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Im Rückspiegel - Evangelische Kirchengemeinde Hirschberg ...

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Luther kommt !<br />

Die Artikel zur Luther-Dekade werden künftig mit der Marke „Luther 2017“,<br />

die wir hier erstmals verwenden, versehen. Wir danken der Geschäftsstelle<br />

„Luther 2017“ und der EKD-Geschäftsstelle in Wittenberg, dass wir nach<br />

Abschluss eines Markenlizenzvertrages dazu berechtigt sind.<br />

Beim Seniorennachmittag im September hielt ARne Rosenau einen Vortrag<br />

über Käthe Luther, die Frau des Reformators.<br />

„Mein Herr Käthe“<br />

(ARne Rosenau)<br />

1525: Luther ist schon 42 Jahre alt,<br />

als er sich unter dem zunehmenden<br />

Druck seiner Freunde zu heiraten<br />

entschließt. Der Reformator befindet<br />

sich nach wie vor in der Reichsacht<br />

und im päpstlichen Bann und erwähnt<br />

noch kurz zuvor: „Mein Sinn<br />

ist fern vom Heiraten, da ich täglich<br />

den Tod und die Strafe des Ketzers<br />

erwarte.“ An Katharina von Bora,<br />

die 2 Jahre zuvor aus dem Zisterzienserkloster<br />

Nimbschen geflohen<br />

ist und im Hause des Malers Lucas<br />

Cranach d. Ä. eine Heimat fand,<br />

denkt er erst recht nicht. „Wenn ich<br />

vor vierzehn Jahren hätte heiraten<br />

wollen, dann hätte ich mir die Ave<br />

von Schönfeld, die jetzige Frau des<br />

Basilius Axt, ausgesucht. Die meine<br />

habe ich (damals) gar nicht geliebt;<br />

ich hatte sie immer in Verdacht, sie<br />

sei hochmütig. Aber Gott hat es so<br />

gewollt, dass ich mich der gänzlich<br />

Verlassenen erbarmte. Und<br />

durch Gottes Gnade schlug mir<br />

diese Ehe zum großen Glück aus“,<br />

äußert sich Luther später in einer<br />

seiner berühmten Tischreden. (Ave<br />

von Schönfeld kam zusammen mit<br />

Katharina und 7 weiteren Nonnen<br />

aus dem Kloster nach Wittenberg<br />

und hätte selber gern Luther zum<br />

Mann genommen, er macht ihr aber<br />

keinen Antrag, und sie will nicht<br />

länger warten.)<br />

Katharina äußert Cranach gegenüber,<br />

sie wolle entweder Luthers<br />

Freund Nikolaus von Amsdorf oder<br />

den großen Luther selber zum Mann<br />

nehmen. Der Maler geht zu Luther.<br />

„Von Luther stammt der Beschluss,<br />

dass zu heiraten sei, von Katharina<br />

dagegen, wen“, meint der Luther-<br />

Forscher Martin Treu.<br />

Stadtpfarrer Johann Bugenhagen<br />

(„Dr. Pomeranus“, Freund Luthers,<br />

von diesem als „Bischof der Reformation“<br />

bezeichnet, Reformator<br />

des Nordens – 1485-1558) traut die<br />

beiden im Kreise weniger Freunde.<br />

Luther schreibt eine Woche danach:<br />

„Denn ich empfinde nicht hitzige<br />

Liebe oder Leidenschaft für meine<br />

Frau, aber ich habe sie sehr gern.“<br />

Als 4 Tage nach der Hochzeit mit<br />

Freunden gefeiert wird, sind auch<br />

Luthers Eltern anwesend - und Martin<br />

und sein Vater Hans versöhnen<br />

sich endlich. Käthe zieht zu Luther<br />

in das ehemalige Augustinerkloster,<br />

das „Schwarze Kloster“. Ein für die<br />

beiden viel zu großer Bau. Als erstes<br />

wirft sie Luthers alten, hartgelegenen<br />

Strohsack hinaus. Ein frischer ist<br />

für das junge Paar wohl gerade noch<br />

zu beschaffen. Außer dem silbernen<br />

Zierbecher, den die Universität Luther<br />

zur Hochzeit schenkte, besitzen<br />

sie nahezu nichts. Nicht einmal ein<br />

festes Einkommen ist garantiert.<br />

Katharina übernimmt das Kommando<br />

über Haus und Hof. Sie benötigt<br />

Geld, nimmt Studenten und<br />

Dozenten in Pension. Was auf den<br />

Tisch kommt, erwirtschaftet sie in<br />

Garten und Stall. <strong>Im</strong> Gemüse- und<br />

Obstgarten erntet sie Erbsen, Bohnen,<br />

Steckrüben, Kohl, Salat, Gurken<br />

und Kirschen, Birnen, Äpfel, Nüsse,<br />

Maulbeeren und Weintrauben. In<br />

den Viehställen hat sie z. B. 1542 acht<br />

Schweine, fünf Kühe, neun Kälber,<br />

Hühner, Tauben und Gänse. Aber<br />

sie ist nicht nur Wirtschafterin, Gärtnerin<br />

und Bäuerin, sondern braut<br />

ein köstliches Bier, das Martin über<br />

alles schätzt. Auch hält sie mehrere<br />

Bienenvölker.<br />

Das „Schwarze Kloster“ in Wittenberg wird das Wohnhaus der Familie Luther<br />

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