Teil 1 - Addison-Wesley
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1. Was ist Linux?<br />
Um die einleitende Frage zu beantworten, erkläre ich in diesem<br />
Kapitel zuerst einige wichtige Begriffe, die im gesamten Buch<br />
immer wieder verwendet werden: Betriebssystem, Unix, Distribution,<br />
Kernel etc. Ein knapper Überblick über die Merkmale<br />
von Linux und die verfügbaren Programme macht deutlich, wie<br />
weit die Anwendungsmöglichkeiten von Linux reichen. Es folgt<br />
ein kurzer Ausflug in die noch junge Geschichte von Linux: Sie<br />
erfahren, wie Linux entstanden ist und auf welchen Komponenten<br />
es basiert.<br />
Von zentraler Bedeutung ist dabei natürlich die General Public License (kurz GPL), die angibt, unter<br />
welchen Bedingungen Linux weitergegeben werden darf. Erst die GPL macht Linux zu einem freien<br />
System (wobei »frei« mehr heißt als einfach »kostenlos«).<br />
1.1 Einführung<br />
Linux ist ein Unix-ähnliches Betriebssystem. Der wichtigste Unterschied gegenüber herkömmlichen<br />
Unix-Systemen besteht darin, dass Linux zusammen mit dem vollständigen Quellcode frei kopiert<br />
werden darf. (Details zu den Bedingungen, unter denen Linux und die dazugehörigen Programme<br />
weitergegeben werden dürfen, folgen auf Seite 31.)<br />
Ein Betriebssystem ist ein Bündel von Programmen, mit denen die grundlegendsten Funktionen Betriebssystem<br />
eines Rechners realisiert werden: die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine (also konkret:<br />
die Verwaltung von Tastatur, Bildschirm etc.) und die Verwaltung der Systemressourcen (Rechenkapazität,<br />
Speicher etc.). Sie benötigen ein Betriebssystem, damit Sie ein Anwendungsprogramm<br />
überhaupt starten und eigene Daten in einer Datei speichern können. Die populärsten Betriebssysteme<br />
sind momentan Windows, Mac OS X und Linux.<br />
Schon lange vor den ersten Windows-, Linux- oder Mac-OS-X-Versionen gab es Unix. Dieses Unix<br />
Betriebssystem war von Anfang an mit Merkmalen ausgestattet, die von Microsoft erst sehr viel<br />
später in einer vergleichbaren Form angeboten wurden: echtes Multitasking, eine Trennung der<br />
Prozesse voneinander, klar definierte Zugriffsrechte für Dateien, ausgereifte Netzwerkfunktionen<br />
etc. Allerdings bot Unix anfänglich nur eine spartanische Benutzeroberfläche und stellte hohe<br />
Hardware-Anforderungen. Das erklärt, warum Unix fast ausschließlich auf teuren Workstations im<br />
wissenschaftlichen und industriellen Bereich eingesetzt wurde.<br />
Unix wird in diesem Buch als Oberbegriff für diverse vom ursprünglichen Unix abgeleitete Betriebssysteme<br />
verwendet. Die Namen dieser Betriebssysteme enden im Regelfall auf -ix (Irix, Xenix