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Integration selbstgesteuerten Lernens in Bildungseinrichtungen der ...

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4. Kapitel Selbstgesteuertes Lernen im <strong>in</strong>stitutionellen Umfeld<br />

s<strong>in</strong>d (vgl. Hofer 1974, S. 99f). So lassen sich je nach Interessenlage und Sichtweise fol-<br />

gende Motive identifizieren (vgl. Kerres 2003, S. 2):<br />

� Politische Interessen, die mit dem E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> „neuen“ Medien unter an<strong>der</strong>em günstige<br />

Effekte auf Chancengleichheit, Bildung für alle, Reform <strong>der</strong> Bildungslandschaft, Ent-<br />

lastung <strong>der</strong> Bildungse<strong>in</strong>richtungen, Verkürzung von Studien- und Ausbildungszeiten<br />

o<strong>der</strong> auch auf die Behebung des Lehrermangels begründen,<br />

� ökonomische Interessen, die <strong>in</strong> Zeiten des globalisierten Wettbewerbs und rascher<br />

technologischer Entwicklungen die Möglichkeiten des effektiveren Wissensmanage-<br />

ments und –transfers betonen,<br />

� privatwirtschaftliche Interessen, die versuchen, e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz von technisch möglichst<br />

komplexen und kosten<strong>in</strong>tensiven Medienprodukten zu beför<strong>der</strong>n, um neue Märkte zu<br />

erschließen<br />

� und schließlich auch pädagogische und psychologische Interessen, die sich von dem<br />

E<strong>in</strong>satz neuer Medien unter an<strong>der</strong>em e<strong>in</strong>e Erhöhung <strong>der</strong> Motivation, e<strong>in</strong>en Wechsel<br />

von fremd gesteuertem Lehren h<strong>in</strong> zu selbst organisiertem Lernen, e<strong>in</strong>e Objektivierung<br />

von Lern<strong>in</strong>halten, e<strong>in</strong>e Effektivierung des Unterrichts und e<strong>in</strong> neues Rollenverhältnis<br />

zwischen Lehrenden und Lernenden versprechen.<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> Lehrkräfte dienen Medien traditionell dem Lehrenden bei <strong>der</strong> methodischen<br />

Inszenierung und Gestaltung des Unterrichtsgeschehens als e<strong>in</strong>e Bereicherung und Unter-<br />

stützung e<strong>in</strong>er speziellen Unterrichtssituation. Es kommt ihnen dabei e<strong>in</strong>e veranschauli-<br />

chende, visualisierende, h<strong>in</strong>weisende o<strong>der</strong> dokumentierende Funktion zu (Rieck/Ritter<br />

1995, S. 378). Als tatsächlich medienorientiert werden Lernarrangements von Rieck/Ritter<br />

(1995, S. 378) aber erst charakterisiert, wenn „die Medien von eigenständiger, hervorge-<br />

hobener Bedeutung für das Lernen s<strong>in</strong>d“ und durch sie „die Steuerung <strong>der</strong> Lernprozesse<br />

übernommen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Fällen auch objektiviert und <strong>in</strong>dividualisiert wird.“<br />

Dabei unterscheiden sie zwischen zwei Gruppen von medienorientierten Lernsituationen.<br />

In <strong>der</strong> ersten s<strong>in</strong>d die Medien zeitweise die eigentlichen Träger des Unterrichtsprozesses,<br />

bleiben aber noch e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> den herkömmlich organisierten Unterricht. Beispiele s<strong>in</strong>d<br />

dafür vor allem audiovisuelle Medien wie Filme, Diapositive, Hörspiele o<strong>der</strong> Hörmedien,<br />

die die Lehrkraft zeitweise als Wissensvermittler vertreten, ohne sie jedoch ganz abzulö-<br />

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