Im Rückspiegel - Evangelische Kirchengemeinde Hirschberg ...
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Liebe Jugendredakteure, so werden Eure Artikel superstark<br />
(Anja Stepic, <strong>Hirschberg</strong>, Redakteurin der Rhein-Neckar-Zeitung für <strong>Hirschberg</strong>, hielt am 18.5.<br />
vor der Jugendredaktion ein Referat. Mit ihrer Genehmigung veröffentlichen wir ihr Manuskript)<br />
Wer schreiben will, muss sich<br />
interessieren ... !!!!<br />
Das ist schon das ganze Geheimnis<br />
eines schönen Textes :-)<br />
Der Leser merkt sofort, ob Ihr Euch<br />
dafür interessiert, was Ihr da schreibt,<br />
oder ob Ihr das „ätzend“ fandet,<br />
diesen Text schreiben zu müssen.<br />
Darum - vergesst erst einmal die<br />
ganze Schreiberei am Ende. Interessiert<br />
Euch erstmal ganz aufrichtig für<br />
das, was Ihr da seht. Für die Menschen<br />
und ihre Projekte!<br />
Dann kommen Eure Fragen und auch<br />
die Worte später von allein.<br />
Wer schreiben will, muss lesen ...<br />
Für einen guten Text braucht man<br />
Wörter. Viele verschiedene Wörter.<br />
Darum lest ganz viel, damit Ihr<br />
möglichst viele „Vokabeln“ in Eurem<br />
Wortschatz habt.<br />
Lest mal ganz bewusst Zeitungsartikel,<br />
wie die anderen das gemacht<br />
haben.<br />
Die Überschrift:<br />
Eine Zeitung liest man anders als ein<br />
Buch. Nicht von vorne nach hinten.<br />
Der Leser sucht sich nur die Artikel<br />
aus, die ihn interessieren.<br />
Ob ein Leser sich gerade für Euren<br />
Artikel interessiert, entscheidet sich<br />
schon an der Überschrift. Darum ist<br />
ganz wichtig, dass sie neugierig<br />
macht.<br />
So ähnlich funktioniert auch das Foto.<br />
Der Leser überfliegt die Seiten nach<br />
Fotos und Überschriften. Ob er bei<br />
Eurem Text hängenbleibt, entscheidet<br />
sich in Sekunden.<br />
Die W-Fragen:<br />
In Eurem Text müsst Ihr die sechs<br />
W-Fragen beantworten:<br />
WER hat überhaupt WAS gemacht? -<br />
WANN und WO ist das passiert? Und<br />
WIE und WARUM ist das passiert?<br />
Die ersten 2-4 Fragen müsst Ihr gleich<br />
am Anfang beantworten. Dort<br />
entscheidet der Leser nämlich schon,<br />
ob er das Wie und Warum überhaupt<br />
noch wissen will.<br />
21<br />
Der Aufbau:<br />
Das Wichtigste (also die W-Fragen)<br />
muss an den Anfang Eures Textes.<br />
Danach kommen die Hintergründe.<br />
Man erzählt also nicht in der zeitlich<br />
richtigen Reihenfolge (morgens fuhren<br />
wir los ... blablabla ... und irgendwann<br />
kommt dann erst das eigentlich<br />
Interessante), sondern gleich die Story<br />
und wie und wann Ihr losgefahren<br />
seid, dann erst später.<br />
Sätze:<br />
Ein Satz sollte nicht mehr als 20 Wörter<br />
haben. Und nicht kompliziert verschachtelt<br />
sein mit zig Kommas und<br />
Nebensätzen. Das ist schwer zu lesen.<br />
Kurze und lange Sätze sollten sich<br />
abwechseln.<br />
Zitate:<br />
Benutzt ab und zu die wörtliche Rede.<br />
Das macht Euren Text lebendig, z. B.<br />
„Schreiben macht richtig Spaß“, findet<br />
Max. Das klingt besser als ‚Max findet,<br />
dass Schreiben richtig Spaß macht.‘<br />
Richtige Schreibweise:<br />
Erkundigt Euch immer nochmal, ob<br />
Ihr die Namen der Beteiligten richtig<br />
geschrieben habt. Leute lesen gerne<br />
ihren Namen in der Zeitung, aber<br />
nicht, wenn er falsch geschrieben ist.<br />
Achtung: Matthias ist so klar gar nicht.<br />
Es gibt Matthias, Mattias, Mathias!<br />
Wahrheit:<br />
Was Ihr schreibt, muss stimmen! Ihr<br />
dürft also nichts dazu erfinden und<br />
auch nichts weglassen, was den Sinn<br />
verdreht.<br />
Trennung von Meinung und Information:<br />
Das ist eine der höchsten Presse-Regeln!<br />
Ihr müsst immer sachlich und<br />
neutral berichten.<br />
Wie Ihr selbst das Ganze findet, hat in<br />
dem Artikel nichts verloren. Dafür<br />
gibt es extra „Kommentare“.<br />
Verständlich schreiben:<br />
Vielleicht kennt Ihr Euch super aus mit<br />
einem Thema, habt tolle Wörter drauf,<br />
die jeder Fachmann versteht, nur der<br />
ahnungslose Leser nicht. Vorsicht bei<br />
Fremdwörtern, Fachwörtern und<br />
englischen Wörtern. Ihr dürft nicht<br />
voraussetzen, dass der Leser genauso<br />
schlau ist wie Ihr!<br />
Arten von Texten:<br />
Ihr könnt eine Geschichte auf verschiedene<br />
Arten schreiben:<br />
- als Bericht (Neutraler Text)<br />
- als Interview (Frage/Antworten)<br />
- als Reportage (aus eurer Sicht, wie ihr<br />
es erlebt habt)<br />
- als Portrait (jemand Neues? jemand<br />
gestorben? jemand Besonderes?)<br />
überlegt, was passen würde!<br />
Schreibblockade?<br />
Euch fällt nix ein?<br />
Dann setzt Ihr Euch vielleicht selbst<br />
unter Druck.“Ich muss jetzt einen<br />
guten Text schreiben“ - das wird<br />
garantiert nix! Schreibt erstmal alles,<br />
wie es Euch grad kommt, locker<br />
runter. Muss nicht gut sein. Hinterher<br />
könnt Ihr immer noch verbessern oder<br />
verschönern. Das ist dann viel leichter,<br />
als gleich perfekte Sätze schreiben zu<br />
wollen.<br />
Anja Stepic (Bildmitte) weiß ihre Zuhörer zu fesseln. (Pressefoto Peter Dorn)