aktuelle ausgabe (.pdf) - Landesverband Amateurtheater RLP
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Gemeinsam ist beiden Geehrten, die ihre Auszeichnungen mit großer Freude entgegennahmen, die frühe Faszination,<br />
Begeisterung und erste Erfahrungen mit dem Theater, das sie von Kindesbeinen an bis heute nicht mehr losgelassen<br />
hat. (Katrin Kellermann, Pressereferentin BDAT)<br />
Niedersächsischer Verdienstorden für Norbert Radermacher<br />
„Theater ist Leben“<br />
Für seine herausragenden Verdienste um das niedersächsische und deutsche <strong>Amateurtheater</strong> sowie die<br />
Theaterpädagogik ist Norbert Radermacher am 27. November im Gästehaus der Landesregierung in Hannover mit<br />
dem Verdienstkreuz 1. Klasse des Niedersächsischen Verdienstordens geehrt worden. Die Ministerin für<br />
Wissenschaft und Kultur, Professor Dr. Johanna Wanka, überreichte die von Ministerpräsident David McAllister selten<br />
verliehene Auszeichnung und skizzierte in ihrer Laudatio zentrale Stationen seines Engagements.<br />
Als Oberstudienrat am Gymnasium Georgianum in Lingen erarbeitete Norbert Radermacher 1980 ein Konzept für den<br />
Aufbau eines Theaterpädagogischen Zentrums (TPZ), das noch im gleichen Jahr realisiert wurde und dessen Leitung<br />
er bis 2006 inne hatte. Mit Unterstützung seines Teams entwickelte sich die Einrichtung zu einer der größten<br />
Bildungseinrichtungen Europas im Kontext von Theaterpädagogik und <strong>Amateurtheater</strong> für alle Zielgruppen.<br />
Neben seinem breitenkulturellen Engagement für die Region würdigte die Ministerin auch den Einsatz auf nationaler<br />
und internationaler Ebene. So nahm der aktive Netzwerker zahlreiche ehrenamtliche Funktionen, u. a. als<br />
Kuratoriumsvorsitzender beim Fonds Darstellender Künste oder als langjähriger Direktor des Europäischen Zentrums<br />
des Weltamateurtheaterverbandes AITA/IATA wahr. Seit 2000 leitet Radermacher als Präsident den Bund Deutscher<br />
<strong>Amateurtheater</strong> (BDAT) und hat sich hier vor allem auch kulturpolitisch für das <strong>Amateurtheater</strong> und die vielen<br />
ehrenamtlich Aktiven eingesetzt. Seine Idee zur Entwicklung eines Deutschen <strong>Amateurtheater</strong>preises als Anerkennung<br />
und Würdigung der besonderen Qualität des <strong>Amateurtheater</strong>s und des ehrenamtlichen Engagements fand Eingang in<br />
den Schlussbericht der Enquète-Kommission „Kultur in Deutschland“ und konnte in diesem Jahr bereits zum zweiten<br />
Mal vom BDAT durchgeführt worden.<br />
Exemplarisch für sein nachhaltiges Wirken benannte die Ministerin die Idee für ein Welt-Kindertheater-Fest, ein<br />
Festival von Kindern für Kinder, das erstmals 1990 in Lingen durchgeführt wurde.<br />
Seitdem findet es alle zwei Jahre in verschiedenen Ländern der Welt statt und kehrt alle vier Jahre an seinen<br />
Geburtsort nach Lingen zurück. Ein weiteres wichtiges Anliegen war Radermacher auch die Implementierung eines<br />
Instituts für Theaterpädagogik. Im Jahr 1993 gab er zusammen mit Bernd Ruping, dem heutigen Leiter des Instituts,<br />
die Initialzündung für den Aufbau des Studiengangs Theaterpädagogik in Lingen. Hier unterrichtete er im Bereich<br />
„Kulturmanagement" und er sei Ansprechpartner und Ratgeber für Studierende.<br />
Auch seinen Einsatz für benachteiligte Kinder und Jugendliche, z. B. Straßen- und Waisenkinder, hob die Ministerin<br />
hervor und verwies in diesem Kontext auf seine Idee zur Gründung der Kinderhilfsorganisation „Arts by Children“<br />
(2008) und den Bau eines Waisenhauses in Bangladesch.<br />
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