Die Römer in Ostfriesland
Die Römer in Ostfriesland
Die Römer in Ostfriesland
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[stromabwärts bef<strong>in</strong>dlichen] Pfeilerpaare gelehnt und mit<br />
dem ganzen Bau verbunden, die Gewalt der Strömung auffangen<br />
sollten, und ebenso andere oberhalb der Brücke <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em mäßigen Abstande, damit, für den Fall, daß die Barbaren<br />
Baumstämme oder Schiffe zur Zertrümmerung des Baues<br />
dagegen treiben ließen, durch diese Prellböcke der Anprall<br />
solcher Gegenstände abgeschwächt würde und sie der Brücke<br />
nicht schadeten. In zehn Tagen - von dem Zeitpunkt an, wo<br />
man begonnen hatte, das Bauholz zusammenzubr<strong>in</strong>gen -<br />
wurde das ganze Werk vollendet und das Heer h<strong>in</strong>übergeführt.<br />
Cäsar ließ an beiden Enden der Brücke e<strong>in</strong>e starke Besatzung<br />
zurück und eilte <strong>in</strong> das Gebiet der Sigambrer."<br />
Wenn also auch Bentumersiel als Landeplatz der römischen<br />
Flotte <strong>in</strong> Frage kommen könnte, so heißt das nicht, daß die<br />
<strong>Römer</strong> hier die Ems überquerten. Den Marsch der <strong>Römer</strong> zur<br />
Weser überg<strong>in</strong>g Tacitus, zudem ist der Text an dieser Stelle<br />
lückenhaft, so daß es ke<strong>in</strong>e Anhaltspunkte gibt für den Weg,<br />
den die Legionen nahmen. Sie können an der Küste entlang<br />
gezogen se<strong>in</strong>, es ist aber ebenso möglich, daß sie weiter südlich,<br />
entlang der Hase und nördlich des Wiehengebirges, nach<br />
Osten vordrangen, denn das entscheidende Zusammentreffen<br />
mit den Germanen fand <strong>in</strong> hügeligem Gebiet an der Weser<br />
statt (TACITUS Ann. II 16 [131]). Der Schlachtort Idistaviso,<br />
den die <strong>Römer</strong> als Sieger verließen, konnte noch nicht identifiziert<br />
werden, er könnte an der mittleren Weser <strong>in</strong> der Nähe<br />
von M<strong>in</strong>den gelegen haben. Nach e<strong>in</strong>er weiteren Schlacht am<br />
ebenfalls nicht lokalisierten Angrivarier-Wall zogen e<strong>in</strong>ige<br />
Legionen, da es schon spät im Sommer war, auf dem Landweg<br />
<strong>in</strong> die W<strong>in</strong>terlager, während "die Hauptmasse" an die<br />
Ems zurückkehrte und sich e<strong>in</strong>schiffte (TACITUS Ann. II 23<br />
[134]).<br />
Nach der Ausfahrt aus der Ems geriet die Flotte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en verheerenden<br />
Sturm: "Zuerst war das Meer ruhig, wie es unter<br />
den Rudern der tausend Schiffe aufrauschte oder durch die<br />
Kraft der Segel aufgewühlt wurde. Dann aber zog schwarzes<br />
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