09.01.2013 Aufrufe

Gesundheitsförderung in der außerschulischen Jugendarbeit

Gesundheitsförderung in der außerschulischen Jugendarbeit

Gesundheitsförderung in der außerschulischen Jugendarbeit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

In den Projekten und Angeboten werden basale soziale Prozesse mit und unter<br />

den sozial benachteiligten Jugendlichen ermöglicht.<br />

2.2.2 Geschlecht<br />

In <strong>der</strong> Perspektive auf <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong><br />

s<strong>in</strong>d zwei unterschiedliche geschlechtersensibilisierende Befunde bedeutsam:<br />

Zum e<strong>in</strong>en gibt es <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e Fülle an empirischen Untersuchungen,<br />

die die geschlechtlichen Differenzen <strong>in</strong> dem Gesundheitsstatus und <strong>der</strong> gesundheitlichen<br />

Versorgung von weiblichen und männlichen Jugendlichen belegen<br />

(vgl. Langness/Richter/Hurrelmann 2003; Altgeld/Kolip 2006). Zum<br />

an<strong>der</strong>en legen die Reflexionen <strong>der</strong> pädagogischen Praxis mit Jugendlichen<br />

nahe, dass die Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er Geschlechtsgruppe als e<strong>in</strong>e soziale Lebenslage<br />

<strong>in</strong> den allgeme<strong>in</strong>en Angeboten nicht ausreichend ernst genommen<br />

wird und jenseits von E<strong>in</strong>zelangeboten für Jungen und Mädchen vor allem <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Sexualpädagogik sich im Regelangebot <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong> wie<strong>der</strong><br />

f<strong>in</strong>den sollte (vgl. Helfferich 1995).<br />

In <strong>der</strong> gesundheitsbezogenen Mädchenarbeit (vgl. Bültmann 2004; Wittmann/Bruhns<br />

2006; Summermatter 2006) und zunehmend auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jungenarbeit<br />

(vgl. H<strong>in</strong>z 2002; Neubauer/W<strong>in</strong>ter 2005; Neubauer 2006; Waller/Deneke/Bruns<br />

2005) wird explizit Bezug auf die durch die eigene Geschlechtszugehörigkeit<br />

entstehenden Fragen, Probleme und Handlungsherausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen genommen. In den Bewegungs- und Ernährungsangeboten<br />

ebenso wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gewalt- und AIDS-Prävention werden <strong>in</strong>zwischen<br />

relativ häufig die spezifischen, differenten Bedürfnis- o<strong>der</strong> Problemlagen<br />

von Jungen und Mädchen zum Ausgangspunkt <strong>der</strong> Konzeptionen gemacht.<br />

Es geht <strong>in</strong> den exemplarisch aufgegriffenen geschlechtersensiblen Ansätzen<br />

<strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>s- und Präventionsarbeit zunächst vor allem darum,<br />

den mit dem Geschlecht verbundenen speziellen Zugang zum Thema aufzugreifen,<br />

beispielsweise <strong>in</strong> <strong>der</strong> körper- und bewegungsorientierten Gewaltprävention<br />

(vgl. Abel/Raithel 1998; Neubauer/W<strong>in</strong>ter 2005), <strong>der</strong> AIDS-<br />

Prävention (vgl. Böhme 1991; Bitsch 1991) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Suchtprävention (vgl.<br />

Helfferich 2006). Das geschlechtsgruppenspezifische Angebot soll die Motivationen<br />

zur Teilnahme <strong>der</strong> Jugendlichen beachten und verstärken. Vergleichsweise<br />

wenige Ansätze zielen darauf ab, Geschlecht nicht nur als e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles<br />

o<strong>der</strong> gruppenbezogenes „Identitätsmerkmal“ zu thematisieren, son<strong>der</strong>n<br />

die mit den Zuschreibungen und Wahrnehmungen verbundenen gesellschaftlichen<br />

Ordnungen kritisch zu reflektieren (vgl. Maurer 2002). E<strong>in</strong>e Reflexion<br />

von Geschlechterrollen und -stereotypen und ihrer kulturellen wie zeithistorischen<br />

Vielgestaltigkeit bietet hier e<strong>in</strong>en ersten Zugang beispielsweise <strong>in</strong> den<br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sangeboten zur Ernährung (vgl. Waller/Deneke/Bruns<br />

2005; Deneke 2005; Neubauer 2006). Weitergehend zu fragen ist, wie die mit<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 387

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!