Implodieren diese beim Zurückschwingen<br />
der Wassersäule, wird die<br />
Kühlflüssigkeit in Richtung der Zylinderbuchse<br />
beschleunigt und schlägt auf deren<br />
Oberfläche auf. Die kinetische Energie der<br />
Flüssigkeit reißt dabei winzige Partikel aus<br />
dem Buchsenmaterial. Diese Ausarbeitung<br />
(Erosion) führt dazu, dass die Seitenwand<br />
des Zylinders mit der Zeit völlig durchgefressen<br />
wird, was bis zum Kühlmitteleintritt<br />
in den Zylinder führt.<br />
Kavitation tritt besonders bei Motoren<br />
mit geringen Betriebstemperaturen (50<br />
bis 70 Grad Celsius) auf. Motoren, die bei<br />
Temperaturen von 90 bis 100 Grad Celsius<br />
betrieben werden, zeigen diese Erscheinung<br />
weniger, da die Dampfblasenbildung<br />
durch Schwingungen aufgrund des größeren<br />
Flüssigkeitsdrucks im geschlossenen<br />
Kühlsystem geringer ist.<br />
Darüber hinaus tritt Kavitation häufig<br />
bei qualitativ minderwertigen Zylinderlaufbuchsen<br />
auf: Aufgrund großer Fertigungstoleranzen<br />
lassen sich die Buchsen<br />
nur unzureichend im Kurbelgehäuse fixieren,<br />
wodurch sie sich bewegen können.<br />
Die damit verbundenen, stärkeren Schwingungen<br />
führen in der Folgezeit häufig zu<br />
Kavitationsschäden.<br />
Abhilfe ist möglich<br />
Nicht nur der Motorenkonstrukteur hat es<br />
in der Hand, die im Prinzip unvermeidbare<br />
Lochfraß: Kavitation tritt bei Motoren mit<br />
nassen Laufbuchsen bevorzugt an den<br />
Kolbenumkehrpunkten auf. Ursache sind<br />
implodierende Blasen des Kühlmittels.<br />
Foto: Mahle<br />
Charakteristisch:<br />
Kavitationsbedingte<br />
Ausbrüche reichen<br />
tief in das Buchsenmaterial<br />
– und<br />
unterscheiden sich<br />
dadurch von „normaler“<br />
Korrosion.<br />
Foto: KS<br />
Kavitation auf ein Minimum<br />
zu beschränken.<br />
Auch die im VMI organisiertenMotoreninstandsetzungsbetriebe<br />
können<br />
dazu beitragen, Kavitation<br />
weitgehend zu verhindern. Beispielsweise,<br />
in dem sie die korrodierte<br />
Aufnahme des unteren Buchsenbunds im<br />
Motorblock fachgerecht nacharbeiten und<br />
eine Laufbuchse mit größerem Außendurchmesser<br />
einpassen. Oder in dem sie<br />
bei gelaufenen Laufbuchsen durch fachgerechtes<br />
Aufbohren und/oder Honen das<br />
korrekte Kolbeneinbauspiel für den betreffenden<br />
Übermaßkolben herstellen oder<br />
aber alternativ neue Assemblies einbauen.<br />
Doch auch die vorgeschriebene Dauerfrostschutzfüllung<br />
mit Korrosionsschutz<br />
hilft, schädliche Kavitation zu verhindern.<br />
Zudem darf man weder aggressives<br />
(säurehaltige oder stark alkalisch) noch destilliertes<br />
Wasser verwenden – selbst dann<br />
nicht, wenn der Motor in Regionen ohne<br />
Frost oder innerhalb eines Gebäudes, etwa<br />
im Generatorbetrieb, betrieben wird.<br />
In jedem Fall ist die Rücksprache mit<br />
einem Motoreninstandsetzungsbetrieb<br />
des VMI ratsam. Mit seiner langjährigen<br />
Motorenkompetenz, seinem auf die Instandsetzung<br />
von Motoren spezialisierten<br />
Maschinenpark sowie den Zugriffsmöglichkeiten<br />
auf hochwertige (OE-)Ersatzteile<br />
über den qualifizierten freien Teilehandel<br />
kann dieser gemeinsam mit der Kfz-Werkstatt<br />
eine technisch sinnvolle und für den<br />
Kunden wirtschaftliche Reparaturlösung<br />
erarbeiten.<br />
Quelle: VMI, www.vmi-ev.de<br />
Adresse<br />
Verband der Motoreninstand-<br />
setzungsbetriebe e.V.<br />
Christinenstraße 3<br />
40880 Ratingen<br />
Tel.: 0 21 02/44 72 22<br />
Fax: 0 21 02/44 72 25<br />
e-mail: info@vmi-ev.de<br />
Internet: www.vmi-ev.de<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 75
technik motoreninstandsetzer<br />
VMI mitglieder I motoreninstandsetzer in ihrer Nähe<br />
PLZ 0<br />
Motorenservice Bieberstein GmbH<br />
Hauptstraße 68<br />
02699 Königswartha<br />
Tel.: 035931/23416<br />
Fax: 035931/23456<br />
Internet:<br />
www.motorenservice-bieberstein.de<br />
e-mail:<br />
info@motorenservice-bieberstein.de<br />
PLZ 1<br />
Motoreninstandsetzung –<br />
Zylinderschleiferei<br />
Hans Kühnapfel<br />
Inh. Monika Huhn-Kühnapfel<br />
Potsdamer Allee <strong>11</strong><br />
14532 Stahnsdorf<br />
Tel.: 03329/62034<br />
Fax: 03329/612350<br />
Internet: www.kuehnapfel-motoren.de<br />
e-mail: kuehnapfelmotoreninstandse<br />
tzung@t-online.de<br />
PLZ 2<br />
KINDT-Motoren GmbH<br />
Schwertfegerstr. 29<br />
23556 Lübeck<br />
Tel.: 0451/8130-680<br />
Fax: 0451/8130-681<br />
Internet: www.Kindt-Motoren.de<br />
e-mail: info@kindt-motoren.de<br />
von Twistern GmbH<br />
Carsten-Börger-Str. 3<br />
27572 Bremerhaven<br />
Tel.: 0471/483990<br />
Fax: 0471/4839920<br />
Internet: www.vontwistern.de<br />
e-mail: info@vontwistern.de<br />
PLZ 3<br />
Motoren Henze GmbH<br />
Friedländer Weg 3<br />
30495 Hannover<br />
Tel.: 05<strong>11</strong>/410298-0<br />
Fax: 05<strong>11</strong>/410298-98<br />
Internet: www.motorenhenze.de<br />
e-mail: info@motorenhenze.de<br />
Motoren Eckernkamp GmbH<br />
Westring 7-9<br />
33818 Leopoldshöhe<br />
Tel.: 05202/98336<br />
Fax: 05202/983377<br />
e-mail: info@motoren-eckernkamp.de<br />
Internet: www.motoren-eckernkamp.de<br />
Gerhard Wienstroth GmbH & Co. KG<br />
Martin-Luther-Straße 15<br />
37081 Göttingen-Grone<br />
Tel.: 0551/693<strong>11</strong>0<br />
Fax: 0551/632623<br />
e-mail: info@wienstroth.de<br />
Internet: www.wienstroth.de<br />
76 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Bosch-Service Motoren Toese<br />
GmbH<br />
Im Sülzeteiche 20<br />
38820 Halberstadt<br />
Tel.: 03941/68870<br />
Fax: 03941/688788<br />
Internet: www.bs-motorentoese.de<br />
e-mail: info@bs-motorentoese.de<br />
PLZ 4<br />
Peter Windeln<br />
Motorenbau GmbH & Co. KG<br />
Lehmkuhlenweg 17<br />
41065 Mönchengladbach<br />
Tel.: 02161/9686-0<br />
Fax: 02161/9686-10<br />
Internet: www.mdt-windeln.de<br />
e-mail: info@mdt-windeln.de<br />
ISO 9002<br />
Micke GmbH<br />
Seilfahrt 109<br />
44809 Bochum<br />
Tel.: 0234/512291<br />
Fax: 0234/583549<br />
e-mail:post@micke-technologie.de<br />
Internet: www.micke-technologie.de<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
Weidemann & Dresemann GmbH<br />
Robert-Bosch-Str. 14<br />
48153 Münster<br />
Tel.: 0251/7479590-91<br />
Fax: 0251/7479592<br />
Internet:<br />
www.wd-motoreninstandsetzung.de<br />
e-mail:<br />
info@wd-motoreninstandsetzung.de<br />
Wessel & Gährken AG<br />
Zylinderkopf-Instandsetzung<br />
Hansestr. 71<br />
48165 Münster<br />
Tel.: 02501/9282-0<br />
Fax: 02501/9282-44<br />
Internet: www.wessel-gaehrken-ag.de<br />
e-mail: info@wessel-gaehrken-ag.de<br />
MIO Motoreninstandsetzungs<br />
GmbH<br />
Am Feuerwehrhaus 6<br />
49163 Bohmte<br />
Tel.: 05471/953880<br />
Fax: 05471/9538820<br />
e-mail: rosenau@mio-motorenservice.de<br />
Internet: www.mio-motorenservice.de<br />
PLZ 5<br />
Georg Riemschoß GmbH<br />
Motorencenter<br />
Löhestraße 8a<br />
53773 Hennef<br />
Tel.: 02242/85061<br />
Fax: 02242/85194<br />
e-mail:<br />
riemschoss-motoren@t-online.de<br />
Internet: www.riemschoss.de<br />
Friedel Dicke GmbH<br />
Benzstr. 6<br />
59609 Anröchte<br />
Tel.: 02947/3044<br />
Fax: 02947/3033<br />
e-mail: friedeldicke@t-online.de<br />
Internet: www.motoren-dicke.de<br />
Friedel Dicke GmbH<br />
Gewerbepark 38<br />
59069 Hamm<br />
Tel.: 02385 708060<br />
Fax: 02385 7080620<br />
e-mail: friedeldicke@t-online.de<br />
Internet: www.motoren-dicke.de<br />
Motoren Walk<br />
Ehrenfeldgürtel 126<br />
50823 Köln<br />
Tel.: 0221/552539<br />
Fax: 0221/5501356<br />
Internet: www.motoren-walk.de<br />
e-mail: motoren-walk@t-online.de<br />
PLZ 6<br />
Motoren-Sauer<br />
Instandsetzungs-GmbH<br />
Industriestr. 4<br />
63768 Hösbach<br />
Tel.: 06021/5896-0<br />
Fax: 06021/540617<br />
e-mail: info@motoren-sauer.de<br />
PLZ 7<br />
Eberhard Hoeckle GmbH<br />
Karl-Jaggy-Straße 44<br />
72<strong>11</strong>6 Mössingen<br />
Tel.: 07473/373129<br />
Fax: 07473/25509<br />
Internet: www.hoeckle.com<br />
e-mail:<br />
michael.landenberger@hoeckle.com<br />
EGU Motoren- und<br />
Getriebeinstandsetzung<br />
Eisentalstraße 3<br />
71332 Waiblingen<br />
Tel.: 07151/561818 oder 52282<br />
Fax: 07151/55213<br />
Internet: www.egu-motoren.de<br />
e-mail: info@egu-motoren.de<br />
MPO Mosolf<br />
Powertrain GmbH<br />
Salzstraße 140<br />
74076 Heilbronn<br />
Tel.: 07131/6496-900<br />
Fax: 07131/6496-913<br />
Internet: www.mpo-powertrain.com<br />
e-mail: info@mpo-powertrain.com<br />
ISO 9001:2008<br />
Richard Beuther<br />
Kfz-Landmaschinen<br />
Motoreninstandsetzung<br />
In den Bergwiesen 1<br />
74594 Kreßberg-Unterstelzhausen<br />
Tel.: 07957/549<br />
Fax: 07957/8544<br />
e-mail:<br />
beuther-motor-fahrzeuge@arcor.de<br />
Autohaus Etter Fachbetrieb für<br />
Motoreninstandsetzung<br />
Nordstetten 5<br />
78052 Villingen<br />
Tel.: 07721/62599<br />
Fax: 07721/74272<br />
Internet: www.vmi-ev.de<br />
e-mail: autohaus.etter@t-online.de<br />
PLZ 8<br />
Altmann Zylinderschleiferei<br />
GmbH<br />
Dieselstraße 3<br />
85276 Pfaffenhofen<br />
Tel.: 08441 9734<br />
Fax: 08441 76834<br />
e-mail: info@altmann-gmbh.net<br />
Internet: www.altmann-gmbh.net<br />
ISO 9001:2008<br />
H. Ganslmeier Motoren- und<br />
Maschinen-Instandsetzungs GmbH<br />
Opalstraße 2<br />
84032 Landshut<br />
Tel.: 0871/35073 oder 3<strong>11</strong>51<br />
Fax: 0871/35793<br />
Huber & Wiessner GmbH<br />
Auerstraße 29<br />
86156 Augsburg<br />
Tel.: 0821/207660<br />
Fax: 0821/20766<strong>11</strong><br />
Internet: www.huwi-motoren.de<br />
e-mail: info@huwi-motoren.de<br />
Der direkte Draht<br />
zum Kunden!<br />
Die Kfz-Motoreninstandsetzer in Ihrer Nähe. Auch <strong>2012</strong> können<br />
Sie wieder 4 x jährlich dabei sein. Mit Ihrem Eintrag sind Sie als<br />
kompetenter Partner der Kfz-Betriebe schnell zu finden.<br />
Ihre Ansprechpartnerin Frau Lemke berät Sie gern.<br />
Gitta Lemke<br />
Tel. 05<strong>11</strong> 8550-2648 • Fax 05<strong>11</strong> 8550-2600<br />
e-mail: lemke@schluetersche.de
VMI mitglieder I motoreninstandsetzer in ihrer Nähe<br />
Lutz Fahrzeug-Service GmbH<br />
Azamstr. 22<br />
86971 Peiting<br />
Tel.: 08861/2564-44<br />
Fax: 08861/2564-64<br />
Internet: www.lutz-fahrzeug-service.de<br />
e-mail: info@lutz-fahrzeug-service.de<br />
Schmid & Schmid Fachbetrieb für<br />
Motoreninstandsetzung<br />
Alte B3<strong>11</strong>/<strong>11</strong><br />
88499 Riedlingen/Neufra<br />
Tel.: 07371/981502<br />
Fax: 07371/961503<br />
Internet: www.schmid-schmid.de<br />
e-mail: mail@schmid-schmid.de<br />
PLZ 9<br />
Viertel Motoren GmbH<br />
Sigmundstraße 154<br />
90341 Nürnberg<br />
Tel.: 09<strong>11</strong>/326430<br />
Fax: 09<strong>11</strong>/3264399<br />
e-mail: info@viertel-motoren.de<br />
Internet: www.viertel-motoren.de<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
MOTOREN-INSTANDSETZUNG-<br />
SERVICE<br />
A. Michaelis GmbH & Co. KG<br />
Zwickauer Straße 7<br />
94315 Straubing<br />
Tel.: 09421/9279-0<br />
Fax: 09421/9279-15<br />
Internet: www.motoren-michaelis.de<br />
e-mail: motoren.michaelis@web.de<br />
_ Von der Kutsche zum Automobil<br />
_ Seit 125 Jahren liefert das Traditionsunternehmen Kraemer & Freund<br />
hochwertige Federn, anfänglich noch für Kutschen, heute für<br />
die Automobilindustrie.<br />
Wer vor 125 Jahren bequem und sicher<br />
reisen wollte, konnte schon damals<br />
nicht auf Federn verzichten. Denn 1887,<br />
als der Federnhersteller Kraemer &<br />
Freund (KF) seine ersten Federn baute,<br />
wurden diese noch in Kutschen verbaut.<br />
Heute feiert der Federnhersteller seinen<br />
125. Geburtstag. Das Geschäft begann<br />
mit Federn für Kutschen und erstreckt<br />
sich heute auf Schrauben- und Blattfedern<br />
für Pkw und Transporter. Darüber<br />
hinaus liefert das Unternehmen auch<br />
umfangreiches Federnzubehör für alle<br />
gängigen Pkw, Lkw und Transporter. Im<br />
Jahr 19<strong>11</strong>, zum 25-jährigen Geburtstag<br />
des Automobils, fertigte KF bereits<br />
die ersten Blattfedern auch für Automobile.<br />
Schraubenfedern, die heutzutage<br />
in jedem gängigen Pkw-Modell<br />
verbaut sind, werden seit 1973 von KF<br />
vertrieben. Eine Weiterentwicklung<br />
der normalen Schraubenfeder brachte<br />
MotorenCenter<br />
Heyd GmbH<br />
Kirschäckerstr. 18<br />
96052 Bamberg<br />
Tel.: 0951/30299-71<br />
Fax: 0951/30299-72<br />
e-mail:<br />
MotorenCenter.Heyd@t-online.de<br />
Wild-Motoren<br />
GmbH & Co. KG<br />
An der Spielleite 21<br />
97294 Unterpleichfeld<br />
Tel.: 09367/2479<br />
Fax: 09367/7273<br />
Internet:<br />
www.wild-motoren.de<br />
e-mail: info@wild-motoren.de<br />
KF im Jahre 1985 auf den Markt. Die<br />
so genannte Miniblock-Feder sorgt mit<br />
ihrer tonnenartigen Form und inkonstantem<br />
Drahtdurchmesser für ein berührungsloses<br />
Ineinandertauchen der<br />
Federwindungen. Dadurch wird eine<br />
optimale und geräuschfreie Federung<br />
gewährleistet. Im Jahre 1996 erweiterte<br />
das Unternehmen sein vielseitiges<br />
Produktprogramm durch ein weiteres<br />
Highlight: die Kraft-Mittelpunktsorientierte<br />
Schraubenfeder (KMP). Durch<br />
die gekrümmte Form besitzt die sogenannte<br />
Bananenfeder neben normalen<br />
Längskräften auch eine Querkraftkomponente.<br />
Als Teil der Bilstein-Gruppe und des<br />
ThyssenKrupp-Unternehmensverbunds<br />
setzt man bei Kraemer & Freund im<br />
Bereich Federn auf technologischen<br />
Vorsprung und nachhaltige Fertigungs-<br />
Fertigungsprozesse.<br />
. Dabei legt das Traditionsun-<br />
Traditionsun-<br />
Adresse<br />
Verband der Motoreninstand-<br />
setzungsbetriebe e.V.<br />
Christinenstraße 3<br />
40880 Ratingen<br />
Tel.: 0 21 02/44 72 22<br />
Fax: 0 21 02/44 72 25<br />
e-mail: info@vmi-ev.de<br />
Internet: www.vmi-ev.de<br />
Seit 125 Jahren liefert Kraemer &<br />
Freund hochwertige Federn – zunächst<br />
noch für Kutschen, heute für alles,<br />
was Rang und Namen in der weltweiten<br />
Automobilindustrie hat. Fotos: KF<br />
ternehmen großen Wert auf professionelles<br />
Qualitätsmanagement, weshalb<br />
alle Produkte des Federnexperten in umfangreichen<br />
Prüfverfahren mit höchsten<br />
Sicherheits- und Qualitätsstandards<br />
getestet werden. Der Fertigungsprozess<br />
entspricht dabei den Qualitätsanforde-<br />
rungen der Erstausrüstung. Das Unter- Unter-<br />
nehmen liefert serienidentische Federn<br />
nach Spezifikationen der Fahrzeughersteller<br />
in OE-Qualität. jr.<br />
Das breite KF-Produktportfolio umfasst heute<br />
neben den Kernprodukten Schrauben- und<br />
Blattfedern in Erstausrüster-Qualität auch ein<br />
umfangreiches Federnzubehör für alle gängigen<br />
Pkw, Lkw und Transporter.<br />
<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 77
technik motoreninstandsetzer<br />
GMI Gütegesicherte Motoren Instandsetzung nach RAL-GZ 797<br />
PLZ 1<br />
Stolze Moto-Tech GmbH<br />
Kiaustr.3<br />
14774 Brandenburg/Plaue<br />
Tel.: 03381/4047-12<br />
Fax.: 03381/404726<br />
e-Mail.: moto-tech@t-online.de<br />
Internet: www.moto-tech.de<br />
Motorenzentrum<br />
Wilhelm Schmidt GmbH<br />
Otto-Porath-Platz 2-3<br />
15831 Groß-Kienitz/Berlin<br />
Tel.: 033708/541-0<br />
Fax.: 033708/54199<br />
e-Mail.: info@w-schmidt.de,<br />
Internet: www.w-schmidt.de<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
PLZ 2<br />
Werner Meyer<br />
Motoreninstandsetzungen<br />
GmbH & Co.KG<br />
Konauer Straße 21<br />
21354 Bleckede<br />
Tel.: 05852/950-0<br />
Fax.: 05852/95050<br />
e-Mail.: info@MeyerMotoren.de<br />
Internet: www.MeyerMotoren.de<br />
Wulf Johannsen<br />
KG GmbH & Co.<br />
Marie-Curie-Straße 19<br />
24145 Kiel<br />
Tel.: 0431/58795-0<br />
Fax.: 0431/5879543<br />
e-Mail.: info@wulf-johannsen.de<br />
Internet: www.wulf-johannsen.de<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
DB Fahrzeuginstandhaltung<br />
GmbH, Werk Bremen<br />
Am Wasserturm 10<br />
28309 Bremen<br />
Tel.: 0421/221-2200<br />
Fax.: 0421/221-2318<br />
e-Mail.: markus.grossekemper@<br />
deutschebahn.com<br />
Internet: www.deutschebahn.com<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
PLZ 3<br />
Motoren Eckernkamp GmbH<br />
Westring 7-9<br />
33818 Leopoldshöhe<br />
Tel.: 05202/98336<br />
Fax: 05202/983377<br />
e-mail: info@motoren-eckernkamp.de<br />
Internet: www.motoren-eckernkamp.de<br />
Gerhard Wienstroth<br />
GmbH & Co. KG<br />
Martin-Luther-Straße 15<br />
37081 Göttingen-Grone<br />
Tel.: 0551/693<strong>11</strong>0<br />
Fax: 0551/632623<br />
e-mail: info@wienstroth.de<br />
Internet: www.wienstroth.de<br />
78 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
PLZ 4<br />
CAMPRO-Technologie GmbH<br />
Seilfahrt 109<br />
44809 Bochum<br />
Tel.: 0234/5249969<br />
Fax.: 0234/5249995<br />
e-Mail.: vogel@campro-technologie.de<br />
Internet: www.campro-technologie.de<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
Micke GmbH<br />
Seilfahrt 109<br />
44809 Bochum<br />
Tel.: 0234/512291<br />
Fax: 0234/583549<br />
e-mail:post@micke-technologie.de<br />
Internet: www.micke-technologie.de<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
August Storm GmbH & Co.KG<br />
August-Storm-Straße 6<br />
48480 Spelle<br />
Tel.: 05977/73-0<br />
Fax.: 05977/73138<br />
e-Mail.: info@a-storm.com<br />
Internet: www.a-storm.com<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
Loick Motorentechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Am Wasserturm 43<br />
48653 Coesfeld<br />
Tel.: 02541/70044 - 45<br />
Fax.: 02541/70046<br />
e-Mail.: loick.motoren@t-online.de<br />
Internet: www.loickmotoren.de<br />
M + E Motoren-<br />
und Energietechnik<br />
GmbH & Co. KG<br />
Industriestr. 7<br />
49716 Meppen<br />
Tel.: 05931/9844-0<br />
Fax.: 05931/984444<br />
e-Mail.: info@me-meppen.de<br />
Internet: www.me-meppen.de<br />
BU Bücker & Essing GmbH<br />
Ein Unternehmen<br />
der BU DRIVE<br />
Friedrich-Ebert-Straße 125<br />
498<strong>11</strong> Lingen/Ems<br />
Tel.: 0591/7105-0<br />
Fax.: 0591/7105222<br />
e-Mail.: motoren@bu-drive.de<br />
Internet: www. buecker-essing.de<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
PLZ 5<br />
BM - Motoren-Instandsetzung<br />
GmbH<br />
Oswaldstraße 8<br />
50126 Bergheim-Zieverich<br />
Tel.: 02271/76040<br />
Fax.: 02271/760420<br />
e-Mail.: bm-motoren@t-online.de<br />
Internet: www.bm-motoren.go1a.de<br />
Schmitz + Krieger GmbH<br />
Ein Unternehmen<br />
der BU DRIVE<br />
Kölner Straße 89<br />
50859 Köln (Lövenich)<br />
Tel.: 02234/94668-0<br />
Fax.: 02234/94668-40<br />
e-Mail.: koeln@bu-drive.de<br />
Internet: www.schmitz-krieger.de<br />
DIN EN ISO 9001:2008;<br />
ISO 14001:2004;<br />
Konformitätserklärung<br />
ISO/TS 16949:2002<br />
Motoren AG Feuer<br />
Am Weidenbach<br />
51491 Overath<br />
Tel.: 02206/95860<br />
Fax.: 02206/9<strong>11</strong>575<br />
e-Mail.: info@motorenag.de<br />
Internet: www.motorenag.de/overath<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
Georg Riemschoß GmbH<br />
Motorencenter<br />
Löhestraße 8a<br />
53773 Hennef<br />
Gewerbegebiet West<br />
Tel.: 02242/9010 970<br />
Fax.: 02242/9010 979<br />
e-Mail.: info@riemschoss.de<br />
Internet: www.riemschoss.de<br />
Motoreninstandsetzung Streit<br />
GmbH & Co. KG<br />
Oedingermühle 7<br />
57368 Lennestadt<br />
Tel.: 02725/247<br />
Fax: 02725/7481<br />
e-mail: mail@streit-motoren.de<br />
Internet: www.streit-motoren.de<br />
Friedel Dicke GmbH<br />
Benzstrasse 6<br />
59609 Anröchte<br />
Tel.: 02947/1005 u. 3044<br />
Fax: 02947/3033<br />
e-mail: friedeldicke@t-online.de<br />
Internet: www.motoren-dicke.de<br />
PLZ 6<br />
Odenwälder Präzisionswerk<br />
Sauer & Sohn KG<br />
sauer motive systems<br />
Groß-Zimmerner Straße 51<br />
64807 Dieburg<br />
Tel.: 06071/206-0<br />
Fax.: 06071/206219<br />
e-Mail.: info@sauerundsohn.de<br />
Internet: www.sauerundsohn.de<br />
PLZ 7<br />
Eberhard Hoeckle GmbH<br />
Karl-Jaggy-Straße 44<br />
72<strong>11</strong>6 Mössingen<br />
Tel.: 07473/373129<br />
Fax: 07473/25509<br />
Internet: www.hoeckle.com<br />
e-mail: holger.biermann@hoeckle.com<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
PLZ 8<br />
H. Ganslmeier Motoren-<br />
und Maschinen-<br />
Instandsetzungs GmbH<br />
Opalstr. 2<br />
84032 Landshut/Altdorf<br />
Tel.: 0871/35073/3<strong>11</strong>51<br />
Fax.: 0871/35793<br />
e-Mail.: landshut@ganslmeier-motoren.de<br />
Internet: www.ganslmeier-motoren.de<br />
PLZ 9<br />
Viertel Motoren GmbH<br />
Sigmundstraße 154<br />
90431 Nürnberg<br />
Tel.: 09<strong>11</strong>/32643-0<br />
Fax.: 09<strong>11</strong>/3264399<br />
e-Mail.: info@viertel-motoren.de<br />
Internet: www.viertel-motoren.de<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
Motorencenter Feuer<br />
Erfurt GmbH<br />
Mittelhäuser Straße 76-77<br />
99089 Erfurt<br />
Tel.: 0361/74090-0<br />
Fax.: 0361/7409018<br />
e-Mail.: info@mc-feuer.de<br />
Internet: www.motorenag.de/erfurt<br />
DIN EN ISO 9001:2008<br />
Adresse<br />
Gütegemeinschaft der<br />
Motoreninstand-<br />
setzungsbetriebe e.V.<br />
Bahnhofstr. 3<br />
39319 Jerichow<br />
Tel.: 039343 - 34 88 91<br />
Fax: 039343 - 34 88 92<br />
e-mail: info@gmi-ev.de<br />
Internet: www.gmi-ev.de
_ Soziale Veranwortung aus der Branche<br />
_ Vertreter unterschiedlicher Kfz-Teile-Hersteller und des Teilehandels<br />
haben die Automechanika genutzt, um eine Initiative zum sozialen<br />
Engagement zu starten.<br />
Die Unternehmen wollen sich für die Interessen<br />
von notleidenden Kindern stark<br />
machen. Die Teilnehmer wollen sich jetzt<br />
gemeinsam auf die Peter-Maffay-Stiftung<br />
konzentrieren.<br />
Peter Maffay setzt nach Ansicht der<br />
teilnehmenden Unternehmen nicht nur<br />
die zur Verfügung stehenden Mittel effizient<br />
und transparent für traumatisierte<br />
und behinderte Kinder ein. Er sorgt auch<br />
zusätzlich mit seinem hohen Bekanntheitsgrad<br />
und seiner Glaubwürdigkeit<br />
für eine positive Wahrnehmung dieser<br />
Initiative.<br />
„Wir möchten helfen und gleichzeitig<br />
als Branche positiv in der Öffentlichkeit<br />
wahrgenommen werden“, sagt Thomas<br />
Fischer, Vorstand des Verbandes VREI,<br />
Verein Freier Ersatzteilemarkt e.V. – eine<br />
Interessenvertretung von 54 Teileherstellern.<br />
Die Unterstützung der Peter-<br />
www.mike-sander.de<br />
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Maffay-Stiftung soll nicht über Spenden,<br />
sondern über die Gründung eines Fördervereins<br />
erfolgen, der den Mittelzufluss<br />
und die kommunikativen Instrumente<br />
koordinieren wird.<br />
Da dieser Ansatz nur mit einer hohen<br />
Glaubwürdigkeit und Seriosität funktionieren<br />
kann, sollen die beteiligten Unternehmen<br />
laut Aussage der Beteiligten<br />
zwingend für Qualität stehen und definierte<br />
Mindestanforderungen erbringen.<br />
Die Unternehmen Bosch, Hella, ZF,<br />
Mann & Hummel, Mahle, TMD, Johnson<br />
Controls, TRW, Schaeffler und Liqui Moly<br />
engagieren sich jetzt zusammen mit den<br />
Handelsunternehmen Carat, Coparts, Select<br />
und Wessels & Müller. Das Projekt ist<br />
langfristig angelegt. Im Idealfall sollen<br />
sich bis zu 50 Unternehmen an dieser<br />
Idee beteiligen und selbst mit geringen<br />
Einzelbeträgen zu einer stattlichen Jah-<br />
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FUCHS PARTNER<br />
Carat und Partslife unterstützen die Peter-Maffay-<br />
Stiftung bereits seit längerer Zeit: Wolfgang Steube<br />
(von links), Geschäftsführer Partslife, Thomas Vollmar,<br />
Geschäftsführer Carat, Peter Maffay.<br />
Foto: Partslife<br />
ressumme zu Gunsten der einzelnen Kinderprojekte<br />
beitragen.<br />
Verschiedene Unternehmen, wie<br />
zum Beispiel Partslife und die Carat,<br />
unterstützen die Peter-Maffay-Stiftung<br />
schon seit längerem. fw<br />
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<strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong> 79
profile<br />
ISSN 0001-1983<br />
Gegr. 1912 als „AUTO-Markt“<br />
Franzensbad-Wien, 100. Jahrgang <strong>2012</strong><br />
Offizielles Organ<br />
des Gesamtverband<br />
Autoteile-Handel e.V.<br />
Das Kraftfahrzeug-Magazin für die Führungskräfte<br />
aus Kfz-Handel, -Werkstätten, -Teilegroß- und Einzelhandel<br />
sowie aus -Industrie und -Zulieferfirmen<br />
HERAUSGEBER UND VERLAG:<br />
Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG<br />
Postanschrift: 30130 Hannover<br />
Telefon 05<strong>11</strong> 8550-0, Telefax 05<strong>11</strong> 8550-2600<br />
VERLAGSLEITUNG: Klaus Krause<br />
KFZ- UND MOBILITÄTSMEDIEN:<br />
LEITUNG: Eckhard Schulte<br />
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REDAKTION:<br />
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Finkenstraße 2, 97264 Helmstadt<br />
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Thomas Vahle (Chef vom Dienst)<br />
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Ute Kernbach (Automobil-Markt), Peter Rodenbüsch<br />
(Automobil-Szene), Hans T. Rosarius (Recht),<br />
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In- und Ausland zuzüglich Versandkosten (EU-Steuerregelung<br />
wird berücksichtigt).<br />
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Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />
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decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion.<br />
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GERICHTSSTAND UND ERFÜLLUNGSORT: Hannover<br />
Diese Ausgabe enthält eine Beilage der J. Eberspächer GmbH & Co.<br />
KG sowie das <strong>amz</strong>-Sonderheft „Transporter Spezial <strong>2012</strong>“ und ein<br />
Teil der Auflage eine Beilage der Ferdinand Bilstein GmbH & Co. KG.<br />
Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />
DIE TITEL DER KFZ- UND MOBILITÄTSMEDIEN<br />
IM ÜBERBLICK:<br />
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Druck: CW Niemeyer Druck GmbH<br />
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80 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
_ Doppeljubiläum mit der 60<br />
Die Gesellschaftervertreter dankten dem<br />
Geschäftsführer Rainer de Biasi (mitte)<br />
anlässlich seines 60. Geburtstags für<br />
seine hervorragende Leistung.<br />
Foto: GTÜ<br />
Im Juli dieses Jahres wurde bei der Gesellschaft<br />
für Technische Überwachung<br />
(GTÜ) die 60-millionste Fahrzeuguntersuchung<br />
durchgeführt, und vor fünf<br />
Jahren wurde das erste GTÜ-Oldtimergutachten<br />
geschrieben. Grund genug<br />
für mehr als 100 Gäste aus der Automobilbranche,<br />
Wirtschaft und Politik, diese<br />
Meilensteine in der Firmengeschichte<br />
sowie den 60. Geburtstag von GTÜ-Geschäftsführer<br />
Rainer de Biasi gemeinsam<br />
am 1. Oktober <strong>2012</strong> im Römerkastell in<br />
Stuttgart Bad Cannstatt zu feiern. Heute<br />
zählt die GTÜ zu den großen Überwachungsorganisationen.<br />
Sie hat sich als<br />
dritte Kraft fest etabliert und baut ihren<br />
Marktanteil Jahr für Jahr kontinuierlich<br />
aus. Aktuell liegt dieser bei 14,2 Prozent.<br />
Damit ist jedes siebte Auto von der GTÜ<br />
geprüft.<br />
Für das Gesamtjahr <strong>2012</strong> rechnet die<br />
GTÜ mit sechs Millionen Fahrzeuguntersuchungen<br />
und 3,8 Millionen Hauptuntersuchungen.<br />
Bei der jährlichen Kundenzufriedenheits-Studie<br />
des deutschen<br />
Kundenmonitors belegt die GTÜ in Folge<br />
jeweils den ersten Platz. Damit stehen<br />
die GTÜ-Partner mit Service und Leistung<br />
an der Spitze der deutschen Prüforganisationen.<br />
Rainer de Biasi dankte in seiner Rede<br />
den Partnern und Mitarbeitern, die den<br />
großen Erfolg der GTÜ erst möglich gemacht<br />
haben. Sein Dank galt auch den<br />
vielen Millionen Kunden für ihr über die<br />
Jahre hinweg entgegengebrachtes Vertrauen<br />
in den Service der Stuttgarter<br />
Überwachungsorganisation. jr.<br />
_ Neuer Chef bei TRW-Aftermarket<br />
Der Kfz-Zulieferer TRW hat einen neuen<br />
Chef für den Aftermarket-Bereich. Der<br />
43jährige Alex Ashmore verantwortet<br />
ab sofort als Vice President Aftermarket<br />
das weltweite Ersatzteilgeschäft des<br />
Automobilzulieferers. Ashmore wird das<br />
Aftermarket-Geschäft von der Zentrale<br />
in Neuwied aus leiten. Seit mehr als<br />
20 Jahren ist Ashmore schon bei TRW<br />
und hatte Positionen mit zunehmender<br />
Verantwortung im Marketing und Einkauf<br />
inne. Zuletzt war er General Manager<br />
für die Region Asia-Pazifik, davor<br />
leitete er das europäische Marketing.<br />
In seiner neuen Funktion will er daran<br />
arbeiten, die gute Position von TRW im<br />
Produktbereich „Corner Module“ mit<br />
den Produktgruppen Bremse, Lenkung,<br />
Aufhängung sowie Stoßdämpfer weiter<br />
auszubauen. „TRW hat sich in den vergangenen<br />
Jahren rasant entwickelt. Wir<br />
müssen auch weiterhin eng mit unseren<br />
Kunden zusammenarbeiten, um diesen<br />
genau das anzubieten, was ihr eigenes<br />
Geschäft erfolgreich macht“, erklärt der<br />
Aftermarket-Experte.<br />
Dazu merkt Steve Lunn, Executive<br />
Vice President und Chief Operating Officer<br />
von TRW Automotive, an: „Alex<br />
Der Ersatzteilgeschäftsbereich von TRW<br />
steht unter einer neuen Führung: Alex<br />
Ashmore verantwortet ab sofort als Vice<br />
President Aftermarket das weltweite Ersatzteilgeschäft<br />
des Automobilzulieferers.<br />
Foto: TRW<br />
Ashmore war in seinen vergangenen<br />
Positionen äußerst erfolgreich. Er ist die<br />
richtige Person, um die Erfolgsgeschichte<br />
von TRW Aftermarket weiterzuschreiben.“<br />
jr.
Wir stehen jetzt online<br />
<strong>amz</strong>.de/kba
ückspiegel<br />
Die heute 25-Jährige arbeitet<br />
jetzt in der freien Porsche-<br />
Werkstatt ihrer Eltern in Berlin<br />
Zehlendorf in der Geschäftsführung<br />
und schraubt dennoch<br />
an Kundenautos. Im Team von<br />
Thomas Lundt, ihrem Vater, schaffen<br />
gegenwärtig 20 Mitarbeiter, davon sind<br />
sechs Auszubildende. Der größte freie<br />
Porsche-Betrieb in der Bundeshauptstadt<br />
und einer der größten zwischen<br />
Flensburg und Rosenheim wächst jährlich<br />
beträchtlich. Hunderte Neukunden<br />
kommen jährlich dazu. „Ein Porsche<br />
wird kaum verschrottet. Das Kultauto<br />
braucht jedoch ständig professionelle<br />
Pflege und Instandsetzung“, sagt die<br />
junge Frau. 20<strong>11</strong> verzeichnete Lundtauto<br />
Sportwagen-Service und Oldtimer-Spezialist<br />
um die 2000 Werkstattdurchgänge,<br />
im laufenden Jahr sieht es ähnlich gut<br />
aus. Zusätzlich werden jährlich rund 40<br />
Gebrauchtwagen vermarktet. Für all das<br />
trägt Alicja Lundt-Hahn jetzt als Stellvertreterin<br />
ihres Vaters, der den Familienbetrieb<br />
vor 30 Jahren gründete, eine hohe<br />
Verantwortung.<br />
Als Frau Mann stehen<br />
Alicja bestand Mitte Mai 20<strong>11</strong> ihre Meister-Prüfung<br />
als eine von zwei Frauen<br />
unter fast 100 neuen Meistern dieser<br />
82 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. <strong>11</strong>-<strong>2012</strong><br />
Die Vize-Chefin im Familienunternehmen<br />
in Berlin Lichterfelde, der freien Porsche-<br />
Werkstatt Lundtauto Sportwagen-Service.<br />
Fotos: Kaiser<br />
Die Jüngste<br />
_ Mit 23 Jahren schon Kfz-Meisterin, das schaffen nur ganz wenige.<br />
Dazu in einer Branche, in der noch immer Männer dominieren. Die Zahl<br />
der Frauen, die sich für eine Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin<br />
entscheiden, liegt bundesweit unter drei Prozent. Alicja Lundt-Hahn<br />
avancierte zur jüngsten Meisterin ihres Metiers in Berlin und wohl<br />
auch in Deutschland.<br />
Branche in Berlin. Zuvor erlernte sie<br />
den Beruf einer Kfz-Mechtronikerin,<br />
beendete ihre Lehre ein Jahr wegen<br />
vorbildlicher Leistungen vorzeitig und<br />
verkürzte mit guten Noten auch ihre<br />
Abitur-Zeit. Während des Abis erklärte<br />
ihr ein Lehrer sehr plastisch und letztlich<br />
pädagogisch wertvoll, wie ein Stromkreis<br />
funktioniert.<br />
„Danach ging es vor allem mit Mathe<br />
und Physik steil bergauf, was ja in<br />
unserem Business äußerst wichtig ist“,<br />
sagt sie. Dass sie einmal in die Fußstampfen<br />
ihrer Eltern treten würde, war<br />
so nicht programmiert, obwohl sie schon<br />
an ihrem ersten eigenen Wagen selbst<br />
schraubte. Der Lancia Y musste erst repariert<br />
werden, bevor er fuhr. Aber über<br />
allzu große Kenntnisse auf diesem Feld<br />
verfügte sie nicht. Dennoch überraschte<br />
sie nach dem Abitur 2007 ihre Eltern<br />
mit ihren Plänen, ins Familienunternehmen<br />
einzusteigen und es vielleicht auch<br />
später einmal weiter zu führen. Vater<br />
Thomas Lundt, der auch Obermeister<br />
der Berliner Kfz-Innung ist, war darüber<br />
hocherfreut.<br />
Kunden akzeptieren mich<br />
Tag für Tag steht Alicja als Führungskraft<br />
ihren Mann. Dazu merkt sie: „Das gesamte<br />
Team steht hinter mir, alle helfen<br />
Alicja Lundt-Hahn und Thomas Lundt: Vater<br />
und Tochter, Kfz-Meister und Kfz-Meisterin,<br />
Chef und Stellvertreterin.<br />
mir, die Kunden akzeptieren mich. Dennoch<br />
muss und will ich noch viel lernen“,<br />
sagt sie. Noch fällt es ihr beispielsweise<br />
nicht so leicht, Kunden mitzuteilen,<br />
dass die Reparatur teurer ausfällt als ursprünglich<br />
angenommen, weil während<br />
der Arbeit weitere Teile ausgetauscht<br />
werden mussten. „Obwohl ich dafür ja<br />
am wenigsten kann, sollte ich mein Mitgefühl<br />
besser kontrollieren. Erste Erfolge<br />
stellen sich bereits ein“, berichtet die junge<br />
Frau.<br />
Sich zurücknehmen<br />
Wo Generationen zusammenarbeiten,<br />
gibt es Reibung. Vater Thomas, der das<br />
Unternehmen seit 1981 zu einem Markenzeichen<br />
etablierte, kann wie fast alle<br />
Eltern schwer loslassen. Tochter Alicja bat<br />
ihren Vater zu einem Familiengespräch.<br />
„Über Inhalt, Intensität, Länge und Lautstärke<br />
sage ich nichts. Das ist privat. Aber<br />
seitdem klappt die Zusammenarbeit<br />
bestens. Wenn mein Vater geschäftlich<br />
mehrere Tage unterwegs ist, ruft er nicht<br />
mehr so oft an. In dieser Zeit übernehme<br />
ich die volle Verantwortung. Na klar, bei<br />
heiklen Dingen konsultiere ich ihn nach<br />
wie vor. Das ist selbstverständlich, das<br />
gehört doch dazu.“<br />
Attraktiv und klug<br />
Alicja Lundt-Hahn würde zudem auf jedem<br />
Laufsteg der Welt bestehen: jung,<br />
attraktiv und klug. Die Lady schraubt<br />
auch in ihrer Führungsposition hin und<br />
wieder selbst, trotzdem sind ihre Hände<br />
formvollendet gepflegt. Na ja, sagt sie,<br />
ganz einfach, wenn ich am Auto arbeite,<br />
ziehe ich mir Handschuhe über. Die<br />
24-Jährige gehört zu den gut ausgebildeten<br />
jungen Frauen, die Fuß fassen in einer<br />
Branche, die bislang fast ausschließlich<br />
Männern vorbehalten war. Alicja:<br />
„Ich möchte meinen inoffiziellen Titel<br />
jüngste Kfz-Meisterin schnell loswerden<br />
und gerne an eine andere Frau weiter geben.“<br />
Filipp Kaiser
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