Walddörfer-Alstertal - CittyMedia Communicators and Publishers ...
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<strong>Walddörfer</strong><br />
Das Jahrbuch 2009<br />
<strong>Alstertal</strong>
Seien Sie unser Gast und erleben Sie<br />
die neue Treudelberg Welt!<br />
Gewiss sind Sie schon häufi ger bei einer Tour durch das schöne <strong>Alstertal</strong><br />
am Steigenberger Hotel Treudelberg Hamburg vorbeigefahren. Vielleicht<br />
haben Sie auch schon einen festlichen Anlass genutzt und waren uns ein<br />
lieber Gast.<br />
Kommen Sie nun herein, um die neue Treudelberg Welt zu entdecken.<br />
Mit der jüngsten Eröffnung des Erweiterungsbaus „Atrium“ bietet das<br />
Steigenberger Hotel Treudelberg eine stilvolle und zugleich angenehm<br />
moderne Wohnkultur in 225 Gästezimmern und Suiten, die sich auf die<br />
zwei Haupthäuser „L<strong>and</strong>haus“ und „Atrium“ verteilen. Die elf Juniorsuiten<br />
verfügen über eine eigene Kitchenette und für „Nicht-Nur-Urlauber“<br />
sind an drei Zimmer moderne Gästebüros angebunden.<br />
Viele Zimmer bieten eine einzigartige Aussicht auf den Golfplatz: Wäre<br />
das nicht eine etwas <strong>and</strong>ere, beeindruckende Übernachtungsmöglichkeit,<br />
wenn Sie mal wieder Gäste zu Besuch haben und in Ihrer Nähe<br />
unterbringen wollen?<br />
Oder genießen Sie mit Ihren Freunden eines unserer zwei Restaurants<br />
sowie das Bistro im Atrium. In den verschiedenen Speisekarten werden<br />
Sie die passende kulinarische Antwort fi nden – für jeden Appetit, versprochen!<br />
In den Sommermonaten laden Sie zusätzlich unsere Terrassen<br />
rund um die Restaurants ein, kulinarische Leckereien mit einem traumhaften<br />
Blick über den Golfplatz zu genießen – sowie einen der schönsten<br />
Sonnenuntergänge Hamburgs! Auch für Feierlichkeiten jeder Art, von<br />
Hochzeiten über Geburtstag bis zur Taufe oder Konfi rmation, hält das<br />
Treudelberg passende Räumlichkeiten bereit.<br />
Entspannen und Verwöhnenlassen wird im neuen Treudelberg Luxury<br />
Spa ganz groß geschrieben, so dass Alltagssorgen und Stress bald vergessen<br />
sind. Auf 500 m² genießen Sie wohltuende Beh<strong>and</strong>lungen Ihrer<br />
Wahl. Um die Haut optimal darauf vorzubereiten, empfehlen wir Ihnen<br />
einen Besuch im Tepidarium – einer Sauna, die ein künstliches Fieber<br />
erzeugt, um das Immunsystem zu stärken. Eine weitere Möglichkeit<br />
zur Entspannung bietet die Salina Vita, eine Infrarotkabine, in der die<br />
Raumluft mit Meersalzpartikeln angereichert und ionisierter Sauerstoff<br />
hinzugefügt wird.<br />
Den sportlichen Ausgleich bietet Ihnen das Treudelberg auf dem 18-Loch<br />
Meisterschaftsgolfplatz mit seinen zahlreichen Übungsmöglichkeiten wie<br />
der beidseitig bespielbaren Driving Range, der 9-Loch Pitch- und Puttanlage<br />
sowie der Golf Akademie. Ab Frühjahr 2009 können Sie dann<br />
auf der fertig gestellten 27-Loch-Anlage, der einzigen auf Hamburger<br />
Stadtgebiet, den Schläger schwingen – hier wird Ihr Sportlerherz garantiert<br />
höher schlagen.<br />
Sie sehen: Treudelberg ist immer einen Besuch wert. Kommen Sie vorbei<br />
und seien Sie unser Gast! Wir freuen uns auf Sie!<br />
Steigenberger Hotel Treudelberg Hamburg<br />
Lemsahler L<strong>and</strong>straße 45 · 22397 Hamburg<br />
Telefon: ( 0 40) 6 08 22-0 · Telefax ( 0 40) 6 08 22-88 88<br />
www.treudelberg.com, info@treudelberg.com
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
was Sie hier in Händen halten, ist ein Erstling – das erste Jahrbuch für die <strong>Walddörfer</strong> und<br />
<strong>Alstertal</strong>.<br />
Eigentlich sind die <strong>Walddörfer</strong> und <strong>Alstertal</strong> ja durchaus sehr eigenständige Quartiere.<br />
Volksdorf, gelegen an der Grenze zum L<strong>and</strong>kreis Stormarn, hat ein völlig <strong>and</strong>eres Gepräge<br />
als Duvenstedt oder Poppenbüttel. Es gibt einerseits sehr urbane, <strong>and</strong>ererseits aber auch<br />
sehr dörfliche Stadtteile. Als der Norden der Metropolregion Hamburg haben sie jedoch<br />
auch viel gemeinsam. In den vergangenen Monaten waren wir in Ihrer Region unterwegs und<br />
haben uns bemüht, interessante Geschichten einzufangen.<br />
In der Rubrik „Zum Ersten“ stellen wir ein Projekt an der Gesamtschule Bergstedt vor, mit<br />
dem sich der engagierte Pädagoge Frank Beuster der Schwierigkeiten annimmt, die Jungen<br />
im Bildungssystem haben. „Paten für Jungen“ guckt hinter die Statistiken von PISA und <strong>and</strong>eren<br />
Studien, indem es sich bemüht, Jungen wieder Vorbilder zu geben. Ein Ansatz, der<br />
auch jenseits der Schule aufgegriffen werden sollte.<br />
Die Lokalgeschichte kommt zu ihrem Recht – wir stellen das Museumsdorf Volksdorf in einer<br />
längeren Hintergrundgeschichte vor. Auch auf das restaurierte Berner Schloß gehen wir<br />
ein.<br />
Kunst und Kultur sind feste Best<strong>and</strong>teile unserer Jahrbücher. So finden Sie dort einen Bericht<br />
über die vielfältigen Aktivitäten des Sasel-Hauses. Musikalisch wird es in einem Artikel<br />
über die Sommerliche Musikakademie in Wohldorf-Ohlstedt, die ein rühriger Musikprofessor<br />
und Cellist mit seiner Frau seit über 20 Jahren beinahe im Alleingang organisiert.<br />
In der Rubrik „Initiativen“ stellen wir rührige Gruppen und Zentren vor – so den Stamm „Gustav<br />
Adolf“, Hamburgs ältesten Pfadfinderstamm. Ein weiterer Bericht beleuchtet die Begegnungsstätte<br />
Bergstedt, die 2008 35 Jahre alt wurde. Die Generation 60plus ist mit einem<br />
Porträt einer engagierten und vorbildlichen Frau vertreten.<br />
An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen, die unsere Recherchen mit Hinweisen, Gesprächen<br />
und vielem <strong>and</strong>eren unterstützt haben. Unser Dank gilt ebenso den Unternehmen,<br />
die uns bei diesem ersten Jahrbuch für Hamburgs Norden ihr Vertrauen geschenkt haben.<br />
Nun wünschen wir Ihnen nicht nur ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch,<br />
sondern auch eine anregende und vor allem unterhaltsame Lektüre. Für konstruktive Anregungen,<br />
Ideen, Hinweise zu spannenden Geschichten und vorbildlichen Initiativen sind wir<br />
jederzeit offen.<br />
Ihr <strong>CittyMedia</strong>-Team,<br />
3
Inhalt<br />
4<br />
3 Editorial<br />
Zum Ersten<br />
5 Wie Jungen Vorbilder finden<br />
Initiativen<br />
8 Leben und lernen in der Natur<br />
11 Die Menschen zuein<strong>and</strong>er bringen<br />
15 Den Stadtteil nach vorne bringen<br />
Kunst und Kultur<br />
18 Das Quartier bereichern und beleben<br />
22 Treffen für junge Talente aus aller Welt<br />
25 Innere Strukturen<br />
26 Neulich auf dem St<strong>and</strong>esamt<br />
Aus der Lokalgeschichte<br />
28 Geschichte lebendig erhalten<br />
37 Das Berner Schloß<br />
Generation 60plus<br />
45 Gemeinschaft erleben<br />
48 Immer sozial und politisch engagiert<br />
Gesundheit<br />
52 Die bessere Wahl<br />
Mobiles Leben<br />
54 Historische Karossen, klassische Bikes<br />
Bauen und Wohnen<br />
58 Bauvorhaben <strong>Walddörfer</strong> und <strong>Alstertal</strong><br />
Service<br />
60 Adressen<br />
66 Inserentenverzeichnis<br />
67 Wichtige Rufnummern<br />
67 Impressum
Wie Jungen Vorbilder finden<br />
Paten für Jungen<br />
Jungen haben es schwer, ins Erwachsenenleben<br />
zu finden. Vorbilder fehlen,<br />
Väterlichkeit wird in unserer Gesellschaft<br />
kein großer Wert beigemessen.<br />
Ein Projekt an der Gesamtschule Bergstedt<br />
hilft Jungen, ihre Schwierigkeiten<br />
zu überwinden.<br />
Jungen, so liest man in letzter Zeit<br />
häufiger, machen Probleme. Sie fallen<br />
in der Schule zurück, sie sind laut,<br />
unkontrollierbar und akzeptieren keine<br />
Regeln. Nachdem viele Jahrzehnte<br />
Mädchen mit Nachteilen in der Schule<br />
zu kämpfen hatten, haben sich die Verhältnisse<br />
nun umgekehrt. Nun sind Jungen<br />
oft eine ganze Note schlechter als<br />
Mädchen; sie stellen die Mehrzahl der<br />
Problemfälle, der Abgänger ohne Abschluß<br />
und der jungen Menschen ohne<br />
Lehrstelle.<br />
Aber woran liegt das? Frank Beuster,<br />
Lehrer an der Gesamtschule in Bergstedt,<br />
sieht die Ursache im Mangel an<br />
männlichen Vorbildern. Schule, so seine<br />
Beobachtung, ist mittlerweile stark<br />
weiblich geprägt. In vielen Grundschulen<br />
stellen Frauen 90 Prozent des Lehrerkollegiums;<br />
in weiterführenden<br />
Schulen sind es zwischen 50 und 80<br />
Prozent. Beides, der schulische Erfolg<br />
von Mädchen und die starke Präsenz<br />
von Frauen führt dazu, daß Bildung<br />
und intellektuelle Fähigkeiten als ‚weibisch‘<br />
oder ‚uncool‘ gesehen werden.<br />
Zudem wachsen viele Jungen ohne engen<br />
Kontakt zu ihren Vätern auf, sei es,<br />
daß der Vater durch seine Arbeit stark<br />
beansprucht wird oder daß er nach der<br />
Trennung nicht mehr mit dem Sohn zusammen<br />
lebt. Es fehlt also das männliche<br />
Erfolgsmodell als Vorbild.<br />
Beuster beobachtete diese Situation<br />
zum ersten Mal, als er als Beratungslehrer<br />
an einer Grundschule in Altona<br />
arbeitete. „Ich bekam dort nur Jungen<br />
als Beratungsfälle“, sagt er. Die Jungen<br />
fielen durch aggressives Verhalten auf,<br />
hatten Leistungsprobleme. Außerdem<br />
waren Jungen aus Migrantenfamilien<br />
darunter, die Probleme damit hatten,<br />
den Anweisungen einer Lehrerin zu folgen.<br />
Dort gründete er seine erste Jungengruppe.<br />
Er kam damit einem Bedürfnis<br />
der Jungen selbst entgegen. „Mit denen<br />
machte ich einfach Jungensachen“, erzählt<br />
er. Die Gruppe spielte also Stadtindianer,<br />
drehte kürzere und längere<br />
Filme oder fuhr zum Zelten. Der Erfolg<br />
ließ nicht lange auf sich warten. Die<br />
Jungen verbesserten ihre Leistungen;<br />
sie fühlten sich angenommen und<br />
konnten etwas von dem zeigen, was an<br />
Ideen und kreativen Impulsen in ihnen<br />
steckte.<br />
Als er an die GS Bergstedt wechselte,<br />
nahm er seinen Ansatz mit und gründete<br />
auch hier eine Jungengruppe –<br />
wenn auch mit etwas älteren Jungen.<br />
Allerdings wuchs der Beratungsbedarf;<br />
er war aber der einzige Beratungslehrer.<br />
„Ich brauchte Unterstützer“, erkannte<br />
Beuster, und so entst<strong>and</strong> vor<br />
zwei Jahren das Projekt „Paten-t für<br />
Jungen“. Also sprach er gezielt Väter<br />
Lagerfeuer gehören zu jedem Ausflug in die Wälder. Bild: F. Beuster.<br />
an. Seine Idee war, einen Rahmen zu<br />
schaffen, in denen Jungen und Männer<br />
Gemeinschaft erleben können. Teilnehmen<br />
können sowohl Männer, die selbst<br />
Kinder haben, als auch Kinderlose, die<br />
sich aber in der Jungenarbeit engagieren<br />
möchten. Väter können ihre Söhne<br />
mitbringen und umgekehrt. Das nimmt<br />
den Vätern das schlechte Gewissen,<br />
keine Zeit mit ihrer Familie zu verbringen.<br />
Sie haben so einmal im Monat einen<br />
Termin mit dem Sohn. Außerdem<br />
gibt der einzelne Vater so auch <strong>and</strong>eren<br />
Jungen Impulse.<br />
Patenschaften zwischen Jungen und<br />
Männern geben dem Jungen Einblicke<br />
ins Berufsleben; so kann eine Zukunftsperspektive<br />
entstehen. Die Mitgliedschaft<br />
in der Patengruppe gilt jeweils<br />
für ein Schuljahr. Die Termine für<br />
die Treffen liegen außerhalb der Unterrichtszeiten.<br />
So können sie von den<br />
Jungen wie von den Paten-Männern<br />
wahrgenommen werden.<br />
Mittlerweile ist aus dem Projekt ein<br />
Verein geworden. Zu den monatlichen<br />
Patentreffen kommen 15 Männer und<br />
um die dreißig Jungen, die die IGS besuchen.<br />
Beuster hat einen Kreis von um<br />
die dreißig Männern um sich geschart,<br />
Zum Ersten 5
Trommeln will gelernt sein – hier schult die Gruppe von Jungen und Paten ihr Rhythmusgefühl. Bild: F. Beuster.<br />
die sich über die Treffen informieren<br />
lassen. Der Verein soll den Kreis der<br />
Förderer erweitern. „Auch Mütter unserer<br />
Jungs sind Mitglied, weil sie die<br />
Arbeit so gut finden“, so Beuster.<br />
Die Aktivitäten orientieren sich an den<br />
Interessen der Beteiligten. Sie reichen<br />
von Filmabenden über Ringen und Raufen<br />
zu Schnitzen, Kochen, Segeln bis zu<br />
hin zu Grillabenden und LAN-Parties.<br />
„LAN“ steht für „Local Area Network“<br />
und meint ein kleines Computernetz.<br />
Spielebegeisterte treffen sich zu<br />
„LAN“-Parties, schalten ihre PCs zusammen<br />
und spielen dann gemeinsam.<br />
Beusters Gruppe hatte sich an einem<br />
Samstag zu so einer Party versammelt<br />
und über das Feinjustieren der Maschinen,<br />
die Spielewelten, virtuelle Autorennen<br />
und die Fachsimpelei die Zeit<br />
vergessen. Erst als besorgte Mütter anriefen<br />
und fragten, wo denn ihre Söhne<br />
und Männer blieben, stellten die Teilnehmer<br />
fest, wie spät es mittlerweile<br />
wirklich war.<br />
Genauso viel Spaß, dafür aber weniger<br />
Abstimmungsprobleme machte<br />
ein Ausflug auf den Volksdorfer Naturschießplatz<br />
zum Bogenschießen. Der<br />
Ausflug kam dem Indianerspiel sehr<br />
6 Zum Ersten<br />
nahe, denn der Schießplatz bietet auch<br />
die Möglichkeit, auf bewegliche Scheiben<br />
zu schießen.<br />
Die positive Einstellung der Jungen zum<br />
Projekt verändert ihr Verhalten in der<br />
Schule und trägt zu einem besseren sozialen<br />
Klima bei. Unter den Paten waren<br />
auch ehemalige Schüler, die in den<br />
Integrationsklassen der GS ihren Zivildienst<br />
ableisteten. Sie f<strong>and</strong>en großen<br />
Anklang, weil sie altersmäßig den Jungen<br />
näher waren.<br />
Der Spaß am Engagement ist für<br />
Beuster Teil des Erfolgsgeheimnisses.<br />
Jungen spüren sofort, wenn einer nur<br />
einer lästigen Pflicht nachkommt. Den<br />
Männern wiederum darf man nicht mit<br />
den Mitteln begegnen, die sie aus dem<br />
Berufsleben kennen, also mit Kritik,<br />
Konfrontation oder Belehrung.<br />
Das Jungen-Projekt wird von der Schulleitung<br />
unterstützt, weil es den schulischen<br />
Erfolg der Jungen fördert und<br />
das Klima an der Schule verbessert. Außerdem<br />
hat Beuster angeregt, das Patenprojekt<br />
von Anfang an an den neuen<br />
Stadtteilschulen anzubieten. „Wenn<br />
Schule als Lebensort gesehen wird, ist<br />
es für die Schüler leichter“, so seine Erfahrung.<br />
Auf längere Sicht müßte sich jedoch<br />
mehr ändern. Man müßte, so Beuster,<br />
soziales und pädagogisches Engagement<br />
von Männern gesellschaftlich<br />
aufwerten. Vorbildlich sind da Ansätze<br />
aus <strong>and</strong>eren Ländern, wie etwa die Vaterzeit<br />
in Schweden: Wer in Schweden<br />
seine Vaterzeit nimmt, wird bei Bewerbungen<br />
im Öffentlichen Dienst wegen<br />
erwiesener Sozialkompetenz besser<br />
bewertet. Und in Isl<strong>and</strong> nehmen 90<br />
Prozent der Väter die Erziehungszeit,<br />
weil das allgemein anerkannt und akzeptiert<br />
wird. Es ist keine Ausnahme<br />
mehr, die mühsam gerechtfertigt und<br />
erklärt werden muß.<br />
Buchtipp:<br />
Frank Beuster<br />
Die Jungenkatastophe<br />
rororo Taschenbuch, 352 S.<br />
ISBN13: 978-3-499-61997-7<br />
Kontakt zum Projekt:<br />
Paten-t für Jungen e. V.<br />
GS Bergstedt<br />
(0 40) 6 04 10 90<br />
Web: www.gesamtschule-bergstedt.de<br />
oder www.patent-fuer-jungen.de
Mit Engagement und Kompetenz<br />
„Pflege mit Herz“ wurde 1991 durch die<br />
Krankenschwester Marina Bielan gegründet<br />
und ist seitdem in Hamburg<br />
tätig. Der ambulante Kranken- und Seniorenpflegedienst<br />
arbeitet in allen Bereichen<br />
der Grund- und Beh<strong>and</strong>lungspflege.<br />
Das Einzugsgebiet umfasst<br />
heute die Stadtteile Barmbek, Berne,<br />
Bramfeld, Farmsen, Jenfeld, Meiendorf,<br />
Poppenbüttel, Rahlstedt, Sasel,<br />
Tonndorf, Volksdorf, W<strong>and</strong>sbek und<br />
Bergstedt. Zurzeit betreuen 30 Mitarbeiter<br />
des Unternehmens zwischen 100<br />
und 110 Klienten.<br />
2006 siedelte die Firma an den Berner<br />
Gutspark in das alte Denkmalgeschützte<br />
Torhaus über.<br />
Alle Pflegeleistungen werden bei „Pflege<br />
mit Herz“ ausschließlich von examinierten<br />
Pflegekräften ausgeführt. Das<br />
Unternehmen legt großen Wert bei der<br />
Auswahl seiner Mitarbeiter auf eine<br />
fachliche sowie eine persönliche Eignung.<br />
„Uns liegt daran, dass die Mitarbeiter<br />
lange bei uns bleiben und Freude<br />
an ihrer Arbeit haben“, sagt Inhaber<br />
Burkhard Bielan. Nur so lässt sich Qualität<br />
im fordernden Arbeitsfeld Pflege<br />
sichern. „Bei Bedarf sind wir rund um<br />
die Uhr durch Telefonweiterschaltung<br />
erreichbar, so dass immer ein kompetenter<br />
Ansprechpartner zur Verfügung<br />
steht“, so Burkhard Bielan weiter.<br />
„Unser Anliegen ist es, unseren Klienten<br />
das Verbleiben in der gewohnten<br />
Umgebung so lange wie möglich sicher<br />
und angenehm zu gestalten“, sagt er.<br />
„Pflege mit Herz“ bietet nicht nur alle<br />
Tätigkeiten eines ambulanten Kranken-<br />
und Seniorenpflegedienstes an. Auf<br />
Wunsch vermittelt das Familienunternehmen<br />
auch Friseure, Fußpflege (auch<br />
Podologen) Krankengymnastik, oder<br />
Mahlzeitendienste, die unsere Klienten<br />
zu Hause besuchen. Darüber hinaus<br />
versteht sich das „Pflege mit<br />
Herz“-Team als Dienstleister,<br />
der seine Klienten<br />
und deren Angehörige<br />
selbstverständlich bei<br />
allen Anträgen und Gesprächen<br />
beispielsweise<br />
mit Kostenträgern unterstützt<br />
und entlastet.<br />
Es ist unser Ziel, erfolgreich<br />
und zum Wohle unserer Klienten<br />
unsere Leistungen nach ihren Bedürfnissen<br />
zu erbringen, einen erfolgreichen<br />
Pflegeverlauf zu gewährleisten,<br />
die Ressourcen unserer Klienten in der<br />
Pflegeplanung zu berücksichtigen und<br />
zu fördern, um ein größtmögliches Maß<br />
an Unabhängigkeit für sie zu erhalten<br />
oder wiederzuerlangen.<br />
Pflege mit Herz<br />
Ambulanter Kranken- und Seniorenpflegedienst<br />
Berner Heerweg 369<br />
22159 Hamburg<br />
Telefon: (0 40) 6 44 48 47<br />
Fax: (0 40) 6 44 46 16
Leben und lernen in der Natur<br />
Unverzichtbares Utensil – das Kochgeschirr oder Koschi. Bilder (5): molo/Stamm Gustav Adolf.<br />
60 Jahre Pfadfinderstamm<br />
Gustav Adolf<br />
Sie wollen unter christlichen Vorzeichen<br />
Gemeinschaft erleben, die Natur<br />
erkunden und ihre Persönlichkeit entwickeln<br />
– christliche Pfadfinder. Dies<br />
ist die Geschichte des ältesten Pfadfinderstamms<br />
in Hamburg.<br />
Zelten bei Wind und Wetter? Sich<br />
mit Karte und Kompass in Wald und<br />
Feld orientieren? In Zeiten von Internet,<br />
MP3-Player und Online-Gaming<br />
hört sich das an wie ein Echo aus vergangenen<br />
Zeiten. Aber auch heute gibt<br />
es Jugendliche, die mit Zelt und Rucksack<br />
auf W<strong>and</strong>erschaft gehen. So, wie<br />
es die Pfadfinder seit Aufkommen der<br />
Pfadfinderbewegung zu Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts tun.<br />
8 Initiativen<br />
Der Pfadfinderstamm Gustav Adolf besteht<br />
seit 60 Jahren und feierte im Juni<br />
diesen Jahres sein Jubiläum. Die einzelnen<br />
Pfadfindergruppen oder Sippen<br />
treffen sich heute in der Cantate-Gemeinde<br />
in Duvenstedt, der Luther-Gemeinde<br />
Wellingsbüttel, der Poppenbütteler<br />
Philemon-Gemeinde und der<br />
Ansgar-Gemeinde in Langenhorn. In<br />
Langenhorn wurde der Stamm vor 60<br />
Jahren gegründet. Die Präsenz in evangelischen<br />
Kirchengemeinden ist kein<br />
Zufall. „Wir verstehen uns als christliche<br />
Gemeindepfadfinder“, sagt Sarah<br />
L<strong>and</strong>eck, zur Zeit Leiterin des Stammes,<br />
„deswegen sind wir in den Gemeinden<br />
ansässig und sind auch auf Veranstaltungen<br />
wie Gemeindefesten präsent.“<br />
Also gehört gelebtes Christentum in<br />
Form von Gebeten, Andachten und<br />
christlichen Liedern zum Pfadfinderall-<br />
tag. Außerdem gestalten sie regelmäßig<br />
Gottesdienste in ihren Gemeinden.<br />
Christliche Werte leben<br />
Die Pfadfinderbewegung hat Elemente<br />
aus der Jugendbewegung übernommen,<br />
so etwa das Singen zur Gitarre,<br />
das Unterwegs-Sein oder Vagabundieren<br />
sowie die Schwarzzelte oder Kohten.<br />
Dazu kommt dann die Pfadfinderei<br />
nach Baden-Powell, also die Erziehung<br />
zu Selbständigkeit und Verantwortungsbewußtsein,<br />
zum Selbst-Denken.<br />
Wichtig ist ein positives Verhältnis zur<br />
Natur. Hinzu kommen zentrale Werte<br />
wie Freundschaft, Kameradschaft, gegenseitige<br />
Achtung, Zuverlässigkeit,<br />
Gleichheit, Ehre und Treue gegenüber<br />
der Sippe und gegenüber Gott.<br />
Der Stamm Gustav Adolf besteht aus<br />
sechs Sippen und einer Meute. Ihm gehören<br />
zwischen 60 und 70 Pfadfinder<br />
an. Sippen bestehen immer aus sechs<br />
bis zehn Kindern und einem Leiter oder<br />
einer Leiterin. Kinder in den Sippen<br />
sind zwischen 10 und 15 Jahren alt. Dagegen<br />
gehören zu einer Meute Kinder<br />
bis zehn Jahre, die in erste Linie singen<br />
und spielen. Außerdem dient die<br />
Meute zur Vorbereitung auf die Sippe.<br />
Die Stammesführung liegt dann in den<br />
Händen von 18 bis 20jährigen jungen<br />
Erwachsenen, die auch die Sippen auf<br />
den Fahrten begleiten. „Wir sind eine<br />
Jugendbewegung“, sagt Sarah L<strong>and</strong>eck,<br />
„daher ist es wichtig, daß es beim<br />
Prinzip ‚Jugend führt Jugend‘ bleibt.“<br />
Das Pfadfinderleben findet hauptsächlich<br />
in der Sippe statt. „Man wächst zusammen<br />
und erlebt viel gemeinsam“,<br />
erzählt Sarah L<strong>and</strong>eck, deren Pfadfindername<br />
molo lautet. In der Sippe lernt<br />
und pflegt man Techniken wie Spurenlesen,<br />
Feuermachen oder die Orientierung<br />
nach Karte und Kompaß in der<br />
freien Natur. Die Sippen gehen gemeinsam<br />
auf Fahrt, das heißt, sie unternehmen<br />
W<strong>and</strong>erungen mit möglichst wenig<br />
Material und schlafen unter freiem<br />
Himmel, wenn das Wetter mitspielt.<br />
Pfadfinder gehen immer noch so auf<br />
Fahrt wie vor 60 Jahren. Nur die Ausrüstung<br />
ist zum Teil zeitgemäßer. Neben<br />
klassischen Dingen wie Kompaß<br />
und Kochgeschirr, Schwarzzelten oder<br />
Kohten gehören dazu auch Isomatten,<br />
Schlafsack und normale W<strong>and</strong>errucksä-
Der Stamm Gustav Adolf im Pfingstlager 2008.<br />
cke. Die Kohten kommen ursprünglich<br />
aus Finnl<strong>and</strong>. Eine Kohte besteht aus<br />
schwarzen Tüchern aus festem Stoff,<br />
die je nach Bedarf zu größeren oder<br />
kleineren Zelten zusammengefügt werden.<br />
Dünne Baumstämme oder Äste<br />
tragen die Konstruktion. In der Mitte<br />
befindet sich ein Abzugsloch für den<br />
Rauch der Kochstelle.<br />
Jede Sippe fährt einmal im Jahr ins Ausl<strong>and</strong>.<br />
Außerdem trifft sich der Stamm<br />
zweimal im Jahr zum gemeinsamen<br />
P o n y c l u b<br />
Ahrensfelde<br />
Simone Pfennig<br />
Teichstraße 1<br />
22926 Ahrensburg<br />
Telefon (041 02) 666 54 02<br />
E-Mail info@ponyclub-ahrensfelde.de<br />
Zeltlager, jeweils zu Pfingsten und im<br />
Herbst. Die Sippen bestehen vier bis<br />
sechs Jahre, dann sind die Jugendlichen<br />
alt genug, um eigene zu gründen.<br />
Die Tradition lebt<br />
Gegründet wurde der Stamm Gustav<br />
Adolf 1948 von Jugendlichen und<br />
früheren Pfadfindern in Langenhorn.<br />
Bereits kurz vor Kriegsende hatten sich<br />
christliche Padfinder im Verborgenen<br />
getroffen, um ihre<br />
während der NS-<br />
• Gruppenstunden<br />
• Volti-Stunden<br />
• Einzelstunden<br />
• Führrunden<br />
• Ferienkurse<br />
• Therapiereiten<br />
• Gruppenunterricht<br />
• Voltigruppen<br />
Zeit verbotene<br />
Bewegung wieder<br />
ins Leben zu rufen.<br />
Der NS-Staat<br />
hatte die verschiedenenPfadfinderverbände<br />
nach der<br />
Machtübernahme<br />
sukzessive in die<br />
Hitlerjugend eingegliedert.<br />
Die Langenhorner<br />
Gruppe trat nach<br />
Kriegsende offen<br />
auf und begann für sich zu werben. Sie<br />
wuchs schnell, durfte sich allerdings<br />
wegen eines Verbots der britischen<br />
Besatzungsmacht zunächst nicht als<br />
Pfadfindergruppe bezeichnen. Daher<br />
nannte sich die Gruppe ‚Ochsenzoller<br />
Bildungsverein‘. Das änderte sich erst<br />
in den folgenden Jahren, als die britische<br />
Besatzungsmacht begann, die<br />
neu entstehende Pfadfinderbewegung<br />
zu fördern. Keimzelle des Stamms war<br />
die St. Ansgar-Gemeinde in Langenhorn,<br />
wo sich auch heute noch Pfadfinder<br />
treffen.<br />
Allerdings blieb der Stamm außerhalb<br />
der großen Pfadfinderverbände, die<br />
entweder neutral oder christlich-konfessionell<br />
orientiert waren. Er trat auch<br />
nicht dem 1972 gegründeten Verb<strong>and</strong><br />
christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder<br />
bei, in dem sich damals evangelisch<br />
ausgerichtete Verbände zusammenschlossen.<br />
Seit den Siebziger<br />
Jahren nimmt der Stamm auch Mädchen<br />
auf.<br />
In den folgenden Jahren wuchs der<br />
Stamm kontinuierlich. Es gründeten<br />
sich Sippen in Maria Magdalenen (Klein<br />
Initiativen 9
Stammeschefin molo (vorne links mit Gitarre) mit ihrer Sippe Rotfuchs.<br />
Borstel) und in der Philemon-Gemeinde<br />
in Poppenbüttel. Allerdings wurde das<br />
Wachstum zum Problem, denn er wurde<br />
zu groß. 1982 beschloss er daher,<br />
sich zu teilen. Die Sippen in Ansgar und<br />
Philemon behielten den Namen Gustav<br />
Adolf; die in Maria Magdalenen gründeten<br />
einen neuen Stamm und nann-<br />
Am Fahnenmast weht das Lilienemblem der Christlichen Pfadfinder (oben<br />
links); daneben das Stammeswappen.<br />
10 Initiativen<br />
ten ihn Fridtjof Nansen nach dem berühmten<br />
norwegischen Polarforscher.<br />
Die Kontakte zu Fridtjof Nansen bestehen<br />
bis heute. Alle ein bis zwei Jahre<br />
veranstalten die Stämme ein gemeinsames<br />
Zeltlager. Außerdem feiern<br />
sie zusammen Fasching oder gehen<br />
auf Fahrt. 1989 gründeten die beiden<br />
Stämme den Bund Christlicher Gemeinde-Pfadfinder,<br />
der allerdings nicht<br />
mehr existiert. 1991 teilte sich Gustav<br />
Adolf zum zweiten Mal; den Namen behielten<br />
die Pfadfindersippen in Ansgar<br />
und in Käkenflur. Dagegen gründeten<br />
die Sippen in der Philemon-Gemeinde<br />
einen neuen Stamm unter dem Namen<br />
Folke Bernadotte. Die weitere Entwicklung<br />
ver lief sehr unterschiedlich; Gustav<br />
Adolf in Käkenflur wuchs, während<br />
im Stamm Folke Bernadotte der Nachwuchs<br />
ausblieb. So kam es 1993 zur<br />
dritten Stammesteilung. In Käkenflur<br />
etablierte sich der Stamm Dag Hammarskjöld,<br />
den es heute noch gibt. Die<br />
Sippen in Ansgar und Philemon behielten<br />
den Namen Gustav Adolf. 1998<br />
schloß sich der Stamm Philipp Deere<br />
aus der Wellingsbütteler Luthergemeinde<br />
Gustav Adolf an.<br />
Molo sieht optimistisch in die Zukunft.<br />
„Im Moment sind wir im Stamm in<br />
Hochform“, sagt sie. Die Pfadfinderbewegung<br />
ist stabil, obwohl sie mit <strong>and</strong>eren<br />
Freizeitangeboten konkurriert. Der<br />
Stamm muß Wartelisten führen, weil er<br />
die vielen Kinder nicht auf einmal aufnehmen<br />
kann. Also ist die Faszination<br />
der Pfadfinderidee ungebrochen – trotz<br />
Internet, MP-3-Player und selbstgestalteter<br />
Online-Identitäten.<br />
Blick in ein Schwarzzelt (Kohte) auf dem Pfingstlager 2008. Kohten bestehen<br />
aus mehreren Zeltbahnen, die ein Abzugsloch für das Feuer freilassen.
Die Menschen zuein<strong>and</strong>er bringen<br />
Buntes Treiben beim Kinderfußball von Kindern und Senioren. Bild: Begegnungstätte Bergstedt.<br />
35 Jahre Begegnungsstätte Bergstedt<br />
Der Name ist Programm. In dem Haus<br />
an der Bergstedter Chaussee 203 kommen<br />
Menschen aus allen Generationen<br />
und gesellschaftlichen Gruppen zusammen.<br />
Sie gestalten ihre Freizeit,<br />
lernen gemeinsam oder haben einfach<br />
Spaß.<br />
Anfang September feierte die Begegnungsstätte<br />
Bergstedt Geburtstag.<br />
Seit 35 Jahren bietet sie den<br />
Bergstedtern und Interessierten aus<br />
den benachbarten Stadtteilen ein vielfältiges<br />
Programm. Die Geburtsstunde<br />
der Begegnungsstätte schlug 1973.<br />
Damals f<strong>and</strong> sich ein Kreis von enga-<br />
Inh.: Ulla Halliger & Claudia Müller<br />
Stübeheide 168 • 22337 Hamburg<br />
Öffnungszeiten: Mo – Do 9.30 Uhr – 13.00 Uhr • Telefon: (0 40) 54 80 24 60<br />
Info@rundezeiten.de • www.rundezeiten.de<br />
Alles rund um<br />
Schwangerschaft • Geburt • Rückbildungszeit • Familienbildung<br />
und die ersten Lebensjahre des Kindes.<br />
Wir freuen uns auf Runde Zeiten mit Ihnen!<br />
gierten Bergstedtern zusammen, um<br />
in dem Hamburger Stadtteil einen Ort<br />
zu schaffen, an dem sich Menschen jeden<br />
Alters zu kulturellen Aktivitäten,<br />
zum Lernen und zum geselligen Beisammensein<br />
trefffen konnten. Zu den<br />
den ersten Aktivitäten gehörten Kulturarbeit,<br />
die Arbeit mit Kindern und das<br />
Lernen von Sprachen. Auch themenbezogene<br />
Gesprächsrunden waren schon<br />
damals Teil des Programms.<br />
Anfangs nutzte die Begegnungsstätte<br />
verschiedene Räumlichkeiten in Bergstedt.<br />
1977 zog sie in das frühere Ortsamtsgebäude<br />
am Bergstedter Markt.<br />
Hinzu kam ein Pavillon, den der Verein<br />
1986 von der Schule gekauft hatte, und<br />
in dem sich Kinder- und Jugendgruppen<br />
RUNDEZEITEN.<br />
trafen. Im gleichen Jahr stellte sie einen<br />
hauptamtlichen Mitarbeiter für die Offene<br />
Kinder- und Jugendarbeit ein. Die<br />
Begegnungsstätte wurde zu einem der<br />
wenigen Stadtteilkulturzentren, die Aktivitäten<br />
für Kinder, Jugendlichen, Erwachsene,<br />
und Behinderte unter einem<br />
Dach anbieten. Im Juli 1979 machte die<br />
Hamburger Kulturbehörde die Begegnungstätte<br />
zum Pilotprojekt für die<br />
Stadtteil-Kulturarbeit.<br />
Ein Blick zurück<br />
Vor zehn Jahren begann die Begegnungsstätte<br />
seine Mitarbeit im Behindertenforum<br />
<strong>Walddörfer</strong>. 2002 entst<strong>and</strong><br />
im Rahmen dieser Zusammenarbeit<br />
Mitten in Klein Borstel in einem alten gemütlichen Stadthaus zwischen Wellingsbüttel<br />
und Ohldorf öffnete im Jahr 2007 die Anlaufstelle für werdende Mütter/<br />
Väter und Kinder in den ersten Lebensjahren.<br />
Ein kompetentes Team, bestehend aus Hebammen, Yogalehrerinnen, Homöopathin,<br />
CranioSacralTherapeutin, PEKiPKursleiterin, MotopädieKursleiterin,<br />
MusikPädagoginnen bis hin zur Schwangerenfotografin bietet Betreuung aus<br />
„einer H<strong>and</strong>“, um es den werdenden Eltern möglichst leicht und angenehm zu<br />
machen.<br />
Alle Leistungen rund um Schwangerschaft, Geburt und Familienbildungszeit findet<br />
man hier unter einem Dach. Es existiert ein gutes Netzwerk mit Kinderärzten,<br />
KinderOsteopathen und auch öffentlichen Stellen. RundeZeiten möchte den Familien<br />
die Zeit der Schwangerschaft und die erste Zeit mit ihrem Kind so angenehm<br />
und unkompliziert wie möglich gestalten, damit diese aufregende und tolle<br />
Zeit soviel Raum wie möglich und nötig erhält.<br />
Initiativen 11
Die Begegnungsstätte beteiligt sich jedes Jahr an der Bunten Meile in Bergstedt.<br />
Bild: Begegnungsstätte Bergstedt<br />
ein Angebot für Senioren mit Behinderungen.<br />
Sie treffen sich seit Oktober<br />
2002 in zwei Gruppen jeweils zwei Mal<br />
pro Woche. Dieses Angebot hilft ihnen<br />
dabei, sich auf ein Leben nach ihrer<br />
Berufstätigkeit in einer Werkstatt für<br />
Behinderte vorzubereiten. Außerdem<br />
können sie so Kontakte außerhalb ihrer<br />
Wohneinrichtung knüpfen und am Leben<br />
ihres Stadtteils besser teilnehmen.<br />
Dieses Projekt ist für Hamburg einzigartig<br />
und wurde zwei Jahre lang von der<br />
Universität Hamburg begleitet.<br />
Nach Erhebungen des Behindertenforums<br />
bewohnen um die 400 Menschen<br />
mit Behinderungen Wohneinrichtungen<br />
in den <strong>Walddörfer</strong>n. Etwa 10 Prozent<br />
von ihnen sind im Seniorenalter, und<br />
ihre Zahl wird aufgrund der gestiegenen<br />
Lebenserwartung in den nächsten Jahren<br />
weiter wachsen. Menschen mit Be<br />
12 Initiativen<br />
hinderungen finden viele ihrer Kontakte<br />
durch ihre Arbeit<br />
in den so genanntenBeschützendenWerkstätten.<br />
Wenn diese<br />
Menschen in Rente<br />
gehen, fällt dieser<br />
Bereich weg.<br />
Oft haben sie<br />
nicht die Möglichkeit,<br />
diesen Verlust<br />
durch <strong>and</strong>ere<br />
Aktivitäten auszugleichen,<br />
wie dies<br />
ein nichtbehinderter<br />
Mensch<br />
tun könnte. Also<br />
braucht es einen<br />
Ort, an dem sich<br />
Aktivitäten und<br />
Kontakte finden lassen. Die Begegnungsstätte<br />
bietet diese Möglichkeit.<br />
Die Arbeit mit behinderten Senioren<br />
wird gegenwärtig von der „Aktion<br />
Mensch“ unterstützt. Allerdings ist<br />
die weitere Finanzierung dieses Projekts<br />
nicht gesichert. Ab Frühjahr 2009<br />
müsste ein neuer Geldgeber in die Bresche<br />
springen.<br />
Im Jahre 2001 begannen die Begegnungsstätte<br />
und das SenatorNeumannHeim,<br />
unter dem Namen „grenzenlos“<br />
gemeinsame kulturelle<br />
Veranstaltungen anzubieten. Das Ziel:<br />
Menschen mit und ohne Behinderungen<br />
sollten sich bei Aktivitäten wie<br />
Konzerten, Kabarettaufführungen<br />
oder Theaterbesuchen kennen lernen<br />
und die Scheu vorein<strong>and</strong>er verlieren.<br />
„Grenzenlos“ erreicht viele Menschen<br />
und führte auch zu einer großen Medienresonanz.<br />
Einzelne Veranstaltungen<br />
hatten 180 Besucher. Deswegen zeichnete<br />
der Ortsausschuss <strong>Walddörfer</strong> das<br />
Projekt im Dezember 2004 mit seinem<br />
Sozialpreis aus.<br />
Ein neues Haus für die<br />
Begegnungsstätte<br />
Seit dem 22. März 2004 hat die Begegnungstätte<br />
nun ein neues Domizil an<br />
der Bergstedter Chaussee 203. Das Gebäude<br />
ist das frühere Armenhaus Bergstedts,<br />
in dem seinerzeit Witwen und<br />
allein stehende Frauen mit ihren Kindern<br />
lebten.<br />
Das Haus bietet im Erdgeschoß und im<br />
ersten Stock eigene Räume für die Kindergartenarbeit,<br />
für Jugendgruppen<br />
und für die Arbeit mit Behinderten. Außerdem<br />
gibt es einen Veranstaltungs<br />
Das Haus an der Bergstedter Chaussee 203 bietet Raum für eine Vielzahl<br />
von Initiativen für alle Altersgruppen.
aum von 80 Quadratmetern, in dem<br />
auch die Teeniedisco und Filmvorführungen<br />
stattfinden. Die Räume im Erdgeschoß<br />
sind barrierefrei eingerichtet<br />
und machen Veranstaltungen und <strong>and</strong>ere<br />
Angebote für Menschen mit Behinderungen<br />
möglich.<br />
Heute finden sich unter dem Dach des<br />
Hauses an der Bergstedter Chaussee<br />
zahlreiche Kurse und Initiativen. Die<br />
Verantwortlichen organisieren Kurse<br />
und kulturelle Veranstaltungen für jedes<br />
Alter. Monatlich stattfindende Theateraufführungen<br />
für Kinder finden ein<br />
interessiertes Publikum. Jugendliche<br />
aus Bergstedt und Umgebung können<br />
den Jugendtreff im Erdgeschoß besuchen.<br />
Dazu kommen offene und projektbezogene<br />
Jugendarbeit, Kinderspielgruppen,<br />
Eltern-Kindgruppen und drei<br />
Kindergartengruppen. Wer Musik machen<br />
oder Malen lernen möchte, findet<br />
hier seinen Kurs. Es gibt Gruppen, die<br />
Englisch, Französisch oder Spanisch<br />
lernen, Computerkurse sowie Fitnesstraining<br />
und Gedächtnisschulung für<br />
Senioren. Im Gesundheitsbereich gibt<br />
es einen Yoga-Kurs, einen Kurs „Lach<br />
dich glücklich“ und Meditation.<br />
„Pro Regio“ läuft seit dem Schuljahr<br />
2001/2002. Hier arbeiten die GS Bergstedt<br />
und die Begegnungstätte zusammen,<br />
um die Fähigkeiten und Neigungen<br />
von Jugendlichen zu fördern.<br />
Die Begegnungstätte bietet in der Gesamtschule<br />
Aktivitäten wie Ein-Rad-Fahren,<br />
Comiczeichnen und <strong>and</strong>eres an.<br />
Wer will, bekommt Unterstützung bei<br />
den Hausaufgaben.<br />
Grundsätzlich ist die Begegnungsstätte<br />
offen für alle Anregungen. „Wenn Menschen<br />
mit interessanten Themen kommen,<br />
dann machen wir es möglich“,<br />
sagt Hanne Schrader, die 1. Stellvertreterin<br />
des Vorsitzenden Uwe Wilhelmi.<br />
Neben zwei hauptamtlichen Mit-<br />
Wir verleihen für<br />
Ihre Feier Zelte,<br />
Tische, Bänke,<br />
Stühle, Geschirr<br />
und mehr …<br />
Karin Rolof<br />
Tel. 6 01 18 98<br />
Langenstücken 38 · 22393 Hamburg<br />
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arbeitern tragen<br />
Ehrenamtliche und<br />
Teilnehmer von<br />
Beschäftigungsprogrammen<br />
die<br />
Arbeit. Insgesamt<br />
arbeiten 46 Frauen<br />
und Männer an<br />
den verschiedenen<br />
Projekten<br />
mit. Sie betreuen<br />
beispielsweise<br />
das Büro oder die<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
arbeiten mit<br />
Behinderten oder<br />
engagieren sich in<br />
der Arbeit mit Kindern<br />
und Jugendlichen.<br />
Darüber<br />
hinaus bieten Honorarkräfte<br />
in der<br />
Begegnungstätte<br />
Kurse an.<br />
„Pro Woche besuchen<br />
800 bis<br />
1000 Menschen<br />
das Haus“, sagt<br />
Kirsten Calsow-<br />
Penning, die 2.<br />
Stellvertreterin<br />
des Vorsitzenden. Menschen verschiedener<br />
Gruppen und Generationen, die<br />
sich sonst nicht ohne weiteres begegnen<br />
würden, haben so die Möglichkeit,<br />
sich kennenzulernen. Schwellenängste<br />
können abgebaut werden.<br />
Allerdings bereitet die Finanzierung<br />
der monatlich veranstalteten Kindertheaterreihe<br />
und der „grenzenlos“-Aktivitäten<br />
Schwierigkeiten. „Obwohl die<br />
Zuschauerresonanz bei allen Veranstaltungen<br />
gut bis sehr gut ist, reichen die<br />
Einnahmen nicht aus, um die Kosten<br />
zu decken“, sagt Bernd Jankowski, der<br />
Geschäftsführer der Begegnungsstät-<br />
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Öffnungszeiten: Mo-Fr. 10:00 bis 12:30 u. 14:30 bis 18:00, Sa. 10:00 bis 14:00<br />
te. Zwar erwirtschaftet das Haus an der<br />
Bergstedter Chaussee einen großen<br />
Teil seines Budgets selbst. Aber um diese<br />
Veranstaltungsreihen fortsetzen zu<br />
können, sucht die Begegnungsstätte<br />
Unterstützer und Sponsoren.<br />
Begegnungsstätte Bergstedt<br />
Bergstedter Chaussee 203<br />
22395 Hamburg<br />
Tel. (0 40) 6 04 02 49<br />
E-Mail: info@begegnungsstaettebergstedt.de<br />
Internet: www.begegnungsstaettebergstedt.de<br />
Initiativen 13
Frischer Glanz für’s Auto<br />
Der Name bürgt für Expertise und Erfahrung:<br />
Best-Car-Wash-Betriebe in ganz<br />
Deutschl<strong>and</strong> bieten seit über 20 Jahren<br />
textile Autowäsche sowie das Pflegen<br />
und Reinigen der Fahrzeuge in Perfek-<br />
tion. Der Betrieb am Poppenbütteler<br />
Weg 97 betreut seit 15 Jahren Kunden.<br />
Das Unternehmen legt Wert auf gute Beratung<br />
und Kundenservice. Geschulte<br />
Mitarbeiter stellen mit dem Fahrzeugbesitzer<br />
das jeweils optimale Reini-<br />
gungsprogramm zusammen. Es spielt<br />
keine Rolle, ob das Auto neu ist, ein gut<br />
gepflegter Gebrauchtwagen, ein Cabrio<br />
oder ein Geländewagen. Auch für spezielle<br />
Lacke finden die Best Car Wash-<br />
Mitarbeiter die richtige Lösung.<br />
Neuwagen können von der ersten Woche<br />
an bei Best Car Wash gewaschen<br />
werden. Tatsächlich reinigen einige<br />
große Autohersteller ihre Neuwagen sofort<br />
nach der Fertigung mit den selben<br />
Spezialtextilien wie das Unternehmen<br />
am Poppenbütteler Weg. Diese Spezialtextilien<br />
bestehen aus gewebtem Material,<br />
das sich mit Wasser vollsaugt, aber<br />
keinen Schmutz annimmt. Schmutzpartikel<br />
werden ausgespült.<br />
Bei der Vorreinigung löst ein Vorsprühbogen<br />
den Schmutz. Vor- und Felgenwäsche<br />
führen Mitarbeiter dann von<br />
H<strong>and</strong> aus. Danach kann der Kunde<br />
durch Fenster beobachten, wie sein<br />
Auto die automatische Waschstraße<br />
durchläuft. „Nach dem Ende der Wäsche<br />
wird das Auto visuell überprüft“,<br />
sagt Geschäftsführer Ralf Babendreier,<br />
„außerdem nehmen Mitarbeiter Rest-<br />
Alles aus einer H<strong>and</strong><br />
H<strong>and</strong>werksleistung mit Einsatz und Liebe<br />
zum Detail – so ließe sich die Firma<br />
Herbert Dähn charakterisieren. Der Betrieb<br />
vereint die Gewerke Karosserieinst<strong>and</strong>setzung<br />
und Autolackiererei unter<br />
einem Dach. Beide werden von Meistern<br />
geleitet. Auch in der Fahrzeugannahme<br />
kümmern sich mit Kay Dähn, dem Sohn<br />
des Firmengründers, und Herrn Gruber<br />
zwei Meister um die Kunden.<br />
Im Karosseriebau reicht das Spektrum<br />
von Ausbeul- und Erneuerungsarbeiten<br />
bis hin zum Schweißen und Verzinnen.<br />
Der Lackierbereich führt alle gängigen<br />
Arbeiten an Fahrzeugen, aber auch an<br />
Industrie- oder Möbelteilen aus. Farben<br />
werden im Haus nach den Vorgaben<br />
der einzelnen Autohersteller aus<br />
Wasser lacken angemischt.<br />
Der Betrieb ist auf die Abwicklung<br />
von Unfallschäden<br />
spezialisiert. Hinzu kommen<br />
Serviceleistungen, etwa das<br />
Einschleppen von Unfallfahrzeugen<br />
oder die Bereitstellung<br />
von Ersatzfahrzeugen.<br />
Wenn nötig, arbeitet das Unternehmen<br />
mit renommierten<br />
Betrieben <strong>and</strong>erer Gewerke<br />
zusammen und sorgt auch für<br />
TÜV- oder AU-Abnahmen.<br />
Der Familienbetrieb wird<br />
nächstes Jahr 40 Jahre alt, und bis heute<br />
haben Kay Dähn und seiner Frau Birgit<br />
eine familiäre Atmosphäre erhalten.<br />
Dies zeigt sich in der langen Betriebszugehörigkeit<br />
vieler Mitarbeiter. „Einer<br />
unserer Gesellen gehört sogar schon<br />
seit 37 Jahren dazu“, sagt Birgit Dähn.<br />
Kay Dähn leitet ehrenamtlich die Fachgruppe<br />
Fahrzeuglackierer in der Maler-<br />
und Lackierer-Innung Hamburg<br />
und arbeitet im Vorst<strong>and</strong> des Hauptverb<strong>and</strong>es<br />
mit. Er engagiert sich nicht nur<br />
im eigenen Betrieb stark in der Ausbil-<br />
tropfen vom Fahrzeug ab und wischen<br />
den Fahrerholm aus, damit der Kunde<br />
trocken in sein Auto steigen kann.“<br />
Auch die Autowäsche im Winter ist kein<br />
Problem. So lange die Temperatur draußen<br />
nicht unter 25 Grad minus fällt, liefert<br />
die Waschstraße saubere Autos.<br />
Kunden können Extras wie Glanzpolitur,<br />
Unterbodenwäsche oder Unterbodenkonservierung<br />
hinzubuchen. Auch<br />
das Reinigen des Innenraums oder der<br />
Polster ist möglich.<br />
dung. H<strong>and</strong>werk, so Kay Dähn, braucht<br />
Grundwissen und Erfahrung – das lässt<br />
sich am besten in einer Lehre vermitteln.<br />
Herbert Dähn GmbH<br />
Karosserie-Fachbetrieb<br />
Autolackiererei<br />
Hindenburgstraße 169<br />
22297 Hamburg<br />
Telefon: (0 40) 5 00 50 80<br />
Telefax: (0 40) 59 14 17<br />
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Den Stadtteil nach vorne bringen<br />
Blick auf den Duvenstedter Damm, die so genannte Meile, in Richtung Kreisel.<br />
Wie Bürger ihr Quartier beleben<br />
Bürgervereine und Stadtteilinitiativen<br />
haben in den <strong>Walddörfer</strong>n und im <strong>Alstertal</strong><br />
Tradition. Sie organisieren ein<br />
buntes Spektrum von Events und Projekten<br />
und verleihen so dem eigenen<br />
Quartier ein Stück zusätzliche Identität.<br />
Eine dieser Initiativen ist „Duvenstedt<br />
Aktiv“.<br />
Duvenstedt ist ein dörflich geprägter<br />
Stadtteil im Hamburger Nordwesten.<br />
Mit knapp 6 000 Einwohnern ist<br />
der zum Bezirk W<strong>and</strong>sbek gehörende<br />
Ort eher klein, bietet aber mit seiner<br />
Einkaufsmeile auch den Bürgern benachbarter<br />
Stadtteile genügend Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Zudem reicht das<br />
Einzugsgebiet bis nach Schleswig-Holstein<br />
hinein und umfaßt Tangstedt-<br />
Wilstedt und Rade-Wiemerskamp.<br />
Um die Infrastruktur zu stärken, f<strong>and</strong>en<br />
sich auf Anregung von Hans-Hinrich Jürjens<br />
im Anfang 2004 intessierte Bürger<br />
zusammen. Dieses erste Treffen wurde<br />
zur Initialzündung für die Gründung<br />
von „Duvenstedt Aktiv e.V.“, die im Ok-<br />
tober 2004 stattf<strong>and</strong>. Im neuen Verein<br />
versammelten sich Gewerbetreibende,<br />
Einzelhändler und H<strong>and</strong>werker, aber<br />
auch Freiberufler wie Ärzte und Anwälte<br />
zusammen. Diese Mischung bildet<br />
das Spektrum der örtlichen Geschäftswelt<br />
gut ab, denn die meisten Betriebe<br />
in Duvenstedt sind inhabergeführt.<br />
„Dieser Mix unter den Mitgliedern findet<br />
sich in keiner <strong>and</strong>eren Hamburger<br />
Stadtteilinitiative“, sagt Vorst<strong>and</strong>smitglied<br />
Peter Kelch.<br />
Das Quartier beleben<br />
Zur Zeit hat der Verein 74 Mitglieder,<br />
organisiert zahlreiche Events und kümmert<br />
sich um die Verschönerung des<br />
Ortes. Ein regelmäßig stattfindender<br />
Stammtisch ist offen für alle, Mitglieder<br />
wie Nicht-Mitglieder und fördert den<br />
Austausch unterein<strong>and</strong>er.<br />
Eine lebendige Atmosphäre, die in die<br />
Nachbarquartiere ausstrahlt, steigert<br />
nicht nur die Lebensqualität. „Es geht<br />
uns darum, den St<strong>and</strong>ort wirtschaftlich<br />
zu stärken“, sagt Vorst<strong>and</strong>smitglied<br />
Beate Rudlofff. Je vielfältiger<br />
Duvenstedt als Gemeinde ist, umso attraktiver<br />
wird es für Zuzügler und als<br />
Niederlassungsort für Gewerbetreibende.<br />
Der Verein etablierte die „Meile“, die<br />
Einkaufsachse die vom zentralen Kreisel<br />
ausgehend dem Duvenstedter<br />
Damm folgt. Außerdem hat er die Patenschaft<br />
für den Kreisel übernommen;<br />
er wirkte bei der Konzeption mit und<br />
sorgt für die Pflege. Auch der Fahnenmast<br />
für den Maibaum auf dem Kreisel<br />
geht auf eine Initiative des Vereins<br />
zurück. Der Verein nutzt die verkaufsoffenen<br />
Sonntage, um Veranstaltungen<br />
für ein breiteres Publikum zu organisieren.<br />
Das erste große Event organisierte der<br />
Verein 2005 – ein Kinderfest, das rund<br />
7 000 Besucher in den Stadtteil lockte.<br />
Am 11. September des gleichen Jahres<br />
lud die Stadtteil-Initiative ein zur ersten<br />
Sonntagsmeile. Seitdem findet<br />
sie jeweils an den vier verkaufsoffenen<br />
Sonntagen im Jahr statt. Duvenstedt-<br />
Aktiv-Mitglieder laden zu Aktionen ein,<br />
beispielsweise zum Mauerbauen für<br />
Kinder. Wer sein Geschäft nicht direkt<br />
Initiativen 15
Duvenstedt Aktiv organisierte die Begrünung des Kreisels.<br />
an der Meile hat, kann sich kostenlos<br />
auf den Parkplätzen der Mitglieder präsentieren.<br />
Feste für die ganze Familie<br />
Die Sonntagsmeile zu Ostern 2007 zog<br />
mehrere tausend Besucher an. Ehrenamtliche<br />
des Jugendtreffs der Vereinigung<br />
Pestalozzi e. V. betreuten Kinderspiele<br />
wie das Bemalen von Ostereiern,<br />
Eierwettläufe und Suchaktionen in<br />
einem Strohhaufen. Zwei Vorst<strong>and</strong>smitglieder<br />
von Duvenstedt Aktiv, Beate<br />
Rudloff und Britta Slawik, steuerten ein<br />
1,70 Meter großes Osterei aus Karnickeldraht,<br />
Holz und zwei Maurerbütten<br />
Pappmaché bei, an dem die kleinen Besucher<br />
ihre Malkünste erproben konnten.<br />
Am St<strong>and</strong> des Planungs- und Architekturbüros<br />
Jürjens konnten die Kinder<br />
nach Bauzeichnungen Nistkästen aus<br />
Holz bauen.<br />
Zur Weihnachtszeit organisiert der<br />
Verein das Duvenstedter Lichtermeer.<br />
Kleine Tannenbäume mit elektrischen<br />
Kerzen säumen dann den Damm und<br />
sorgen für festliche Atmosphäre. Im<br />
vergangenen Jahr stellten die Verantwortlichen<br />
den größten Adventskalender<br />
Hamburgs auf die Beine – eine Aktion,<br />
die es in der Vorweihnachtszeit bis<br />
ins Fernsehen schaffte. In einem der<br />
Gebäude am Kreisel waren 24 Fenster<br />
mit Weihnachtsmotiven verhängt worden.<br />
Jeden Tag wurde ein neues Fenster<br />
erleuchtet. Geschäftsleute hatten<br />
Patenschaften für die einzelnen<br />
Fenster übernommen. Jeder Pate hielt<br />
Überraschungen für die kleinen Weihnachtsbesucher<br />
bereit. Außerdem ver-<br />
16 Initiativen<br />
anstalteten die Organisatoren ein Gewinnspiel.<br />
Wer teilnahm, sammelte<br />
Buttons der teilnehmenden Geschäfte,<br />
und unter den Sammlern wurde dann<br />
ein Laptop verlost.<br />
Mittlerweile Tradition geworden ist das<br />
Tannenbaum-Verbrennen am 1. Sonntag<br />
im Januar. Hier treffen sich die Duvenstedter<br />
bei Wurst, Bier und Brause,<br />
um ihren Tannenbaum zu verabschieden<br />
und die Weihnachtszeit ausklingen<br />
zu lassen. Duvenstedter Familien<br />
versammeln sich auf der Festwiese und<br />
übergeben ihre Tannenbäume dem Feuer.<br />
Und die Freiwillige Feuerwehr paßt<br />
auf , daß das Feuer brennt und nicht außer<br />
Kontrolle gerät. Der letzte feurige<br />
Weihnachtsausklang zog eine vierstellige<br />
Zahl von Besuchern an.<br />
Aber die Verantwortlichen belassen es<br />
nicht bei den Sonntagsmeilen und kalendarischen<br />
Feiertagen. Auch sonntägliche<br />
Veranstaltungen wie die seit<br />
2006 stattfindenden Oldtimerfeste und<br />
Harleytreffen (siehe Artikel im „Mobilen<br />
Leben“) bringen viele Gäste auf die<br />
Duvenstedter Meile.<br />
Mit über 8.000 Besuchern innerhalb 6 Stunden war das „Duvenstedter Kinderfest“ im Jahre 2005 das<br />
bisher größte Event von „Duvenstedt aktiv“. Bild: Duvenstedt aktiv.
Hier ist das H<strong>and</strong>werk zu Hause<br />
Wer das Geschäft der Firma Gödeke<br />
in Ahrensburg betritt, findet einen<br />
Betrieb vor, der Kreativität und klassische<br />
H<strong>and</strong>werkskunst zu verbinden<br />
weiß. Das Unternehmen wurde 1929<br />
von Heinz Gödeke gegründet. Damals<br />
lag die Werkstatt in Hamburg. Erst 1985<br />
zog der Betrieb nach Ahrensburg. An<br />
seinem heutigen St<strong>and</strong>ort an der Kaiser-Wilhelm-Allee<br />
gegenüber der Ahrensburger<br />
Klinik, arbeitet die Goldschmiede<br />
seit 1989.<br />
Den Betrieb führt heute Heike Gödeke<br />
gemeinsam mit Jens Gödeke, dem Sohn<br />
des Firmengründers. Beide ergänzen<br />
DER GOLDSCHMIED<br />
sich. Sie beherrschen alle klassischen<br />
Techniken. Heike Gödeke konzipiert<br />
Schmuck entweder nach eigenen Entwürfen<br />
oder nach den Vorstellungen<br />
der Kunden. Jens Gödeke sieht sich<br />
eher als Techniker. Beide sind Goldschmiedemeister.<br />
Außerdem arbeiten<br />
ein weiterer Meister und eine Gesellin<br />
im Betrieb.<br />
Das Team stellt individuell h<strong>and</strong>gefertigten<br />
Schmuck her. Auch Trauringe<br />
werden nach Maß am Werktisch angefertigt.<br />
Kunden können zwischendurch<br />
hereinschauen und die Ringe anprobieren.<br />
„Edelsteine fassen wir selbst ein,<br />
weil nach unseren Erfahrungen der Stein<br />
dann optimal in der Fassung sitzt“, sagt<br />
Jens Gödeke. Eine weitere Spezialität<br />
sind Einlagen aus Colorit, einem Keramikverbundstoff,<br />
der die Emaille ersetzt<br />
und sich gut für Restaurierungen eignet.<br />
Gold kauft das Unternehmen nach<br />
Tageskurs an, berät aber auch beim Umarbeiten<br />
alten Schmucks und achtet auf<br />
die mit ihm verbundenen Gefühle.<br />
Gödekes halten an der traditionellen<br />
Ausbildung mit Lehre, Gesellenbrief und<br />
Meisterbrief fest. Nur so bleibt h<strong>and</strong>werklich<br />
fundiertes Können erhalten.<br />
Gödeke – Der Goldschmied<br />
Kaiser-Wilhelm-Allee 2 B<br />
Gegenüber der Ahrensburger Klinik<br />
22926 Ahrensburg<br />
Telefon: (0 41 02) 5 98 58<br />
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Günther Starcke & Sohn<br />
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Das Quartier bereichern und beleben<br />
Das Saselhaus. Einen Teil des ehemaligen Schulgebäudes nutzt die Freiwillige Feuerwehr Sasel.<br />
Wie das Sasel-Haus Kultur in sein<br />
Quartier bringt<br />
In Sasel hat die Kultur ein Zuhause. Auftritte<br />
namhafter Künstler, Kabarett und<br />
klassische Konzerte, aber auch Kurse –<br />
das Programm des Saselhauses ist<br />
vielfältig. In fast dreißig Jahren ist das<br />
Haus auch über den Stadtteil hinaus zu<br />
einer festen Größe geworden.<br />
Beschattet von hohen Bäumen, liegt<br />
das Sasel-Haus unweit des Saseler<br />
Marktes. Dort betreibt der Verein Sasel-Haus<br />
e. V. seit seiner Gründung im<br />
Jahre 1979 eine vielfältige Kultur- und<br />
Bildungsarbeit. Das Haus selbst wurde<br />
1830 als Pferdestall des Saseler Gutshofes<br />
erbaut, beherbergte später aber<br />
die Parkschule. Das Gebäude ist eines<br />
der ältesten erhaltenen Gebäude des<br />
Stadtteils. Ein Seitenflügel dient der<br />
Freiwilligen Feuerwehr als Basis. Außerdem<br />
befindet sich ein alternatives<br />
Gesundheitszentrum im Haus, und der<br />
Saal unter dem Dach wird von TSV Sasel<br />
als Sporthalle genutzt.<br />
Die Nutzung der ehemaligen Parkschu-<br />
18 Kunst und Kultur<br />
le durch den Verein Sasel-Haus begann<br />
bereits 1982, damals noch als Mitbenutzung<br />
von Klassenzimmern. 1985 eröffnete<br />
der Kindergarten, und ab 1987<br />
konnte der Verein dann das ganze Haus<br />
nutzen.<br />
Kultur erleben, gestalten und ermöglichen<br />
Heute setzt sich das Programm im Haus<br />
aus vier Säulen zusammen: dem Kursbereich,<br />
der Kinder- und Jugendarbeit,<br />
dem Kindergarten und dem Kultur- und<br />
Veranstaltungsbereich mit Theater,<br />
Konzerten und Kleinkunst.<br />
Der Kursbereich ist für alle Altersgruppen<br />
offen. Um die 30 Sprachkurse mit<br />
muttersprachlichen Lehrkräften vermitteln<br />
Kenntnisse in Englisch, Spanisch,<br />
Französisch und Italienisch, aber auch<br />
in Plattdeutsch oder Chinesisch. Im Angebot<br />
sind Kurse für Wiedereinsteiger,<br />
für Kinder und Jugendliche, für Senioren,<br />
aber auch für Teilnehmer mit geringen<br />
Vorkenntnissen. Weitere Angebote<br />
schulen die Kreativität, so Kurse in Malerei,<br />
Kalligraphie, Radierungen oder<br />
Töpferei. Wer will, kann so lernen, mit<br />
Acrylfarben umzugehen oder Schmuck<br />
selbst herzustellen.<br />
Im Computerraum mit neun PC-Arbeitsplätzen<br />
finden Computerkurse statt.<br />
Senioren finden speziell auf ihre Bedürfnisse<br />
zugeschnittene Angebote.<br />
Es gibt nicht nur Kurse für die Nutzung<br />
von PCs, sondern auch für H<strong>and</strong>ys oder<br />
Blackberrys. „Es ist wichtig, auch den<br />
Älteren Zugang zur modernen Kommunikationstechnik<br />
zu ermöglichen“, sagt<br />
Ute Tiessen, Mitarbeiterin des Sasel-<br />
Hauses.<br />
Zur Kinder- und Jugendarbeit gehört<br />
der Kinder-Leseclub, den das Sasel-<br />
Haus gründete, als die öffentliche Bücherhalle<br />
schloß. „Wir haben mittlerweile<br />
400 junge Leserinnen und Leser,<br />
die hier ein- und ausgehen“, sagt Sasel-Haus-Geschäftsführer<br />
Friedemann<br />
Boltes. Der Leseclub wurde im September<br />
2007 gegründet. Er bietet regelmäßige<br />
Autorenlesungen, Vorleseaktionen<br />
und Veranstaltungen des Hamburger<br />
Leseförderungsprogramms für Kinder<br />
„Gedichte für Wichte“ oder „Buchstart“.<br />
Für die Clubmitglieder gibt es
Ursprünglich beherbergte das Saselhaus eine Schule. Bild: Saselhaus. Unter dem Dach bef<strong>and</strong> sich die Turnhalle. Bild: Saselhaus.<br />
Kein Ruhetag · Durchgehend Küche<br />
Frühstücksbüffet von 8 30 – 10 30<br />
einen Leseraum mit prall gefüllten Bücherkisten,<br />
Regalen voller Kinderbü-<br />
Konzerte, Kabarett, Theater<br />
cher und Sitzecken zum Stöbern und Der Kultur- und Veranstaltungsbereich<br />
Schmökern. Jede Altersgruppe findet setzt auch über Sasel hinaus Akzente.<br />
ihren Bereich; die Kleinen haben eine Die Verantwortlichen setzen dabei auf<br />
Zirkusarena, die Großen eine gemüt- niederschwellige Angebote, also auf<br />
liche Sitzecke. Die Bücher können ko- eine Preisgestaltung, die für alle Sasestenfrei<br />
ausgeliehen werden.<br />
ler erschwinglich ist. Und so ist gera-<br />
Außerdem betreibt der Verein einen öfde die Reihe klassischer Sonntagskonfentlich<br />
anerkannten Kindergarten mit zerte eine feste Größe im Kulturleben<br />
drei Gruppen für Kinder im Alter von des Stadtteils geworden. Sie läuft mitt-<br />
2 ¾ bis sechs Jahren. Zusätzlich exilerweile im 18. Jahr und hat viele treue<br />
stieren eine Mutter-Kind-Gruppe und Besucher: „Wir sind fast ausabon-<br />
Spielgruppen für den Nachmittag und niert“, sagt Friedemann Boltes über die<br />
seit Januar 2008 auch eine Krippen- Resonanz.<br />
gruppe. Zur Qualitätssicherung arbei- Die Konzerte finden im Saal unter dem<br />
tet das Sasel-Haus mit „Soal“ zusam- Dach statt, dessen Tonnengewölbe eine<br />
men, einem Dachverb<strong>and</strong>, der unter für klassische Musik, aber auch für The-<br />
<strong>and</strong>erem Qualitätsmanagement in Kinateraufführungen sehr gut geeignete<br />
dergärten anbietet.<br />
Akustik bietet. Im Oktober gastierte<br />
Wer dagegen einfach nur auf einen das Voces String Quartett zusammen<br />
Kaffee und ein Stück Kuchen ins Sasel- mit der Pianistin Fumiko Shiraga im<br />
Haus gehen möchte, kann das „Café Sasel-Haus; im November die Harfen-<br />
Pause“ besuchen. Es wurde mit Mitteln spielerin Florence Sitruk und der Flötist<br />
der Kulturbehörde und des Bezirks- Gergely Bodoky. 2009 werden unter<br />
amts W<strong>and</strong>sbek ins Leben gerufen. <strong>and</strong>erem die Kammerakademie Pots-<br />
Hier kooperiert das Haus mit der Hamdam und das Mendelssohn-Kammerburger<br />
Werkstatt GmbH und bietet Arorchester aus Leipzig zu Gast sein. Im<br />
beitsplätze für acht Menschen mit Be- April 2009 werden sich Studierende<br />
hinderung.<br />
der Hochschule für Musik und Theater<br />
Hamburg präsentieren.<br />
Mit dem Musikherbst<br />
2008<br />
wollten die Verantwortlichen<br />
weitere Akzente<br />
setzen. Zudem<br />
wollten sie gera-<br />
Direkt U1 Ohlstedt – Bus 276 & 176<br />
de Kinder an die<br />
klassische Musik<br />
Hotel – Restaurant – Café – Partyservice<br />
Alte Dorfstraße 5 · 22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 05 67 00 · F ax: (0 40) 60 56 70 32<br />
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heranführen. Den<br />
Musikherbst eröffnete<br />
eine Vernissage<br />
unter dem<br />
Titel „Klang und<br />
Zeit“. Begleitet von Musikern, zeigten<br />
die Teilnehmer des Kunstkurses von<br />
Sabine Krüper ihre Werke. „Viele der<br />
Bilder sind mittlerweile verkauft“, sagt<br />
Christine Weiss, die neben Friedemann<br />
Boltes als Geschäftsführerin arbeitet,<br />
über die Resonanz.<br />
Die klassische Musik prägte das Programm.<br />
Unter den Veranstaltungen waren<br />
nicht nur Konzerte, sondern auch<br />
die Aufführung von „Trollflöjten“, Ingmar<br />
Bergmanns Verfilmung der Zauberflöte.<br />
Am 7. November hatten musikbegeisterte<br />
Kinder unter dem Motto „Ein<br />
Haus voll Musik“ einen ganzen Tag lang<br />
Gelegenheit, mit Dozenten der Staatlichen<br />
Jugendmusikschule Hamburg<br />
Nord-Ost erste Erfahrungen an klassischen<br />
Musikinstrumenten zu sammeln.<br />
Über 200 Kinder mit ihren Eltern<br />
nutzten diese Gelegenheit.<br />
Insgesamt war das Echo so gut, daß die<br />
Verantwortlichen auch 2009 einen Musikherbst<br />
planen. „Wir sind froh, daß<br />
die Resonanz so groß war“, so Christine<br />
Weiss, „Sie zeigt, wie groß das Interesse<br />
an klassischer Musik für Kinder ist.“<br />
Künstler von Rang<br />
Die Reihe „Bühne frei“ vereinigt Angebote<br />
aus den Bereichen Comedy, Theater,<br />
Musik und Literatur. Außerdem können<br />
die Verantwortlichen immer wieder<br />
bekannte Künstler für Auftritte gewinnen.<br />
Die Norddeutschen Abende von<br />
Edgar Bessen sind ein fester Best<strong>and</strong>teil<br />
des Programms. Der Schauspieler<br />
Christian Quadflieg liest regelmäßig im<br />
Sasel-Haus. Auch der Kabarettist Hans<br />
Scheibner ist immer wieder zu Gast. So<br />
las er im Rahmen des Musikherbstes<br />
das Märchen von den Sieben Geißlein.<br />
Ein <strong>and</strong>erer prominenter Gast ist der<br />
Publizist Jan Philipp Reemtsma. Unter<br />
dem Titel „Du, ich – und zuweilen Lie-<br />
Kunst und Kultur 19
Blick auf den Eingangsbereich. Bild: Saselhaus.<br />
be“ trägt er am 30. Januar 2009 eine<br />
sehr persönliche Auswahl von Lyrik aus<br />
verschiedenen Zeitepochen vor. Bei<br />
dieser Lesung unterstützten ihn die<br />
Flötistin Wally Haase aus Weimar und<br />
Thomas Müller-Pering, der in Weimar<br />
eine Professur für Gitarre hat.<br />
Vorher war Reemtsma mit dieser Auswahl<br />
nur ein einziges Mal aufgetreten –<br />
im Wiel<strong>and</strong>-Museum Oßmannstedt. Der<br />
NDR verarbeitete die Lesung zu einem<br />
Hörspiel, das dann bei Hoffmann und<br />
Campe erschien. Reemtsma lehnte bis-<br />
20 Kunst und Kultur<br />
her alle Anfragen<br />
ab, den Auftritt<br />
zu wiederholen.<br />
Aber nach einem<br />
Konzertbesuch im<br />
Sasel-Haus sagte<br />
er spontan zu,<br />
sein Projekt ein<br />
zweites Mal aufzuführen.<br />
Das Sasel-Haus<br />
erhält institutionelle Förderung. Diese<br />
Förderung macht zwischen 10 und<br />
15 Prozent des Etats aus. Alles, was<br />
darüber hinausgeht, muß durch Kursgebühren<br />
oder Eintritts preise selbst<br />
erwirtschaftet werden. Außerdem vermietet<br />
das Haus Räume für Vorträge,<br />
Messen, Seminare oder Familienfeiern.<br />
In den Klassenräumen finden 40<br />
bis 90 Personen Platz, in der großen<br />
Halle unter dem Dach sogar bis zu 450<br />
Menschen. Daneben unterstützen Förderer<br />
und private Partner die Arbeit des<br />
Eines der zahlreichen Spielzimmer für die Kindergartengruppen.<br />
Hauses.<br />
Viele der 300 Mitglieder des Trägervereins<br />
sind selbst im Haus aktiv. So arbeiten<br />
sie im Kinderleseclub mit oder<br />
bieten eigene Projekte an. Auch der<br />
Vorst<strong>and</strong> arbeitete lange Jahre ehrenamtlich.<br />
Allerdings wurde diese Tätigkeit<br />
immer umfangreicher. Also wurde<br />
Anfang des Jahres eine hauptamtliche<br />
Geschäftsführung eingestellt und so<br />
der seit längerem unbesetzte Posten<br />
wieder besetzt.<br />
Finanziell ist die Situation für den Kinder-Leseclub<br />
und im Theaterbereich<br />
angespannt, denn das Bezirksamt<br />
W<strong>and</strong>sbek schichtete Mittel aus dem<br />
Kulturetat zugunsten der Jugendhilfe<br />
um. Das Saselhaus und <strong>and</strong>ere Kulturzentren<br />
müssen die fehlende Förderung<br />
ihrer kulturellen Aktivitäten nun<br />
aus eigener Kraft ausgleichen. Die Verantwortlichen<br />
hoffen, daß die öffentliche<br />
Förderung der Kulturarbeit nicht<br />
völlig eingestellt wird.<br />
Weihnachtsatmosphäre im Saselhaus. Bild: Saselhaus. Sehr beliebt: Klassische Konzerte im Saselhaus. Bild: Saselhaus.
Den Abschied<br />
in Würde gestalten<br />
Ein Trauerfall belastet die Hinterbliebenen<br />
sehr stark, sie müssen nicht nur den<br />
Verlust eines nahen Menschen verkraften,<br />
sie müssen auch eine Fülle von Entscheidungen<br />
treffen und bürokratische<br />
Hürden nehmen. Dem Unternehmen<br />
geht es darum, den Angehörigen den erforderlichen<br />
Beist<strong>and</strong> zu leisten und sie<br />
zu entlasten.<br />
Klaus Han, seine Frau Doris Han und ihre<br />
Mitarbeiter gehen mit jedem Sterbefall<br />
würde- und respektvoll um. Sie kümmern<br />
sich sorgfältig um alle wichtigen<br />
Details und stehen rund um die Uhr für<br />
die Hinterbliebenen bereit. Menschliche<br />
Kompetenz ist ihnen wichtig: „Man muss<br />
zuhören können und auf die Menschen<br />
eingehen, die Abschied nehmen müssen,<br />
sagt Klaus Han, der Urenkel des Firmengründers,<br />
„Richtschnur sind immer<br />
die Wünsche und finanziellen Möglichkeiten<br />
der Hinterbliebenen.“<br />
Das Unternehmen kann auf allen Friedhöfen<br />
in Hamburg und Umgebung Be-<br />
Die katholische Heilig-Kreuz-Kirche in Volksdorf.<br />
stattungen durchführen. Seine Leistun<br />
gen umfassen unter <strong>and</strong>erem Erd-,<br />
Feuer-, See- und anonyme Bestattungen,<br />
Überführungen und die Organisation<br />
der Trauerfeier nach individuellen Wünschen.<br />
Zudem berät das Institut bei der Bestattungsvorsorge.<br />
Hier können die Details<br />
der eigenen Bestattung und die Finanzierung<br />
geregelt werden. Diese Möglichkeit<br />
ist interessant für Menschen ohne<br />
direkte Angehörige, aber auch für jeden,<br />
der seine Familie entlasten möchte.<br />
Die lange Familientradition des 1880<br />
vom Schreiner Franz Xaver Han gegründeten<br />
Unternehmens bürgt für Qualität.<br />
Klaus Han führt den Betrieb in der 4. Generation.<br />
Er trat 1977 in das Unternehmen<br />
ein und seit 1992 arbeitet auch seine<br />
Frau Doris Han mit.<br />
Kontakt:<br />
Beerdigungsinstitut<br />
Bernhard Han & Sohn<br />
St. Anschar von 1880<br />
Büro im <strong>Alstertal</strong><br />
Saseler Damm 31<br />
22395 Hamburg<br />
Telefon: (0 40) 60 01 82-0<br />
Telefax: (0 40) 60 01 82-99<br />
Büro Eilbek/W<strong>and</strong>sbek<br />
W<strong>and</strong>sbeker Chaussee 31<br />
22089 Hamburg<br />
Telefon: (0 40) 25 41 51-61<br />
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Internet: www.han-bestatter.de
Treffen für junge Talente aus aller Welt<br />
Sommer-Musikakademie in Wohldorf-<br />
Ohlstedt<br />
Einmal im Jahr ist Wohldorf-Ohlstedt<br />
ein zentraler Punkt auf der Weltkarte<br />
der Musik. Dann lädt der Cellist<br />
und Musikprofessor Klaus Stoppel junge<br />
Musikerinnen und Musiker aus aller<br />
Welt in das dörfliche Quartier im<br />
Hamburger Norden. Zwischen 50 und<br />
60 Musikstudenten nehmen dann eine<br />
Woche lang an Meisterkursen bei namhaften<br />
Musikern und Musikprofessoren<br />
teil.<br />
Es begann mit einer Idee<br />
Klaus Stoppel und seine Frau zogen<br />
vor 25 Jahren nach Wohldorf und waren<br />
sofort angetan von der beinahe idyllischen<br />
Abgeschiedenheit des Ortes.<br />
Denn obwohl Wohldorf zur Hansestadt<br />
Hamburg gehört und durchaus citynah<br />
liegt, merkt man dort nichts vom<br />
schnellen Pulsschlag der Elbmetropole.<br />
Auf die Idee, eine Art Festival in das<br />
Walddorf zu holen, kam Stoppel durch<br />
den Patenonkel seines Sohnes, einen<br />
französischen Flötisten. Der kam zur<br />
Taufe des Sohnes und war sofort begeistert:<br />
„Ihr müßt hier ein Festival<br />
machen“, sagte er. Das ist heute über<br />
zwanzig Jahre her.<br />
22 Kunst und Kultur<br />
Stoppel suchte sich dann Unterstützer<br />
für seine Idee, Meisterkurse zu veranstalten.<br />
Er gewann die damalige Kultursenatorin,<br />
was zu einer anfangs<br />
eher bescheidenen Förderung führte.<br />
Und er konnte Musiker von Rang und<br />
Namen davon überzeugen, Kurse zu<br />
leiten. Als Veranstalter trat die Kirchengemeinde<br />
Wohldorf-Ohlstedt auf<br />
den Plan, die die Akademie seitdem<br />
begleitet.<br />
Anfangs begegnete das Projekt einer<br />
gewissen Skepsis. Denn die Kombination<br />
von Unterbringung in Gastfamilien,<br />
Unterricht auf hohem professionellen<br />
Niveau und Organisation durch Privatpersonen,<br />
Klaus Stoppel und seine<br />
Frau nämlich, war ungewöhnlich. Denn<br />
wer das Büro der Akademie besuchen<br />
Das Ehepaar Stoppel, Initiatoren der Akademie, mit dem Geiger Thomas Br<strong>and</strong>is (links), der an der<br />
Akademie unterrichtet.<br />
will, findet sich bei Stoppels in der guten<br />
Stube wieder.<br />
Auswahl und Ansehen<br />
Aus der Skepsis ist jedoch im Laufe<br />
der Jahre Respekt und Ansehen geworden.<br />
Bewerbungen für knapp sechzig<br />
Plätze kommen aus aller Welt – auch<br />
aus Asien, Rußl<strong>and</strong> und Osteuropa.<br />
„Es sind bis heute über 1 000 Musiker<br />
hier gewesen“, sagt Klaus Stoppel,<br />
„und von ihnen haben viele inzwischen<br />
selbst Karriere gemacht.“ Frühere Stu-<br />
denten kehren auch zurück, um selbst<br />
zu unterrichten.<br />
Die Zahl der Bewerbungen variiert je<br />
nach Instrument. Allerdings bewerben<br />
sich bei populären Instrumenten mehr<br />
Musikerinnen und Musiker als Plätze<br />
zur Verfügung stehen. Ausgewählt<br />
wird auf Grundlage des musikalischen<br />
Lebenslaufs und eingereichter CD-Aufnahmen.<br />
Die nationalen Förderinstitutionen<br />
vieler Länder, etwa die Japans,<br />
schlagen selbst Studenten vor und zahlen<br />
deren Gebühren, wenn ihre K<strong>and</strong>idaten<br />
unter den Teilnehmern sind.<br />
Die Kurse sind für Publikum offen. Wer<br />
also nicht aufgenommen wird, kann<br />
trotz allem die Akademie besuchen<br />
und dem Unterricht als Zuhörer folgen.<br />
Während dieser Zeit finden fünf Konzerte<br />
in der Ohlstedter Kirche statt. Ein<br />
Konzert eines jungen Ensembles in der<br />
Matthias-Claudius-Kirche eröffnet die<br />
Akademie. Dann folgt ein Konzert der<br />
Dozenten. Daran schließen sich zwei<br />
Konzerte der Meisterklassen an, und<br />
ein Matineekonzert läßt die Akademiewoche<br />
ausklingen.<br />
Die Kurse decken Flöte, Oboe, Klarinette,<br />
Violine, Viola und Violoncello ab.<br />
Der Unterricht findet jeweils vier Mal<br />
wöchentlich statt. „Es ist immer Einzelunterricht“,<br />
so Klaus Stoppel. Die<br />
Studenten werden von professionellen<br />
Musikern am Klavier begleitet, so genannten<br />
Korrepetitoren. Das sind ausgewiesene<br />
Musiker, die an deutschen<br />
Musikhochschulen angestellt sind.<br />
Klaus Stoppel engagiert sie eigens für<br />
die Akademie. „Für viele Studenten ist<br />
es eine neue Erfahrung, mit dieser Begleitung<br />
zu arbeiten“, erzählt er.<br />
Dieser Aufw<strong>and</strong> schlägt sich auch auf<br />
der Kostenseite nieder. So kostet die<br />
Miete für einen Flügel 300 Euro pro Tag,<br />
und auch die Korrepetitoren müssen<br />
bezahlt werden. Hinzu kommt der hohe<br />
Werbeaufw<strong>and</strong> in Fachzeitschriften auf<br />
der ganzen Welt.<br />
Vernetzt<br />
Jedoch wird die Akademie auch von privaten<br />
Spendern, von Sponsoren und<br />
beispielsweise vom Lions Club <strong>Walddörfer</strong><br />
unterstützt. Genauso wichtig<br />
ist das private Engagement vieler Menschen<br />
in Wohldorf-Ohlstedt. Schulen<br />
stellen ihre Klassenzimmer als Übungs-
Der Cellist Anner Bylsma im Unterricht. Bilder (3): Musikakademie.<br />
räume zur Verfügung, und jedes Jahr<br />
finden sich Familien und Privatleute,<br />
die Musikstudenten aus Übersee bei<br />
sich wohnen lassen. „Es gab nie Probleme“,<br />
sagt Klaus Stoppel, „obwohl<br />
es nicht selbstverständlich ist, dass jem<strong>and</strong><br />
für neun Tage einen Gast bei sich<br />
aufnimmt.“<br />
Die jungen Frauen und Männer, die die<br />
Kurse besuchen, sind sich trotz ihrer unterschiedlichen<br />
Herkunft sehr ähnlich.<br />
Sie sind mit großem Ehrgeiz bei der Sa-<br />
che. Immerhin soll sie die Sommerakademie<br />
beruflich voranbringen. Viele der<br />
ehemaligen Schüler haben inzwischen<br />
Karriere gemacht. Es gibt Soloflötisten,<br />
die heute in großen deutschen Orchestern<br />
arbeiten. Viele, die Geige oder <strong>and</strong>ere<br />
Streichinstrumente spielen, sind<br />
inzwischen Konzertmeister.<br />
Die nächste Musikakademie findet statt<br />
vom 28. August bis 6. September 2009 –<br />
also direkt nach den Sommerferien.<br />
Dann werden wieder junge Menschen<br />
Impressionen aus Wohldorf: Die Wohldorfer Schleuse mit der Timmermann-Brücke.<br />
aus vielen Ländern mit Geigen- oder Cellokasten<br />
durch Wohldorf w<strong>and</strong>ern, und<br />
durch das eine oder <strong>and</strong>ere Fenster wird<br />
man sie spielen hören.<br />
Sommerliche Musikakademie<br />
Sekretariat<br />
Wölprie 19 • 22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 05 11 65<br />
Fax: (0 40) 6 05 48 41<br />
E-Mail: Sekretariat@SommerlicheMusikakademie.de<br />
Kunst und Kultur 23
Ausgehen und Genießen<br />
L<strong>and</strong>haus Ohlstedt:<br />
Das L<strong>and</strong>haus Ohlstedt liegt direkt am<br />
U-Bahnhof Ohlstedt und ist auch mit<br />
der Buslinie 276 zu erreichen. Das Hotel<br />
bietet neun Doppelzimmer à 90 Euro<br />
und drei Einzelzimmer à 59 Euro. Auf<br />
der Speisekarte des Restaurants finden<br />
sich saisonal ausgerichtete Frischgerichte<br />
wie Spargel, Matjes oder Pfifferlinge,<br />
aber auch Wildgerichte oder die<br />
Gans für vier Personen. Menüs und Buffets<br />
für Hochzeiten, Geburtstage und<br />
<strong>and</strong>ere Feiern stellt die Familie Wennemann<br />
individuell zusammen.<br />
Hacienda:<br />
Essen wie im Urlaub – hier stehen lateinamerikanische<br />
Spezialitäten auf<br />
der Karte. Dazu gehören Steaks, Fisch<br />
und vegetarische Gerichte. Interessierte<br />
finden eine reichhaltige Weinkarte.<br />
Wer will, kann es sich bei Rodizio, diversen<br />
Fleischsorten vom Grillspieß,<br />
gut gehen lassen oder zur Happy Hour<br />
vorbeischauen.<br />
Hotel Poppenbütteler Hof:<br />
Der Poppenbütteler Hof liegt unweit<br />
des Alster-Einkaufszentrums im Grünen,<br />
ist aber für Gäste gut zu erreichen.<br />
Das Geschäftshotel bietet 32 Zimmer<br />
Körper und Geist gesund erhalten<br />
Wenn ein Mensch sich krank fühlt, dann<br />
steckt oft mehr dahinter als eine einzelne<br />
Ursache. „Um die Hintergründe zu<br />
erkunden, haben wir uns im Naturheilzentrum<br />
<strong>Alstertal</strong> auf die ganzheitliche<br />
Ursachenforschung spezialisiert“, so<br />
der Heilpraktiker Lothar Ursinus.<br />
Lothar Ursinus.<br />
Das Naturheilzentrum <strong>Alstertal</strong> besteht<br />
aus einem Team von Therapeuten und<br />
existiert seit über 20 Jahren. Wir sind<br />
Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen<br />
mit unterschiedlichen Spezialgebieten.<br />
„Durch den Teamansatz können wir auch<br />
über den Tellerr<strong>and</strong> schauen“, so Ursinus<br />
weiter. Das ermöglicht es uns, viele<br />
unterschiedliche Diagnosesysteme und<br />
Therapiemethoden anzubieten. Dabei<br />
werden Verfahren aus der Naturheilkunde<br />
mit moderner Diagnostik verbunden.<br />
Mittels einer umfangreichen Vital- und<br />
Stoffwechselanalyse über das Labor<br />
untersuchen wir z. B. die wichtigsten<br />
Vitamine und Mineralstoffe, das Hormonsystem,<br />
den Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel<br />
sowie das Immunsystem<br />
und die Organaktivitäten.<br />
Die Auswertung der Ergebnisse wird<br />
nach klinischen, naturheilkundlichen<br />
und seelisch-geistigen Gesichtspunkten<br />
ausführlich erklärt.<br />
Daraus ergeben sich Therapieansätze<br />
wie Schwermetallausleitung, Aufbautherapien,<br />
Manuelle Medizin oder Coaching.<br />
Auch ein ganz individueller Ernährungsplan<br />
nach dem gesund & aktiv<br />
Stoffwechselprogramm ist möglich. Mit<br />
diesem von Lothar Ursinus ent wickelten<br />
und zwei Familienzimmer. Hinzu kommen<br />
Räumlichkeiten für Tagungen und<br />
<strong>and</strong>ere Veranstaltungen. Abends treffen<br />
sich die Gäste an der Bar, die auch<br />
den Poppenbüttelern offensteht. Auch<br />
Familien mit Tieren sind willkommen.<br />
medizinischen Ernährungsprogramm<br />
lässt sich der Stoffwechsel optimieren<br />
und gleichzeitig das Gewicht reduzieren.<br />
Mehr darüber erfahren Sie in dem<br />
jetzt erschienen Buch (Lothar Ursinus,<br />
„gesund & aktiv – Das Stoffwechselprogramm“,<br />
250 S., Schirner Verlag<br />
2008, 19,95 €). Es ist im Buchh<strong>and</strong>el<br />
oder direkt im Naturheilzentrum <strong>Alstertal</strong><br />
zu erwerben. Weitere Infos unter:<br />
Naturheilzentrum <strong>Alstertal</strong><br />
Frahmredder 14 • 22393 Hamburg<br />
Telefon: (0 40) 60 01 22 80<br />
Fax: (0 40) 60 01 22 90<br />
Internet:<br />
www.naturheilzentrum-alstertal.de
Innere Strukturen<br />
n meiner Kunst ist alles möglich,<br />
„Iwas innerlich vorstellbar ist oder<br />
sich innerlich bemerkbar macht“.<br />
Karsten Grote hat sein Atelier seit zweieinhalb<br />
Jahren in Volksdorf. Mit der<br />
Eröffnung der Malschule Volksdorf in<br />
seinem Atelier ging er den Weg zurück<br />
zu seinen Ursprüngen. Nach Jahren in<br />
Hamburger Werbeagenturen hat er sich<br />
mit der Malschule ein weiteres St<strong>and</strong>bein<br />
neben seinem WerbeKontor und<br />
seinem Verlag geschaffen.<br />
Mit dem Titel „Back to the Roots“ hat<br />
er in dem Buch „Mut zum eigenen<br />
Weg“ seinen Beitrag geliefert, der diese<br />
Rückbesinnung auf die Malerei beschreibt.<br />
Während seines Studiums in Hamburg,<br />
u. a. bei Prof. Frank und Prof. Weingärtner,<br />
befasste er sich besonders mit<br />
dem deutschen Expressionismus und<br />
dem Kubismus. Die Künstlergemeinschaft<br />
Brücke, der Blaue Reiter und das<br />
Bauhaus faszinierten ihn mit den kräf<br />
Stones; EiTempera + Öl auf Leinw<strong>and</strong>; 2007; 100 × 70 cm<br />
tigen Farben und der ausgeprägten Formensprache.<br />
Fritz Winter und Willi Baumeister<br />
regten ihn mit ihrer speziellen<br />
Technik an.<br />
Karsten Grote lässt sich heute meistens<br />
von inneren Stimmungen führen<br />
und malt „aus dem Bauch“ heraus. Situationen<br />
des Alltags, Architektur, Bildausschnitte<br />
der Natur sind Anregungen<br />
für seine Bilder, die er überwiegend abstrakt<br />
umsetzt. Als Malanlass ist jede<br />
Idee, jede Anregung geeignet, weil der<br />
Malprozess das Wesentliche ist. Das<br />
Atelier bietet die Gelegenheit größere<br />
Formate zu malen, was Karsten Grote<br />
zunehmend umsetzt.<br />
Im Malprozess setzen sich in vielen Bildern<br />
Strukturen durch, schaffen neue<br />
Zusammenhänge zwischen Formen und<br />
Farben. Ursprünglich vorh<strong>and</strong>ene Formen<br />
oder Figuren werden zerlegt und<br />
wieder neu zusammen gesetzt. Im Malvorgang<br />
werden die Ursprungsbilder<br />
verlassen und durch eine ganz eigene<br />
Farben und Formenwelt ersetzt.<br />
Dabei schreckt Karsten Grote vor Experimenten<br />
nicht zurück. Er kombiniert<br />
seine Malerei mit unterschiedlichen<br />
Materialien wie Stoffen, Wellpappe,<br />
Kork und verwendet gern auch einmal<br />
Dachlack oder Rostschutzfarbe.<br />
Die nicht immer vorhersehbaren Reaktionen<br />
der Materialien mit und aufein<strong>and</strong>er<br />
bilden einen willkommenen Gegenpart<br />
zu den strukturierten Linien<br />
und Formen. Zufällige Farbereignisse<br />
fordern einen gezielten Eingriff heraus.<br />
Das Wechselspiel zwischen dem Zufall<br />
und der Struktur ist die Aufgabe, die<br />
reizt: Mit der Formensprache dem Experiment<br />
seine Grenzen zeigen und mit<br />
dem Zufall starre Formen aufbrechen.<br />
Karsten Grote • Malschule Volksdorf<br />
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Kunst und Kultur 25
Neulich auf dem St<strong>and</strong>esamt<br />
Wenn ein Kind auf der Welt ist, haben<br />
erstmal die Behörden das<br />
Wort. Ganz besonders bei der Namensgebung,<br />
einer schwierigen Angelegenheit<br />
von höchster Komplexität, bei der<br />
der moderne und fürsorgliche Staat seine<br />
mündigen Bürger nie alleine läßt.<br />
Wie peinlich, wenn Leute ihre Kinder<br />
„Sex <strong>and</strong> Drugs <strong>and</strong> Rock’n Roll“ nennen<br />
würden. Nein, wirklich. Wer möchte<br />
schon mit so einem Namen<br />
durchs Leben gehen – auch<br />
wenn das die Umstände der eigenen<br />
Entstehung eigentlich<br />
ganz korrekt beschreibt. Dann<br />
lieber eine Springflut aus Kevins,<br />
Samanthas, Cynthias und<br />
Lars-Dieters.<br />
Wir wollten aber bei der Namensgebung<br />
keinesfalls mit<br />
dem Strom schwimmen. Unser<br />
Kind sollte in der Schule nicht<br />
einer von drei Michaels oder<br />
vier Thorstens sein. Wir wollten<br />
das Besondere für unseren<br />
kleinen Sohn. Einen unverwechselbaren<br />
Jungennamen.<br />
Also warum nicht „Merlyn“<br />
nach dem Zauberer aus der Artussage.<br />
Männlicher geht es wohl kaum noch,<br />
es sei denn, man nimmt einen Namen<br />
von verbürgter Kernigkeit wie „Arnold“.<br />
Den wiederum mochten wir nicht. Also<br />
blieb es bei „Merlyn“. Ein Name für einen<br />
Jungen und später für einen intelligenten<br />
Mann.<br />
Leider sah das die Dame beim St<strong>and</strong>esamt<br />
ganz <strong>and</strong>ers. Eingehüllt in eine<br />
Wolke aus altem Tabaksgeruch, konsultierte<br />
sie ein Nachschlagewerk, das<br />
erkennbarerweise schon seit vielen<br />
Jahrzehnten in ihrer Amtsstube seinen<br />
Dienst am Bürger verrichtete.<br />
„Nein, das geht nicht“, verkündete sie<br />
und knallte das Buch zu. „Merlyn ist<br />
kein männlicher Name, sondern geschlechtsneutral.<br />
‚Merlin‘ übrigens<br />
auch. Ihr Kind braucht einen zweiten<br />
Vornamen, der eindeutig männlich ist.“<br />
„Aber der Merlyn aus der Artussage ist<br />
eindeutig ein Mann.“ – Nein, hieß es<br />
in barschem Raucherbaß, das reiche<br />
nicht. Wir könnten aber eine vorläufige<br />
Geburtsurkunde ohne Vornamen erhalten.<br />
Oder uns eben einen zweiten,<br />
dieses Mal eindeutig männlichen Vornamen<br />
aussuchen. Wie „Arnold“ oder<br />
„Holger“.<br />
26 Kunst und Kultur<br />
Merlyn Holger? Nie im Leben.<br />
Leider war man mit mir noch nicht fertig.<br />
Der griechische Nachname sorgte<br />
für Stirnrunzeln und Irritation. „Sind<br />
Sie überhaupt Deutscher? Ohne Einbürgerungsurkunde<br />
geht hier sowieso<br />
nichts …“<br />
Moment mal. Ich zeigte meinen deutschen<br />
Personalausweis vor und verwies<br />
darauf, daß meine Mutter Deutsche und<br />
Er lebt, und es gibt ihn wirklich, egal wie er heißt: Merlyn.<br />
ich hier geboren sei. Ohne Erfolg. Frau<br />
Raucherbaß best<strong>and</strong> darauf, daß ich irgendwann<br />
die griechische Staatsbürgerschaft<br />
besessen und dann niedergelegt<br />
haben müßte. Es gebe da eine<br />
Verordnung, die … und außerdem hätte<br />
ich ohne die deutsche Staatsbürgerschaft<br />
gar nicht heiraten können. Oder<br />
so ähnlich.<br />
Ich hatte aber als deutscher Staatsbürger<br />
geheiratet und war inzwischen sogar<br />
geschieden worden, ohne daß jem<strong>and</strong><br />
darauf gekommen wäre, meinen<br />
ethnischen Hintergrund auszuleuchten<br />
und auf Rechtskonformität hin zu überprüfen.<br />
„Das möchte ich schriftlich“, sagte ich.<br />
„Wie jetzt?“<br />
„Geben Sie mir schriftlich, warum mein<br />
Sohn nicht ‚Merlyn‘ heißen darf.“<br />
Dem wurde brummelnd stattgegeben,<br />
aber man sah sich außerst<strong>and</strong>e, mir<br />
sofort ein Schriftstück auszufertigen.<br />
Man würde es mir dann zuschicken,<br />
hieß es.<br />
Wir stiegen fassungslos ins Auto. Meine<br />
Lebensgefährtin hatte Tränen in den<br />
Augen. Ihr Sohn, unser Sohn, existierte<br />
juristisch überhaupt nicht. Einige Tage<br />
später kam das Schreiben vom Stan-<br />
desamt. Aber sehr erhellend klang das<br />
nicht. Man schrieb, man habe halt so<br />
entschieden. Etwa so, wie Kinder „Eben<br />
drum“ sagen, wenn ihnen nichts besseres<br />
einfällt.<br />
So ging das nun gar nicht. Ich schrieb<br />
an die an der Universität Leipzig angesiedelte<br />
Deutsche Gesellschaft für die<br />
deutsche Sprache und bat um eine Expertise.<br />
Von dort schrieb man mir, ‚Merlyn‘<br />
sei sehr wohl ein Jungenname.<br />
Immer schon gewesen. Von<br />
Geschlechtsneutralität konnte<br />
also keine Rede sein. Das Gutachten<br />
kostete 20 Euro.<br />
Ein Anruf beim St<strong>and</strong>esamt des<br />
benachbarten L<strong>and</strong>kreises ergab,<br />
daß man dort kein Problem<br />
darin sähe, einen Jungen ‚Merlyn‘<br />
zu nennen. Schließlich sei<br />
das ja eindeutig ein Jungenname<br />
…<br />
Was die Dame vom Amt natürlich<br />
nicht beeindruckte. Jedes<br />
St<strong>and</strong>esamt könne machen<br />
was es wollte. Dafür wurde das<br />
Gutachten mit spitzen Fingern<br />
zum Kopierer getragen.<br />
Ihre Kollegin, die beim letzten Mal entweder<br />
krank oder in der Pause gewesen<br />
war, verst<strong>and</strong> das Problem nicht.<br />
„Wir hatten hier doch schon ein paar<br />
Mal Namensgebungen für Jungen, die<br />
‚Merlin‘ oder ‚Merlyn‘ heißen sollten“,<br />
w<strong>and</strong>te sie ein.<br />
Böser Fehler. Wenn Blicke töten<br />
könnten … Auf jeden Fall war der Bürofrieden<br />
für die nächste Zeit mit dieser<br />
Bemerkung ruiniert.<br />
Die Dame vom Amt nahm die Kopie des<br />
Gutachtens zu den Akten. Dann setzte<br />
eine hektische Telefontätigkeit ein. Vorgesetzte<br />
wurden ins Bild gesetzt. Am<br />
Ende rief sie sogar in der Innenbehörde<br />
an, und vielleicht holte man dort sogar<br />
den Innensenator aus einer Besprechung,<br />
damit er sich mit dem höchst<br />
irregulären Namen des Sohnes eines<br />
Halbgriechen beschäftigen konnte.<br />
Wie auch immer. Am Ende gab jeder<br />
sein Okay.<br />
Mein Sohn durfte einfach nur ‚Merlyn‘<br />
heißen. Wir bekamen unsere Geburtsurkunde<br />
und konnten, sechs Wochen<br />
nach der Geburt, endlich Kindergeld<br />
beantragen. Zum Glück wurde über die<br />
Nachzahlung in einem <strong>and</strong>eren Büro in<br />
einer <strong>and</strong>eren Behörde entschieden.
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Die Schmiede im Museumsdorf Volksdorf.<br />
Das Museumsdorf Volksdorf<br />
Die Häuser des Museumsdorfes bilden<br />
den ältesten noch erhaltenen Dorfkern<br />
eines Stadtteils in Deutschl<strong>and</strong>. Seit<br />
1962 hat sich der Verein „De Spieker“<br />
die Erhaltung der Gebäude auf seine<br />
Fahnen geschrieben. Außerdem macht<br />
der Verein in vielen Veranstaltungen<br />
Interessierte mit alten H<strong>and</strong>werkstraditionen<br />
und der bäuerlichen Lebensweise<br />
früherer Zeiten bekannt.<br />
Drei große und mehre kleine Häuser<br />
bilden das Ensemble des Museumsdorfes<br />
zwischen Eulenkrugpfad,<br />
dem Saselbek und der Straße „Im Alten<br />
Dorfe“. Es repräsentiert den historischen<br />
Ortskern eines Bauerndorfes annähernd<br />
so, wie er im 19. Jahrhundert<br />
ausgesehen hat.<br />
Das Spiekerhus ist das älteste der erhaltenen<br />
Volksdorfer Häuser. Wie vier<br />
weitere Häuser des Museumsdorfes<br />
gehört es zum Typ der niederdeutschen<br />
28 Aus der Lokalgeschichte<br />
Hallenhäuser. Sein Rückbau ist geplant.<br />
Denn in den letzten Jahren zeichneten<br />
sich Schäden an der Bausubstanz<br />
ab, die durch fehlerhafte Sanierungen<br />
in der Vergangenheit entst<strong>and</strong>en sind.<br />
„Da muss man die Bausünden der vorigen<br />
Generation reparieren“, so Wulf<br />
Denecke, der 1. Vorsitzende des Vereins<br />
„De Spieker“ e.V. Seinerzeit wurde<br />
das Fachwerk im früheren Wohnteil<br />
beseitigt. Außerdem hatte das Haus<br />
eine Betondecke und einen völlig neu<br />
gestalteten Dielenraum bekommen. Im<br />
Ergebnis war die alte Struktur des Hauses<br />
nicht mehr zu erkennen. Zudem ist<br />
der Beton in sich nicht so dynamisch<br />
wie das Fachwerk, was zu Schäden am<br />
Fachwerk geführt hat. Die rückseitige<br />
Fassade, die wegen der früheren Sanierung<br />
nicht mehr mehr mit dem alten<br />
Fachwerk verbunden ist, musste abgestützt<br />
werden.<br />
Das Spiekerhus war 1966 restauriert<br />
und dabei für eine zeitgemäße Nutzung<br />
hergerichtet worden. Die Sozialbehör<br />
de hatte Geld bereitgestellt, um in dem<br />
Gebäude eine Seniorentagesstätte einrichten<br />
zu können. Dabei hatte man die<br />
Holzkonstruktion und den äußeren Baukörper<br />
erhalten. Die Stallfenster waren<br />
vergrößert worden. Den Innenraum<br />
hatte man völlig neu gestaltet. Aus dem<br />
großen Wirtschaftsteil des Hauses wurde<br />
ein Saal, in dem bis heute Ausstellungen,<br />
Konzerte, Vorträge und <strong>and</strong>ere<br />
Veranstaltungen stattfinden. Der Wohnteil<br />
und ein kleinerer Teil der Querhalle<br />
wurden zu einer Alten tagesstätte. Aus<br />
feuerpolizeilichen Gründen hatte man<br />
eine Br<strong>and</strong>schutzmauer eingezogen<br />
und die Decke verkleidet.<br />
Das Spiekerhus wurde um 1680 gebaut,<br />
aber der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt.<br />
Über sieben Generationen gehörte<br />
das Haus samt dem dazugehörigen<br />
L<strong>and</strong> der Familie Kohmann. Mit ihm<br />
begann 1962 die Geschichte des Museumsdorfes.<br />
Allerdings begann der eigentliche<br />
Museumsbetrieb erst fünf<br />
Jahre später, im Jahre 1967.
Das Spiekerhus ist mit einem Alter von 350 Jahren das älteste, am ursprünglichen St<strong>and</strong>ort befindliche<br />
Haus des Museumsdorfes. Im Hintergrund links die Grützmühle.<br />
Das zweite Bauvorhaben betrifft das sogenannte<br />
Backhaus. Es wird ein Fachwerkhaus,<br />
bei dem das Fachwerk entsprechend<br />
traditioneller Bauweise mit<br />
Lehmsteinen ausgefüllt wird. Es wird<br />
eine Grundfläche von etwa fünf mal vier<br />
Metern einnehmen. Das Spitzdach bilden<br />
rote Dachpfannen. An den Schornstein<br />
haben die Erbauer einen Sparherd,<br />
einen gemauerten Backofen und<br />
einen historischen Siedlerherd angeschlossen.<br />
Die notwendigen Arbeiten<br />
führen die „Spiekerleute“ selbst aus.<br />
Nur das Fundament, das Holzgerüst für<br />
das Fachwerk und der Schornstein werden<br />
von H<strong>and</strong>werksfirmen errichtet.<br />
Für das Backhaus sind rund 2 000 Lehmziegel<br />
notwendig, die im Museumsdorf<br />
hergestellt wurden. Die Arbeiten begannen<br />
im Juli mit dem Abbau des alten<br />
Bäckerst<strong>and</strong>es. Anschließend legte<br />
man das Fundament. Der August verging<br />
mit dem Aufbau des Gerüsts und<br />
des Dachstuhls. Im September mauerten<br />
Helfer dann das Fachwerk aus, und<br />
das Backhaus bekam sein Dach. Dann,<br />
im Oktober und November, folgten der<br />
Innenausbau und das Aufbringen des<br />
Unterputzes außen am Haus. Nach der<br />
Winterpause soll dann im April 2009<br />
während eines Lehmbauseminars auch<br />
der Oberputz aufgebracht werden.<br />
Das Backhaus soll auch Raum für die<br />
Museumspädagogik bieten, wenn 2009<br />
das Durchfahrthaus zum Veranstaltungsgebäude<br />
umgebaut wird. Denn<br />
für die Dauer der Arbeiten am Spiekerhus<br />
bleibt der Trägerverein auf Mieteinnahmen<br />
aus Veranstaltungen in einem<br />
seiner Häuser angewiesen.<br />
Das Durchfahrthaus liegt vom Eingang<br />
zum Dorf aus gesehen links. Der Name<br />
leitet sich daraus ab, daß man mit einem<br />
Pferdewagen durch das vordere<br />
Tor oder die „Grootdör“ in Längsrichtung<br />
hineinfahren und durch ein zweites<br />
Tor an der Rückseite wieder hinausfahren<br />
konnte. Den Pferdewagen<br />
konnte man im Haus entladen, aber<br />
auch unterstellen.<br />
Durchfahrthäuser gab es während des<br />
16. und 17. Jahrhunderts nördlich und<br />
östlich der Elbe recht häufig. Allerdings<br />
ging man danach wegen des zu kleinen<br />
Wohnteils vom Bau dieser Häuser ab.<br />
Es ist der originalgetreue Nachbau eines<br />
Hauses, das bis 1954 in Volksdorf<br />
st<strong>and</strong>. Vor dem Abriß war das Haus ex-<br />
akt aufgemessen worden, und so konnte<br />
es im Museumsdorf rekonstruiert<br />
werden. Das Original st<strong>and</strong> an der Straße<br />
„Im Alten Dorfe“ dort, wo sich heute<br />
die Filiale einer großen Bank befindet.<br />
Um dieses und <strong>and</strong>ere Projekte zu finanzieren,<br />
gründete der Trägerverein<br />
am 28. März 2007 eine Stiftung. Sie<br />
dient dem Erhalt, der Pflege und dem<br />
Ausbau des Museumsdorfes. Die Stadt<br />
Hamburg überließ der Stiftung in einem<br />
Vertrag vom 16. April 2008 das Gelände<br />
des Museumsdorfes, das Spiekerhus,<br />
den Harderhof und den Dorfkrug<br />
für 60 Jahre kostenlos und in Erbpacht.<br />
Außerdem übertrug der Verein seine eigenen<br />
Immobilien – Durchfahrthaus,<br />
Schmiede, Scheune und Grützmühle –<br />
auf die Stiftung.<br />
Weitere Häuser im Museumsdorf<br />
Neben dem Spiekerhus stehen noch<br />
zwei weitere Häuser dort, wo sie ursprünglich<br />
auch gebaut wurden. Der<br />
Harderhof ist das zweite große Bauernhaus<br />
des Dorfes. Bis 1748 gehörte es<br />
der Familie Woldestorp. 1757 brannte<br />
es ab und wurde dann in seiner jetzigen<br />
Form von Johannes Harder wieder<br />
aufgebaut. Die Familie Harder behielt<br />
das Haus bis 1934 und vermachte es<br />
dann dem Staat mit der Auflage, das<br />
Gebäude zu erhalten. Allerdings brannte<br />
es 1967 erneut ab und wurde dann<br />
originalgetreu und teilweise mit erhaltenen<br />
Materialien neu errichtet.<br />
Am Harderhof lassen sich die charakteristischen<br />
Baumerkmale des niederdeutschen<br />
Hallenhauses erkennen.<br />
Hier werden von H<strong>and</strong> Lehmsteine für das neue Backhaus hergestellt. Bild: Wulf Denecke.<br />
Aus der Lokalgeschichte 29
Im Vordergrund der Harderhof, hinten ist das Spiekerhus zu sehen. Bild: Museumsdorf Volksdorf/Wulf Denecke.<br />
Das Durchfahrtshaus gehört zum Typ der niederdeutschen Hallenhäuser.<br />
30 Aus der Lokalgeschichte
Es h<strong>and</strong>elt sich dabei um die tragende<br />
Holzkonstruktion mit Dachbalken,<br />
Ständern, Rähmen und Dachsparren.<br />
Auch die Aufteilung des Innenraumes<br />
entspricht einem typischen Hallen-<br />
Das als Gaststätte verpachtete alte Instenhaus des Harderhofes.<br />
haus. Der Innenraum besteht aus der<br />
großen Mittelhalle oder Däl, den niedrigen<br />
Kübbungen zu beiden Seiten,<br />
der auch Flett genannten Querhalle<br />
und dem Dachboden. An die Querhalle<br />
schließen zwei Wohnbereiche oder<br />
Dönsen an, eine für die Bauern und<br />
eine zweite für die Altenteiler.<br />
Diese Wohnbereiche fügte man allerdings<br />
erst ab dem 16. Jahrhundert an.<br />
Hier schliefen die Bauern in Butzen (in<br />
Volksdorf auch Kuutzen genannt) oder<br />
Schrankbetten. Mägde und Knechte<br />
schliefen in Butzen auf der Diele.<br />
Das Bauernhaus beherbergte alles –<br />
die Bauern und die, die für sie arbeiteten,<br />
das Vieh und die gesamte Ernte.<br />
Auf dem Flett stehen zwei offene Herde,<br />
einer für die Bauern, einer für die Altenteiler.<br />
Ihr Rauch zog vom Flett durch die<br />
Mittelhalle in den Dachstuhl. Wenn Tür<br />
und Tor wirklich einmal geschlossen<br />
waren, konnte er nur durch eine Öffnung<br />
im Dachfirst abziehen. Der Rauch<br />
konservierte alles – Wurst, Schinken,<br />
das Holz und die Ernte.<br />
Das dritte Haus am Originalst<strong>and</strong>ort<br />
ist der Dorfkrug an der Ecke Eulenkrugpfad/Im<br />
Alten Dorfe. Früher war es das<br />
Instenhaus des Harderhofes, also das<br />
Wohn- und Wirtschaftsgebäude für die<br />
sogenannten „Insten“, die auf dem<br />
Harderhof eine feste Arbeit hatten. Vom<br />
Bautyp her ist es ebenfalls ein nieder-<br />
deutsches Hallenhaus. Es bot Platz für<br />
zwei Familien und etwas Vieh. Im 18.<br />
Jahrhundert zerstörte ein Br<strong>and</strong> einen<br />
Teil des Hauses. Beim Wiederaufbau errichtete<br />
man den Wohnteil nicht mehr<br />
in Fachwerkbauweise, sondern als<br />
Massivbau. Der Trägerverein des Museumsdorfes<br />
hat das Haus zur Nutzung<br />
als Gaststätte verpachtet.<br />
Gleich neben dem Durchfahrtshaus<br />
liegt die Schmiede. Sie ist der Nachbau<br />
einer Schmiede, die früher in Wohldorf<br />
st<strong>and</strong>. Das Vorbild wurde 1832 von Peter<br />
Dreckmann erbaut. Er versah sein<br />
Haus mit einer für die Region untypi-<br />
schen Vorhalle oder Laube, einem auf<br />
sechs Eichenstämmen ruhenden Vorbau,<br />
der sich als Unterst<strong>and</strong> für Pferde<br />
gut eignete. Dieser Haustyp findet sich<br />
vorwiegend in Ostdeutschl<strong>and</strong>; möglicherweise<br />
hat ihn Peter Dreckmann<br />
dort auf seiner Gesellenw<strong>and</strong>erung gesehen.<br />
Leider war das Vorbild für die Schmiede<br />
des Museumsdorfes schon so verfallen,<br />
dass eine Umsetzung nicht mehr<br />
in Frage kam. Also wurde das Gebäude<br />
gründlich vermessen, um es 1977 originalgetreu<br />
nachbauen zu können. Im<br />
vorderen Teil ist die Schmiede untergebracht,<br />
während der hintere Hausteil<br />
aus einem zweigeschossigen Wohnbereich<br />
besteht.<br />
Das Gewölbe der Esse stammt jedoch<br />
aus dem Wohldorfer Originalhaus. Zusammen<br />
mit dem Werkstattnachlass<br />
des letzten Volksdorfer Schmiedemeisters<br />
sowie Amboß und Schmiedegeräten<br />
entst<strong>and</strong> eine arbeitsfähige Dorfschmiede.<br />
Man erreicht die Grützmühle, wenn man<br />
an der Schmiede vorbei dem Fußweg<br />
zum Spiekerhus folgt. Die Grützmühle<br />
ist auch ein originalgetreuer Nachbau.<br />
Das Original wurde 1831 gebaut und<br />
st<strong>and</strong> bis 1962 in Hummelsbüttel. Allerdings<br />
konnte das Mahlwerk erhalten<br />
und restauriert werden. Es f<strong>and</strong> Platz<br />
im 1966 errichteten Nachbau.<br />
In der Grützmühle findet sich eine originale Roß- oder Pferdemühle. Das Haus ist ein Nachbau, das<br />
Mahlwerk stammt aus der originalen Mühle in Hummelsbüttel.<br />
Der Name „Grützmühle“ leitet sich daraus<br />
ab, daß der Erbauer Hinrich Behrmann<br />
aufgrund der damals geltenden<br />
Mühlenordnung das Korn nur zu Grüt-<br />
Aus der Lokalgeschichte 31
Die Durchfahrtscheune st<strong>and</strong> bis 1972 in Schnakenbek an der Elbe. Beladene Pferdefuhrwerke konnten<br />
durch das Vordertor hineinfahren, wurden dann entladen und fuhren hinten wieder hinaus. Das<br />
für die Pferde anstrengende Rückwärtsfahren entfiel.<br />
ze mahlen durfte. Erst sein Sohn durfte<br />
nach einer Gesetzesänderung auch<br />
Mehl herstellen. Er baute ein Backhaus<br />
und betrieb neben der Mühle eine Bäkkerei.<br />
Beim Wiederaufbau im Museumsdorf<br />
machte man das Mahlwerk<br />
wieder arbeitsfähig. Die beiden Mahl-<br />
32 Aus der Lokalgeschichte<br />
gänge im Obergeschoß können besichtigt<br />
werden. Die Grützmühle ist eine<br />
der heute seltenen Roßmühlen, die mit<br />
Pferdekraft betrieben wurden. Die Kraft<br />
für das Mahlwerk lieferten Pferde, die<br />
an Balken angeschirrt waren und im<br />
Untergeschoß im Kreis gingen.<br />
In unmittelbarer Nähe der Grützmühle<br />
steht die Durchfahrtsscheune, ein reines<br />
Lagergebäude ohne Wohnteil. Sie<br />
wurde 1652 in Schnakenbek an der Elbe<br />
gebaut und 1972 ins Museumsdorf umgesetzt.<br />
Auch in dieses Gebäude konnte<br />
ein Erntewagen durch das Tor im<br />
vorderen Giebel hineingefahren, dann<br />
entladen werden und das Haus durch<br />
das hintere Tor verlassen. Den Pferden<br />
blieb so das anstrengende Zurücksetzen<br />
des Fuhrwerks erspart.<br />
Die Durchfahrtsscheune ist ein Dreiständerbau,<br />
eine eher unübliche Konstruktion.<br />
Viele niederdeutsche Hallenhäuser<br />
sind Zweiständerbauten,<br />
bei denen das tragende Holzgerüst aus<br />
zwei Reihen Eichenholzständern besteht<br />
und einer verbindenden Holzkonstruktion<br />
besteht. Unter den größeren<br />
Häusern gab es auch Vierständerbauten<br />
mit vier Ständerreihen.<br />
Bäuerliches Leben erfahrbar machen<br />
Die Bauern vor über 100 Jahren waren<br />
Selbstversorger. Alles, was sie zum Leben<br />
brauchten, bauten sie auf ihren<br />
Feldern und in ihren Gärten an. Nur die<br />
bescheidenen Überschüsse konnten<br />
sie verkaufen. Um diese Lebensweise<br />
Hier wird mit Hilfe eines Pferdegöpels Getreide gedroschen. Im Hintergrund die Grützmühle. Bild: Museumsdorf Volksdorf/Wulf Denecke.
Am Mähtag zeigen „Spiekerleute“, wie eine vierspännige Mähmaschine arbeitet. Bild: Museumsdorf Volksdorf/Wulf Denecke.<br />
anschaulich zu machen, finden sich im<br />
Museumsdorf entsprechende Ausstellungen.<br />
Die Schmiede ist voll funktionsfähig<br />
und führt Besuchergruppen und Schulklassen<br />
vor, wie Hufe beschlagen und<br />
auf dem Amboß geschmiedet wurde.<br />
Und in der Durchfahrtsscheune hat er<br />
Trägerverein eine vollständige Stellmacherwerkstatt<br />
eingerichtet. Sie macht<br />
anschaulich, wie dieses historische<br />
H<strong>and</strong>werk ausgeübt wurde. Der Harderhof<br />
ist ein Bauernmuseum. Interessierte<br />
finden hier Einrichtungsgegenstände<br />
und Arbeitsgerät, die den Alltag<br />
der Geestbauern im 19. Jahrhundert<br />
prägten, bevor die Mechanisierung der<br />
L<strong>and</strong>wirtschaft einsetzte.<br />
Allerdings soll dörfliches Leben und Arbeiten<br />
auch so weit wie möglich in Aktion<br />
gezeigt werden. Dazu dienen die<br />
regelmäßig stattfindenden Gewerke-<br />
und Thementage, aber auch einzelne<br />
Projekte. Außerdem leben im Museumsdorf<br />
Tiere verschiedener Nutztierrassen,<br />
die in der modernen L<strong>and</strong>wirtschaft<br />
kaum noch Platz finden.<br />
Die Gewerketage finden in der Regel<br />
sechsmal im Jahr statt. Sie begannen<br />
vor 20 Jahren mit einem Tag der offenen<br />
Tür und einem Sommerfest. Die Tage<br />
der offenen Tür f<strong>and</strong>en zunächst am<br />
letzten Sonnabend eines Monats statt<br />
und erstreckten sich lediglich auf den<br />
Nachmittag. Später dehnten der Verein<br />
die Veranstaltung auf den ganzen Tag<br />
aus und legte sie auf den Sonntag.<br />
Ein Tag steht jeweils im Zeichen eines<br />
Tätigkeitsbereiches oder Gewerkes.<br />
Am Mähtag beispielsweise werden<br />
also alle Tätigkeiten demonstriert, die<br />
diesen Arbeitsbereich ausmachen. Er<br />
soll zeigen, wie das Getreide geerntet<br />
wurde, bevor es Mähdrescher gab, die<br />
die Arbeit vieler Hände ersetzten. Außerdem<br />
wird der W<strong>and</strong>el von der reinen<br />
H<strong>and</strong>arbeit bis zu den ersten L<strong>and</strong>maschinen<br />
sichtbar.<br />
Schafschur, wie hier bei einer Vorführung zu sehen, war früher reine H<strong>and</strong>arbeit. Bild: Museumsdorf<br />
Volksdorf/Wulf Denecke.<br />
Aus der Lokalgeschichte 33
Beim Schaumähen folgt ein Mähbinder dem Gespann mit dem Ableger,<br />
einer frühen Mähmaschine. Bild: Museumsdorf Volksdorf/Wulf Denecke.<br />
Den Anfang machen Mäher mit der Sense.<br />
Hinter ihnen gehen Binderinnen,<br />
die die Halme einsammeln, zusammenbinden<br />
und zu Hocken zusammenstellen.<br />
Auf sie folgt ein Pferdegespann,<br />
das einen Grasmäher mit H<strong>and</strong>ablage<br />
zieht. Auf dem Grasmäher sitzen zwei<br />
Menschen; einer lenkt das Gespann,<br />
der zweite fegt die Getreidehalme von<br />
der Ablage herunter, wenn genug für<br />
einen Ballen zusammengekommen ist.<br />
Die Binderinnen binden dann den Ballen<br />
zusammen. Grasmäher kamen vor<br />
etwa 100 Jahren in Schleswig-Holstein<br />
in Gebrauch.<br />
Als nächstes folgt ein so genannter Ableger.<br />
Er spart den zweiten Mann ein.<br />
Denn die Maschine legt das Getreide<br />
mit einem großen Flügelrechen neben<br />
die Fahrspur. Wiederum müssen Binderinnen<br />
das Getreide zu Hocken zusam-<br />
34 Aus der Lokalgeschichte<br />
menstellen. Der Ableger konnte Runde<br />
um Runde mähen, ohne warten zu müssen,<br />
bis die Binderinnen die Fahrspur<br />
freigemacht hatten.<br />
Als letztes tritt der Selbstbinder auf, der<br />
direkte Vorläufer der Mähdrescher. Der<br />
Selbstbinder wird vierspännig, also mit<br />
vier Pferden, gefahren und vom Sattel<br />
aus gesteuert. Er mäht nicht nur, sondern<br />
bindet das Getreide auch gleich<br />
zu Garben zusammen. Die Binderinnen<br />
wurden also arbeitslos.<br />
Der Selbstbinder des Museumsdorfes<br />
stammt aus den dreißiger Jahren des<br />
vorigen Jahrhunderts. Er war bis in die<br />
sechziger Jahre hinein in Gebrauch.<br />
Nach dem Kauf mußte der Selbstbinder<br />
für den Pferdezug umgerüstet werden,<br />
denn inzwischen war er für den Treckerzug<br />
hergerichtet worden.<br />
Für diese Arbeiten braucht man Pferde.<br />
Der Harderhof beherbergt ein Bauernmuseum mit Gerätschaften, Werkzeugen und Ställen.<br />
Vor der Einführung der ersten Mähmaschinen mähten die Bauern mit der<br />
Sense. Binderinnen stellten das Getreide dann zu Hocken zusammen. Bild:<br />
Museumsdorf Volksdorf/Wulf Denecke.<br />
Daher verfolgen die „Spiekerleute“ das<br />
Projekt „Arbeit für starke Pferde“. Sie<br />
schafften zwei Kaltblutpferde an, die<br />
für die Arbeit mit L<strong>and</strong>maschinen ausgebildet<br />
wurden. Außerdem suchten<br />
sie Kooperationspartner, die Kulturl<strong>and</strong><br />
in der näheren Umgebung bereitstellen<br />
konnten.<br />
Die Pferde selbst mussten jedoch erst<br />
an die Arbeit mit den lauten L<strong>and</strong>maschinen<br />
gewöhnt werden. Heutzutage<br />
ist kaum ein Pferd noch fähig, den ganzen<br />
Tag zu arbeiten. Zudem müssen die<br />
Pferde im Museum auch vor Publikum<br />
ruhig arbeiten können und auch auf der<br />
Straße einen Wagen ziehen, ohne vor<br />
Autos oder Radfahrern zu scheuen.<br />
Wer mit den Pferden arbeitet, muss qualifiziert<br />
werden. Dazu gehört ein Führerschein<br />
Klasse IV und ein Gespannführerschein.<br />
Anfangs wurden die Pferde<br />
von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut.<br />
2003 bildete sich in den <strong>Walddörfer</strong>n<br />
ein Förderkreis für die Arbeit mit<br />
den Pferden. Dieser Kreis trägt mit seinen<br />
Mitteln dazu bei, daß der Trägerverein<br />
eine Pferdewartin fest einstellen<br />
konnte, die die Tiere betreut.<br />
Die Schleswiger Kaltblutpferde sind<br />
nicht die einzigen Tiere im Museumsdorf.<br />
Hier leben auch Thüringer Waldziegen,<br />
Bunte Bentheimer Schweine<br />
und Bronzeputen. Die Tiere passen gut<br />
in die Museumszeit von 1850 bis etwa<br />
1950; außerdem geben sie dem Dorf zusätzliches<br />
Flair und erinnern Besucher<br />
daran, daß das breite Feld der Nutztiere<br />
vielfältiger ist als die moderne L<strong>and</strong>wirtschaft<br />
vermuten läßt.<br />
Und das Museumsdorf ist dadurch<br />
mehr als ein Platz, an dem Historie aufbewahrt<br />
und konserviert wird.
Besucher des Museumsdorfes können auch Kutschfahrten unternehmen. Bild: Museumsdorf Volksdorf/Wulf Denecke.<br />
Aus der Lokalgeschichte 35
In der Nische durch Qualität überzeugen<br />
Die schwarzen Flecken an Wänden oder<br />
Tapeten haben schon so manchen böse<br />
überrascht: Schimmel. Er kann überall<br />
dort entstehen, wo sich Feuchtigkeit<br />
absetzt. Das mag eine alte Wärmetapete<br />
sein, ein Schrank, der zu nahe<br />
an der W<strong>and</strong> steht, oder eine Vertäfelung,<br />
die geringfügig kühler ist als die<br />
Umgebung und an der sich dann die<br />
Feuchtigkeit aus warmer, feuchter Luft<br />
niederschlägt. In dieser feuchten Umgebung<br />
finden Pilzsporen einen idealen<br />
Nährboden.<br />
Hier weiß Oliver Jockers Abhilfe. Er hat<br />
sich auf Schimmelpilzsanierungen spezialisiert.<br />
Ob Platten aus Kalziumsilikat<br />
nötig sind, eine Wärmedämmung<br />
oder neuer Putz – er findet die richtige<br />
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anbietet. Jockers hat eine Lizenz für die<br />
Schimmelpilzsanierung und Innenausbau<br />
erworben. Seine drei Mitarbeiter<br />
und er haben die entsprechenden TÜV-<br />
Zertifikate erworben, um mit den Produkten<br />
zur Schimmelbekämpfung arbeiten<br />
zu können.<br />
Jockers hat Kunden in Sasel, Volksdorf<br />
und Wellingsbüttel, aber auch aus <strong>and</strong>eren<br />
Hamburger Stadtteilen. Er arbeitet<br />
für Wohnungsverwaltungen und für<br />
Privatleute. St<strong>and</strong>:�19.11.08<br />
Sein bisher größter Auftrag<br />
war Zeitschrift:�Jahrbuch die Sanierung und Abdichtung <strong>Alstertal</strong> im<br />
Souterrainbereich eines 100 Jahre alten<br />
Wohnhauses in der Hallerstraße. Die<br />
Arbeiten begannen als kleiner Umbau,<br />
aber es zeigte sich Befall durch Schimmelpilze.<br />
Der Grund: Ein Wasserrohrbruch<br />
in der Sohle unter dem Estrich,<br />
den niem<strong>and</strong> bemerkt hatte. 1,5 Millionen<br />
Liter Wasser waren ausgelaufen<br />
und die Wände hochgezogen. In den<br />
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feuchten Arealen hatte sich Schimmel<br />
ausgebreitet. Also mußte das Gebäude<br />
von Grund auf saniert werden.<br />
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Das Berner Schloß<br />
Das heutige Aussehen des Schlosses geht auf die Familie Schröder zurück, die im 19. Jahrhundert das alte Gutshaus völlig neu gestaltete.<br />
Vom herrschaftlichen Gut zum kulturellen<br />
Zentrum<br />
Für die Berner ist es einfach das<br />
Schloß. In seiner heutigen Form wurde<br />
es im 19. Jahrhundert errichtet. Heute<br />
beherbergt es die Verwaltung der Wohnungsbaugenossenschaft<br />
Gartenstadt<br />
e. G. und steht der Öffentlichkeit für<br />
Trauungen und <strong>and</strong>ere Festlichkeiten<br />
offen.<br />
Die Keimzelle Bernes und des<br />
Schlosses bildete ein Bauernhof,<br />
der im Jahre 1296 erstmals urkundlich<br />
erwähnt wird. In dieser Urkunde übereigneten<br />
die Adeligen Hellerich und Johannes<br />
von Weserberge das Recht, den<br />
Zehnten aus Berne einzuziehen, an das<br />
Nonnenkloster Frauenthal in Harvestehude.<br />
Der Hof mußte das Kloster mit<br />
dem zehnten Teil der Erträge von Vieh<br />
und Korn beliefern. Wie groß der Hof<br />
war, wie viele Menschen ihn bewohnt<br />
haben und wie groß die Ansiedlung<br />
überhaupt war, läßt sich nicht mehr mit<br />
Sicherheit klären.<br />
Es braucht nicht einmal ein Hof mit<br />
ständigen Bewohnern gewesen zu sein.<br />
Denkbar ist auch, daß die Ländereien<br />
über längere Zeit vom Kloster selbst<br />
oder von den Nachbardörfern aus bewirtschaftet<br />
wurden.<br />
1322 änderten sich die Besitzverhältnisse<br />
erneut. Heinrich und Lambert Raboysen<br />
erwarben alle Rechte, übergaben<br />
sie aber schon drei Jahre später an<br />
Johannes und Nicolaus Volceken, die<br />
Söhne des gräflichen Vogtes Ludolff<br />
Volceken. Die beiden waren Gefolgsmänner<br />
von Johann III. von Schauenburg,<br />
der damals L<strong>and</strong>esherr von Holstein<br />
war, dem sich aber auch die Stadt<br />
Hamburg unterworfen hatte.<br />
1344 fiel Berne dem so genannten<br />
Kapitelkrieg zum Opfer, in dem das<br />
Hamburger Domkapitel und die Bürgerschaft<br />
um die Vorherrschaft in der<br />
Stadt kämpften. Berne wurde geplündert<br />
und niedergebrannt, weil es hamburgischer<br />
Besitz war und der Graf von<br />
Schauenburg die Kirche unterstützte.<br />
Allerdings siedelten sich wieder Menschen<br />
an, denn 1375 werden sie in der<br />
Urkunde erwähnt, die den Verkauf des<br />
Dorfes durch den Grafen Adolf VIII. von<br />
Schauenburg an das Hamburger St.-<br />
Georgs-Hospital dokumentiert. Damit<br />
wurde Berne zu einer Hamburger Insel<br />
im holsteinischen Gebiet.<br />
Wirtschaften für das Hospital<br />
Neben Berne kamen auch die Dörfer<br />
Langenhorn und Klein-Borstel in den<br />
Besitz des Hospitals. Das St.-Georgs-<br />
Hospital nahm damals die Pestkranken<br />
auf. Die drei Dörfer dienten mit ihren<br />
Abgaben auf Viehzucht sowie mit Lieferungen<br />
von Holz und Vieh dem Unterhalt<br />
des Krankenhauses. Die Bewirtschaftung<br />
Bernes unterst<strong>and</strong> einem Verwalter<br />
oder „Pensionair“, der wiederum<br />
dem Hofmeister des Hospitals verantwortlich<br />
war. Der Berner Hof betrieb etwas<br />
Ackerbau und lieferte hauptsächlich<br />
Holz und Mastschweine.<br />
Urkundlich erwähnt wird dieser Pensionair<br />
erstmals 1650. Das Hospital verwaltete<br />
Berne auf diese Weise bis zum<br />
Verkauf im Jahre 1806. Das 17. Jahrhun-<br />
Aus der Lokalgeschichte 37
Schloß und Park sind Teil einer für alle Berner zugänglichen Parkanlage.<br />
dert war auch für das Dorf eine bewegte<br />
unruhige Zeit. Während des 30jährigen<br />
Krieges brachten Kämpfe und durchziehende<br />
Truppen das L<strong>and</strong> in Unordnung,<br />
und als endlich 1648 der Westfälische<br />
Frieden unterzeichnet worden war, zogen<br />
entlassene Söldner plündernd<br />
herum. Von 1655 bis 1660 kämpften<br />
Dänen und Schweden um die Kontrolle<br />
Norddeutschl<strong>and</strong>s, was 1657 zu einem<br />
Gefecht auf Ländereien zwischen<br />
Meiendorf und Berne führte. Dann zogen<br />
br<strong>and</strong>enburgische und polnische<br />
Truppen sowie Militär des deutschen<br />
Kaisers in den ‚Polackenkrieg‘ nach<br />
Jütl<strong>and</strong>. Allgemein herrschte das Faustrecht.<br />
Streit um Grenzziehungen oder<br />
Weiderechte führte zu Zusammenstößen<br />
zwischen bewaffneten Bauern.<br />
Das 18. Jahrhundert hindurch bewirtschafteten<br />
verschiedene Pächter den<br />
Hof. Aus dieser Zeit, von 1745, stammt<br />
38 Aus der Lokalgeschichte<br />
auch die erste Karte, in der die Berner<br />
Hofstelle eingezeichnet war. Eine weitere<br />
Karte des Besitzes des St. Georgs-<br />
Hospitals von 1750 verzeichnet bereits<br />
bebaute Flächen, und ein Grenzprotokoll<br />
vom 11. September 1749 nennt das<br />
neue „Hause zur Bärne“ als Treffpunkt<br />
der Prüfungskommission. Außerdem<br />
errichtete der Hamburger Senat hier<br />
1747 ein Gästehaus. Und das Hospital<br />
legte Gartenanlagen, befestigte Zufahrten<br />
und Teiche an. Der Hof mit sämtlichen<br />
Gebäuden st<strong>and</strong> dort, wo heute<br />
das Schloß steht.<br />
Aus dem Pestspital war bereits 1603 ein<br />
Armenhaus geworden. Hier wohnten<br />
nun Arme und Alte, die sich eingekauft<br />
hatten. Allerdings geriet das Spital im<br />
Laufe der Jahre in immer größere finanzielle<br />
Schwierigkeiten. Also verkauften<br />
die Verantwortlichen 1806 den Hof Berne<br />
an den Hamburger Bürger Peter F.<br />
Hertel für 100 000 hamburgische Mark<br />
Courant. Große Erträge wird er nicht erzielt<br />
haben, denn damals wurde Hamburg<br />
französisch und mußte mit seinen<br />
umliegenden Gemeinden Quartiere für<br />
französische Truppen bereitstellen.<br />
Allerdings entst<strong>and</strong> in diesen Jahren<br />
ein Vorläuferbau des heutigen Gutshauses.<br />
Nach dem mißglückten Rußl<strong>and</strong>-Feldzug<br />
Napoleons 1812 und den<br />
Niederlagen des Feldherren in den folgenden<br />
Jahren kamen auch preußische<br />
und russische Truppen in die <strong>Walddörfer</strong>.<br />
Das Gut wird Musterbetrieb<br />
1830 ordnete Hamburg seine L<strong>and</strong>gebiete<br />
neu. Sie wurden aufgeteilt in die<br />
L<strong>and</strong>herrenschaften der Vorstädte sowie<br />
der Geest- und der Marschl<strong>and</strong>e.<br />
Die <strong>Walddörfer</strong> und Berne schlug man<br />
den Geestl<strong>and</strong>en zu. 1844 wechselte<br />
Berne erneut den Besitzer. Johann<br />
Heinrich Schröder, ein Hamburger Bankier<br />
und Kaufmann, kaufte den Hof<br />
und machte ihn zusammen mit seinem<br />
Sohn zu einem l<strong>and</strong>wirtschaftlichen<br />
Musterbetrieb nach englischem Vorbild.<br />
Im gleichen Jahr kaufte Schröder<br />
auch das Gut Carlshöhe mit 93 Hektar<br />
und errichtete dort eine Geflügelfarm.<br />
1868 wurde Berne außerdem der Vogtei<br />
Farmsen angeschlossen.<br />
Johann Heinrich Schröder hatte ein<br />
weltweit tätiges Bankhaus mit Niederlassungen<br />
in Hamburg, London und Liverpool<br />
aufgebaut. Er vergrößerte die<br />
l<strong>and</strong>wirtschaftliche genutzte Fläche<br />
des Guts auf 61 Hektar. 1868 wurde er<br />
geadelt; die Familie hieß also nun ‚von<br />
Schröder‘, was unter den Hamburger<br />
Großbürgern der damaligen Zeit eher<br />
unüblich war. Einer der Söhne, Charles<br />
von Schröder, erbte 1883 das Gut und<br />
ging den Weg der l<strong>and</strong>wirtschaftlichen<br />
Nutzung weiter. Neben Berne bewirtschaftete<br />
er auch ein Gut in Veltheim<br />
und in Harzhof bei Eckernförde. 1884<br />
ließ er sich in Berne nieder und verbrachte<br />
von da an die Sommermonate<br />
auf dem Gut.<br />
Die Familie Schröder gab dem Gutshaus,<br />
dem „Schloß“, wie die Berner sagen,<br />
sein heutiges Gesicht. Sie ließ das<br />
Haus in seiner heutigen Form bauen.<br />
Auch die Parkanlagen mit Teichen und<br />
Alleen wurden damals angelegt. Hinzu<br />
kamen Gebäude für Gäste, Kutscher,<br />
Gärtner und <strong>and</strong>ere, die auf dem Gut<br />
arbeiteten. Immer mehr Menschen f<strong>and</strong>en<br />
hier Arbeit und Unterkunft. Für die
Zeit nach 1909 zählten amtliche Unterlagen<br />
zwischen 80 und 100 Menschen.<br />
Zwischen 1845 und 1909 verfügte der<br />
Hof über 150 Milchkühe und 90 Stück<br />
Jungvieh, 30 Pferde, sowie 12 Reit- und<br />
Zuchtpferde. Außerdem hielten die<br />
Schröders noch 100 Stück Schweine<br />
und Geflügel.<br />
Der Hof belieferte die nahe Stadt mit<br />
Korn, Eiern, Milch, Butter und Käse.<br />
Der Milchtransport zu den Händlern<br />
in Hamburg und Barmbek war bereits<br />
gut organisisiert, obwohl nur Pferdefuhrwerke<br />
zur Verfügung st<strong>and</strong>en. Der<br />
Milchkutscher des Gutes fuhr zweimal<br />
täglich mit 70 Kannen Milch oder 1 400<br />
Litern in die Stadt. Seine erste Tour begann<br />
er um 2 Uhr 30. Er kehrte gegen<br />
8 Uhr zum Gut zurück. Um 14 Uhr 30<br />
brach er zur zweiten Tour auf und war<br />
normalerweise gegen 20 Uhr zurück.<br />
Damals wurde die Milch noch nicht sterilisiert.<br />
Außerdem legten die Händler<br />
Wert darauf, daß sie nicht gekühlt wurde.<br />
So ließ sich Rahm leichter abschöpfen.<br />
Aus heutiger Sicht waren das unhygienische<br />
Verhältnisse. Hinzu kam,<br />
daß viele Milchträger die Deckel ihrer<br />
Holzkannen nicht schlossen. Die Milch<br />
kam also nicht selten schmutzig beim<br />
Endverbraucher an.<br />
Die Berne blieb bis 1906 im Besitz der<br />
Familie Schröder, dann verkauften sie<br />
an Johann Conrad Uhl, einen Commerzienrat<br />
aus Würzburg, der das Gut jedoch<br />
im gleichen Jahr an die Kaufleute J. D.<br />
Andreas Sager, Franz D. F. J. Leptien und<br />
H. Nicolaus Wohlers aus Neumünster<br />
weiterverkaufte. Bereits diese Eigentümer<br />
planten, auf den Ländereien des<br />
Guts eine Siedlung zu errichten. Denn<br />
seit 1910 gab es Planungen, die <strong>Walddörfer</strong><br />
durch eine eigene Strecke an die<br />
Hamburger Hoch- und Untergrundbahnen<br />
anzuschließen. 1914 kaufte das<br />
Grundstückskonsortium A. E. W. Burchard<br />
Nachfolger und M. O. E. Möller das<br />
Gut. Auch sie wollten es für den Wohnungsbau<br />
erschließen. Der 1. Weltkrieg<br />
beendete diese Aktivitäten, und auch<br />
die <strong>Walddörfer</strong>bahn wurde erst nach<br />
dem Krieg gebaut.<br />
Zwischen den Kriegen: Das Schloß ist<br />
Sommersitz<br />
Nach dem 1. Weltkrieg, im Jahre 1919,<br />
kaufte der Kaufmann Cornelius Heinrich<br />
de Boer das Herrenhaus, den Park<br />
und die südlich davon gelegenen Ländereien.<br />
De Boer hatte holländische<br />
Wurzeln, kam selbst aber aus Ostfries-<br />
Charles Freiherr von Schröder war bis 1909 Besitzer der Berne. Bild: Wohnungsbaugenossenschaft<br />
Gartenstadt/Sammlung Karsten.<br />
l<strong>and</strong>. Er leitete einen Madgeburger Industriebetrieb<br />
und war Miteigentümer<br />
der in der Mönckebergstraße ansässigen<br />
Firma Liesegang & Kosch. Zur gleichen<br />
Zeit kaufte die am 22. April 1919<br />
gegründete Genossenschaft Gartenstadt<br />
e. G. eine Fläche von 119 Hektar<br />
für den Bau einer Siedlung.<br />
Während nun in der Nachbarschaft der<br />
Bau der heutigen Berner Siedlung begann,<br />
gestaltete Cornelius de Boer das<br />
Gutshaus und ließ die dazu gehörenden<br />
Gebäude mit großem Aufw<strong>and</strong> restaurieren<br />
und neu einrichten. Während die<br />
Vorbesitzer das Anwesen tatsächlich<br />
für die L<strong>and</strong>wirtschaft genutzt hatten,<br />
Aus der Lokalgeschichte 39
In den Zwanziger Jahren diente das Schloß der Familie de Boer als Sommersitz. Bild: Wohnungsbaugenossenschaft Gartenstadt/Sammlung Karsten.<br />
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40 Aus der Lokalgeschichte<br />
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Die Parkanlagen um das Schloß entst<strong>and</strong>en im 19. Jahrhundert in ihrer heutigen Form.<br />
errichtete de Boer hier sein Sommerhaus.<br />
Die Inneneinrichtungen, etwa<br />
der vertäfelte Kaminraum oder die Bibliothek<br />
sind heute noch erhalten. Weil<br />
der Kaufmann auch HobbyAstronom<br />
war, ließ er auf dem Dach einen kleinen<br />
Turm für seine Teleskope errichten.<br />
Wie zu Zeiten der Familie Schröder trafen<br />
sich auf dem Gut angesehene Persönlichkeiten<br />
aus Wirtschaft, Kunst<br />
und Gesellschaft. Außerdem halfen die<br />
de Boers den Genossenschaftlern während<br />
der schwierigen Jahre der Inflation<br />
mit warmem Essen und <strong>and</strong>eren Dingen.<br />
Allerdings war das Leben der de Boers<br />
in Berne nicht lange glücklich. De Boers<br />
Frau trennte sich von ihrem Gatten und<br />
ging mit einem <strong>and</strong>eren Mann eine Verbindung<br />
ein. Die drei Kinder blieben in<br />
Berne; eine Gouvernante betreute sie.<br />
1923 ging sie mit den drei deBoerKindern<br />
und zwei Gastkindern aus dem<br />
Ruhrgebiet Pilze sammeln. Unter den<br />
Pilzen waren auch Knollenblätterpilze,<br />
die aus Unkenntnis mit den eßbaren<br />
Pilzen zubereitet wurden.<br />
Nun sind Knollenblätterpilze sehr giftig.<br />
Abhängig von der Dosis kann ihr<br />
Gift kann innerhalb von Stunden einen<br />
Aus der Lokalgeschichte 41
Der Erhalt des Berner Schlosses war in den Neunziger Jahren stark umstritten; der heutige „Kulturkreis Berner Schloß“ hieß damals „Rettet das Berner<br />
Schloß“ und sorgte dafür, daß das Wahrzeichen Bernes den Bürgern erhalten blieb.<br />
Menschen töten. Die Gouvernante und<br />
die fünf Kinder aßen von dem Pilzgericht<br />
und starben trotz ärztlicher Hilfe.<br />
De Boer ließ im Gutspark eine kleine<br />
Kapelle bauen. Die enthielt eine Gruft,<br />
in der er seine Kinder beisetzen ließ.<br />
Die Kapelle selbst bot Platz für 40 Besucher<br />
und war mit einer Orgel sowie<br />
Glasfenstern ausgestattet. Bis 1939,<br />
als die Berner Kirche gebaut wurde,<br />
hielten Pastoren aus Rahlstedt hier<br />
Gottesdienste, Trauungen und Beerdigungen<br />
ab. Allerdings fiel die Kapelle<br />
dem 2. Weltkrieg zum Opfer – sie wurde<br />
1942 durch Fliegerbomben beschädigt<br />
und verfiel. Die Särge der de-Boer-<br />
Kinder überführte man schließlich auf<br />
den Ohlsdorfer Friedhof, und die Ruine<br />
wurde mit einem Wohnhaus überbaut.<br />
Nach dem Tod seiner Kinder kam Cornelius<br />
de Boer nur noch selten nach<br />
Berne. Er bemühte sich, das Gelände<br />
südlich der Berner Allee durch eine<br />
weitere Siedlung zu erschließen, aber<br />
die Hamburger Behörden lehnten seine<br />
Vorschläge ab. Außerdem liefen die<br />
Geschäfte seiner Firma schlecht. Hinzu<br />
kamen Spekulationsverluste, die<br />
schließlich zur Zahlungsunfähigkeit<br />
42 Aus der Lokalgeschichte<br />
führten. 1928 verkaufte De Boer Schloß<br />
und Park an Karl Harbeck, den Teilhaber<br />
von Hanning & Harbeck am Jungfernstieg.<br />
Das Schloß in staatlichen Händen<br />
Harbeck bemühte sich, die Siedlungspläne<br />
De Boers wiederzubeleben. Er<br />
gründete die Wohnungsbaugesell-<br />
Heute gehört das Berner Schloß der Wohnungsbaugenossenschaft Gartenstadt.
Einer der Teiche im Berner Schloßpark.<br />
schaft „Bernerau“ und ließ das Hamburger<br />
Architekturbüro Klophaus, Schoch,<br />
zu Putlitz eine Siedlung planen, zu der<br />
auch eine Hochbahnstation auf halber<br />
Strecke zwischen Farmsen und Berne<br />
gehören sollte. Allerdings konnte er<br />
diese Pläne nicht verwirklichen. 1938<br />
kam das Anwesen in den Besitz des<br />
Hamburger Staates.<br />
Zwischen 1934 und 1945 war hier die<br />
SS-Motorradschule untergebracht.<br />
Nach dem Krieg diente das Berner<br />
Schloß erst als Lazarett, dann als Erholungsheim<br />
für Tuberkulosekranke.<br />
Später machte die Stadt daraus ein<br />
Wohnheim für Kriegsblinde. Weitere<br />
Nutzungen als soziale Einrichtung folgten.<br />
Ab 1948 brachte die Stadt hier Jugendliche<br />
unter, die obdachlos oder<br />
ohne Familie waren. 1951 wurde daraus<br />
ein Wohnheim für ledige junge Männer,<br />
und ab 1968 diente das Schloß als Kindertagestätte.<br />
Für die Erhaltung der Bausubstanz wur-<br />
de wenig getan, und gegen Ende der<br />
Neunziger Jahre st<strong>and</strong> das Gebäude<br />
leer, während die Stadt einen Käufer<br />
suchte. Viele Berner befürchteten, daß<br />
ein Verkauf dazu führen würde, daß<br />
der Park nicht mehr öffentlich zugänglich<br />
wäre. Außerdem wollte man das<br />
Schloß als Teil Bernes erhalten. Private<br />
Investoren hätten daraus wahrscheinlich<br />
ein Tagungshotel oder das Konferenzzentrum<br />
eines Großunternehmens<br />
gemacht.<br />
Aus der Lokalgeschichte 43
Das Volkshaus Berne wurde als Teil der Genossenschaftssiedlung errichtet.<br />
Also gründete sich der Verein „Rettet<br />
das Berner Schloß“, der sich für die Erhaltung<br />
des Anwesens einsetzte und es<br />
für die Öffentlichtkeit erhalten wollte.<br />
Gegen die Verkaufsbestrebungen der<br />
Stadt wurde ein Bürgerbegehren initiiert,<br />
das auch die Gartenstadt eG unterstützte.<br />
Restaurierung und Neubeginn<br />
2001 kaufte die Genossenschaft das<br />
Schloß und den Park von der Stadt.<br />
Die Genossenschaft Gartenstadt renovierte<br />
das Gebäude in Zusammenarbeit<br />
mit dem Denkmalschutz. Das Konzept<br />
sah eine Mehrfachnutzung vor – einige<br />
Räume sollten der Öffentlichkeit zugänglich<br />
sein, während die Gartenstadt<br />
<strong>and</strong>ere selbst nutzen wollte. Nach der<br />
Renovierung zog die Gartenstadt eG<br />
mit ihrer Geschäftsstelle ins Obergeschoß.<br />
Die Repräsentationsräume im<br />
Untergeschoß können für Kulturveranstaltungen,<br />
Familienfeiern und Tagungen<br />
gemietet werden. Außerdem nutzt<br />
die AWO einige Räume für eine Kinderbetreuungsstelle.<br />
Der in Ost-West-Richtung liegende Sa-<br />
44 Aus der Lokalgeschichte<br />
lon bietet Platz für bis zu 90 Personen.<br />
Er ist mit einer verzierten Stuckdecke<br />
versehen. Die großen, halbrunden Fenster<br />
öffnen sich zum Park hin und sind<br />
mit Buntglasfenstern versehen. Auch<br />
im Musikzimmer findet sich eine Stuckdecke.<br />
Im so genannten Rittersaal hält<br />
das St<strong>and</strong>esamt W<strong>and</strong>sbek alle 14 Tage<br />
Trauungen ab.<br />
Aus dem Verein „Rettet das Berner<br />
Schloß“ entst<strong>and</strong> der „Kulturkreis<br />
Berner Schloß“, der heute Konzerte,<br />
Theateraufführungen und Kleinkunst<br />
auf das ehemalige Gut holt.<br />
Eines der in den 20er Jahren errichteten Berner Genossenschaftshäuser. Heute genießt die Genossenschaftssiedlung<br />
Milieuschutz.
Gemeinschaft erleben<br />
Der Freundeskreis veranstaltet jeden Monat ein Seniorenfrühstück für Mitglieder und Gäste.<br />
20 Jahre Freundeskreis Seniorenhilfe<br />
Berne e. V.<br />
Die Älteren unterstützen und ihnen eine<br />
Gemeinschaft bieten – das hat sich der<br />
Berner Freundeskreis Seniorenhilfe auf<br />
die Fahnen geschrieben. Seit 20 Jahren<br />
organisieren seine Mitglieder Freizeitaktivitäten,<br />
aber auch Kurse und Informationsveranstaltungen.<br />
Im Alter aktiv zu sein und zusammen<br />
mit <strong>and</strong>eren etwas zu unternehmen –<br />
das ist nicht immer leicht. Vielleicht<br />
macht die Gesundheit nicht mehr so<br />
recht mit, oder der Kreis von Verw<strong>and</strong>ten<br />
und Freunden hat sich stark ausgedünnt.<br />
Um dem abzuhelfen, f<strong>and</strong> sich<br />
vor zwanzig Jahren, am 13. April 1988,<br />
ein Kreis engagierter Berner Bürgerinnen<br />
und Bürger zusammen und gründete<br />
den Freundeskreis Seniorenhilfe e. V.<br />
Berne. Damals ging es zunächst darum,<br />
die Seniorenwohnanlage <strong>Walddörfer</strong><br />
der Hamburger Wohnungsbaugenossenschaften<br />
in Berne zu unterstützen.<br />
Schwerpunkt der Aktivitäten waren Besuchspatenschaften<br />
für Bewohner der<br />
Wohnanlage, die kaum Kontakte hatten<br />
oder das Heim nicht mehr allein verlassen<br />
konnten.<br />
Aus bescheidenen Anfängen wurde ein<br />
breiter Fächer an Aktivitäten und Projekten.<br />
Der Verein hatte zunächst sein Büro<br />
im Berner Gemeinschaftshaus. Dann,<br />
vor zehn Jahren, errichtete die Wohnungsbaugenossenschaft<br />
Gartenstadt<br />
Hamburg e. G. die Wohnanlagen im<br />
Kriegkamp. Sie bot dem Freundeskreis<br />
Räume für ein Büro und für Veranstaltungen<br />
zu einer günstigen Miete an.<br />
Neben den Besuchspatenschaften<br />
existierte von<br />
Anfang an der<br />
Plattdütsch Kring.<br />
Das Spektrum<br />
von Angeboten<br />
erweiterte sich.<br />
Der Freundeskreis<br />
veranstaltete<br />
mehrmals im Jahr<br />
Flohmärkte, organisierteAusflüge,<br />
Sprachkurse,<br />
Seniorenschwimmen<br />
und vieles<br />
mehr. Ein Kleinbus wurde beschafft, um<br />
gemeinsam Touren ins Hamburger Uml<strong>and</strong><br />
unternehmen zu können. Im Laufe<br />
der Jahre brachte er Senioren zu W<strong>and</strong>erungen<br />
in die Umgebung von Hamburg,<br />
zu kranken Verw<strong>and</strong>ten oder zum<br />
Arzt, transportierte Umzugsgut, Flohmarktware<br />
und Lebensmittelspenden.<br />
Anfang des Jahres ermöglichten es<br />
Spenden und Beiträge, einen neuen<br />
Kleinbus mit neun Sitzen zu kaufen,<br />
dessen Innenraum den Bedürfnissen<br />
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Generation 60plus 45
Lotte Schulenburg (vorne) und Christof Nagel beim Seniorenfrühstück des<br />
FKSH Berne.<br />
Heute hat der Freundeskreis um die<br />
200 Mitglieder; davon sind 60 in der<br />
Vereinsarbeit aktiv. Zu den Angeboten<br />
gehören Computerkurse, die auch<br />
erste Erfahrungen im Internet ermöglichen.<br />
Zehn Frauen und Männer betreuen<br />
Heimbewohnerinnen im Rahmen<br />
von Besuchspatenschaften. Eine<br />
Film- und Videogruppe produziert und<br />
präsentiert Filme. Es gibt ein monatliches<br />
Seniorenfrühstück, jeden zweiten<br />
Montag eine Cafeteria und regelmäßige<br />
Ausflüge der beiden W<strong>and</strong>ergruppen.<br />
Außerdem lädt der Freundeskreise jeden<br />
zweiten Dienstag Heimbewohner<br />
zu einem Ausflug mit anschließendem<br />
Kaffeetrinken ein. Dazu nutzen die Organisatoren<br />
den Kleinbus, aber auch<br />
Privatwagen. Den Kuchen backen Bäkkerinnen<br />
aus dem Freundeskreis. Einmal<br />
im Jahr organisiert der Verein einen<br />
Ausflug mit einem großen Reisebus.<br />
Allerdings geht die Teilnahme aus den<br />
Heimen zurück. „Heute gehen viele<br />
Menschen erst ins Heim, wenn sie sehr<br />
hinfällig sind und betreut werden müs-<br />
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46 Generation 60plus<br />
sen“, sagt Ingeborg Henker-Kelsch, die<br />
1. Vorsitzende des Freundeskreises.<br />
Sie können dann kaum noch an Ausflügen<br />
teilnehmen. Für sie sind Angebote<br />
wie die Besuchspatenschaften wichtig.<br />
Sehr beliebt ist die Musikgruppe<br />
des Freundeskreises, die zwei bis drei<br />
Mal im Jahr in der Seniorenwohnanlage<br />
<strong>Walddörfer</strong> auftritt. Außerdem findet<br />
jedes Jahr während des Weihnachtsbasars<br />
eine Tombola für die Heimbewohner<br />
statt. Die rund 500 Gewinne sind<br />
Spenden von Geschäftsleuten aus Berne<br />
und Umgebung. Für alleinstehende<br />
Seniorinnen und Senioren findet<br />
einmal pro Woche ein Mittagessen im<br />
Speisesaal der Wohnanlage statt.<br />
Zudem stehen immer wieder themenbezogene<br />
Informationsveranstaltungen<br />
auf dem Programm, etwa Sicherheit für<br />
Senioren, Informationen zur Pflegeversicherung,<br />
eine Praxisanleitung für die<br />
Seniorenpflege oder über den Umzug<br />
ins Heim. Veranstaltungen stehen allen<br />
Interessierten offen. Auch das Seniorenfrühstück<br />
ist kostenlos; allerdings<br />
Ortwin Runde im Gespräch mit Ingeborg Henker-Kelsch, der 1. Vorsitzenden<br />
des FKSH. Bild: I. Henker-Kelsch<br />
freut sich der Freundeskreis über eine<br />
Spende.<br />
Die einzige Aktivität, die in Zukunft<br />
eingeschränkt wird, ist der Flohmarkt.<br />
Mitglieder des Freundeskreises organisierten<br />
ihn bis zu drei Mal im Jahr. Aber<br />
mittlerweile ist der Aufw<strong>and</strong> mit Blick<br />
auf ihr gestiegenes Lebensalter, Organisation<br />
und Lagerhaltung nicht mehr<br />
zu leisten.<br />
Die gesamte Vereinsarbeit wird von Ehrenamtlichen<br />
getragen. Die Motivation<br />
der Ehrenamtlichen, die selbst im<br />
Rentenalter stehen, ist hoch: „Es geht<br />
mir darum, Solidarität zu üben und Gemeinschaft<br />
zu erleben, Freundschaften<br />
zu pflegen sowie die eigene Kenntnisse<br />
zu erweitern und weiterzugeben“, sagt<br />
Ingeborg Henker-Kelsch. „Das Gemeinsame<br />
steht im Vordergrund“, ergänzt<br />
Vorst<strong>and</strong>smitglied Dieter Oeser. Andere<br />
möchten einfach ihren Mitmenschen<br />
helfen. Wichtig ist auch der Gedankenaustausch,<br />
denn viele Ältere leben alleine<br />
und haben in der eigenen Wohnung<br />
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demokratischen Idealen – so ließe sich<br />
das Leben der Bernerin Bethy Lübcke<br />
beschreiben. Die lebhafte Seniorin hat<br />
in ihrem Leben viel erlebt. Dies ist ihre<br />
Geschichte.<br />
Bethy Lübcke ist eine der Mitbegründerinnen<br />
des Freundeskreises Seniorenhilfe<br />
e. V. Sie kam als Dreijährige<br />
nach Berne. Ihre Mutter nahm 1919<br />
Bethy Lübcke – sie hat viel erlebt und viel bewegt.<br />
an der Gründungsversammlung der Genossenschaft<br />
Gartenstadt teil. Die Genossenschaft<br />
baute in den zwanziger<br />
Jahren die Berner Siedlung. Der Vater<br />
war neben seiner Mitgliedschaft in der<br />
Genossenschaft Sozialdemokrat und<br />
aktiver Gewerkschafter.<br />
Berne hatte damals ein völlig <strong>and</strong>eres<br />
Gepräge als heute. Die Siedlung war<br />
umgeben von Wald und Feldern. Das<br />
Haus der Lübckes hatte einen großen<br />
Garten, in dem Gemüse und Obstbäume<br />
wuchsen. Was damals eine Notwendigkeit<br />
war, denn viele einfache Leute<br />
bauten ihr Gemüse und ihr Obst selber<br />
48 Generation 60plus<br />
an. „Wenn es das Paradies gegeben<br />
hat“, sagte ihr Vater zu ihr, „dann hat<br />
es hier irgendwo gelegen.“<br />
Die NS-Zeit beendete dieses Leben abrupt.<br />
Ihr Vater hatte für politische Gefangene<br />
und ihre Familien Geld gesammelt<br />
sowie politische Schriften verteilt,<br />
und mußte dafür dreieinhalb Jahre im<br />
damaligen Zuchthaus Fuhlsbüttel einsitzen.<br />
Außerdem wurde der Vater wegen<br />
genossenschaftsschädigenden<br />
Verhaltens ausgeschlossen, obwohl er<br />
die Siedlung mit errichtet hatte. Die Familie<br />
mußte aus Berne nach Barmbek-<br />
Süd ziehen.<br />
Das empf<strong>and</strong> Bethy als eine Vertreibung<br />
aus dem Paradies; die Wohnung<br />
war klein, das Viertel eine Arme-Leute-<br />
Gegend. Für die neunjährige Bethy begann<br />
eine schwierige Zeit. Lehrer und<br />
Schulleiter waren überzeugte Nazis,<br />
und wenn ihre Mitschülerinnen von ihren<br />
Vätern erzählten, lief sie weg. Sie<br />
hatte Angst, das Schicksal ihres Vaters<br />
könnte bekannt werden.<br />
Sie setzte sich für Lilian ein, eine jüdi-<br />
sche Mitschülerin, die vom nazistisch<br />
dominierten Lehrerkollegium ausgegrenzt<br />
wurde. Lilian und ihre Familie<br />
schafften es, ins englische Birmingham<br />
zu emigieren. Bethy Lübcke versuchte<br />
nach dem Krieg vergeblich , sie ausfindig<br />
zu machen.<br />
Sie sperrte sich gegen die Mitgliedschaft<br />
in der Hitlerjugend, aber die<br />
Mutter verlangte von ihr, in die HJ zu<br />
gehen. Sie wäre sonst bestraft wor-<br />
den. Die Mutter befürchtete, sie würde<br />
Schwierigkeiten bekommen, wenn die<br />
Tochter der Jugendorganisation fern<br />
bliebe.<br />
Bei den Jungmädels f<strong>and</strong> Bethy Lübkke<br />
dann ganz unpolitisch Freundinnen<br />
und f<strong>and</strong> die Heimatabende interessant,<br />
begeisterte sich für W<strong>and</strong>erungen<br />
und gemeinsames Singen. Sie f<strong>and</strong> es<br />
schön, Teil einer Gemeinschaft zu sein.<br />
Leider waren das genau die Mittel, mit<br />
denen das Regime die Jugend einzufangen<br />
suchte.<br />
Das Weltbild bekam Brüche und Risse,<br />
als die Familie 1943 ausgebombt wur-
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de und der Krieg auf sein katastrophales<br />
Ende zusteuerte. Einschneidend<br />
war auch eine Straßenbahnfahrt durch<br />
das jüdische Ghetto von Łódź im Herbst<br />
1943. Bethy Lübcke war damals zu einem<br />
Ernteeinsatz nach Polen geschickt<br />
worden. Das Ghetto bot ein Bild des<br />
Elends. Soldaten, die ebenfalls in der<br />
Straßenbahn saßen, sagten ihr, der<br />
Führer wüßte darüber Bescheid und<br />
wolle es so. „Deutsche sind die Herrenrasse,<br />
und nichtarische Menschen<br />
sind Untermenschen, die man vernichten<br />
kann“, faßt sie heute zusammen,<br />
was sie von ihnen hörte. Für sie eine<br />
furchtbare Erfahrung, weil sie an ihre<br />
Freundin Lilian denken mußte. „Da kamen<br />
mir zum ersten Mal Zweifel“, sagt<br />
sie heute. Das selbstgefällige Verhalten<br />
von Arbeitsdienst-Führerinnen tat<br />
ein übriges.<br />
Der endgültige Bruch kam 1945, als<br />
sie mit dem Zug nach Hamburg zurückkehrte<br />
und der Zug durch das zerstörte<br />
Rothenburgsort fuhr. Sie erlebte,<br />
wie Soldaten, die ihre Familien suchen<br />
wollten, in Tränen ausbrachen.<br />
Die Eltern waren immer gegenüber der<br />
NS-Ideologie auf Abst<strong>and</strong> geblieben.<br />
Bethy Lübcke war dagegen wie viele<br />
<strong>and</strong>ere vom Regime zunächst eingefangen<br />
worden. Trotzdem gab es immer<br />
<strong>and</strong>ere Impulse und Einflüsse.<br />
Emma, eine Nachbarin im Haus in der<br />
Barmbeker Von-Essen-Straße, fiel<br />
Bethy dadurch auf, daß sie die besten<br />
politischen Witze erzählen konnte.<br />
Emma lebte von einer kleinen Rente,<br />
half aber <strong>and</strong>eren, wo sie konnte. Als<br />
Sozialdemokratin st<strong>and</strong> sie unter Polizeibeobachtung,<br />
ließ sich aber nicht<br />
einschüchtern und versteckte einen politischen<br />
Flüchtling. Unter dem NS-Regime<br />
riskierte sie damit ihr eigenes Leben.<br />
„Emma ist für mich bis heute ein<br />
ganz besonderer Mensch geblieben“,<br />
sagt Bethy Lübcke.<br />
Demokratie als Lebensform<br />
Nach dem Krieg ließ sich Bethy Lübkke<br />
zur Krankenschwester ausbilden<br />
und gleichzeitig zur Medizinisch-Technischen<br />
Assistentin. Sie arbeite 11<br />
Jahre im Krankenhaus St. Georg. Außerdem<br />
engagierte sie sich in der Gewerkschaft,<br />
ließ sich in den Betriebsrat<br />
wählen. Sie bildete sich weiter, ging<br />
auf die Gewerkschaftsschule, dann<br />
auf die Akademie der Arbeit. 1958/59<br />
wurde sie Assistentin beim DGB-Bundesschulleiter,<br />
für eine Frau in der da-<br />
50 Generation 60plus<br />
maligen Zeit eine sehr ungewöhnliche<br />
Position.<br />
Dann wechselte sie zur Hamburger Gewerbeaufsicht,<br />
wo sie zehn Jahre blieb.<br />
Sie bekam dort lehrreiche Einblicke in<br />
die Arbeitswelt, stieß auf Probleme, die<br />
bis heute nicht gelöst sind – etwa die<br />
Frage von gleicher Bezahlung für gleiche<br />
und gleichwertige Arbeit. Als sie<br />
begann, für die ÖTV zu arbeiten, merkte<br />
sie, daß in den bestehenden Tarifverträgen,<br />
die die Gewerkschaft ausgeh<strong>and</strong>elt<br />
hatte, Frauen schlechter<br />
bezahlt wurden und schlechter beh<strong>and</strong>elt<br />
wurden als die Männer. Also setzte<br />
sie sich dafür ein, daß sich das ändert.<br />
Aber es dauerte lange, bis sich der Erfolg<br />
einstellte.<br />
Zwanzig Jahre bei der ÖTV – die besten<br />
Berufsjahre<br />
Richtschnur war immer das soziale<br />
Engagement. In der Abteilung Gesundheitswesen,<br />
deren Leiterin sie<br />
schließlich wurde, ging es darum, den<br />
einzelnen Mitgliedern zu ihrem Recht<br />
zu verhelfen. Sie schulte Vertrauensleute<br />
sowie Personal- und Betriebsräte.<br />
Auch gesundheitspolitische Fragen<br />
und der Arbeitsschutz fielen in ihren<br />
Aufgabenbereich. Heute hält sie die<br />
20 Jahre, die sie bei der ÖTV arbeitete<br />
für ihre besten Berufsjahre. Forderungen,<br />
die sie damals vertreten hat, sind<br />
aktuell geblieben – nicht nur die nach<br />
gleichem Lohn für gleiche und gleichwertige<br />
Arbeit. Die nach mehr Ganztagsplätzen<br />
in Kindergärten und nach<br />
Ganztagsschulen haben sogar an Aktualität<br />
gewonnen.<br />
Allerdings konnten die Gewerkschaften<br />
keinen großen Umbruch herbeiführen.<br />
„Sie konnten das Ausein<strong>and</strong>erklaffen<br />
der Schere zwischen Arm und<br />
Reich nicht verhindern. Dabei ist das<br />
heute weltweit das größte Problem.<br />
Man konnte nur einzelnen helfen und<br />
so etwas bewegen“, sagt Bethy Lübcke<br />
heute. Zum Beispiel die Verkürzung der<br />
Wochenarbeitszeit, die während ihrer<br />
Tätigkeit als Krankenschwester noch<br />
60 Stunden in der Woche betrug. Sie<br />
wurde der Arbeitszeit der übrigen Angestellten<br />
schrittweise angeglichen.<br />
Dasselbe galt für die Verbesserung der<br />
Bezahlung, die immer noch nicht ausreicht.<br />
1971 kam ihr einziger Sohn zur Welt. Sie<br />
zog ihn alleine auf, was eine große Herausforderung<br />
war. Denn damals war es<br />
noch nicht so selbstverständlich, daß<br />
alleinstehende Frauen Kinder erzogen<br />
und gleichzeitig berufstätig waren. Inzwischen<br />
hat der Sohn vier Kinder und<br />
ist selbst gewerkschaftlich aktiv.<br />
Die 68er-Bewegung sieht sie im Rückblick<br />
eher ambivalent. Es gab zwar berechtigte<br />
Kritik an der Gewerkschaftsführung,<br />
aber gerade die in den 70er<br />
Jahren auftretenden K-Gruppen haben<br />
den Gewerkschaften geschadet. Trotzdem<br />
wirkte die 68er-Bewegung positiv:<br />
„Durch sie wurde das übermäßig Angepaßte<br />
und Disziplinierte hinterfragt<br />
und zurückgedrängt“, sagt sie.<br />
Zwei Jahrzehnte ehrenamtliches<br />
Engagement in Berne<br />
Vor nunmehr 20 Jahren half sie beim<br />
Aufbau des Freundeskreises Seniorenhilfe;<br />
lange Zeit war sie 1. Vorsitzende.<br />
Als sie mit dieser Arbeit begann, ging<br />
sie gerade in den Ruhest<strong>and</strong>. „Aber<br />
ich wollte mich nicht zur Ruhe setzen“,<br />
erzählt sie. Damals war die Seniorenwohnanlage<br />
<strong>Walddörfer</strong> gerade fertiggestellt,<br />
und in Bethy Lübckes Bekanntenkreis<br />
entst<strong>and</strong> die Idee, sich um die<br />
neuen Bewohner zu kümmern. Mit Fragebögen<br />
brachte der Freundeskreis in<br />
Erfahrung, wo die Schwerpunkte dieser<br />
Arbeit liegen sollten und orientierte<br />
sich an den Ergebnissen – und damit<br />
an den Bedürfnissen der Bewohner.<br />
Als wichtiges Thema stellte sich der<br />
Umgang mit Dementen heraus. Der<br />
Freundeskreis zog Fachleute heran, um<br />
das dafür nötige Wissen zu erwerben.<br />
Außerdem setzte sich der Verein für die<br />
Gründung von Heimbeiräten ein und<br />
schulte auch deren Mitglieder.<br />
Als in den Neunziger Jahren das damals<br />
im Besitz der Stadt befindliche Berner<br />
Schloß verkauft werden sollte, beteiligte<br />
sich Bethy Lübcke an der Gründung<br />
des Vereins „Rettet das Berner<br />
Schloß“. Der Verein hatte sich zum Ziel<br />
gesetzt, das Schloß (siehe Artikel in<br />
der Rubrik „Aus der Lokalgeschichte)<br />
für die Berner zu erhalten. Obwohl der<br />
Verein nie genug Geld hatte, um das<br />
Schloß selbst zu kaufen, trug er dazu<br />
bei, daß das traditionsreiche Anwesen<br />
erhalten blieb.<br />
Mittlerweile hat sich Bethy Lübcke aus<br />
gesundheitlichen Gründen zurückgezogen.<br />
Sie betreut allerdings weiterhin<br />
Busausflüge für den Freundeskreis, besucht<br />
Bewohner in der Seniorenwohnanlage<br />
und organisiert einen Mittagstisch<br />
für Parkinson-Kranke und ihre<br />
Angehörigen.
Solidarische Gesellschaft als Vision<br />
Die Lebenshilfe wird 50<br />
Interview mit Eva Mohr, seit 1997 Geschäftsführerin<br />
der Hamburger Lebenshilfe-Werk<br />
für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung gGmbH (www.lebenshilfe-werk-ggmbh.de)<br />
Seit wann gibt es die Lebenshilfe in<br />
Hamburg?<br />
Die Lebenshilfe in<br />
Hamburg gibt es seit<br />
1960. Sie wurde unter<br />
dem Namen „Lebenshilfe<br />
für das<br />
geistig behinderte<br />
Kind L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong><br />
Hamburg“ gegründet. Es war eine Zeit,<br />
in der sich Eltern in Vereinen zusammengefunden<br />
und sehr engagiert für<br />
die Durchsetzung der Rechte und für<br />
ein würdevolles Leben ihrer behinderten<br />
Kinder eingesetzt haben.<br />
Der Hamburger Lebenshilfe-Werk e. V.<br />
wurde im Jahr 1966 vom damaligen<br />
Vorsitzenden des L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong>es,<br />
Herrn Dr. Karl Schütze gegründet. Mit<br />
der Schaffung weiterer Einrichtungen<br />
wuchs die wirtschaftliche Verantwortung,<br />
und die Vereinsstrukturen<br />
passten nicht mehr so richtig. Deshalb<br />
Dipl.Betriebswirtin Eva Mohr ist Geschäftsführerin<br />
der Lebenshilfe.<br />
hat der Vereinsvorst<strong>and</strong> 1982 gemeinsam<br />
mit dem L<strong>and</strong>esverb<strong>and</strong> ein gemeinnütziges<br />
Unternehmen ins Leben<br />
gerufen, die heutige Hamburger Lebenshilfe-Werk<br />
für Menschen mit gei-<br />
Nutzerinnen und Nutzer sowie Mitarbeiter der Tagesförderstätte Saseler Weg.<br />
stiger Behinderung gGmbH. Inzwischen<br />
betreibt sie 8 Wohneinrichtungen und<br />
eine Tagesförderstätte in Hamburg sowie<br />
das Karl-Schütze-Heim in Merkendorf/Schleswig-Holstein<br />
mit insgesamt<br />
300 Plätzen und 200 Mitarbeitern für<br />
Menschen mit geistiger Behinderung.<br />
Seit wann gibt es die Lebenshilfe in<br />
Deutschl<strong>and</strong>?<br />
Die Lebenshilfe in Deutschl<strong>and</strong> wurde<br />
im Jahr 1958 – also vor 50 Jahren – als<br />
„Bundesvereinigung Lebenshilfe für<br />
das geistig behinderte Kind“ von 14 Eltern<br />
und Fachleuten in Marburg gegründet.<br />
Inzwischen hat sie sich in „Bundesvereinigung<br />
Lebenshilfe für Menschen<br />
mit geistiger Behinderung e.V.“ umbenannt.<br />
Das Hamburger Lebenshilfe-Werk<br />
ist ebenfalls Mitglied der Bundesvereinigung.<br />
In welchen Stadtteilen liegen die Einrichtungen<br />
des Hamburger Lebenshilfe-Werks?<br />
In den <strong>Walddörfer</strong>n befinden sich unsere<br />
Wohneinrichtung Saseler Weg<br />
und unsere Tagesförderstätte. In ganz<br />
Hamburg betreiben wir darüber hinaus<br />
sieben weitere Wohneinrichtungen für<br />
erwachsene Menschen mit geistiger<br />
Behinderung – in Altona, Bergedorf,<br />
Har burg, Jenfeld, Rothenburgsort und<br />
Wilhelmsburg. Die zentrale Verwaltung<br />
des Hamburger Lebenshilfe-Werks ist<br />
in der Schweriner Straße in Hamburg-<br />
Rahlstedt.<br />
Was ist die Vision der Lebenshilfe?<br />
Wir wollen die Stellung der Menschen<br />
mit geistiger Behinderung in unserer<br />
Gesellschaft stärken. Auch wenn sich<br />
ihre Situation seit Gründung der Lebenshilfe<br />
schon deutlich verbessert<br />
hat, so leben sie dennoch nicht durchgängig<br />
als gleichberechtigte Bürger unter<br />
uns. Der Erfolg der vergangenen Jahre<br />
darf nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass gerade heute unser entschiedenes<br />
Engagement für die berechtigten Interessen<br />
dieser Menschen wichtig bleibt.<br />
Wir müssen unter den heute gegebenen<br />
Bedingungen die Vision einer Gesellschaft<br />
entwickeln, die für alle Menschen<br />
Perspektiven bietet. Eine solche<br />
Gesellschaft kann nur – davon bin ich<br />
zutiefst überzeugt – auf Gerechtigkeit<br />
und Solidarität gegründet sein, sie darf<br />
keinen Menschen ausgrenzen. Das zu<br />
erreichen ist unser Ziel.<br />
Frau Mohr, wir wünschen Ihnen und Ihren<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
alles Gute und viel Erfolg bei der Arbeit.<br />
Wir danken Ihnen für dieses Gespräch.<br />
Hamburger Lebenshilfe-Werk<br />
für Menschen mit geistiger<br />
Behinderung gGmbH<br />
Schweriner Str. 8 · 22143 Hamburg<br />
Telefon: (0 40) 6 75 00 60<br />
Telefax: (0 40) 6 77 39 75<br />
E-Mail:<br />
info@lebenshilfe-werk-ggmbh.de
Die bessere Wahl<br />
Gesunde Bewegung im Freien – ein guter Ausgleich für die Büroarbeit im Sitzen. Eine Gruppe von Kanuw<strong>and</strong>erern an der Mellingburger Schleuse.<br />
Wie ernähre ich mich gesund? Wie<br />
bringe ich richtiges Essen, Arbeit und<br />
Sport in Einklang? Wie ernähre ich<br />
meine Familie rchtig? Welches Getränk<br />
ist gesund, welches nicht? Das sind die<br />
Fragen, die wohl jeden umtreiben, der<br />
sich mit der eigenen und vor allem der<br />
gesunden Ernährung beschäftigt.<br />
Wir sind mobil, flexibel und jederzeit<br />
erreichbar. Oft treffen wir in<br />
schneller Folge Entscheidungen, und<br />
nicht selten müssen wir mehr arbeiten<br />
als unserem Körper bekommt. Aber das<br />
ist eigentlich nichts neues. Auch die<br />
Menschen früherer Zeiten mußten viel<br />
leisten und nicht selten schwer arbeiten.<br />
Aber während sie sich auch körperlich<br />
anstrengen mußten, herrscht in unserer<br />
Zeit die Büroarbeit vor. Kopfarbeit<br />
hat die H<strong>and</strong>arbeit von ihrem Spitzenplatz<br />
verdrängt.<br />
Besser essen<br />
Gleichzeitig hat sich auch das verändert,<br />
was wir essen. Vieles sind Fertiggerichte,<br />
Fast Food, ein Brötchen oder<br />
eine Dönertasche auf die Schnelle. Und<br />
52 Gesundheit<br />
dieser W<strong>and</strong>el geht tiefer. Denn während<br />
unsere Arbeit fast nur noch am<br />
Computer stattfindet, enthält unsere<br />
Nahrung mehr und mehr Dickmacher.<br />
So wog ein „Whopper“ aus dem Hause<br />
„Burger King“ im Jahre 1954 gerade<br />
79 Gramm. Im Jahre 2004 waren es 122<br />
Gramm. Das bedeutet: Der Kalorienzuwachs<br />
pro Portion liegt bei 53,47 %.<br />
Hinzu kommt der steigende Anteil von<br />
Fett und Zucker in der Nahrung. Sie enthält<br />
bei gleicher Menge einen viel höheren<br />
Anteil von Kalorien aus Fett und<br />
Zucker als noch in den Fünfziger Jahren.<br />
Wie das Zentrum für Ernährungsberatung<br />
der Hochschule für Angew<strong>and</strong>te<br />
Wissenschaften in Hamburg schreibt,<br />
ist der Zuckeranteil seit damals um 150<br />
Prozent gestiegen, der des Fetts um 66<br />
Prozent.<br />
Die Deutschen essen nicht unbedingt<br />
mehr als um 1955, sondern sie essen<br />
<strong>and</strong>ers. Der gestiegende Zuckerkonsum<br />
geht nicht nur auf veränderte Zusammensetzungen<br />
zurück. Zucker ist<br />
zwar ein Kohlenhydrat, wird jedoch<br />
bei Überschuss vom Körper in Fett verw<strong>and</strong>elt.<br />
Es steckt auch in vielen Nahrungsmitteln,<br />
die es früher nicht gab –<br />
Frühstücksflocken wie Corn Flakes<br />
beispielsweise.<br />
Möglich gemacht haben diesen W<strong>and</strong>el<br />
die intensive L<strong>and</strong>wirtschaft und die<br />
Massentierhaltung. Durch sie können<br />
die Rohstoffe für unsere Nahrung wesentlich<br />
günstiger hergestellt werden.<br />
Durch XXL-Packungen werden nicht<br />
nur größere Mengen konsumiert. Die<br />
Verbraucher bekommen auch den Eindruck,<br />
sie erhielten mehr für ihr Geld.<br />
Gerade die XXL-Größen von Fast Food,<br />
so die Bundeszentrale für gesundheitliche<br />
Aufklärung, enthalten viel Fett und<br />
Zucker, aber nicht alle Vitamine und<br />
Mineralstoffe, die der Körper braucht.<br />
Auf den Tag gerechnet, kann man also<br />
leicht mit einer einzigen großen Pizza<br />
mehr als seine Tagesration Fett aufnehmen,<br />
aber nicht alle Vitamine und<br />
Mineralstoffe. Besser ist als die Größe<br />
„S“ an Stelle von „XXL“. Ausgleichen<br />
läßt sich das durch frisches Obst und<br />
Gemüse oder Vollkornbrot. Und wer<br />
die Pizza nicht missen mag, sollte sich<br />
eher für die mit Schinken entscheiden,<br />
als für eine Salamipizza. Als Beilage für<br />
den Burger empfiehlt sich Salat statt<br />
Pommes.
Ähnlich sollte man bei der Wahl von Getränken<br />
vorgehen. Die Cola in Maßen<br />
ist völlig in Ordnung – so lange man<br />
seinen Flüssigkeitsbedarf sonst eher<br />
durch Säfte, Fruchtsaftschorlen oder<br />
Mineralwasser deckt.<br />
Augen auf bei den Getränken<br />
Brause, Wein, Tee, Kaffee, Mineralwasser,<br />
Fruchtsaft – Getränk ist Getränk,<br />
könnte man sagen. Aber nicht jedes ist<br />
wirklich gut für den Körper. Denn der<br />
verliert ständig Wasser – insgesamt<br />
etwa zweieinhalb Liter pro Tag. Das wenigste<br />
davon wird durch Nahrung und<br />
Stoffwechselvorgänge wieder ausgeglichen.<br />
Also muß ein Mensch täglich<br />
rund zwei Liter trinken.<br />
Mit dieser Menge bleibt das Blut flüssig<br />
und die Körpertemperatur stabil. Mineralstoffe<br />
können sich lösen, Nährstoffe<br />
die Körperzellen erreichen und auch<br />
die Nieren bleiben funktionsfähig. Wer<br />
zu wenig trinkt, fühlt sich müde und<br />
schlapp, die Konzentration leidet.<br />
Der Durst stellt sich ein, wenn dem<br />
Körper etwa ein großes Wasserglas<br />
Flüssigkeit fehlt. Aber nicht jeder angebliche<br />
Durstlöscher gleicht den Wassermangel<br />
des Körpers aus. Die Tasse<br />
Kaffee am Morgen etwa macht zwar<br />
munter. Aber um den Zucker und das<br />
Koffein zu verarbeiten, braucht der Körper<br />
mehr reines Wasser, als in der Tasse<br />
Kaffee enthalten ist – nämlich etwa<br />
doppelt so viel.<br />
Es gibt ein paar Dinge, die man tun<br />
kann, um genug zu trinken: Zum Beispiel<br />
Morgens vor dem Frühstück ein<br />
Glas lauwarmes Wasser trinken. Oder<br />
sich am Morgen eine Kanne Kräuter-<br />
oder Früchtetee kochen und sie im Laufe<br />
des Tages austrinken. Zum Kaffee<br />
empfiehlt sich ein Glas Wasser, das den<br />
Flüssigkeitsverlust ausgleicht.<br />
Beim Sport ist mehr Aufmerksamkeit<br />
angesagt: Pro Stunde schwitzt ein<br />
Mensch einen Liter Wasser aus. Wer<br />
also regelmäßig ins Fitnessstudio oder<br />
zum Judo-Training geht, sollte die Trinkflasche<br />
immer in Reichweite haben.<br />
„Ein optimales Sportlergetränk sollte<br />
40 bis 60 Gramm schnell verwertbare<br />
Kohlenhydrate sowie 300 bis 1 000 Milligramm<br />
Natrium und weitere Mineralstoffe<br />
pro Liter enthalten“, rät Dr. Alex<strong>and</strong>ra<br />
Schek vom Arbeitskreis Sport<br />
und Ernährung der Deutschen Gesellschaft<br />
für Ernährung.<br />
Das Wasser der Wahl ist natriumreiches<br />
Mineralwasser. Denn Natrium be-<br />
schleunigt die Flüssigkeitsaufnahme<br />
aus dem Magen-Darm-Trakt, hilft also<br />
dem Körper, schnell Flüssigkeit aufzunehmen.<br />
Mineralwasser ist ein geschützter Begriff.<br />
Es kommt aus vor Verunreinigung<br />
geschützten Quellen und darf in seiner<br />
natürlichen Beschaffenheit nicht verändert<br />
werden. Auch Heilwasser kommt<br />
aus geschützten Quellen und besitzt<br />
aufgrund seiner Zusammensetzung besondere<br />
lindernde oder heilende Wirkungen.<br />
Die müssen aber wissenschaftlich<br />
belegt sein. Für Quellwasser gelten<br />
dieselben Hygienevorschriften wie für<br />
Trinkwasser. Tafelwasser kommt dagegen<br />
aus keiner eigenen Quelle – es ist<br />
ein Mix aus Trinkwasser, Meerwasser,<br />
Sole und Mineralstoffen.<br />
Wer es süßer mag, kann auch zu Fruchtschorlen<br />
greifen, die aus Saft und natriumhaltigen<br />
Mineralwasser gemixt<br />
werden. Für den Körper am besten sind<br />
Getränke im Mischungsverhältnis 1:1<br />
oder 1:2.<br />
Kaum geeignet sind dagegen Wellness-<br />
Drinks oder ‚Near Water‘-Mixgetränke.<br />
Sie nehmen zwar positive Wirkungen<br />
für sich in Anspruch, aber sie kosten<br />
den Körper eher Flüssigkeit, als daß sie<br />
ihn mit Nachschub versorgen.<br />
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Gesundheit 53
Historische Karossen, klassische Bikes<br />
Eine der ältesten Raritäten, ein Hudson aus dem Jahre 1912. Bilder (5): Kelch Werbeagentur.<br />
Oldtimer und klassische Motorräder<br />
sind Publikumsmagneten. Nicht nur<br />
ehrwürdige Oldtimer aus den Dreißiger<br />
Jahren oder die legendären Mercedesse<br />
mit den hochklappbaren Flügeltüren<br />
haben treue Fangemeinden.<br />
Auch um die Motorräder aus dem Hause<br />
Harley Davidson scharen sich stolze<br />
Besitzer, Restauratoren, Sammler und<br />
einfache Fans gleichermaßen. Harley-<br />
Fahrer finden sich in eigenen Vereinen<br />
oder „Chapters“ zusammen, die gut<br />
vernetzt sind. Gerade diese Szene hat<br />
in Duvenstedt einen neuen Treffpunkt<br />
bekommen.<br />
Für Freunde alter, gediegener Motorräder<br />
und Automobile entwickelt<br />
sich Duvenstedt mehr und mehr<br />
zu einem interessanten Platz. Seit fast<br />
drei Jahren bringen die Organisatoren<br />
von Duvenstedt Aktiv Freunde der klassischen<br />
Motorradmarke Harley-Davidson<br />
zu einem jährlichen Treffen zusammen.<br />
Und für Oldtimerfreunde stellten<br />
sie ebenfalls ein Treffen auf die Beine.<br />
Das erste Duvenstedter Harleytreffen<br />
f<strong>and</strong> am 1. Oktober 2006 statt und ver-<br />
54 Mobiles Leben<br />
sammelte 450 der klassischen Motorräder<br />
mit ihren Eignern in Duvenstedt.<br />
Duvenstedt Aktiv hatte das Treffen zusammen<br />
mit dem vom Duvenstedter<br />
Harald Luther geleiteten Harley-Chapter<br />
„Metropolitan“ organisiert. Tausende<br />
von Besuchern nahmen die ausgestellten<br />
Maschinen in Augenschein.<br />
Das älteste Motorrad des Treffens war<br />
eine Military-Maschine von 1922 mit<br />
gasbetriebenem Scheinwerfer, die trotz<br />
ihres Alters aussah, als sei sie gerade<br />
erst aus der Fabrik gerollt. Sie erreichte<br />
schon in den Roaring Twenties eine<br />
Geschwindigkeit von 100 Kilometern<br />
pro Stunde. Den Abschluß des Treffens<br />
bildete eine Parade, die von Harald<br />
Meier, einem Urgestein der Hamburger<br />
Harley-Szene angeführt wurde. Mit<br />
zwei Polizeimotorrädern an der Spitze<br />
fuhr der Korso über den Duvenstedter<br />
Damm Richtung Ohlstedt, dann durch<br />
Bergstedt und über Rodenbek, Pfefferkrug<br />
und Lehmsahl-Mellingstedt zurück<br />
nach Duvenstedt.<br />
Der große Erfolg bewog die Veranstalter,<br />
auch 2007 ein Harley-Treffen auszurichten.<br />
Es f<strong>and</strong> am 30 September<br />
statt; dieses Mal war der Hamburger<br />
Harley-Händler Georg Suck mit seinem<br />
„Hamburg-Chapter“ Kooperationspartner.<br />
Auch zu dieser Zusammenkunft<br />
versammelten sich um die 450 Biker<br />
mit ihren Harleys in Duvenstedt. Den<br />
weitesten Weg hatte ein Harley-Fahrer,<br />
der aus dem Harz zum Treffen am<br />
R<strong>and</strong>e der Hansestadt gekommen war.<br />
Auch dieses Treffen endete mit einer<br />
Harley-Parade durch die <strong>Walddörfer</strong>.<br />
Angeführt wurde sie, neben der obligatorischen<br />
Polizeieskorte, von Ewald<br />
Suck und seiner Frau Waltraud auf einem<br />
Harley-Gespann und dem Präsidenten<br />
des Hamburg-Chapters, Dierk<br />
Schultz.<br />
Dieses Jahr, am 28. September, veranstaltete<br />
„Duvenstedt Aktiv“ das dritte<br />
Harley-Treffen. Wie die vergangenen<br />
Treffen war es gut besucht. „Duvenstedt-Aktiv“-Vorst<strong>and</strong>smitglied<br />
Peter<br />
Kelch schätzt die Zahl der Besucher<br />
auf 3 000 bis 4 000. Knapp vierhundert<br />
Harley-Fahrer präsentierten ihre liebevoll<br />
gepflegten Maschinen dem interessierten<br />
Publikum und fachsimpelten<br />
mit <strong>and</strong>eren Motorradfahrern. Wie
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„Wir haben die Entwicklung der privaten Pflegeversicherung in den letzten<br />
Jahren intensiv verfolgt, um jetzt diese Premiumlösung auf den Markt bringen zu<br />
können, die den Ansprüchen und Wünschen unserer Kunden genau entspricht“,<br />
so Martin Eggert, Filialleiter der Filiale Poppenbütteler Weg.<br />
Heutzutage sind in Deutschl<strong>and</strong> mehr als zwei Millionen Menschen pflegebedürftig.<br />
Durch eine zunehmende Lebenserwartung und die Überalterung der<br />
Gesellschaft ist die Tendenz steigend. Das stellt die gesetzliche Pflegerente vor<br />
eine große Herausforderung: Sinkende Beitragseinnahmen bei wachsenden<br />
Pflegekosten schränken die Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Pflegerente Martin Eggert<br />
künftig weiter ein. In der Regel benötigen pflegebedürftige Menschen Hilfe, die<br />
mehr kostet als die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt; immer mehr Menschen sind darum im Pflegefall auf eine<br />
Zuzahlung vom Sozialamt angewiesen, das dann Regress bei den Kindern und Ehepartnern nimmt.
schon im Vorjahr kooperierten die Veranstalter<br />
mit Georg Suck und seinem<br />
Chapter. Der obligatorische Motorrad-<br />
Korso durch die <strong>Walddörfer</strong> beschloß<br />
das Treffen. Peter Kelch erwartet, daß<br />
aus diesen Treffen eine feste Einrichtung<br />
wird. „Die Harley-Fahrer fühlen<br />
sich sehr wohl bei uns“, sagt er<br />
Ein Fest für Oldtimer<br />
Der Erfolg der ersten Harleytreffen bewog<br />
die Verantwortlichen, auch die<br />
Oldtimerszene nach Duvenstedt einzuladen.<br />
So versammelten sich erstmals<br />
am 17. Juni 2007 liebevoll restaurierte<br />
Automobil-Veteranen. Die Besucher<br />
konnten um die 100 Oldtimer auf dem<br />
Duvenstedter Damm bestaunen und<br />
sich bei den Besitzern nach der Geschichte<br />
des jeweiligen Fahrzeuges erkundigen.<br />
Viele Eigner hatten sich entsprechend<br />
der Epoche kostümiert, aus<br />
der ihr Fahrzeug stammte.<br />
Allerdings blieb es nicht bei Pkws und<br />
chromblitzenden Limousinen. Jens-Peter<br />
Schultz aus Itzstedt präsentierte historische<br />
Traktoren und Zugmaschinen<br />
und brachte so die Nutzfahrzeuge früherer<br />
Jahrzehnte in Erinnerung.<br />
Unter den PKWs stach der Jaguar E Typ<br />
S 1,5 von 1968 von Werner Trapp hervor.<br />
Trapp hatte mit diesem Wagen 2006 an<br />
der Rallye Hamburg-Shanghai teilgenommen.<br />
Unter den ausgestellten Fahrzeugen<br />
wurden die schönsten Oldtimer ausgezeichnet.<br />
In der Jury saßen Volker Herzog,<br />
Ehrenmitglied des Deutschen Au-<br />
56 Mobiles Leben<br />
Im Hintergrund ein Ford A Roadster Baujahr 1931.<br />
tomobil-Veteranen-Clubs (DAVC) und<br />
das „Duvenstedt-Aktiv“-Mitglied Uwe<br />
Hennigsen, der selbst Kenner der Materie<br />
ist.<br />
Den ersten Preis bekam ein Ford A von<br />
1931, während ein Jaguar aus dem Jahre<br />
1947 den zweiten Platz belegte. Auf<br />
dem dritten Platz f<strong>and</strong> sich ein 1958<br />
gebauter Mercedes 220 SD wieder,<br />
und den vierten Platz konnte ein Ford<br />
Taunus 12M von 1964 für sich verbuchen.<br />
Fast auf den Tag genau ein Jahr später,<br />
am 15. Juni 2008, f<strong>and</strong> das zweite Oldtimertreffen<br />
statt. Prominentester Gast<br />
war der durch Radio Hamburg bekannte<br />
John Ment mit seinem 66er Ford Mustang.<br />
Auch dieses Mal prämierte eine<br />
Jede Harley ist ein Unikat. Parade durch Duvenstedt.<br />
fachkundige Jury die schönsten Fahrzeuge.<br />
Zur Jury gehörten Vorst<strong>and</strong>smitglieder<br />
des DAVC. Sie vergab drei<br />
für diesen Anlaß angefertigte und gravierte<br />
Pokale. Den goldenen Pokal erhielt<br />
Daniel Kim für seinen exzellent<br />
gepflegten Ford Model T aus dem Jahre<br />
1914. Daniel Kim führte dann auch<br />
die Oldtimerparade durch die <strong>Walddörfer</strong><br />
an, mußte allerdings in Poppenbüttel<br />
anhalten, um die Batterie seiner ‚Tin<br />
Lizzie‘ zu wechseln.<br />
Auch die kleinen Besucher durften auf<br />
die Piste. Die Kindertagesstätte des<br />
Max-Kramp-Hauses hatte einen Bobby-<br />
Car-Parcours aufgebaut, auf dem Kinder<br />
einen Führerschein erwerben konnten.
Harleys, so weit das Auge reicht, und tausende Besucher.
Bauvorhaben <strong>Walddörfer</strong> und <strong>Alstertal</strong><br />
Das <strong>Alstertal</strong> und die <strong>Walddörfer</strong> gehören<br />
zum Bezirk W<strong>and</strong>sbek, der etwa<br />
20 Prozent des Stadtgebiets umfaßt.<br />
Während zum Bezirk selbst auch urbane<br />
Quartiere wie Eilbek oder das<br />
W<strong>and</strong>sbeker Kerngebiet gehören, sind<br />
viele Stadtteile im Norden und Nordwesten,<br />
etwa Volksdorf oder Wohldorf-<br />
Ohlstedt, eher von ihrer dörflichen<br />
Geschichte geprägt. Die Palette der<br />
Bauvorhaben ist breit. Sie reicht vom<br />
Busbahnhof Poppenbüttel über Mehrfamilienhäuser<br />
bis hin zu ganzen Siedlungsteilen.<br />
Bauvorhaben im <strong>Alstertal</strong>:<br />
Im <strong>Alstertal</strong> fiel der Startschuß für den<br />
Stahlbau des neuen Busbahnhofes<br />
Poppenbüttel. Seine Fertigstellung ist<br />
für den Mai 2009 geplant. Der Zentrale<br />
Omnibusbahnhof (ZOB) erhält eine<br />
neue Fußgängerbrücke, die den Fahrgästen<br />
das Umsteigen erleichtern soll.<br />
Außerdem soll die Umgebung des S-<br />
Bahnhofs Poppenbüttel vom Parkverkehr<br />
entlastet werden. Das dafür vorgesehene<br />
P&R-Parkhaus wird über den<br />
Gleisen in die Höhe wachsen. Zur Zeit<br />
finden sich am Poppenbütteler Bahnhof<br />
rund 100 Parkplätze. Durch das<br />
neue Parkhaus soll sich diese Zahl auf<br />
etwa 550 erhöhen.<br />
Am Poppenbütteler Berg haben die Arbeiten<br />
für ein größeres Wohnbauprojekt<br />
mit über 100 Wohneinheiten begonnen.<br />
In unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof<br />
Poppenbüttel und dem erweiterten Einkaufszentrum<br />
entsteht ein großes Bürozentrum.<br />
Die ersten Geschosse des Rohbaues<br />
wurden bereits fertiggestellt.<br />
Hermann Wendt’s<br />
Klempnerei und Installation e.K.<br />
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58 Bauen und Wohnen<br />
In Hummelsbüttel, am Hummelsbütteler<br />
Weg 60, öffnete kürzlich eine kleine<br />
Einkaufspassage ihre Pforten. Ebenfalls<br />
in Hummelbsbüttel wurden im August<br />
die Arbeiten an einer Seniorenwohnanlage<br />
für 55 Bewohner beendet.<br />
Sie liegt an der Kreuzung zwischen<br />
dem Ring 3 und der Glashütter L<strong>and</strong>straße.<br />
Bauvorhaben in den <strong>Walddörfer</strong>n:<br />
In den Walddörfen laufen mehrere Verfahren<br />
für Bebauungspläne; zudem<br />
entstehen an vielen Orten Mehrfamilienhäuser.<br />
Für den Bereich zwischen Lemsahler<br />
L<strong>and</strong>straße 14 und Hinsenfeld in Lemsahl-Mellingstedt<br />
läuft ein B-Plan-Verfahren.<br />
Dort sollen rund 175 Wohneineinheiten<br />
entstehen. Dieses Projekt<br />
gehört zum Sofortprogramm „Wohnbauflächen<br />
für die wachsende Stadt<br />
Hamburg“. Hier steht eine 14 Hektar<br />
große Fläche zur Verfügung, die nördlich<br />
eines bereits erschlossenen Gebiets<br />
mit Einfamilienhäusern liegt.<br />
Geplant sind drei Haustypen, nämlich<br />
Einfamilienhäuser, Doppelhäuser und<br />
barrierefreie Häuser mit Gartenhof. Besonders<br />
letztere sind auf die Zielgruppe<br />
„50plus“ ausgerichtet und an Interessierte,<br />
die in der näheren Umgebung<br />
leben und in ihrem gewohnten Umfeld<br />
bleiben möchten.<br />
Ebenfalls zum Sofortprogramm gehört<br />
das Verfahren für 190 Wohneinheiten<br />
zu beiden Seiten der Hoisbütteler Straße<br />
in Wohldorf-Ohlstedt. Es bereits abgeschlossen.<br />
Allerdings sind für dieses<br />
Areal noch Erschließungsmaßnahmen<br />
erforderlich, bevor mit den eigentlichen<br />
Bauarbeiten<br />
begonnen wer-<br />
den kann. Der<br />
Bebauungsplan<br />
wurde am 7. Februar<br />
2008 von<br />
der Bürgerschaft<br />
beschlossen.<br />
Ein größer Teil<br />
der Freiflächen<br />
soll durch Naturschutzmaßnahmen<br />
aufgewertet<br />
werden.<br />
Auch für die Neubausiedlung<br />
am<br />
Bredenbekkamp in Ohlstedt stehen<br />
noch Erschließungsarbeiten aus. Die<br />
Siedlung ist für rund 45 Wohneinheiten<br />
konzipiert.<br />
Von den zur Sanierung anstehenden<br />
L<strong>and</strong>arbeiterhäusern am Brügkamp in<br />
Wohldorf ist das erste fertiggestellt.<br />
Die restlichen neun Häuser sollen folgen.<br />
Bergstedt verzeichnet zwei Projekte.<br />
Südlich der Twietenkoppel sind rund<br />
200 neue Wohneinheiten im Bau. Für<br />
das Areal Bergstedt 24 östlich des<br />
Wohldorfer Damms und nördlich der<br />
Bergstedter Kirchenstraße, läuft noch<br />
das B-Plan-Verfahren.<br />
Östlich der Meiendorfer Straße/B75 ist<br />
die Neubausiedlung „Meienrund“ mit<br />
etwa 60 Wohneinheiten im Bau.<br />
Mitten in Volksdorf, im Dorfwinkel 1a,<br />
sind 6 zweigeschossige Wohnungen im<br />
Bau. Zum Komplex gehört eine Tiefgarage<br />
mit acht Stellplätzen.<br />
Geplante Mehrfamilienhäuser für den<br />
Bereich <strong>Walddörfer</strong>:<br />
Für das in Volksdorf gelegene Areal im<br />
Dorfwinkel 5 liegt ein Bauantrag vor.<br />
Hier sollen wiederum sieben zweigschossige<br />
Wohnungen und eine Tiefgarage<br />
mit sieben Stellplätzen entstehen.<br />
Eine Baugenehmigung wurde für<br />
den ebenfalls in Volksdorf gelegenen<br />
Komplex von 38 Wohnungen an der<br />
Farmsener L<strong>and</strong>straße 64 – 70 erteilt.<br />
Die Wohneinheiten sollen jeweils über<br />
drei Geschosse gehen; außerdem gehört<br />
eine Tiefgarage mit 49 Plätzen<br />
dazu.<br />
Für den Heidewinkel 12 – 14 ist die<br />
ebenfalls die Baugenehmigung erteilt<br />
worden, der Baubeginn steht noch aus.<br />
In dem Bereich werden 21 Wohnungen<br />
in zweigeschossiger Bauweise entstehen.<br />
Hinzu kommt eine Tiefgarage mit<br />
20 Stellplätzen.<br />
Dasselbe gilt für den Huulkamp 14.<br />
Hier sind 14 zweigeschossige Wohnungen<br />
vorgesehen; in der Tiefgarage werden<br />
14 Stellplätze bereitstehen. Auch<br />
für einen Komplex von acht Wohnungen<br />
am Rögenoort 1, Ecke Alsterallee<br />
19 ist die Genehmiung erteilt. Es h<strong>and</strong>elt<br />
sich auch hier um zweigeschossige<br />
Wohnungen. Zu jeder Wohnung wird<br />
ein Stellplatz in der Tiefgarage gehören.
Moderner Kirchenbau im Norden Hamburgs: Blick auf die Vicelin-Kirche am Saseler Markt.<br />
Bauen und Wohnen 59
Adressen<br />
Kindergärten<br />
Die Waldameisen<br />
Kupferredder 2<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.:(0 40) 64 53 34 55<br />
www.waldameisen.de<br />
Ev.-luth. Kirchengemeinde Krabbelgruppe/<br />
Eltern-Kind-Gruppe<br />
Duvenstedter Markt 4<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 07 03 07<br />
www.kirche-duvenstedt.de<br />
Kindergarten Duvenstedt Uschi Iden<br />
Lohe 40<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.:(0 40) 6 07 41 22<br />
Kinderkreisel e. V. am Duvenstedter Berg<br />
Duvenstedter Berg 58<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.:(0 40) 60 75 18 74<br />
www.kinderkreisel.de<br />
KITA HIMMELBLAU<br />
Duvenstedter Markt 8a<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.:(0 40) 6 07 29 51<br />
www.kitahimmelblau.de<br />
Kita Himmelblau<br />
Steinreye 23<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.:(0 40) 6 04 70 22<br />
Kindergarten Sasel Haus<br />
Saseler Parkweg 3<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.:(0 40) 60 17 16 20<br />
Kindergarten Tigerente<br />
Saselbekstraße 83<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.:(0 40) 6 01 13 82<br />
Fax: (0 40) 63 64 92 57<br />
E-mail: hallo@kindergartentigerente.de<br />
Kita Saseler Park<br />
Stadtbahnstraße 8<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 01 88 00<br />
Fax: (0 40) 6 01 31 88<br />
60 Service<br />
Kindergarten der Lukaskirche<br />
Auf der Heide 15a<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 01 60 99<br />
Fax: (0 40) 60 01 30 29<br />
Kindergarten der Vicelinkirche<br />
Saseler Markt 7<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 87 08 56 28<br />
Fax: (0 40) 87 08 56 27<br />
Kindertagesheim Ahrensburger Weg<br />
Ahrensburger Weg 20<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 03 45 76<br />
Schulen<br />
Schule Alsterredder<br />
Alsterredder 28<br />
22395 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 63 64 64 30<br />
Fax: (0 40) 6 36 46 43 22<br />
http://www.schule-alsterredder.hamburg.de<br />
Schule Duvenstedter Markt<br />
Duvenstedter Markt 12<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 8 97 27 81-0<br />
Schule An den Teichwiesen<br />
Saseler Weg 30<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 44 13 10<br />
Fax: (0 40) 64 41 31 50<br />
www.teichwiesenschule.de<br />
Schule Hinsbleek<br />
Integrative Grundschule mit Vorschulklasse<br />
Hinsbleek 14<br />
22391 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 06 74 60<br />
Grundschule Ahrensburger Weg<br />
Ahrensburger Weg 30<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 09 00 30<br />
Grundschule Buckhorn<br />
Volksdorfer Damm 74<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 03 96 66
Einmündung des Dweerblöcken am Saseler Markt.<br />
Grundschule Eulenkrugstraße<br />
Eulenkrugstraße 166<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40)6 03 12 15<br />
Realschule Ohlstedt<br />
Kupferredder 12<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 05 80 20<br />
www.ghrschule-am-wald.de<br />
Grund-, Haupt- und Realschule Redder 4<br />
Redder 4<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 36 46 13<br />
Fax: (0 40) 63 64 61 52<br />
http://www.hh.schule.de/redder/<br />
Peter-Petersen-Schule<br />
Integrierte Gesamtschule<br />
Am Pfeilshof 20<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.:(0 40) 6 49 09 40<br />
Fax: (0 40) 64 90 94 10<br />
Gesamtschule <strong>Walddörfer</strong><br />
Ahrensburger Weg 30<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 09 31 50<br />
Gymnasium Buckhorn<br />
Im Regenstall 25<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 09 19 50<br />
Fax: (0 40) 6 09 19 50 38<br />
www.hh.schule.de/gybu<br />
Gymnasium Oberalster<br />
Alsterredder 26<br />
22395 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 60 00 03 30<br />
Fax: (0 40) 60 00 03 10<br />
http://www.gymnasium-oberalster.de<br />
Gymnasium Ohlstedt<br />
Sthamerstraße 55<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 05 80 30<br />
www.gymnasiumohlstedt.de<br />
Gymnasium <strong>Walddörfer</strong><br />
Im Allhorn 45 – 49<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 03 14 80<br />
Service 61
Der Gedenkstein für die Widerst<strong>and</strong>sgruppe Weiße Rose im Herzen<br />
Volksdorfs.<br />
Krankenhäuser<br />
Kinderkrankenhaus Wilhelmstift<br />
Liliencronstraße 130<br />
22149 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 67 37 70<br />
Klinikum Nord/Heidberg<br />
Tangstedter L<strong>and</strong>straße 400<br />
22417 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 5 27 10<br />
Feuerwehren<br />
Freiwillige Feuerwehr Duvenstedt<br />
Poppenbütteler Chaussee 17<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 07 20 12<br />
www.ff-duvenstedt.de<br />
Freiwillige Feuerwehr Hummelsbüttel<br />
Stiegstück 2<br />
22339 Hamburg<br />
www.ff-hummelsbuettel.de<br />
62 Service<br />
Jugendfeuerwehr Hummelsbüttel<br />
Stiegstück 2<br />
22339 Hamburg<br />
www.jf-hummelsbuettel.de<br />
Freiwillige Feuerwehr Lemsahl-Mellingstedt<br />
Bilenbarg 3<br />
22397 Hamburg<br />
www.ff-lemsahl-mellingstedt.de<br />
Freiwillige Feuerwehr Poppenbüttel<br />
Rehmbrook 4<br />
22399 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 02 29 75<br />
Fax: (0 40) 6 02 29 75<br />
www.ff-poppenbuettel.de<br />
Freiwillige Feuerwehr Sasel<br />
Saseler Parkweg 1<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 01 36 78<br />
Fax: (0 40) 6 01 36 78<br />
www.ff-sasel.de<br />
Freiwillige Feuerwehr Volksdorf<br />
Vörn Barkholt 9<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 03 72 58<br />
Jugendfeuerwehr Wellingsbüttel<br />
Schulteßdamm 18<br />
22391 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 5 36 15 41<br />
Fax: (0 40) 5 36 22 70<br />
Staatliche/kommunale Stellen<br />
Ortsamt <strong>Walddörfer</strong><br />
Im Alten Dorfe 28 – 30<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 4 28 81-56 16 oder 4 28 81-56 46<br />
Fax: (0 40) 4 28 81-56 39<br />
Polizeirevierwache 35<br />
Außenstelle Volksdorf<br />
Im Alten Dorfe 61<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 06 03 50<br />
Försterei Volksdorf<br />
Farmsener L<strong>and</strong>straße 100<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 03 53 80<br />
www.forst-hamburg.de/volksdorf.htm<br />
Haus der Jugend Volksdorf<br />
Ahrensburger Weg 14<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 03 56 80
Auskünfte<br />
HVV-Fahrplanauskunft<br />
Tel.: 1 94 49<br />
Fundbüro<br />
Tel.: 4 28 11 35 01<br />
Kundenzentrum <strong>Alstertal</strong><br />
Wentzelplatz 7<br />
22391 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 4 28 81 53 53<br />
Kirchen<br />
Ev.-luth. Kirchengemeinde Lemsahl-Mellingstedt<br />
Kirchenbüro:<br />
Madacker5<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 08 07 81<br />
Pfarramt: Katja und Jochen Hose, Pastoren<br />
Tel.: (0 40) 6 08 07 81<br />
Kindergarten-Leiterin: Renate Constien<br />
Tel.: (0 40) 6 08 01 14<br />
www.Kirche-Lemsahl-Mellingstedt.de<br />
Kirche am Rockenhof<br />
Rockenhof 5<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 03 11 96<br />
Vicelinkirche Ev.-Luth. Kirchengemeinde Sasel<br />
Saseler Markt 8<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 60 01 19 14<br />
Fax: (0 40) 60 01 19 26<br />
www.kirche-sasel.de<br />
vicelin-buero@kirche-sasel.de<br />
Katholische Kirchengemeinde St.Bernard im <strong>Alstertal</strong><br />
Langenstücken 40<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 01 92 94<br />
Fax: (0 40) 6 01 92 97<br />
www.st-bernard-hamburg.de<br />
Freie evangelische Gemeinde Hamburg-Sasel<br />
Renettenweg 11 – 13<br />
22393 Hamburg<br />
Neuapostolische Kirche<br />
Dweerblöcken 8<br />
22393 Hamburg<br />
Die Volksdorfer Teichwiesen sind ein Naturschutzgebiet mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt.<br />
Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden K. d. ö. R.<br />
Christengemeinde ARCHE ALSTERTAL<br />
Saseler Chaussee 76a<br />
22391 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 40 40 41<br />
Fax: (0 40) 6 40 40 76<br />
www.arche-alstertal.de<br />
christengemeinde@arche-alstertal.de<br />
Service 63
Vereine<br />
Alstereck Verein für Wassersport e.V.<br />
Postfach 63 05 13<br />
22315 Hamburg<br />
Bootshaus:<br />
Brombeerweg 74<br />
22339 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 59 76 39<br />
Alsterverein e. V.<br />
Vereinigung für Heimatkunde und<br />
Heimatpflege<br />
Wellingsbüttler Weg 75 A<br />
22391 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 5 36 66 79<br />
Begegnungsstätte Bergstedt e. V.<br />
Bergstedter Chaussee 203<br />
22395 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 04 02 49<br />
Fax: (0 40) 6 04 02 44<br />
www.begegnungsstaette-bergstedt.de<br />
info@begegnungsstaette-bergstedt.de<br />
BÜRGER HELFEN BÜRGERN e. V.<br />
Wölckenstraße 11<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 00 35 53<br />
www.buerger-helfen-buergern.com<br />
Bürgerverein Sasel-Poppenbüttel von 1995<br />
Stofferkamp 45a<br />
22399 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 02 15 52<br />
Fax: (0 40) 6 02 15 52<br />
www.buergerverein-sasel-poppenbuettel.de<br />
vorst<strong>and</strong>@buergerverein-sasel-poppenbüttel.de<br />
DEWI SARASWATI Hamburg e. V.<br />
Stadtbahnstraße 86<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 01 38 81<br />
Fax: (0 40) 6 00 35 10<br />
www.dewi-saraswati.org<br />
Duvenstedt aktiv e. V.<br />
Duvenstedter Damm 62 a<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 60 75 17 77<br />
Duvenstedter Sportverein von 1969 e. V.<br />
Puckaffer Weg 15<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 07 19 69<br />
www.duvenstedtersv.de<br />
Freibad Duvenstedt e. V.<br />
Puckaffer Weg<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 07 02 88<br />
64 Service<br />
Freundeskreis Seniorenhilfe Berne e. V.<br />
Kriegkamp 21<br />
22145 Hamburg<br />
Telefon & Fax: (0 40) 6 44 38 79<br />
Internet: www.fksh.info<br />
eMail: fksh@gmx.de<br />
Initiative Für ein lebenswertes Sasel<br />
Stratenbarg 25<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 01 68 62<br />
Fax: (0 40) 6 01 68 62<br />
ISIS Beratungsstelle für Frauen und Mädchen e. V.<br />
Stadtbahnstraße 2<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 60 01 39 93<br />
Fax: (0 40) 60 01 34 84<br />
www.beratungsstelle-isis.de<br />
Beratungsstelle-Isis@web.de<br />
Jazz-Nord e. V.<br />
Bergstedter Markt 1<br />
22395 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 01 04 77<br />
www.jazz-nord.de<br />
Jugendtreff Duvenstedt/Vereinigung Pestalozzi e. V.<br />
Duvenstedter Markt 8<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 07 40 14<br />
Kleingartenverein Am Berner Wald e. V.<br />
Meiendorfer Mühlenweg<br />
22393 Hamburg<br />
www.klgv582.de<br />
info@klgv582.de<br />
Kulturkreis <strong>Walddörfer</strong> e. V.<br />
Postfach 67 05 51<br />
22345 Hamburg<br />
Lichtspielhaus Koralle<br />
Kattjahren 1<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 64 20 89 39<br />
Männerchor Salia e. V.<br />
Ilsenweg 1b<br />
22395 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 01 34 45<br />
Fax: (0 40) 60 01 25 35<br />
Saseler Schützen-Verein von 1964 e. V.<br />
Meiendorfer Mühlenweg 35<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 01 47 98<br />
www.saseler-sv.de<br />
info@saseler-sv.de
Die Alster an der Mellingburger Schleuse.<br />
Sasel-Haus e. V.<br />
Sasler Parkweg 3<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 01 71 60<br />
Fax: (0 40) 60 17 16 17<br />
www.saselhaus.de<br />
info@saselhaus.de<br />
Schachfreunde Sasel e. V.<br />
Saseler Markt 8<br />
22393 Hamburg<br />
www.schachfreunde-sasel.de<br />
Tanzsportverein Casino Oberalster e. V.<br />
Duvenstedter Markt 2<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 07 00 01<br />
www.casino-oberalster.de<br />
Tennisclub Eichenhof e. V.<br />
Puckaffer Weg 18<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 07 25 94<br />
www.tennisanlage-eichenhof.de<br />
TSC Wellingsbüttel von 1937 e. V.<br />
Waldingstraße 91<br />
22391 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 40 11 14<br />
Fax: (0 40) 6 40 82 82<br />
TSV Duwo 08<br />
Stahmerstraße 30<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 05 53 12<br />
www.duwo08.de<br />
TSV Sasel von 1925 e. V.<br />
Saseler Parkweg 14<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 01 16 17<br />
Fax: (0 40) 63 97 73 34<br />
Unser-Sasel e. V.<br />
Waldweg 29<br />
22393 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 60 01 30 04<br />
Fax: (0 40) 6 01 57 60<br />
www.unser-sasel.de<br />
post@unser-sasel.de<br />
Vereinigung Duvenstedt e. V.<br />
Specksaalredder 52<br />
22397 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 07 40 41<br />
www.max-kramp-haus.de<br />
<strong>Walddörfer</strong> Sportverein<br />
Halenreie 32 – 34<br />
22359 Hamburg<br />
Tel.: (0 40) 6 45 62-10<br />
Service 65
Inserentenverzeichnis<br />
A<br />
Acryl-Möbel Möbel-Glanz 13<br />
Altenhilfe Ev.- Luth. Diakonissenanstalt Alten Eichen 47<br />
Autolackiererei Herbert Dähn GmbH 14<br />
Autowäsche Best Carwash 14<br />
B<br />
Bank Haspa 55<br />
Bauausführungen Oliver Jockers 36<br />
Behindertenhilfe Alsterdorf Assistenz Ost gGmbH 49<br />
Bestattungen Beerdigungsinstitut St. Anschar<br />
Bernh. Han & Sohn GmbH 21<br />
Bilder und Rahmen Kunsth<strong>and</strong>lung <strong>Alstertal</strong> 36<br />
D<br />
Demeter-Metzgerei Gut Wulfsdorf 27<br />
F<br />
Friseur Coiffeur & Cosmetic 45<br />
Friseur Maria Behrend 46<br />
Fruchtsäfte Süßmosterei Paul Schmidt 13<br />
G<br />
Goldschmied Gödeke Der Goldschmied GmbH 17<br />
Golfhotel Hof Treudelberg GmbH 2<br />
Gut Wulfsdorf Demeter-Metzgerei 27<br />
H<br />
Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG 49<br />
Hamburger Lebenshilfe-Werk 51<br />
Hebammenpraxis Runde Zeiten 11<br />
Heilpraktiker Naturheilzentrum <strong>Alstertal</strong> 24, 47<br />
Heizungsbau und Sanitär<br />
Hermann Wendt’s Klempnerei und Installation e. K. 58<br />
Hotel Golfhotel Hof Treudelberg GmbH 2<br />
Hotel L<strong>and</strong>haus Ohlstedt 19<br />
Hotel Poppenbütteler Hof 36<br />
I<br />
Interhansa 36<br />
J<br />
Juwelier Gödeke Der Goldschmied GmbH 17<br />
K<br />
Kosmetik Coiffeur & Cosmetic 45<br />
Krankenhaus Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus 47<br />
Küchen HANSA-COMPLET-KÜCHEN GmbH 55<br />
66 Service<br />
L<br />
Lebensmittel Monika Simon GmbH & Co. KG 27<br />
M<br />
Malschule Grote Atelier 27<br />
Marktschirme Anke Noll 13<br />
N<br />
Naturheilzentrum <strong>Alstertal</strong> 24, 47<br />
P<br />
Pahl Interior 17<br />
Partyzelte Karin Rolof 13<br />
Pflegedienst Pflege mit Herz e. K. 7<br />
Planen Anke Noll 13<br />
R<br />
Raumgestaltung Ostendorf Dekostuben 40<br />
Reformhaus Weiße Rose 27<br />
Reitschule Ponyclub Ahrensfelde 9<br />
Reitsport Ostendorf Home & Horse 40<br />
Restaurant Golfhotel Hof Treudelberg GmbH 2<br />
Restaurant Hacienda 27<br />
Restaurant L<strong>and</strong>haus Ohlstedt 19<br />
S<br />
Sanitär und Heizungsbau<br />
Hermann Wendt’s Klempnerei und Installation e. K. 58<br />
SASEL-HAUS e. V. 47<br />
Schimmelpilzsanierung Oliver Jockers 36<br />
U<br />
Unterricht Malatelier Wortmann 36<br />
V<br />
Versicherungen Hamburger Feuerkasse<br />
Versicherungs-AG 49<br />
Versicherungsmakler Xaver Breuer Nachfolger<br />
Günther Starcke & Sohn 17
Wichtige Rufnummern<br />
Polizei � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 1 10<br />
Feuerwehr � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 1 12<br />
Rettungsdienst � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 1 12<br />
Polizeikommissariat 35 � � � � � � � � � � � � � � 4 28 65-35 10<br />
Feuerwache Sasel � � � � � � � � � � � � � � � � � � 4 28 51-24 00<br />
Giftnotruf � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � (05 51) 1 92 40<br />
Ärztlicher Notfalldienst der KVH � � � � � � � � � � � � 22 80 22<br />
Notambulanz – Ärzteverb� HH-Nord � � � � � � � � � 52 71-34 49<br />
Zahnärztliche Notdienstansage � � � � � � � � (01 80) 5 05 05 18<br />
Ev� Amalie Sieveking-Krankenhaus e� V� � � � � � � � 6 44 11-1<br />
Apothekennotdienst-Auskunft � � � � � � � � � � � � � 22 80 22<br />
Frauenhäuser Frauen helfen Frauen � � � � � � � � � 4 30 21 76<br />
Notrufnummer für schwangere Frauen<br />
und junge Mütter � � � � � � � � � � � � � � (08 00) 1 00 13 80<br />
Tierärztliche Notdienstansage � � � � � � � � � � � � � 43 43 79<br />
Tierrettungsdienst des Hamburger<br />
Tierschutzvereins � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 22 22 77<br />
Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
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Redaktion und V.i.S.d.P.: Friedrich List<br />
Bilder (soweit nicht <strong>and</strong>ers gekennzeichnet): F. List<br />
Auflage: mind. 46 000, Haushaltsverteilung<br />
Satz und Layout: dierck & meyer mediengestaltung<br />
Druck: Nord Offset, Ellerbek; Johler Druck, Neumünster<br />
1.Auflage Dezember 2008<br />
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