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Im Vordergrund der Harderhof, hinten ist das Spiekerhus zu sehen. Bild: Museumsdorf Volksdorf/Wulf Denecke. Das Durchfahrtshaus gehört zum Typ der niederdeutschen Hallenhäuser. 30 Aus der Lokalgeschichte
Es handelt sich dabei um die tragende Holzkonstruktion mit Dachbalken, Ständern, Rähmen und Dachsparren. Auch die Aufteilung des Innenraumes entspricht einem typischen Hallen- Das als Gaststätte verpachtete alte Instenhaus des Harderhofes. haus. Der Innenraum besteht aus der großen Mittelhalle oder Däl, den niedrigen Kübbungen zu beiden Seiten, der auch Flett genannten Querhalle und dem Dachboden. An die Querhalle schließen zwei Wohnbereiche oder Dönsen an, eine für die Bauern und eine zweite für die Altenteiler. Diese Wohnbereiche fügte man allerdings erst ab dem 16. Jahrhundert an. Hier schliefen die Bauern in Butzen (in Volksdorf auch Kuutzen genannt) oder Schrankbetten. Mägde und Knechte schliefen in Butzen auf der Diele. Das Bauernhaus beherbergte alles – die Bauern und die, die für sie arbeiteten, das Vieh und die gesamte Ernte. Auf dem Flett stehen zwei offene Herde, einer für die Bauern, einer für die Altenteiler. Ihr Rauch zog vom Flett durch die Mittelhalle in den Dachstuhl. Wenn Tür und Tor wirklich einmal geschlossen waren, konnte er nur durch eine Öffnung im Dachfirst abziehen. Der Rauch konservierte alles – Wurst, Schinken, das Holz und die Ernte. Das dritte Haus am Originalstandort ist der Dorfkrug an der Ecke Eulenkrugpfad/Im Alten Dorfe. Früher war es das Instenhaus des Harderhofes, also das Wohn- und Wirtschaftsgebäude für die sogenannten „Insten“, die auf dem Harderhof eine feste Arbeit hatten. Vom Bautyp her ist es ebenfalls ein nieder- deutsches Hallenhaus. Es bot Platz für zwei Familien und etwas Vieh. Im 18. Jahrhundert zerstörte ein Brand einen Teil des Hauses. Beim Wiederaufbau errichtete man den Wohnteil nicht mehr in Fachwerkbauweise, sondern als Massivbau. Der Trägerverein des Museumsdorfes hat das Haus zur Nutzung als Gaststätte verpachtet. Gleich neben dem Durchfahrtshaus liegt die Schmiede. Sie ist der Nachbau einer Schmiede, die früher in Wohldorf stand. Das Vorbild wurde 1832 von Peter Dreckmann erbaut. Er versah sein Haus mit einer für die Region untypi- schen Vorhalle oder Laube, einem auf sechs Eichenstämmen ruhenden Vorbau, der sich als Unterstand für Pferde gut eignete. Dieser Haustyp findet sich vorwiegend in Ostdeutschland; möglicherweise hat ihn Peter Dreckmann dort auf seiner Gesellenwanderung gesehen. Leider war das Vorbild für die Schmiede des Museumsdorfes schon so verfallen, dass eine Umsetzung nicht mehr in Frage kam. Also wurde das Gebäude gründlich vermessen, um es 1977 originalgetreu nachbauen zu können. Im vorderen Teil ist die Schmiede untergebracht, während der hintere Hausteil aus einem zweigeschossigen Wohnbereich besteht. Das Gewölbe der Esse stammt jedoch aus dem Wohldorfer Originalhaus. Zusammen mit dem Werkstattnachlass des letzten Volksdorfer Schmiedemeisters sowie Amboß und Schmiedegeräten entstand eine arbeitsfähige Dorfschmiede. Man erreicht die Grützmühle, wenn man an der Schmiede vorbei dem Fußweg zum Spiekerhus folgt. Die Grützmühle ist auch ein originalgetreuer Nachbau. Das Original wurde 1831 gebaut und stand bis 1962 in Hummelsbüttel. Allerdings konnte das Mahlwerk erhalten und restauriert werden. Es fand Platz im 1966 errichteten Nachbau. In der Grützmühle findet sich eine originale Roß- oder Pferdemühle. Das Haus ist ein Nachbau, das Mahlwerk stammt aus der originalen Mühle in Hummelsbüttel. Der Name „Grützmühle“ leitet sich daraus ab, daß der Erbauer Hinrich Behrmann aufgrund der damals geltenden Mühlenordnung das Korn nur zu Grüt- Aus der Lokalgeschichte 31
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