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SBB - Sächsischer Bergsteigerbund

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34<br />

Vor 40 Jahren: Unglück in der Eiger-Nordwand<br />

Gelegenheit wahr und unterhielt sich lange<br />

mit Mack über seine Pläne und die der Mannschaft.<br />

Ich kann mich noch gut an den letzten<br />

Clubabend erinnern, bevor sie zum Eiger<br />

fuhren. Fritz erzählte empört, dass Toni<br />

Hiebeler den Plan, dass die Ostdeutschen<br />

die Eiger-Nordwand durchsteigen wollen,<br />

durch einen Artikel vorher öffentlich gemacht<br />

hatte. Das war nicht üblich und kein Stil.<br />

Als das Unglück passierte, war ich noch zu<br />

Hause im verlängerten Schwangerschaftsurlaub.<br />

Ich hörte im Radio davon - aber es<br />

wurden keine Namen genannt. Noch konnte<br />

ich also hoffen. Doch plötzlich fuhren zwei<br />

Freunde aus dem Club mit dem Motorrad vor<br />

- ich wusste nun Bescheid. Sie hatten auch<br />

wirklich die Namen gehört. Mein erster Gedanke<br />

war: Mein Sohn Martin, 4 Monate alt,<br />

kann Fritz nun nicht mehr kennen lernen.<br />

Genau wie die damals 1-jährige Tochter Gundula<br />

ihren Vater Fritz Eske nicht wirklich kennen<br />

lernen konnte.<br />

Waltraud Weber geb. Haase („Hoppeln“)<br />

„TKV Felsensöhne Coswig“<br />

Günter Kalkbrenner, unser Kalki<br />

Die sportliche Entwicklung von Günter Kalkbrenner<br />

ist ein gutes Stück Geschichte des<br />

Klubs „K. V. Lokomotive Dresden“. Gleich am<br />

ersten gemeinsamen Wochenende der entstehenden<br />

Klettergruppe, im Juni 1951, war<br />

er als Mitbegründer des Klubs dabei. Den<br />

fünften Gipfel, den er bestieg, den Rauschenstein,<br />

durfte er unter den kundigen Augen<br />

unseres Kletterlehrmeisters Herbert schon<br />

selbst führen. Es begann für ihn und alle in<br />

der kleinen Gemeinschaft eine Leidenschaft,<br />

welche keiner mehr missen wollte. Mit seiner<br />

offenen und ehrlichen Art war Kalki eine<br />

der tragenden Figuren. Er wurde von allen<br />

anerkannt und dominierte durch seine Leistungen<br />

immer stärker.<br />

Im zweiten Kletterjahr beeindruckte er mit der<br />

Besteigung von Heringsgrundnadel, Jungfer,<br />

Wolfsturm und es folgten viele der ersten<br />

Sechser- und Siebener-Wege. Im Jahr da-<br />

Ursula Eske (heute Eckert) mit Tochter Gundula,<br />

2007<br />

rauf kam dann der richtige Durchbruch und<br />

es wurden immer anspruchsvollere Wege<br />

durchstiegen.<br />

Dann folgte eine Zeit, in der nicht unbedingt<br />

die besten Bergsteiger zur Nationalmannschaft<br />

der DDR zusammengefasst wurden.<br />

Diese Gruppe besaß ein Privileg zum Besuch<br />

verschiedener Hochgebirgen, die für den einfachen<br />

Sportler nicht erreichbar waren. Da<br />

war ein Protest der wirklich besten Bergsteiger<br />

aus Sachsen unumgänglich. Es wurde<br />

ein Brief an die Staatsführung geschrieben,<br />

unterzeichnet von vielen Spitzenkletterern, zu<br />

denen auch Kalki gehörte. Dieser Brief bewirkte<br />

nach einer gewissen Zeit eine Umschichtung<br />

der Teilnehmer.<br />

So kam dann auch Kalki zur neuformierten<br />

Nationalmannschaft. Trotzdem blieb er mit<br />

seinem Klub immer eng verbunden.<br />

Günter Grünberg

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