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3. Bei Darm verschluss ist heftige Peristaltik vorhanden, die<br />

Schlingen wälzen sich und bäumen sich auf; die Peristaltik<br />

arbeitet gegen den Punkt hin, wo die Stenose ist. Bei Peri­<br />

tonitis tritt sehr rasch die Lähmung des Darmes ein.<br />

4. Der Darmverschluss verläuft fieberlos, die Peritonitis fieberhaft.<br />

Es gibt nun Fälle von Darmverschliessung, bei denen sich rasch<br />

eine ausgebreitete Peritonitis entwickelt, so zwar, dass die wichtigsten<br />

Symptome derselben, der grosse Schmerz auf den geringsten Druck<br />

und das Fieber, in den Vordergrund treten und man die Stuhlver­<br />

stopfung und das Erbrechen auf Rechnung der Peritonitis setzt. Selbst<br />

da wird man eine ziemlich bestimmte Vermuthung aufstellen können,<br />

wenn das Erbrechen um keinen Preis weicht, ärger wird und sogar<br />

zum Kotherbrechen sich steigert. Man könnte einwenden, dass das<br />

wichtigste Symptom der Peritonitis eigentlich der Nachweis ihres Pro-<br />

duetes, also der Nachweis eines entzündlichen Ergusses in der freien<br />

Bauchhöhle wäre. Gerade in einem solchen Falle aber kann man<br />

kaum eine Dämpfung nachweisen, weil das Exsudat zwischen den<br />

sehr ausgedehnten Darmschlingen liegt. Wir schliessen auf den Ent­<br />

zündungsvorgang aus dem Berührungsschmerze und dem Fieber. Das<br />

unstillbare Erbrechen, insbesondere das Kotherbrechen, bei vollständiger<br />

Unmöglichkeit. Gase und Koth zu entleeren, deutet wieder den Darm­<br />

verschluss an und unterscheidet die Krankheit von einer einfachen<br />

Peritonitis, mag sie rheumatisch sein oder durch Perforation des Darmes<br />

entstehen. Insbesondere dem letzteren Zustande gegenüber ist der<br />

Verlauf der Darmverschbessung ein anderer. Die Perforation tritt mit<br />

furchtbar raschem Collapsus des Kranken ganz plötzlich auf; die Darm­<br />

verschliessung mit Peritonitis hat ihre Vorboten: kolikartige Schmerzen,<br />

Erbrechen, darauf erst Aufgetriebenheit des Bauches, dann Berührungs­<br />

schmerz, Fieber und — Erbrechen immerfort. Der Process dauert<br />

viele Tage lang. In einem solchen Falle dürfte die chirurgische Hilfe­<br />

leistung kaum Erfolg haben. Wohl aber wird die Frage, ob bei einer<br />

inneren Incarceration, die ohne acute Peritonitis verläuft, Laparo­<br />

tomie zu machen sei, nie von der Tagesordnung abgesetzt werden<br />

können, und diese Fälle sind glücklicherweise oft zu diagnosticiren.<br />

Der Zustand entwickelt sich langsam und .fieberlos. Kolikschmerzen<br />

Albert, Diagnostik der Chirurg. Krankheiten. 7. Aufl. 14

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