100% - Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH

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Dipl.-Psych.
Dagmar Scherer
Direktorin des Geschäftsbereichs
Alten- und Jugendhilfe
Veränderte Lebenswelten
Ob in unseren nachhaltig, inklusiv und bilingual arbeitenden
Kindertageseinrichtungen oder in unseren
variantenreich ausgerichteten Jugendhilfeeinrichtungen
– verhaltensoriginelle, wissbegierige und auch
biographiebelastete Mädchen und Jungen und ihre
Lebenswelten stellen für uns die Messlatte unserer verantwortungsvollen
Praxis und deren kontinuierlicher
Weiterentwicklung dar.
Unser gesetzlicher Auftrag zur Bildung, Erziehung
und Begleitung korrespondiert direkt mit unserem
christlichen Verständnis des Menschen und unserer
Aufgabe, die Lebens- und Entwicklungschancen von
Mädchen, Jungen und ihren Familien
zu fördern und zu sichern.
Der cts-Kitaverbund hat sich erfolgreich
für das Bundesmodellprojekt
„Offensive Frühe Chancen
- Schwerpunktkitas Sprache und Integration“
beworben. Ziel ist es, die
Weichen für die systematische Förderung der Sprachentwicklung
von Krippenkindern, die Qualifizierung von
Mitarbeiterinnen sowie die Elternarbeit, insbesondere
mit Familien mit Migrationshintergrund, zu stellen. Finanziert
wird eine zusätzliche Vollkraftstelle sowie Gemein-
und Sachkosten für die Laufzeit 7/2011 bis
12/2014 im Umfang von rund 180.000 Euro. Seit vielen
Jahren arbeiten wir kontinuierlich, systematisch und
auf vielfältige Weise daran, in unseren drei Einrichtungen
in Saarbrücken 271 Mädchen und Jungen in ihrer Entwicklung
zur Lebenssouveränität zu stärken und dadurch
ihre (Um-)Welt-Gestaltungskompetenz auszubilden.
Die Caritas
Kindertagesstätte
Thomas Morus ist ausgezeichnet
worden.
Dies ist umso wichtiger, als wir in unseren Einrichtungen
eine Vielzahl von Kindern mit Armutsrisiko, bildungsfernen
Milieuerfahrungen, Migrationshintergrund
und mit Handicaps begleiten, die am stärksten bedroht
sind, die dafür nötigen Ressourcen nicht ausbilden zu
können, obwohl Potenziale vorhanden sind. Unsere Arbeit
verstehen wir deshalb auch als nachhaltigen Beitrag
zur Befähigungsgerechtigkeit.
Die Caritas Kindertagesstätte Thomas Morus ist nach
diversen Auszeichnungen im Bereich nachhaltige Bildung
in 2010 außerdem zur ersten saarländischen
Konsultations-Kita durch die Bundesinitiative Leuchtpol
im Juni 2011 gekürt worden. In der Integrativen Kindertagesstätte
im Theresienheim wurden in 2010 insgesamt
10 zusätzlich finanzierte Integrationsplätze von
insgesamt 30 Plätzen anerkannt. Diese werden auch
in der Kooperation mit der Jugendhilfeeinrichtung Theresienheim
für das alleinerziehende Teenage-Eltern-
Wohnprojekt genutzt.
Der Bereich der erzieherischen Jugendhilfe zeichnet
sich durch ein Hilfespektrum mit ausgeprägtem bipolarem
Trend aus: Es spannt sich zwischen intensivpädagogischen
Hilfen für immer jüngere Kinder (unter
6 Jahre), Jugendliche und auch Familien und betreuungsreduzierten,
aufsuchenden ambulanten Hilfen im
Quartier für Jugendliche, Teenage-Eltern und Familien
auf.
Die Bedarfe erwachsen aus hochgradig sozial belasteten
(Familien-/Individual-) Biographien ebenso wie
aus einem lebensweltbezogenen Ansatz, der die Potenzialentfaltung
im Prozess des Auf-
wachsens mit Chancen und Risiken
in den Blick nimmt. Stellvertretend
für diese Entwicklung stehen
die Konzeption und Umsetzung
von intensivpädagogischen, kinderpsychiatrisch
konsultierten Kleingruppen
(Theresienheim), individualpädagogischen
Kleingruppen (Margaretenstift) und
sowie das Stationäre Familienclearing (Margaretenstift)
und die Erweiterung des Segmentes Flexible Familienhilfe
und Betreutes Familienwohnen für alleinerziehende
Teenage-Eltern und andere (Theresienheim).
Das Haus Christophorus hat seine Angebotslinie der
intensivpädagogischen Einzelfallhilfen weiter ausgebaut
und überdies erneut den Zuschlag für die beworbenen
Arbeitsagenturmaßnahmen im Bereich der Ausbildung-
Reha für junge Menschen erhalten.