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Zuwanderungsstrom ließ Rheindorf wachsen - WGL ...

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Zeitung für die Mieter der <strong>WGL</strong> Wohnungsgesellschaft Leverkusen GmbH Ausgabe 31 I Juni 2009<br />

50 Jahre rheindorf-Nord<br />

<strong>Zuwanderungsstrom</strong> <strong>ließ</strong> <strong>Rheindorf</strong> <strong>wachsen</strong><br />

die entwicklung rheindorfs erzählt ein<br />

stück Geschichte deutschlands<br />

Das Ende des 2. Weltkriegs, Deutschland<br />

liegt in Trümmern. Auch in Leverkusen hat<br />

der sechs Jahre währende Wahnsinn seine<br />

Spuren hinterlassen. Für die GSG (heute<br />

<strong>WGL</strong>) hatte zunächst die Instandsetzung<br />

kriegsbeschädigter Wohnungen Vorrang,<br />

auch wenn schon kurz nach der Währungsreform<br />

Neubauten errichtet wurden. Aufgrund<br />

des hohen <strong>Zuwanderungsstrom</strong>s vertriebener<br />

und heimatlos gewordener Menschen<br />

herrschte in Leverkusen große Wohnungsnot.<br />

Auch die Aussicht auf Arbeitsplätze<br />

im Bayer-Werk <strong>ließ</strong> die Bevölkerungszahl<br />

in die Höhe schnellen: Von 1945 bis 1955<br />

stieg sie um 22.000 Einwohner. Auf Weisung<br />

der Militärregierung sollte das Wohnraumproblem<br />

schnell gelöst werden. So setzte ab<br />

den frühen 50er Jahren ein Neubau in großem<br />

Stil ein. Die GSG errichtete 1952 an der<br />

Rheinallee acht Wohnhäuser mit 254 Wohnungen,<br />

die vor wenigen Jahren aufgrund<br />

der Altlast Dhünnaue abgerissen wurden.<br />

In <strong>Rheindorf</strong> war das Engagement der<br />

GSG besonders groß. Vertriebene aus den<br />

Ostgebieten und Flüchtlinge aus der „sowjetisch<br />

besetzten Zone“ suchten ein Zuhause.<br />

Unter den 94.000 in Leverkusen wohnenden<br />

Menschen waren 1960 27.000 Ostvertriebene<br />

oder Flüchtlinge. Um den Neubür-<br />

innenmodernisierung<br />

Unannehmlichkeiten sind<br />

schnell vergessen<br />

Eine historische Luftaufnahme aus den 60er Jahren: <strong>Rheindorf</strong>-Nord nach Fertigstellung der GSG-Neubauten.<br />

gern ein Gefühl von Zuhause zu geben, benannte<br />

man viele Straßen in <strong>Rheindorf</strong>-Nord<br />

nach Flüssen in Ostdeutschland.*<br />

ehrung der langjährigen <strong>WGL</strong>-Mieter<br />

Eine große Baumaßnahme mit 490 Wohnungen<br />

startete die GSG im September 1958<br />

an der Baumberger und Monheimer Straße<br />

sowie Felderstraße. Bereits im Sommer<br />

1959 wurden die Neubauten bezogen. Auch<br />

50 Jahre später sind noch zehn Wohnungen<br />

an „Erstbezieher“ vermietet. Dies veranlasste<br />

die <strong>WGL</strong>, während des Schützen- und<br />

ramadan<br />

eine erziehung<br />

der Seele<br />

Stadtteilfestes an der Solinger Straße die Mieter<br />

zu ehren. In Absprache mit dem Festkomitee<br />

hat die <strong>WGL</strong> den Eröffnungstag gestaltet<br />

– die Ehrung der Mieter fand im Rahmen<br />

eines Festaktes statt, der von dem „Symphonischen<br />

Blasorchester der Musikschule der<br />

Stadt Leverkusen“ musikalisch begleitet wurde.<br />

Neben Oberbürgermeister Ernst Küchler<br />

war Horst Hoschkara, Geschäftsführer der<br />

<strong>WGL</strong>, als Redner präsent. Auch an den übrigen<br />

Festtagen wartete das Stadtteil- und<br />

Schützenfest mit vielen Attraktionen auf.<br />

* Quelle: Dr. Nicolini, Leverkusen – Geschichte einer Stadt am Rhein<br />

Gewährung von Wohngeld<br />

Verbesserte Leistungen<br />

dank neuem Gesetz<br />

05/2008 <strong>WGL</strong> aktuell<br />

2


im portrait: rita pilz, Leverkusen-rheindorf<br />

In <strong>Rheindorf</strong> ein neues Zuhause gefunden<br />

„Hier ist es schön, hier bleiben wir –<br />

mein Mann und ich waren uns bei einem<br />

Besuch bei Bekannten in Erftstadt spontan<br />

einig, dass wir im Westen bleiben und<br />

nicht mehr zurück nach Mecklenburg-<br />

Vorpommern wollten“, erinnert sich Rita Pilz<br />

an einen für ihr weiteres Leben sehr wichtigen<br />

Entschluss aus dem Jahre 1955.<br />

Es folgte eine rund vierjährige Odyssee<br />

durch die Bundesrepublik – vom Notaufnahmelager<br />

in Giessen über Bremen,<br />

Wipperfürth und sch<strong>ließ</strong>lich Leverkusen<br />

– ehe die junge Familie am<br />

15. Juli 1959 in die von der GSG (heute<br />

<strong>WGL</strong>) neu errichtete Siedlung in <strong>Rheindorf</strong>-Nord<br />

einzog. „Als die Häuser gebaut<br />

wurden, konnte man sich gar nicht vorstellen,<br />

dass hier einmal eine so schöne<br />

Wohngegend entstehen würde. Doch<br />

bis zum heutigen Tag fühlen wir uns hier<br />

Der Spielplatz in der Nähe der <strong>WGL</strong>-<br />

Häuser für kinderreiche Familien an der<br />

Sudestraße in <strong>Rheindorf</strong> war zum Spielen<br />

nicht mehr attraktiv, eine Erneuerung<br />

war unumgänglich. Damit ein Spielplatz<br />

auch zum Spielen ermuntert, wurden die<br />

dort wohnenden Kinder um Vorschläge<br />

zur Gestaltung gebeten. Insbesondere<br />

die Kinder der Familien Knopp und<br />

Hensel waren sehr kreativ und haben ihre<br />

Ideen zu Papier gebracht. Diese An-<br />

2 <strong>WGL</strong> aktuell 06/2009<br />

Seit dem 15. Juli 1959 wohnt Rita Pilz in der Monheimer<br />

Straße – sie zählt somit zu den Erstbeziehern in<br />

der damals von der GSG errichteten Wohnsiedlung<br />

in <strong>Rheindorf</strong>-Nord.<br />

sehr wohl“, berichtet die heute 76-Jährige,<br />

die seit nunmehr 50 Jahren Mieterin<br />

an der Monheimer Straße ist und dort<br />

mit ihrem vor fünf Jahren verstorbenen<br />

Ehemann Reinhard sowie ihren drei Kindern<br />

gelebt hat. „Viele unserer Nachbarn<br />

hatten einen ähnlichen Werdegang – sie<br />

waren Flüchtlinge aus der sowjetischen<br />

spielplatzgestaltung in rheindorf<br />

Mitdenken zahlt sich aus<br />

regungen waren der <strong>WGL</strong> bei der Neugestaltung<br />

der Spielfläche sehr dienlich.<br />

Belohnt wurden alle Kinder mit Tageskarten<br />

für das Freizeitbad CaLevornia.<br />

Neun Kinder (auf dem Foto<br />

sind nicht alle zu sehen)<br />

beteiligten sich mit guten<br />

Ideen an der neuen<br />

Gestaltung des Spielplatzes<br />

an der Sudestraße.<br />

Besatzungszone oder aus Schlesien. Wir<br />

hatten damals und pflegen auch noch<br />

heute eine sehr gute Nachbarschaft“, erzählt<br />

Rita Pilz, die auch von den umfangreichen<br />

Renovierungsarbeiten, die die<br />

<strong>WGL</strong> in der gesamten Siedlung vor rund<br />

drei Jahren vorgenommen hat, begeistert<br />

ist.<br />

<strong>Rheindorf</strong> ist für Rita Pilz in den zurückliegenden<br />

50 Jahren ein „echtes<br />

Zuhause“ geworden, doch die Heimat,<br />

die ist an der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern:<br />

„Ein mal im Jahr<br />

fahre ich mit einer Freundin aus Düren<br />

in meine Heimat – seit 1990 sind solche<br />

Reisen zum Glück deutlich einfacher<br />

für uns“, erinnert sich Rita Pilz an<br />

den Fall des „eisernen Vorhangs“, der<br />

ihre Fahrten in die Region um Stralsund<br />

und Greifswald erleichter hat.


Ablauf einer innenmodernisierung<br />

Unannehmlichkeiten sind schnell vergessen<br />

in dieser und den beiden folgenden<br />

Ausgaben der Mieterzeitung möchten<br />

wir ihnen den Ablauf einer Modernisierungsmaßnahme<br />

vorstellen.<br />

Beginnen werden wir in dieser Ausgabe<br />

der „<strong>WGL</strong> aktuell“ mit der Beschreibung<br />

einer innenmodernisierung.<br />

Im Vorfeld einer gesamten Modernisierungsmaßnahme<br />

wird immer im<br />

Einzelfall untersucht, welche Maßnahme<br />

technisch und wirtschaftlich sinnvoll<br />

und umsetzbar ist. Ein besonderes Augenmerk<br />

wird hierbei auf eine zukünftige<br />

Energieeinsparung und somit auf<br />

Ein Badezimmer vor…<br />

…und nach der Renovierung<br />

eine langfristige Reduzierung der Betriebskosten<br />

gelegt.<br />

Bei der Innenmodernisierung wird in<br />

erster Linie die Haustechnik erneuert.<br />

Insbesondere der Austausch der Heizungsanlage<br />

mit den Verteilungsleitungen<br />

im Kellergeschoss ist ein sehr<br />

aufwändiges Verfahren, durch das die<br />

Hausbewohner in der Regel weniger<br />

belästigt werden. Es wird jedoch oft erforderlich,<br />

Rohrleitungen auch durch<br />

Mieterkeller zu verlegen, die aus diesem<br />

Grund geräumt werden müssen.<br />

In den Wohnungen wird im Zuge der<br />

Modernisierung das Bad vollständig erneuert<br />

und die Elektroinstallation dem<br />

heutigen Standard angepasst. Nach<br />

Bedarf und Notwendigkeit werden die<br />

alten Heizkörper gegen modernere, wesentlich<br />

kleinere Plattenheizkörper ausgetauscht.<br />

Weiterhin werden nach Bedarf<br />

die Wohnungstüren und Bodenbeläge<br />

erneuert. Nach Fertigstellung der<br />

Sanierungsarbeiten werden die betroffenen<br />

Zimmer in der Regel von Fachhandwerkern<br />

neu tapeziert.<br />

Die Innensanierung im bewohnten<br />

Zustand ist für die betroffenen Mieter<br />

immer mit Lärm, Staub und Provisorien<br />

verbunden. Unsere Bauleiter und<br />

Fachfirmen vor Ort sind stets bemüht,<br />

die Umstände so erträglich wie möglich<br />

zu halten. In den meisten Fällen sind jedoch<br />

die Unannehmlichkeiten der Sanierung<br />

in der „neuen“ Wohnung schnell<br />

vergessen.<br />

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe<br />

der „<strong>WGL</strong> aktuell“ über die Durchführung<br />

der Außensanierungsarbeiten am<br />

Gebäude.<br />

Eine Wohnung vor…<br />

…und nach der Renovierung mit neuen Türen und<br />

Laminatboden<br />

iNFO<br />

Haben sie Fragen zu<br />

Modernisierungsmaßnahmen?<br />

Hierbei stehen Ihnen Ihr Bezirksbauführer<br />

oder Herr Konschalla, als Abteilungsleiter<br />

der Modernisierung, unter folgender<br />

Telefonnummer gerne zur Verfügung.<br />

Herr Konschalla (Tel. 0214 384-67),<br />

Herr Krahmer (Tel. 0214 384-20),<br />

Herr Schulz (Tel. 0214 384-68),<br />

Herr Sothmann (Tel. 0214 384-22),<br />

Herr Taube (Tel. 0214 384-63).<br />

06/2009 <strong>WGL</strong> aktuell<br />

3


amadan<br />

Eine Erziehung der Seele<br />

Ab dem 21. August 2009 ist es wieder so<br />

weit: Nach Sonnenuntergang werden sich<br />

die Mitglieder des Marokkanischen<br />

Eltern- und Jugendvereins wieder<br />

in den Räumlichkeiten<br />

ihrer islamischen Gemeinde<br />

an der<br />

Kerschensteiner<br />

Straße treffen,<br />

um gemeinsam<br />

zu beten,<br />

zu essen und zu<br />

trinken. Dann nämlich<br />

feiern alle Muslime<br />

für rund vier Wochen den Fastenmonat Ramadan.<br />

Der Termin errechnet sich aus dem<br />

Stand des Mondes – die Zeit Ramadan beginnt,<br />

wenn der Mond eine Sichel bildet.<br />

Aus diesem Grunde ist auch die Sichel Bestandteil<br />

etlicher Nationalflaggen muslimischer<br />

Länder.<br />

eine eigene Tür im paradies<br />

„Solch eine Fastenzeit gibt es bei vielen<br />

Religionen – so auch bei Christen<br />

oder Juden“, erklärt Has-<br />

4 <strong>WGL</strong> aktuell 06/2009<br />

san Essabbabi, Integrationsbeauftragter der<br />

Stadt Leverkusen. „Doch trotz eines ähnlichen<br />

Hintergrunds wird die Fastenzeit in jeder<br />

Religion anders gelebt. Wir Muslime verstehen<br />

sie in erster Linie als eine Erziehung<br />

der Seele – in dieser Zeit gilt es ganz besonders<br />

darauf zu achten, religiös zu leben.<br />

Das heißt zum Beispiel, viel zu beten, nicht<br />

zu lügen, keinen fremden Frauen hinterher<br />

zu schauen, während des Tages nicht<br />

zu essen und nicht zu trinken etc. – dieser<br />

Verzicht hat auch auf den Körper eine reinigende,<br />

entgiftende Wirkung. Außerdem ist<br />

es wichtig, in der Zeit des Verzichts zu lernen,<br />

wie sich Menschen fühlen, die grundsätzlich<br />

nichts oder nur wenig zu essen haben<br />

und hungern oder dursten<br />

müssen.“ Doch hinter diesem<br />

religiösen Brauchtum<br />

steht noch viel mehr als das,<br />

was für Außenstehende am<br />

ehesten sichtbar ist, nämlich<br />

der Verzicht auf Nahrung:<br />

„Jeder Muslime fastet für<br />

sich und seine Seele,<br />

aber auch für Gott“,<br />

erläutert Abdelhamid El-Yousfi, Imam (das<br />

heißt „Vorbeter“) der marokkanischen Gemeinde.<br />

„Wir glauben daran, dass es im Paradies<br />

eine Tür gibt, die eigens für diejenigen<br />

vorgesehen ist, die in ihrem Leben den Ramadan<br />

eingehalten und konsequent gefastet<br />

haben.“<br />

Zum Abschluss steigt ein Fest<br />

Während des Ramadan treffen sich die<br />

Gemeindemitglieder nach Sonnenuntergang,<br />

um gemeinsam zu essen und zu trinken.<br />

„Tee, Kaffee, etwas Gebäck, eine leichte<br />

Suppe – man darf nicht den Fehler machen<br />

und in der Fastenzeit schwer verdauliche Lebensmittel<br />

zu sich zu nehmen“, erzählt Hassan<br />

Essabbabi. „Zu unseren abendlichen<br />

Treffen sind grundsätzlich alle – nicht nur<br />

Muslime – eingeladen. Und wenn Ramadan<br />

vorüber ist, dann findet bei uns ein großes<br />

Fest statt – bei den Türken nennt man<br />

es Zuckerfest. Schon Tage vorher beginnen<br />

unsere Frauen mit den aufwändigen Vorbereitungen.“<br />

Hassan Essabbabi, Integrationsbeauftragter<br />

der Stadt Leverkusen (links), und Abdelhamid<br />

El-Yousfi, Imam des Marokkanischen Eltern- und<br />

Jugendvereins in Leverkusen-Küppersteg, erläutern<br />

den Fastenmonat Ramadan. Beide sind<br />

übrigens auch Mieter der <strong>WGL</strong>.


das sommerthema: sonnenbrand<br />

Hilfe,<br />

meine Haut<br />

tut weh<br />

es war ein schöner Tag für erika s. aus<br />

Leverkusen. Nach etlichen regentagen<br />

hatte sie heute die Chance wahrgenommen,<br />

den ganzen Tag mit ihrem<br />

sohn Kevin auf ihrem Balkon zu verbringen.<br />

der Himmel war zwar leicht<br />

bedeckt, aber Mutter und sohn konnten<br />

diesen „Faulenzer-Tag“ trotzdem in<br />

vollen Zügen genießen. doch abends<br />

jammert der neunjährige Kevin: „Mama,<br />

meine Haut wird so rot, es brennt<br />

und zieht, mir ist so heiß.“ erika s. ist<br />

entsetzt: die symptome lassen auf einen<br />

sonnenbrand sch<strong>ließ</strong>en – dabei<br />

war die sonne doch heute gar nicht<br />

einmal zu sehen. Noch am Abend<br />

stellt erika s. auch an ihrem Körper<br />

ähnliche symptome fest.<br />

Häufig werden die für die menschliche<br />

Haut gefährlichen UV-B-Strahlen bei bedecktem<br />

Himmel unterschätzt – hinzu<br />

kommen die vielen Sonnenanbeter, die<br />

sich trotz großer Hitze mit dem festen Vorhaben,<br />

„heute mal so richtig braun zu werden“,<br />

viel zu lange der prallen Sonneneinstrahlung<br />

ausliefern. Das Ergebnis ist das<br />

gleiche: Die Haut ist druckempfindlich und<br />

gerötet, in schlimmeren Fällen kommt es<br />

gar zu Blasenbildung oder allergischen<br />

Reaktionen wie beispielsweise starker, unerträglicher<br />

Juckreiz. Auch die mittel- und<br />

längerfristigen Folgen sind nicht zu verachten:<br />

Können die geschädigten Hautzellen<br />

im Rahmen der Selbstheilungskräfte<br />

des Körpers nicht repariert werden, löst<br />

sich die oberste Hautschicht ab, auch eine<br />

Erhöhung des Hautkrebs-Risikos ist die<br />

logische Folge.<br />

Ausreichender schutz ist wichtig<br />

Der Schutz vor dem Sonnenbrand ist<br />

leicht zu erläutern:<br />

Verwenden Sie eine Sonnencreme mit<br />

möglichst hohem Lichtschutzfaktor und<br />

tragen Sie diese eine halbe Stunde vor<br />

dem Sonnenbad auf! Je nach Hauttyp<br />

beträgt die Eigenschutzzeit vor der Sonneneinstrahlung<br />

für einen Mitteleuropäer<br />

rund zehn bis 30 Minuten. Je höher der<br />

Lichtschutzfaktor der Sonnencreme, desto<br />

länger dauert die Schutzzeit an.<br />

Meiden Sie vor allen Dingen die Mittagszeit<br />

für Ihr Sonnenbad!<br />

Am besten ist, Sie „sonnen im Schatten“!<br />

Gerade für Personen mit empfindlicher<br />

Haut gilt: Halten Sie sich nicht zu lange in<br />

der Sonne auf!<br />

Seien Sie besonders vorsichtig bei Sonneneinstrahlung<br />

in höheren Gefilden, auf<br />

Wasser oder im Schnee – hier ist die<br />

Sonneneinstrahlung intensiver.<br />

Gerade Babys und kleine Kinder sollten<br />

nie unbekleidet der Sonne ausgesetzt<br />

werden – T-Shirts und Kopfbedeckungen<br />

sind ein „Muss“.<br />

Was tun, wenn´s doch passiert ist?<br />

Doch was tun, wenn man der Verlockung<br />

eines Sonnenbades nicht widerstehen<br />

konnte oder beim Eincremen eine Körperstelle<br />

vergessen hat und abends die genannten<br />

Symptome feststellt? Bei einem<br />

leichten Sonnenbrand gilt: Auf geröteten<br />

Hautstellen sollten kühle und feuchte Umschläge,<br />

„After-Sun-Lotionen“, Gerbstoffe (z.B.<br />

in schwarzem Tee) oder handelsüblicher<br />

Speisequark aufgetragen werden. Besonders<br />

wichtig ist, viel Flüssigkeit zu sich zu<br />

nehmen. Und bei allergischen Reaktionen<br />

trägt ein antiallergisches Gel zur Linderung<br />

bei. Ist der Sonnenbrand stärker oder gar<br />

mit Fieber verbunden, sollte in jedem Fall<br />

ein Arzt aufgesucht werden. Mögliche Therapien<br />

sind hier die orale Einnahme von Entzündungshemmern<br />

oder das Auftragen von<br />

kortisonhaltiger Salbe beziehungsweise Gel.<br />

06/2009 <strong>WGL</strong> aktuell<br />

5


Gewährung von Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz (WoGG)<br />

Neues Gesetz verbessert Leistungen<br />

Das Wohngeldrecht wurde zum 1. Ja-<br />

nuar 2009 umfassend erneuert. Wohngeld<br />

wird zur wirtschaftlichen Sicherung eines<br />

angemessenen und familiengerechten Wohnens<br />

als Miet- oder Lastenzuschuss zu den<br />

Aufwendungen für den Wohnraum geleistet<br />

(§ 1 Wohngeldgesetz). Diese Leistung können<br />

Mieter nur erhalten, wenn Sie einen Antrag<br />

stellen und die Voraussetzungen nachweisen.<br />

Zur Antragstellung ist ein Formantrag notwendig.<br />

Wird der Antrag formlos eingereicht, so<br />

muss der Formantrag nachgereicht werden.<br />

Leistungsverbesserungen für Wohngeldempfänger<br />

dank vier Komponenten:<br />

Zusammenfassung der bisherigen vier<br />

Baualtersklassen auf Neubauniveau,<br />

Erhöhung der Werte der Wohngeldtabellen<br />

um 8 %,<br />

Erhöhung der Höchstbeträge für Miete<br />

und Belastung um 10 %,<br />

Einführung einer Heizkostenkomponente<br />

von pauschal 50 Cent je Quadratmeter<br />

Wohn-Richtfläche und Monat.<br />

Ob und in welcher Höhe ihnen Wohngeld<br />

zusteht, hängt ab von:<br />

Der Zahl der Haushaltsmitglieder,<br />

der Höhe des Gesamteinkommens,<br />

der Höhe der nur bis zu bestimmten<br />

Höchstbeträgen zuschussfähigen Miete<br />

oder (z. B. bei Eigenheimen) Belastung.<br />

6 <strong>WGL</strong> aktuell 06/2009<br />

Nicht wohngeldberechtigt sind:<br />

Alleinstehende Wehrpflichtige während<br />

des Grundwehrdienstes oder alleinstehende<br />

Zivildienstleistende, die Mietbeihilfe<br />

nach dem Unterhaltssicherungsgesetz<br />

erhalten können;<br />

Haushalte, denen nur Personen angehören,<br />

die eine Ausbildung im Sinne des<br />

Bundesausbildungsförderungsgesetzes<br />

bzw. nach § 59, § 101 Abs. 3 oder § 104<br />

des Dritten Buches Sozialgesetzbuch<br />

durchführen und denen Leistungen zur<br />

Förderung der Ausbildung dem Grunde<br />

nach zustehen (sie müssen diese<br />

Leistungen nicht tatsächlich erhalten!)<br />

Nicht wohngeldberechtigt sind weiterhin<br />

empfänger der folgenden Leistungen:*<br />

Leistungen des Arbeitslosengeldes II und<br />

des Sozialgeldes nach dem Zweiten<br />

Buch Sozialgesetzbuch, auch in den Fällen<br />

des § 25 des Gesetzes,<br />

Leistungen des Übergangsgeldes in Höhe<br />

des Betrages des Arbeitslosengeldes<br />

II nach § 21 Abs. 4 Satz 1 des Sechsten<br />

Buches Sozialgesetzbuch,<br />

Leistungen des Verletztengeldes in Höhe<br />

des Betrages des Arbeitslosengeldes<br />

II nach § 47 Abs. 2 des Siebten Buches<br />

Sozialgesetzbuch,<br />

- Zuschüssen nach § 22 Abs. 7 des<br />

Zweiten Buches Sozialgesetzbuch,<br />

Leistungen der Grundsicherung im Alter<br />

und bei Erwerbsminderung nach dem<br />

Zwölften Buch Sozialgesetzbuch,<br />

Leistungen der Hilfe zum Lebensunterhalt<br />

nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch,<br />

Leistungen der ergänzenden Hilfe zum<br />

Lebensunterhalt oder anderen Hilfen in einer<br />

Anstalt, einem Heim oder einer gleichartigen<br />

Einrichtung, die den Lebensunterhalt<br />

umfassen nach dem Bundesversorgungsgesetz<br />

oder nach einem Gesetz,<br />

das dieses für anwendbar erklärt,<br />

Leistungen in besonderen Fällen und<br />

Grundleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz<br />

und<br />

Leistungen nach dem Achten Buch Sozialgesetzbuch<br />

in Haushalten, zu denen<br />

aussch<strong>ließ</strong>lich Empfänger dieser Leistung<br />

gehören.<br />

Darüber hinaus existieren auch Ausnahmefälle:<br />

Wenn ein oder mehrere Mitglieder<br />

Ihres Haushalts keine der oben genannten<br />

Leistungen bezieht/beziehen, so<br />

besteht nur für diese Person/en eventuell<br />

weiterhin ein Anspruch auf Wohngeld. Nur<br />

in diesem Fall kann ein Antrag auf Wohngeld<br />

gestellt werden.<br />

Einen Antrag auf Wohngeld können Mieter<br />

stellen bei der Wohngeldstelle der Stadt<br />

Leverkusen, Fachbereich Soziales, Miselohestraße<br />

4, Raum 21, Erdgeschoss.


Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der An-<br />

tragsannahme sind für Auskünfte unter den<br />

Rufnummern 0214/406-6403, 0214/406-<br />

6437 oder 0214/406-6439 erreichbar.<br />

Wichtig ist, dass die erforderlichen Unterlagen<br />

ausnahmslos eingereicht werden:<br />

Die im Formantrag gemachten Angaben,<br />

z. B. über die Miethöhe oder das Bruttoeinkommen<br />

sind durch geeignete Unterlagen<br />

nachzuweisen. Hierfür kommen beispielsweise<br />

der Mietvertrag mit dem letzten Mieterhöhungsschreiben,Verdienstbescheinigungen,<br />

Rentenbescheide oder Bescheide<br />

über Arbeitslosengeld in Betracht.<br />

Falls es Schwierigkeiten bei dem Nachweis<br />

gibt, weil z. B. Unterlagen nicht mehr<br />

vorhanden sind, hält die Wohngeldstelle Vordrucke<br />

für den Arbeitgeber und den Vermieter<br />

bereit (in Form von Verdienst- bzw. Vermieterbescheinigungen),<br />

mit denen die benötigten<br />

Angaben bestätigt werden können.<br />

Das Ministerium für Bauen und Verkehr des<br />

Landes NRW stellt auf seiner Internetseite<br />

www.mbv.nrw.de Serviceangebote zum<br />

Thema Wohngeld bereit, z.B. einen Wohngeldproberechner<br />

und Antragsvordrucke<br />

mit Ausfüllhilfen.<br />

* Voraussetzung: Bei der Berechnung wurden<br />

die Kosten für die Unterkunft berücksichtigt.<br />

die private Haftpflichtversicherung<br />

Ein Muss für Jedermann<br />

Tränenüberströmt steht der zehnjährige<br />

Max vor seinem Vater und zeigt ihm den<br />

Schaden am parkenden Auto des Nachbarn.<br />

Aus Versehen hat er mit seinem<br />

Fahrrad den parkenden Wagen des Nachbarn<br />

gestreift. Frank Meyer beruhigt zunächst<br />

seinen Sohn und informiert daraufhin<br />

den Nachbarn über das Missgeschick.<br />

Er entspannt die peinliche Situation dadurch,<br />

dass er seine private Haftpflichtversicherung<br />

ins Gespräch bringt, die für den<br />

Schaden aufkommen würde. Recht hat er:<br />

Ein klassischer Versicherungsfall. Dass es<br />

ohne eine private Haftpflichtversicherung<br />

zu erheblichen Schwierigkeiten kommen<br />

kann, zeigt folgender Fall: Timo (20), Auszu-<br />

iNFOrMATiON<br />

Wann greift die Haftpflichtversiche-<br />

rung? Wann greift sie nicht?<br />

Die private Haftpflichtversicherung er-<br />

setzt Schäden, die z.B. aus Fahrlässigkeit<br />

oder grober Fahrlässigkeit Dingen bzw.<br />

Personen zugefügt werden. Sie ist keine<br />

Pflicht-, sondern eine freiwillige Versicherung.<br />

Sind die an den Versicherungsnehmer<br />

gestellten Ansprüche berechtigt, leistet<br />

sie Schadensersatz bis zur vorher vereinbarten<br />

Summe. Unter der Deckung der<br />

Versicherung fallen die Haftung aus Hausund<br />

Wohnungsbesitz, aus Sportausübung<br />

bildender und gerade erst aus dem Elternhaus<br />

ausgezogen, ist auf einer Party seines<br />

Freundes Jan eingeladen. Timo hat viel<br />

Spaß, bis er aus Versehen eine 2.500 Euro<br />

teure Designer-Vase vom Tisch stößt. Timo,<br />

peinlich berührt, berichtet Jan von dem<br />

Missgeschick. Dieser nimmt die Nachricht<br />

gelassen auf: „Ist nicht so schlimm, du hast<br />

ja eine Haftpflichtversicherung.“ Doch leider<br />

besitzt Timo eben diese nicht und muss als<br />

Geringverdiener für solch eine hohe Summe<br />

aufkommen. Die private Haftpflichtversicherung<br />

sollte somit ein Muss für Jedermann<br />

sein, da jederzeit unerwartet Schäden<br />

verursacht werden können, deren Kosten<br />

man eventuell nicht tragen kann.<br />

(Ausnahme Jagd und bestimmte Wett-<br />

kämpfe) und aus Tierhaltung (Ausnahme:<br />

Haltung von Hunden, Pferden, Rindern, Zugund<br />

Reittieren, wilden Tieren). Schäden an<br />

der Mietwohnung fallen ebenfalls unter den<br />

Versicherungsschutz, jedoch nicht, wenn<br />

es sich um Glasschäden oder Schäden<br />

an (elektrischen) Einbauten handelt. Sind<br />

Kinder bis zur Vollendung des 7. (bei manchen<br />

Versicherungen sogar des 10.) Lebensjahres<br />

für einen Schaden verantwortlich,<br />

liegt eine Deliktunfähigkeit vor – die Versicherung<br />

kommt für die Schäden nicht auf.<br />

06/2009 <strong>WGL</strong> aktuell<br />

7


„Für Miriam“ bei der Berlinale ausgezeichnet<br />

„Film ab“ in <strong>WGL</strong>-Wohnungen<br />

Es war die Anfrage des Oberbürgermeis-<br />

ters Ernst Küchler an die <strong>WGL</strong>, dem Film-<br />

produzenten und Nachwuchsregisseur<br />

Gunnar Lotz bei seinen Dreharbeiten für<br />

den geplanten Kurzfilm „Für Miriam“ behilflich<br />

zu sein. Gunnar Lotz wuchs in Lever-<br />

Aus der serie „uNsere sTrAsseN“<br />

Wer war eigentlich...Adam stegerwald?<br />

Adam Stegerwald wurde am 14. Dezember<br />

1874 in Greußenheim (bei Würzburg)<br />

geboren. 1919 übernahm er die<br />

Funktion des Vorsitzenden des Gesamtverbands<br />

der christlichen Gewerkschaften<br />

und des Deutschen<br />

Gewerkschaftsbundes (bis 1929).<br />

Von 1920 bis 1933 war er als Zentrumspolitiker<br />

und zwischen 1919<br />

und 1932 unter anderem als preußischer<br />

Reichsminister und Ministerpräsident<br />

politisch aktiv. Er galt zu den einflussreichsten<br />

Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung<br />

und des politischen Ka-<br />

…unter diesem Motto startet die <strong>WGL</strong> in<br />

diesem Sommer einen Wettbewerb. Eingeladen<br />

sind alle <strong>WGL</strong>-Hobbygärtner mit ih-<br />

8 <strong>WGL</strong> aktuell 06/2009<br />

kusen auf und hatte daher den Entschluss<br />

gefasst, sämtliche Szenen des Films in seiner<br />

Heimatstadt zu drehen. Die <strong>WGL</strong> suchte<br />

mit den Filmfachleuten nach geeigneten<br />

Drehorten. Man entschied sich für zwei<br />

Wohnungen: Eine in der Bode-, die andere<br />

tholizismus im Deutschen Reich. Stegerwalds<br />

Intention war, die Republik durch einen<br />

Ausgleich zwischen den Tarifparteien<br />

und eine sachorientierte Zusammenarbeit<br />

der verfassungstreuen politischen Kräfte<br />

zu stabilisieren. Er setzte sich mehrmals<br />

für die Gründung einer interkonfessionellen<br />

christlichen Volkspartei ein. Am Ende<br />

Wettbewerb<br />

Lasst Blumen sprechen…<br />

Neu gestaltetes Wohnumfeld in der Monheimer Straße<br />

ren kreativen und einfallsreich gestalteten<br />

Vorgärten, Fensterbänken, Balkonen und<br />

Loggien. Senden Sie ein Foto Ihrer Hobbygärtner-Künste<br />

bis zum 31.08.2009 an:<br />

<strong>WGL</strong>, Herrn Klaus-Ulrich Heimann, Heinrich-von-Stephan-Straße<br />

6, 51373 Leverkusen,<br />

E-Mail: heimann@wgl-lev.de. Ausgelost<br />

werden 5 Gutscheine für Pflanzen<br />

im Wert von je 75 Euro. Gerne kann der<br />

Gutschein auch im kommenden Jahr mit<br />

Beginn der neuen Pflanzzeit eingelöst werden.<br />

Die Auswahl der Gewinner erfolgt unter<br />

Ausschluss des Rechtsweges.<br />

in der Semmelweisstraße. Mühen und Aufwand<br />

wurden sch<strong>ließ</strong>lich belohnt: „Für Miriam“<br />

wurde bei der Berlinale im Rahmen<br />

des Wettbewerbes „Perspektive Deutsches<br />

Kino“ mit dem Preis für die beste Hauptdarstellerin<br />

(Franziska Petri) ausgezeichnet.<br />

der Weimarer Republik setzte Stegerwald<br />

auf eine Annäherung der Gewerkschaften<br />

an die Nationalsozialisten. Nach dem<br />

Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944<br />

wird er allerdings von der Gestapo<br />

verhaftet und einige Zeit gefangen<br />

gehalten. Im letzten Lebensjahr vor<br />

seinem Tod im Dezember 1945 –<br />

er erlag den Folgen einer Lungenentzündung<br />

– war Stegerwald an<br />

der Gründung der CDU/CSU beteiligt.<br />

Heute sind einige Immobilien, Siedlungen<br />

oder auch Einrichtungen nach<br />

dem Politiker benannt – so auch die Stegerwaldstraße<br />

in Leverkusen-Manfort.<br />

iMpressuM<br />

Herausgeber i<br />

<strong>WGL</strong> Wohnungsgesellschaft Leverkusen GmbH,<br />

Heinrich-von-Stephan-Str. 6, 51373 Leverkusen<br />

Telefon i 0214-384(0)<br />

internet i www.wgl-lev.de<br />

e-mail i wgl@wgl-lev.de<br />

Verantwortlich i Klaus-Ulrich Heimann<br />

redaktion i Klaus-Ulrich Heimann,<br />

Wolfgang Felber, Stefan Altenbach<br />

realisation i CeWeBe AG, Leverkusen<br />

druck i Lenz Druck, Leverkusen

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