StadtPlanung: Was ist das? StadtPlaner: Was machen die? Zitate ...
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<strong>StadtPlanung</strong>,-Planerinnen und -Planer 14<br />
„Ein Dankesschreiben von einer Bürgerinitiative – so was erfreut<br />
<strong>das</strong> Herz unserer Leute.“<br />
Doch viel zu viele Städte sehen eben ganz anders aus als <strong>die</strong>se<br />
Woche mit den rund 70 Planungsstudenten aus 14 Ländern<br />
in Europa. Nicht so gut organisiert, weniger international,<br />
und lange nicht mit soviel Charme. Wo waren denn<br />
<strong>die</strong> Experten vom Berliner Institut zum Beispiel am Potsdamer<br />
Platz? „Wir hatten einen Generationswechsel“, entschuldigt<br />
sich der Dekan. „Das haben dort alles leider nur<br />
Architekten gemanagt“, schimpft Architektur-Soziologe<br />
Werner Sewing. Die Todesstreifenwüste habe man doch<br />
wohl kaum lassen können, fragen wir ihn. „Warum denn<br />
nicht“, entgegnet Sewing. Wenn’s denn so einfach <strong>ist</strong>.<br />
Der Zufall zeichnet mit<br />
Der Nachwuchs weiß weiter. Wieder ziehen mehrere Gruppen<br />
los, zum Experiment, wieviel Planung <strong>die</strong> Stadt vertragen<br />
kann. Besucht den Alexanderplatz, lautet der Auftrag<br />
der Berliner an ihre Gäste, <strong>das</strong> Zentrum des alten Ostdeutschlands<br />
in der neuen Republik. Dann macht was<br />
draus. „Dürfen wir auch zerstören?“, fragt Marta aus Polen.<br />
„<strong>Was</strong> ihr wollt“, sagt Gruppenleiter Andreas. Nach einem<br />
Nachmittag lang schauen, zeigen und zeichnen, basteln und<br />
überzeugen <strong>ist</strong> <strong>die</strong> Überraschung perfekt. Der neue Alex <strong>ist</strong><br />
viel eher der alte, als er es früher jemals war. „Back to the<br />
roots“ hat Frank aus Amsterdam <strong>das</strong> Konzept genannt: „Wir<br />
müssen seinen Charakter noch verstärken, <strong>die</strong> Weite des<br />
Platzes, <strong>die</strong> großen, geraden Formen.“ Am Ende sind nur<br />
Kleinigkeiten verschwunden, Frank nennt sie „visuelle<br />
Umweltverschmutzung“ – der Himmel bleibt. Es gibt neue<br />
glatte Fassaden, auf denen Freiluftkino laufen könnte, eine<br />
Straßenbahn, etwas mehr Grün, ein paar Lichteffekte. Beinahe<br />
eine Rommelzone. Jedenfalls kein Metropolis.<br />
So ähnlich könnte <strong>das</strong> Ergebnis des Experiments lauten:<br />
Wenn es schon einen Fernsehturm gibt, kann man sich Babel<br />
sparen. Ein guter Stadtplaner kennt eben auch <strong>die</strong> Grenzen<br />
der Planung genau, er freut sich sogar darauf. „Je mehr du<br />
planst, desto härter schlägt der Zufall zu“, sagt Carsten aus<br />
Berlin: „Das <strong>ist</strong> der wahre Grund für unser Studium.“ Und<br />
Olivier aus Paris war schon nach der Filmvorführung am<br />
ersten Abend ganz euphorisch. „Das <strong>ist</strong> genau <strong>das</strong>, was ich<br />
immer sage: Wir müssen <strong>die</strong> Mittler sein zwischen Hand<br />
und Verstand.“<br />
Gegen den Strich<br />
Es sieht alles so eindeutig und klar aus. Die Aufgaben der<br />
Stadtplaner scheinen nicht strittig zu sein, oder doch? Hier<br />
zwei <strong>Zitate</strong>, <strong>die</strong> zeigen, <strong>das</strong>s man auch ganz anders an <strong>die</strong>se<br />
Frage heran gehen kann. Sie fordern zugleich auf, sich eine<br />
eigene Meinung zu bilden:<br />
Iona Friedman und <strong>die</strong> Stadt<br />
„Die Stadt kann nicht geplant werden. Die Stadt wird.“