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Das neue ultraflache MacBook Air. - beim LSO

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hören und Sprechen – hören verbindet<br />

<strong>Das</strong> Institut Spezielle Pädagogik und Psychologie ISP der Ph gibt<br />

im Rahmen des europäischen logopädie-tages (6. März) Einblicke<br />

in den Studiengang logopädie in basel.<br />

lauteinWörtern identifizieren –hör-und Sprechübung am logopädischenDienst<br />

Olten. Foto: archiv.<br />

<strong>Das</strong>s Hören nicht gleich Hören ist, gehört<br />

zu den vielen interessanten Lernfeldern,<br />

welche die Studierenden der Logopädie<br />

am ISP in Basel fächerübergreifend verarbeiten.<br />

Verlangen Unterscheidungen wie die zwischen<br />

peripherem und zentralem Hören<br />

sowie zwischen auditiver Wahrnehmung<br />

und auditiver Sprachwahrnehmung bereits<br />

ein vertieftes Eindenken in die Materie,<br />

eignen sich Logopädiestudierende über<br />

weitere Ausdifferenzierungen das fachspezifische<br />

Modelldenken an. Gelingt eine<br />

auditive Leistung nicht wie erwartet, muss<br />

dahinter nämlich keineswegs ein originär<br />

auditives Problem stehen. <strong>Das</strong> soll am Beispiel<br />

der Lautverarbeitung gezeigt werden:<br />

● Auditive Lautwahrnehmung ist notwendig<br />

involviert in phonologisches Erkennen<br />

und in phonologische Bewusstheit, ohne<br />

dass diese drei Teilleistungen gleichgesetzt<br />

werden dürften.<br />

● Wird etwa im Rahmen einer phonologischen<br />

Therapie das «phonologische<br />

Erkennen» (Fox) geübt, wird normalerweise<br />

mit auditiven Stimuli gearbeitet.<br />

Der Fall der nicht gelingenden Zuordnung<br />

zu einem Lautsymbol ist aber nicht auf<br />

fehlende auditiv-rezeptive Diskrimination<br />

von Ziel- und Ersatzlaut zurückzuführen,<br />

sondern auf fehlende oder instabile mentale<br />

Repräsentationen der Laute oder<br />

phonologischen Merkmale. Angenommene<br />

Ursache für die Fehlleistung ist fehlendes<br />

linguistisches Wissen und Können. Da<br />

Wahrnehmungsleistungen – top down –<br />

von vorhandenem Wissen gesteuert sind,<br />

kann der Hörer oder die Hörerin einen<br />

Laut beziehungsweise eine Lautgruppe<br />

nicht als solche erkennen, wenn er, sie<br />

nicht über entsprechende Repräsentationen<br />

verfügt.<br />

● Soll ein Kind Laute in Wörtern identifizieren,<br />

wird damit zwar auch an der auditiven<br />

Wahrnehmung der Laute gearbeitet,<br />

scheitert es aber an dieser Aufgabe, darf<br />

nicht ohne Weiteres auf eingeschränkte<br />

auditive Lautwahrnehmung geschlossen<br />

werden. Denn für die Feststellung eines<br />

Lautsegments in einer sprachlichen Einheit<br />

ist neben der bewusstseinsunabhängigen<br />

zentralen Verarbeitung dieses Lautes die<br />

metasprachliche Auseinandersetzung vonnöten:<br />

eine Einsicht in den formalsegmentalen<br />

Aufbau gesprochener Sprache – die<br />

phonologische Bewusstheit nämlich.<br />

● In den Vorlesungen der sogenannten<br />

Bezugswissenschaften wie HNO und<br />

Phoniatrie werden anatomische Grundlagen,<br />

Diagnostik und medizinische<br />

BKS AARGAU<br />

pädAGOGISche hOchSchUle fhnW<br />

Versorgung bei peripheren und zentralen<br />

Hörstörungen gelehrt. In den Seminaren<br />

der diagnostisch-therapeutischen Module<br />

wie zum Beispiel in der Lehrveranstaltung<br />

«Interpersonelle Wahrnehmung» wird die<br />

Relevanz der am Hören beteiligten Teilfunktionen<br />

für die Kommunikation und<br />

die Sprachverarbeitung auf den verschiedenen<br />

Ebenen behandelt. Berufspraktische<br />

Erfahrungen mit Kindern und Jugendlichen<br />

mit Sprach- und Hörstörungen wie<br />

die oben skizzierten, erlauben schliesslich<br />

die selbständige Hypothesenbildung,<br />

welche die individuelle logopädische Arbeit<br />

letztlich auszeichnet. <strong>Das</strong> Studium der<br />

Logopädie stellt wie die Berufsausübung<br />

einen gehörigen Anspruch, abstrakte<br />

Theorie und kreative Praxis zu verbinden.<br />

Anja Blechschmidt, Ursina frauchiger,<br />

Simone Kannengieser ISp<br />

www.fhnw.ch/ph/isp.<br />

eInBlIcKe In dIe<br />

lOGOpädIe Im mäRZ<br />

Y Mittwoch, 2. März, 18 bis 19.30 Uhr:<br />

Logopädie – was ist das?<br />

Themenzimmer zum Thema Logopädie<br />

und was Logopädie bewirken kann;<br />

Y Montag, 21. März, 18 bis 19.30 Uhr:<br />

Wie Kinder Sprache erwerben und wie<br />

Eltern den Spracherwerb ihrer Kinder<br />

unterstützen können:<br />

Informationen zum Spracherwerb und<br />

anschauliche Anregungen für die Förderung<br />

der Sprachfähigkeiten von Kindern;<br />

Y Donnerstag, 31. März, 18 bis 19.30<br />

Uhr: Aussprachestörungen von Kindern:<br />

von «Lispeln» bis «unverständlich»:<br />

Einführung in das Spektrum der Aussprachestörungen,<br />

Hintergründe und<br />

mögliche Ursachen dieser Sprach- und<br />

Sprechstörungen.<br />

Alle drei öffentlichen Workshops finden<br />

am ISP in Basel statt: Steinentorstrasse 30,<br />

1. Stock.<br />

Zudem findet am Sonntag, 6. März,<br />

der europäische Tag der Logopädie statt:<br />

www.logopaedie.ch.<br />

Schulblatt AG/SO | 4/2011<br />

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