Teil 1 - Addison-Wesley
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Partitionierung der Festplatte<br />
werden. Wenn Sie das System richtig konfigurieren, können Sie dann beim Rechnerstart zwischen<br />
Windows und allen installierten Linux-Distributionen wählen (siehe auch Seite 710).<br />
Abschnitt 2.7<br />
Unter Umständen ist es erforderlich, eine eigene Bootpartition mit dem Namen /boot anzulegen. Bootpartition<br />
Diese Partition beherbergt lediglich die Daten, die während der ersten Phase des Rechnerstarts<br />
benötigt werden. Dabei handelt es sich insbesondere um die Kerneldatei vmlinuz*, die Initial-<br />
RAM-Disk-Datei initrd* sowie um einige kleinere Dateien des Bootloaders. Insgesamt enthält die<br />
Bootpartition selten mehr als 200 MByte Daten.<br />
Sie brauchen eine eigene Bootpartition, wenn der Bootloader GRUB nicht in der Lage ist, Dateien aus<br />
der Systempartition zu lesen. Das ist dann der Fall, wenn das ganze Dateisystem verschlüsselt ist,<br />
wenn Sie LVM oder RAID einsetzen oder wenn Sie ein (noch) nicht GRUB-kompatibles Dateisystem<br />
wie btrfs einsetzen. Die für den Bootprozess erforderlichen Dateien müssen dann in einer eigenen<br />
Bootpartition mit einem Standarddateisystem gespeichert werden – in der Regel ext2 oder ext3.<br />
Im Zweifelsfall schadet es nicht, eine eigene Bootpartition zu verwenden. Wenn Sie allerdings vorhaben,<br />
mehrere Linux-Distributionen parallel auf Ihre Festplatte zu installieren, führen getrennte<br />
Boot- und Systempartitionen oft zu einer unübersichtlichen Zersplitterung der Festplatte.<br />
Mit einer Datenpartition trennen Sie den Speicherort für die Systemdateien und für Ihre eigenen Home-Partition<br />
Dateien. Das hat einen wesentlichen Vorteil: Sie können später problemlos eine neue Distribution in<br />
die Systempartition installieren, ohne die davon getrennte Datenpartition mit Ihren eigenen Daten zu<br />
gefährden.<br />
Bei der Datenpartition wird üblicherweise /home als Name bzw. mount-Punkt verwendet, weswegen<br />
bisweilen auch von einer Home-Partition die Rede ist. Es ist nicht möglich, eine Empfehlung für die<br />
Größe der Datenpartition zu geben – das hängt zu sehr davon ab, welche Aufgaben Sie mit Ihrem<br />
Linux-System erledigen möchten.<br />
Die Aufteilung der Festplatte in Partitionen lässt sich noch viel weiter treiben. Wenn Sie den Linux- Weitere<br />
Datenpartitionen<br />
Rechner beispielsweise innerhalb eines größeren Netzwerks als speziellen Server für Netzwerkoder<br />
Datenbank-Aufgaben einsetzen möchten, können Sie für die dabei anfallenden Daten eigene<br />
Partitionen vorsehen und ein für die Art des Datenzugriffs optimales Dateisystem auswählen. Diese<br />
Art der Optimierung ist allerdings nur für Linux-Experten zweckmäßig.<br />
Sofern auf Ihrer Festplatte noch unpartitionierter Platz frei ist, stellt es kein Problem dar, ein laufendes<br />
System um weitere Partitionen zu erweitern und gegebenenfalls Daten von einer vorhandenen<br />
Partition in eine neue zu verschieben. Wenn Sie also unsicher sind, warten Sie mit der Partitionierung<br />
vorerst einfach noch ein wenig ab, und lassen Sie einen <strong>Teil</strong> der Festplatte ohne Partitionen.<br />
Die Swap-Partition ist das Gegenstück zur Auslagerungsdatei von Windows: Wenn Linux zu wenig Swap-Partition<br />
RAM hat, lagert es <strong>Teil</strong>e des gerade nicht benötigten RAM-Inhalts dorthin aus. Die Verwendung einer<br />
eigenen Partition (statt wie unter Windows einer gewöhnlichen Datei) hat vor allem Geschwindigkeitsvorteile.<br />
Linux kann zwar ebenfalls so konfiguriert werden, dass es statt einer Swap-Partition<br />
eine Swap-Datei verwendet, das ist aber unüblich und langsam.<br />
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