zpplateau zeitung - PZ Seefeld
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AK-Präsident Erwin Zangerl:<br />
„Es ist genug für alle da!“<br />
Nie war der Unterstützungsfonds<br />
so wertvoll wie heute, sagt AK<br />
Präsident Erwin Zangerl. Oft nur<br />
ein Mosaiksteinchen in Zeiten<br />
von Not - aber ein Rettungsanker<br />
und Signal für Solidarität.<br />
Die Mitarbeiter in der AK Tirol<br />
sind laufend mit Notlagen von Arbeitnehmern<br />
und ihren Familien<br />
konfrontiert. Das teure Wohnen<br />
und die oft niedrigen Einkommen<br />
von Alleinverdienern führen<br />
immer häufiger zu Problemen,<br />
ganz zu schweigen von Arbeitslosigkeit<br />
oder Krankheit.<br />
Die scheinbar kleinen Katastrophen<br />
sind für unsere Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmer oft<br />
unüberwindbar und vielfach Exis -<br />
tenz bedrohend. Wir lassen unsere<br />
Mitglieder in schwierigen Zeiten<br />
nicht im Stich. Deshalb hat die AK<br />
Tirol den Unterstützungsfonds ins<br />
Leben gerufen.<br />
Es wurde bereits mehr als 1.000<br />
Mal geholfen, die AK Tirol konnte<br />
dabei mit mehr als 400.000 Euro<br />
die drängendste Not lindern.<br />
Neben der raschen finanziellen<br />
Hilfe zum Durchatmen geht es<br />
auch um Beratung und Überlegungen<br />
wie es in Zukunft weitergehen<br />
soll.<br />
Unsere Fälle zeigen deutlich: Die<br />
Not macht nirgendwo Halt.<br />
Krankheit, Invalidität, Arbeitslosigkeit,<br />
Trennung, ein plötzlicher<br />
Unglücksfall. Tritt ein unverschuldetes<br />
Problem ein, löst dies vielfach<br />
einen Dominoeffekt aus, eine<br />
Abwärtsspirale setzt sich in Gang.<br />
Was besonders bedenklich stimmt:<br />
Trotz hoher Sicherheit in unserem<br />
Land, klaffen große soziale Löcher,<br />
die sich am Schicksal Einzelner besonders<br />
drastisch zeigen.<br />
Für unschuldig in Not Geratene<br />
gibt es keinen Euro-Schutzschirm.<br />
Am Rand der Gesellschaft ist der<br />
Abgrund steil und der Fall wird<br />
tief. Der AK-Unterstützungsfonds,<br />
die vielen sozialen Organisationen<br />
und ehrenamtlichen Vereine, sie<br />
kommen oft gar nicht mehr nach,<br />
zu helfen, wenn sich soziales Elend<br />
breit zu machen droht.<br />
Was bitter hochkommt sind Sätze<br />
wie: „Wir müssen jetzt alle unseren<br />
Wünsche. Die scheinbar kleinen Wünsche und Sorgen sind oft die größten.<br />
Beitrag leisten.“ Wirklich alle?<br />
Oder könnten einmal diejenigen<br />
ausgenommen werden, die jetzt<br />
schon täglich kämpfen. Ist es nicht<br />
möglich, ein Netz zu spannen, das<br />
geknüpft ist aus persönlicher Beratung<br />
und Krisenhilfe, finanzieller<br />
Unterstützung und menschlichem<br />
Beistand? Das würde unsere Gesellschaft<br />
nach vorne bringen.<br />
Damit niemand auf der<br />
Strecke bleibt.<br />
Dabei ist genug für alle<br />
da! Reichtum und<br />
Wohlstand sind nur<br />
sehr ungleich verteilt.<br />
Tirol braucht höhere<br />
Einkommen gerade im<br />
Niedriglohnbereich, erschwinglicheWohnungen<br />
und faire Lebenshaltungskosten.<br />
Da<br />
braucht die Politik<br />
keine Armutsstudien in<br />
Auftrag geben. Stattdessen<br />
gezielte Förderungen.<br />
Für all jene, die<br />
nicht auf der Sonnenseite<br />
leben und die<br />
auch faire Chancen in<br />
unserer Gesellschaft<br />
vorfinden sollten.<br />
Damit sich Elend nicht<br />
vererbt, sondern endlich<br />
weniger wird, im<br />
zehnt- oder zwölftreichsten<br />
Land der<br />
Welt.<br />
Tirol bietet nur dann<br />
die Grundlage für ein<br />
gutes Leben für alle, wenn sie auch<br />
allen eine gerechte Teilhabe an den<br />
wirtschaftlichen Gütern ermöglicht.<br />
Es braucht gerechte Beiträge<br />
von Gewinnen und hohen Vermögen<br />
zur Gemeinwohlfinanzierung,<br />
existenzsichernde Sozialleistungen<br />
und eine gerechte Verteilung der<br />
Arbeit, dann ist auch genug für alle<br />
da.<br />
Viertes Interalpen<br />
Culinarium<br />
Außergewöhnliche Geschmackserlebnisse,<br />
kreative Speisen und dazu<br />
edle Tropfen gab es im Herbst im<br />
Interalpen-Hotel Tyrol zu genießen.<br />
An drei Abenden sorgten sieben<br />
Spitzenköche für die Gaumenfreuden.<br />
Bei herzhaften Köstlichkeiten<br />
von Christoph Zangerl,<br />
Franz Fuiko, Thorsten Probost,<br />
Marcus G. Lindner, Mario Lohninger<br />
und vielen mehr konnte<br />
man die Seele baumeln lassen. Passend<br />
zum Kochgipfel erhielten alle<br />
Teilnehmer als Gastgeschenk eine<br />
Pfeffermühle.<br />
36 17. DEZEMBER 2010 plateau<strong>zeitung</strong><br />
Foto: Sven Vietense