Phase der Osteoprogenitorzelleinwanderung und - Dr. Axel Suhrborg
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1. Einleitung 10<br />
gleicher Distraktionsgeschwindigkeit ab Tag 8 p. o. während 10 Tagen mit einer<br />
anschließenden Konsolidierungsphase von 4 Tagen. Ausgewertet wurden in ERÖS<br />
gefärbte, entkalkte, in Paraffin eingebettete Präparate von insgesamt 18 Tieren<br />
annähernd gleichen Alters <strong>und</strong> Gewichts mit Rasterokkular nach traditionellen,<br />
histomorphometrischen Methoden. Die Färbung nach ERÖS (1928) 8 ermöglicht trotz<br />
Entkalkung eine Identifikation <strong>der</strong> ehemals verkalkten Strukturen. Statistisch verifiziert<br />
wurden die Ergebnisse mit dem Student-t-Test. Pistor konnte mit diesem<br />
Versuchsdesign bei <strong>der</strong> Verumgruppe (21,81 Flächenprozent) eine um 42 % höhere<br />
Bildung kalzifizierten Osteoids gegenüber <strong>der</strong> Kontrollgruppe (15,35 Flächenprozent)<br />
nachweisen. Die Zahl <strong>der</strong> Osteoprogenitorzellen lag im definierten Auszählungsbereich<br />
<strong>der</strong> Verumgruppe mit durchschnittlich 93,1 Zellen um 19 % höher als in <strong>der</strong><br />
Kontrollgruppe mit 78,0 Zellen.<br />
Das oben skizzierte Versuchsdesign <strong>der</strong> Vorgängerstudie (PISTOR 1992) 58 wurde aus<br />
mehreren Gründen nicht genau übernommen. Da in dieser Arbeit nur in <strong>der</strong> letzten<br />
Woche Faktor XIII appliziert wurde, konnten lediglich Aussagen über eine Wirkung<br />
von Faktor XIII auf den bereits organisierten Distraktionscallus, weniger jedoch auf die<br />
<strong>Phase</strong> <strong>der</strong> Frakturhämatom- <strong>und</strong> Fibringerinnselbildung getroffen werden. Genau diese<br />
Wirkung sollte jedoch u. a. in <strong>der</strong> vorliegenden Studie untersucht werden, da klinische<br />
Studien bereits einen positiven Effekt auf die Knochenheilung bei früher systemischer<br />
Applikation von Blutgerinnungsfaktor XIII aufwiesen (SCHLENZKA 1993) 43 . Zudem<br />
sollte die Frage nach Optimierbarkeit <strong>der</strong> osteogenen Potenz des Blutgerinnungsfaktors<br />
durch frühere <strong>und</strong> längere Gabe geprüft werden. Somit wurde schon am ersten Tag post<br />
operationem, also noch vor Distraktionsbeginn, mit <strong>der</strong> Wirkstoffapplikation begonnen<br />
<strong>und</strong> eine vergleichbare Einzeldosis insgesamt 10 mal über den gesamten<br />
Versuchszeitraum von 21 Tagen gegeben.<br />
Überdies wurden methodische Ungenauigkeiten <strong>der</strong> Vorgängerstudie durch an<strong>der</strong>e<br />
Verfahren ersetzt, bzw angewandte Vorgehensweisen optimiert. So konnte das<br />
gewonnene Präparat ohne vorhergende Entkalkung geschnitten, gefärbt <strong>und</strong> untersucht<br />
werden. Diese Methode <strong>der</strong> unentkalkten Knochenhistologie stellt den 'state of the art'<br />
dar <strong>und</strong> ist genauer als die durch höhere Gewebsschrumpfung belastete Methode <strong>der</strong><br />
entkalkten Knochenhistologie, die nur indirekt Mineralisation nachweist. Auch die<br />
histomorphometrischen Meßtechniken <strong>der</strong> automatischen Bildanalyse gewähren durch<br />
die hohe Zahl an Erhebungsdaten sowie exakter Vermessung <strong>der</strong> Flächen, Umfänge <strong>und</strong><br />
Ausrichtungstendenz <strong>der</strong> Trabekel eine höhere Präzision, Objektivität <strong>und</strong><br />
Reproduzierbarkeit bei größerer Bandbreite an möglichen, zu erhebenden Parametern.