5^0 - USP

247
durch Exploration mit dem Finger und der Sonde aufgefunden werden.
Am begreiflichsten ist das Vorhandensein von abgebrochenen Stücken
von Bougien und Kathetern. Bei Männern werden überdies in die
Harnröhre oder Blase aus onanistischen Gelüsten Bleistifte. Pinselgriffe.
Strohhalme, dünne Riemenstreifen u. dgl. eingeführt: bei Weibern trifft
man Nadeln aller Art. Nadelbüchsen u. dgl. an. Auch Steinchen. Glas-
kügelchen. Fruchtkerne werden in die Harnwege prakticirt. Dieffenbach
erzählt, dass bei einem Manne eine fünf Zoll lange Gabel durch den
Harnröhrenschnitt aus der Blase entfernt wurde.
XXVII.
Ueber einige Zustände, die bei verschiedenen Erkrankungen der Blase
vorkommen können.
Bei Strictur. bei Prostatamvomen. bei Lithiasis. bei Fremdkörpern
der Blase überhaupt kommt ein begleitender Katarrh der Blase vor.
Bei Lithiasis. bei Neoplasmen der Blase, bei vielen anderen Zuständen
kommt Hämaturie vor. Bei allen Eingriffen auf den Harnapparat, bei
Steinzertrümmerung. bei Steinschnitt, ja beim blossen Katheterismus
kann das sogenannte Urethralfieber eintreten. Bei Verletzurirer:. bei
geschwungen Perforationen der Blase, der Harnröhre, kann es zu der
sogenannten Urininfiltration kommen. Nicht selten kommen dem Chir­
urgen auch Fälle der urämischen Iutoxication des Blutes vor. Alle
diese Zustände können also bei verschiedenen Erkrankungen vor­
kommen und sollen hier kurz besprochen werden.
Zuerst sollen die groben Zeichen der pathologischen Lrinbefunde
gestreift werden.
Ueber die Fäden, die in der Gcutte müi:a:re vcrkcnimen und
auch im Urin auftreten, ist zu bemerken, dass sie be: Strictur nur
einen Katarrh der Drüsenschläuche der Urethra nachweisen, dass sie