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Was ist „Selbstkonzept“?!

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Prof. Dr. Chr<strong>ist</strong>ina Reichenbach (Ev. Fachhochschule Bochum) - 14.10.2010<br />

– Diagnostik & Förderung des Selbstkonzeptes – Fachtagung an der PH OÖ Linz -<br />

Selbstbild und Selbstbewertung<br />

Selbstbewertung meint, wie ein Mensch emotional seine eigenen Handlungen bewertet<br />

und welche Gefühle er bzgl. der Bewertungen zeigt. Selbstbild meint hingegen,<br />

wie ein Mensch seine eigenen Handlungen „objektiv“ einschätzt. <strong>Was</strong> weiß der<br />

Mensch über seine Kompetenzen und wie beschreibt er diese?<br />

� Aussagen bezüglich des Selbstbildes und der Selbstbewertung ermöglichen<br />

dann eine Einschätzung von außen bzw. auf einer Metaebene.<br />

� Die folgenden drei Komponenten des Selbstkonzeptes, welche sowohl affektive<br />

als auch kognitive Elemente beinhalten, verlangen demzufolge eine gewisse<br />

Reflexionsfähigkeit in Bezug auf sich selbst und setzen dementsprechend<br />

ein vorhandenes Selbstbild und eine Selbstbewertung voraus.<br />

Das Idealselbst zeigt Vorstellungen des Menschen, wie er gern sein möchte. Wie<br />

stelle ich mich mir selbst vor, wie ich in optimaler Weise sein könnte?<br />

Das Idealselbst beinhaltet neben dem erwünschten Selbst, das innerhalb der eigenen<br />

erreichbaren Möglichkeiten liegt, auch den Vergleich mit dem unreal<strong>ist</strong>ischen,<br />

nicht erreichbaren Wunschbild einer Person sowie die Vorstellungen darüber, wie die<br />

Person sich entsprechend den individuellen, gesellschaftlichen und/oder kulturellen<br />

Standards optimal verhalten könnte bzw. sein sollte (vgl. KRUPITSCHKA 1990, 14).<br />

Vorstellungen vom Realselbst beinhalten die Betrachtungen des Menschen über<br />

sein wirkliches (äußeres) Erscheinungsbild, das Wissen um die erreichte eigene soziale<br />

Identität (Etikettierungen, Staatszugehörigkeit, soziale Schicht), die Hervorhebung<br />

von Personen oder Gegenständen für sein Leben (Ausdehnung des Selbst)<br />

sowie auch psychische Dispositionen (Einstellungen, Werte, Gewohnheiten) (vgl.<br />

KRUPITSCHKA 1990, 14) – und dies in real<strong>ist</strong>ischer Form<br />

Das Soziale Selbst gibt Auskunft, wie der Mensch sich selbst in Bezug zu anderen<br />

Personen sieht, wie er sich gegenüber anderen darstellt und verhält. Wie verhalte ich<br />

mich in einer Gruppe mit unterschiedlichen Zielen? Es gibt zum einen Auskunft über<br />

die wahrgenommenen Einschätzungen durch andere Personen (so, wie sich das Individuum<br />

von anderen Personen wahrgenommen glaubt) sowie bzgl. der Darstellung<br />

des Selbst anderen Personen gegenüber. Je nach sozialem Kontext und Motiven<br />

kann sich eine Person anderen Menschen gegenüber unterschiedlich darstellen (z.B.<br />

ängstlich allein und stark in der Gruppe). Mögliche Motive einer unterschiedlichen<br />

Selbstdarstellung können u.a. sein: Bedürfnis nach Anerkennung, Bedürfnis der Aufrechterhaltung<br />

eines positiven Selbstkonzeptes, Einübung bzw. Ausübung sozialer<br />

Rollen (vgl. KRUPITSCHKA 1990, 15f).<br />

Die wahrgenommene Fremdeinschätzung beinhaltet, wie ein Mensch glaubt auf andere<br />

zu wirken und von anderen beurteilt zu werden, sowie die erlebte Wertschätzung<br />

durch andere (vgl. BALDERING 1993, 59). Laut KRUPITSCHKA nimmt die<br />

wahrgenommene Fremdeinschätzung einen sehr viel größeren Einfluss auf das<br />

Selbstkonzept als die direkte Fremdeinschätzung selbst (1990, 27). Dabei wird das<br />

Selbstkonzept insbesondere von wahrgenommenen Fremdeinschätzungen jener<br />

Personen geprägt, die für das Individuum von emotionaler Bedeutsamkeit sind.<br />

creichenbach@gmx.de / http://www.efh-bochum.de/homepages/reichenbach 14

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