2/10 als PDF... - Österreichischer Zivil-Invalidenverband
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Ausgesprochen gewagt<br />
In Anbetracht steigender<br />
Zahlen von Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmern mit<br />
Behinderungen bzw. begünstigt<br />
behinderter Personen sollte<br />
diese Studie des NPO-Institutes<br />
neue Erkenntnisse zum Umgang<br />
mit materiellen sowie immateriellen<br />
Barrieren im arbeitsmarktpolitischen<br />
Miteinander liefern.<br />
Die Studienergebnisse betreffend<br />
bauliche Barrieren<br />
werden im Rahmen des<br />
Dienstleistungsangebotes von<br />
ÖZIV ACCESS umgesetzt.<br />
Wie gezeigt werden konnte, stellen<br />
diese Barrieren jedoch nur<br />
einen Aspekt der Integration von<br />
Menschen mit Behinderungen in<br />
die Arbeitswelt dar.<br />
Vermittlungshemmnisse diffuserer<br />
Art wie z. B. ein <strong>als</strong><br />
„zu rigide“ empfundener<br />
Kündigungsschutz, Sorge über<br />
verminderte oder unzureichende<br />
Leistungsfähigkeit oder gar<br />
Klage (!?) über „zu geringe“<br />
Bewerberinnen und Bewerber<br />
mit Behinderungen, die in der<br />
Studie von Seiten der Wirtschaft<br />
genannt werden, finden Eingang<br />
in die Tätigkeitsbereiche von<br />
ÖZIV SUPPORT sowie der ÖZIV<br />
ARBEITSASSISTENZ.<br />
Dass einer großflächigeren<br />
Integration von Menschen<br />
mit Behinderungen in den<br />
Arbeitsmarkt u. a. die „zu<br />
geringe“ Anzahl Bewerberinnen<br />
und Bewerber entgegensteht,<br />
kann aus Sicht der<br />
Arbeitsassistenz – wenn schon<br />
nicht mittels Gegenstudie ent-<br />
kräftet – so doch zumindest<br />
relativiert werden. Zum Einen<br />
mit dem Hinweis, dass ein weiteres<br />
Studienergebnis besagt,<br />
dass „Neueinstellungen von<br />
Personen mit Behinderungen<br />
von der Mehrheit mit Skepsis<br />
betrachtet“ werden.<br />
Zudem muss in diesem<br />
Zusammenhang erwähnt werden,<br />
dass sich Personen mit<br />
Behinderungen, die sich zum<br />
x-ten mal auf eine freie Stelle<br />
bewerben, gut überlegen (müssen),<br />
ob Sie sich lieber dem<br />
Vorurteil/Vorwurf der verminderten<br />
Leistungsfähigkeit stellen,<br />
indem Sie ihre Behinderung<br />
offenlegen, oder – im wahrsten<br />
Sinn des Wortes – die Zähne<br />
zusammenbeißen und arbeiten,<br />
um genau dieses Vorurteil zu<br />
entkräften.<br />
Die Problematik, eine<br />
Behinderung (die an sich noch<br />
keine Aussage über eine mögliche<br />
Leistungsminderung<br />
am konkreten Arbeitsplatz<br />
ist) bekannt zu geben, kann<br />
absolut belastend wirken<br />
und verursacht regelmäßig<br />
bei unseren Klientinnen und<br />
Klienten Diskussions- und<br />
Beratungsbedarf – sowohl bei<br />
SUPPORT <strong>als</strong> auch bei der ÖZIV<br />
ARBEITSASSISTENZ.<br />
Fragen wie „Soll ich es sagen“,<br />
„Wann soll ich es sagen“, „Muss<br />
ich es bekannt geben“ oder<br />
„Wie verhalte ich mich bei der<br />
Bewerbung am geschicktesten,<br />
um die Chance auf Anstellung<br />
info 2/1O<br />
Ende 2009 hat der ÖZIV die „Studie zur baulichen Barrierefreiheit in<br />
Betriebsstätten von Unternehmen und Nonprofit Organisatione“ in Auftrag<br />
gegeben. Diese wurde von Mag. Selma Sprajcer und Dr. Christian Schober<br />
sowie unter Mithilfe von ÖZIV ACCESS erstellt. Von Mag. Gerald Wippel<br />
zu erhalten“ beschäftigen unsere<br />
Klientinnen und Klienten laufend.<br />
Und wie die Praxis – und bei<br />
entsprechender Interpretation<br />
auch die oben erwähnte Studie<br />
– zeigen: Die Behauptung,<br />
es bewerben sich zu wenige<br />
Menschen mit Behinderungen ist<br />
einfach auszusprechen. Aber aus<br />
freien Stücken eine Behinderung<br />
bei der Bewerbung anzusprechen<br />
ist und bleibt ausgesprochen<br />
gewagt. �<br />
Ein vom Bundesministerium für Arbeit,<br />
Soziales undKonsumentenschutz<br />
aus Mitteln des Ausgleichstaxenfonds<br />
gefördertes Projekt für Menschen mit<br />
Behinderungen.<br />
Neue Adresse:<br />
Die ÖZIV<br />
ARBEITSASSISTENZ ist ab<br />
sofort im BIZ (Business-<br />
& Innovationszentrum St.<br />
Pölten)<br />
Heinrich Schneidmadl Str. 15,<br />
Top 1.02, 3<strong>10</strong>0 St. Pölten<br />
zu finden.<br />
Finanziert/gefördert vom Bundessozialamt<br />
aus Mitteln der Beschäftigungsoffensive<br />
der österreichischen<br />
Bundesregierung für Menschen mit<br />
Behinderungen. Das Projekt ÖZIV<br />
Arbeitsassistenz wird zusätzlich aus<br />
Mitteln des AMS-NÖ und<br />
der NÖ-Landesregierung gefördert.