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Seite 8<br />

Neuer Lack soll<br />

Bau<strong>de</strong>nkmäler<br />

schützen<br />

Graffiti ist schnell gesprüht – es wie<strong>de</strong>r<br />

abzubekommen ist dagegen<br />

mühsam. Beson<strong>de</strong>rs auf historischen<br />

Bau<strong>de</strong>nkmälern: Sie bestehen meist<br />

aus porösen Materialien wie Naturstein<br />

o<strong>de</strong>r Ziegeln. Die Farbe dringt tief in<br />

die Poren ein und ist dann selbst mit<br />

Hochdruckreinigern o<strong>de</strong>r Lösungsmittelgemischen<br />

nicht mehr zu entfernen.<br />

Oft hilft nur noch, einen Teil <strong>de</strong>r äußeren<br />

Bausubstanz wegzuätzen – o<strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>m Graffiti zu leben. Seit einigen<br />

Jahren gibt es Polymerschichten, die<br />

die Bauwerke vor <strong>de</strong>n Schmierereien<br />

schützen sollen: Der wasserabweisen<strong>de</strong><br />

Lack verschließt die Poren und<br />

lässt die Farbe schlechter auf <strong>de</strong>m<br />

Untergrund haften – das Graffiti lässt<br />

sich abwischen. Das Manko: Da <strong>de</strong>r<br />

Lack die Poren im Mauerwerk verschließt,<br />

kann das Gebäu<strong>de</strong> nicht mehr<br />

atmen, es drohen Schimmel o<strong>de</strong>r Versalzung.<br />

Zu<strong>de</strong>m muss sich die Schicht<br />

bei <strong>de</strong>nkmalgeschützten Gebäu<strong>de</strong>n<br />

wie<strong>de</strong>r entfernen lassen. „Die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an eine solche Polymerschicht<br />

sind wi<strong>de</strong>rsprüchlich: Einerseits darf<br />

sie die Poren nicht versiegeln, damit<br />

die Luft zwischen Gebäu<strong>de</strong> und<br />

Außenraum weiterhin ausgetauscht<br />

Handy-Empfang in <strong>de</strong>r<br />

Münchner U-Bahn<br />

In <strong>de</strong>r Münchner U-Bahn kann jetzt<br />

mobil telefoniert wer<strong>de</strong>n. Die VMG<br />

und die vier Netzbetreiber Vodafone, T-<br />

Mobile, E-Plus und Telefónica O2 Germany<br />

haben kürzlich grünes Licht für<br />

die offizielle Inbetriebnahme <strong>de</strong>r ersten<br />

Ausbaustufe gegeben. Das so genannte<br />

Kernnetz umfasst Münchens wichtigste<br />

U-Bahnstationen und Umsteige -<br />

knotenpunkte in <strong>de</strong>r Innenstadt.<br />

Versorgt wer<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m die insgesamt<br />

rund 4,5 km langen Tunnelstrecken<br />

zwischen diesen U-Bahnhöfen.<br />

Der Einbau <strong>de</strong>r Sen<strong>de</strong>- und Empfangsanlagen<br />

hatte im Mai 2009 begonnen.<br />

29 Antennen und sieben Verstärkereinheiten<br />

sorgen im Kernnetz für einen<br />

Rathaus-Rundschau KBD 10/2009<br />

wird, an<strong>de</strong>rerseits soll die Graffitifarbe<br />

nicht in die Poren eindringen. Der Anstrich<br />

soll wi<strong>de</strong>rstandsfähig sein und<br />

die Witterung wie mechanische Reinigung<br />

aushalten. Zu<strong>de</strong>m muss sich <strong>de</strong>r<br />

Lack bei Bedarf quasi auf Knopfdruck<br />

mit wenig Aufwand restlos vom Gebäu<strong>de</strong><br />

entfernen lassen, ohne Scha<strong>de</strong>n für<br />

die Bausubstanz“, sagt Prof. André La-<br />

Ein neuartiger Polymerlack soll historische Gebäu<strong>de</strong> vor<br />

Graffiti schützen. Da <strong>de</strong>r Anstrich durchlässig ist für Wasserdampf,<br />

kann das Gebäu<strong>de</strong> trotz Anstrich atmen.<br />

Foto: Fraunhofer IAP<br />

schewsky, Forschungsbereichsleiter<br />

am Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />

Polymerforschung IAP in Potsdam-<br />

Golm. Einen Polymerlack, <strong>de</strong>r diese<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllt, hat das Team<br />

um Laschewsky mit Partnern <strong>de</strong>s Zen-<br />

störungsfreien Empfang für die Kun<strong>de</strong>n<br />

aller Netzbetreiber.<br />

Bis Jahresen<strong>de</strong> soll das Mobilfunk -<br />

netz in <strong>de</strong>r U-Bahn nochmals erweitert<br />

wer<strong>de</strong>n. Im Laufe <strong>de</strong>s Jahres wollen<br />

trums für Polymer- und Kohlenstoffmaterialien<br />

<strong>de</strong>r polnischen Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r<br />

Wissenschaften in Gliwice und Zabrze<br />

in einem EU-Projekt entwickelt. „Unser<br />

neuartiger Polymerfilm verschließt die<br />

Poren, so dass Graffitifarbe nicht eindringt.<br />

Wasserdampf kann <strong>de</strong>nnoch gut<br />

aus <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong> entweichen: Die<br />

wasserabweisen<strong>de</strong> Schicht, die das<br />

Polymer an <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

automatisch<br />

ausbil<strong>de</strong>t, hat Minilücken<br />

und lässt Wasserdampf<br />

durch, während<br />

Regenwasser an ihr<br />

abprallt“, sagt Laschewsky.<br />

Muss die<br />

Schicht vom Gebäu<strong>de</strong><br />

entfernt wer<strong>de</strong>n, behan<strong>de</strong>lt<br />

man es mit einer<br />

schwach basischen<br />

Lake. Die Schicht än<strong>de</strong>rt<br />

sich chemisch und<br />

lässt sich abwaschen.<br />

Erste Feldtests hat<br />

das Polymer bereits gut<br />

überstan<strong>de</strong>n. Koordiniert<br />

von <strong>de</strong>r Fundacion<br />

LABEIN und <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>sanstalt für Materialforschung<br />

und –prüfung BAM haben<br />

die Partner in einem EU-Projekt diverse<br />

Steine und Ziegel beschichtet<br />

und wie<strong>de</strong>rholt mit Graffiti bemalt – die<br />

Farbe ließ sich je<strong>de</strong>s Mal komplett entfernen.<br />

Kennwort: Polymerlack<br />

die Netzbetreiber weite Teile<br />

<strong>de</strong>s übrigen U-Bahnsystems<br />

mit Sen<strong>de</strong>- und Empfangsanlagen<br />

ausrüsten. 2011 folgen<br />

letzte Außenabschnitte. Die<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Investitionen in<br />

Höhe von mehreren Millionen<br />

Euro tragen die vier Netzbetreiber<br />

Vodafone, T-Mobile, E-<br />

Plus und O2 zu gleichen Teilen.<br />

Die Fe<strong>de</strong>rführung für die<br />

Ausstattung <strong>de</strong>r Münchner U-<br />

Bahn liegt bei Vodafone. Die<br />

Ausrüstung <strong>de</strong>r U-Bahn mit<br />

Mobilfunktechnik ist alles an<strong>de</strong>re<br />

als ein Kin<strong>de</strong>rspiel. Sie<br />

ist eine logistische Herausfor<strong>de</strong>rung,<br />

weil mehr als 250 Antennen<br />

und 100 Verstärkereinheiten auf zirka<br />

75 km Tunnelstrecke mit 89 unterirdischen<br />

Bahnhöfen montiert wer<strong>de</strong>n<br />

müssen. Kennwort: Handy-Empfang

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