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Walddörfer-Alstertal - CittyMedia Communicators and Publishers ...

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Das Spiekerhus ist mit einem Alter von 350 Jahren das älteste, am ursprünglichen St<strong>and</strong>ort befindliche<br />

Haus des Museumsdorfes. Im Hintergrund links die Grützmühle.<br />

Das zweite Bauvorhaben betrifft das sogenannte<br />

Backhaus. Es wird ein Fachwerkhaus,<br />

bei dem das Fachwerk entsprechend<br />

traditioneller Bauweise mit<br />

Lehmsteinen ausgefüllt wird. Es wird<br />

eine Grundfläche von etwa fünf mal vier<br />

Metern einnehmen. Das Spitzdach bilden<br />

rote Dachpfannen. An den Schornstein<br />

haben die Erbauer einen Sparherd,<br />

einen gemauerten Backofen und<br />

einen historischen Siedlerherd angeschlossen.<br />

Die notwendigen Arbeiten<br />

führen die „Spiekerleute“ selbst aus.<br />

Nur das Fundament, das Holzgerüst für<br />

das Fachwerk und der Schornstein werden<br />

von H<strong>and</strong>werksfirmen errichtet.<br />

Für das Backhaus sind rund 2 000 Lehmziegel<br />

notwendig, die im Museumsdorf<br />

hergestellt wurden. Die Arbeiten begannen<br />

im Juli mit dem Abbau des alten<br />

Bäckerst<strong>and</strong>es. Anschließend legte<br />

man das Fundament. Der August verging<br />

mit dem Aufbau des Gerüsts und<br />

des Dachstuhls. Im September mauerten<br />

Helfer dann das Fachwerk aus, und<br />

das Backhaus bekam sein Dach. Dann,<br />

im Oktober und November, folgten der<br />

Innenausbau und das Aufbringen des<br />

Unterputzes außen am Haus. Nach der<br />

Winterpause soll dann im April 2009<br />

während eines Lehmbauseminars auch<br />

der Oberputz aufgebracht werden.<br />

Das Backhaus soll auch Raum für die<br />

Museumspädagogik bieten, wenn 2009<br />

das Durchfahrthaus zum Veranstaltungsgebäude<br />

umgebaut wird. Denn<br />

für die Dauer der Arbeiten am Spiekerhus<br />

bleibt der Trägerverein auf Mieteinnahmen<br />

aus Veranstaltungen in einem<br />

seiner Häuser angewiesen.<br />

Das Durchfahrthaus liegt vom Eingang<br />

zum Dorf aus gesehen links. Der Name<br />

leitet sich daraus ab, daß man mit einem<br />

Pferdewagen durch das vordere<br />

Tor oder die „Grootdör“ in Längsrichtung<br />

hineinfahren und durch ein zweites<br />

Tor an der Rückseite wieder hinausfahren<br />

konnte. Den Pferdewagen<br />

konnte man im Haus entladen, aber<br />

auch unterstellen.<br />

Durchfahrthäuser gab es während des<br />

16. und 17. Jahrhunderts nördlich und<br />

östlich der Elbe recht häufig. Allerdings<br />

ging man danach wegen des zu kleinen<br />

Wohnteils vom Bau dieser Häuser ab.<br />

Es ist der originalgetreue Nachbau eines<br />

Hauses, das bis 1954 in Volksdorf<br />

st<strong>and</strong>. Vor dem Abriß war das Haus ex-<br />

akt aufgemessen worden, und so konnte<br />

es im Museumsdorf rekonstruiert<br />

werden. Das Original st<strong>and</strong> an der Straße<br />

„Im Alten Dorfe“ dort, wo sich heute<br />

die Filiale einer großen Bank befindet.<br />

Um dieses und <strong>and</strong>ere Projekte zu finanzieren,<br />

gründete der Trägerverein<br />

am 28. März 2007 eine Stiftung. Sie<br />

dient dem Erhalt, der Pflege und dem<br />

Ausbau des Museumsdorfes. Die Stadt<br />

Hamburg überließ der Stiftung in einem<br />

Vertrag vom 16. April 2008 das Gelände<br />

des Museumsdorfes, das Spiekerhus,<br />

den Harderhof und den Dorfkrug<br />

für 60 Jahre kostenlos und in Erbpacht.<br />

Außerdem übertrug der Verein seine eigenen<br />

Immobilien – Durchfahrthaus,<br />

Schmiede, Scheune und Grützmühle –<br />

auf die Stiftung.<br />

Weitere Häuser im Museumsdorf<br />

Neben dem Spiekerhus stehen noch<br />

zwei weitere Häuser dort, wo sie ursprünglich<br />

auch gebaut wurden. Der<br />

Harderhof ist das zweite große Bauernhaus<br />

des Dorfes. Bis 1748 gehörte es<br />

der Familie Woldestorp. 1757 brannte<br />

es ab und wurde dann in seiner jetzigen<br />

Form von Johannes Harder wieder<br />

aufgebaut. Die Familie Harder behielt<br />

das Haus bis 1934 und vermachte es<br />

dann dem Staat mit der Auflage, das<br />

Gebäude zu erhalten. Allerdings brannte<br />

es 1967 erneut ab und wurde dann<br />

originalgetreu und teilweise mit erhaltenen<br />

Materialien neu errichtet.<br />

Am Harderhof lassen sich die charakteristischen<br />

Baumerkmale des niederdeutschen<br />

Hallenhauses erkennen.<br />

Hier werden von H<strong>and</strong> Lehmsteine für das neue Backhaus hergestellt. Bild: Wulf Denecke.<br />

Aus der Lokalgeschichte 29

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