Phase der Osteoprogenitorzelleinwanderung und - Dr. Axel Suhrborg
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1. Einleitung 28<br />
Obgleich viele <strong>der</strong> regelnden Zusammenhänge noch nicht verstanden sind, wurden<br />
bereits in vitro wie in vivo zahlreiche Versuche hinsichtlich <strong>der</strong> Osteoinduktion<br />
durchgeführt. Hierbei wurden zahlreiche Cytokine <strong>und</strong> lokale Mediatoren hinsichtlich<br />
ihrer Wirkung auf die Osteogenese untersucht. Es ergibt sich ein kompliziertes, bisher<br />
nur in Ansätzen verstandenes, kaskadenartiges Regelsystem auf lokaler, zellulärer<br />
Ebene durch Cytokine, das zudem noch Regelmechanismen durch systemische<br />
Hormone <strong>der</strong> Calciumhomöostase <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wachstumsbeeinflussung unterworfen ist. So<br />
ist die theoretische Wirkung eines therapeutisch eingesetzten Cytokins von Ort <strong>und</strong><br />
Zeitpunkt in <strong>der</strong> Osteogenese, sowie von Wechselwirkung mit an<strong>der</strong>en, lokalen<br />
Mediatoren <strong>und</strong> <strong>der</strong> hormonellen Gesamtsituation des Organismus abhängig <strong>und</strong> stellt<br />
nur eine Stufe <strong>der</strong> Regelkaskade dar. Zudem stehen Cytokine wie Interleukine <strong>und</strong><br />
Prostaglandine im Dienste des gesamten Immunsystems <strong>und</strong> sind bei therapeutischer<br />
Gabe mit z. T. massiven Nebenwirkungen vergesellschaftet.<br />
Um nun sinnvoll in die Osteogenese einzugreifen, erscheint es naheliegend <strong>und</strong><br />
unkomplizierter, entwe<strong>der</strong> systemische Hormone, wie Calzitonin, Vitamin D o<strong>der</strong><br />
Parathormon, welche die Osteogenese auf höherer Ebene, jedoch mit relativ indirekter<br />
Kybernetik regeln, zu untersuchen, o<strong>der</strong> lokale Mediatoren einzusetzen, die spezifisch<br />
<strong>der</strong> Osteogenese eigen sind.<br />
1.4. Lokale Applikation an Knochengewebe<br />
1.4.1. Technische Möglichkeiten<br />
Die einfachste Möglichkeit <strong>der</strong> lokalen Applikation stellt die Injektion des<br />
Wirkstoffes in das Distraktionssegment dar. Aufgr<strong>und</strong> des hohen Infektionsrisikos bei<br />
täglicher Behandlung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Unsicherheit <strong>der</strong> korrekten Plazierung <strong>der</strong> Nadelspitze<br />
sollte es hier jedoch bei <strong>der</strong> theoretischen Überlegung bleiben. In <strong>der</strong> Unfallchirurgie<br />
haben sich bei <strong>der</strong> Osteomyelitis-Therapie PMME-Ketten 44 , mit dem Therapeutikum<br />
beladen, verdient gemacht. Diese müssen allerdings nach einiger Zeit entfernt werden<br />
<strong>und</strong> hinterlassen einen Hohlraum, <strong>der</strong> infektionsgefährdet <strong>und</strong> im Distraktionssegment<br />
nicht erwünscht ist. Vorteilhafter wären hier resorbierbare Träger aus D,L-Milchsäure-<br />
Oligomer 45 o<strong>der</strong> Polyorthoester 46 in Kugel- o<strong>der</strong> Granulatform. Eine weitere<br />
Möglichkeit <strong>der</strong> kontinuierlichen, lokalen Gabe sind epifaszial zu positionierende<br />
Miniatur-Pump-Systeme, welche entwe<strong>der</strong> elektrisch o<strong>der</strong> über einen osmotischen<br />
<strong>Dr</strong>uckgradienten (z. B. Alzet ® Modell 2ML4, Fassungsvermögen 2,2 ml) 48 betrieben<br />
werden. Hier könnte jedoch das Fassungsvermögen gerade für die Behandlung mit<br />
Faktor XIII limitierend sein. Die nebst resorbieren<strong>der</strong> Träger wohl praktikabelste<br />
Lösung besteht in <strong>der</strong> Verwendung eines Intraport-Systems, wie sie beispielsweise bei