Akzente 11_05.indd - Nordzucker AG
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Male Karpaty – nicht nur der Veltliner<br />
gedeiht in den kleinen Karpaten<br />
Starke Regionen bei <strong>Nordzucker</strong><br />
und was sie auszeichnet<br />
In <strong>Akzente</strong> 1/2005 haben wir mit einer<br />
Portraitreihe starker Anbauregionen im<br />
Einzugsgebiet der <strong>Nordzucker</strong> begonnen.<br />
In dieser Ausgabe stellen wir die<br />
Region Male Karpaty (kleine Karpaten)<br />
in der Slowakei vor.<br />
Rund 70 Kilometer südöstlich vom<br />
slowakischen Werk Trencianska Tepla<br />
liegt die Anbauregion Male Karpaty<br />
(kleine Karpaten). In diesem Gebiet<br />
werden im weitläufigen Tal der „Vah“<br />
rund 2.000 Hektar Rüben von 22 Betrieben<br />
angebaut. Die durchschnittliche<br />
Rübenanbaufläche beträgt 92 Hektar.<br />
Die Betriebe bewirtschaften eine<br />
durchschnittliche Gesamtbetriebsfläche<br />
von etwa 1.300 Hektar und sind als<br />
Agrargenossenschaften organisiert. Es<br />
handelt sich um Gemischtbetriebe, die<br />
neben dem Acker- und Feldfutterbau<br />
auch Tierproduktion betreiben.<br />
Besonders sympathisch macht die<br />
Region der in den Talrandlagen verbreitete<br />
Weinanbau. Wohlschmeckende<br />
Weißweine wie der Veltliner, der<br />
Silvaner oder der Riesling machen<br />
der Region alle Ehre.<br />
Ein Ackerbaugebiet mit Potenzial<br />
Die natürlichen Voraussetzungen für<br />
den Ackerbau mit fruchtbaren Braunerden<br />
aus Löss und einem mittleren<br />
Jahresniederschlag von rund 620 Milli-<br />
<strong>Nordzucker</strong>-Anbaugebiete Slowakei<br />
Trnava<br />
Trencianska Tepla<br />
metern sind hervorragend. Allerdings<br />
sind aufgrund der schlechten produktionstechnischen<br />
Voraussetzungen,<br />
bedingt durch die geschichtliche Entwicklung,<br />
noch im Jahr 2000 nur 34<br />
Tonnen Rüben pro Hektar mit einem<br />
Zuckergehalt von 15,6 Prozent geerntet<br />
worden. Durch enorme Umstellungen<br />
in der Produktionstechnik in Verbindung<br />
mit großen Investitionen im<br />
Bereich der Sä-, Bodenbearbeitungs-<br />
und Erntetechnik konnten im Jahr<br />
2004 bereits 47 Tonnen pro Hektar<br />
mit 17,6 Prozent Zuckergehalt erzielt<br />
werden. In 2005 liegt die Ertragserwartung<br />
bei 54 Tonnen pro Hektar<br />
und 16,5 Prozent Zuckergehalt.<br />
Volle Nutzung der Vegetationszeit<br />
bei ausgefeilter Produktionstechnik<br />
In der Region Male Karpaty beginnt<br />
die Aussaat möglichst früh, etwa ab<br />
20. März jeden Jahres. Von der gesamten<br />
Saatfläche werden mit steigender<br />
Tendenz etwa 35 Prozent in Mulchsaat<br />
und 65 Prozent konventionell nach<br />
Pflugfurche bestellt. Dabei zeigen die<br />
Erfahrungen mit der Mulchsaat eine<br />
Wasserersparnis, die im typischerweise<br />
trockenen Monat Juli den Rüben zu<br />
Gute kommt. Die Ertragsschwankungen<br />
zwischen den Jahren haben sich<br />
auf diesen Flächen deutlich reduziert.<br />
Die mineralische Düngung wird an die<br />
vorhandenen Nährstoffgehalte der<br />
Böden angepasst, jede Fläche wird<br />
nach der EUF-Methode analysiert. Im<br />
Mittel beträgt die Stickstoffdüngung<br />
75 Kilogramm Stickstoff (N) pro Hektar.<br />
Auch die Unkrautbekämpfung wurde<br />
konsequent an die auflaufende Unkrautflora<br />
angepasst. Prophylaktische<br />
Maßnahmen im Vorauflauf gehören<br />
nahezu der Geschichte an.<br />
<strong>Akzente</strong> Dezember 2005 I Rübe I 19<br />
Dr. Ulf Wegener,<br />
Rübenmanagement<br />
International<br />
Nach flacher Saatbettbereitung erfolgt die Zuckerrübenaussaat<br />
mit moderner Drilltechnik<br />
Um das Zuckergehaltsniveau zu steigern,<br />
werden ausschließlich rizomaniatolerante<br />
zuckergehaltsbetonte Sortentypen (Z-<br />
und NZ-Sorten) angebaut. Das Saatgut<br />
ist zu 100 Prozent mit Montur gebeizt.<br />
Entwicklung von Rübenertrag und Zuckergehalt<br />
in der Region Male Karpaty<br />
Rübenertrag (t/ha) Zuckergehalt (%)<br />
*Schätzung<br />
t/ha<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
0<br />
50<br />
45<br />
15,6 15 15,5<br />
34<br />
16,8<br />
40<br />
2000 2001 2002 2003 2004<br />
%<br />
54*<br />
20<br />
47 17,6<br />
16,5*<br />
15<br />
2005<br />
In der Infektionszeit ab Ende Juni wird<br />
die Entwicklung der relevanten Blattkrankheiten<br />
intensiv beobachtet, um<br />
termingerecht Bekämpfungsmaßnahmen<br />
vorzunehmen. In diesem Zusammenhang<br />
hat sich die Warnung der<br />
Betriebe über zentral verschickte SMS<br />
bewährt.<br />
Entscheidend auf dem Weg der Ertragssteigerung<br />
war aber auch die Reduzierung<br />
der Ernteverluste. Dazu wurde<br />
die sechsreihige Rodung im Umfang<br />
deutlich ausgebaut. Mittlerweile wird<br />
nahezu die gesamte Fläche mit modernen<br />
sechsreihigen Rodesystemen<br />
geerntet. u<br />
10<br />
5<br />
0