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Gesundheitsförderung in der außerschulischen Jugendarbeit

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Expertise zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

Prof. Dr. Andreas Hanses<br />

Dipl. Päd. Kirsten San<strong>der</strong><br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />

Herausgeber: Sachverständigenkommission des 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendberichts<br />

Juni 2009


Vorwort<br />

Der dreizehnte K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht „Mehr Chancen für gerechtes<br />

Aufwachsen“ widmet sich erstmals <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berichtsgeschichte dem Thema<br />

gesundheitsbezogene Prävention und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfe. Zusammen mit <strong>der</strong> Stellungnahme <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

ist <strong>der</strong> Bericht im Mai 2009 als Bundestagsdrucksache erschienen.<br />

Um e<strong>in</strong>en umfassenden Überblick zu diesem Themenkreis und vertiefte<br />

E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Bereiche zu erhalten, entschied die von <strong>der</strong><br />

Bundesregierung mit <strong>der</strong> Erstellung des Berichts betraute Sachverständigenkommission,<br />

zahlreiche Expertisen und e<strong>in</strong>e Delphi-Studie erstellen<br />

zu lassen.<br />

Die Inhalte <strong>der</strong> Expertisen gaben entscheidende Impulse für die Diskussionen<br />

<strong>der</strong> Kommission, viele Aspekte flossen auch <strong>in</strong> den Berichtstext<br />

e<strong>in</strong> und haben wesentlich zu dessen wissenschaftlicher Fundierung<br />

beigetragen. Im Bericht konnten jedoch nicht alle Erkenntnisse aus den<br />

Expertisen im Detail berücksichtigt werden. Da diese jedoch viele wichtige<br />

Befunde, E<strong>in</strong>blicke und E<strong>in</strong>sichten enthalten, die mal für die K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

und Jugendhilfe, mal für das Gesundheitssystem und die E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfe/Rehabilitation<br />

neu se<strong>in</strong> dürften, beschloss die Sachverständigenkommission,<br />

die Expertisen e<strong>in</strong>er breiten Öffentlichkeit zur Verfügung<br />

zu stellen. Dafür wurden die – ausschließlich von den Autor<strong>in</strong>nen<br />

und Autoren verantworteten – Texte von diesen im Mai 2009 zum Teil<br />

leicht überarbeitet und aktualisiert.<br />

Um die Übersicht zu erleichtern, wurden die e<strong>in</strong>zelnen Arbeiten fünf<br />

großen Bereichen zugeordnet, die auch Schwerpunkte des 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

und Jugendberichts bilden. Dabei wurde <strong>in</strong> allen Arbeiten – wie auch im<br />

Bericht – den Schnittstellen und sowohl den Kooperationserfor<strong>der</strong>nissen<br />

wie den Kooperationschancen zwischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfe,<br />

Schule, Gesundheitssystem und Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe/Rehabilitation beson<strong>der</strong>e<br />

Aufmerksamkeit gewidmet.<br />

Die Sachverständigenkommission dankt allen Autor<strong>in</strong>nen und Autoren<br />

<strong>der</strong> Expertisen und <strong>der</strong> Delphi-Studie für ihre wertvolle Unterstützung<br />

bei <strong>der</strong> Erstellung des 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendberichts. Beson<strong>der</strong>s<br />

hervorzuheben ist dabei ihre Kooperationsbereitschaft und die E<strong>in</strong>haltung<br />

<strong>der</strong> engen, oft nur auf wenige Monate begrenzten Zeitvorgaben,<br />

Vorwort 5


denn <strong>der</strong> gesamte 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht musste <strong>in</strong>nerhalb von<br />

nur 15 Monaten fertig gestellt werden.<br />

Der Sachverständigenkommission zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht<br />

als Herausgeber dieser Expertisen gehörten an: Dr. Wolfram<br />

Hartmann, Prof. Dr. Holger Hassel, Prof. Dr. Homfeldt, Prof. Dr. He<strong>in</strong>er<br />

Keupp (Vorsitzen<strong>der</strong>), Dr. Hermann Mayer, Dr. Heidemarie Rose,<br />

Prof. Dr. Elisabeth Wacker, Dr. Ute Ziegenha<strong>in</strong>, Dr. Christian Lü<strong>der</strong>s<br />

(kooptiertes Mitglied).<br />

In <strong>der</strong> Geschäftsstelle im Deutschen Jugend<strong>in</strong>stitut arbeiteten: Dr.<br />

Hanna Permien, Dr. T<strong>in</strong>a Gadow, Gisela Dittrich, Angela Keller, Dr.<br />

Ekkehard San<strong>der</strong>, Sonja Peyk und Susanne Schmidt-Tesch (Sachbearbeitung).<br />

München, im Juni 2009<br />

Prof. Dr. He<strong>in</strong>er Keupp<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sachverständigenkommission<br />

des 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendberichts<br />

6 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


Inhalt<br />

1 Grundlagen <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und Prävention<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfe ..................................................... xxx<br />

1.1 Nico Dragano, Thomas Lampert, Johannes Siegrist<br />

Wie baut sich soziale und gesundheitliche Ungleichheit<br />

im Lebenslauf auf? ............................................................... xxx<br />

1.2 Petra Kolip<br />

Zentrale gen<strong>der</strong>-relevante Kriterien für <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

und Prävention ..................................................................... xxx<br />

1.3 Bernd Röhrle<br />

Evaluationsprogramme zu Strategien <strong>der</strong><br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und Prävention –<br />

was können sie leisten? ........................................................ xxx<br />

1.4 Manfred H<strong>in</strong>termair<br />

Salutogenetische und Empowerment-Konzepte für die<br />

Arbeit mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen ... xxx<br />

2 <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und Prävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung<br />

und für Heranwachsende mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen ............................. xxx<br />

2.1 T<strong>in</strong>a Frie<strong>der</strong>ich<br />

Die Bedeutung von <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und<br />

Prävention <strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagese<strong>in</strong>richtungen .............................. xxx<br />

2.2 Renate Höfer, Luise Behr<strong>in</strong>ger<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre Frühför<strong>der</strong>ung − Angebot und Leistungen xxx<br />

2.3 Prof. Dr. Elisabeth Wacker, Dr. Ra<strong>in</strong>er Wetzler, Stefanie Fr<strong>in</strong>gs<br />

Delphi-Studie zu <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und<br />

Gesundheitschancen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen .............................................................. xxx<br />

3 <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und Prävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und<br />

<strong>Jugendarbeit</strong> und Jugendberufshilfe ............................................. xxx<br />

3.1 Andreas Hanses, Kirsten San<strong>der</strong><br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>xxx<br />

3.2 Knut Lambert<strong>in</strong><br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendverbandsarbeit ............ xxx<br />

3.3 Elke Opper, Petra Wagner<br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und Prävention im K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

und Jugendsport .................................................................. xxx<br />

Inhalt 7


3.4 Peter Paulus<br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> Kooperation von Schule, Jugendhilfe<br />

und an<strong>der</strong>en Partnern .......................................................... xxx<br />

3.5 Florian Straus<br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und Prävention <strong>in</strong> berufsbildenden<br />

Maßnahmen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfe ............................ xxx<br />

4 <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und Prävention bei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen <strong>in</strong> Risikolagen ................................................ xxx<br />

4.1 Albert Lenz<br />

Riskante Lebensbed<strong>in</strong>gungen von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n psychisch und<br />

suchkranker Eltern – Stärkung ihrer Ressourcen durch<br />

Angebote <strong>der</strong> Jugendhilfe .................................................... xxx<br />

4.2 Michael Kölch<br />

Hilfen für K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus Sicht ihrer psychisch kranken Eltern . xxx<br />

4.3 Stephan St<strong>in</strong>g<br />

Suchtprävention im K<strong>in</strong>des- und Jugendalter ....................... xxx<br />

5 <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und Prävention bei den Hilfen<br />

zur Erziehung und ihren Schnittstellen ................................ xxx<br />

5.1 Ulrich Gerth /Klaus Menne<br />

Der Beitrag <strong>der</strong> Erziehungsberatung zur <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen ............................................. xxx<br />

5.2 Margret Dörr<br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> stationären Angeboten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

und Jugendhilfe: Heime als Orte für Salutogenese .............. xxx<br />

5.3 Jörg M. Fegert, Tanja Besier<br />

Psychisch belastete K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche an <strong>der</strong><br />

Schnittstelle wischen K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfe und<br />

Gesundheitssystem Zusammenarbeit <strong>der</strong> Systeme<br />

nach <strong>der</strong> KICK-Reform ....................................................... xxxx<br />

6 Autor<strong>in</strong>nen und Autoren .............................................................. xxxx<br />

8 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


Teil 3<br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

und Prävention <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong><br />

sowie Jugendberufshilfe


Andreas Hanses<br />

Kirsten San<strong>der</strong><br />

3.1 <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>außerschulischen</strong><br />

<strong>Jugendarbeit</strong><br />

1 E<strong>in</strong>leitung ................................................................................................. 371<br />

2 Analyse <strong>der</strong> Praxis- und Diskursfel<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> ................................................................ 373<br />

2.1 Praxis- und Diskursfel<strong>der</strong> ........................................................................ 373<br />

2.1.1 Thema „Ernährung“ ................................................................................ 373<br />

2.1.2 Thema „Bewegung“ ................................................................................. 377<br />

2.1.3 Thema: „Gewaltprävention“ ................................................................... 379<br />

2.1.4 Thema: „AIDS-Prävention“ .................................................................... 383<br />

2.1.5 Thema: „Sucht- und Drogenprävention“ ............................................... 385<br />

2.2 <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Lebens- und<br />

Risikolagen <strong>der</strong> Jugendlichen .................................................................. 385<br />

2.2.1 Soziale Ungleichheit ................................................................................. 385<br />

2.2.2 Geschlecht ................................................................................................ 387<br />

2.2.3 Migration .................................................................................................. 388<br />

2.3 <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong>: e<strong>in</strong>e<br />

Bestandsaufnahme ................................................................................... 389<br />

3 Praxis- und Entwicklungsperspektiven von außerschulischer ....................<br />

<strong>Jugendarbeit</strong> und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> ................................................ 394<br />

3.1 Dimensionen e<strong>in</strong>er sozialpädagogischen Bestimmung von Gesundheit394<br />

3.2 Methodische Zugänge .............................................................................. 397<br />

3.3 Evaluation ................................................................................................ 400<br />

3.4 Außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong> als sozialer Ort <strong>der</strong><br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> ............................................................................. 400<br />

4 Literaturverzeichnis ................................................................................. 401<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 369


1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Gesundheit hat als Konzept die Bedeutung e<strong>in</strong>er Residualgröße von Krankheit<br />

(vgl. Krumenacker 1988) längst verlassen. Sie ist zur gesellschaftlichen Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

geworden, hat den Status e<strong>in</strong>er „konkreten Utopie“ (Bloch) verloren<br />

und ist zur notwendigen Option avanciert. Insbeson<strong>der</strong>e ökonomisch lassen<br />

sich Modelle <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Versorgungen als alle<strong>in</strong>ige Strategien e<strong>in</strong>er<br />

gesundheitlichen Sicherung nicht mehr aufrechterhalten. Es gilt die Gesundheit<br />

selbst zu sichern, bevor Prozesse <strong>der</strong> Erkrankungen o<strong>der</strong> Destabilisierungen<br />

von Lebenslagen auftauchen und sich „chronifizieren“. Damit erfahren<br />

Strategien <strong>der</strong> Prävention und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> gegenwärtig e<strong>in</strong>en außerordentlichen<br />

Bedeutungszuwachs (vgl. u. a. Schmidt/Kolip 2007; Bals/Hanses/Melzer<br />

2008; Hanses 2008a). Sie haben ihren Platz von gesundheitsbezogenen<br />

professionellen Ergänzungsstrategien gesundheitlicher Sicherung längst<br />

verlassen und werden als zentrale Zugänge zu e<strong>in</strong>er Aufrechterhaltung von<br />

Gesundheit politisch, medial sowie professionell favorisiert <strong>in</strong> die Praxen und<br />

Diskurse e<strong>in</strong>er „Gesundheitsarbeit“ e<strong>in</strong>gebracht.<br />

Mit dieser verän<strong>der</strong>ten Perspektive auf die Ziele und Praxen gesundheitlicher<br />

Sicherung, hat das Thema Gesundheit auch die engere Diktion <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong><br />

verlassen. Gesundheit ist Gegenstand <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer und multiprofessioneller<br />

Engagements geworden. So verwun<strong>der</strong>t es auch nicht, dass das Thema<br />

<strong>der</strong> Gesundheit und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialen Arbeit e<strong>in</strong>e<br />

neue Aktualität und notwendige Bezugnahme besitzt (vgl. u. a. St<strong>in</strong>g/Zurhorst<br />

2000; Ortmann/Waller 2005; Homfeldt/St<strong>in</strong>g 2006; Hanses 2007; Homfeldt<br />

2008; St<strong>in</strong>g 2008a). Dabei handelt sich für die Soziale Arbeit ke<strong>in</strong>eswegs um<br />

e<strong>in</strong>e neue <strong>in</strong>haltliche Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung. Gesundheitliche Problemlagen wurden<br />

historisch immer wie<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>em bedeutsamen Gegenstand sozialpädagogischer<br />

Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen und <strong>in</strong>novativer Impulse. Die Soziale Arbeit ist<br />

oftmals als „ahnungslose Leihmutter“ für konzeptionelle Entwicklungen <strong>in</strong><br />

den Gesundheitswissenschaften <strong>in</strong>strumentalisiert worden (vgl. Franzkowiak/Wenzel<br />

2001, S. 720). Hier s<strong>in</strong>d Konzepte des Empowerments, <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>wesenarbeit,<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsbildung (z. B. Erlebnispädagogik) zu nennen.<br />

Die gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen eröffnen allerd<strong>in</strong>gs<br />

gesundheitsbezogene Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Soziale Arbeit, die e<strong>in</strong>e neue<br />

sozialpolitische, professionelle und konzeptionelle E<strong>in</strong>mischung erfor<strong>der</strong>lich<br />

macht. Sie br<strong>in</strong>gen zugleich neue Probleme mit sich: Das Feld <strong>der</strong> Gesundheit<br />

ist oftmals durch sozialpädagogisch fremde Diskurse dom<strong>in</strong>iert. Um ihre eigenen<br />

Interessen und Zielsetzungen verfolgen zu können, wird sich die Soziale<br />

Arbeit um e<strong>in</strong>e verstärkte theoretische, konzeptionelle und sozial-/<br />

gesundheitspolitische Positionierung bemühen müssen.<br />

Für das Feld <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> zeigen sich ähnliche Relevanzstrukturen.<br />

So hat die <strong>Jugendarbeit</strong> z. B. im Kontext <strong>der</strong> Sucht und Dro-<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 371


genthematiken, <strong>der</strong> Sexualitäts- und AIDS-Beratung, <strong>der</strong> freien Angebote zur<br />

Erlebnispädagogik und den Bewegungsangeboten immer wie<strong>der</strong> mit gesundheitsrelevanten<br />

Themen, Herausfor<strong>der</strong>ungen und konzeptionellen Bezugnahmen<br />

zu tun. Auch gesetzlich hat die außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong> nach dem<br />

SGB VIII, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e § 11, Absatz 3, u. a. den Auftrag zur gesundheitlichen<br />

Bildung, sowie sich um Sport, Spiel und Geselligkeit (Absatz 2) und um Beratung<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen (Absatz 6) zu kümmern. Damit ist die außerschulische<br />

<strong>Jugendarbeit</strong> vor dem H<strong>in</strong>tergrund gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

direkt aufgefor<strong>der</strong>t, sich zum Thema Gesundheit Jugendlicher „e<strong>in</strong>zumischen“.<br />

Historisch hat <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Prävention im Handlungskontext<br />

von Gewalt- und Drogenprävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> e<strong>in</strong>e gewisse Tradition.<br />

Sozialpädagogische Praxis hat sich <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne verpflichtet, nicht nur<br />

entstandene Probleme professionell zu „bearbeiten“, son<strong>der</strong>n – soweit möglich<br />

– ihr Auftreten zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Prozesse <strong>der</strong> Zuspitzungen von Problemlagen<br />

durch unterstützende Maßnahmen zu unterb<strong>in</strong>den. Demgegenüber<br />

bezieht sich <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> auf an<strong>der</strong>e Schwerpunkte:<br />

Im Zentrum steht e<strong>in</strong>e explizite Bezugnahme auf e<strong>in</strong> Konzept von Gesundheit,<br />

dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> bisher nur beiläufig wahrgenommen wurde und<br />

bisher weniger e<strong>in</strong>e zentrale Orientierung professioneller Praxis und konzeptioneller<br />

Entwicklungen gewesen ist. Gleichzeitig verweisen die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ottawa<br />

Charta <strong>der</strong> WHO skizzierten Handlungsebenen, wie z. B. die „Schaffung gesundheitsför<strong>der</strong>licher<br />

Lebenswelten“, die „Unterstützung gesundheitsbezogener<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsaktionen“ und die „Entwicklung persönlicher Kompetenzen“<br />

(vgl. Altgeld/Kolip 2007, S. 33) auf grundständige Konzeptionen sozialpädagogischer<br />

Ansätze <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>. Insofern kann unterstellt<br />

werden, dass <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>skonzepte und <strong>Jugendarbeit</strong> e<strong>in</strong>e<br />

direkte Bezugnahme haben müssten. An<strong>der</strong>s formuliert, lässt sich fragen, ob es<br />

sich <strong>in</strong> zentralen Bereichen <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> nicht um sozialpädagogische<br />

Strategien handelt (vgl. Gilles 1998; Sturzenhecker 2000; Konstant<strong>in</strong>ides<br />

2006).<br />

Obgleich e<strong>in</strong>e gewisse Aff<strong>in</strong>ität zwischen außerschulischer <strong>Jugendarbeit</strong> und<br />

Prävention und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> zu unterstellen ist, so zeichnet sich<br />

doch nur e<strong>in</strong> fragmentarisches Bild h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Projektgestaltungen und<br />

ihrer Evaluierungen ab. Dieser Sachverhalt ist als Indiz dafür zu sehen, dass<br />

durchaus Bewegung <strong>in</strong> dem professionellen Feld <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> zum Kontext<br />

Gesundheit auszumachen ist, gleichzeitig bedarf es großer Strukturierungs-<br />

und Konturierungsleistungen auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Begriffsbildung, <strong>der</strong><br />

praktischen Konzeption und wissenschaftlichen Analysen.<br />

Die Expertise 1 stellt im Folgenden zunächst e<strong>in</strong>e Analyse <strong>der</strong> fragmentarischen<br />

Entwicklungen und Argumentationen entlang von Praxisfel<strong>der</strong>n und -<br />

1 Für die Unterstützung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Recherche und Textbearbeitung herzlichen Dank an<br />

Alexan<strong>der</strong> Turtschan, Annegret Breithaupt und Kathleen Paul.<br />

372 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


projekten zum Thema <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und Prävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> außenschulischen<br />

<strong>Jugendarbeit</strong> vor (Kapitel 2.1). Daran anschließend wird e<strong>in</strong>e<br />

Querschnittsperspektive auf die Lebens- und Risikolagen <strong>der</strong> Jugendlichen und<br />

ihre E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> die <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sprogramme und -projekte e<strong>in</strong>genommen<br />

und erörtert (Kapitel 2.2). Abschließend wird e<strong>in</strong>e kritische Bestandsaufnahme<br />

zu den gewählten Methoden, Projekten und Ansätzen vorgestellt<br />

(Kapitel 2.3). In diesem Teil sollen entlang von zentralen konzeptionellen<br />

Begriffen Empfehlungen e<strong>in</strong>er notwendigen Neuorientierung für die <strong>Jugendarbeit</strong><br />

als <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> entfaltet werden (Kapitel 3).<br />

2 Analyse <strong>der</strong> Praxis- und Diskursfel<strong>der</strong>:<br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong><br />

<strong>Jugendarbeit</strong><br />

2.1 Praxis- und Diskursfel<strong>der</strong><br />

Die gegenwärtige Diskussion um <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und Prävention <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> sowie die Projekte, die sich dar<strong>in</strong> verorten, ist<br />

entlang von thematischen Fel<strong>der</strong>n strukturiert, die hier e<strong>in</strong>zeln aufgegriffen<br />

werden sollen. Begonnen wird mit zwei „Problembereichen“, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> gesamten<br />

Debatte zur Gesundheit und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> zu zentralen gesundheitspolitischen<br />

Themenbereichen avanciert s<strong>in</strong>d: die Themen <strong>der</strong> Ernährung<br />

und <strong>der</strong> Bewegung. Anschließend werden zwei Themenkomplexe erfasst, die<br />

immer schon e<strong>in</strong> Gegendstand <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong> waren: die Gewaltprävention<br />

und die AIDS-Prävention. Das Thema <strong>der</strong> Suchtprävention wird –<br />

da zu diesem Bereich e<strong>in</strong>e eigene Expertise erstellt worden ist (vgl. St<strong>in</strong>g<br />

2008b) – nur kurz skizziert und strukturell mitdiskutiert.<br />

2.1.1 Thema „Ernährung“<br />

Ernährung und Bewegung gehören zu zwei <strong>der</strong> zentralen Themen gegenwärtiger<br />

Gesundheitsdebatten und Programmen. Sie fungieren als professions- und<br />

diszipl<strong>in</strong>überspannende Konzeptualisierung <strong>in</strong> Forschung und konkreten Praxisprojekten.<br />

Zu vermuten ist, dass gerade hier<strong>in</strong> ihre beson<strong>der</strong>e Relevanz<br />

liegt: Sie umspannen alle gesellschaftlichen Bereiche und ke<strong>in</strong>e Institution und<br />

ke<strong>in</strong>e Privatperson kann sich <strong>der</strong> Thematisierung dieser Problemlagen wirklich<br />

entziehen. Ernährung und Bewegung avancieren zum Breitband-Konzept gesellschaftlicher<br />

Gesundheitsambitionen und Gesundheitsdirektive. Sie s<strong>in</strong>d<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 373


somit für Mediz<strong>in</strong>, Psychologie, Soziale Arbeit und Erziehungswissenschaften<br />

gleichermaßen relevant. In den gegenwärtigen Gesundheitsdebatten erfährt die<br />

Ernährungsproblematik e<strong>in</strong>e dom<strong>in</strong>ierende Perspektive. Der Blick auf die<br />

„dicken K<strong>in</strong><strong>der</strong>“ wird zum stellvertretenden Symbol für massive gesundheitliche<br />

Gefährdungen <strong>der</strong> Bevölkerungen und f<strong>in</strong>anzielle Belastungen des Gesundheitswesens<br />

(vgl. u. a. Homfeldt/Ritter 2005; Schmidt-Semisch/Schorb<br />

2008).<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund dieser Debatten liegt die Vermutung nahe, dass vor<br />

allem die Mediz<strong>in</strong> und die Ernährungswissenschaften zentrale wissenschaftliche<br />

Studien und Modelle <strong>der</strong> Problembearbeitung forcieren. Da das verme<strong>in</strong>tliche<br />

Wohlstandsproblem <strong>der</strong> „dicken K<strong>in</strong><strong>der</strong>“ sich bei genauerer gesundheitswissenschaftlicher<br />

Analyse allerd<strong>in</strong>gs als Armutsproblem sowie als Phänomen<br />

sozialer Ungleichheit manifestiert, wird dieses Thema auch für e<strong>in</strong>e<br />

sozialpädagogische Bezugnahme relevant. Die Schule hat sich <strong>in</strong>zwischen als<br />

e<strong>in</strong> zentrales Sett<strong>in</strong>g herauskristallisiert, um Konzepte e<strong>in</strong>er ernährungsbezogenen<br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche zu etablieren. Aber<br />

auch jenseits dieses traditionellen <strong>in</strong>stitutionellen Bildungsrahmens haben sich<br />

im Kontext <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> Sozialarbeit – wenn auch zahlenmäßig begrenzt<br />

– konkrete Konzepte e<strong>in</strong>er ernährungsbezogenen sozialpädagogischen<br />

Arbeit etabliert.<br />

Im Kontext e<strong>in</strong>es studentischen Fachprojekts „<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> für<br />

Jugendliche im Rahmen Sozialer Arbeit“ konnte ermittelt werden, dass 102<br />

Jugende<strong>in</strong>richtungen im Stadtgebiet Hamburg ca. 428 Gesundheitsangebote<br />

durchgeführt haben. Davon liegt <strong>der</strong> zweitgrößte Bereich bei den Angeboten<br />

zum Thema Ernährung (vgl. Denecke 2005). Das zentrale Anliegen aus <strong>der</strong><br />

Sicht <strong>der</strong> Professionellen liegt vor allem <strong>in</strong> dem Zusatzangebot von Essen für<br />

die Jugendlichen aufgrund ihrer desolaten häuslichen Versorgungssituation.<br />

Diese kurze Skizze zeigt typische Charakteristika des Themas <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>: Während sich e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e<br />

ganze Reihe von e<strong>in</strong>zelnen <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sprogrammen im Kontext<br />

<strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong> ausmachen lassen und dem Aufgreifen <strong>der</strong> Thematik<br />

<strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>e hohe Relevanz zugesprochen werden kann, liegen konzeptionelle<br />

Überlegungen, Evaluationsansätze o<strong>der</strong> Publikationen oftmals<br />

nicht vor (vgl. Eichhorn 2007). Zwei Modellprojekte, die evaluiert wurden,<br />

sollen hier exemplarisch aufgegriffen werden:<br />

E<strong>in</strong> umfassend dokumentiertes Projekt ist „Selbst is(s)t <strong>der</strong> Mann - Gesunde<br />

Ernährung für Jugendliche“ (Waller/Deneke/Bruns 2005; Deneke/Bruns<br />

2006; Deneke 2005; sowie Deneke/Kaba-Schönste<strong>in</strong>/Waller 2000). Das Ziel<br />

des Projekts war es, die gesundheitliche Situation sozial benachteiligter männlicher<br />

Jugendlicher zu för<strong>der</strong>n. Dies sollte über Angebote zum Thema Essen<br />

ermöglicht werden. Beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit lag dabei darauf, das Ernährungswissen<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen zu vergrößern, die Ernährungssituation zu ver-<br />

374 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


essern (regelmäßige Mahlzeiten) und e<strong>in</strong>e Verbesserung des Gesundheitshandelns<br />

durch praktisches Tun (E<strong>in</strong>kaufen, Zubereiten, Genießen) zu erreichen.<br />

Das Modellprojekt wurde <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong><br />

<strong>in</strong> fünf verschiedenen Städten von 2000-2003 durchgeführt und<br />

evaluiert. Die Beteiligungszahl und -dauer an diesem Modellprojekt ist im<br />

Vergleich zu an<strong>der</strong>en Projekten relativ hoch. So haben über 400 männliche<br />

Jugendliche zum Teil mit großer Konstanz an den Angeboten teilgenommen.<br />

Die wichtigste Teilnahmemotivation für die Jugendlichen war, dass sie Spaß<br />

am geme<strong>in</strong>samen „Mit-Machen“ hatten. Zudem wird das „Hunger haben“<br />

thematisiert. Die zentralen Ergebnisse <strong>der</strong> Begleitforschung weisen auf e<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>teressante, und gleichsam auch (nicht) überraschende Erkenntnisse. Das<br />

Ziel, das Gesundheitshandeln positiv zu bee<strong>in</strong>flussen, konnte nicht erreicht<br />

werden. Gleichzeitig zeigte sich e<strong>in</strong>e Verbesserung des Sozialverhaltens und<br />

Erweiterung <strong>der</strong> sozialen Kompetenzen bei den beteiligten Jugendlichen. Diese<br />

Entwicklung war ke<strong>in</strong> konkretes Praxisziel des Modellprojekts und verweist<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf die soziale Dimension des Essens.<br />

Als e<strong>in</strong> weiteres Modellprojekt zum Thema „Essen“ kann das jugendspezifische<br />

Präventionsprogramm „body and more“ vorgestellt werden. Es wurde<br />

von <strong>der</strong> Landesstiftung Baden-Württembergs unterstützt, von 2004-2007<br />

durchgeführt und befasst sich mit dem Thema „Essstörungen“ (vgl. Neubauer<br />

2006). Ziel des Projekts <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit unterschiedlichen Jugendhilfee<strong>in</strong>richtungen,<br />

Schulen und <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong> war es, primärpräventive<br />

Angebote für Mädchen und Jungen im Alter von 12-17 Jahren durchzuführen.<br />

Auch <strong>in</strong> diesem Projekt wurde e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellung und Verhaltensän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Jugendlichen <strong>in</strong>tendiert. Dabei sollten über Wissensvermittlung und angeleiteter<br />

Reflexion (neue) Handlungsstrategien ermöglicht werden. Es handelt sich<br />

um e<strong>in</strong> modular aufgebautes Bildungskonzept, <strong>in</strong> dem es neben <strong>der</strong> Thematisierung<br />

des Essens und <strong>der</strong> Ernährung h<strong>in</strong>aus um Fragen <strong>der</strong> eigenen Werte,<br />

des eigenen Körpers, <strong>der</strong> eigenen Stärken und <strong>der</strong> Entspannung geht. Die<br />

Module s<strong>in</strong>d geschlechterbezogen differenziert. E<strong>in</strong>e Evaluation ist geplant,<br />

liegt allerd<strong>in</strong>gs zum Zeitpunkt <strong>der</strong> oben genannten Publikation noch nicht vor.<br />

Obgleich sich aufgrund <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Dokumentationsbasis nur wenig über<br />

das Gel<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>er ernährungsbezogenen <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> aussagen<br />

lässt, können doch e<strong>in</strong>ige bedeutsame konzeptionelle Beobachtungen verdichtet<br />

werden: Das Thema des Essens und <strong>der</strong> Ernährung hat E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> die Sozialpädagogik<br />

und <strong>in</strong> die außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong> erhalten. Dabei sche<strong>in</strong>t<br />

gerade das Thema <strong>der</strong> sozialen Differenzen, <strong>der</strong> Armut und des Geme<strong>in</strong>de-/<br />

Stadtteilbezugs e<strong>in</strong>en explizit sozialpädagogischen Zugang notwendig und<br />

auch konzeptionell möglich zu machen. Das Thema „Essen“ wird <strong>in</strong> diesem<br />

S<strong>in</strong>ne nicht über ernährungswissenschaftliche o<strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ische Diskurse als<br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sprogramme <strong>in</strong> e<strong>in</strong> sozialpädagogisches Feld <strong>in</strong>tegriert,<br />

son<strong>der</strong>n Ernährung wird als Problem spezifischer Lebenslagen und Lebens-<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 375


probleme <strong>der</strong> Jugendlichen gesehen. Ernährung wird als relevanter Bestandteil<br />

lebensweltlicher Herausfor<strong>der</strong>ungen verstanden und <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

sozialen Bed<strong>in</strong>gungen und sozialen Praxen aufgegriffen. Hervorzuheben ist,<br />

dass die Zugänge <strong>der</strong> gesundheitsför<strong>der</strong>lichen Ansätze zur Ernährung geschlechterdifferenziert<br />

konzeptualisiert und umgesetzt werden. Den Erfahrungsbeschreibungen<br />

zu Folge erhält das Vorgehen e<strong>in</strong>e große Resonanz seitens<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Zielsetzungen und <strong>der</strong> Methoden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong><br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sprogramme lassen sich vier unterschiedliche Ebenen<br />

beschreiben:<br />

1. Als e<strong>in</strong> grundlegen<strong>der</strong> Ansatz wird vor allem <strong>in</strong> den stadteilbezogenen<br />

Programmen e<strong>in</strong>e Basisversorgung mit „gesundem“ Essen umgesetzt. Sozialpädagogische<br />

Arbeit versteht sich <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne auf <strong>der</strong> Ebene basaler Versorgung<br />

und eröffnet damit Möglichkeitsräume, <strong>in</strong> denen die Jugendlichen<br />

Erfahrungen mit gesunden Nahrungsmitteln und an<strong>der</strong>en Esskulturen sammeln<br />

können.<br />

2. Darüber h<strong>in</strong>aus organisieren sich Teilbereiche e<strong>in</strong>iger Programme durch<br />

konkrete Befähigung und E<strong>in</strong>üben. Geme<strong>in</strong>sames E<strong>in</strong>kaufen und Kochen<br />

sollen Basiskompetenzen im Umgang mit Essen vermitteln.<br />

3. In allen Konzeptionen steht die Wissensvermittlung als e<strong>in</strong> wichtiger Bauste<strong>in</strong><br />

gesundheitsför<strong>der</strong>licher Programmatik im Zentrum. Wobei die Wissensarbeit<br />

von <strong>der</strong> Vermittlung von Sachwissen bis h<strong>in</strong> zu (selbst-)reflexiven Prozessen<br />

reichen kann. Die Aneignung von Wissen durch die Jugendlichen wird hier<br />

als Handlungsressource o<strong>der</strong> Potential zur Verhaltensän<strong>der</strong>ung gesehen.<br />

4. In den stadteilbezogenen Ansätzen wird die Vernetzung als wesentlicher<br />

Teil gel<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Programme bewertet.<br />

Hieran anschließend kann e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante, weitergehende Beobachtung h<strong>in</strong>sichtlich<br />

des Erfolges <strong>der</strong> vorgestellten Programme – abgesehen von <strong>der</strong> fehlenden<br />

methodischen Evidenz – thematisiert werden: In ke<strong>in</strong>em <strong>der</strong> genannten<br />

Projekte konnte e<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen Wissensvermittlung und nachhaltiger<br />

gesundheitsför<strong>der</strong>licher Verhaltensverän<strong>der</strong>ung aufgezeigt werden.<br />

Der Zugriff <strong>der</strong> Sozialpädagogik auf e<strong>in</strong> Gesundheitsthema - wie hier <strong>der</strong> Ernährung,<br />

die mit sozialpädagogischen Methoden gesundheitsrelevantes Verhalten<br />

evozieren wollte – ist fehlgeschlagen. Paradoxerweise hat sich gezeigt, dass<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen „Bearbeitung“ e<strong>in</strong>es gesundheitsbezogenen Themas soziale<br />

Prozesse mit den Jugendlichen möglich geworden s<strong>in</strong>d. Die gewünschte<br />

Gesundheitsarbeit wurde zur eigentlich (erfolgreichen) Sozialarbeit. Die geme<strong>in</strong>same<br />

Praxis des Kochens hat Spaß, Zufriedenheit, Kompetenz und soziales<br />

Verhalten bei den Jugendlichen hervorgebracht. Dieser Sachverhalt regt<br />

zum Nachdenken über die Bedeutung des Sozialen <strong>in</strong> den „Gesundheitsthemen“<br />

an und erfor<strong>der</strong>t vielleicht sogar e<strong>in</strong> Umdenken <strong>in</strong> <strong>der</strong> Frage, was die<br />

376 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


eigentlichen Ziele <strong>der</strong> sozialpädagogischen Gesundheitskonzepte se<strong>in</strong> sollten<br />

und wie diese zu erreichen s<strong>in</strong>d.<br />

Diese Beobachtungen schließen <strong>in</strong>haltlich an e<strong>in</strong>e Studie zur Ausrichtung<br />

und Wirkung von Adipositas - Programmen an, die bei sozial benachteiligten<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen von den Betriebskrankenkassen (BKK) durchgeführt<br />

worden ist (Moebus/Hoffmann/Merkel-Jens 2005, S. 5 ff.). Dar<strong>in</strong> wird<br />

hervorgehoben, dass nur solche Programme Erfolg versprechen, wenn e<strong>in</strong><br />

niedrigschwelliger Zugang zu den spezifischen Lebenslagen <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und<br />

Jugendlichen genutzt wird. Programme, die alle<strong>in</strong> durch mediz<strong>in</strong>ische o<strong>der</strong><br />

mediz<strong>in</strong>nahe Experten durchgeführt werden, versprechen h<strong>in</strong>gegen ke<strong>in</strong>en<br />

Erfolg. Die Studie for<strong>der</strong>t explizit e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>beziehung sozialpädagogischer<br />

Kompetenz.<br />

So fragil die Datenlage <strong>in</strong> diesem Bereich ist, so zeigen die hier thematisierten<br />

Projekte doch, dass zur Lösung <strong>der</strong> gesundheitlichen Probleme <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

im Kontext sozial schwieriger Lebenslagen sozialpädagogische Expertise<br />

zur „Lösung“ gesundheitsbezogener Probleme notwendig wird. Zudem ist<br />

festzuhalten, dass <strong>in</strong> <strong>der</strong> (sozialpädagogischen) Umsetzung die Gesundheitsarbeit<br />

zuerst soziale Prozesse evoziert und verän<strong>der</strong>t. Das Soziale bricht hier <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em doppelten S<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> die Gesundheitsfragen und Gesundheitspraxen e<strong>in</strong>:<br />

es wird zur Voraussetzung für e<strong>in</strong>e Bearbeitung des Problems und die Herstellung<br />

neuer sozialer Praxen ist Bed<strong>in</strong>gung für gesundheitliche Verän<strong>der</strong>ungsprozesse.<br />

Die Befunde begründen e<strong>in</strong>e sozialpädagogische E<strong>in</strong>mischung im<br />

Gesundheitsfeld, erfor<strong>der</strong>n aber gleichzeitig von <strong>der</strong> Sozialen Arbeit e<strong>in</strong>e klare<br />

Begriffsbildung sowie notwendige methodische Konzeptualisierungen.<br />

2.1.2 Thema „Bewegung“<br />

Bewegung gehört, wie schon weiter oben skizziert, zu dem zweiten großen<br />

Leitkonzept präventiver und gesundheitsför<strong>der</strong>licher Konzepte. Die gesundheitswissenschaftlichen<br />

Diskurse werden vor dem H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>er drastischen<br />

Abnahme <strong>der</strong> körperlichen Bewegungen <strong>in</strong> den mo<strong>der</strong>nen Gesellschaften<br />

geführt. Bewegung wird vor allem als Bewegungsmangel thematisiert und<br />

den damit e<strong>in</strong>hergehenden gesundheitsbed<strong>in</strong>gten Risiken, z. B. die Zunahme<br />

des Körpergewichts. In diesem Kontext wird das Thema „Bewegung“ auch<br />

verstärkt als Teil gesundheitsför<strong>der</strong>licher und präventiver Bemühungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> diskutiert (vgl. Gilles 1998). Die Erhebung von<br />

Denecke (2005) zeigt, dass bei den Gesundheitsangeboten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />

<strong>in</strong> Hamburg, Bewegungsangebote den mit Abstand größten Bereich ausmachen.<br />

Die konkrete Ausgestaltung <strong>der</strong> Bewegungskonzepte <strong>in</strong> <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong><br />

besitzt allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e über die engen Perspektiven <strong>der</strong> gesundheitswissenschaftlichen<br />

Fragen h<strong>in</strong>ausgehende Komplexität (vgl. u. a. Koch/Lotte/<br />

Schirp/Vieth 2003; Hoffmann/Brand/Schlicht 2006; Schnei<strong>der</strong>/Klock 2006).<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 377


So reichen die Ansätze von Gewaltprävention über Sport (vgl. Pilz 2003,<br />

2007), kreativer Körperarbeit (vgl. Summermatter 2006; Low<strong>in</strong>ski 2007), stadteilbezogenen<br />

Sportangeboten und körperbezogenen Streetwork-Angeboten<br />

(vgl. Schulze-Krüdener 1999; Gilles 2003; Kammerer/Kl<strong>in</strong>khammer 2007;<br />

Fuchs 2007), geschlechterbezogener Körperarbeit (vgl. August<strong>in</strong>/Gscheidel<br />

1998; Rose 1999, 2003; Meyer 1999) bis h<strong>in</strong> zu erlebnispädagogischen Ansätzen<br />

(vgl. Aktion Jugendschutz Sachsen 1997; Vollmar 2003; Vieth 2003). Die<br />

Grenzen <strong>der</strong> konzeptionellen Ausrichtung <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Modellprojekte verlaufen fließend.<br />

Festgehalten werden kann, dass die große Anzahl bewegungs- und sportbezogener<br />

Angebote <strong>in</strong> <strong>der</strong> außenschulischen <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen Wi<strong>der</strong>spruch<br />

zu ger<strong>in</strong>gen Publikationen und kaum existierenden Evaluierungen,<br />

wissenschaftlichen Untersuchungen und nur begrenzten theoretisch verdichteten<br />

Begründungszusammenhängen steht. Diese Diskrepanz zwischen pädagogischer<br />

Praxis und professioneller Reflexion und Weiterentwicklung tritt <strong>in</strong><br />

diesem Bereich noch stärker auf als bei dem Thema „Ernährung“.<br />

Als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> wenigen Projekte über die e<strong>in</strong>e Evaluation vorliegt, kann das<br />

HipHop-Tanzprojekt „Roundabout mov<strong>in</strong>g girls“ hervorgehoben werden. Das<br />

Projekt versteht sich als e<strong>in</strong> niedrigschwelliges, ressourcenorientiertes <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sprojekt<br />

und wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schweiz umgesetzt (vgl. Summermatter<br />

2006). In dem Tanzprojekt für Mädchen wird an den Bedürfnissen und<br />

<strong>der</strong> Lust <strong>der</strong> Teilnehmer<strong>in</strong>nen angesetzt, die Ressourcen <strong>der</strong> Mädchen sollen<br />

über das Medium Tanz geför<strong>der</strong>t werden. Ergebnisse aus <strong>der</strong> Projektevaluation<br />

zeigen, dass das Selbstwertgefühl, die Selbstsicherheit und das Gefühl des<br />

Könnens durch das geme<strong>in</strong>same Tanzen positiv bee<strong>in</strong>flusst werden konnten.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e öffentliche Auftritte waren dafür wichtig. Bedeutsam für das<br />

Gel<strong>in</strong>gen erwies sich weiterh<strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufbau e<strong>in</strong>er vertrauensvollen Beziehungsebene<br />

zwischen den Mädchen und den Tanzpädagog<strong>in</strong>nen und an<strong>der</strong>en Professionellen.<br />

Zusammenfassend können folgende Beobachtungen verdichtet werden: Im<br />

Gegensatz zu vielen gesundheitsbezogenen Bewegungsprogrammen steht bei<br />

den Bewegungskonzeptionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> weniger <strong>der</strong> gesundheitliche<br />

Status im Vor<strong>der</strong>grund. We<strong>der</strong> die Leistungsfähigkeit des Körpers noch die<br />

Frage des Kalorienverbrauchs werden zum Maßstab für die Projekte und ihren<br />

Erfolg gemacht. Der Körper <strong>in</strong>teressiert hier stärker als Zugang zu e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>schaftlich<br />

getragenen und gleichsam für die Jugendlichen „lustvollen“<br />

sozialen Praxis. Oftmals haben die Programme e<strong>in</strong>en niedrigschwelligen Ansatz,<br />

um die Jugendlichen – aus zum Teil sozial benachteiligten Lebenslagen –<br />

<strong>in</strong> ihren Alltagskontexten erreichen zu können. Die Interessen und Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen werden als zentrale Motivationsstruktur gesehen. Als Ziele<br />

werden vor allem die über die „Bewegungsarbeit“ entstehenden geme<strong>in</strong>schaftlichen<br />

Prozesse sowie Formen <strong>der</strong> Selbsterfahrung, körperbezogenen Selbst-<br />

378 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


eflexion und <strong>der</strong> zunehmenden Selbstsicherheit gesehen. Im Kern können<br />

diese Prozesse als körperbezogene soziale Bildungsprozesse formuliert werden<br />

(vgl. u. a. Koch/Lotte/Schirp/Vieth 2003; St<strong>in</strong>g 2007).<br />

Mit <strong>der</strong> gesundheitswissenschaftlichen Aufmerksamkeit auf den Körper und<br />

die Bedeutung von Bewegung wurden wichtige Impulse für die bewegungsorientierten<br />

Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> bereits aufgegriffen.<br />

Dabei wird es zukünftig wichtig se<strong>in</strong>, dass die gesundheitlichen Zielsetzungen<br />

von Bewegungsarbeit die sozialpädagogischen Konzeptionen nicht überformen.<br />

Nicht die körperliche Leistungsfähigkeit, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Körper als Ort<br />

sozialer Praxis, des Leiberlebens und möglicher (reflexiver) Bildungsprozesse<br />

sollte weiterh<strong>in</strong> im Vor<strong>der</strong>grund stehen. Hierfür ist es notwendig, konzeptionelle,<br />

theoretische und wissenschaftlich evaluierte Konzepte und Modelle zu<br />

erproben und auszuformulieren.<br />

2.1.3 Thema: „Gewaltprävention“<br />

Mit dem Thema „Gewaltprävention“ richtet sich die Perspektive auf e<strong>in</strong> für<br />

die offene <strong>Jugendarbeit</strong> ausgesprochen relevantes Handlungsfeld, <strong>in</strong> dem Gesundheit<br />

und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> nur <strong>in</strong>direkt o<strong>der</strong> gar nicht reflektiert<br />

wird. Zwei Aspekte sprechen für e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> Thematik: Zum ersten<br />

ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e „scharfe“ begriffliche Unterscheidung und Trennung von „Präventionsansätzen“<br />

zur Vermeidung von Gefahrenlagen und Schädigungen und<br />

Strategien zur <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> wie sie im Anschluss an die WHO-<br />

Empfehlungen diskutiert werden, nicht s<strong>in</strong>nvoll. Hiermit würde e<strong>in</strong>e Perspektive<br />

auf die Lebens- und Risikolagen <strong>der</strong> Jugendlichen sowie auf sozialpädagogische<br />

Handlungsansätze stark verengt. Zum zweiten betreffen Ursachen und<br />

Auswirkungen von Gewalt direkt o<strong>der</strong> <strong>in</strong>direkt die Gesundheit von Jugendlichen.<br />

Sie bee<strong>in</strong>trächtigen sie mittelbar und unmittelbar <strong>in</strong> ihrem körperlichseelischen<br />

Wohlbef<strong>in</strong>den, ihren Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung<br />

und ihrer Partizipation an <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Die Debatte um Jugend und Gewalt hat <strong>in</strong> den letzten Jahren zu e<strong>in</strong>er Fülle<br />

von politischen Programmen und Strategien sowie e<strong>in</strong>er kaum überschaubaren<br />

Anzahl von konkreten Projekten geführt (vgl. z.B. Neumann et. al. 2002;<br />

Klees/Marz/Mon<strong>in</strong>g-Konter 2003; Gollwitzer/Pfetsch 2007). Die auf Bundesebene<br />

<strong>in</strong>itiierten politischen Aktionsprogramme (vgl. zusammenfassend<br />

Bohn 2007) wurden <strong>in</strong> Form von Expertisen dokumentiert und reflektiert<br />

sowie <strong>in</strong> Ansätzen evaluiert und sollen hier nicht ausführlich aufgegriffen werden<br />

(vgl. Berg/Roth 2003; Pleiger 2003; Feuerhelm 2004; DJI 2006; Holthausen/Schäfer<br />

2007; Heitkötter et al. 2007). Für die Fragestellung nach dem<br />

Zusammenhang von außerschulischer <strong>Jugendarbeit</strong>, <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

und Gewaltprävention soll kurz die sozialpädagogische Debatte um die „Zuständigkeit“<br />

für Gewaltprävention thematisiert werden (1.), um daran anschließend<br />

zentrale, <strong>in</strong> den Expertisen aufgeführte Ansätze und Konzepte <strong>der</strong><br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 379


Gewaltprävention <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> knapp zu<br />

skizzieren (2.). Die hieraus von den Autoren entwickelten Leitl<strong>in</strong>ien und Empfehlungen<br />

für die Gewaltprävention mit Jugendlichen werden abschließend<br />

zusammengefasst und h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Relevanz für die <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

kommentiert (3.).<br />

1. Zuständigkeit für Gewaltprävention<br />

Gewaltprävention ist unbestritten e<strong>in</strong>e zentrale Aufgabe von <strong>Jugendarbeit</strong>: Die<br />

Jugendlichen sollen dar<strong>in</strong> unterstützt werden, Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen mit sich<br />

selbst und an<strong>der</strong>en kommunikativ zu führen. Sie sollen ohne den E<strong>in</strong>satz o<strong>der</strong><br />

die Erfahrung von Gewalt lernen, kritikfähig zu se<strong>in</strong>, Entscheidungen zu treffen<br />

und Verantwortungen für sich selbst und an<strong>der</strong>e zu übernehmen (vgl. SGB<br />

VIII, § 11). Hieran anschließend stellt sich die Frage, was <strong>in</strong> den jeweiligen<br />

Handlungskontexten als „Gewalt“ und „Gewaltprävention“ verstanden wird.<br />

In <strong>der</strong> kritischen Bezugnahme auf die starke Dom<strong>in</strong>anz von gewaltpräventiven<br />

Ansätzen und Konzepten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> wird hervorgehoben, dass Gewaltprävention<br />

zu e<strong>in</strong>er Leitthematik geworden ist, die quasi ohne jegliche<br />

kritische Reflexion die konzeptionelle Ausrichtung wie f<strong>in</strong>anzielle Sicherung<br />

<strong>der</strong> offenen Jugendhilfe maßgeblich bestimmt. Die „gesellschaftspolitisch<br />

<strong>in</strong>duzierten Problemlagen“ – so z.B. L<strong>in</strong>dner (2005) – werden von <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />

„mit den erwünschten Präventionskonzepten aller Art“ (ebd., 27) pädagogisch<br />

bearbeitet, ohne dass die Wirksamkeit des Vorgehens ausreichend<br />

belegt sei (ebd., 29, vgl. hierzu Gollwitzer 2007). Dabei besitzen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

Präventionskonzepte, die auf spezielle Problemlagen e<strong>in</strong>gehen (z.B. Gewalt,<br />

Drogen o<strong>der</strong> Rechtsextremismus) den entscheidenden Nachteil, die jeweilige<br />

Lebenswelt <strong>der</strong> Jugendlichen nur sehr begrenzt aufgreifen zu können (vgl.<br />

Seck<strong>in</strong>ger/van Santen 2003).<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Debatte um die Zuständigkeit <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> für die Gewaltprävention<br />

werden verhaltens- und verhältnispräventive Argumentationen<br />

gegenübergestellt. Im Anschluss an den 8. Jugendbericht und den dar<strong>in</strong> formulierten<br />

„präventiven Anspruch e<strong>in</strong>er lebensweltlich-orientierten Jugendhilfe“<br />

von 1990 formulieren Wendt/Neumann (2007), „(Gewalt-)Prävention, verstanden<br />

als Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung von gewaltförmigen Handeln<br />

(gleich, ob gegenüber Personen o<strong>der</strong> Sachen, autoaggressiv o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Gruppen<br />

ausgeübt) muss daher nachhaltig auf die Verbesserung <strong>der</strong> Lebenslagen junger<br />

Menschen zielen“ (ebd., 13). Innerhalb des wechselseitigen Bezugs von stärker<br />

auf die Verhaltensweisen von Jugendlichen und den Verhältnissen <strong>in</strong> denen sie<br />

leben (müssen) ausgerichteten präventiven Strategien zur Vermeidung von<br />

Gewalt kommt <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong> die Aufgabe zu, Angebote zu machen,<br />

an denen die Jugendlichen freiwillig teilnehmen, die also von e<strong>in</strong>em<br />

Interesse für ihre eigenen Motivationen und Orientierungen s<strong>in</strong>d.<br />

380 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


2. Ansätze<br />

Die von Holthusen/Schäfer (2007) für die „Arbeitsstelle K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendkrim<strong>in</strong>alitätsprävention“<br />

des DJI erstellten „Strategien zur Gewaltprävention<br />

im K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendalter“ (ebd.) unterscheiden die vielfältigen Projekte und<br />

Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendhilfe aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> Manifestation von Gewalt<br />

als „unspezifische Strategien“, „Strategien <strong>der</strong> Jugendhilfe für Zielgruppen mit<br />

unmittelbaren Gewaltbezug“, „Strategien des Operschutzes“ und „Gewaltprävention<br />

durch Information, Qualifikation, Beratungs-, Aus-, Fort- und Weiterbildung,<br />

Koord<strong>in</strong>ation und Forschung“ (ebd. 137ff). Als unspezifische Strategien<br />

werden beispielsweise <strong>der</strong> Jugendmedienschutz und Angebote wie nächtlicher<br />

Sport (vgl. Pilz 1998) aufgegriffen, wobei bei den Sportangeboten die<br />

gewaltpräventive Wirksamkeit kritisch h<strong>in</strong>terfragt werden muss (ebd.). Gleiches<br />

kann für die erlebnispädagogischen Ansätze gefragt werden (beispielhaft:<br />

Marz 2003), die e<strong>in</strong>e implizite Wirksamkeit von positivem Erleben und Verm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

von Gewaltbereitschaft behaupten.<br />

Als Strategien <strong>der</strong> Jugendhilfe für Zielgruppen mit unmittelbarem Gewaltbezug<br />

werden Angebote und Maßnahmen zusammengefasst, die sich mit e<strong>in</strong>em<br />

Sozialraum- und Freizeitbezug vor allem an Gruppen wenden. Dabei gilt<br />

es, die Balance zwischen gezielten, gruppenspezifischen Zugangsweisen zu den<br />

Jugendlichen und e<strong>in</strong>er Vorverurteilung als potentiellen Gewalttätigen auszuloten.<br />

In <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> werden <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e durch mobile<br />

o<strong>der</strong> aufsuchende <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>der</strong> Kontakt und das Angebot zu den Jugendgruppen<br />

hergestellt. E<strong>in</strong> weiteres Beispiel für diese Strategie s<strong>in</strong>d Fanprojekte,<br />

die die Jugendlichen im Rahmen ihrer Begeisterung für Fußball erreichen. Für<br />

diesen Ansatz gilt, dass die Jugendhilfe hier häufig <strong>in</strong> enger Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> Polizei arbeitet und sich beson<strong>der</strong>s deutlich ihrer eigenen Zuständigkeit<br />

für die Unterstützung und Entwicklung <strong>der</strong> Jugendlichen bewusst se<strong>in</strong> muss<br />

(vgl. Holthusen/Schäfer 2007, 146f). Als e<strong>in</strong>e Maßnahme, die den Opferschutz<br />

<strong>in</strong>s Zentrum stellt, wird beispielsweise die Thematisierung von so genannten<br />

„Angsträumen“ (vgl. Böckmann 2005) vorgestellt. Ausgangspunkt dieses gewaltpräventiven<br />

Vorgehens ist die Erkenntnis, dass Jugendliche, die potentiell<br />

gewalttätig werden (könnten), häufig selbst Gewalt erleben o<strong>der</strong> erlebten.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Strategie <strong>der</strong> Gewaltprävention f<strong>in</strong>det durch Information,<br />

Qualifikation, Beratung, Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie durch die Koord<strong>in</strong>ation<br />

und Vernetzung <strong>der</strong> beteiligten Institutionen und Personen sowie die<br />

Erforschung von Wirkzusammenhängen statt (vgl. Holthusen/Schäfer 2007,<br />

157ff). Innerhalb aller Strategien kommt <strong>der</strong> „Gewaltprävention im Kontext<br />

von Rechtsextremismus und Jugend“ (ebd., 158) e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Stellenwert<br />

zu. Die Ansätze wurden vor allem im Rahmen <strong>der</strong> Bundesprogramme AgaG<br />

(vgl. Bohn/Münchmeier 1997; Böhnisch/Fritz/Seifert 1997), Entimon und<br />

Citivas (vgl. DJI 2006) sowie <strong>in</strong> dem Programm „Entwicklung und Chancen<br />

junger Menschen <strong>in</strong> sozialen Brennpunkten“ (E & C) geför<strong>der</strong>t und evaluiert.<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 381


3. Leitl<strong>in</strong>ien<br />

In den Darstellungen und Bewertungen <strong>der</strong> gewaltpräventiven Ansätze und<br />

Strategien werden Pr<strong>in</strong>zipien entwickelt, die für die eigenen Fragen nach den<br />

Möglichkeiten und Ressourcen von <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong><br />

<strong>Jugendarbeit</strong> beson<strong>der</strong>s gehaltvoll s<strong>in</strong>d. Sie können zusammenfassend<br />

reflektiert werden:<br />

a. Gewalt als soziale Bildungssituation: Gewalt und Gewaltprävention wird<br />

als e<strong>in</strong>e soziale Bildungssituation verstanden, <strong>in</strong> <strong>der</strong> alle Beteiligten e<strong>in</strong>e<br />

Lernchance erhalten können, die sie selbst stärkt. Mit dieser Perspektive<br />

soll e<strong>in</strong>e Normalisierung von Gewalthandeln und -erfahrungen unter Jugendlichen<br />

angestrebt werden. Zugleich gilt es, e<strong>in</strong>e Kultur <strong>der</strong> Gewaltlosigkeit<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtungen zu entwickeln und vertrauensvolle,<br />

dauerhafte Beziehungen zu den Jugendlichen zu etablieren (vgl. Böllert<br />

1997). Die gewalttätigen Interaktionen von Jugendlichen bzw. ihre Erfahrungen<br />

damit werden als Anlass für e<strong>in</strong>e konstruktive pädagogische Bearbeitung<br />

verstanden. Unter dieser Maßgabe werden Gewalthandlungen<br />

nicht schlichtweg „akzeptiert“, son<strong>der</strong>n zunächst als soziale Situation verstanden,<br />

die für Jugendliche „s<strong>in</strong>nvoll“ bzw. „alltäglich“ zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>en.<br />

Hieran anknüpfend wird <strong>der</strong> Ansatz des Täter-Opfer-Statuswechsels bedeutsam,<br />

<strong>der</strong> sich auf die engen Verknüpfungen zwischen Gewalterfahrungen<br />

und Gewalthandeln bezieht und diese <strong>in</strong> pädagogischen Angeboten<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verschränkt (vgl. Wittmann/Bruhns 2006; Heitkötter et al.<br />

2007). Für e<strong>in</strong>e sich auf <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> beziehende Gewaltprävention<br />

ist zudem <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e das Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Partizipation handlungsleitend:<br />

Durch die Entwicklung und För<strong>der</strong>ung von Mitbestimmungs- und<br />

Mitwirkungsmöglichkeiten können die Jugendlichen ihre eigenen und<br />

gruppenbezogenen Handlungspotentiale erweitern, selbst Verantwortung<br />

übernehmen, z.B. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rolle von Multiplikatoren, und ihren Lebensraum<br />

selbst mitgestalten (vgl. Pleiger 2003).<br />

b. Zielgruppe vs. Zivilgesellschaft: Empfehlenswert s<strong>in</strong>d zielgruppenspezifische<br />

Ansätze, die die unterschiedlichen Risiko- und Lebenslagen <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

ausreichend berücksichtigen. Insbeson<strong>der</strong>e das weitgehende<br />

Fehlen von jungenspezifischer (vgl. Neubauer/W<strong>in</strong>ter 2005) wie mädchenspezifischer<br />

(vgl. Wittmann/Bruhns 2006) Gewaltprävention wird<br />

kritisiert. Zugleich f<strong>in</strong>det Gewaltprävention <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es gesellschaftlichen<br />

Raumes statt, <strong>der</strong> durch soziale Differenzierungen strukturiert ist.<br />

Die unterschiedliche gesellschaftliche Teilhabemöglichkeit von Jugendlichen<br />

kann allgeme<strong>in</strong> als Ursache wie Ausdrucksform von Gewalt verstanden<br />

werden. Innerhalb dieser Situation sozialer Ungleichheit müssen Zielgruppenbestimmungen<br />

(wie z.B. Gewaltprävention mit Jungen o<strong>der</strong> Gewaltprävention<br />

mit Jugendlichen mit rechtsradikalen Orientierungen) ausformuliert<br />

und unter <strong>der</strong> Maßgabe e<strong>in</strong>er kritisch-reflexiven Pädagogik wei-<br />

382 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


terentwickelt werden. Die aktuellen Debatten um die verme<strong>in</strong>tlich erhöhte<br />

Gewaltbereitschaft von Jugendlichen aus Familien mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund<br />

(vgl. Baier/Pfeiffer/W<strong>in</strong>dzio 2006) liefern hierzu e<strong>in</strong>en beispielhaften<br />

Anlass, aber nicht die Lösung. E<strong>in</strong> Perspektivwechsel erfolgt, wenn die<br />

„natio-ethno-kulturelle (Mehrfach-)Zugehörigkeit“ (vgl. Mecheril 2003)<br />

von Jugendlichen zum Ausgangspunkt von gesundheitsför<strong>der</strong>lichen und<br />

präventiven Ansätzen gemacht werden kann. Zugehörigkeit kann die <strong>in</strong>nerhalb<br />

des <strong>in</strong>terkulturellen Lebensraums relevant werdende Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungen<br />

um Anerkennung, Teilhabe und (Vor-)Rechte <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

thematisieren (s.u.). Auch hier geht es nicht um e<strong>in</strong>e schlichte Akzeptanz<br />

von gewalttätigen Konflikten, son<strong>der</strong>n um die Frage, was sich dar<strong>in</strong> sozial<br />

ausdrückt und wie an<strong>der</strong>e Ausdrucksmöglichkeiten und soziale Machträume<br />

gefunden werden können.<br />

2.1.4 Thema: „AIDS-Prävention“<br />

AIDS und AIDS-Prävention hat <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> letzten 20 Jahre nicht nur e<strong>in</strong>e<br />

Skandalisierung und Fokussierung auf gesellschaftliche Randgruppen (homosexuelle<br />

und suchtkranke Frauen und Männer), son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong>e „Normalisierung“<br />

(Rosenbrock/Schaeffer 2002) erfahren. Im Rahmen von <strong>Jugendarbeit</strong><br />

ist AIDS-Prävention eng mit sexualpädagogischen Ansätzen und Konzepten<br />

verbunden. Die Ende <strong>der</strong> 80er-Jahre beg<strong>in</strong>nende Debatte um e<strong>in</strong>e wirkungsvolle<br />

Vermeidung von HIV-Infektionen wurde zunächst ausschließlich als<br />

„Aufklärungsarbeit“ verstanden und medial wie pädagogisch vor allem <strong>in</strong> Abschreckungskonzepten<br />

und repressiven Ideen zur Sexualerziehung umgesetzt<br />

(vgl. Bitsch 1991). Die E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> AIDS-Prävention <strong>in</strong> die Sexualpädagogik<br />

ermöglicht h<strong>in</strong>gegen e<strong>in</strong>e Orientierung an den Bedürfnissen <strong>der</strong> Jugendlichen;<br />

sie wurde vor allem <strong>in</strong> geschlechtergetrennten Sett<strong>in</strong>gs weiterentwickelt.<br />

Zentrale Ziele e<strong>in</strong>er AIDS-präventiven sozialpädagogischen Arbeit bestehen<br />

dar<strong>in</strong>, die Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung und dem Ausdruck e<strong>in</strong>er<br />

lustvollen und gleichberechtigten Sexualität zu unterstützen und ihnen Informationen<br />

zu Risiken e<strong>in</strong>er HIV-Infektion sowie präventivem Sexualverhalten<br />

zu vermitteln (vgl. An<strong>der</strong>s 1995).<br />

In <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong> werden unterschiedliche methodische Zugänge<br />

<strong>der</strong> AIDS-Prävention umgesetzt: Während e<strong>in</strong>erseits z.B. durch Filme, Informationsveranstaltungen,<br />

Informationsmaterialien <strong>der</strong> Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung (BZgA) o<strong>der</strong> dem Aufstellen von Kondomautomaten<br />

e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>s niedrigschwelliger Ansatz für e<strong>in</strong>e große Gruppe von Jugendlichen<br />

weit verbreitet ist, werden zudem <strong>in</strong> Form von Gruppenangeboten, Projekten<br />

o<strong>der</strong> Sem<strong>in</strong>aren gezielte sexualpädagogische Ansätze umgesetzt, die das<br />

Risiko e<strong>in</strong>er HIV-Infektion als e<strong>in</strong>en Aspekt von Sexualität und Sicherheit<br />

(Schwangerschaftsverhütung wie Infektionsvermeidung) thematisieren. Neben<br />

den durch die BZgA <strong>in</strong> Auftrag gegebenen Expertisen zur sexualpädagogi-<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 383


schen Mädchenarbeit (vgl. Bültmann 2004) und sexualpädagogischen Jungenarbeit<br />

(vgl. Mund<strong>in</strong>g 2005), die e<strong>in</strong>en vor allem quantitativen Überblick über<br />

die unterschiedlichen geschlechterdifferenten Angebote, Zielsetzungen und<br />

Themenstellungen geben, f<strong>in</strong>den sich ausgearbeitete sozialpädagogische Konzepte<br />

vor allem <strong>in</strong> dem bereits 1991 von Stickelmann herausgegebenen Sammelband.<br />

Die dar<strong>in</strong> vorgestellten getrennt- wie zweigeschlechtlich organisierten<br />

Gruppentreffen und Projekttage zielen darauf ab, e<strong>in</strong>en möglichst unbefangenen<br />

Austausch über Körperlichkeit, Zärtlichkeit, Sehnsucht, Liebe, (Homo-)Sexualität<br />

und Partnerschaft unter den Jugendlichen anzuregen. In den<br />

phasenweise o<strong>der</strong> generell geschlechtergetrennten Situationen können eigene<br />

Ängste und Hoffnungen sowie gegenüber dem an<strong>der</strong>en o<strong>der</strong> eigenen Geschlecht<br />

als pe<strong>in</strong>lich empfundene Wünsche bearbeitet werden. Die Informationen<br />

über „safer sex“ bilden e<strong>in</strong>en wichtigen Aspekt, <strong>der</strong> zum e<strong>in</strong>en über die<br />

Abfrage von Vorwissen zum Thema „AIDS“ und „Ansteckungsgefahren“ und<br />

zum an<strong>der</strong>en häufig durch „praktische Übungen“ im Umgang mit e<strong>in</strong>em Kondom<br />

aufgegriffen werden (vgl. beispielhaft Bitsch 1991; Wanielik 1991).<br />

Für e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong> und e<strong>in</strong>e ihren Zielsetzungen entsprechenden<br />

angemessenen Zugang zum Thema AIDS können folgende Punkte hervorgehoben<br />

werden:<br />

a. Das Erlernen von „safer sex“ ist vor allem e<strong>in</strong>e Praktik (vgl. Heckmann<br />

1995). Sie wird zwar durch Wissen, „warum und wie man es macht“ angeleitet,<br />

das Relevant Werden und Tun ist h<strong>in</strong>gegen mit an<strong>der</strong>en Kontexten<br />

verbunden. Diese Lebenskontexte <strong>der</strong> Jugendlichen s<strong>in</strong>d beispielsweise<br />

durch Geschlechterstereotype und -rollen, durch Sehnsucht nach H<strong>in</strong>gabe,<br />

Ängste und Erwartungsdruck o<strong>der</strong> Gewalterfahrungen bestimmt. AIDS-<br />

Prävention muss sich über die praktische Handhabung von Kondomen<br />

h<strong>in</strong>ausgehend auf die gelebten Praxen von Sexualität beziehen können.<br />

b. Sexualität und Vorstellungen über Sexualität s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> das (relativ<br />

stabile) Geschlechterverhältnis <strong>der</strong> Gesellschaft bzw. die unterschiedlichen<br />

kulturell ausgestalteten Verhältnisse von Frauen und Männern. Die<br />

dar<strong>in</strong> wirksam werdenden hierarchisierenden Vorstellungen von (zwei-)<br />

geschlechtlicher Liebe und Sexpraktiken müssen aufgegriffen werden. So<br />

geht es zum Beispiel darum, gesellschaftliche Vorstellungen von „passiverer“,<br />

beziehungsorientierter weiblicher Sexualität und „aktiverer“, lustorientierter<br />

männlicher Sexualität nicht zu wie<strong>der</strong>holen, son<strong>der</strong>n mit den<br />

Jugendlichen pädagogisch zu bearbeiten (vgl. Böhme 1991).<br />

c. Dieses erfor<strong>der</strong>t von den sozialpädagogischen Fachkräften nicht nur e<strong>in</strong><br />

hohes Maß an eigener Offenheit im Umgang mit Sexualität und Sexpraktiken<br />

gegenüber den Jugendlichen son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong> kritisch-reflexives Bewusstse<strong>in</strong><br />

zur subtilen Wirksamkeit und Relevanz von Geschlechterhierarchien.<br />

384 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


2.1.5 Thema: „Sucht- und Drogenprävention“<br />

Das Thema „Sucht- und Drogenprävention“ hat als Handlungsansatz <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Sozialen Arbeit e<strong>in</strong>e lange Tradition. Es wird an dieser Stelle nur sehr<br />

kurz aufgegriffen, da <strong>der</strong> Thematik e<strong>in</strong>e eigene Expertise gewidmet ist (vgl.<br />

St<strong>in</strong>g 2008b). Zwei Aspekte s<strong>in</strong>d für den Zusammenhang von <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>,<br />

Prävention und außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong> beson<strong>der</strong>s hervorzuheben:<br />

Zum e<strong>in</strong>en besitzt die <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>in</strong> ihrer Ausrichtung auf e<strong>in</strong>e freiwillige<br />

und unverb<strong>in</strong>dliche professionelle Betreuung weniger die Chance e<strong>in</strong>e unmittelbare<br />

Suchtbearbeitung leisten zu können. Ihr spezifisches Anliegen ist<br />

es, im Kontext e<strong>in</strong>er akzeptierenden Drogenarbeit Beratungen und Unterstützungen<br />

zu leisten o<strong>der</strong> im Rahmen von erlebnispädagogischen Ansätzen geschützte<br />

Räume für Jugendliche zu bieten, <strong>in</strong> denen (reflexive) Erfahrungen<br />

mit Rausch möglich werden können. Zum an<strong>der</strong>en kann die offene <strong>Jugendarbeit</strong><br />

im Kontext von Partyszenen den Jugendlichen Informationen über die<br />

jeweiligen Substanzen und möglichen Risiken vermitteln sowie im Rahmen<br />

von stadteilbezogener Arbeit neben Informationsvermittlungen und Beratung<br />

konkrete Unterstützung bei <strong>der</strong> sozialen und gesundheitlichen Sicherung leisten<br />

(vgl. u.a. Drößler 2002; St<strong>in</strong>g/Blum 2003, St<strong>in</strong>g 2008b; Hartwig/<br />

Waller 2006). Beide Aspekte s<strong>in</strong>d für Handlungszusammenhänge von <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> strukturell mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

2.2 <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong><br />

Lebens- und Risikolagen <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

Die bisherigen Darstellungen <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> im Kontext <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong><br />

<strong>Jugendarbeit</strong> s<strong>in</strong>d entlang zentraler gesundheitsbezogener o<strong>der</strong><br />

sozialpädagogischer Problembereiche strukturiert. An dieser Stelle soll e<strong>in</strong>e<br />

Querschnittsperspektive e<strong>in</strong>genommen werden: das Thema <strong>der</strong> Lebens- und<br />

Risikolagen, die damit verbundenen sozialen Ungleichheiten und Differenzen<br />

stehen im Zentrum <strong>der</strong> Perspektive. Es stellt sich vor allem die Frage, wie<br />

bisher <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>in</strong> den Präventions- und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>skonzepten<br />

Bezug auf die Lebens- und Risikolagen genommen worden ist bzw.<br />

welche Herausfor<strong>der</strong>ungen mit ihnen verbunden s<strong>in</strong>d.<br />

2.2.1 Soziale Ungleichheit<br />

Werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> gesellschaftlichen Debatte zum Thema <strong>der</strong> Gesundheit gegenwärtig<br />

vor allem die Risikoverhaltensweisen und die damit „verbundenen“<br />

gesundheitlichen Gefährdungen thematisiert, so zeigen doch die gesundheits-<br />

und sozialwissenschaftlichen Studien überzeugend, dass Gesundheit und Gesundheitsrisiken<br />

nicht gleich verteilt s<strong>in</strong>d (vgl. Richter/Hurrelmann 2006;<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 385


Richter/Mielck 2006). Es s<strong>in</strong>d vor allem soziale Ungleichheiten, wie fehlende<br />

materielle Ressourcen, unterschiedliche Bildungskapitale, Geschlecht und<br />

Migration, die nachhaltig E<strong>in</strong>fluss auf die gesundheitliche (Lebens-)Situation<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen nehmen. In <strong>der</strong> Debatte zur Armut von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />

zeigt sich, dass das Fehlen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> erschwerte Zugang zu sozialen und<br />

ökonomischen Basisressourcen Mortalität, Morbidität und gesundheitliche<br />

Risikolebenslagen signifikant erhöhen. Dieser Sachverhalt wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>er zunehmenden Armut und <strong>der</strong> sich steigernden Differenzen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Verteilung von Reichtum <strong>in</strong> <strong>der</strong> bundesrepublikanischen Gesellschaft für<br />

die K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen weitere, gravierende Folgen haben. Strategien <strong>der</strong><br />

Prävention und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>, die diese Strukturzusammenhänge<br />

ausblenden, drohen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verkürzten Problembearbeitung und <strong>in</strong> mittelschichtsbezogenen<br />

Ansätzen zu münden, die für sozial benachteiligte K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

und Jugendliche nicht s<strong>in</strong>nvoll s<strong>in</strong>d, da sie an <strong>der</strong>en lebensweltlichen S<strong>in</strong>nhorizonten<br />

vorbei operieren und somit erst gar nicht von ihnen genutzt werden.<br />

Die außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong> hat die Schwerpunkte ihrer gesundheitsbezogenen<br />

und präventiven Projekte – wie weiter oben <strong>in</strong> aller Kürze skizziert –<br />

oftmals genau auf die soziale Benachteiligung von Jugendlichen z.B. durch<br />

Armut o<strong>der</strong> ger<strong>in</strong>ge Teilhabe an Bildungschancen gelegt. In diesem S<strong>in</strong>ne s<strong>in</strong>d<br />

die Präventions- und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sansätze <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie nicht durch<br />

mediz<strong>in</strong>ische Risikokonzepte und -diskurse geprägt, son<strong>der</strong>n durch sozialpädagogische<br />

Begriffsbildungen, Diskurse und Konzepte getragen.<br />

Aus <strong>der</strong> gesundheitswissenschaftlichen Perspektive wäre e<strong>in</strong>e sozial- und<br />

gesundheitspolitische Korrektur notwendig, <strong>in</strong> <strong>der</strong> gerade für die sozial benachteiligten<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesellschaften Zugänge zu den Ressourcen eröffnet<br />

werden können. Diese notwendige Umstrukturierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verteilung von<br />

Ressourcen kann die außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong> allerd<strong>in</strong>gs nicht leisten. Ihre<br />

Strategien <strong>der</strong> Bearbeitung haben deshalb notwendigerweise e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e konzeptionelle<br />

Ausrichtung. Erst e<strong>in</strong>mal verstehen sie sich als niedrigschwellige,<br />

offene und freiwillige Angebote, die entlang <strong>der</strong> Bedarfe und Bedürfnisse <strong>der</strong><br />

Jugendlichen ihre Angebote zu organisieren versuchen. Zentrale Strategien<br />

reichen dabei von Basisversorgung zur „gesundheitlichen Sicherung“, wie z. B.<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Zurverfügungstellung von Nahrungsmitteln (Stichwort: geme<strong>in</strong>sames<br />

Frühstück) <strong>in</strong> stadteilbezogenen Projekten mit sozial benachteiligten Jugendlichen<br />

o<strong>der</strong> Vergabe von E<strong>in</strong>wegspritzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Drogenarbeit, bis h<strong>in</strong> zu Informationsvermittlungen<br />

und bildungsorientierten Angeboten. Bei Letzteren<br />

stehen Ideen <strong>der</strong> Befähigung <strong>der</strong> Jugendlichen im Vor<strong>der</strong>grund. Mit diesen<br />

Ansätzen lassen sich we<strong>der</strong> die sozialstrukturellen noch gravierende gesundheitliche<br />

Probleme lösen, aber sie bieten e<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>nvollen Ansatz und sche<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong> notwendiger Zugang zu den Jugendlichen zu se<strong>in</strong>, um neue „soziale Praxen“<br />

und (reflexive) Selbstpositionierungen <strong>der</strong> Jugendlichen zu ermöglichen.<br />

386 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


In den Projekten und Angeboten werden basale soziale Prozesse mit und unter<br />

den sozial benachteiligten Jugendlichen ermöglicht.<br />

2.2.2 Geschlecht<br />

In <strong>der</strong> Perspektive auf <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong><br />

s<strong>in</strong>d zwei unterschiedliche geschlechtersensibilisierende Befunde bedeutsam:<br />

Zum e<strong>in</strong>en gibt es <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e Fülle an empirischen Untersuchungen,<br />

die die geschlechtlichen Differenzen <strong>in</strong> dem Gesundheitsstatus und <strong>der</strong> gesundheitlichen<br />

Versorgung von weiblichen und männlichen Jugendlichen belegen<br />

(vgl. Langness/Richter/Hurrelmann 2003; Altgeld/Kolip 2006). Zum<br />

an<strong>der</strong>en legen die Reflexionen <strong>der</strong> pädagogischen Praxis mit Jugendlichen<br />

nahe, dass die Zugehörigkeit zu e<strong>in</strong>er Geschlechtsgruppe als e<strong>in</strong>e soziale Lebenslage<br />

<strong>in</strong> den allgeme<strong>in</strong>en Angeboten nicht ausreichend ernst genommen<br />

wird und jenseits von E<strong>in</strong>zelangeboten für Jungen und Mädchen vor allem <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Sexualpädagogik sich im Regelangebot <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong> wie<strong>der</strong><br />

f<strong>in</strong>den sollte (vgl. Helfferich 1995).<br />

In <strong>der</strong> gesundheitsbezogenen Mädchenarbeit (vgl. Bültmann 2004; Wittmann/Bruhns<br />

2006; Summermatter 2006) und zunehmend auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jungenarbeit<br />

(vgl. H<strong>in</strong>z 2002; Neubauer/W<strong>in</strong>ter 2005; Neubauer 2006; Waller/Deneke/Bruns<br />

2005) wird explizit Bezug auf die durch die eigene Geschlechtszugehörigkeit<br />

entstehenden Fragen, Probleme und Handlungsherausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen genommen. In den Bewegungs- und Ernährungsangeboten<br />

ebenso wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gewalt- und AIDS-Prävention werden <strong>in</strong>zwischen<br />

relativ häufig die spezifischen, differenten Bedürfnis- o<strong>der</strong> Problemlagen<br />

von Jungen und Mädchen zum Ausgangspunkt <strong>der</strong> Konzeptionen gemacht.<br />

Es geht <strong>in</strong> den exemplarisch aufgegriffenen geschlechtersensiblen Ansätzen<br />

<strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>s- und Präventionsarbeit zunächst vor allem darum,<br />

den mit dem Geschlecht verbundenen speziellen Zugang zum Thema aufzugreifen,<br />

beispielsweise <strong>in</strong> <strong>der</strong> körper- und bewegungsorientierten Gewaltprävention<br />

(vgl. Abel/Raithel 1998; Neubauer/W<strong>in</strong>ter 2005), <strong>der</strong> AIDS-<br />

Prävention (vgl. Böhme 1991; Bitsch 1991) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Suchtprävention (vgl.<br />

Helfferich 2006). Das geschlechtsgruppenspezifische Angebot soll die Motivationen<br />

zur Teilnahme <strong>der</strong> Jugendlichen beachten und verstärken. Vergleichsweise<br />

wenige Ansätze zielen darauf ab, Geschlecht nicht nur als e<strong>in</strong> <strong>in</strong>dividuelles<br />

o<strong>der</strong> gruppenbezogenes „Identitätsmerkmal“ zu thematisieren, son<strong>der</strong>n<br />

die mit den Zuschreibungen und Wahrnehmungen verbundenen gesellschaftlichen<br />

Ordnungen kritisch zu reflektieren (vgl. Maurer 2002). E<strong>in</strong>e Reflexion<br />

von Geschlechterrollen und -stereotypen und ihrer kulturellen wie zeithistorischen<br />

Vielgestaltigkeit bietet hier e<strong>in</strong>en ersten Zugang beispielsweise <strong>in</strong> den<br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sangeboten zur Ernährung (vgl. Waller/Deneke/Bruns<br />

2005; Deneke 2005; Neubauer 2006). Weitergehend zu fragen ist, wie die mit<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 387


dem Geschlecht verbundene soziale und gesundheitliche Ungleichheit von<br />

Mädchen und Jungen zum Thema <strong>der</strong> gesundheitsför<strong>der</strong>nden <strong>Jugendarbeit</strong><br />

gemacht werden kann. Gleiche Teilhabe, Partizipation und Verantwortlichkeit<br />

von Jungen und Mädchen wird z.B. <strong>in</strong> den sexualpädagogischen Konzepten<br />

diskutiert (vgl. Helfferich 2001). Die Befunde zur differenten weiblichen und<br />

männlichen Gewalt (vgl. Hagemann-White 2006) bieten e<strong>in</strong>en weiteren Rahmen,<br />

mit dem die notwendige geschlechtliche Differenzierung <strong>der</strong> Angebote<br />

ausformuliert werden (vgl. Wittmann/Bruhns 2006; He<strong>in</strong>emann 2006; Kuckuck<br />

2007).<br />

2.2.3 Migration<br />

Dass auch Jugendliche aus Familien mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund aufgrund ihrer<br />

sozialen Benachteiligungen wesentliche E<strong>in</strong>schränkungen <strong>in</strong> ihrer gesundheitlichen<br />

Situation erfahren, ist <strong>in</strong>zwischen vielfach belegt (vgl. Boos-Nünn<strong>in</strong>g<br />

2002; Lampert/Saß/Häfel<strong>in</strong>ger 2005; Schröttle 2008). Zu fragen ist, wie die<br />

Angebote <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong> auf die strukturelle Benachteiligung dieser<br />

Jugendlichen „reagieren“ bzw. wie sie gemäß ihrem Auftrag allen <strong>in</strong> Deutschland<br />

lebenden Jugendlichen angemessene Angebote zur För<strong>der</strong>ung ihrer Entwicklung<br />

und gesellschaftlicher Mitwirkung anbieten können. Zunächst ist<br />

festzuhalten, dass es <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong>nerhalb des Handlungsfelds <strong>der</strong> offenen<br />

<strong>Jugendarbeit</strong> e<strong>in</strong> großes Problembewusstse<strong>in</strong> für soziale Ungleichheit gibt.<br />

Dennoch lassen sich bisher nur sehr wenige Angebote sowie konzeptionelle<br />

Überlegungen f<strong>in</strong>den, die auf die Interkulturalität <strong>der</strong> Jugendlichen explizit<br />

Bezug nehmen (vgl. Schröer/Gemende 2002). Die für e<strong>in</strong>en hohen Anteil <strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> begleiteten Jugendlichen geltenden alltäglichen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen wie beispielsweise Selbst- und Fremdverortung <strong>in</strong><br />

zwei Kulturen, Mehrsprachigkeit o<strong>der</strong> die Erfahrungen von Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />

werden bisher kaum als gesundheitsrelevante Thematik bearbeitet. Jugendliche<br />

mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund werden vor allem als e<strong>in</strong>e spezifische „Problemgruppe“<br />

wahrgenommen, die beispielsweise <strong>in</strong> den Gewaltpräventionsprogrammen<br />

gezielte Angebote erhalten bzw. erhalten sollten. Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Migrationspädagogik<br />

diskutierten Herausfor<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>er Pädagogik <strong>der</strong> Anerkennung<br />

von Differenz bei gleichzeitiger reflexiver Bearbeitung von (Selbst-<br />

)Ausschlüssen und Dom<strong>in</strong>anzerfahrungen <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Mehrheitsgesellschaft<br />

(vgl. Hamburger 1994; Hafeneger/Henkenborg/Scherr 2002; Mecheril 2004)<br />

f<strong>in</strong>den bisher so gut wie ke<strong>in</strong>en Nie<strong>der</strong>schlag <strong>in</strong> den gesundheitsbezogenen<br />

Ansätzen. Programme wie „Entwicklung und Chancen junger Menschen <strong>in</strong><br />

sozialen Brennpunkten“ (E&C) können durch die angestrebte Netzwerkbildung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendhilfe sowie durch die angestrebten konkreten Verbesserungen<br />

<strong>der</strong> Gestaltung des Lebensraums <strong>in</strong> sozial benachteiligten Stadtteilen wirksam<br />

se<strong>in</strong>. Die Entwicklung e<strong>in</strong>er pädagogischen o<strong>der</strong> im engeren S<strong>in</strong>ne sozialarbeiterischen<br />

Praxis <strong>in</strong> <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong>, die die Mehrfachzugehörig-<br />

388 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


keit <strong>der</strong> Jugendlichen als Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> ernst nimmt,<br />

steht bisher noch aus.<br />

2.3 <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong>:<br />

e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme<br />

Die bisherigen Ausführungen zum Thema <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> haben unterschiedliche Facetten, vorsichtige<br />

Entwicklungen und <strong>in</strong>teressante Herausfor<strong>der</strong>ungen thematisiert. Die Analysen<br />

zu den fünf ausgewählten Praxisfel<strong>der</strong>n im Bereich von <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

und Prävention ergeben e<strong>in</strong> vielschichtiges, durchaus wi<strong>der</strong>sprüchliches<br />

Bild <strong>der</strong> professionellen Praxis <strong>in</strong> diesem Handlungsfeld Sozialer Arbeit. Die<br />

Beobachtungen und Befunde sollen im Folgenden <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er kritischen<br />

Bestandsaufnahme zusammenfassend reflektiert werden.<br />

1. Gesundheitsprojekte und außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong>: Trotz <strong>der</strong> durchaus<br />

vorhanden Projektentwicklungen und -realisierungen zum Thema <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

und Prävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> ist doch<br />

darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass <strong>in</strong> den gesundheitspolitischen Programmen die offene<br />

<strong>Jugendarbeit</strong> ke<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung e<strong>in</strong>nimmt. Entwe<strong>der</strong> beziehen sich<br />

gegenwärtige Gesundheitsprogramme auf konkrete Problemlagen (wie z. B.<br />

Sucht, Gewalt im Stadtteil o<strong>der</strong> „dicke K<strong>in</strong><strong>der</strong>“) o<strong>der</strong> auf spezifische Sett<strong>in</strong>gs,<br />

wie vor allem die Schule. Die Offenheit <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>, die<br />

Freiwilligkeit ihrer Ausrichtung s<strong>in</strong>d vielleicht genau jene Eigenschaften, die<br />

gegenwärtig nicht die zentralen Aufmerksamkeiten erfahren. Gerade <strong>der</strong> von<br />

<strong>der</strong> WHO geprägte Sett<strong>in</strong>gbegriff, <strong>der</strong> eigentlich <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> von<br />

den Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Strukturen von Lebenswelten und Institutionen <strong>der</strong><br />

Menschen zu denken versucht, verkehrt sich an dieser Stelle zu e<strong>in</strong>em organisationalen<br />

Funktionsbegriff: Zu beobachten ist e<strong>in</strong>e Festsetzung gesellschaftlicher<br />

Orte (Institutionen), <strong>in</strong> denen Gesundheitsprogramme (flächendeckend)<br />

zu implementieren s<strong>in</strong>d. Schule besitzt gegenüber <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />

den Vorteil e<strong>in</strong>e klar strukturierte Institution mit festgelegten Aufgaben<br />

zu se<strong>in</strong>, die für (fast) alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche b<strong>in</strong>denden Verpflichtungscharakter<br />

hat. Auf den ersten Blick sche<strong>in</strong>t für die außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong><br />

<strong>der</strong> Sett<strong>in</strong>gbegriff ke<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n mit sich gebracht zu haben.<br />

2. Unbestimmtheit <strong>der</strong> Projektlage: E<strong>in</strong> zentraler, bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>leitung<br />

thematisierter Sachverhalt ist, dass die Datenlagen zu Projekten <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

und Prävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> mehr<br />

durch Diffusität denn durch E<strong>in</strong>deutigkeit bestimmt ist. Erst e<strong>in</strong>mal kann zwar<br />

unterstellt werden, dass die offene <strong>Jugendarbeit</strong> zahlreiche Projekte und Maß-<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 389


nahmen im Kontext gesundheitsför<strong>der</strong>licher o<strong>der</strong> präventiver Arbeit durchführt.<br />

Dennoch lässt sich zwischen <strong>der</strong> Durchführung von Projekten über die<br />

Dokumentation, Publikation bis h<strong>in</strong> zu Evaluation und wissenschaftlicher<br />

Studie e<strong>in</strong>e gravierend zunehmende Inaktivität beobachten. So stellt sich die<br />

paradoxe Situation her, dass <strong>in</strong> Praxis zwar Gesundheitsprojekte lanciert werden,<br />

e<strong>in</strong>e qualifizierte, systematische Aussage über Konzepte, Durchführungen<br />

und Wirksamkeit <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Programme aber kaum möglich ist. Dies ist <strong>in</strong><br />

den unterschiedlichen Interventionsbereichen noch e<strong>in</strong>mal zu differenzieren:<br />

Das Themenfeld „Bewegung“ kann dabei als <strong>der</strong> Bereich dargestellt werden, <strong>in</strong><br />

dem die Diskrepanz zwischen Praxis und evaluierenden und wissenschaftlichen<br />

Analysen am meisten ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> fällt. Das fast gänzliche Fehlen von<br />

Evaluationsstudien <strong>in</strong> diesem Bereich kann allerd<strong>in</strong>gs nicht als H<strong>in</strong>weis gewertet<br />

werden, dass <strong>der</strong> Sachverhalt Bewegungsprogramme als <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sansatz<br />

für die außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong> ke<strong>in</strong>e Relevanz hätte. Es ist<br />

dagegen vielmehr davon auszugehen, dass die bisherige Integration von Bewegungsansätzen<br />

(Sport, Erlebnispädagogik u. a.) <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> gerade<br />

e<strong>in</strong>en bedeutsamen Zugang für gesundheitsför<strong>der</strong>nde Maßnahmen ermöglichen<br />

kann. Wichtig wäre e<strong>in</strong>e stärkere konzeptionelle Entwicklung und Begründung<br />

von Programmen sowie e<strong>in</strong>e Evaluierung, wenn es nicht bei e<strong>in</strong>em<br />

wenn vielleicht produktiven aber unbestimmten Aktionismus bleiben soll. In<br />

den Bereichen <strong>der</strong> AIDS- und Suchtprävention lassen sich zwar explizitere<br />

Programmatiken f<strong>in</strong>den, e<strong>in</strong>e auf die Ziele von offener <strong>Jugendarbeit</strong> bezogene<br />

Evaluierung liegt auch hier wenig vor. Es verbleiben so auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite<br />

s<strong>in</strong>nvolle Ansätze sozialpädagogischer Bezugnahmen auf Gesundheitsprobleme<br />

von Jugendlichen e<strong>in</strong>erseits und e<strong>in</strong> großes Defizit <strong>der</strong> Dokumentation und<br />

Evaluation an<strong>der</strong>seits.<br />

3. Ausrichtungen <strong>der</strong> Projekte: Gleichzeitig lässt sich anhand <strong>der</strong> (wenigen)<br />

ausführlicheren Projektdokumentationen hervorheben, dass die Projekte, so<br />

sehr sie mit dem Label <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> o<strong>der</strong> Prävention gerahmt<br />

s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>e gesundheitswissenschaftliche Ausrichtung nahe legen könnten,<br />

orig<strong>in</strong>är als sozialpädagogische Konzepte zu beschreiben s<strong>in</strong>d. Die Zugänge zu<br />

den Problembereichen s<strong>in</strong>d durch die Themen <strong>der</strong> sozialen Benachteiligung,<br />

<strong>der</strong> Armut und <strong>der</strong> sozialen Ungleichheit getragen. Damit s<strong>in</strong>d explizit sozialpädagogische<br />

Perspektiven lanciert und werden entsprechend umgesetzt. Wesentliches<br />

Kennzeichen <strong>der</strong> Projekte s<strong>in</strong>d ihr niedrigschwelliger Zugang, e<strong>in</strong>e<br />

Bedarfs- und Bedürfnisorientierung sowie Ressourcenkonzepte. Dies ist <strong>in</strong>sofern<br />

bedeutsam, da mit diesen Konzepten explizit sozialpädagogische Ansätze<br />

im Kontext <strong>der</strong> gesundheitlichen Problemlagen umgesetzt werden und weiter<br />

konturiert werden können. E<strong>in</strong>e direkte Übernahme von Risikofaktorenmodellen,<br />

verhaltenstherapeutischen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Symptomorientierung (z.B.<br />

auf das Übergewicht Jugendlicher) ist (bisher) nicht implementiert worden. Es<br />

390 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


ist gerade diese relative Strukturoffenheit <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>,<br />

die es erschwert, e<strong>in</strong> funktionales Sett<strong>in</strong>gkonzept zu implementieren. Po<strong>in</strong>tiert<br />

formuliert for<strong>der</strong>t die Struktur <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong> gerade e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltlichkonzeptionelle<br />

Bestimmung des Sett<strong>in</strong>g-Gedankens heraus.<br />

4. Soziale Differenzen und gesundheitliche Ungleichheit: Die Zielrichtungen<br />

<strong>der</strong> Projekte und Konzepte beziehen sich e<strong>in</strong>erseits explizit auf soziale Differenzen<br />

(wie z.B. Geschlecht und Herkunft <strong>der</strong> Jugendlichen) und gesundheitliche<br />

Ungleichheit (z.B. ger<strong>in</strong>ge ökonomische Ressourcen ihrer Familien). An<strong>der</strong>seits<br />

s<strong>in</strong>d die Ausrichtungen wenig e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> die Lebens- und Alltagswelten<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen: Die gesundheitsrelevanten Themen werden zumeist<br />

<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelaktivitäten, Wochenendsem<strong>in</strong>aren o<strong>der</strong> auch mehrwöchigen<br />

Programmen aufgegriffen, aber <strong>der</strong>en weiterreichenden Bezug zur Lebensrealität<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen (ihren Wohnungen, ihrer ökonomischen Möglichkeit zur<br />

gesunden Ernährung, ihren Bewegungsräumen <strong>in</strong> Freizeit und Schule, ihren<br />

Konflikten mit sich selbst und an<strong>der</strong>en) kann häufig nicht nachgegangen werden.<br />

Auch die aufsuchende <strong>Jugendarbeit</strong>, die für spezifische Jugendgruppen<br />

sport- und erlebnispädagogische Angebote bereitstellt, arbeitet mit kurzfristigen<br />

Interventionen. Dieser Befund ist zum e<strong>in</strong>en <strong>der</strong> Freiwilligkeit und damit<br />

auch Unverb<strong>in</strong>dlichkeit <strong>der</strong> Angebote <strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong> selbst geschuldet.<br />

Zum an<strong>der</strong>en muss aber daran anschließend die Frage nach e<strong>in</strong>er konzeptionellen<br />

Zusammenführung <strong>der</strong> Angebote gestellt werden.<br />

5. Wirksamkeiten: Trotz <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gen Evaluierungen lassen sich dennoch<br />

e<strong>in</strong>ige Aussagen zum Thema <strong>der</strong> Wirksamkeiten gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Projekte<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> machen. Die Frage <strong>der</strong> Wirksamkeit<br />

sozialpädagogischer Praxis lässt sich dabei auf zwei Ebenen formulieren: (a)<br />

auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Zuweisung von Wirksamkeit sozialpädagogischer Ansätze<br />

durch an<strong>der</strong>e Diszipl<strong>in</strong>en und Professionen und (b) auf die Wirksamkeitsbeschreibungen<br />

aus den Projekten selbst. Zum ersten Aspekt: Angesichts <strong>der</strong><br />

zahlreichen gesundheitswissenschaftlichen Studien zur sozialen Ungleichheit<br />

und Gesundheit mag es nicht überraschen, dass sozialpädagogische Expertise<br />

notwendig wird, um hier s<strong>in</strong>nvolle Problemlösungen unterstützen zu können.<br />

Aber es bleibt nicht nur bei e<strong>in</strong>er programmatischen Empfehlung. Wie schon<br />

weiter oben skizziert, zeigen Sekundäranalysen zur Wirksamkeit von Programmen<br />

zu Ernährungsproblemen und Essstörungen, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Projekte<br />

mit sozial benachteiligten Menschen ohne e<strong>in</strong>en sozialpädagogischen,<br />

lebensweltlichen Ansatz ke<strong>in</strong>erlei Erfolg zeigen (Moebus/Hoffmann/Merkel-<br />

Jens 2005, S. 5 ff.). Ebenso kann die Verschiebung <strong>in</strong> den Konzepten zur Gewaltprävention<br />

von Ursachenbekämpfung und Stigmatisierung zur sozialen<br />

Lernchance als e<strong>in</strong>e positive H<strong>in</strong>wendung zum sozialen Problemzusammenhang<br />

<strong>in</strong>terpretiert werden. Damit ist die Notwendigkeit sozialpädagogischen<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 391


E<strong>in</strong>mischens <strong>in</strong> das Themenfeld „soziale Gesundheit“ geradezu gefor<strong>der</strong>t, da<br />

sie bei spezifischen Problemlagen als die eigentlich „wirksame“ Profession“<br />

e<strong>in</strong>geschätzt wird. Aus <strong>der</strong> B<strong>in</strong>nensicht <strong>der</strong> wenn auch wenig evaluierten <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sprojekte<br />

<strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> zeigt sich<br />

dann, dass sich ihre Zugänge als durchaus wirksam erweisen, aber eben nicht<br />

<strong>in</strong> dem <strong>in</strong>tendierten Ziel e<strong>in</strong> verbessertes Gesundheitshandeln bei den Jugendlichen<br />

zu erreichen. Der „Erfolg“ liegt u. a. dar<strong>in</strong>, dass unbeabsichtigt über die<br />

„Gesundheitsarbeit“ neue produktive soziale Prozesse für die Jugendlichen<br />

entstanden s<strong>in</strong>d. Besseres Sozialverhalten, Selbstbewusstse<strong>in</strong> und freudvoll<br />

geteilte geme<strong>in</strong>same Praxis (z. B. Kochen) werden als die eigentlichen „Erfolge“<br />

hervorgehoben. Die Ergebnisse dürfen aber eben nicht als e<strong>in</strong> Scheitern<br />

<strong>der</strong> Projekte gewertet werden. Sie verweisen vielmehr auf e<strong>in</strong>en, <strong>in</strong> den durch<br />

Risikofaktoren bestimmten Gesundheitsdebatten oftmals vergessenen Aspekt,<br />

<strong>der</strong> hervorhebt, dass Gesundheit nicht Ausdruck von risikom<strong>in</strong>imiertem Gesundheitsverhalten<br />

ist, son<strong>der</strong>n als sozialer Prozess, als biografische Aneignung<br />

und soziales Lernen zu sehen ist (vgl. u. a. Hanses 2007, 2008b; St<strong>in</strong>g<br />

2000, 2008a). Die empirisch positiven Wirkungen von sozialpädagogischen<br />

Ansätzen bedürfen hier e<strong>in</strong>er notwendigen konzeptionellen Ergänzung.<br />

6. Methoden: In den skizzierten Projekten s<strong>in</strong>d sehr unterschiedliche Methoden<br />

bzw. Zugänge zur Realisierung und Umsetzung <strong>der</strong> Konzepte gewählt<br />

worden. Angesichts <strong>der</strong> Komplexität von <strong>in</strong>tendierten Maßnahmen liegt es<br />

nahe, unterschiedliche Methoden und Wege <strong>der</strong> Realisierung zu nutzen. Die<br />

Spannbreite reicht dabei von konkreter Zurverfügungstellung von Ressourcen<br />

(gesundes Essen, eigenen Räumen für Gruppenaktivitäten), Informationsvermittlung,<br />

geme<strong>in</strong>wesenbezogene Ansätze sowie unterschiedliche Konzepte, die<br />

unter dem Stichwort <strong>der</strong> Bildungsarbeit subsumiert werden können (Sport,<br />

Körperarbeit, kreative und alltagspraktische Übungen, Sexual- und Erlebnispädagogik<br />

usw.) In vielen <strong>der</strong> Projekte wurden darüber h<strong>in</strong>aus die Kooperationen<br />

mit an<strong>der</strong>en Institutionen als bedeutsamer Aspekt zum Gel<strong>in</strong>gen <strong>der</strong><br />

gesundheitsför<strong>der</strong>lichen Modellvorhaben beschrieben. Ohne an dieser Stelle<br />

e<strong>in</strong>zelne Methoden zu qualifizieren, ist hervorzuheben, dass die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Konzepte sich gerade nicht auf klassische gesundheitsbezogene Ansätze <strong>der</strong><br />

Informationsvermittlung begrenzen. Wissen über die eigene Gesundheit besitzt<br />

sicherlich das Potential das Gesundheitshandeln än<strong>der</strong>n zu können, allerd<strong>in</strong>gs<br />

zeigt sich aus vielen Gesundheitsbereichen, dass Informationen nur e<strong>in</strong>e<br />

begrenzte Reichweite für die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> eigenen Lebenssituation und<br />

Lebenspraxis haben und darüber h<strong>in</strong>aus oftmals für Jugendliche – und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

für soziale benachteiligte – ke<strong>in</strong>en adäquaten Zugang eröffnen. Für<br />

e<strong>in</strong>e <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> sollten befähigende,<br />

unterstützende und alltagsnahe Methoden weiterh<strong>in</strong> genutzt und<br />

konzeptionell elaboriert werden.<br />

392 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


7. Prävention vs. <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>: Neben den differenten Lebens- und<br />

Problemlagen mit denen außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong> sich ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen<br />

muss, kommt mit <strong>der</strong> Orientierung auf gesundheitsbezogene Konzepte und<br />

Ansätze e<strong>in</strong>e weitere Komplexität h<strong>in</strong>zu: Während <strong>in</strong> den sozialpädagogischen<br />

Debatten <strong>der</strong> Begriff <strong>der</strong> Prävention e<strong>in</strong>e eigenständige – wenn auch zum Teil<br />

kontrovers diskutierte – Position <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Gewaltprävention besetzt, so<br />

taucht mit dem Ansatz <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> e<strong>in</strong>e neue Perspektive auf.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> besteht die Notwendigkeit, sich<br />

mit den unterschiedlichen Perspektiven ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu setzen. Wo begreift sie<br />

sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>in</strong> ihren präventiven Funktionen, wo will sie för<strong>der</strong>n, was<br />

bedeutet Gesundheit <strong>in</strong> diesem Kontext, welche Bedeutung bekommt <strong>der</strong><br />

„Körper“ und <strong>der</strong> „Leib“ <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialen Arbeit? An dieser Stelle geht es nicht<br />

um die Vere<strong>in</strong>heitlichung und Anpassung von Begriffen, son<strong>der</strong>n um notwendige<br />

(konzeptionelle und begriffliche) Positionierungen. Diese werden nicht<br />

nur nach „Innen“ <strong>in</strong> die eigene Profession o<strong>der</strong> Fachgebiete notwendig, son<strong>der</strong>n<br />

auch <strong>in</strong> den sich damit stärker ergebenden Bezugnahmen zu an<strong>der</strong>en<br />

Professionen und Diszipl<strong>in</strong>en und <strong>der</strong>en jeweiligen Diskursen und Methoden.<br />

8. Ost-West-Differenz: Die an diese Expertise gerichtete Teilaufgabe, Auskünfte<br />

über e<strong>in</strong>e etwaige Differenz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>und<br />

<strong>der</strong> offenen <strong>Jugendarbeit</strong> zu geben, kann an dieser Stelle nicht nachgekommen<br />

werden. Die Datenlage zu Projekten <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> ist so<br />

fragmentarisch, so dass e<strong>in</strong>e qualifizierte Auskunft über etwaige Unterschiede<br />

we<strong>der</strong> zu bestätigen, noch zu verne<strong>in</strong>en, noch <strong>in</strong> Teilbereichen verantwortlich<br />

zu konturieren wäre.<br />

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong><br />

<strong>Jugendarbeit</strong> aktuell eher e<strong>in</strong>en fragilen Status besitzt. Es gibt<br />

zahlreiche Aktivitäten, allerd<strong>in</strong>gs nur wenige, die durch aussagekräftige Dokumentationen<br />

und Evaluierungen weitergehend bewertet werden können. Dennoch<br />

zeigen die aufgegriffenen Projekte und Konzepte, dass die offene <strong>Jugendarbeit</strong><br />

e<strong>in</strong> großes Potential hat, sich konstruktiv und produktiv e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Sie kann dieses vor dem H<strong>in</strong>tergrund expliziter sozialpädagogischer<br />

Kompetenz (<strong>in</strong> den Methoden, den Konzepten und den Zugängen zum Feld)<br />

leisten. Zugleich bedarf es hier notwendiger Konturierungen, die vor allem <strong>in</strong><br />

den Bereichen <strong>der</strong> Theorien, Konzepte und wissenschaftlicher Überprüfungen<br />

<strong>der</strong> eigenen Projekte und <strong>der</strong> Kooperation mit an<strong>der</strong>en „Sett<strong>in</strong>gs“ (Institutionen)<br />

zu sehen wären.<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 393


3 Praxis- und Entwicklungsperspektiven von<br />

außerschulischer <strong>Jugendarbeit</strong> und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

Um die Bedeutung <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> im Kontext <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

(und hier <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für sozial benachteiligte Jugendliche)<br />

und ihrer produktiven Potenziale zu konturieren, bedarf es nicht nur<br />

verstärkter E<strong>in</strong>zelprojekte, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>er Klärung zentraler Begrifflichkeiten,<br />

Methoden und Konzepte. Die folgenden Ausführungen fokussieren diesbezüglich<br />

bedeutsame (theoretische) Konzeptualisierungen, methodische Skizzierungen,<br />

die Bedeutung von Evaluierung und die Relevanz <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong><br />

<strong>Jugendarbeit</strong> als „Ort“ <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>.<br />

3.1 Dimensionen e<strong>in</strong>er sozialpädagogischen Bestimmung<br />

von Gesundheit<br />

Die Orientierung <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> auf den Problembereich<br />

Gesundheit/Krankheit kann sich nicht darauf beschränken, aktuelle und durch<br />

gesundheitspolitische Analysen und Debatten <strong>in</strong> den öffentlichen Blick geratende<br />

Gesundheitsprobleme <strong>in</strong> die eigene Programmatik aufzugreifen. Es bedarf<br />

e<strong>in</strong>er Zielbestimmung dessen, was denn als das eigentliche Problem h<strong>in</strong>ter<br />

Risikoverhalten und Risikofaktoren auszumachen ist. Es wäre u.U. genau die<br />

falsche Strategie hier Direktiven, Methoden und Zielorientierung mediz<strong>in</strong>ischer,<br />

psychologischer o<strong>der</strong> gesundheitswissenschaftlicher Ansätze ohne eigene<br />

(sozialpädagogische) Überprüfung zu übernehmen. Dabei geht es nicht nur<br />

darum, dass möglicherweise Konzepte geplant und Ziele formuliert werden,<br />

die an den Bedürfnissen, S<strong>in</strong>norientierungen und Bedarfslagen <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

vorbeioperieren. Wichtig ist, dass sozialpädagogische Zugänge und Methoden<br />

zu e<strong>in</strong>em bedeutsamen Bestandteil von „Gesundheitsarbeit“ werden.<br />

Die außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong> sollte sich dabei als wichtiger Teil e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären und multiprofessionellen „Gesundheitsarbeit“ verstehen.<br />

Dafür benötigt sie e<strong>in</strong>e Präzisierung e<strong>in</strong>es sozialen Gesundheitsbegriffs. Drei<br />

Aspekte e<strong>in</strong>es notwendigen Neubezugs sollen hier <strong>in</strong> aller gebotenen Kürze<br />

genannt se<strong>in</strong>.<br />

1. Von <strong>der</strong> Gesundheit des Körpers und e<strong>in</strong>er sozialen<br />

Gesundheitskonzeption<br />

Gesundheit unterliegt sehr unterschiedlichen Def<strong>in</strong>itionsversuchen (vgl. u. a.<br />

Waller 2002; BZgA 2004). Bedeutsam für e<strong>in</strong>e sozialpädagogische Orientierung<br />

ist dabei, dass es aus ihrer Perspektive nicht darum gehen kann, sich<br />

394 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


entlang <strong>der</strong> gegenwärtigen Gesundheitsdiskurse an bestimmenden Risikokonzepten<br />

zu orientieren. So sehr Drogen, „riskantes“ Sexualverhalten, e<strong>in</strong> zu<br />

großer BMI-Wert o<strong>der</strong> zu wenig Bewegung als gravierendes gesundheitliches<br />

und soziales Problem ersche<strong>in</strong>en mögen, so bedarf es doch e<strong>in</strong>es weitergehenden<br />

Verständnisses von Gesundheit, das sie von ihren sozialen Dimensionen<br />

her zu verstehen vermag. Drei Perspektiven wären dabei wichtig:<br />

a. Gesundheit ist im Wesentlichen von sozialen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen abhängig.<br />

Das Risikoverhalten von E<strong>in</strong>zelnen o<strong>der</strong> von Gruppen ist daher immer<br />

auch als Verweis auf Risikolebenslagen zu verstehen. Die Forschungen<br />

zur sozialen Ungleichheit belegen dies e<strong>in</strong>drücklich. Die außerschulische<br />

<strong>Jugendarbeit</strong> sollte vor diesem H<strong>in</strong>tergrund die Gesundheitsprobleme<br />

systematisch als Ausdruck sozialer Lebenslagen thematisieren und fokussieren<br />

(vgl. St<strong>in</strong>g/Zurhorst 2000; Homfeldt/St<strong>in</strong>g 2006; Richter/Hurrelmann<br />

2006; Richter/Mielck 2006).<br />

b. Gesundheit ist darüber h<strong>in</strong>aus als e<strong>in</strong>e soziale Herstellungspraxis zu verstehen.<br />

Dies me<strong>in</strong>t, dass Gesundheit im Kontext von Interaktionen <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> Lebenswelten <strong>der</strong> Jugendlichen o<strong>der</strong> im Kontext <strong>in</strong>stitutionalisierter<br />

Prozesse ausgehandelt, hergestellt und mit S<strong>in</strong>n besetzt wird. E<strong>in</strong><br />

sozialpädagogischer Blick auf Gesundheit sollte diese Perspektive auf die<br />

Strukturen und Bedeutsamkeiten <strong>der</strong> Herstellung von Gesundheit <strong>in</strong> den<br />

Alltagswelten erst nehmen und ihn systematisch <strong>in</strong> die Konzeptualisierungen<br />

e<strong>in</strong>er „Gesundheitsarbeit“ e<strong>in</strong>beziehen (vgl. u. a. Hanses 2007). Die<br />

unerwartete Beobachtung, dass geme<strong>in</strong>sames Kochen sozial benachteiligter<br />

Jugendlicher zwar nicht zw<strong>in</strong>gend das Ernährungsverhalten aber das<br />

Sozialverhalten und das Selbstbewusstse<strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendlichen verän<strong>der</strong>t, ist<br />

<strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne nicht als Scheitern e<strong>in</strong>er gesundheitsför<strong>der</strong>nden Maßnahmen<br />

zu sehen, son<strong>der</strong>n vielmehr als produktiver Prozess zur Herstellung<br />

sozialer Praxis, die als wichtige (langfristige) Option für Gesundheit zu<br />

verstehen ist.<br />

c. Gesundheit ist e<strong>in</strong>e soziale Konstruktion. Mit dieser Aussage soll darauf<br />

aufmerksam gemacht werden, dass Gesundheit ke<strong>in</strong> ontologisches Gut ist,<br />

son<strong>der</strong>n Produkt gesellschaftlicher Gesundheitsvorstellungen, Gesundheitsdiskurse<br />

und spezifischen Interessen gesellschaftlicher Akteure unterliegt.<br />

Dieser Sachverhalt besitzt für die außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>in</strong>sofern<br />

e<strong>in</strong>e große Relevanz, da er e<strong>in</strong>e (notwendig) kritische Perspektive gegenüber<br />

den gesundheitspolitischen Entwicklungen im Jugendbereich erlaubt<br />

und e<strong>in</strong>e eigene Standortbestimmung herausfor<strong>der</strong>t und ermöglicht<br />

(vgl. u. a. Brunett 2007; Schmidt-Semisch/Schorb 2008).<br />

2. Die Relevanz des Körpers <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />

Die Perspektiverweiterung vom kranken Körper zu e<strong>in</strong>er sozialen Gesundheitskonzeption<br />

ist wichtig. Zugleich s<strong>in</strong>d aber körpertheoretische Positionie-<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 395


ungen <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> unbed<strong>in</strong>gt erfor<strong>der</strong>lich. Bisher besitzt die Soziale<br />

Arbeit eher e<strong>in</strong> „bescheidenes“ Verhältnis zum Körper (vgl. Hünersdorf 1999).<br />

Für die gesundheitsbezogene <strong>Jugendarbeit</strong> wird e<strong>in</strong>e analytische und methodische<br />

Perspektive auf den „Leib“ erfor<strong>der</strong>lich. Der Körper ist vor allem unter<br />

e<strong>in</strong>er sozial- und bildungswissenschaftlichen Perspektive <strong>in</strong> die außerschulische<br />

<strong>Jugendarbeit</strong> „e<strong>in</strong>zuführen“. Er eröffnet bedeutsame Perspektiven für<br />

Inkorporierung gesellschaftlicher Verhältnisse <strong>in</strong> die körperlichen Erfahrungswelten<br />

(vgl. Loenhoff 1999; Gugutzer 2006). Der Körper ist weiterh<strong>in</strong><br />

„Ort“ sozialer Herstellungspraxen, er ist Medium <strong>der</strong> Selbstpräsentation und<br />

<strong>der</strong> Gegenstand sozialer Bezugnahmen, Zuweisungen und Zugehörigkeitskonstruktionen<br />

(vgl. Höhn/Vogelgesang 1999; Bublitz 2006). Diese theoretischen<br />

Bezugnahmen weisen darauf h<strong>in</strong>, dass <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für Jugendliche und ihre<br />

kulturellen Praxen <strong>der</strong> Körper von großer Bedeutsamkeit ist. Als „Leib“ verweist<br />

<strong>der</strong> Körper gerade auf die Strukturen des Selbsterlebens und ist somit<br />

Ressource zur Herstellung sozialen Eigens<strong>in</strong>ns (vgl. Hanses 1999a, 1999b). Für<br />

die Gesundheitsperspektive <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> erschließen<br />

sich durch e<strong>in</strong> <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne verstandenes Körperkonzept wichtige analytische<br />

Perspektiven jenseits des biomediz<strong>in</strong>ischen Paradigma und des „kl<strong>in</strong>ischen<br />

Blicks“ (Foucault). Bildungstheoretisch gewendet eröffnen sich hier<br />

bedeutsame Ansätze für Selbstbildungsaufgaben <strong>der</strong> Jugendlichen. Der Körper<br />

muss <strong>in</strong> dem hier skizzierten S<strong>in</strong>ne nicht gesundheitlich ertüchtigt werden,<br />

son<strong>der</strong>n erweist sich als bedeutsame Ressourcen für selbstreflexive, befähigende<br />

und geme<strong>in</strong>schaftliche Prozesse. Körper und Körperpraxis wird somit Gegenstand<br />

e<strong>in</strong>er „somatischen Bildung“ (vgl. St<strong>in</strong>g 2007, S. 108) und von „somatischer<br />

Kultur“ (Sturzenhecker/St<strong>in</strong>g 2005, S. 241).<br />

3. Gesundheit als Aneignungsleistung<br />

Im Kontext <strong>der</strong> Pädagogik des K<strong>in</strong>des- und Jugendalters wird die Konzeption<br />

<strong>der</strong> „Aneignung“ als Bildungskonzept <strong>der</strong> Sozialpädagogik gegenwärtig <strong>in</strong>tensiv<br />

diskutiert (vgl. De<strong>in</strong>et/Reutl<strong>in</strong>ger 2004). In den gesundheitswissenschaftlichen<br />

Diszipl<strong>in</strong>en liegt dem gegenüber eher e<strong>in</strong>e Konzeption kausaler Wirkungszusammenhänge<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Entstehung und Behandlung von Krankheiten<br />

vor. Die subjektiven Leistungen und das Vermögen des E<strong>in</strong>zelnen werden<br />

zugunsten e<strong>in</strong>er expertokratischen Perspektive zurückgestellt. Die außerschulische<br />

<strong>Jugendarbeit</strong> ist aufgefor<strong>der</strong>t, ihre Idee von Wirksamkeit zu schärfen.<br />

Beispielsweise haben biografische Studien zu Erkrankungs- und Gesundungsprozessen<br />

zeigen können, dass auch bei körperlichen Prozessen e<strong>in</strong>e Aneignungsleistung<br />

des Subjekts entscheidend für die Bewältigung gesundheitlich<br />

schwieriger Lebenslagen ist (vgl. u. a. Hanses 2005, 2007, 2008b). Das Konzept<br />

<strong>der</strong> Aneignung ist <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne von großer Bedeutsamkeit für den<br />

Zusammenhang von <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und Bildungsarbeit: Es eröffnet<br />

e<strong>in</strong>e Perspektive auf das Subjekt, se<strong>in</strong>e Erfahrungen, S<strong>in</strong>norientierungen und<br />

se<strong>in</strong>em „tätigen Vollzug“. Mit dem Aneignungskonzept werden große Heraus-<br />

396 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


for<strong>der</strong>ungen an die Professionellen gestellt. Grundlegend ist zu fragen, wie<br />

unterstützende Rahmen für die jeweils unterschiedlichen Jugendlichen so konzipiert<br />

werden können, dass Aneignungsprozesse ermöglicht werden. Zwei<br />

Überlegungen: E<strong>in</strong>erseits ist e<strong>in</strong>e Fokussierung auf „Aneignung“ als e<strong>in</strong> Ressourcenkonzept<br />

zu verstehen, <strong>in</strong> dem die „NutzerInnen“ von pädagogischen<br />

Dienstleistungen selbst die Produzenten von Gesundheit, Bildung und sozialer<br />

Integration s<strong>in</strong>d, die Professionellen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht eher die flankierenden<br />

Koproduzenten (vgl. Schaarschuch 1999; Oelereich/Schaarschuch<br />

2005). An<strong>der</strong>seits bedeutet dies aber auch, dass Jugendliche pädagogische<br />

(Gesundheits-)Angebote u.U ganz an<strong>der</strong>s nutzen und sich produktiv aneignen<br />

als es pädagogisch <strong>in</strong>tendiert war. Diese „Um-Nutzung“ pädagogischer Angebote<br />

s<strong>in</strong>d dabei ke<strong>in</strong>eswegs negativ zu werten. Vielmehr müssen sie als e<strong>in</strong>e<br />

produktive Leistung <strong>der</strong> Jugendlichen verstanden werden. Letzteres weist darauf<br />

h<strong>in</strong>, dass durch e<strong>in</strong>e Ausrichtung <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> auf Aneignungskonzepte<br />

auch die Evaluation <strong>der</strong> „Wirkungen“ von gesundheitsför<strong>der</strong>lichen Maßnahmen<br />

neu justiert werden muss (s.u.).<br />

3.2 Methodische Zugänge<br />

Neben den vorgestellten konzeptionell-theoretischen Präzisierungen bedarf es<br />

zudem e<strong>in</strong>er Konturierung <strong>der</strong> Zugänge zu den Jugendlichen im Rahmen von<br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sangeboten. Die für die außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong><br />

gefor<strong>der</strong>te Interessensorientierung, Selbstbestimmung und Mitgestaltung <strong>der</strong><br />

Jugendlichen an den ihnen für die För<strong>der</strong>ung ihrer Entwicklung zur Verfügung<br />

zu stellenden Angebote (vgl. SGB VIII, §11) verweist zugleich auf e<strong>in</strong> zentrales<br />

Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>: die selbstbestimmte Mitwirkung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Ausgestaltungen e<strong>in</strong>er gesundheitsför<strong>der</strong>lichen Lebenswelt. E<strong>in</strong>e Orientierung<br />

<strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> an <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> muss die Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Partizipation und Teilhabe <strong>der</strong> Jugendlichen deutlich ausweiten (vgl. Sturzenhecker<br />

2005), d.h. es muss nach Mitteln und Wegen gesucht werden, <strong>in</strong> welcher<br />

Weise die Jugendlichen „selbst aktiv“ werden wollen. Die <strong>in</strong> den Angeboten<br />

<strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> aufgegriffenen Freizeit<strong>in</strong>teressen <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

(vor allem Sport und Musik) bieten e<strong>in</strong>en Zugang, <strong>der</strong> von sich aus mit<br />

Motivationen und Interessen ausgestattet ist. Um sie aber weitergehend <strong>in</strong><br />

ihrer Eigen<strong>in</strong>itiative und gesellschaftlichen Mitverantwortung zu bestärken,<br />

wäre zunächst zu fragen, <strong>in</strong> welcher Weise sie sich von den sozialen und gesellschaftlichen<br />

Situationen, <strong>in</strong> denen sie leben, nicht ausreichend akzeptiert<br />

und wertgeschätzt fühlen. Der <strong>Jugendarbeit</strong> kommt somit zunächst vor allem<br />

die Aufgabe zu, auf die soziale wie gesundheitliche Ungleichheit <strong>der</strong> von ihr<br />

angesprochenen Jugendlichen h<strong>in</strong>zuweisen. Die Fähigkeit zur Partizipation<br />

sowie die Entwicklung von Teilhabeoptionen lässt sich nur auf <strong>der</strong> Basis von<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 397


Anerkennungsverhältnissen entwickeln (vgl. Sturzenhecker 2003). Folgende<br />

methodische Zugänge – die <strong>in</strong> Ansätzen bereits umgesetzt werden – ersche<strong>in</strong>en<br />

dabei als s<strong>in</strong>nvoll und sollten weitere Ausgestaltungen erfahren:<br />

1. Gesundheitsbildung<br />

Bildungsarbeit kann als klassisches methodisches Grundkonzept <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong><br />

<strong>Jugendarbeit</strong> beschrieben werden. Auch im Kontext <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

und Prävention sollten Bildungsansätze e<strong>in</strong>e bedeutsame Rolle<br />

e<strong>in</strong>nehmen. Hervorzuheben ist allerd<strong>in</strong>gs, dass <strong>in</strong>formationsbezogene Ansätze<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeit mit sozial benachteiligten Jugendlichen nur von<br />

begrenzter Reichweite se<strong>in</strong> können. Die eigentliche bedeutsame Qualität von<br />

gesundheitsbezogener Bildungsarbeit müsste die Erfahrungswelten <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

aufgreifen, s<strong>in</strong>nlich se<strong>in</strong> (den Körper e<strong>in</strong>beziehen), selbstreflexive Prozesse<br />

ermöglichen und sich als soziale, geme<strong>in</strong>schaftliche Prozesse organisieren.<br />

Sie müssen <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne als soziale Bildung konzeptualisiert se<strong>in</strong> (vgl.<br />

St<strong>in</strong>g 2000).<br />

2. Sozialraumorientierung<br />

Entlang <strong>der</strong> <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Sozialpädagogik und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> offenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>-<br />

und <strong>Jugendarbeit</strong> diskutierten Sozialraumorientierung (vgl. zusammenfassend<br />

De<strong>in</strong>et 2003, 2005a) lassen sich zentrale Zugänge zur <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

und Prävention formulieren: Sie betreffen erstens den Raum als e<strong>in</strong>en<br />

sozialen Aneignungsraum. Durch „Spac<strong>in</strong>g“ (Löw 2001; De<strong>in</strong>et 2004) schaffen<br />

sich Jugendliche Räume: sie nutzen die ihnen zur Verfügung gestellten o<strong>der</strong><br />

die von ihnen selbst besetzten konkreten physischen Räume und verknüpfen<br />

sie mit ihren sozialen wie virtuellen Räumen. Den Raum <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> als<br />

e<strong>in</strong>en sozialen Aneignungsraum zu verstehen, heißt für die Konzeption und<br />

Praxis von gesundheitsför<strong>der</strong>nden Angeboten vor allem, die Jugendlichen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Gestaltung von Freiräumen zu unterstützen, die ihre gesundheitsbezogenen<br />

Wahrnehmungen und Handlungen ausdrücken können. Sie betreffen zweitens<br />

den Raum als erfahrbaren, fremden Raum, <strong>der</strong> sich durch die Angebote<br />

eröffnet und sozusagen „begehbar“ o<strong>der</strong> „gestaltbar“ wird. E<strong>in</strong> Gesundheitsbildungsansatz<br />

legt nahe, den Jugendlichen Zugänge zu bis dato ihnen „fremden<br />

Welten“ zu ermöglichen, <strong>in</strong> denen sie neue körperlich-leibliche, aber auch<br />

emotionale Erfahrungen sammeln können. Die Angebote <strong>der</strong> Kultur- und<br />

Erlebnispädagogik bieten hier e<strong>in</strong>e Chance. Dabei ist aus <strong>der</strong> Perspektive e<strong>in</strong>es<br />

bildungsbezogenen <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sansatzes vorrangig nicht das Erlernen<br />

e<strong>in</strong>er Technik o<strong>der</strong> die Aneignung von neuem Wissen zentral, son<strong>der</strong>n<br />

e<strong>in</strong>e Erfahrung von sozialer Welt, die pr<strong>in</strong>zipiell begehbar und potenziell gestaltbar<br />

ist. Und sie betreffen drittens den Raum als nahen, sozialgeographischen<br />

Lebensraum, <strong>der</strong> vor allem als urbaner Raum durch Entfremdung o<strong>der</strong><br />

Partialisierung (vgl. Reutl<strong>in</strong>ger 2003) gekennzeichnet ist. Die Aufgabe e<strong>in</strong>er<br />

gesundheitsför<strong>der</strong>nden <strong>Jugendarbeit</strong> liegt dar<strong>in</strong>, den Nahraum <strong>der</strong> Jugendli-<br />

398 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


chen zunächst auf se<strong>in</strong>e „Aneignungschancen und -barrieren“ (Krisch 2002, S.<br />

263) h<strong>in</strong> zu untersuchen, um daraufh<strong>in</strong> Vorschläge für e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong><br />

Lebenswelt sozialpolitisch e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen zu können (vgl. De<strong>in</strong>et 2005b).<br />

Diese Perspektive lässt sich an die gesundheitswissenschaftliche Debatte<br />

um e<strong>in</strong>e notwendige Erweiterung des Sett<strong>in</strong>gbegriffs anschließen: Altgeld<br />

(2004) schlägt vor, das Quartier als e<strong>in</strong> eigenes Sett<strong>in</strong>g zu etablieren, um gezielte<br />

Strategien <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> für Stadtteile zu entwickeln. Das<br />

Programm „Entwicklung und Chancen junger Menschen <strong>in</strong> sozialen Brennpunkten“<br />

(E&C) setzt bereits <strong>in</strong> Ansätzen e<strong>in</strong> solches Vorgehen um. Hier ist<br />

kritisch zu h<strong>in</strong>terfragen, ob mit dem Ansatz nicht soziale Verhältnisse durch<br />

ihre Zuordnung zu e<strong>in</strong>em bestimmten, physischen Raum festgeschrieben bzw.<br />

von <strong>der</strong> Gesellschaft „abgetrennt“ werden. Die Perspektive auf „das Problemviertel“<br />

o<strong>der</strong> den sozialräumlichen „sozialen Brennpunkt“ birgt die Gefahr<br />

e<strong>in</strong>er Verd<strong>in</strong>glichung von sozialen Problem- und Lebenslagen (vgl. zusammenfassend<br />

Reutl<strong>in</strong>ger 2005, S. 89).<br />

Der Auftrag <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> liegt dar<strong>in</strong>, den konkret erfahrenen,<br />

sozialgeographischen Nahraum <strong>der</strong> Jugendlichen als Möglichkeitsraum<br />

zu verstehen, d.h. aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> die<br />

dar<strong>in</strong> liegenden strukturellen Benachteiligungen aufzudecken (z.B. an „Bewegungsfreiräumen“,<br />

aber auch an Zugängen zu gesundheitlichen Versorgungssystemen),<br />

die Jugendlichen dar<strong>in</strong> zu unterstützen, ihre Raumnutzungen im<br />

Verhältnis zu den Raumnutzungen an<strong>der</strong>er zu setzen (z.B. Vorurteilen und<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierungen zu begegnen) und nicht zuletzt Wege <strong>der</strong> selbstbestimmten<br />

Mitgestaltung <strong>der</strong> sozialgeographischen Raumnutzung zu etablieren (z.B.<br />

durch die Gestaltung von Freiflächen).<br />

3. Differenzreflexive <strong>Jugendarbeit</strong><br />

Die aufgegriffen sozialen Differenzen (Geschlecht, Migration, ökonomische<br />

und soziale Ressourcen) heben den Zusammenhang von Gesundheit, sozialer<br />

Ungleichheit und Sozialer Arbeit hervor. Soziale Arbeit, die sich mit <strong>der</strong> gesundheitlichen<br />

Ungleichheit von Jugendlichen befasst, hat neben den sozial-,<br />

gesundheits- und bildungspolitisch zu stellenden For<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>e Praxis <strong>in</strong><br />

den Blick zu nehmen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sie selbst soziale Differenzen reformuliert und<br />

reflexiv bearbeiten muss. Die speziellen Angebote für spezifische Jugendgruppen<br />

(z.B. Jugendcliquen mit geme<strong>in</strong>samen Migrationserfahrungen o<strong>der</strong> geschlechtergetrennten<br />

Gruppen) ermöglichen e<strong>in</strong>e Anerkennung von erlebter<br />

und ausgedrückter Differenz und e<strong>in</strong>e Stärkung von Selbstbehauptung <strong>in</strong>nerhalb<br />

<strong>der</strong> gesellschaftlichen Ordnung und ihrer Dom<strong>in</strong>anzstrukturen. Sie können<br />

die Jugendlichen dazu auffor<strong>der</strong>n, die sozialen (Macht-)Räume neu zu<br />

besetzen. E<strong>in</strong>e differenzreflexive <strong>Jugendarbeit</strong> verb<strong>in</strong>det mit den gesundheitsrelevanten<br />

Themenstellungen und ihrer e<strong>in</strong>zel- wie gruppenspezifischen Bearbeitungen<br />

die Herausfor<strong>der</strong>ung, die von den Jugendlichen selbst gezogenen<br />

sowie von den gesellschaftlichen Verhältnissen, <strong>in</strong> denen sie leben, ausformu-<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 399


lierten Differenzen auf ihre soziale Gültigkeit und impliziten wie expliziten<br />

Hierarchisierungen h<strong>in</strong> zu h<strong>in</strong>terfragen.<br />

3.3 Evaluation<br />

Insgesamt ist e<strong>in</strong> großes Evaluationsdefizit im Kontext <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>sprojekte<br />

<strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> auszumachen. Die häufig<br />

ausschließlich <strong>in</strong>ternen Projektreflexionen müssen um wissenschaftlich aussagefähige<br />

Evaluationen erweitert werden. Dabei liegt die eigentliche Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

dar<strong>in</strong>, zu bestimmen, auf welches Ziel h<strong>in</strong> evaluiert werden soll. Der<br />

Anspruch „best practise“ an evidenz-basierte Kriterien zu b<strong>in</strong>den, um Wirksamkeitsnachweise<br />

mit großer Gültigkeit belegen zu können (vgl. Sommerfeld/Hüttemann<br />

2007), führt zu dem großen Problem, dass komplexe soziale<br />

Phänomene verkürzt und ihre Wirkung als möglicherweise kausale Attributierung<br />

und statische Korrelation beschrieben werden. Angesichts <strong>der</strong> unter 3.1<br />

thematisierten konzeptionellen „Leitl<strong>in</strong>ien“ von <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> müssen an<strong>der</strong>e Forschungsstrategien konzeptualisiert<br />

werden. Aus <strong>der</strong> Perspektive des Aneignungskonzepts steht beispielsweise<br />

evaluativ die Frage im Vor<strong>der</strong>grund, wie die Jugendlichen die Gesundheitsangebote<br />

nutzen, was sie selbst daraus machen, welche Folgeprozesse<br />

sich entwickeln und welche Bed<strong>in</strong>gungen diese spezifischen sozialen Prozesse<br />

möglicherweise evoziert, unterstützt o<strong>der</strong> s<strong>in</strong>nvoll gerahmt haben (vgl. Hanses/San<strong>der</strong><br />

2008). Evaluationen stehen <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne erst e<strong>in</strong>mal vor <strong>der</strong><br />

Herausfor<strong>der</strong>ung, die offenen sozialen Prozesse, die subjektiven Aneignungsformen<br />

und ihre Rahmenbed<strong>in</strong>gungen angemessen erfassen und „abbilden“ zu<br />

können. Während es e<strong>in</strong>erseits darum gehen muss, mit großer methodischer<br />

Offenheit ans Forschungsfeld heranzugehen, um Erkenntnisse darüber zu<br />

gew<strong>in</strong>nen, wie die Jugendlichen <strong>in</strong> ihren subjektiven sozialen Lebens- und<br />

Risikolagen auf „Gesundheit“ Bezug nehmen bzw. „Gesundheit“ sich aneignen,<br />

muss an<strong>der</strong>seits e<strong>in</strong>e enge Verzahnung <strong>der</strong> Evaluationspraxis mit konzeptionellen<br />

(theoretischen) Grundannahmen zur <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> erfolgen.<br />

3.4 Außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong> als sozialer Ort <strong>der</strong><br />

<strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die außerschulische <strong>Jugendarbeit</strong> gerade<br />

durch ihre offene, freiwillige, temporäre Struktur und durch ihre an den Bedürfnissen<br />

und Bedarfslagen <strong>der</strong> Jugendlichen ansetzenden Struktur e<strong>in</strong> großes<br />

Potential besitzt, <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> jenseits mediz<strong>in</strong>ischer Diktion im<br />

400 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Ermöglichung, Befähigung, Partizipation, Anerkennung und Teilhabe<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für sozial benachteiligte Jugendliche anzubieten. Die Tatsache,<br />

dass aktuell an<strong>der</strong>e Sett<strong>in</strong>gs wie z. B. Schule von <strong>der</strong> Gesundheitspolitik<br />

als Orte <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> favorisiert werden, kann an dieser Stelle<br />

auch als Chance gewertet werden: Sie ermöglicht es, den Ma<strong>in</strong>stream gegenwärtiger<br />

Gesundheitsdebatten nicht unkommentiert folgen zu müssen, son<strong>der</strong>n<br />

eigene Profilierungen e<strong>in</strong>er „offenen“ <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> weiter voran<br />

zu br<strong>in</strong>gen. Allerd<strong>in</strong>gs wird diese nicht durch Programmatik und Aktionismus<br />

alle<strong>in</strong> gel<strong>in</strong>gen, son<strong>der</strong>n bedarf klarer Konzeptualisierungen. E<strong>in</strong> verstärkter<br />

Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft ist hier notwendig und<br />

hilfreich.<br />

Die aktuelle Situation, <strong>in</strong> <strong>der</strong> es e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e Vielzahl an Belegen für die<br />

Notwendigkeit <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> gesundheitlichen Situation <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

gibt und an<strong>der</strong>seits vielfältige Praxisansätze bereits erprobt werden, bietet<br />

die Chance, e<strong>in</strong>e Positionierung <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> als Gesundheitsbildungsarbeit<br />

zu fundieren.<br />

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402 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


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404 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


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He<strong>in</strong>emann, Gabriele (2006): Selbstbehauptung und Gewaltbereitschaft - e<strong>in</strong> kieznahes Praxisprojekt.<br />

Prävention und Intervention. In: Heitmeyer, Wilhelm; Schröttle, Monica (Hrsg.): Gewalt:<br />

Beschreibungen - Analysen - Prävention. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, S.<br />

337–340<br />

Heitkötter, Mart<strong>in</strong>a; Holthusen, Bernd; Laux, Viola; Lü<strong>der</strong>s, Christian; Schäfer, He<strong>in</strong>er (2007):<br />

Bilanz, Herausfor<strong>der</strong>ungen und Anregungen. In: Deutsches Jugend<strong>in</strong>stitut (Hrsg.): Strategien <strong>der</strong><br />

Gewaltprävention im K<strong>in</strong>des- und Jugendalter: E<strong>in</strong>e Zwischenbilanz <strong>in</strong> sechs Handlungsfel<strong>der</strong>.<br />

München, S. 248–318<br />

Helfferich, Cornelia (1995): Ansätze geschlechterbezogener Prävention und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

bei Jugendlichen. In: Kolip, Petra; Hurrelmann, Klaus; Schnabel, Peter-Ernst (Hrsg.):<br />

Jugend und Gesundheit. Interventionsfel<strong>der</strong> und Präventionsbereiche. We<strong>in</strong>heim und München:<br />

Juventa, S. 135–156<br />

Helfferich, Cornelia (2006): Ist Suchtprävention e<strong>in</strong> "klassisches" Feld geschlechtergerechter<br />

Prävention? In: Kolip, Petra; Altgeld, Thomas (Hrsg.): Geschlechtergerechte <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

und Prävention : Theoretische Grundlagen und Modelle guter Praxis. We<strong>in</strong>heim und München:<br />

Juventa, S. 27–39<br />

Helfferich, Cornelia (2001): Mädchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit Sexualität und Geschlechtern.<br />

Neue Wege geschlechtspezifischer Sexualpädagogik. In: Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung (Hrsg.): „Me<strong>in</strong>e Sache“ – Dokumentation <strong>der</strong> Fachtagung zur Sexualpädagogischen<br />

Mädchenarbeit, S.19-27<br />

H<strong>in</strong>z, Arnold (2002): Jungengesundheitsför<strong>der</strong>ung. In: Lehren und Lernen, H. 6, S. 13–22<br />

Hoffmann, Andreas; Brand, Ralf; Schlicht, Wolfgang (2006): Körperliche Bewegung. In: Lohaus,<br />

Arnold; Jerusalem, Matthias; Kle<strong>in</strong>-Heßl<strong>in</strong>g, Johanns (Hrsg.): <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> im K<strong>in</strong>desund<br />

Jugendalter. 1 Aufl. Gött<strong>in</strong>gen; Bern; Wien; Toronto; Seattle; Oxford; Prag: Hogrefe, S.<br />

201–220<br />

Höhn, Marco; Vogelgesang, Waldemar (1999): Körper, Medien, Dist<strong>in</strong>ktion. Zum Körperkult<br />

und zur Körperkultivierung <strong>in</strong> Jugendszenen. In: Homfeldt, Hans Günther (Hrsg.): "Sozialer<br />

Brennpunkt" Körper: Körpertheoretische und -praktische Grundlagen für die Soziale Arbeit.<br />

Baltmannsweiler: Schnei<strong>der</strong> Hohengehren, S. 136–155<br />

Holthusen, Bernd; Schäfer, He<strong>in</strong>er (2007): Strategien <strong>der</strong> Gewaltprävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und<br />

Jugendhilfe im Jugendalter. In: Deutsches Jugend<strong>in</strong>stitut (Hrsg.): Strategien <strong>der</strong> Gewaltprävention<br />

im K<strong>in</strong>des- und Jugendalter: E<strong>in</strong>e Zwischenbilanz <strong>in</strong> sechs Handlungsfel<strong>der</strong>. München, S.<br />

131–168<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 405


Homfeldt, Hans Günther (2008): Soziale Arbeit im Gesundheitswesen. In: Bals, Thomas; Hanses,<br />

Andreas; Melzer, Wolfgang (Hrsg.): <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> pädagogischen Sett<strong>in</strong>gs: E<strong>in</strong><br />

Überblick über Präventionsansätze <strong>in</strong> zielgruppenorientierten Lebenswelten. We<strong>in</strong>heim, München:<br />

Juventa, S. 231–244<br />

Homfeldt, Hans Günther; Ritter, Annette (2005): Das dicke K<strong>in</strong>d. Herausfor<strong>der</strong>ungen für die<br />

Soziale Arbeit. Baltmannsweiler: Schnei<strong>der</strong> Hohengehren<br />

Homfeldt, Hans Günther; St<strong>in</strong>g, Stephan (Hrsg.) (2006): Soziale Arbeit und Gesundheit. E<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>führung. München: Re<strong>in</strong>hardt<br />

Hünersdorf, Bett<strong>in</strong>a (1999): Die Vernachlässigung des Leibes <strong>in</strong> <strong>der</strong> lebensweltorientierten<br />

Sozialpädagogik. In: Homfeldt, Hans Günther (Hrsg.): "Sozialer Brennpunkt" Körper: Körpertheoretische<br />

und -praktische Grundlagen für die Soziale Arbeit. Baltmannsweiler: Schnei<strong>der</strong><br />

Hohengehren, S. 97–116<br />

Kammerer, Bernd; Kl<strong>in</strong>khammer, Monica (Hrsg.) (2007): Sport und Jugendhilfe. Nürnberg:<br />

emwe<br />

Kammerer, Bernd; Kl<strong>in</strong>khammer, Monica; Voss, Michael (2007): Sport und Jugendhilfe <strong>in</strong> Nürnberg.<br />

Das Konzept für e<strong>in</strong> Modellprojekt. In: Kammerer, Bernd; Kl<strong>in</strong>khammer, Monica (Hrsg.):<br />

Sport und Jugendhilfe. Nürnberg: emwe, S. 155–167<br />

Klees, Kathar<strong>in</strong>a; Marz, Fritz; Mon<strong>in</strong>g-Konter, Elke (Hrsg.) (2003): Gewaltprävention. Praxismodelle<br />

aus Jugendhilfe und Schule. We<strong>in</strong>heim und München: Juventa<br />

Koch, Josef; Rose, Lotte; Schirp, Jochen, et al. (Hrsg.) (2003): Bewegungs- und körperorientierte<br />

Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialen Arbeit. bsj-Jahrbuch 2002/2003. Opladen: Leske+Budrich<br />

Konstant<strong>in</strong>idis, Elena (2006): Offene <strong>Jugendarbeit</strong> und Prävention - Immer noch o<strong>der</strong> schon<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Thema? In: Suchtmagaz<strong>in</strong>, H. 3, S. 14–17<br />

Krisch, Richard (2002): Über die pädagogische Aufschließung des Stadtraumes: Sozialräumliche<br />

Perspektiven von <strong>Jugendarbeit</strong>. In: Liegle, Ludwig; Thiersch, Hans; Treptow, Ra<strong>in</strong>er (Hrsg.): Zur<br />

Neubestimmung des Bildungsbegriffs <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pädagogik <strong>der</strong> frühen K<strong>in</strong>dheit und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialpädagogik,<br />

Son<strong>der</strong>heft Nr. . Freiburg im Breisgau: Lambertus, S. 258–272<br />

Krumenhacker, Franz-Josef (1988): Gesundheit - von <strong>der</strong> Residualgröße zur konkreten Utopie.<br />

Analyse e<strong>in</strong>es Begriffs. Köln: Pahl-Rugenste<strong>in</strong><br />

Kuckuck, Claudia (2007): Jugendgewalt - E<strong>in</strong> männliches und weibliches Phänomen. .Ansätze<br />

e<strong>in</strong>er geschlechterbewussten Gewaltpräventionsarbeit. Saarbrücken: VDM Dr. Müller<br />

Lampert, Thomas; Saß, Anke-Christ<strong>in</strong>e; Häfel<strong>in</strong>ger, Michael (2005): Armut, soziale Ungleichheit<br />

und Gesundheit. Expertise des Robert Koch-Instituts zum 2. Armuts- und Reichtumsbericht <strong>der</strong><br />

Bundesregierung. (Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes). Onl<strong>in</strong>e verfügbar<br />

unter<br />

http://www.rki.de/cln_011/nn_226044/DE/Content/GBE/Gesundheitsberichterstattung/GB<br />

EDownloadsB/Beitrag__Armut,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Beitrag_Armut,<br />

zuletzt geprüft am 30.05.2008<br />

Langness, Anja; Richter, Matthias; Hurrelmann, Klaus (2003): Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

und Konsequenzen für e<strong>in</strong>e jugendgerechte Prävention und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>. In: Hurrelmann,<br />

Klaus; Klock, Andreas; Metzler, Wolfgang (Hrsg.): Jugendgesundheitssurvey: Internationale<br />

Vergleichsstudie im Auftrag <strong>der</strong> Weltgesundheitsorganisation WHO. We<strong>in</strong>heim und München:<br />

Juventa, S. 301–334<br />

406 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


L<strong>in</strong>dner, Werner (2005): "Prävention" <strong>in</strong> <strong>der</strong> Offenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong>. E<strong>in</strong> Nachruf zu<br />

Lebzeiten. In: De<strong>in</strong>et, Ulrich; Sturzenhecker, Benedikt (Hrsg.): Handbuch Offene K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und<br />

<strong>Jugendarbeit</strong>. 3. völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiesbaden: VS. S. 254–261<br />

Loenhoff, Jens (1999): Mak<strong>in</strong>g the body social - Zum angloamerikanischen Diskurs über Körper<br />

und S<strong>in</strong>ne. In: Homfeldt, Hans Günther (Hrsg.): "Sozialer Brennpunkt" Körper: Körpertheoretische<br />

und -praktische Grundlagen für die Soziale Arbeit. Baltmannsweiler: Schnei<strong>der</strong> Hohengehren,<br />

S. 71–84<br />

Löw, Mart<strong>in</strong>a (2001): Raumsoziologie. Frankfurt am Ma<strong>in</strong>: Suhrkamp<br />

Low<strong>in</strong>ski, Felicitas (2007): Bewegung im Dazwischen - e<strong>in</strong> körperorientierter Ansatz für kulturpädagogische<br />

Projekte mit benachteiligten Jugendlichen. Bielefeld: Transcript<br />

Marz, Heidrun (2003): "Ich werde stark." Erlebnispädagogische Elemente zur Prävention gewaltgefährdeter<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlicher. In: Klees, Kathar<strong>in</strong>a; Marz, Fritz; Mon<strong>in</strong>g-Konter,<br />

Elke (Hrsg.): Gewaltprävention. Praxismodelle aus Jugendhilfe und Schule. We<strong>in</strong>heim und<br />

München: Juventa , S. 199–218<br />

Maurer, Susanne (2002): Gechlecht – Mädchen. In: De<strong>in</strong>et, Ulrich; Sturzenhecker, Benedikt<br />

(Hrsg.): Handbuch Offene K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong>. 3. völlig überarbeitete und erweiterte<br />

Auflage. Wiesbaden: VS für Sozialwissenschaften, S. 311-323<br />

Mecheril, Paul (2003): Prekäre Verhältnisse. Über natio-ethno-kulturelle (Mehrfach-<br />

)Zugehörigkeit. Münster: Waxmann<br />

Mecheril, Paul (2004): E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Migrationspädagogik. We<strong>in</strong>heim, Basel: Beltz<br />

Meyer, Anke (1999): "… aber was machen wir mit den Jungen?" Mädchenför<strong>der</strong>ung mit körperund<br />

bewegungsorientierten Ansätzen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule. In: Homfeldt, Hans Günther (Hrsg.): "Sozialer<br />

Brennpunkt" Körper: Körpertheoretische und -praktische Grundlagen für die Soziale Arbeit.<br />

Baltmannsweiler: Schnei<strong>der</strong> Hohengehren, S. 231–237<br />

Moebus, Susanne; Hoffmann, Barbara; Merkel-Jens, Anja (2005): Adipositasprogramme - (k)e<strong>in</strong>e<br />

Hilfe für sozial benachteiligte K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche? Studien zur Ausrichtung und Wirkung<br />

von Programmen zur <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> von übergewichtigen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n aus sozial benachteiligten<br />

Verhältnissen. 1. Aufl. Bremerhaven: Wirtschafts, für neue Wissenschaften<br />

Mund<strong>in</strong>g, Re<strong>in</strong>hold (2005): Sexualpädagogische Jungenarbeit. E<strong>in</strong>e Expertise im Auftrag <strong>der</strong><br />

Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Köln (Forschung und Praxis <strong>der</strong> Sexualaufklärung<br />

und Familienplanung)<br />

Neubauer, Gunter (2006): "body and more" - jungenspezifische Prävention von Ess-Störungen.<br />

In: Kolip, Petra; Altgeld, Thomas (Hrsg.): Geschlechtergerechte <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und<br />

Prävention : Theoretische Grundlagen und Modelle guter Praxis. We<strong>in</strong>heim und München:<br />

Juventa , S. 117–128<br />

Neubauer, Gunter; W<strong>in</strong>ter, Re<strong>in</strong>hard (2005): Recherche über den Stand <strong>der</strong> Geschlechter differenzieren<strong>der</strong><br />

Aspekte <strong>in</strong> Angeboten <strong>der</strong> Gewaltprävention <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>.<br />

Im Auftrag des Deutschen Jugend<strong>in</strong>stituts München. Onl<strong>in</strong>e verfügbar unter www.sowit.de,<br />

zuletzt geprüft am 20.05.2008<br />

Neumann, Ulf et al. (Hrsg.) (2002): Gewaltprävention <strong>in</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> und Schule. Konzepte –<br />

Praxis – Methoden. Bamberg: Schüren<br />

Oelerich, Gertrud; Schaarschuch, Andreas (Hrsg.) (2005): Sozialpädagogische Nutzerforschung.<br />

München: Re<strong>in</strong>hardt<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 407


Ortmann, Karl-He<strong>in</strong>z; Waller Heiko (Hrsg.) (2005): Gesundheitsbezogene Sozialarbeit. E<strong>in</strong>e<br />

Erkundung <strong>der</strong> Praxisfel<strong>der</strong>. Baltmannsweiler: Schnei<strong>der</strong> Hohengehren (Grundlagen <strong>der</strong> Sozialen<br />

Arbeit, Band 13)<br />

Pilz, Gunther (1998): Sport - E<strong>in</strong> Königsweg <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gewaltprävention? In: Zimmer, Renate<br />

(Hrsg.): Handbuch für K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong> im Sport. Aachen: Meyer & Meyer, S. 33–56<br />

Pilz, Gunther (2003): Mitternachtssport. Beitrag zur Gewaltprävention? In: Koch, Josef; Rose,<br />

Lotte; Schirp, Jochen; Vieth, Jürgen (Hrsg.): Bewegungs- und körperorientierte Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Sozialen Arbeit. bsj-Jahrbuch 2002/2003. Oplade: Leske+Budrich, S. 31–44<br />

Pilz, Gunther (2007): Sport - und Gewaltprävention? Von <strong>der</strong> Luftnummer bis zur Bodenhaftung.<br />

In: Kammerer, Bernd; Kl<strong>in</strong>khammer, Monica (Hrsg.): Sport und Jugendhilfe. Nürnberg:<br />

emwe-, S. 79–118<br />

Pleiger, Doris (Mai 2003): Gewaltpräventive Ansätze im kommunalen Nahraum. Expertise. Im<br />

Auftrag <strong>der</strong> Regiestelle E&C <strong>der</strong> Stiftung SPI. Onl<strong>in</strong>e verfügbar unter<br />

http://www.eundc.de/pdf/10800.pdf#search='pleiger', zuletzt geprüft am 30.05.2008<br />

Reutl<strong>in</strong>ger, Christian (2003): Jugend, Stadt und Raum. Sozialgeographische Grundlagen e<strong>in</strong>er<br />

Sozialpädagogik des Jugendalters. Opladen: Leske+Budrich (Stadtforschung aktuell, 93)<br />

Reutl<strong>in</strong>ger, Christian (2005): Sozialraumorientierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfe - sozialgeographische<br />

Konkretisierungen. In: De<strong>in</strong>et, Ulrich (Hrsg.): Sozialräumliche <strong>Jugendarbeit</strong>.<br />

Grundlagen, Methoden und Praxiskonzepte. 2. völlig überarbeitet Auflage. Wiesbaden: VS, S.<br />

75–92<br />

Richter, Matthias; Hurrelmann, Klaus (Hrsg.) (2006): Gesundheitliche Ungleichheit. Grundlagen,<br />

Probleme, Perspektiven. Wiesbaden: VS für Sozialwissenschaften<br />

Richter, Matthias; Mielck, A. (2006): Gesundheitliche Ungleichheit im Jugendalter. Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

für die Prävention und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>. In: Prävention: Zeitschrift für <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>,<br />

H. 4, S. 248–254<br />

Rose, Lotte (1999): Bewegungs- und körperorientierte Ansätze als Qualifizierungsimpulse <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Sozialen Arbeit mit Mädchen und Frauen. In: Homfeldt, Hans Günther (Hrsg.): "Sozialer<br />

Brennpunkt" Körper: Körpertheoretische und -praktische Grundlagen für die Soziale Arbeit.<br />

Baltmannsweiler: Schnei<strong>der</strong> Hohengehren, S. 217–230<br />

Rose, Lotte (2003): Geschlechter als Kategorie <strong>in</strong> <strong>der</strong> bewegungsorientierten Sozialen Arbeit -<br />

mehr Fragen als Antworten? In: Koch, Josef; Rose, Lotte; Schirp, Jochen; Vieth, Jürgen (Hrsg.):<br />

Bewegungs- und körperorientierte Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialen Arbeit. bsj-Jahrbuch 2002/2003.<br />

Oplade: Leske+Budrich, S. 59–72<br />

Rosenbrock, Rolf; Schaeffer, Doris (2002): Die Normalisierung von Aids. Politik - Prävention -<br />

Krankenversorgung. Unter Mitarbeit von Robert Kohler. Berl<strong>in</strong>: Edition Sigma<br />

Santen, Eric van; Seck<strong>in</strong>ger, Mike (2003): Kooperation: Mythos und Realität e<strong>in</strong>er Praxis. e<strong>in</strong>e<br />

empirische Studie zur <strong>in</strong>ter<strong>in</strong>stiutionellen Zusammenarbeit am Beispiel <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfe.<br />

1. Aufl. Opladen: Leske+Budrich<br />

Schaarschuch, Andreas (1999): Theoretische Grundelemente Sozialer Arbeit als Dienstleistung.<br />

E<strong>in</strong> analytischer Zugang zur Neuorientierung Sozialer Arbeit. In: Neue Praxis, Jg. 29, S. 543–561<br />

Schmidt, Bett<strong>in</strong>a; Kolip, Petra (Hrsg.) (2007): <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> im aktivierenden Sozialstaat:<br />

Präventionskonzepte zwischen Public Health, Eigenverantwortung und Sozialer Arbeit.<br />

We<strong>in</strong>heim und München: Juventa<br />

408 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht


Schmidt-Semisch, Henn<strong>in</strong>g; Schorb, Friedrich (2008): Kreuzzug gegen Fette. Sozialwissenschaftliche<br />

Aspekte des gesellschaftlichen Umgangs mit Übergewicht und Adipositas. Wiesbaden: VS<br />

Schnei<strong>der</strong>, Volker; Kloock, Birgit (2006): Immer <strong>in</strong> Bewegung bleiben. Bewegung und Sport im<br />

Rahmen von Prävention und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>. In: Erwachsenenbildung, Jg. 52, H. 1, S. 7–<br />

11<br />

Schröer, Wolfgang; Gemende, Marion (2002): Interkulturalität. In: Schröer, Wolfgang; Struck,<br />

Norbert; Wolff, Mechthild (Hrsg.): Handbuch K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendhilfe. We<strong>in</strong>heim und München:<br />

Juventa , S. 343–358<br />

Schröttle, Monica (2008): Gesundheit - Gewalt - Migration: e<strong>in</strong>e vergleichende Sekundäranalyse<br />

zur gesundheitlichen und Gewaltsituation von Frauen mit und ohne Migrationsh<strong>in</strong>tergrund <strong>in</strong><br />

Deutschland ; Kurzzusammenfassung zentraler Ergebnisse. Im Auftrag des Bundesm<strong>in</strong>isterium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Berl<strong>in</strong><br />

Schulze-Krüdener, Jörgen (1999): It's body time! Sport als Herausfor<strong>der</strong>ung für die <strong>Jugendarbeit</strong>.<br />

In: Homfeldt, Hans Günther (Hrsg.): "Sozialer Brennpunkt" Körper: Körpertheoretische und -<br />

praktische Grundlagen für die Soziale Arbeit. Baltmannsweiler: Schnei<strong>der</strong> Hohengehren, S. 204–<br />

216<br />

Sommerfeld, Peter; Hüttemann, Matthias (Hrsg.) (2007): Evidenzbasierte Soziale Arbeit. Nutzung<br />

von Forschung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis. Baltmannsweiler: Schnei<strong>der</strong> Hohengehren<br />

St<strong>in</strong>g, Stephan (2000): Gesundheit als Aufgabenfeld sozialer Bildung. In: St<strong>in</strong>g, Stephan; Zurhorst,<br />

Günther (Hrsg.): Gesundheit und Soziale Arbeit. Gesundheit und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong><br />

<strong>in</strong> den Praxisfel<strong>der</strong>n Sozialer Arbeit. We<strong>in</strong>heim; München: Juventa , S. 55–70<br />

St<strong>in</strong>g, Stephan (2007): Körper als Bildungsthema. In: Homfeldt, Hans Günther (Hrsg.): Soziale<br />

Arbeit im Aufschwung zu neuen Möglichkeiten o<strong>der</strong> Rückkehr zu alten Aufgaben. Baltmannsweiler:<br />

Schnei<strong>der</strong> Hohengehren, S. 102–112<br />

St<strong>in</strong>g, Stephan (2008a): Gesundheit als Herausfor<strong>der</strong>ung für soziale Dienste. Zum Stellenwert<br />

<strong>der</strong> Sozialen Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>. In: Bals, Thomas; Hanses, Andreas; Melzer,<br />

Wolfgang (Hrsg.): <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> pädagogischen Sett<strong>in</strong>gs: E<strong>in</strong> Überblick über Präventionsansätze<br />

<strong>in</strong> zielgruppenorientierten Lebenswelten. We<strong>in</strong>heim, München: Juventa , S. 215–229<br />

St<strong>in</strong>g, Stephan (2008): Potenziale und Grenzen <strong>der</strong> verschiedenen Ansätze zu Suchtprävention<br />

im H<strong>in</strong>blick zu ihren Potentialen <strong>der</strong> <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong>. Expertise erstellt im Rahmen des<br />

13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendberichts <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

St<strong>in</strong>g, Stephan; Blum, Cornelia (2003): Soziale Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Suchtprävention. München, Basel:<br />

Ernst Re<strong>in</strong>hardt (Soziale Arbeit im Gesundheitswesen, 2)<br />

St<strong>in</strong>g, Stephan; Zurhorst, Günther (Hrsg.) (2000): Gesundheit und Soziale Arbeit. Gesundheit<br />

und <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> den Praxisfel<strong>der</strong>n Sozialer Arbeit. We<strong>in</strong>heim; München: Juventa<br />

Sturzenhecker, Benedikt (2000): Prävention ist ke<strong>in</strong>e <strong>Jugendarbeit</strong>. Thesen zu Risiken und Nebenwirkungen<br />

<strong>der</strong> Präventionsorientierung. In: Sozialmagaz<strong>in</strong>, Jg. 25, H. 1, S. 14–21<br />

Sturzenhecker, Benedikt (2003): Zum Bildungsanspruch von <strong>Jugendarbeit</strong>. In: Landesjugendamtes<br />

Westfalen-Lippe (Hrsg.): Mitteilungen des Landesjugendamtes Westfalen-Lippe Heft 153, S.<br />

47–61<br />

Sturzenhecker, Benedikt (2005): Partizipation als Recht von K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Jugendlichen. In:<br />

Deutsche Jugend, Jg. 53, H. 6, S. 255–262<br />

Hanses, San<strong>der</strong>: <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>außerschulischen</strong> … 409


Sturzenhecker, Benedikt; St<strong>in</strong>g, Stephan (2005): Bildung und Offene K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong>.<br />

In: De<strong>in</strong>et, Ulrich; Sturzenhecker, Benedikt (Hrsg.): Handbuch Offene K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und <strong>Jugendarbeit</strong>.<br />

3. völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiesbaden: VS, S. 230–247<br />

Summermatter, Doris (2006): Roundabout mov<strong>in</strong>g girls. E<strong>in</strong> HipHop-Tanzprojekt für Mädchen.<br />

In: Kolip, Petra; Altgeld, Thomas (Hrsg.): Geschlechtergerechte <strong>Gesundheitsför<strong>der</strong>ung</strong> und<br />

Prävention : Theoretische Grundlagen und Modelle guter Praxis. We<strong>in</strong>heim und München:<br />

Juventa , S. 137–143<br />

Vieth, Jürgen (2003): Der Weg ist weit …! Von <strong>der</strong> Erlebnispädagogik zum Outdoor-Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g -<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an e<strong>in</strong>e neue Profession. In: Koch, Josef; Rose, Lotte; Schirp, Jochen; Vieth,<br />

Jürgen (Hrsg.): Bewegungs- und körperorientierte Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialen Arbeit. bsj-Jahrbuch<br />

2002/2003. Oplade: Leske+Budrich, S. 145–164<br />

Vollmar, Mart<strong>in</strong> (2003): "Das soll e<strong>in</strong>e Reise werden …" - Die Welt des Abenteuers im Horizont<br />

e<strong>in</strong>es universitären Ausbildungskonzepts. In: Koch, Josef; Rose, Lotte; Schirp, Jochen; Vieth,<br />

Jürgen (Hrsg.): Bewegungs- und körperorientierte Ansätze <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sozialen Arbeit. bsj-Jahrbuch<br />

2002/2003. Oplade: Leske+Budrich, S. 73–84<br />

Waller, Heiko (2002): Gesundheitswissenschaft. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> Grundlagen und Praxis von<br />

Public Health. Stuttgart: Kohlhammer<br />

Waller, Heiko; Deneke, Christiane; Bruhns, Kirsten (2005): Gesunde Ernährung für Jugendliche.<br />

Selbst is(s)t <strong>der</strong> Mann. ZAG Forschungs- und Arbeitsbericht. Unter Mitarbeit von Christiane<br />

Deneke und Hilke Bruns. Universität Lüneburg, ZAG - Zentrum für angewandte Gesundheitswissenschaften.<br />

Lüneburg<br />

Wanielik, Re<strong>in</strong>er (1991): `Hör mir bloß auf damit´. Wochenendsem<strong>in</strong>are mit Jugendlichen zum<br />

Thema AIDS. In: Stickelmann, Bernd (Hrsg.): Sexualerziehung als Aids-Prävention. Arbeitsformen<br />

und Erfahrungen aus <strong>der</strong> Jugend- und Bildungsarbeit. We<strong>in</strong>heim und München: Juventa , S.<br />

101–116<br />

Wendt, Peter-Ulrich; Neumann, Ulf (2007): "Der Zustand des Patienten gibt Anlass zur …"<br />

Jugendför<strong>der</strong>ung zwischen Präventionspraxis und Inpflichtnahme. In: Neumann, Ulf; Wendt,<br />

Peter-Ulrich (Hrsg.): Gewaltprävention <strong>in</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> und Schule. Projekte, Ansätze, Konzepte.<br />

2 Bände. Marburg: Schüren- (2), S. 7–19<br />

Wittmann, Svendy; Bruhns, Kirsten (2006): Geschlechterreflektierende offene <strong>Jugendarbeit</strong>. In:<br />

Heitmeyer, Wilhelm; Schröttle, Monica (Hrsg.): Gewalt: Beschreibungen - Analysen - Prävention.<br />

Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, S. 332–336<br />

410 Materialien zum 13. K<strong>in</strong><strong>der</strong>- und Jugendbericht

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