Gesundheitsförderung in der außerschulischen Jugendarbeit
Gesundheitsförderung in der außerschulischen Jugendarbeit
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keit <strong>der</strong> Jugendlichen als Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> ernst nimmt,<br />
steht bisher noch aus.<br />
2.3 <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong>:<br />
e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme<br />
Die bisherigen Ausführungen zum Thema <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> haben unterschiedliche Facetten, vorsichtige<br />
Entwicklungen und <strong>in</strong>teressante Herausfor<strong>der</strong>ungen thematisiert. Die Analysen<br />
zu den fünf ausgewählten Praxisfel<strong>der</strong>n im Bereich von <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />
und Prävention ergeben e<strong>in</strong> vielschichtiges, durchaus wi<strong>der</strong>sprüchliches<br />
Bild <strong>der</strong> professionellen Praxis <strong>in</strong> diesem Handlungsfeld Sozialer Arbeit. Die<br />
Beobachtungen und Befunde sollen im Folgenden <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er kritischen<br />
Bestandsaufnahme zusammenfassend reflektiert werden.<br />
1. Gesundheitsprojekte und außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong>: Trotz <strong>der</strong> durchaus<br />
vorhanden Projektentwicklungen und -realisierungen zum Thema <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />
und Prävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> ist doch<br />
darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass <strong>in</strong> den gesundheitspolitischen Programmen die offene<br />
<strong>Jugendarbeit</strong> ke<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung e<strong>in</strong>nimmt. Entwe<strong>der</strong> beziehen sich<br />
gegenwärtige Gesundheitsprogramme auf konkrete Problemlagen (wie z. B.<br />
Sucht, Gewalt im Stadtteil o<strong>der</strong> „dicke K<strong>in</strong><strong>der</strong>“) o<strong>der</strong> auf spezifische Sett<strong>in</strong>gs,<br />
wie vor allem die Schule. Die Offenheit <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>, die<br />
Freiwilligkeit ihrer Ausrichtung s<strong>in</strong>d vielleicht genau jene Eigenschaften, die<br />
gegenwärtig nicht die zentralen Aufmerksamkeiten erfahren. Gerade <strong>der</strong> von<br />
<strong>der</strong> WHO geprägte Sett<strong>in</strong>gbegriff, <strong>der</strong> eigentlich <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> von<br />
den Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Strukturen von Lebenswelten und Institutionen <strong>der</strong><br />
Menschen zu denken versucht, verkehrt sich an dieser Stelle zu e<strong>in</strong>em organisationalen<br />
Funktionsbegriff: Zu beobachten ist e<strong>in</strong>e Festsetzung gesellschaftlicher<br />
Orte (Institutionen), <strong>in</strong> denen Gesundheitsprogramme (flächendeckend)<br />
zu implementieren s<strong>in</strong>d. Schule besitzt gegenüber <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />
den Vorteil e<strong>in</strong>e klar strukturierte Institution mit festgelegten Aufgaben<br />
zu se<strong>in</strong>, die für (fast) alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche b<strong>in</strong>denden Verpflichtungscharakter<br />
hat. Auf den ersten Blick sche<strong>in</strong>t für die außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong><br />
<strong>der</strong> Sett<strong>in</strong>gbegriff ke<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n mit sich gebracht zu haben.<br />
2. Unbestimmtheit <strong>der</strong> Projektlage: E<strong>in</strong> zentraler, bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>leitung<br />
thematisierter Sachverhalt ist, dass die Datenlagen zu Projekten <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />
und Prävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> mehr<br />
durch Diffusität denn durch E<strong>in</strong>deutigkeit bestimmt ist. Erst e<strong>in</strong>mal kann zwar<br />
unterstellt werden, dass die offene <strong>Jugendarbeit</strong> zahlreiche Projekte und Maß-<br />
Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 389