Die Römer in Ostfriesland
Die Römer in Ostfriesland
Die Römer in Ostfriesland
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
isher im Inneren der Prov<strong>in</strong>z stationiert<br />
waren, an den Rhe<strong>in</strong> verlegt und die<br />
Alpen und ihr Vorfeld erobert und nach<br />
und nach bis zur Donau unter Kontrolle<br />
gebracht. Kaiser Augustus selbst nahm<br />
die Neuorganisation der Prov<strong>in</strong>z <strong>in</strong> die<br />
Hand und setzte 12 v. Chr. se<strong>in</strong>en<br />
Schwiegersohn Nero Drusus Claudius als<br />
Statthalter und Oberbefehlshaber e<strong>in</strong>. Kaiser Augustus<br />
Unter Drusus änderte sich zwar nicht die<br />
grundsätzliche Zielsetzung der Germanienpolitik, wohl aber<br />
die Mittel und Wege, um die Sicherung des römischen Gebiets<br />
zu erreichen. Als die Sugambrer erneut <strong>in</strong> l<strong>in</strong>ksrhe<strong>in</strong>isches<br />
Gebiet e<strong>in</strong>fielen, beschränkte sich Drusus nicht mehr<br />
darauf, sie über den Fluß zurückzudrängen, sondern begann<br />
se<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>e Offensive auf germanischem Gebiet. Gleichzeitig<br />
ließ er rechts des Rhe<strong>in</strong>s Legionslager errichten und<br />
sicherte die Flußgrenze durch weitere l<strong>in</strong>ksrhe<strong>in</strong>ische Lager.<br />
<strong>Die</strong> Kontrolle des Vorfeldes rückte <strong>in</strong> den Mittelpunkt der<br />
Germanienpolitik, ganz Germanien bis zur Elbe wurde römisches<br />
Operations- und Interessengebiet. Unter Führung von<br />
L. Domitius Ahenobarbus wurde der Fluß kurz nach der Zeitenwende<br />
von der römischen Rhe<strong>in</strong>armee sogar überschritten.<br />
Drusus starb 9 v. Chr. bei der Rückkehr von e<strong>in</strong>em Feldzug<br />
bis zur Elbe. Unter se<strong>in</strong>em Nachfolger Tiberius Claudius<br />
Nero zogen sich die <strong>Römer</strong> für mehrere Jahre aus dem<br />
rechtsrhe<strong>in</strong>ischen Gebiet wieder zurück. <strong>Die</strong> erst wenige Jahre<br />
zuvor angelegten Lager Oberaden, Rödgen und Dangstetten<br />
wurden, wie die archäologischen Befunde zeigen, planmäßig<br />
aufgelassen (KÜHLBORN 1995a, 19). <strong>Die</strong>ser Rückzug<br />
belegt, daß sich die römische Germanienpolitik auch zu<br />
diesem Zeitpunkt noch auf die Sicherung der Rhe<strong>in</strong>grenze<br />
beschränkte und offenbar e<strong>in</strong>e Eroberung weiterer Gebiete<br />
nicht beabsichtigte.<br />
20