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Teil 1 - Addison-Wesley

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RAID, LVM und Verschlüsselung<br />

mit diesen Kommandos finden Sie in diesem Buch in den Abschnitten 24.15 (RAID), 24.16 (LVM)<br />

und 24.18 (Verschlüsselung) ab Seite 669.<br />

» Wenn in einem RAID-Verbund ein Problem auftritt, wird die Fehlermeldung üblicherweise per E-<br />

Mail versandt. Das setzt voraus, dass auf dem Rechner ein E-Mail-Server läuft (genau genommen<br />

ein sogenannter Mail Transfer Agent, kurz MTA). Dessen sichere Konfiguration und Administration<br />

ist alles andere als trivial. Gerade auf Privat-PCs gibt es normalerweise keinen Grund,<br />

überhaupt einen eigenen E-Mail-Server zu betreiben.<br />

» Swap-Partitionen sollten aus Performance-Gründen in gewöhnlichen Partitionen ohne die Verwendung<br />

von LVM oder RAID angelegt werden (idealerweise auf jeder Festplatte eine). Wenn<br />

Ihnen optimale Sicherheit wichtiger ist als maximale Geschwindigkeit, sollten Sie bei RAID-<br />

Systemen allerdings auch die Swap-Partition innerhalb des RAID-Verbunds einrichten. Das stellt<br />

sicher, dass auch bei einem Festplattenausfall keine Daten des Swap-Speichers verloren gehen.<br />

» Wenn Sie ein verschlüsseltes Dateisystem einsetzen, um Ihre Daten zu schützen, sollte auch die<br />

Swap-Partition verschlüsselt werden. Noch besser ist es zumeist, auf die Swap-Partition gleich<br />

ganz zu verzichten. Was nützt es, wenn Ihr Dateisystem sicher ist, die Swap-Partition aber ausgelagerte<br />

Speicherblöcke mit unverschlüsselten kritischen Daten enthält?<br />

» Während LVM und RAID die Geschwindigkeit Ihres Systems kaum beeinträchtigen und manche<br />

RAID-Level sogar zu einem besseren Datenumsatz führen können, kostet die Verschlüsselung<br />

viel CPU-Kapazität und verlangsamt Lese- und Schreiboperationen spürbar. Ein weiterer<br />

Nachteil besteht darin, dass das Verschlüsselungspasswort bei jedem Rechnerstart manuell<br />

eingegeben werden muss. Prinzipbedingt ist die Verschlüsselung ganzer Dateisysteme somit<br />

ungeeignet für Server, die automatisch (neu) starten sollen.<br />

Kurz und gut: Bei allen Vorteilen, die mit RAID, LVM und diversen Verschlüsselungstechniken verbunden<br />

sind, nimmt die Komplexität des Gesamtsystems doch sehr stark zu.<br />

Empfehlung<br />

Linux-Einsteigern rate ich, wegen der damit verbundenen Komplexität auf RAID, LVM und Verschlüsselung<br />

gleichermaßen zu verzichten. Das gilt insbesondere, wenn Sie RAID-1 oder RAID-5 einsetzen<br />

möchten, um eine höhere Datensicherheit zu erzielen! Sicherheit vor Datenverlusten haben Sie nur,<br />

wenn Sie nach dem Ausfall einer Festplatte auch in der Lage sind, die richtigen Kommandos auszuführen,<br />

um die defekte Platte zu deaktivieren und um dem RAID-Verbund eine neue Festplatte<br />

hinzuzufügen (siehe auch Seite 674). Linux-Einsteiger sind damit sicherlich überfordert, vor allem,<br />

wenn sie aufgrund des drohenden Datenverlusts gerade unter Stress stehen. Aus diesem Grund sind<br />

einfache, aber konsequent durchgeführte Backups besser als eine technisch noch so hervorragende<br />

RAID-Konfiguration!<br />

Beim Einrichten eines Servers sind RAID und LVM dagegen empfehlenswert, aber selbst da lautet<br />

die goldene Regel KISS (Keep it simple, stupid!, sinngemäß also: Mach’s einfach, Dummkopf!). Persönlich<br />

bevorzuge ich in solchen Fällen den Einsatz zweier gleich großer Festplatten, auf denen ich<br />

jeweils drei Partitionen einrichte. Diese Partitionen verbinde ich zu drei RAID-1-Verbunden für die<br />

Boot-Partition, die Swap-Partition und für LVM (siehe Abbildung 2.4). Im LVM-Bereich richte ich dann<br />

nach Bedarf die Root- sowie diverse Datenpartitionen ein.<br />

Abschnitt 2.6<br />

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