Zwei neue Partner für eine gute, «alte» Idee - HC Kriens-Luzern

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50-Prozent-Job auf einem Treuhandbüro in Hergiswil als Abwechslung zum Handballsport. 1. Mannschaft beförderte. «Er hat mir Vertrauen und Verantwortung gegeben. Diese Zeit war Gold wert», blickt Hofstetter zurück. Auch in der NLA sitzt Hofstetter nicht nur auf der Bank. Zwar hat der Rückraumspieler auf der Spielmacher-Position mit Nyffenegger, sowie im linken Aufbau mit Steiger und Yalciner harte Konkurrenz. Doch Gelegenheit, sein Können zu zeigen, erhielt er bisher reichlich. Die Provokation von Goran Perkovac Das verdankt er nicht zuletzt seinem Naturell. «Ich habe Respekt vor dem Gegner, aber keine Berührungsängste. Ich bin jung und unbekümmert», erklärt er seine Unerschrockenheit. Und: «Ich war stets grösser und kräftiger, als meine Altersgenossen.» Mutter Natur alleine verdankt er die Robustheit aber nicht, sie ist auch das Ergebnis harter Arbeit im Kraftraum. Das passt zu seiner Spielweise, die auf Kampf ausgerichtet ist. «Ich bin keiner, der aus der Distanz trifft. Ich muss in die Zweikämpfe gehen, um mir Chancen zu kreieren.» Das lässt sein Auftreten mitunter eigennützig erscheinen, ein Attribut, das einem Regisseur nicht gut ansteht. Nationaltrainer Perkovac sagte deshalb: «Tom muss mehr für das Team arbeiten. Momentan sehe ich seine Zukunft eher am Kreis.» Worte, die nicht ganz ernst gemeint waren, die ihre Wirkung aber nicht verfehlten. «Seither bin ich mannschaftsdienlicher geworden», sagt Hofstetter. KREISLÄUFER Hofstetter will BWL studieren Ein Teamplayer ist er auch privat. Wann immer möglich besucht er seine Familie und Freunde zu Hause in Magglingen und Biel. In Kriens bildet er gemeinsam mit Jeffrey Jundt, der in der U17-Elite der SG Pilatus spielt, eine Wohngemeinschaft. Bezahlt wird sie vom Verein, zusätzlich zu einem Gehalt, von dem es sich leben lässt. «Ich muss auf nichts verzichten. Ich bin ein bescheidener Mensch», so Hofstetter. Seit Februar arbeitet der ehemalige Gymnasiast in einem 50-Prozent-Pensum auf einem Treuhandbüro in Hergiswil, wo auch die Geschäftsstelle des HC Kriens-Luzern untergebracht ist. Konzentriert und motiviert – Teamplayer Tom. MENSCHEN 2011 endet sein Vertrag in der Zentralschweiz, dann will er Betriebswirtschaftslehre studieren. Wohin es ihn dann sportlich ziehen wird, weiss er noch nicht. «Ich kann mir auch vorstellen, hier zu bleiben.» Kriens-Luzern und Tom Hofstetter, das scheint zusammen zu passen. Beide befinden sich am Anfang der Entwicklung, beide haben Grosses vor. Zunächst steht die erstmalige Teilnahme an der Finalrunde und die Qualifikation für den Europacup im Fokus. Nicht am Bildschirm im Internet. Sondern auf der «Platte». Stephan Santschi APRIL 2010 59
Der 28-jährige Slowene Andraz Podvrsic. Portrait von HCK-Kreisläufer Andraz Podvrsic Kreisläufer, Kriens und Krabbelstunde Sein Name ist zwar ein Zungenbrecher. Das aber ist gerade schon das einzige Hindernis bei der Integration des Slowenen Andraz Podvrsic in der HCK-Familie. Der Kreisläufer spielt seit letztem Sommer beim HC Kriens-Luzern und fühlt sich pudelwohl in der Innerschweiz. Der sympathische Hüne spricht über die Schweiz, Slowenien und den HCK – und wie er sich mit seiner Familie in Kriens eingelebt hat. Ortstermin Kriens. Eine Mietwohnung im Brunnmattquartier. Im ersten Stock zu Hause ist Familie Podvrsic. Ganz offensichtlich wirklich zu Hause. Gemütlich eingerichtet, an den Wänden jede Menge Kinderzeichnungen, die von neuen Erlebnissen der Kids zeugen. Kein Wunder: Familie Podvrsic ist erst seit etwas über einem halben Jahr hier, da fehlt es nicht an Neuem, das es zu endecken und dann zeichnerisch festzuhalten gibt. Der Slowene Andraz Podvrsic (28) hat als Vollbluthandballer sein erstes Auslandengagement angenommen. Das letzte Angebot aus Spanien schlug er aus, weil die Geburt des zweiten Kindes anstand. Seit aber die beiden Kinder etwas grösser sind, ist Andraz wieder offen. Gerade rechtzei- KREISLÄUFER tig kam da das Angebot aus Kriens, um mit der Familie zusammen in eine neue Welt aufzubrechen … Handballer auf Umwegen Andraz Podvrsic wuchs mit seiner Familie in Grosuplje auf (20 km von der slowenischen Hauptstadt Ljubljana entfernt). Wie fast jeder Slowene spielte auch er zuerst Basketball. «Mit zehn Jahren hat mich mein bester damaliger Kumpel überzeugt, zum Handball zu wechseln.» Er ist dabei geblieben. Während zehn Jahren spielte er für seinen Stammverein RK Rudar Trbovlje, anschliessend noch für RK Riko Ribnica Hise, ehe er in die Schweiz zum HCK gekommen ist. Gut sechs Jahre davon als Profihandballer. Zuerst als Aufbauer, MENSCHEN bevor die Trainer seine Gardemasse am Kreis einsetzen wollten. Bevor der Sport zu seinem Beruf wurde, hat Andraz Podvrsic in der Studentenstadt Ljubliana ein Betriebswirtschafststudium erfolgreich abgeschlossen. «Schon möglich, dass ich nach meiner sportlichen Karriere wieder in diesem Bereich einsteigen werden.» Möglich aber auch, dass er einmal als Trainer tätig wird. Typisch eben: Das «Abenteuer Handball» hat für den bulligen Kreisläufer beim HC Kriens eben erst begonnen. Dazu gehört auch, das heute noch nicht jeder Schritt ins Detail vorgezeichnet ist. So geniesst Andraz den Moment: Sport als Beruf, Vor seiner Handballkarriere studierte Andraz Betriebswirtschaft. APRIL 2010 61
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