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Raiffeisenbank Murau Ihre Bank im Krankenhaus ... - LKH Stolzalpe

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der Tafel. Die Sprachprobleme sind<br />

enorm! Dies deswegen, weil der Kollege,<br />

der aus dem Englischen ins Chinesische<br />

übersetzt, ebenfalls einige Probleme<br />

hat und spezielle Fachausdrücke<br />

aus dem Englischen erst ins Chinesische<br />

neu übersetzt werden müssen.<br />

An den regungslosen chinesischen<br />

Gesichtern sehe ich, dass so manches<br />

off ensichtlich nicht ankommt. Alle<br />

Damen und Herren haben Angst das<br />

Gesicht zu verlieren, daher nicken sie<br />

sicherheitshalber auf jeden Fall auch<br />

dann, wenn sie nichts verstanden haben.<br />

Nachmittags Fortsetzung des<br />

Kurses. Zunehmende Off enheit, Gelächter<br />

und Mitarbeit.<br />

Die Reihen lichten sich, da einige der<br />

Anwesenden doch gemerkt haben,<br />

dass die Hüftsonographie für sie nichts<br />

mehr ist (Altersgründe?). Nach dem<br />

Ende des Kurses um ca. 18:00 zerbricht<br />

die Hoff nung sofort ins Hotel<br />

gehen zu können. Stattdessen ist ein<br />

Dinner mit allen Kursteilnehmern <strong>im</strong><br />

Extraraum mit dem Präsidenten angesagt.<br />

Während mir der Präsident rührend<br />

eine chinesische Leckerei nach der<br />

anderen selbst auf meinen Teller legt,<br />

wird in der 12-Mann-Gruppe die<br />

Schnapsfl asche innerhalb weniger Minuten<br />

durch Zuprosten geleert.<br />

Im Angesicht der chinesischen Köst-<br />

Ultraschallkurs<br />

lichkeiten lasse ich alle guten Vorsätze<br />

fallen und halte mich auch an den<br />

chinesischen Schnaps bis mich die<br />

trüben Fischaugen auf meinem Teller<br />

zunehmend freundlich anlächeln. Das<br />

gedörrte Seepferdchen nehme ich in<br />

einem unbeobachteten Augenblick zu<br />

mir und lasse es in der Jackentasche<br />

verschwinden. Es soll mir als Souvenir<br />

zuhause dienen.<br />

5. Tag<br />

Heute bin ich schlauer und esse zum<br />

Frühstück nur Kuchen. Das Schlappern<br />

und Schmatzen meiner Kollegen<br />

am Tisch be<strong>im</strong> Schlürfen der Suppe ist<br />

beachtlich und gehört off ensichtlich<br />

zum guten Ton. Anschließend Fahrt<br />

ins <strong>Krankenhaus</strong>. In einem kleinen<br />

Raum drängen sich die Kollegen und<br />

viele Sonographer, die z.T. noch Anoraks<br />

anhaben, obwohl es eine brütende<br />

Hitze hat. Es wird die Abtasttechnik<br />

demonstriert, was allgemeines Erstaunen<br />

hervorruft. Gleichzeitig scheint ein<br />

Fototermin ausgemacht zu sein, da von<br />

den 70 Teilnehmern nahezu jeder von<br />

mir und den Kindern ein Foto haben<br />

möchte. Be<strong>im</strong> Kurs bin ich mir nicht<br />

ganz so sicher, ob die Kollegen überhaupt<br />

noch etwas verstehen. Etwas resignierend<br />

gehen wir zum Mittagessen.<br />

Be<strong>im</strong> Anblick der Räume und der Tische<br />

<strong>im</strong> Restaurant würde bei uns jeder<br />

Hygieniker auf der Stelle tot umfallen.<br />

Die Muscheln und die Seegurken sind<br />

mit dem gekochten Kohl ruck zuck<br />

hinuntergewürgt und zurück geht es<br />

zum Kurs. Es wird noch ein bisschen<br />

an Sonogrammen geübt. Anschließend<br />

wird das Behandlungsschema erklärt.<br />

Um 15:00 kapituliere ich endgültig<br />

und es geht zurück ins Hotel.<br />

Um 18:00 ist Abreise vom Hotel.<br />

Überraschend für mich, dass mir noch<br />

ein riesiges Nylonsackerl mit warmen<br />

zubereiteten Speisen und Essstäbchen<br />

in die Hand gedrückt wird, weil ich ja<br />

kein Abendessen habe und nun zum<br />

Reisetagebuch<br />

Zug muss. Wir fahren zum Bahnhof.<br />

Alles ist riesig in China. Wir werden<br />

mehrmals mit den Fahrkarten kontrolliert<br />

und werden auf ein Zeichen hin in<br />

militärischer Ordnung durch die Halle<br />

zum Bahnsteig geführt und dort in<br />

einem speziellen Bereich aufgesellt.<br />

Alles unter strenger Anweisung von<br />

Uniformierten. Der Zug donnert heran:<br />

ich habe noch nie so einen langen<br />

Zug gesehen. 2 riesige Dieselloks davor,<br />

dahinter unabsehbare Mengen an<br />

Waggons.<br />

Der begleitende Kollege bricht unter<br />

dem Gewicht meines Koff ers fast<br />

nieder, fi ndet aber das Abteil. Es ist<br />

ein Schlafwagenabteil mit 4 Liegen.<br />

Ich liege oben. Plötzlich geht die Tür<br />

auf und 4 Kollegen vom Kurs stehen<br />

in der Tür, drängen herein, lassen sich<br />

ungeniert auf den unteren Betten nieder<br />

und bombardieren mich noch mit<br />

Fragen und Zeichnungen.<br />

Nach ½ Stunde ist soweit alles geklärt<br />

und ich wage den Gang auf die Toilette.<br />

Der Hygieniker hätte den Ort<br />

sofort geschlossen! Es ist ein Loch <strong>im</strong><br />

Boden. Der Zug donnert mit hoher<br />

Geschwindigkeit dahin und rüttelt<br />

mich in meinem oberen Bett langsam<br />

in den Schlaf. 04:45. Das Ende der Zugreise<br />

naht.<br />

Peking – Hauptbahnhof:<br />

Unmengen von Leuten! Alles rennt,<br />

schubst und drängelt ohne Rücksicht.<br />

Be<strong>im</strong> Ausgang nochmals Fahrkartenkontrolle<br />

bevor man auf den riesigen<br />

Vorplatz des Bahnhofs hinausgeht. Wo<br />

ist der Bus zum Flughafen?<br />

Ankunft auf dem Flughafen um ca.<br />

07:00 Uhr. Er ist unhe<strong>im</strong>lich groß und<br />

von extremer Sauberkeit. Schlussendlich<br />

trete ich mit der AUA die He<strong>im</strong>reise<br />

an. Knapp 11 Flugstunden bis<br />

Wien erwarten mich.<br />

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