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Die Römer in Ostfriesland

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von den äußersten Grenzen Galliens, da der Ozean ihr Gebiet<br />

überschwemmt hatte, nach neuen Wohnsitzen <strong>in</strong> der ganzen<br />

bekannten Welt" (FLORUS I 38 [22]). <strong>Die</strong>ser H<strong>in</strong>weis auf<br />

e<strong>in</strong>e möglicherweise verheerende Sturmflut an der östlichen<br />

Nordseeküste kann letztlich nur von den Betroffenen selbst<br />

stammen und ist daher als zutreffend anzunehmen. Für<br />

STRABO (VII 293[21]), der um die Zeitenwende lebte, jedoch<br />

"sieht die Annahme, daß e<strong>in</strong>stmals e<strong>in</strong>e übermäßige<br />

Meeresflut erfolgt sei, ganz wie e<strong>in</strong>e Erf<strong>in</strong>dung aus". <strong>Die</strong><br />

<strong>Römer</strong>, denen nur die schwach ausgeprägten Gezeiten des<br />

Mittelmeers wirklich bekannt waren, konnten sich die Gewalt<br />

des "blanken Hans", der ungeh<strong>in</strong>dert das tiefliegende<br />

Marschgebiet der Küste überschwemmen und unbewohnbar<br />

machen konnte, nicht vorstellen.<br />

So ist <strong>in</strong> allen Beschreibungen des Wattenmeers, die von den<br />

antiken Schriftstellern überliefert s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> gewisses Erstaunen<br />

herauszulesen und auch das Bemühen, dem Leser die<br />

ihnen selbst kaum glaubwürdigen Nachrichten aus e<strong>in</strong>er Gegend,<br />

die "garstig <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Landschaft, rauh <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Klima,<br />

für den Bebauer wie für den Beschauer gleich trostlos ist<br />

"(TACITUS Germ. 2 [422]), anschaulich zu beschreiben, wie<br />

dieses Beispiel verdeutlichen mag: "Daher dehnt sich hier das<br />

Meer... nirgends weit aus und ist nirgends e<strong>in</strong>em Meer ähnlich,<br />

sondern es ist, da die Wasserläufe überall durchfließen<br />

und oft ihr Bett überschreiten, unstet und ause<strong>in</strong>andergeflossen:<br />

es zerteilt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne Ströme; da, wo es die Gestade<br />

bespült, wird es durch die Ufer von Inseln, die nicht weit<br />

vone<strong>in</strong>ander entfernt s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>geschlossen und hat überall fast<br />

dieselbe Ausdehnung: es flutet <strong>in</strong> der Enge, ähnlich wie e<strong>in</strong><br />

Meeresarm" (MELA III 24 [402]).<br />

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