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(nicht) „stiften” - Sozialwerk St. Georg

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mit Sozialcourage<br />

SOZIALWERK ST. GEORG<br />

EINBLICK<br />

13. Jahrgang<br />

1/08<br />

INFORMATIONEN [NICHT NUR] FÜR MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER<br />

INHALT<br />

1/2 <strong>Sozialwerk</strong> verleiht Ehrennadeln<br />

2/3 Geburtstagsempfang für Dr. Elisabeth Kludas<br />

4/5 Das Persönliche Budget<br />

6 Leitungsteam berät über Open-Space-Ergebnisse //<br />

Ein echte Bereicherung<br />

7 Infos aus dem Ressort Qualitätswesen //<br />

Frühstück mit Wiefelspütz<br />

8 Dr. Bettina Knop verabschiedet<br />

9 Ressort Recht/Personal/IT/Interne Ressourcen //<br />

Patronatstag, der Zweite<br />

10/11 Selbstbestimmte Teilhabe als ethisches<br />

Leitprinzip der Caritas<br />

12 Innovative Konzepte für Betreuung und Pflege //<br />

Dieter Czogalla trifft Dr. Renate Sommer, MDEP<br />

13 Teilhabe fördern durch Vernetzung<br />

14 Eine <strong>St</strong>adtteilkarte für eine Wohnstätte,<br />

die es noch <strong>nicht</strong> gibt // 10 Jahre AUTEA<br />

15 „Eine sichere Basis aufbauen”<br />

16 „Moment mal” // Personalien<br />

17 Was macht eigentlich das Servicecenter Recht?<br />

18/19 Ehrenamt: Von Insulanern und Brückenbauern //<br />

Ehrenamt im Haus am Schlossberg<br />

20/21 Gesundheitsförderung im <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> //<br />

Zehn Jahre Haus Viktoria // Arbeitsschutz und<br />

-sicherheit<br />

22 Ein integratives Sportereignis<br />

23 Experten für Behandlungspflege // Preisrätsel<br />

24 Neue Empfangstheke in der Emscher-Werkstatt //<br />

Zu guter Letzt... // Impressum<br />

SOZIALWERK VERLEIHT EHRENNADELN<br />

Rudolf Heib mit Gertrud Wilms<br />

Nach der Mitgliederversammlung des <strong>Sozialwerk</strong>s<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> e. V. am 13. Dezember<br />

2007 in Gelsenkirchen hat der Vorsitzende<br />

des Verwaltungsrats, Rudolf Heib, vier<br />

Ehrennadeln des <strong>Sozialwerk</strong>s verliehen.<br />

Gertrud Wilms erhält die Ehrennadel in<br />

Würdigung ihres jahrzehntelangen ehrenamtlichen<br />

Engagements für die Wohnstätten<br />

Welver. Durch ihren langjährigen persönlichen<br />

Einsatz habe Sie mit dazu<br />

beigetragen, die Einrichtung und die Menschen,<br />

die in ihr leben, in die Gemeinde zu<br />

integrieren und sie am gemeindlichen<br />

Leben teilhaben zu lassen.<br />

NEUMANN IST<br />

NEUER MANN IM<br />

VERWALTUNGSRAT<br />

Die weiteren Ehrennadeln gingen an sog.<br />

„Patenschaftsärzte“: Leitende Ärzte der<br />

Landeskrankenhäuser und Fachabteilungen<br />

für Psychiatrie an Allgemeinkrankenhäusern<br />

sollten Mitte der 1980er Jahre<br />

mit Beratung und Personalgestellung den<br />

Heimen des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> in ihrem<br />

Einzugsbereich auf den Weg helfen. Von<br />

den 13 Klinik-Leitern der ersten <strong>St</strong>unde, die<br />

sich in den entscheidenden Jahren persönlich<br />

hoch und erfolgreich engagierten, sind<br />

drei noch heute nach 20 Jahren mit dem<br />

<strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> aktiv verbunden:<br />

Heib ehrte Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner für<br />

seine Tätigkeit in Westfalen-Süd, Dr. Eckhard<br />

Ahlert für sein Wirken im Raum Lippstadt<br />

und Dr. Peter Auerbach (aufgrund von<br />

Krankheit wurde er nachträglich geehrt) für<br />

seinen Einsatz in Gelsenkirchen.<br />

„’Aufbruch der Heime’, das verbinden viele<br />

Mitarbeitende im <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> mit<br />

Ihrem Namen, Herr Professor Dörner“,<br />

sagte Heib. Dörner sei einer der ersten<br />

gewesen, der aufhörte, von Patenschaft zu<br />

sprechen und stattdessen eine Partnerschaft<br />

begründete. Er habe ein wunderbares<br />

Gespür für die Potenziale und Qualitäten<br />

der Mitarbeitenden im <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong><br />

gehabt. „Sie hatten unter ihren Ärzten und<br />

Sozialarbeitern die Begabtesten ausgesucht,<br />

den Entwicklungsprozess in den<br />

Heimen voranzutreiben“, schilderte Heib.<br />

Seine Gütersloher Fortbildungswoche sei<br />

jedes Jahr „zum Wallfahrtsort für die<br />

so zialpsychiatrisch aufbruchsgestimmten<br />

<strong>Sozialwerk</strong>smitarbeitenden“ geworden. Und<br />

„noch heute strahlen die Augen von <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georg</strong>s-Mitarbeitenden, wenn Sie Gastred-<br />

Fortsetzung auf Seite 2!<br />

Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner


2 SOZIALWERK ST. GEORG<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

ner auf einer unserer Tagungen sind“,<br />

sagte Heib.<br />

„Krise ist ein produktiver Zustand, man<br />

muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe<br />

nehmen.“ Mit diesen Worten von<br />

Max Frisch verglich Heib die langjährige<br />

patenschaftliche Tätigkeit von Dr. Ahlert.<br />

„Sie haben beispielsweise das Christopherushaus<br />

in Lippstadt auf seinem Weg<br />

begleitet, das in einem ehemaligen Siechenheim<br />

für Lungenkranke die sozialwerksübliche<br />

Mischung von Menschen mit<br />

psychischer Erkrankung, mit Suchterkrankung<br />

und mit geistiger Behinderung<br />

beherbergte. Sie kamen viele Jahre lang<br />

jede Woche persönlich ins Christopherushaus,<br />

um Leitung und Teams zu beraten.“<br />

Ahlert bedankte sich und lobte den Vorstand<br />

des <strong>Sozialwerk</strong>s. Rückblickend auf<br />

die Open-Space-Veranstaltung im November<br />

stellte er allerdings die Frage, ob das<br />

„Höher – Schneller – Weiter” der vergangenen<br />

Zeit auf Dauer durchzuhalten sei<br />

und ob es <strong>nicht</strong> angezeigt sei, „das Tempo<br />

etwas herauszunehmen”.<br />

„Die Zukunft ist als Raum der Möglichkeiten<br />

der Raum unserer Freiheit“ – mit<br />

diesem Satz des berühmten Psychiaters<br />

und Philosophen Karl Jaspers ließe sich<br />

nach Heib die Haltung von Dr. Peter Auerbach<br />

beschreiben, der 1986 die Patenschaft<br />

für die Heime auf dem Schachtgelände in<br />

Gelsenkirchen übernahm. Unser heutiges<br />

Vorstandsmitglied Dr. Elisabeth Kludas<br />

kam im Rahmen der Patenschaft 1988 aus<br />

„seiner“ Klinik, dem Martin-Luther-Krankhenhaus<br />

in Bochum-Wattenscheid, zum<br />

<strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong>. Diese sei eine<br />

„Kaderschmiede der Sozialpsychiatrie“ für<br />

Dr. Eckhard Ahlert<br />

Heinz-Dieter Neumann<br />

weitere Mitarbeitende, die im Lauf der Jahre<br />

Chefpositionen übernahmen. „Den<br />

Raum der Möglichkeiten und der Freiheit<br />

haben Sie ihnen eröffnet“, schrieb Heib.<br />

Die Mitgliederversammlung stimmte zuvor<br />

der Aufnahme von Heinz-Dieter Neumann<br />

in den Verwaltungsrat zu. Der Vorstandsvorsitzende<br />

der <strong>St</strong>adtsparkasse Schmallenberg<br />

rückt in das 14-köpfige ehrenamtliche<br />

Gremium nach für den im vergangenen<br />

August verstorbenen ehemaligen Bürgermeister<br />

Schmallenbergs, Rötger Belke-<br />

Grobe. Heib freute sich mit Neumann über<br />

das einstimmige Wahlergebnis. Vorstandssprecher<br />

Dieter Czogalla begrüßte die<br />

Wahl des Schmallenbergers: „Mit Heinz-<br />

Dieter Neumann gewinnen wir einen ausgesprochen<br />

versierten und erfahrenen<br />

Finanzfachmann für den Verwaltungsrat<br />

unseres Unternehmens.“ Auch persönlich<br />

ist Neumann dem <strong>Sozialwerk</strong> seit langem<br />

verbunden: Seit über vier Jahren ist er Mitglied<br />

im <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> e. V. und hat<br />

selbst Betreuungserfahrung mit Menschen<br />

mit Behinderung.<br />

Zu Beginn der Versammlung hatten Werner<br />

Piekarek, Geschäftsführer des <strong>Sozialwerk</strong>s<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> im Ruhrgebiet, Rolf Domnik-Kubata<br />

(Einrichtungsleiter), Frauke Fuchs<br />

(Fachleiterin) und <strong>Georg</strong> van Bracht (Fachleiter)<br />

über das Betreuungs- und Behandlungskonzept<br />

von Haus 58 an der Magdeburger<br />

<strong>St</strong>raße in Gelsenkirchen berichtet. Nach den<br />

persönlichen Schilderungen und dem WDR-<br />

Film „Hotel zur lockeren Schraube” zeigte<br />

sich Heib „tiefbeeindruckt von der Arbeit der<br />

Betreuenden”. Auch weitere Mitglieder<br />

drückten ihre Hochachtung vor der Arbeit<br />

der Kolleginnen und Kollegen aus.<br />

STEFAN KUSTER<br />

(v. li.) Norbert Rapp, stv. Vorsitzender der<br />

Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V.<br />

(CBP); Gabriele Preuß, Bürgermeisterin der<br />

<strong>St</strong>adt Gelsenkirchen; sowie für das <strong>Sozialwerk</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> e. V.: Dieter Czogalla, Vorstandssprecher,<br />

Dr. Elisabeth Kludas, Vorstand, und<br />

Rudolf Heib, Verwaltungsratsvorsitzender<br />

Dr. Elisabeth Kludas, Vorstand für soziale<br />

Dienstleistungen und Qualitätsmanagement<br />

des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong>, hat am 26.<br />

Januar 2008 ihr 60. Lebensjahr vollendet.<br />

Rudolf Heib, Vorsitzender des Verwaltungsrates,<br />

und Vorstandssprecher Dieter Czogalla<br />

hatten zu einem Geburtstagsempfang<br />

mit Laudatio und buntem Rahmenprogramm<br />

am 28. Januar ins Begegnungszentrum<br />

"Schacht Bismarck" eingeladen. Über<br />

150 Gäste waren der Einladung gefolgt,<br />

unter ihnen Dr. Fritz Bauer, 1. Landesrat des<br />

Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL),<br />

LWL-Landesrat Matthias Münning, Maria<br />

Seifert, 1. Vorsitzende der Landschaftsversammlung<br />

Westfalen-Lippe, Dr. Wolfgang<br />

Balke, ehemaliger Vorstand des <strong>Sozialwerk</strong>s<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> e. V. und Gelsenkirchens<br />

Bürgermeister Klaus Hermandung.<br />

Vorstandssprecher Dieter Czogalla begrüßte<br />

insbesondere die anwesenden Heimbeiräte.<br />

Er erinnerte daran, dass der damalige Vorstandssprecher<br />

Dr. Wolfgang Ballke vor<br />

ziemlich genau 20 Jahren Dr. Kludas – auch<br />

dieses Dienstjubiläum feiert sie in diesem<br />

Jahr – für das <strong>Sozialwerk</strong> gewann: „Es war<br />

eine gute Wahl!“, bekannte Czogalla. Er<br />

dankte Dr. Kludas in dreifacher Hinsicht:


„Für die Zusammenarbeit, für Kritik und<br />

Anerkennung und für die Diskussionen um<br />

den richtigen Weg für unser Unternehmen“.<br />

Verwaltungsratsvorsitzender Rudolf Heib<br />

gratulierte auch im Namen aller Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter. Er lobte die gute<br />

und offene Zusammenarbeit zwischen Vorstand<br />

und Verwaltungsrat der letzten Jahre<br />

und ließ die <strong>St</strong>ationen der gebürtigen<br />

Schwäbin und in Bochum ausgebildeten<br />

Ärztin seit 1988 Revue passieren: Medizinerin<br />

und anschließende Bereichsleitung<br />

Wohnheimverbund Uechtingstraße sowie<br />

seit 1994 die neu geschaffene Vorstandsposition<br />

des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> mit dem<br />

Aufbau von umfassendem Qualitätsmanagement<br />

und einheitlicher Betreuungsplanung:<br />

„Sie wussten, dass die Förderung der<br />

Selbstbestimmung im Alltag unserer<br />

Bewohner – in Verbindung mit der fachlich<br />

inhaltlichen Betreuung – absolute Voraussetzung<br />

für eine gute Qualität darstellt. Und<br />

Sie waren schon damals zutiefst davon<br />

überzeugt, dass der Ausbau der ambulanten<br />

Versorgungsangebote der richtige Weg<br />

für die Zukunft sein würde“, sagte Heib.<br />

Bürgermeisterin Gabriele Preuß überbrachte<br />

der „engagierten Ärztin und Therapeutin<br />

mit Blick auch für das große Ganze“ die<br />

Glückwünsche des Gelsenkirchener Oberbürgermeisters:<br />

„Das <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong><br />

steht in Gelsenkirchen dank Ihres außerordentlichen<br />

Einsatzes ganz weit vorne und<br />

ist ein verlässlicher Partner.“<br />

Norbert Rapp, geschäftsführender Vorstand<br />

der Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie<br />

GEBURTSTAGSEMPFANG FÜR<br />

DR. ELISABETH KLUDAS<br />

GLÜCKWÜNSCHE FÜR DIE JUBILARIN UND<br />

GESCHENKE FÜR DIE STIFTUNG<br />

SOZIALWERK ST. GEORG IM SCHACHT BISMARCK<br />

e. V. (CBP), lobte die engagierte und Mut<br />

machende Art der CBP-Vorsitzenden: „Sie<br />

hat den CBP als Fachverband etabliert und<br />

sich stets für die Selbstbestimmung der<br />

Menschen mit Behinderung positioniert.“<br />

Kludas stelle sich den drängenden Fragen<br />

der Gesellschaft: „Der CBP hat durch Sie ein<br />

Gesicht und eine <strong>St</strong>imme!“.<br />

Den Glückwünschen eines Heimbeirats,<br />

Herrn Hauska, schloss sich Klaus Nattkamp<br />

für die Gesamt-Mitarbeitervertretung<br />

(MAV) an, die Kludas „einen Garten“ mittels<br />

Pflanzenkorb überreichten: „Dass in<br />

unserem <strong>St</strong>.-<strong>Georg</strong>-Garten in seiner Vielfalt<br />

alles wachsen und gedeihen kann, liegt<br />

auch an Ihnen“, sagte Nattkamp. Dabei<br />

habe Kludas stets „die richtige Pflege und<br />

den richtigen Dünger parat“.<br />

Für das Leitungsteam gratulierte Werkstätten-Geschäftsführer<br />

Willi Keppeler und<br />

stellte Kludas’ „genaue Kenntnis Ihrer<br />

Töchter, das Wissen um die Arbeit vor Ort,<br />

an der Basis“ heraus. Keppeler erwähnte<br />

den Blick für den einzelnen Menschen. „Für<br />

Sie steht das Individuum im Mittelpunkt –<br />

ob mit oder ohne Behinderung. Wir bewundern<br />

Ihren persönlichen Arbeitseinsatz.“<br />

Das „personzentriert“ ohne „en“ beispielsweise<br />

sei ihr wichtig <strong>nicht</strong> wegen der beiden<br />

Buchstaben, sondern wegen der Menschen,<br />

die dahinter stünden.<br />

Dr. Elisabeth Kludas bedankte sich herzlich,<br />

auch für die Förderung der <strong>St</strong>iftung<br />

<strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> anlässlich ihres<br />

Geburtstags, und bekannte: „Es war mein<br />

größter Wunsch, mit Heimbeiräten und<br />

Werkstatt- und Tagesstättenräten gemein-<br />

INFO<br />

Im Internet unter<br />

www.sozialwerk-st-georg.de<br />

› Menü <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> e. V.<br />

› Pressemitteilungen finden Sie<br />

eine Vielzahl an Bildimpressionen<br />

vom Festtag.<br />

„Alles Gute zum Sechzigsten!” wünscht Vorstand<br />

Dr. Elisabeth Kludas die Theatergruppe<br />

„Blitzlicht” mit Klientinnen und Klienten des<br />

<strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong><br />

sam zu feiern.“ Sie sei „stolz auf das, was<br />

Sie in diesen Jahren für sich erreicht<br />

haben!“. Und sie dankte den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern für ihre Arbeit – und<br />

den Bewohnerinnen und Bewohnern für<br />

das „Feuerwerk von Kunst und Lebenslust“,<br />

das diese an diesem Tag mit ihrem Rahmenprogramm<br />

entfalteten: So gab es Klaviermusik<br />

von Timo Westermeier, einem<br />

Schüler des Internats Bad Fredeburg, „Just<br />

Faces“ mit Musik und Texten von Bernd<br />

Eilmes, Klient im „Netzwerk“ des<br />

Geschäftsbereichs Westfalen-Nord, und<br />

den Auftritten der Fechtgruppe des Internats<br />

und der Theatergruppe „Blitzlicht“.<br />

Kludas dankte auch allen „Caritätern“ und<br />

den zum Teil von weit her Angereisten für<br />

die Würdigung ihrer Arbeit an der Schnittstelle<br />

zwischen konkreter Leistungserbringung,<br />

Verbands-, Kostenträger- und Sozialpolitik.<br />

Für die weiteren fünf Jahre bekannte<br />

sie sich zur Aufgabe „Wie sichern wir die<br />

Qualität: Wie erreichen wir, dass ‚<strong>Sozialwerk</strong>’<br />

drin ist wo ‚<strong>Sozialwerk</strong>’ drauf steht?“<br />

STEFAN KUSTER<br />

SOZIALWERK ST. GEORG 3


4 SOZIALWERK ST. GEORG<br />

DAS PERSÖNLICHE BUDGET<br />

CHANCE UND HERAUSFORDERUNG FÜR<br />

KLIENTEN UND SOZIALWERK<br />

Der Rechtsanspruch auf das Persönliche<br />

Budget ist zum Jahresanfang 2008 eingeführt<br />

worden, und die Begleitung der ersten<br />

Klientenanträge durch das <strong>Sozialwerk</strong><br />

läuft [siehe auch das Interview mit Thorsten<br />

Garske, Anm. d. Red.]. Da lag es nahe,<br />

unternehmensweit Vertreter aus vielen<br />

Bereichen anzusprechen, um zu informieren,<br />

sich auszutauschen und Gespräche<br />

anzuregen. Im Rahmen einer Einführungsveranstaltung<br />

am 28. Februar 2008 in Gelsenkirchen<br />

sorgte die bunte Zusammensetzung<br />

der Teilnehmer aus den Bereichen<br />

kaufmännische Leitung, Bewohnerangelegenheiten,<br />

Finanzbuchhaltung, Controlling,<br />

Werkstätten, Personal und Recht<br />

anfangs für vielfältige Fragen und Wünsche<br />

an die Dresdner Referenten Dr. Jörg<br />

Höwer und Andreas Pötschke: Wie wird<br />

das Persönliche Budget unternehmensweit<br />

umgesetzt? Wie können Einrichtungen<br />

unterstützt werden? Sind EDV-Prozesse<br />

umzustellen? Welche Leistungen können<br />

angeboten werden, welche <strong>nicht</strong>?<br />

Das hergebrachte Modell – auch als Dreieck<br />

versinnbildlicht – zwischen dem Kostenträger,<br />

dem Leistungserbringer und dem<br />

Leistungsberechtigten wird mit dem Konzept<br />

des Persönlichen Budgets aufgelöst.<br />

Im Mittelpunkt des neuen Modells steht der<br />

Klient als Kunde und Käufer. Auf der einen<br />

Seite ist er gefordert bei der Beantragung<br />

seines individuellen Persönlichen Budgets<br />

Informierten sich persönlich<br />

über das Persönliche<br />

Budget: Die Teilnehmenden<br />

der Einführungsveranstaltung<br />

in Gelsenkirchen<br />

beim Kostenträger. Hier können Ansprechpartner<br />

des <strong>Sozialwerk</strong>s auf Wunsch den<br />

Antrag begleiten und mit Fachwissen und<br />

Engagement bei der Gestaltung fundiert<br />

beraten. Gefragt sind also der enge Kontakt<br />

und ein vertrauensvolles Verhältnis zum<br />

(neuen) Klienten. Es eröffnet sich ein weites<br />

Geschäftsfeld und eine Chance, doch<br />

wird auch Konkurrenz auf den Markt streben,<br />

die heute dort noch <strong>nicht</strong> agiert: Familie,<br />

Nachbarn, Ehrenamtliche werden<br />

zukünftig dem Klienten gegen Geld zur<br />

Seite stehen können. Es bleibt abzuwarten,<br />

ob damit eher Leistungsangebote hinzukommen<br />

oder sich bestehende Marktanteile<br />

neu verteilen werden.<br />

Auf der anderen Seite steht dem Klienten<br />

der Leistungserbringer, das <strong>Sozialwerk</strong>,<br />

gegenüber. Grundlage der Leistung und<br />

eigentlich des gesamten Persönlichen Budgets<br />

ist der individuell abzuschließende<br />

Vertrag über die Leistung. Welche Leistungen<br />

wie vereinbart werden, sind rechtlich<br />

relevante Fragen. Die Zufriedenheit des<br />

Klienten mit der Leistung ist oberster Qualitätsmaßstab,<br />

eine neue „Qualitätskontrolle“<br />

hält damit Einzug. Das Konzept des<br />

Persönlichen Budgets sieht ein Prinzip vor,<br />

das das <strong>Sozialwerk</strong> mit dem Ansatz der<br />

Personzentrierten Dienstleistungen schon<br />

lange verfolgt.<br />

Die mit dem Persönlichen Budget beabsichtigte<br />

Selbstbestimmung und Selbst-<br />

ständigkeit des Klienten verlangen vom<br />

Leistungserbringer größere kaufmännische<br />

Überlegungen. Die Konzeption von<br />

Leistungen, die Kalkulation von Angeboten<br />

und schließlich die Frage, auf welcher personellen<br />

Ebene die Leistungen mit dem<br />

Klienten verhandelt und am individuellen<br />

Hilfebedarf bemessen werden, sind spannende<br />

Fragen, die während der Veranstaltung<br />

aufgeworfen wurden. Angebote auf<br />

<strong>St</strong>undenbasis sind im Ambulant Betreuten<br />

Wohnen keine Neuerung, verlangen aber<br />

in anderen Bereichen auch aus wirtschaftlicher<br />

Sicht ein Umdenken. Referent Andreas<br />

Pötschke stellte anhand exemplarischer<br />

Rechnungen dar, dass die Abkehr<br />

von Tagessätzen mit ihrem unter Umständen<br />

großen Angebotsbündel hin zu<br />

zukünftig einzeln abzurechnenden Leistungen<br />

<strong>nicht</strong> immer vorteilhaft für den Klienten<br />

sein muss.<br />

Während der Veranstaltung wurde deutlich,<br />

dass vieles, was als Neuheit in den<br />

sozialrechtlichen Beziehungen gilt, im<br />

Rahmen eines schon bisher gelebten<br />

Dienstleistungsverständnisses keine „Budget-Revolution“<br />

bedeuten muss. Die<br />

gewonnenen Freiheiten bringen neue<br />

Anforderungen an den Klienten, an das<br />

<strong>Sozialwerk</strong> und die gesamte Organisation<br />

der Leistungen mit sich – Chancen und<br />

Herausforderungen eben.<br />

JAN SCHUMANN<br />

EINBLICK - DIALOG!<br />

Der EinBlick will auch in den kommenden<br />

Ausgaben „dran bleiben“ an<br />

diesem aktuellen und wichtigen<br />

Thema. Dabei ist die Redaktion auf<br />

Ihre Unterstützung angewiesen!<br />

Haben Sie bzw. Ihre Klienten bereits<br />

Erfahrungen mit dem Persönlichen<br />

Budget gesammelt? Wie geht die<br />

<strong>St</strong>euerung der Leistungserbringung<br />

in die Hand der Menschen mit Behinderung<br />

über? Welche Veränderungen<br />

bringt das Persönliche Budget für die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit<br />

sich? Schildern Sie uns Ihre Sicht<br />

der Dinge; wir sind gespannt auf Ihre<br />

Beiträge und Reaktionen.<br />

Kontakt: Tel. 02 09 / 70 04-2 05,<br />

s.kuster@sozialwerk-st-georg.de.


SOZIALWERK ST. GEORG 5<br />

PERSÖNLICHES BUDGET – INTERVIEW MIT THORSTEN GARSKE<br />

In verschiedenen Veranstaltungen hat das <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> bereits die Allgemeinheit über<br />

das neue „Persönliche Budget” für Menschen mit Behinderung informiert (Der EinBlick berichtete<br />

in Ausgabe 4/07). Hier geben wir ein Interview der Westfalen-Post mit Thorsten Garske<br />

wieder, Projektbeauftragter für das Persönliche Budget in Westfalen-Süd, zu grundsätzlichen<br />

Fragen rund um das Thema und zur konkreten Umsetzung im südlichen Westfalen.<br />

Frage: Was verbirgt sich hinter dem „Persönlichen<br />

Budget” für Menschen mit Behinderung?<br />

Die Grundidee des Persönlichen Budgets (= persönlicher<br />

Geldbetrag) sieht vor, dass Menschen mit Behinderung<br />

zur Finanzierung der benötigten Leistungen<br />

ein Geldbetrag zur Verfügung gestellt wird, mit dem<br />

sie dann die Hilfen bei einem Anbieter „einkaufen“<br />

können. Die neue Leistungsform bedeutet gleichermaßen<br />

für die Menschen mit Behinderung, die Leistungserbringer<br />

und die Kostenträger einige Veränderungen.<br />

Seit dem 1. Januar 2008 ist aus der vorherigen<br />

Kann-Leistung ein Rechtsanspruch von Menschen mit<br />

Behinderung auf diese Leistungsform geworden. Das<br />

Persönliche Budget kann für sie durch den Zugewinn<br />

an Selbstbestimmung äußerst attraktiv sein.<br />

Es hat das Potential, das sogenannte Sachleistungsprinzip<br />

– ein Dreiecksverhältnis zwischen Leistungsträger,<br />

Leistungserbringer und Leistungsberechtigten<br />

– das sich am Fürsorgegedanken orientiert, grundsätzlich<br />

aufzuheben. Das Persönliche Budget gibt es<br />

schon seit einigen Jahren in verschiedenen Ländern in<br />

Europa und wird derzeit als ein wichtiges behinderungspolitisches<br />

Reformprojekt angesehen.<br />

Frage: Wie berechnet sich das „Persönliche Budget”?<br />

Die Höhe des Geldbetrags richtet sich nach dem<br />

Unterstützungsbedarf, den der Berechtigte hat. Dieser<br />

wird von dem Leistungsträger (Kostenträger) durch<br />

ein individuelles Bedarfsfeststellungsverfahren für<br />

jeden Berechtigten ermittelt. Der daraus errechnete<br />

Geldbetrag soll diesen Unterstützungsbedarf dann<br />

decken. Allerdings soll er den der bisher ermittelten<br />

Leistungen <strong>nicht</strong> überschreiten. Das kleinste Budget<br />

in Deutschland liegt derzeit bei 36 j und das höchste<br />

bei 12.683 j monatlich.<br />

Frage: Hatten Menschen mit Behinderung bislang<br />

kein eigenes Geld zur Verfügung für bestimmte<br />

Unterstützungsleistungen oder bezieht sich das Budget<br />

nur auf eine bestimmte Gruppe von Nutzern?<br />

Grundsätzlich haben alle Menschen mit Behinderung<br />

nach der Sozialgesetzgebung (§ 17 SGB IX). einen<br />

Anspruch auf das Persönliche Budget. Es wird unter<br />

Anrechnung von etwaigem Einkommen und Vermö-<br />

INFO: FORTBILDUNG – ANSPRECHPARTNER<br />

Das <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> bietet seinen Einrichtungsleitungen und Fachleitungen<br />

in Kürze einen Praxisdialog zum aktuellen <strong>St</strong>and der Diskussion und zu den<br />

Umsetzungsmöglichkeiten beim Persönlichen Budget an, und zwar am 18. April<br />

in Gelsenkirchen. Die fachliche Leitung haben Dipl.-Pädagoge Joachim Speicher –<br />

er wird von seinen Erfahrungen bei der Umsetzung des Persönlichen Budgets in<br />

Rheinland-Pfalz berichten – sowie Thorsten Garske, Projektbeauftragter für das<br />

Persönliche Budget in Westfalen-Süd. Weitere Informationen: siehe Fortbildungsprogramm.<br />

Ansprechpartner/Projektbeauftragte für das Persönliche Budget im <strong>Sozialwerk</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Georg</strong>: ◗ Westfalen-Nord: Johannes-Wilhelm Feller, Tel. 0 25 93 / 95 63-20<br />

und Gabriele Bücker, Tel. 01 72 / 16 12 107<br />

◗ Westfalen-Süd: Thorsten Garske, Tel. 02 91 / 90 22 029 und<br />

Holger Gierth, Tel. 0 29 72 / 92 13 16<br />

◗ Ruhrgebiet: Koordinierungskraft in der zukünftigen Kontakt- und<br />

Beratungsstelle in Gelsenkirchen, Kapellenstraße (Details werden in<br />

Kürze bekannt)<br />

gen bewilligt. Persönliche Budgets konnten – nach<br />

pflichtgemäßem Ermessen – auch schon vor dem 1. Januar<br />

2008 bewilligt werden.<br />

Das fachliche Engagement des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> gilt<br />

gerade Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf: mit<br />

psychischer Erkrankung, mit einer geistigen Behinderung<br />

oder einer Suchterkrankung. Für sie besteht die<br />

Chance, damit den individuellen Bedarf zu realisieren<br />

und den Weg von der Bevormundung zur Selbstbestimmung<br />

zu ebnen. Ihnen darf der Zugang zum Persönlichen<br />

Budget <strong>nicht</strong> verwehrt werden.<br />

Frage: Was sind individuelle Unterstützungsleistungen?<br />

Mit dem Persönlichen Budget ausgestattet, werden Menschen<br />

mit Behinderung zu Kunden und Käufern von<br />

sozialen Dienstleistungen und haben einen höheren Einfluss<br />

auf die Art und Gestaltung der Leistung, die sie<br />

erhalten. Das heißt: Das Persönliche Budget macht sie<br />

unabhängiger und sie können selbst entscheiden, wer<br />

ihnen helfen soll, und welche und wie viel Hilfe Sie wollen.<br />

Gerade für Menschen, die auf eine individuelle<br />

Unterstützung angewiesen sind, ergeben sich mit dem<br />

Persönlichen Budget neue Möglichkeiten für mehr<br />

Selbstbestimmung!<br />

Ausdrücklich vorgesehen ist auch der Einsatz des Persönlichen<br />

Budgets für das Ambulant Betreute Wohnen und<br />

beim Wechsel von einer stationären Wohneinrichtung<br />

zum Ambulant Betreuten Wohnen in der eigenen Wohnung.<br />

Budgetfähige Leistungen lassen sich aus dem<br />

Regelungsbereich der Eingliederungshilfe und der Kranken-<br />

und Pflegehilfe ebenso identifizieren wie Leistungen<br />

der Bundesagentur für Arbeit, der Unfallversicherungsträger,<br />

der Rentenversicherungsträger, der Träger<br />

der Kriegsopferversorgung und -fürsorge, der öffentlichen<br />

Jugendhilfe und des Integrationsamts.<br />

Frage: Entscheidet der Mensch mit Behinderung wirklich<br />

selbst über das Budget oder haben noch andere Personen<br />

wie Betreuer ein Mitspracherecht?<br />

Der Berechtigte entscheidet in eigener Verantwortung,<br />

ob er die Leistung weiterhin in Form einer Sachleistung<br />

oder zukünftig als Persönliches Budget erhalten möchte.<br />

Der gesetzliche Betreuer kann hier die rechtliche Interessensvertretung<br />

übernehmen. Das Persönliche Budget<br />

wird auf Antrag gewährt. Die Budgetberatung des<br />

<strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> bietet Menschen mit Behinderung<br />

eine Entscheidungshilfe für oder gegen die<br />

In anspruchnahme des Persönlichen Budgets. Auf<br />

Wunsch kann sie auch als „Person des Vertrauens“ die<br />

Interessen im Antragsverfahren vertreten.<br />

Frage: Gibt es Vorgaben an Unterstützungsleistungen<br />

anhand eines Angebots-Katalogs oder sind die Menschen<br />

mit Behinderung frei in ihrer Entscheidung,<br />

welche Angebote sie nutzen möchten?<br />

Mit dem Leistungsträger vereinbart der Budgetnehmer,<br />

wie und welche Unterstützungsleistungen er<br />

nutzen möchte. Es wird auch vereinbart, ob und wie<br />

die Verwendung des Geldbetrages nachgewiesen wird.<br />

Ausreichend dabei ist die Ergebniskontrolle.<br />

Frage: Wie sieht in der Praxis die Umsetzung für die<br />

Beantragung und Nutzung des Budgets aus?<br />

Nach einer eingehenden Beratung stellt der Berechtigte<br />

einen Antrag auf die Leistungsform Persönliches<br />

Budget bei einem Leistungsträger. Dieser lädt ihn zu<br />

einem Gespräch ein, in dem besprochen wird, welche<br />

Leistungen als Persönliches Budget in Frage kommen.<br />

Leistungsträger und Berechtigter schließen dann eine<br />

Zielvereinbarung über die abzudeckenden Leistungen<br />

ab. Dabei kann sich der Berechtigte auf die Kompetenz<br />

und Erfahrung der Budgetberatung des <strong>Sozialwerk</strong>s<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> verlassen. Im Abstand von höchstens zwei<br />

Jahren soll der Hilfebedarf erneut ermittelt werden.<br />

Frage: Wo können sich Interessierte neben den Info-<br />

Veranstaltungen noch informieren?<br />

Das <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> Westfalen-Süd bietet Interessierten<br />

die Beratung und Hilfe unter der neu eingerichteten<br />

kostenfreien Servicenummer 0800 - SO -<br />

ZIALWERK (0800 - 7694 259 375; Mo- Fr. 8- 17 Uhr,<br />

nur aus dem Festnetz). Wir haben feste Beratungszeiten<br />

in den Treffs des Ambulant Betreuten Wohnens in<br />

Arnsberg, Meschede, Brilon, Winterberg und Schmallenberg<br />

eingerichtet. Darüber hinaus kann mit den<br />

Budgetberatern ein individueller Termin vereinbart<br />

werden. Dabei geht das Engagement über die Beratungsarbeit<br />

hinaus und beinhaltet auch die Unterstützungen<br />

zur Beantragung sowie bei der Verwendung<br />

und Verwaltung des Budgets. Die Fachkräfte können<br />

auch dabei unterstützen, dass das Budget zur individuellen<br />

Bedarfabdeckung ausreichend bemessen wird.<br />

Betroffene können sich darüber hinaus bei der<br />

gemeinsamen Servicestelle, den Leistungsträgern, den<br />

Selbsthilfeverbänden und den Wohlfahrtsverbänden<br />

informieren.<br />

INFO: POSITION DER CARITAS<br />

„Eckpunkt“ des Deutschen Caritasverbands zum Thema Persönliches Budget im<br />

Rahmen der Delegiertenversammlung im Oktober 2007 in Erfurt:<br />

„Durch ein persönliches Budget kann in geeigneten Hilfefeldern die selbstbestimmte<br />

Teilhabe gefördert werden: Selbstbestimmte Teilhabe erfordert eine<br />

subjektbezogene Finanzierung. Durch ein persönliches Budget kann der Hilfesuchende<br />

freier darüber entscheiden, welche Angebote<br />

er in Anspruch nimmt. Das persönliche Budget ist ein<br />

geeigneter Ansatz in Hilfefeldern, in denen Hilfesuchende<br />

und/oder die für sie handelnden Vertrauenspersonen<br />

ihre Interessen vertreten können.<br />

Das persönliche Budget kann innovative Hilfearrangements<br />

unter Einbeziehung der Ressourcen des Hilfesuchenden<br />

und seines Umfeldes befördern. Er muss<br />

mit einer guten Beratung kombiniert werden. Das<br />

persönliche Budget ist aber <strong>nicht</strong> in allen Hilfefeldern<br />

geeignet.”


Foto: Rolf Kröger,<br />

Westfälische Rundschau<br />

6 SOZIALWERK ST. GEORG<br />

LEITUNGSTEAM BERÄT ÜBER<br />

OPEN-SPACE-ERGEBNISSE<br />

IN KÜRZE INFO AN<br />

ALLE MITARBEITENDEN<br />

GEPLANT<br />

Vorstand und Geschäftsführungen des<br />

<strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> haben sich am 21.<br />

Januar 2008 einen Tag lang intensiv mit<br />

den Ergebnissen der Open-Space-Veranstaltung<br />

beschäftigt. Wie berichtet hatten<br />

sich am 22. November 2007 unter dem<br />

Motto „Der mit dem Drachen tanzt?“ über<br />

250 Teilnehmende im Schacht Bismarck<br />

mit der Zukunft des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong><br />

befasst. Die Top-drei-Themen waren „Trauen<br />

wir uns zu vertrauen?“, „Wie viele<br />

Regeln können wir bei unserer Arbeit ertragen?“<br />

und „Wertschätzender Umgang mit<br />

nachgeordneten Mitarbeitern – darf es uns<br />

Baustart für TaBeA-Erweiterung und KuB<br />

in Schmallenberg: (v. l.) Karl-Josef Fischer,<br />

Psychiatrie-Koordinator des Hochsauerlandkreises,<br />

Heinz-Dieter Neumann, Vorstandsvorsitzender<br />

der <strong>St</strong>adtsparkasse Schmallenberg,<br />

Bernhard Halbe, Bürgermeister der <strong>St</strong>adt<br />

Schmallenberg, Gerhard Lutter, stellv. Vorsitzender<br />

der <strong>St</strong>iftung <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong>,<br />

Gitta Bernshausen, Geschäftsführerin <strong>Sozialwerk</strong><br />

<strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> Westfalen-Süd, Dieter Czogalla,<br />

Vorstandssprecher <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong><br />

gut gehen?“. Auch viele der anderen Themen<br />

(beispielsweise das im EinBlick 5/07<br />

zunächst als drittes Thema benannte<br />

„Haben wir ausreichend Ressourcen? –<br />

Sind sie richtig verteilt?“) waren mit hohem<br />

Engagement aus allen Hierarchie-Ebenen<br />

erarbeitet worden.<br />

Am 3. März hat das Leitungsteam weiter<br />

über die Schlussfolgerungen aus der Veranstaltung<br />

beraten und wird in Kürze alle<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die<br />

weiteren Schritte informieren.<br />

Die Dokumentation zur Open-Space-Veranstaltung<br />

kann nach wie vor im Referat<br />

für Presse-/Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising<br />

angefordert werden. Kontakt: Tel.<br />

02 09 / 70 04-205, s.kuster@sozialwerk-stgeorg.de.<br />

STEFAN KUSTER<br />

EINE ECHTE<br />

BEREICHERUNG<br />

BAUSCHILDENTHÜLLUNG „TABEA“ UND „KUB“<br />

SCHMALLENBERG: MEHR RAUM FÜR BEGEGNUNG<br />

„Für unsere liebens- und lebenswerte <strong>St</strong>adt<br />

Schmallenberg ist es eine echte Bereicherung“,<br />

sagte Bürgermeister Bernhard Halbe<br />

in seinen Grußworten anlässlich der Bauschildenthüllung<br />

des Bauprojekts des <strong>Sozialwerk</strong>s<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> e.V. am 18. Januar 2008 in<br />

Schmallenberg. Hier wird jetzt die bestehende<br />

Tagesstätte TaBeA erweitert und eine<br />

Kontakt- und Beratungsstelle (KuB) auf<br />

einer Fläche von ca. 500 qm neu gebaut.<br />

Ein kleiner Kreis ausgewählter Gäste folgte<br />

der Einladung von Monika Rasche, Einrichtungsleitung<br />

TaBeA, und Holger Gierth,<br />

Einrichtungsleitung der KuB. Dieter<br />

Czogalla, Vorstandsvorsitzender des <strong>Sozialwerk</strong>s<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georg</strong>, und Gitta Bernshausen,<br />

Geschäftsführerin des <strong>Sozialwerk</strong>s in<br />

Westfalen-Süd, enthüllten das Schild und<br />

gaben somit den Baubeginn frei.<br />

Die TaBeA wird unter anderem um einen<br />

Seniorenbereich erweitert, wo ruhige<br />

Beschäftigungsmöglichkeiten für ältere<br />

Menschen angeboten werden, die zumeist<br />

andere Interessen haben als junge Klienten.<br />

Schon von der <strong>St</strong>raße deutlich sichtbar,<br />

ist eine Ausstellungsfläche für die in<br />

der Tagesstätte gefertigten Holzartikel<br />

geplant. Verbunden durch einen Innenhof,<br />

erhält der Anbau der KuB mit dem „Café<br />

Endlich“ entsprechend großzügige Räumlichkeiten,<br />

um der steigenden Nachfrage<br />

ihrer Klientel auch weiterhin kompetente<br />

Beratung und Unterstützung anbieten zu<br />

können. Die Fertigstellung des Objekts ist<br />

für Anfang 2009 geplant.<br />

CHRISTA PLATE


FÜR FRAGEN ODER<br />

ANMERKUNGEN<br />

ZUM THEMA:<br />

0209/7004-323<br />

INTERNE AUDITS<br />

UNTER DER LUPE<br />

Wie bei uns im <strong>Sozialwerk</strong> Audits ablaufen,<br />

hat im Dezember 2007 eine Fachfrau<br />

aus Frankfurt/M. kritisch geprüft.<br />

Die Überprüfung ergab zum Einen,<br />

dass die Audits aus QM-fachlicher<br />

Sicht gut geplant und durchgeführt<br />

werden. Das „Wie machen Sie es?“ steht<br />

immer im Vordergrund. Zum Anderen<br />

wurde hervorgehoben, dass sowohl<br />

die Einrichtung als auch die Auditoren<br />

einen professionellen Umgang mit<br />

der Überprüfungssituation zeigten.<br />

Diese „unaufgeregte“ Zusammenarbeit<br />

bestätigt, wie viel Routine sich das<br />

<strong>Sozialwerk</strong> bereits erarbeitet hat.<br />

FRANK LÖBLER<br />

Infos aus dem Ressort<br />

QUALITÄTSWESEN<br />

QM-NEWS-TICKER<br />

SOZIALWERK ST. GEORG 7<br />

DIE QM-ZEITMASCHINE:<br />

„HEUTE” VOR 9 1 /2 JAHREN<br />

Gelsenkirchen, Dezember 1998<br />

Wann endet QM? In der Ausgabe 4<br />

von „Qualität info“, unserer QM-<br />

Zeitschrift von 1998 bis 2000,<br />

erscheint das „aktuelle Interview“.<br />

Herr Piekarek, Mitglied der Regional-Geschäftsführung<br />

Ruhrgebiet,<br />

nennt die Hauptvorteile der QM-Einführung<br />

mit der AGQ aus seiner<br />

Sicht:<br />

◗ Für jeden Mitarbeiter und für jeden<br />

Klienten gibt es nunmehr verlässlich<br />

Ansprechpartner.<br />

(Die Serie QM-Zeitmaschine wird fortgesetzt)<br />

◗ Die Planung einer ressourcenorientierten,<br />

am individuellen Hilfebedarf<br />

ausgerichteten Betreuung wurde verbessert.<br />

Das Interview schließt damit ab, das Herr<br />

Piekarek den klassischen Satz prägt: „QM<br />

ist ein ewiger Prozess ohne Ende“. In<br />

Nachhinein kann man sicher sagen, dass<br />

die QM-Einführung mit der AGQ eine aufregende<br />

Zeit war. Nur hielt die Aufregung<br />

<strong>nicht</strong> solange an wie der prophetisch<br />

vorausgesagte „ewige Prozess“ der kontinuierlichen<br />

Verbesserung.<br />

+++ Grünes Licht am 04.12.07 für das Projekt „Erhebung der Betreutenzufriedenheit“ durch den<br />

Verwaltungsrat +++ Personeller Wechsel im QW: Eine neue Mitarbeiterin wurde gefunden! <strong>St</strong>efanie<br />

Langer, zuvor Fachleiterin im Kontrapunkt Unna, hat ihren Dienst am 03.03.08 angetreten +++<br />

Zusammenarbeit zwischen Bauen & Wohnen und QW in Sachen QM in Planung, erste Gespräche<br />

erfolgt +++ Die Erstellung des QM-Handbuchs für das Ambulant Betreute Wohnen läuft, bereits<br />

zwei Prozesse in Kraft +++ QW übernimmt Teilprojekt „Betreutendokumentation“ im Rahmen des<br />

EDV-Projekts +++<br />

FRÜHSTÜCK MIT WIEFELSPÜTZ<br />

Der Bundestagsabgeordnete Dr. Dieter Wiefelspütz hat am<br />

21. Dezember 2007 als Gegeneinladung den Heimbeirat des Kontrapunkts<br />

Hamm zu einem Frühstück eingeladen.<br />

In ungezwungener Atmosphäre saß man bei Brötchen und<br />

Kaffee zusammen und unterhielt sich über Politik und Probleme<br />

der Bewohner. Auch der private Bereich wurde <strong>nicht</strong> ausgespart.<br />

Interessant für alle war es zu erfahren, wie ein Politiker arbeitet<br />

und welche Aufgaben er wahrzunehmen hat. Am Ende wurde<br />

beschlossen, sich im Frühsommer wieder zu einem Meinungsaustausch<br />

zu treffen.<br />

Austausch beim gemeinsamen Frühstück: (v. r.) MdB Dieter Wiefelspütz, die<br />

Heimbeiräte Marion Seidler und Sandra Lück und der Begleiter des Heimbeirats<br />

Klaus Hoffmann<br />

MARION SEIDLER UND SANDRA LÜCK,<br />

HEIMBEIRAT KONTRAPUNKT HAMM


8 SOZIALWERK ST. GEORG<br />

„SIE HABEN DAS SOZIALWERK<br />

ST. GEORG BEREICHERT!”<br />

DR. BETTINA KNOP VERABSCHIEDET –<br />

WEITERE PERSONALVERÄNDERUNGEN IM SOZIALWERK ST. GEORG<br />

„Ein besonders begabter Mitarbeiter bringt<br />

dem Unternehmen viel – auch wenn er<br />

nach wenigen Jahren weiterzieht“. Mit diesen<br />

Worten zitierte Vorstand Dr. Elisabeth<br />

Kludas den urlaubsbedingt verhinderten<br />

Vorstandssprecher Dieter Czogalla zu<br />

Beginn der Verabschiedung von Dr. Bettina<br />

Knop. Ein großer Kreis an Kolleginnen<br />

und Kollegen und Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern nahm am 8. Februar 2008 die<br />

Gelegenheit wahr, sich von der scheidenden<br />

Leiterin des Ressorts Bewohnerangelegenheiten<br />

(BWA) und ALPHA-Geschäftsführerin<br />

zu verabschieden.<br />

Nach knapp sechs Jahren verlässt Knop das<br />

Unternehmen aus persönlichen Gründen.<br />

Kludas hob ihr hohes fachliches Engagement<br />

hervor, ihr Einbringen im Orts- und<br />

Diözesan-Caritasverband und ihre persönliche<br />

Integrität: „Beharrlich und leise<br />

haben Sie in allen Funktionen vor allem<br />

Ergebnisse beschert, die uns weiterhalfen.“<br />

Wolfgang Meyer, Leiter der Zentralen<br />

Unternehmensbereiche, ließ ihre Positionen<br />

und Meilensteine im <strong>Sozialwerk</strong> – der<br />

ersten beruflichen <strong>St</strong>ation nach dem<br />

<strong>St</strong>udium – mit Dank Revue passieren: Vorstandsassistentin<br />

mit Unterstützung beim<br />

Dr. Elisabeth Kludas (li.) zu<br />

Dr. Bettina Knop: „Sie haben<br />

das <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> um<br />

Vieles bereichert!“<br />

Aufbau der <strong>St</strong>iftung, kaufmännische Leitung<br />

Westfalen-Süd zur Unterstützung der<br />

Geschäftsführung, Ressortleitung Bewohnerangelegenheiten/Pflegesatzmanagement<br />

mit neuer Servicecenter-Ausrichtung, Geschäftsführung<br />

der Allgemeinen und Psychiatrischen<br />

Hauskrankenpflege gGmbH.<br />

„Zwei große Themen, die Sie erfolgreich<br />

mitbewegt haben, sind die Entwicklung<br />

und Implementierung des Risikomanagements<br />

sowie die Modellvereinbarung mit<br />

dem LWL – die sogar bundesweite Spuren<br />

hinterlassen hat“, stellte Meyer heraus.<br />

Wie alles andere habe Knop auch die<br />

ALPHA-Aufgabe sehr erfolgreich mit ihrem<br />

Team bewältigt: „Hier ging und geht es um<br />

die Entwicklung eines neuen Geschäftsmodells<br />

‚Demenz-WG – ambulante Quartiersversorgung<br />

– assistive Umgebungen’<br />

vor dem Hintergrund grundlegender demografischer<br />

Veränderungen.“ Meyer fasste<br />

den Dank des <strong>Sozialwerk</strong>s mit den Worten<br />

zusammen: „Sie haben sich <strong>nicht</strong> nur fachlich,<br />

sondern auch mit sehr hoher sozialer<br />

Kompetenz den Aufgaben gestellt und sie<br />

gemeistert!“<br />

STEFAN KUSTER<br />

NEBEN DIESER PERSONALIA HABEN SICH AUF FÜHRUNGSKRÄFTEEBENE<br />

FOLGENDE WEITERE VERÄNDERUNGEN ERGEBEN:<br />

+++ Im Rahmen der Nachfolgeregelung von Dr. Knop hat der Vorstand bzw. der Gesellschafter beschlossen,<br />

Werner Piekarek, Geschäftsführer der <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> Ruhrgebiet gGmbH, zum 16. Februar<br />

2008 als neuen Geschäftsführer der selbstständig verbleibenden ALPHA gGmbH zu berufen +++ Petra<br />

Herzig-Schäfer, Leiterin des Ressorts Recht/Personal/IT/Interne Ressourcen, übernimmt ab 1. März<br />

2008 zusätzlich die Aufgabe der Ressortleitung BWA +++ Vorstandssprecher Dieter Czogalla hat zum<br />

31. Dezember 2007 seine Aufgaben als Geschäftsführer der <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> Bauen und Wohnen<br />

GmbH niedergelegt +++ Neuer Geschäftsführer der <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> Bauen und Wohnen GmbH ist<br />

Wolfgang Meyer, Leiter Zentrale Unternehmensbereiche +++ Meyer hat in diesem Zusammenhang zum<br />

31. Dezember 2007 seine Geschäftsführungsaufgaben für die ambient assisted living GmbH (aal) niedergelegt<br />

+++ Neuer Geschäftsführer der aal ist Udo Gaden +++ Gaden wechselte zum 1. Januar 2008 aus<br />

seinem Aufgabenbereich als Vorstandsassistent des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> in die <strong>St</strong>absstelle „Leiter<br />

Forschung und Entwicklung“ bei Dr. Elisabeth Kludas +++ Die <strong>St</strong>elle der Vorstandsassistenz wurde neu<br />

ausgeschrieben und soll zum 1. April 2008 wiederbesetzt werden +++


Ressort Recht / Personal / IT / Interne Ressourcen<br />

SOZIALWERK ST. GEORG 9<br />

SACHSTANDSBERICHT<br />

ZU DEN BAT-KR-KLAGEN<br />

Nachdem zuvor sämtliche vergleichbaren<br />

Eingruppierungsklagen erst- und zweitinstanzlich<br />

erfolglos geblieben waren,<br />

hat das BAG in vier Revisionsurteilen vom<br />

09.11.2005 die angefochtenen Berufungsurteile<br />

des LAG Hamm aufgehoben und<br />

zur erneuten Verhandlung und Entscheidung<br />

an das LAG zurückverwiesen. Dabei<br />

hat es zwar seine Grundsätze zur korrigierenden<br />

Rückgruppierung bestätigt<br />

und auch erkannt, dass die klagenden<br />

Parteien keinen arbeitsvertraglichen<br />

Anspruch auf die begehrte günstigere<br />

Eingruppierung haben. Zurückverwiesen<br />

wurden die Verfahren jedoch deshalb,<br />

weil nach Auffassung des BAG noch auf-<br />

zuklären war, ob die Tätigkeit der klagenden<br />

Parteien eine Betreuung im Sinn<br />

der Protokollerklärung Nr. 3 zu Teil IV der<br />

Anlage 1 a (Sozial- und Erziehungsdienst)<br />

BAT-LWL oder eine pflegerische Tätigkeit<br />

im Sinne der einschlägigen Tätigkeitsmerkmale<br />

der Anlage 1 b sei.<br />

Nach erneuter Sachaufklärung hat das<br />

LAG Hamm am 18.01.2007 in drei Verfahren<br />

erneut die Berufung der klagenden<br />

Parteien zurückgewiesen, weil ein pflegerischer<br />

Schwerpunkt ihrer Tätigkeit <strong>nicht</strong><br />

festzustellen war. Mit Urteil vom<br />

19.04.2007 hatte lediglich eine Berufung<br />

Erfolg, weil nach der Beweiswürdigung<br />

der Kammer bei dieser einen Klägerin eine<br />

Prägung der Tätigkeit als pflegerische<br />

Tätigkeit festzustellen war.<br />

Aufgrund des unterschiedlichen Ausgangs<br />

der Klageverfahren kann daher keine einheitliche<br />

Konsequenz aus den Urteilen<br />

gezogen werden. Es ist vielmehr aufgrund<br />

des Umfangs der Betreuungsleistungen<br />

davon auszugehen, dass die meisten Mitarbeiter<br />

richtig in den Betreuungsdienst<br />

eingruppiert wurden. Lediglich in Einzelfällen<br />

kann ein pflegerischer Schwerpunkt<br />

möglich sein. Zur Klärung dieser Einzelfälle<br />

werden weitere Prüfungen und ggf.<br />

Klageverfahren durchgeführt.<br />

PETRA HERZIG-SCHÄFER<br />

PATRONATSTAG, DER ZWEITE<br />

23. APRIL: HERZLICHE EINLADUNG NACH SCHMALLENBERG<br />

Die erste Auflage fand vor einem Jahr in<br />

Gelsenkirchen statt, nun feiert das <strong>Sozialwerk</strong><br />

seinen Namenspatron, den heiligen<br />

<strong>Georg</strong>, in Schmallenberg, genauer gesagt<br />

in Schmallenberg-Wormbach: Am Mitt-<br />

Auszug<br />

aus der<br />

Einladung<br />

zum zweiten<br />

Patronatstag<br />

des<br />

<strong>Sozialwerk</strong>s<br />

<strong>St</strong>. <strong>Georg</strong><br />

woch, 23. April 2008, findet ab 11 Uhr das<br />

diesjährige Patronatsfest in der Wormbacher<br />

Hawerlandhalle statt. Auf einem<br />

„Markt der Möglichkeiten“ gibt es Animation<br />

und Geschicklichkeitsspiele, einen<br />

Mitmachzirkus, einen Bildwettbewerb und<br />

vieles mehr – kurzum: ein buntes Fest für<br />

Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, Freundinnen<br />

und Freunde des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong>.<br />

Um 15 Uhr referiert Dr. Manfred Lütz,<br />

Chefarzt des Alexianer-Krankenhauses in<br />

Köln, über die „Lebenslust – Risiken und<br />

Nebenwirkungen der Gesundheit“. Hier<br />

wird er einen kritischen Blick auf die<br />

„Gesundheitsreligion“ werfen; sie sei „die<br />

Erlösungsreligion schlechthin“ geworden.<br />

Lütz fordert mehr Lebenslust – „wider die<br />

Diätsadisten, den Gesundheitswahn und<br />

den Fitnesskult“.<br />

Der Tag endet mit einem gemeinsamen<br />

Gottesdienst um 18 Uhr unter dem Motto<br />

„Ihr seid der Hoffnung Gesicht“ in der<br />

Wormbacher Pfarrkirche <strong>St</strong>. Peter und Paul.<br />

Das Organisationsteam bittet um Anmeldung<br />

bis 2. April an<br />

◗ <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> e. V.,<br />

Breite Wiese 36, 57392 Schmallenberg,<br />

Telefon: 0 29 72/97 73-100,<br />

Telefax: 0 29 72/97 73-111,<br />

info@w-sued.sozialwerk-st-georg.de


10 SOZIALWERK ST. GEORG<br />

SELBSTBESTIMMTE TEILHABE ALS<br />

ETHISCHES LEITPRINZIP<br />

DER CARITAS<br />

Dr. Elisabeth Kludas, Vorstand für soziale<br />

Dienstleistungen und Qualitätsmanagement<br />

des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> e. V. und Vorsitzende<br />

der Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie<br />

(CBP) e. V.<br />

Die Selbstbestimmung wurde in der Behindertenhilfe<br />

von den Menschen mit Körperbehinderung<br />

und von den Menschen mit<br />

chronischer psychischer Erkrankung seit<br />

den 1970er Jahren ins Gespräch gebracht.<br />

Seit den 1990er Jahren wurde sie auch Thema<br />

in unserem Vorgängerverband der<br />

katholischen Geistigbehindertenhilfe. Sie<br />

wurde anfangs durchaus kontrovers diskutiert.<br />

Die Umkehrung von „Ich weiß, was<br />

für dich gut ist!“ wäre „Ich tu’ nur, was du<br />

mir sagst!“ Diese Umkehrposition birgt<br />

aber ein hohes Risiko für Vernachlässigung<br />

und Gefährdung gerade der Personen, die<br />

am meisten auf Unterstützung angewiesen<br />

sind.<br />

Es wurde klar, dass ein Mensch, der keine<br />

Alternativen kennen lernen durfte, kaum<br />

Entscheidungen treffen kann, und dass wir<br />

Praxisbeitrag von Dr. Elisabeth Kludas während der<br />

Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes<br />

vom 16. bis 18. Oktober 2007 in Erfurt. Hier<br />

wurden grundsätzliche Beschlüsse zur Teilhabe am<br />

Leben in der Gesellschaft als Ziel aller sozialen Dienstleistungen<br />

gefasst.<br />

da eine Aufgabe haben. So fingen wir in<br />

mühseliger Kleinarbeit an, die Menschen<br />

mit Behinderung zur Selbstbestimmung zu<br />

befähigen, angefangen bei Joghurt oder<br />

Pudding bis zum Ort des Wohnens. Seit 2001<br />

sind Selbstbestimmung und Teilhabe am<br />

Leben in der Gesellschaft für die Behindertenhilfe<br />

im Sozialgesetzbuch IX verankert.<br />

Was tut nun unser Fachverband Caritas<br />

Behindertenhilfe und Psychiatrie damit? –<br />

Wir haben zunächst ein Positionspapier<br />

erarbeitet, das 2004 von unserer Mitgliederversammlung<br />

verabschiedet wurde und<br />

den Titel trägt: „Selbstbestimmung, Teilhabe<br />

und Leben in der Gemeinde“. Es zeigt<br />

die Richtung auf, in die sich die Anforderung<br />

an unsere Hilfen entwickeln wird und<br />

welche Aufgaben auf Träger und Leitungen<br />

zukommen.<br />

Dies unterstützen wir gezielt mit Projekten<br />

in guter Zusammenarbeit mit dem Referat<br />

Behindertenhilfe im DCV und gefördert von<br />

der AKTION MENSCH: Begonnen haben<br />

wir 2004 mit dem „Einbezug von Ehrenamtlichen<br />

in die Hilfen zur Teilhabe am Leben<br />

in der Gemeinschaft“ in Einrichtungen der<br />

Behindertenhilfe. Die Erfahrungen – nämlich<br />

spannende Personal- und Organisationsentwicklungen<br />

– wer den gerade jetzt in<br />

einer Handreichung unseren Mitgliedern<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

2003 begann die AKTION MENSCH die<br />

Dezentralisierung von Komplex-Einrichtungen<br />

zu fördern. Wir richteten eine<br />

Begleitgruppe ein, die seither jährliche<br />

Tagungen zum fachlichen Austausch<br />

macht. Inzwischen laufen 22 Projekte bei<br />

CBP-Mitgliedern. Auch hier werden intensive<br />

Personal- und Organisationsentwicklungsprozesse<br />

angestoßen.<br />

Deutlich wurde, dass es systematischer<br />

Unterstützung bedarf, damit die Menschen<br />

in den Außenwohnungen und im<br />

Betreuten Wohnen <strong>nicht</strong> nur in der<br />

Gemeinde wohnen, sondern im Gemeinwesen<br />

ankommen. Daraus entstand unser<br />

jüngstes Projekt „Lokale Teilhabekreise“.<br />

Einrichtungen gehen mit einer bestimmten<br />

Methodik vor, um die Teilhabe in Gemeinde<br />

und Kirchengemeinde zu erschließen.<br />

Das sind die Praxisbeispiele auf unserer<br />

Fachverbandsebene, die ich zu unserer<br />

Diskussion beitragen kann.<br />

Als Praxisbeispiel eines Trägers nehme ich<br />

das <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> e. V., wo ich als<br />

Vorstandsmitglied selbst verantwortlich<br />

bin. Herr Professor Dörner hatte schon<br />

Ende der 1980er Jahre uns hartnäckig aufgefordert,<br />

unser Hauptaugenmerk <strong>nicht</strong><br />

darauf zu richten, dass die Menschen in<br />

unseren Heimen ankommen, sondern<br />

darauf, dass sie den Weg wieder hinaus in<br />

die Gemeinde finden und darauf, dass sie<br />

dort Verwandte und Nachbarschaften<br />

brauchen.<br />

Die Ergebnisse waren ermutigend, zumal<br />

wir den Zwischenschritt über stationäres<br />

Einzelwohnen als Heimbetreuung in nor-


malen Wohnungen in Heim-Nähe gehen<br />

konnten. Bei der Heimentlassung gaben<br />

wir die Wohnung mit, so dass dem Menschen<br />

Nachbarschaften und Einkaufsgelegenheiten<br />

erhalten blieben.<br />

Die Zahlen hielten sich aber bis 1998 in<br />

Grenzen: bis zu 45 Entlassungen pro Jahr<br />

bei rund 1.400 Heimbewohnern und bis<br />

zu 58 Menschen im Ambulant Bereuten<br />

Wohnen.<br />

Immerhin hatten wir aber die Erfahrung<br />

gemacht, dass wir für jeden einzelnen<br />

Menschen ein individuelles Konzept<br />

brauchten, das wir mit ihm zusammen entwickelten.<br />

Diese Erfahrung nahmen wir<br />

zum Ausgangspunkt unseres Qualitätsmanagementsystems<br />

ab 1997.<br />

Unsere Vision fassten wir später in einen<br />

Leitsatz: „Wir wollen personzentrierte<br />

Dienstleistungen erbringen, damit Menschen<br />

mit Behinderungen, mit Erkrankungen<br />

und mit sozialen Schwierigkeiten<br />

selbstbestimmt leben können.“<br />

Wichtigstes Instrument ist die verbindliche<br />

Betreuungsplanung für jeden einzelnen<br />

Bewohner. Sein Auftrag und seine Wünsche<br />

werden genau erfasst. Aus seiner<br />

Lebens- und Familiengeschichte gewinnen<br />

wir Verständnis für seine Verhaltensweisen,<br />

aber auch Ideen, was für ihn interessant<br />

und wichtig sein könnte. Neben<br />

der individuellen Basisversorgung, die er<br />

braucht, fragen wir nach einem Ziel, das er<br />

für sich erreichen will. Das wird mit ihm<br />

und ggf. mit seinem rechtlichen Vertreter<br />

vereinbart. Dazu gehört, wer wann was<br />

daran tut und wann das Ergebnis gemeinsam<br />

bewertet wird.<br />

Dafür haben wir die persönliche Verantwortung<br />

verlässlich organisiert. Jeder bei<br />

uns betreute Mensch hat einen Bezugsbetreuer,<br />

der 24 <strong>St</strong>unden am Tag und 365<br />

Tage im Jahr dafür verantwortlich ist, die<br />

individuelle Teilhabe mit ihm zu realisieren.<br />

Der Bezugsbetreuer plant und vereinbart<br />

mit allen Beteiligten samt Angehörigen,<br />

Freunden und Nachbarn und natürlich<br />

den eigenen Teamkollegen.<br />

Unterstützt wird jeder Bezugsbetreuer<br />

durch einen Fachleiter, der in mindestens<br />

zehn Arbeitsgesprächen unter vier Augen<br />

pro Jahr mit ihm das fachliche Controlling<br />

durchführt, ihn berät, ihm Ressourcen zur<br />

Verfügung stellt und für die Entwicklung<br />

des Bezugsbetreuers Verantwortung trägt.<br />

Welche Teilhabe-Ergebnisse haben wir<br />

davon? – 95 % unserer Heimbewohner<br />

haben einen zweiten Ort für Arbeit oder<br />

Tagesbeschäftigung außerhalb ihres<br />

Wohnbereichs, sei es der Besuch von Werkstatt<br />

oder Tagesstätte oder der Verkauf der<br />

Produkte unseres Bauernhofs auf dem<br />

Wochenmarkt oder die Pflege der Grünanlage<br />

um die Dorfkirche.<br />

128 Menschen haben wir in 2006 aus dem<br />

Heim entlassen bei 1762 Heimbewohnern.<br />

506 Menschen sind zurzeit im Ambulant<br />

Betreuten Wohnen.<br />

SOZIALWERK ST. GEORG 11<br />

Zwei Klientenbefragungen ergaben, dass<br />

wir den Wünschen nach Aktivitäten außerhalb<br />

des Heims <strong>nicht</strong> gerecht werden. Deshalb<br />

haben wir in 2003 beschlossen, u. a.<br />

dafür Ehrenamtliche zu gewinnen. 205<br />

Freiwillige ist unser aktueller <strong>St</strong>and.<br />

Wir glauben, es genügt <strong>nicht</strong>, Appelle an<br />

unsere 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

zu richten. Wir sind überzeugt: Wir<br />

müssen das, was wir erreichen wollen,<br />

organisieren und belohnen.<br />

In unserem System der persönlichen Verantwortung<br />

ist jedem Fachleiter ein Einrichtungsleiter<br />

zugeordnet und jedem Einrichtungsleiter<br />

ein Geschäftsführer. Diese<br />

beiden Führungsebenen haben Zielvereinbarungen<br />

mit der Balanced Scorecard, von<br />

deren Erfüllungsgrad eine zusätzliche Vergütung<br />

abhängt. Zu den vereinbarten<br />

Parametern gehören neben den Finanzzielen<br />

u. a. die Vollständigkeit aller Betreuungsplanungen<br />

sechs Monate nach Aufnahme<br />

eines Klienten, die Zahl der<br />

Arbeitsgespräche zwischen Bezugsbetreuer<br />

und Fachleitung, der durchschnittliche<br />

Fortbildungsetat pro Mitarbeiter, in<br />

früheren Jahren die durchgeführten Audits,<br />

in diesem Jahr die Erhebung von Zielen, die<br />

mit dem Klienten vereinbart wurden, und<br />

die Erhebung von Ergebnissen, die mit<br />

dem Klienten bewertet wurden, nur als<br />

reine Fallzahlen.<br />

Selbstbestimmung von Klienten braucht<br />

selbstbestimmte Mitarbeiter, die in ihrer<br />

Zusammenarbeit mit ihrer Leitungsperson<br />

<strong>nicht</strong> Weisungen empfangen, sondern<br />

Ideen austauschen und Ziele vereinbaren.<br />

Dies unterstützen wir durch interne Fortbildungen,<br />

die sich sowohl am konkreten<br />

Bedarf der Mitarbeiter und Leitungspersonen<br />

als auch an den strategischen Zielen<br />

des Trägers orientieren. Fortbildungen<br />

machen für Mitarbeiter Teilhabe in neuen<br />

personellen und thematischen Zusammenhängen<br />

erfahrbar, was ihnen im Betreuungsalltag<br />

hilft.<br />

Bei allem Planen und Unterstützen aber ist<br />

selbstbestimmte Teilhabe etwas Lebendiges,<br />

was Zeit braucht, in unseren Köpfen<br />

und Herzen zu wachsen.<br />

DR. ELISABETH KLUDAS


12 SOZIALWERK ST. GEORG<br />

Begrüßten über 130 Teilnehmende (v. l.):<br />

Moderatorin Ursula Eing (Klinik am Schlossgarten),<br />

Bernward Jacobs (Geschäftsführer<br />

Förderverein psycho sozialer Dienste), Ute<br />

Schneider (Klinik am Schloss garten), Schirmherr<br />

Dr. Wolfgang Kirsch (LWL-Direktor) und<br />

Adolf Johannes Kalfhues (<strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong>,<br />

Leiter Katharinenstift Ascheberg)<br />

INNOVATIVE KONZEPTE FÜR<br />

BETREUUNG UND PFLEGE<br />

FACHTAGUNG GIBT ANSTÖSSE FÜR MÖGLICHST<br />

LANGEN VERBLEIB ÄLTERER MENSCHEN IN DEN<br />

EIGENEN VIER WÄNDEN.<br />

Die Alten- und Behindertenhilfe steht vor<br />

großen Herausforderungen. Die starke<br />

Zunahme der zu unterstützenden Personen<br />

durch den demografischen Wandel und<br />

sinkende Budgets auf der einen Seite, der<br />

Wunsch der Menschen nach einem möglichst<br />

langen Verbleib in den eigenen vier<br />

Wänden andererseits erfordern die Mobilisierung<br />

aller Möglichkeiten, um die Pflege<br />

und Unterstützung von Menschen zu<br />

optimieren.<br />

Mit welchen Ideen und Konzepten kann<br />

man den immer knapper werdenden Ressourcen<br />

an Zeit und Personal begegnen?<br />

Welche Konsequenzen müssen gezogen<br />

werden, um dennoch die Bedürfnisse der<br />

zukünftigen älteren Bevölkerung Rechnung<br />

zu tragen? Mit diesen und anderen<br />

Fragen beschäftigten sich am 8. November<br />

2007 rund 130 Teilnehmer während einer<br />

Fachtagung im <strong>St</strong>ift Tilbeck in Havixbeck<br />

(siehe Ankündigung im EinBlick 3/07;<br />

Anm. d. Red.).<br />

Die Gerontopsychiatrische Fachberatung<br />

im Kreis Coesfeld organisierte zum vierten<br />

Mal ein Treffen mit Referenten aus ganz<br />

Deutschland. Unter dem Motto „Voll vernetzt<br />

in die Zukunft? Auf dem Weg ins Jahr<br />

2020“ wurden Themen dargestellt, die um<br />

Anforderungen an die Personalpolitik und<br />

um innovative Technik in der Pflege<br />

kreisten. Bereits schon heute zur Verfügung<br />

stehende Praxisbeispiele zeigte Dr.<br />

Viktor Grinewitschus vom Fraunhofer<br />

Institut Duisburg auf (insbes. technische<br />

Hilfen der ambient assisted living GmbH<br />

des <strong>Sozialwerk</strong>s; Anm. d. Red.). Die<br />

Tagung bot aber auch Raum für kritische<br />

Fragen, indem ethische Bedenken aufgegriffen<br />

und erörtert wurden.<br />

Die Gerontopsychiatrische Fachberatung<br />

ist ein Kooperationsprojekt aus fünf Einrichtungen<br />

der Alten- und Behindertenhilfe<br />

im Kreis Coesfeld. Mitglieder sind das<br />

<strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> mit dem Katharinenstift<br />

Ascheberg und dem Marienheim in<br />

Olfen, die Klinik am Schlossgarten in<br />

Dülmen, das Marienstift in Havixbeck und<br />

das <strong>St</strong>.-Elisabeth-<strong>St</strong>ift in Nottuln.<br />

Im Zusammenhang mit der Tagung fand<br />

auch eine Info-Veranstaltung für Angehörige<br />

statt. Hier ging es um Beratung zu<br />

Wohnraumgestaltung und technischen<br />

Hilfen in der Betreuung und Pflege alter<br />

Menschen. Viele Betroffene wissen oft<br />

<strong>nicht</strong>, dass der Einsatz von (kleinen) technischen<br />

Hilfen oder die achtsame Umgestaltung<br />

der Wohnung unter Umständen<br />

einen längeren Verbleib in den eigenen vier<br />

Wänden ermöglichen kann. Was alles<br />

möglich ist, wurde am 10. November in<br />

Vorträgen und Ausstellungen aufgezeigt.<br />

KLAUS DE CARNÉ,<br />

WESTFÄLISCHE NACHRICHTEN<br />

DIETER CZOGALLA TRIFFT DR. RENATE SOMMER, MDEP<br />

Zu einem Gedankenaustausch konnte Dieter Czogalla, Vorstandssprecher des<br />

So zialwerks <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong>, am 29. Februar 2008 Dr. Renate Sommer begrüßen, Europa-<br />

Politikerin aus Herne. Gemeinsam mit Udo Gaden, Leiter der <strong>St</strong>absstelle Forschung<br />

und Entwicklung des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong>, diskutierten sie die Behindertenhilfe im<br />

Licht der Europapolitik. Auch die grundsätzliche Gestaltung sozialer Dienstleistungen<br />

durch das <strong>Sozialwerk</strong> im Kontext sich ändernder sozialpolitischer Rahmenbedingungen<br />

in Deutschland war Thema der Begegnung. Das Treffen in Gelsenkirchen<br />

kam im Nachgang zum letzten Parlamentarischen Abend des Brüsseler Kreises<br />

zustande.<br />

STEFAN KUSTER


SOZIALWERK ST. GEORG 13<br />

TEILHABE FÖRDERN<br />

DURCH VERNETZUNG<br />

TAGESSTÄTTEN-VERBUND IM GESCHÄFTSBEREICH RUHRGEBIET STELLT SICH<br />

BEIM NEUEN „OFFENEN ATELIER“ IM CAFÉ KAUE DEM EINBLICK VOR<br />

Zum Jahreswechsel hat das <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georg</strong> die Tagesstätten TSB und TaGS dem<br />

Geschäftsbereich Ruhrgebiet zugeordnet<br />

und übertragen. Zuvor waren dies Betriebe<br />

der <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> Werkstätten<br />

gGmbH. Nun sind die Tagesstätten, erweitert<br />

um verschiedene andere tagesstrukturierende<br />

Angebote und Leistungen, ein<br />

eigenständiger Einrichtungsverbund mit<br />

insgesamt rund 260 Plätzen. Ziel der organisatorischen<br />

und strukturellen Reformen<br />

ist es, die unterschiedlichen tagesstrukturierenden<br />

Leistungsformen deutlich enger<br />

miteinander zu vernetzen und den Wirkungszusammenhang<br />

zwischen stationären<br />

und ambulanten Leistungen und<br />

Hilfen zu festigen und auszugestalten. Mit<br />

diesen Maßnahmen will das <strong>Sozialwerk</strong> die<br />

Teilhabe von Menschen mit Behinderung<br />

noch besser fördern.<br />

Auch die Fachbereiche des TS-Verbundes<br />

haben jetzt eine neue <strong>St</strong>ruktur und neue<br />

Verantwortlichkeiten. Zum Leitungsteam<br />

gehören Ulrich Adolphs als Einrichtungsleitung<br />

des Verbundes sowie die Fachleitungen<br />

von vier Fachbereichen:<br />

Doris Trimborn ist seit Jahresbeginn für<br />

den FB 1, Menschen mit geistiger Behinderung,<br />

und für das Café Kaue zuständig. Sie<br />

will dieses zu einer „integrativen Plattform“<br />

weiterentwickeln mit Angeboten<br />

sowohl für die Klientinnen und Klienten<br />

der verschiedenen Fachbereiche als auch<br />

für die Nachbarschaft, die Angehörigen<br />

und Ehrenamtlichen.<br />

Kreatives Arbeiten im „Offenen Atelier” im<br />

Café Kaue<br />

Christoph Mecke und Jenny Kapteina (oben v. l., <strong>nicht</strong> im Bild: Iris Pohl) überreichen Doris Trimborn<br />

(unten li.) und Ulrich Adolphs (unten v. re.) Kunstwerke aus ihrem Schaffen in der Tagesstätte<br />

Papillon, geleitet von Martina Lange (unten 3. v. li.). Mit ihnen freuen sich die weiteren Mitglieder<br />

des Leitungsteams des TS-Verbunds Michaela Reuter und Annelie Louis (oben 3. bzw. 4. v. li.) sowie<br />

Katrin Bertermann als Mitarbeiterin des Café Kaue-Teams (unten 2. v. li.)<br />

Annelie Louis leitet den FB 2, Handwerk &<br />

Arbeit und Senioren. Die Angebote hier<br />

werden überwiegend von psychisch<br />

erkrankten Menschen wahrgenommen. Im<br />

Bereich Handwerk & Arbeit z. B. entstehen<br />

durch Bearbeitung verschiedenster Materialien<br />

Eigenprodukte auch für den Verkauf.<br />

Dem FB zugeordnet ist jetzt auch die<br />

Redaktion der „Schachtlaus“, Bewohnerzeitung<br />

im Geschäftsbereich Ruhrgebiet.<br />

Michaela Reuter ist verantwortlich für den<br />

FB 3, Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />

und/oder Suchterkrankungen.<br />

Auch in diesem Bereich soll die Produktbearbeitung<br />

in Kooperation mit den Werkstätten<br />

ausgebaut werden. Wichtig ist, so<br />

Reuter, „die Fähigkeiten der Klienten an<br />

konkreten Produkten zu entwickeln und zu<br />

fördern“. Und Adolphs betont: „Es geht<br />

hier <strong>nicht</strong> um eine verlängerte Werkbank<br />

sondern um die individuellen Potenziale<br />

der Klienten.“ Zum Fachbereich gehört<br />

auch die TaGS, Tagesstätte für psychisch<br />

Kranke Gelsenkirchen-Süd.<br />

Das Besondere im FB 4 von Martina Lange<br />

sind die niederschwelligen Angebotsstrukturen<br />

für Menschen mit psychischen Erkrankungen.<br />

Ein Kurssystem mit großer thematischer<br />

Bandbreite bietet psychoedukative<br />

Gruppen und Themenschwerpunkte wie<br />

Holzarbeiten, Kreatives Gestalten, Sport<br />

oder eine „Wohlfühlgruppe“. Das neue Angebot<br />

„Offenes Atelier“ stellt hier die jüngste<br />

Projektentwicklung im Bereich kreativer<br />

Gestaltungsangebote und Tagesstruktur dar.<br />

Der TS-Verbund bietet über alle Fachbereiche<br />

hinweg entsprechend der individuellen<br />

Entwicklungen, Wünsche und<br />

Bedarfe der Klienten interne Wechselmöglichkeiten<br />

und Durchlässigkeit zwischen<br />

den Fachbereichen. Im Rahmen der Neustrukturierung<br />

des TS-Verbundes werden<br />

die Möglichkeiten des Ausbaus interner<br />

und externer Schnittstellen, Vernetzung<br />

und Kooperation – wie es das Beispiel<br />

„Offenes Atelier“ auf der integrativen Plattform<br />

Café Kaue eindrücklich zeigt – fortlaufend<br />

weiter ausgelotet und gestaltet.<br />

ULRICH ADOLPHS, STEFAN KUSTER


14 SOZIALWERK ST. GEORG<br />

EINE STADTTEILKARTE<br />

FÜR EINE WOHNSTÄTTE,<br />

DIE ES NOCH NICHT GIBT<br />

KONTRAPUNKTE KOOPERIEREN MIT HOCHSCHULE<br />

<strong>St</strong>udierende der Katholischen Fachhochschule<br />

(KFH) Münster, Abteilung Heilpädagogik,<br />

haben im Rahmen ihres <strong>St</strong>udieneingangsprojektes<br />

Heilpädagogik<br />

(STEP) für den Wohnverbund Kontrapunkte<br />

einen <strong>St</strong>adtteilführer für den Ortsteil<br />

Hamm-Heessen erstellt. Hier soll in der<br />

Palzstraße 29 ein neues Wohnheim des<br />

<strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> entstehen. Jetzt<br />

beginnt die Zeit des „Kennenlernens“ der<br />

Umgebung. David Jankowiak und Patrick<br />

Autering erstellten die Projektarbeit, weil<br />

der <strong>St</strong>adtteil weder den derzeitigen Klienten<br />

in Werries noch den dortigen Mitarbeitern<br />

wirklich bekannt ist. Der Plan hat die<br />

Form eines Faltblattes und kann so überall<br />

Projekt <strong>St</strong>adtteilkarte:<br />

Fachleiterin Marlies Fenger-<br />

Rosendahl mit (v. l.): David<br />

Jankowiak, Patrick Autering<br />

und Christiane Goesmann.<br />

hin mitgenommen werden. Zudem gibt es<br />

eine höchst gelungene Online-Version. Der<br />

Kontrapunkt hat sich verpflichtet, diese zu<br />

pflegen und weiter zu bearbeiten.<br />

Die <strong>St</strong>udierenden bedankten sich ausdrücklich<br />

für die freundliche Annahme,<br />

Unterstützung und Begleitung durch einen<br />

Mitarbeiter des städtischen Katasteramtes.<br />

Ihre Kommilitoninnen Christiane Goesmann<br />

und Laura Sofocleous erstellten im<br />

gleichen Zeitraum eine Bedarfsermittlung<br />

und Planung für die tagesstrukturierenden<br />

Angebote der neuen Einrichtung in Heessen;<br />

Svenja Haskamp und <strong>St</strong>efan Nolte taten<br />

dies für den Kontrapunkt Unna.<br />

Die <strong>St</strong>udierenden befragten und bezogen<br />

10 JAHRE AUTEA<br />

Die AUTEA gGmbH wird zehn Jahre jung.<br />

Das gemeinnützige Institut für Autismus<br />

veranstaltet aus diesem Anlass die Fachtagung<br />

„Menschen mit Autismus in unserer<br />

Gesellschaft”. Die Tagung findet am 5. und<br />

6. Juni 2008 im Schacht Bismarck in Gelsenkirchen<br />

statt. Als Referenten konnte<br />

AUTEA renommierte internationale Experten<br />

gewinnen. Das Gemeinschaftsunter-<br />

die Heimbeiräte der Kontrapunkte ebenso<br />

mit ein wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Dabei wurde deutlich: Nicht alles,<br />

was die Mitarbeitenden favorisieren, kommt<br />

auch bei den Klientinnen und Klienten gut<br />

an. Deren Wünsche sind sehr individuell<br />

und erfordern bei der Erstellung eines Angebots<br />

viel Fantasie von den Mitarbeitenden.<br />

Die endgültigen Ergebnisse werden im<br />

Frühjahr 2008 zur Verfügung stehen.<br />

Fachleiterin Marlies Fenger-Rosendahl<br />

überreichte den <strong>St</strong>udierenden am 12.<br />

November 2007 als Dank für diese umfassende<br />

und gelungene Arbeit ein Buchgeschenk.<br />

Und Einrichtungsleiterin Gaby<br />

Oberliesen-Rickert zeigte sich während der<br />

Präsentation in der KFH am 19. November<br />

2007 sichtlich beeindruckt von der Leistung<br />

der jungen Leute in deren ersten <strong>St</strong>udientagen.<br />

„Ein solches Ergebnis, auf dem wir<br />

aufbauen und mit dem wir weiterarbeiten<br />

können, in nur sechs Wochen zu erstellen<br />

ist eine enorme Leistung.“ Es gebe schon<br />

einige Ideen für Projekte im nächsten Jahr.<br />

Denn die Kooperation mit dem Heilpädagogik-Bereich<br />

der KFH wird nun im<br />

gesamten Geschäftsbereich Westfalen-<br />

Nord fortgesetzt. Für 2008 sind u. a. die<br />

Planung eines „Sinnesgartens“ und die<br />

Auseinandersetzung mit der heilpädagogischen<br />

Bedeutung der Betreuungsplanung<br />

angedacht.<br />

GABY OBERLIESEN-RICKERT,<br />

STEFAN KUSTER<br />

nehmen der von Bodelschwinghschen<br />

Anstalten Bethel und des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georg</strong> hat das Tagungsprogramm und die<br />

Teilnahmekonditionen in seinem aktuellen<br />

Fortbildungsprogramm veröffentlicht ›<br />

www.autea.de.<br />

STEFAN KUSTER


SOZIALWERK ST. GEORG 15<br />

„EINE SICHERE BASIS AUFBAUEN”<br />

PROJEKT „WOHNHAUS“ FÜR MENSCHEN MIT BORDERLINE UND ANDEREN<br />

PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN IM CHRISTOPHORUSHAUS IN LIPPSTADT<br />

Die Lebenswelten von Menschen mit Psychosen<br />

und Menschen mit Persönlichkeitsstörungen<br />

unterscheiden sich häufig<br />

wesentlich. Im Christophorushaus wird<br />

jetzt den Bedürfnissen dieser beiden Zielgruppen<br />

durch spezielle Wohn- und<br />

Betreuungssettings mit entsprechend<br />

fachlich ausgebildeten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern entsprochen. Denn das<br />

ehemalige Hauptgebäude des Christophorushauses<br />

– heute das „Wohnhaus“ – ist<br />

nach Umbau und völliger Neugestaltung<br />

am 3. Dezember 2007 wieder in Betrieb<br />

genommen worden.<br />

Für Menschen mit Psychosen stehen nun<br />

die dezentralen Wohneinheiten in Lipperbruch,<br />

Cappel und Südstraße zur Verfügung:<br />

Im „Wohnhaus“ am Siechenkamp<br />

41 werden ausschließlich Menschen mit<br />

Borderline-Syndrom und anderen Persönlichkeitsstörungen<br />

nach einem systemischorientierten<br />

integrativen Konzept mit dem<br />

Titel „Eine sichere Basis aufbauen“ betreut.<br />

Die Förderung von Selbsthilfe, von Autonomie<br />

und Selbstverantwortung steht im<br />

Vordergrund der Betreuung und soll der<br />

Entwicklung einer andauernden Abhängigkeit<br />

von professioneller Hilfe vorbeugen.<br />

Klientinnen und Klienten werden<br />

beim Entwurf optimistischer Lösungswege<br />

und der Entwicklung konkreter Handlungsschritte<br />

im Sinne des „Recovery-Modells“<br />

begleitet.<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />

zuständigen Betreuungsteams wurden von<br />

Dr. Ewald Rahn in Inhouse-Seminaren<br />

intensiv fortgebildet. Der Chefarzt der<br />

Westfälischen Kliniken Warstein und Lippstadt<br />

ist als der ausgewiesene Experte in<br />

Sachen Behandlung und Betreuung von<br />

Borderline-Patienten im deutschsprachigen<br />

Raum bekannt. Um die theoretisch<br />

erworbenen Kenntnisse vertiefen zu können,<br />

durften die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter auf der Therapie-<strong>St</strong>ation in der<br />

Klinik Warstein hospitieren. Eine weitere<br />

kontinuierliche Zusammenarbeit mit Dr.<br />

Rahn im Rahmen von Fallsupervision ist<br />

geplant.<br />

Das Projekt leitet verantwortlich Fachleiter<br />

Adolf Salmen, Systemischer Familientherapeut<br />

und Systemischer Supervisor.<br />

Salmen hat sich im Verlauf des Jahres 2007<br />

durch Teilnahme und Mitwirkung an entsprechenden<br />

Seminaren – unter anderem<br />

bei Dr. Rahn – für dieses Aufgabengebiet<br />

intensiv weiterqualifiziert.<br />

Das Christophorushaus wurde mit einem<br />

Kostenaufwand von 1,8 Millionen Euro<br />

grundlegend umgestaltet. Die Baumaßnahme<br />

wurde gefördert durch das Land<br />

NRW mit 400.000 Euro, die Aktion Mensch<br />

mit 350.000 Euro und die <strong>St</strong>iftung NRW für<br />

Wohlfahrtspflege mit 190.000 Euro.<br />

Die Wohnqualität des Gebäudes konnte<br />

mit diesem Mitteleinsatz deutlich verbessert<br />

werden: Die Klientinnen und Klienten<br />

leben dort in sechs Wohneinheiten für<br />

jeweils vier Personen. Die Einzelzimmer<br />

sind mit TV-, Telefon- und Internetanschluss<br />

ausgestattet. Jeweils zwei Personen<br />

teilen sich ein modernes barrierefreies<br />

Bad. Jede Wohnung bietet ein angenehm<br />

gestaltetes Wohn-Esszimmer und eine<br />

moderne Küche.<br />

Im Kellergeschoss können Klientinnen<br />

und Klienten in der Waschküche ihre<br />

Wäsche waschen und trocknen. Hier<br />

Erstrahlt in neuem Glanz: das umgebaute<br />

Christophorushaus in Lippstadt<br />

Freuten sich zur Eröffnung über die verbesserte<br />

Arbeits- und Wohnqualität: Das Betreuungsteam<br />

des „Wohnhauses“ am Siechenkamp 41 mit (vorne<br />

v. l.) Daniela Sachweh, Elena Boger und Anja<br />

Müller, (hinten v. l.) Tanja Pfütze, Andreas Wiehen,<br />

Melanie Joswig, Nadia Nassar und Andreas Dören<br />

stehen auch großzügige Räumlichkeiten<br />

für körperorientierte Maßnahmen wie<br />

Yoga, Gymnastik, Tanz, Entspannungstechniken<br />

sowie ein Bad für Wellness-Anwendungen<br />

zur Verfügung.<br />

Einrichtungsleiterin Rosemarie Schmidt<br />

hofft, hier Menschen mit Borderline und<br />

anderen Persönlichkeitsstörungen ein<br />

modernes personorientiertes Angebot<br />

eröffnen zu können, das vor allem darauf<br />

zielt, die Klientin und den Klienten als<br />

Experten in eigener Sache zu befähigen,<br />

einen individuellen Lösungsweg zu einem<br />

spannungsfreieren Leben zu finden.<br />

ROSEMARIE SCHMIDT


16 SOZIALWERK ST. GEORG<br />

„MOMENT MAL!”<br />

…unter und mit diesem Motto hat die<br />

<strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> Werkstätten gGmbH,<br />

Emscher-Werkstatt, am 15. Februar 2008<br />

ihren neu gestalteten Pausenbereich im<br />

1. OG des Vaillant-Gebäudes (neben dem<br />

Fortbildungsreferat des <strong>Sozialwerk</strong>s) an<br />

der Emscherstraße 62 in Gelsenkirchen<br />

eröffnet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Verwaltung des <strong>Sozialwerk</strong>s gleich<br />

nebenan waren mit dem Wunsch an die<br />

Werkstatt herangetreten, vorhandene Räume<br />

zur Gestaltung der eigenen Pausen mit<br />

zu nutzen.<br />

Einen Nichtraucher-Pausenbereich zu<br />

schaffen, erschien auch unter dem Aspekt<br />

„Beste Arbeitgeber im Gesundheitswesen“<br />

eine sinnvolle Erweiterung zu sein.<br />

INFO<br />

Nach der konzeptionellen Ausarbeitung<br />

entwarfen die Bereiche Textil- und Holz-<br />

Design im Januar 2008 Gestaltungsvorschläge<br />

für einen funktionalen Pausenaufenthaltsraum.<br />

Als sich die Beteiligten<br />

über Beschaffenheit, Größe, Art und<br />

Umfang der Materialien einig waren,<br />

begannen alle mit Hocheifer mit der<br />

Arbeit. Pünktlich mit dem <strong>St</strong>art am<br />

15. Februar war dann alles geschafft. Seitdem<br />

wird das neue Angebot rege genutzt.<br />

Zufrieden und mit <strong>St</strong>olz verweilt man nun<br />

im und auf einen Augenblick im „moment<br />

mal“.<br />

BERNHARD VENNEMANN,<br />

PETRA KEGGENHOFF<br />

Nicht nur (v. l.) Yvonne<br />

Hallasch und Kathrin<br />

Brüske vom Servicecenter<br />

Personal nutzen den neuen<br />

Nichtraucher-Pausenbereich<br />

„moment mal!“ in Gelsenkirchen<br />

Seit 1. Januar 2008 gilt in Nordrhein-Westfalen das neue Nichtraucherschutzgesetz.<br />

Zu Fragen der Umsetzung dieses Gesetzes in Einrichtungen des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georg</strong> hat das Servicecenter Recht im kürzlich<br />

ver öffentlichten Infoblatt Nr. 2/2008 des<br />

Ressorts Recht / Personal / IT / Interne Ressourcen<br />

ausführliche Informationen bereitgestellt.<br />

<strong>St</strong>ichworte des Infoblatts: Geltungsbereiche<br />

des Rauchverbots, Raucherräume,<br />

Kennzeichnung von Nichtraucherzonen und<br />

Einhaltung des Rauchverbots sowie eine Passage<br />

über die mit den neuen Regelungen ver-<br />

bundenen Änderungen für die Arbeitnehmer.<br />

Das neue Gesetz und die Arbeitsstättenverordnung<br />

liegen dem Infoblatt als Anlage bei.<br />

STEFAN KUSTER<br />

Nicht nur wie hier am Eingang zur Verwaltung<br />

des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> an der<br />

Emscherstraße 62 sind seit neuestem<br />

Aufkleber angebracht, die auf den verbesserten<br />

Nichtraucherschutz hinweisen.<br />

PERSONALIEN<br />

JUBILÄUM<br />

Wir gratulieren zum...<br />

...20-jährigen Dienstjubiläum<br />

◗ Dr. Elisabeth Kludas<br />

Vorstand 1. Januar 1988<br />

◗ Barbara Beilfuss<br />

Westfalen-Süd 15. Januar 1988<br />

◗ Gisbert Schulte-Eickholt<br />

Werkstätten 1. März 1988<br />

◗ Alexandra Brodowski<br />

Ruhrgebiet 7. Mai 1988<br />

◗ Sabine Blasey<br />

Ruhrgebiet 16. Mai 1988<br />

◗ Gabriele Toenning<br />

Westfalen-Nord 16. Mai 1988<br />

◗ Detlef Zauner<br />

Ruhrgebiet 1. Juni 1988<br />

...25-jährigen Dienstjubiläum<br />

◗ Horst Westhofen<br />

Ruhrgebiet 1. Februar 1983<br />

◗ Walburga Baumhoever<br />

Westfalen-Nord 1. April 1983<br />

◗ Christa Decker<br />

Westfalen-Süd 1. April 1983<br />

...30-jährigen Dienstjubiläum<br />

◗ Peter Jubt<br />

Ruhrgebiet 8. Mai 1978<br />

...40-jährigen Dienstjubiläum<br />

◗ Elisabeth Treis<br />

Westfalen-Nord 22. März 1968<br />

RUHESTAND<br />

Folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind beim <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong><br />

ausgeschieden. Wir bedanken uns für<br />

ihr Engagement und wünschen alles<br />

Gute für die Zukunft.<br />

Ruhrgebiet<br />

◗ Christa Kutscher 31. Januar<br />

Westfalen-Nord<br />

◗ Rosemarie Neumann 29. Februar<br />

◗ Ottilie Brunert 29. Februar<br />

Westfalen-Süd<br />

◗ Magdolna Sänger 21. Januar<br />

… hier fehlt ein Name? Oder möchten<br />

Sie in der kommenden Ausgabe des<br />

EinBlicks NICHT genannt werden?<br />

Dann freut sich die Redaktion über<br />

eine kurze Nachricht an s.kuster@<br />

sozialwerk-st-georg.de.


SOZIALWERK ST. GEORG 17<br />

WAS MACHT EIGENTLICH...<br />

…DAS SERVICECENTER RECHT?<br />

Einige Monate war die <strong>St</strong>elle verwaist; seit<br />

1. November jedoch füllt er sie mit Leben:<br />

Jan Schumann ist der neue Mann im Servicecenter<br />

Recht des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong>.<br />

Der 33-jährige Neu-Gelsenkirchener – Verzeihung:<br />

Wohnsitz ist Buer – hat Jura in<br />

Bielefeld studiert, sein Referendariat in<br />

Düsseldorf, Speyer und Brüssel absolviert<br />

und zuletzt als Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

an der Uni Bielefeld gearbeitet. Jetzt<br />

unterstützt er Ressortleiterin Petra Herzig-<br />

Schäfer als Jurist mit den Schwerpunkten<br />

Arbeits- und Sozialrecht.<br />

Im Bereich des Arbeitsrechts berät Schumann<br />

das Servicecenter Personal und die<br />

Führungskräfte des Unternehmens bei Fragen<br />

sowohl zu einzelnen Arbeitsverhältnissen<br />

als auch zu allgemeinen arbeitsrechtlichen<br />

Belangen. Aktuelle Beispiele: der<br />

Nichtraucherschutz und die Erstattung von<br />

Reisekosten. Das Anpassen arbeitsvertraglicher<br />

Formulare an die aktuelle Gesetzgebung<br />

und Rechtsprechung zieht sich dabei<br />

wie ein roter Faden durch seine Tätigkeit.<br />

Beim zweiten Arbeitsschwerpunkt, dem<br />

Sozialrecht, unterstützt Schumann vor<br />

allem das Servicecenter Bewohnerangelegenheiten:<br />

Er prüft Leistungsvereinbarungen<br />

und Erstattungen der Kostenträger<br />

unter rechtlichen Gesichtspunkten. Generelle<br />

<strong>St</strong>ichworte sind die Heimverträge oder<br />

die des ambulant betreuten Wohnens: „Die<br />

sind sehr eng formuliert; da passiert ständig<br />

etwas“, erläutert der Hobbyfotograf<br />

und -schwimmer, der in seiner freien Zeit<br />

außerdem gerne „unterwegs“ ist – und<br />

diese drei Richtungen der Freizeitgestaltung<br />

am liebsten miteinander verknüpft<br />

(„Das ist dann perfekt“).<br />

Eines betont der Jurist allerdings besonders:<br />

„Ich kann und darf keine Einzelklientenberatung<br />

anbieten“ – wenn z. B.<br />

der Fernseher defekt ist und es deswegen<br />

zum Garantiestreit etc. kommt. Denn<br />

Schumann ist zwar Volljurist, aber kein<br />

Rechtsanwalt, sondern vielmehr Berater<br />

und gewissermaßen Justitiar im Dienste<br />

der Einrichtungen, der Geschäftsbereiche,<br />

der Verwaltung.<br />

Er „ist“ das Servicecenter Recht: Jan Schumann<br />

Fachlicher Austausch ist für Schumann<br />

wichtig: Mit Ressortleiterin Herzig-Schäfer<br />

berät er sich regelmäßig, „denn auch juristische<br />

Sachverhalte sind <strong>nicht</strong> immer eindeutig“,<br />

sagt Schumann. Und ergänzt<br />

schmunzelnd: „Das bunte Leben der Juristerei<br />

spielt sich landläufig zwischen den<br />

beiden Extremen ‚Es muss doch klar sein’<br />

und ‚Es ist alles auslegbar’ ab“.<br />

INFO<br />

Mit der Rubrik „Was macht eigentlich…?“<br />

will der EinBlick Licht ins<br />

Dunkel des Arbeitsalltags bringen:<br />

Wir richten den Scheinwerfer auf<br />

die Schreibtische im <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georg</strong>. Bisher lasen Sie im EinBlick<br />

Berichte über:<br />

◗ Referat für Presse-/Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Fundraising (2/07)<br />

◗ Bauen und Wohnen (3/07)<br />

◗ Servicecenter Eigengeld (4/07)<br />

Die Portraits stehen als PDF innerhalb<br />

des jeweiligen EinBlicks unter<br />

www.sozialwerk-st-georg.de im<br />

Menü „Pressemitteilungen“ des e. V.<br />

zur Verfügung.<br />

Sein Wissen gibt Schumann gerne weiter:<br />

Im April bietet er erstmals im Team mit<br />

Herzig-Schäfer den Einrichtungs- und<br />

Fachleitungen das „Arbeitsrechts-Update<br />

2008“ an (nähere Informationen im Fortbildungskatalog).<br />

Die skurrilste Geschichte bisher aus seinem<br />

noch recht kurzen Arbeitsleben im<br />

<strong>Sozialwerk</strong> lässt sich – nein, <strong>nicht</strong> als Märchen,<br />

sondern als wahre Begebenheit in<br />

etwa so erzählen: Es war einmal eine Klientin,<br />

die hatte drei Katzen und zwei Wellensittiche.<br />

Die Bezugsbetreuerin der Klientin<br />

musste deren Lieblinge in ihrem Namen<br />

für kurze Zeit in einem Tierheim unterbringen,<br />

das die Gelegenheit zu einer Vollversorgung<br />

für einen vierstelligen Betrag <strong>nicht</strong><br />

verstreichen ließ. “Mangels Masse“ bei der<br />

Klientin stellte das Tierheim dem <strong>Sozialwerk</strong><br />

den Betrag in Rechnung. Das Ende<br />

vom Lied: eine außergerichtliche Einigung;<br />

die Klientin stottert jetzt die Summe an das<br />

Tierheim in Raten ab.<br />

Die schwierigste Aufgabe, die allgemein in<br />

seinem Arbeitsfeld besteht, beschreibt<br />

Schumann so: „Zunächst umfassend die<br />

Informationen eines Falles zu sammeln<br />

und dann zu filtern, was für die Lösung<br />

maßgeblich ist.“ Und die größte Herausforderung<br />

für die Zukunft: Für die immer<br />

älter werdenden Menschen mit Behinderung<br />

herauszufinden, „was rechtlich möglich<br />

ist bei vielem Wünschenswertem“, so<br />

Schumann, mit Blick auf Sozialversicherungen,<br />

Kostenübernahme und Vertragsgestaltung,<br />

um dem Ziel der Teilhabe an<br />

der Gesellschaft dienlich zu sein.<br />

Kontakt: Telefon: 02 09/70 04-345,<br />

j.schumann@sozialwerk-st-georg.de<br />

STEFAN KUSTER


18 SOZIALWERK ST. GEORG<br />

EHRENAMT<br />

FREIWILLIGENARBEIT IM „HAUS AUF DER INSEL”<br />

VON INSULANERN UND BRÜCKENBAUERN<br />

Klara Rickert (re.) schenkt Erika K. ihre Zeit – und wird im Gegenzug ebenfalls reichlich beschenkt<br />

Klara Rickert „baut eine Brücke“, damit<br />

das „Haus auf der Insel“ in Schmallenberg<br />

eben keine Insel bleibt – sogar bis ins eigene<br />

Haus: Als eine von derzeit 15 Ehrenamtlichen<br />

der Einrichtung des <strong>Sozialwerk</strong>s<br />

schenkt die 56-jährige Oberkirchenerin<br />

„ihrer“ Klientin Erika K. <strong>nicht</strong> nur regelmäßig<br />

einen Teil ihrer Freizeit, sondern<br />

hat sie sogar schon einmal zu sich nach<br />

Hause eingeladen – ein besonders schönes<br />

Beispiel für die Integration von Menschen<br />

mit Behinderung.<br />

Die Einrichtung der Eingliederungshilfe für<br />

psychisch kranke Menschen mit Mobilitätsstörungen<br />

war in dem 1.000-Seelen-Ort in<br />

den Sechziger Jahren die erste ihrer Art im<br />

Hochsauerland-Kreis; sie wurde im Jahr<br />

2000 saniert. In sechs Wohngruppen leben<br />

48 Klientinnen und Klienten im Durchschnittsalter<br />

von 69 Jahren, weitere 13 von<br />

ihnen in Außenwohngruppen. Fast alle nutzen<br />

Angebote der Internen Beschäftigung,<br />

der Tagesstätte oder der Werkstatt. „Das<br />

Ehrenamt ist dabei die ideale Ergänzung“,<br />

war Ursula Wahle überzeugt. Die 2005 zur<br />

Ehrenamtsbegleiterin geschulte gelernte<br />

Zahnarzthelferin ist im Haus auf der Insel<br />

als Hauswirtschafterin tätig. Als Caritas-<br />

Vorsitzende im Ort nutzte sie ihre vielen<br />

Kontakte in der Pfarrgemeinde und der<br />

Nachbarschaft, um Freiwillige zu werben.<br />

Die 50-jährige Mutter von drei Kindern war<br />

auch in Schule und Kindergarten erfolgreich:<br />

Seitdem gibt es immer mehr begleitete<br />

Bewohneraktivitäten wie Lesestunden,<br />

Theateraufführungen, den 14-tägig probenden<br />

„Insel-Chor“ oder den jährlichen Martinszug<br />

durchs Haus. Zudem gaben das<br />

Jugendblasorchester und eine Kirchen-Band<br />

Konzerte – unter Mitwirkung eines Klienten,<br />

der seine Mundharmonika spontan<br />

herausholte und Liedwünsche der Senioren<br />

erfüllte. „Gerade die Erfahrungen mit den<br />

Kindern sind für die Bewohner besonders<br />

toll, weil sie selbst meist keine haben“, sagt<br />

Einrichtungsleiter Michael Ricken, der ganz<br />

systematisch zusätzlich alle Vereine im Ort<br />

angeschrieben hatte. Der 38-jährige gelernte<br />

Krankenpfleger aus dem benachbarten<br />

Medebach beschreibt die Reaktionen: „Die<br />

Leute waren bei unserer Auftaktveranstaltung<br />

zum Ehrenamt teilweise richtig<br />

erstaunt über den Umfang und die Abläufe<br />

unserer Arbeit“. Ein Ansporn auch im<br />

wahrsten Sinne des Wortes Flagge zu zeigen<br />

mit einer eben solchen des <strong>Sozialwerk</strong>s vor<br />

dem Gebäude. „Auch ein neues Schild habe<br />

ich für eine größere Öffentlichkeitswirkung<br />

bestellt“, sagt der Diplom-Pflegewirt.<br />

Mit schon jetzt großem Erfolg: Drei Männer<br />

und 12 Frauen, davon eine ehemalige<br />

und eine aktuelle Mitarbeiterin im Alter<br />

von 16 bis 78 Jahren, bilden inzwischen das<br />

Freiwilligenteam – vor den Aktionen gab es<br />

insgesamt lediglich drei Ehrenamtliche.<br />

Die Freiwilligen treffen sich mehrmals im<br />

Jahr, um Ausflüge zu unternehmen und<br />

sich auszutauschen, so im vergangenen<br />

Jahr bei der „Ehrenamtstour“ in Westfalen-<br />

Süd (der nächste Termin ist übrigens der<br />

10. April 2008 in Bad Laasphe).<br />

Die meisten Freiwilligen treffen sich alleine<br />

mit „ihren Klienten“, „manche kommen<br />

aber auch zu zweit oder zu dritt und<br />

machen etwas gemeinsam“, schildert<br />

Wahle. Einige kommen alle zwei Wochen<br />

zu Besuch, andere monatlich. Die Klienten<br />

freuen sich auf den Austausch: „Sie warten<br />

darauf und fragen nach – und sind traurig,<br />

wenn der Besuchstermin einmal verschoben<br />

wird“, sagt Ursula Wahle. Schwimmen<br />

gehen, gemeinsam Kaffee trinken, Vorlesen,<br />

Spazieren gehen – eine echte Bereicherung<br />

und Unterstützung sind die Freiwilligen<br />

für das professionelle Team.<br />

Für Erika K. ist Briefe schreiben besonders<br />

wichtig: „Sie möchte einfach vieles aufschreiben<br />

– oft legen wir die Briefe dann einfach in<br />

ihren Schrank“, erzählt Klara Rickert, die das<br />

<strong>Sozialwerk</strong> schon durch Praktika ihrer Töchter<br />

in Oberkirchen und Winkhausen kannte.<br />

Aber <strong>nicht</strong> immer: Einmal haben die beiden<br />

beispielsweise einen Brief an keine Geringere<br />

als die Bundeskanzlerin geschrieben, als<br />

es für die 86-jährige um eine Entschädigungszahlung<br />

wegen Ansprüchen aus der<br />

NS-Zeit ging. Es kam <strong>nicht</strong> nur ein nettes<br />

Antwortschreiben zurück; seitdem hängt


auch eine Autogrammkarte von Angela Merkel<br />

im Zimmer der Klientin.<br />

Für Michael Ricken ist kontinuierliches<br />

Wachstum beim Kreis der Ehrenamtlichen –<br />

in diesem Jahr z. B. auf 17 Freiwillige – wichtig:<br />

„Sie sind Botschafter unseres Gedankens,<br />

unseres integrativen Dienstes. Die<br />

Ehrenamtlichen bringen den Blick von<br />

außen, bringen neue Ideen ein und sind<br />

noch <strong>nicht</strong> betriebsblind“, bekräftigt er. Und<br />

eröffnen so eine neue Dimension von Integration<br />

und Teilhabe – manchmal sogar bis in<br />

die eigene Wohnung hinein: „Grüß mir Deinen<br />

Mann und den Jungen!“, gibt Erika K.<br />

„Ihrer“ ehrenamtlichen Mitarbeiterin Klara<br />

Rickert seitdem stets mit auf den Weg.<br />

STEFAN KUSTER<br />

SOZIALWERK ST. GEORG 19<br />

Sie bauen Brücken in Oberkirchen (v. l.): Ehrenamtsbegleiterin Ursula Wahle, Einrichtungsleiter Michael<br />

Ricken und die Ehrenamtliche Klara Rickert<br />

EHRENAMT IM HAUS AM SCHLOSSBERG<br />

Sind jetzt fit in Gesprächsführung: Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen (v. l.)<br />

Sarah Schubert, Juliane Käppele, Mareike <strong>St</strong>einmüller, Anne Mwangi-Mankel<br />

und Laura Braun<br />

Einen erfolgreichen Tag hatten ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />

des Hauses am Schlossberg bei einer Fortbildung am 18. Oktober<br />

2007 in Ascheberg. Der weite Weg hatte sich gelohnt. Laura<br />

Braun, Juliane Käppele, Anne Mwangi-Mankel, Sarah Schubert<br />

und Mareike <strong>St</strong>einmüller, vier engagierte freiwillige Helferinnen<br />

im Haus am Schlossberg, haben einen informativen Tag zum<br />

Thema „Grundlagen der Gesprächsführung“ verbracht. <strong>St</strong>ets<br />

interessiert an fachlichem Wissen und hilfreichen Informationen<br />

zum besseren Verständnis im Kontakt mit Menschen mit psychischer<br />

Behinderung, unterstützen sie die Arbeit in der Einrichtung<br />

auf unterschiedlichste Weise. Neben der Begleitung bei Freizeit-<br />

und Urlaubsmaßnahmen, bei Einkäufen, zum Gottesdienst in<br />

die <strong>St</strong>adt, beim Nachhilfeunterricht und beim Briefe schreiben<br />

werden auch regelmäßige Kontakte zu Einzelpersonen gepflegt.<br />

Nicht zuletzt durch den persönlichen Einsatz und das hohe Engagement<br />

von Ulrike Blecher, der Freiwilligenbegleiterin im Haus<br />

am Schlossberg, konnten insgesamt 19 ehrenamtliche Helfer für<br />

die Unterstützung in der Einrichtung dauerhaft gewonnen werden.<br />

Für die Zukunft sollen eine gute und wertschätzende Beziehungspflege<br />

sowie die größere Unterstützung durch jeweils<br />

weitere Mitarbeiter der insgesamt vier Fachbereiche auf der<br />

Agenda der Einrichtungsleitung stehen.<br />

LIANE ZIEMKENDORF-KRETZ


20 SOZIALWERK ST. GEORG<br />

GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />

IM SOZIALWERK ST. GEORG<br />

Ein Arbeitstag kann anstrengend, manchmal sogar sehr stressig sein. Umso wichtiger ist<br />

es, auf die Gesundheit zu achten, gesund zu bleiben und dafür etwas zu tun, auch am<br />

Arbeitsplatz. Unser Arbeitgeber, das <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong>, unterstützt die Gesundheitsvorsorge<br />

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits mit seinen vielfältigen Angeboten<br />

über das jährliche Fortbildungsprogramm, wie zum Beispiel das gern gebuchte Entspannungstraining,<br />

die Rückenschule usw. ...<br />

DER ARBEITSKREIS GESUNDHEIT<br />

RUHRGEBIET UND HOLDING INFORMIERT<br />

... Aber was ist Gesundheitsvorsorge? –<br />

Das grundlegende Ziel einer betrieblichen<br />

Gesundheitsvorsorge ist die Gesundheit<br />

aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu<br />

erhalten und zu fördern. Ein wichtiger<br />

Punkt ist dabei, Mitarbeitende zu unterstützen,<br />

etwas für sich und ihre Gesundheit<br />

und ihr Wohlbefinden zu tun, bevor man<br />

Belastungen am eigenen Leibe spürt und<br />

krank wird. Um das zu erreichen, werden<br />

dezentral in den regionalen Geschäftsbereichen<br />

Ideen zum Thema Gesundheitsvorsorge<br />

gesammelt, um entsprechende<br />

Konzepte und Angebote zu entwickeln.<br />

Was heißt das konkret? Um hier ein Beispiel<br />

zu nennen: Im letzten Jahr wurde im<br />

Geschäftsbereich Ruhrgebiet eine Arbeitsgruppe<br />

gegründet mit der Aufgabe, Vorschläge<br />

zu sammeln und entsprechende<br />

Angebote auszuarbeiten. Diese Arbeitsgruppe,<br />

bestehend aus Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der Holding, aus dem<br />

Geschäftsbereich Ruhrgebiet und dem<br />

Fachbereich Autismus sowie MAV-Vertretern,<br />

hat hierzu in der letzten Arbeitssitzung<br />

am 5. Dezember 2007 einige Vorschläge<br />

für 2008 gesammelt wie z. B. mit<br />

Sportvereinen Kooperationen eingehen,<br />

ein flexibles Fitnessstudio finden (ermäßigte<br />

Preise!), Lauftreffs anbieten, Rudern<br />

oder Referate zu Gesundheitsthemen<br />

anbieten, über die wir dann in weiteren<br />

EinBlick-Ausgaben berichten werden.<br />

Auch die Gesamt-Schwerbehindertenvertretung<br />

hat bereits einige Themen gesammelt,<br />

zu denen teilweise auch schon konkrete<br />

Angebote bestehen. Hierzu zählen<br />

z. B. Nichtrauchertraining, Diabetes,<br />

Schlaganfall-Prävention/-Prophylaxe,<br />

Ernährungsberatung und Umgang mit<br />

Arbeitsdruck und <strong>St</strong>ress.<br />

Da die Implementierung der betrieblichen<br />

Gesundheitsvorsorge in den jeweiligen<br />

Geschäftsbereichen unterschiedlich gere-<br />

gelt ist, beziehen sich Angaben zu den einzelnen<br />

Vorschlägen nur auf den Arbeitskreis<br />

Gesundheit Ruhrgebiet/Holding, der<br />

es sich zur Aufgabe gemacht hat, über dieses<br />

Thema regelmäßig im EinBlick zu<br />

berichten.<br />

Und nun brauchen wir Ihre Hilfe: Um den<br />

Bedarf festzustellen, benötigen wir Informationen<br />

und Ideen rund um das Thema<br />

Gesundheit! Wir möchten Sie dazu aufrufen,<br />

Ihre Anregungen bzw. Vorschläge<br />

Ihrem Vorgesetzten oder Ihrer MAV mitzuteilen.<br />

MANUELA ROLFF,<br />

ARBEITSKREIS GESUNDHEIT<br />

RUHRGEBIET UND HOLDING<br />

ZEHN JAHRE HAUS VIKTORIA<br />

Das Haus Viktoria im Gelsenkirchener<br />

<strong>St</strong>adtteil Neustadt in der Schwarzbachstraße<br />

5-9 wird zehn Jahre alt. Am Freitag,<br />

13. Juni 2008 zwischen 10:30 Uhr und 18<br />

Uhr wird gefeiert – mit Bewohnern, Angehörigen,<br />

Freunden, Nachbarn, Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern und Kooperationspartnern.<br />

Ein buntes Programm mit<br />

Mitmachaktionen und einer Präsentation<br />

der Einrichtung erwartet die Besucher.<br />

Seit 1998 bietet das <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong><br />

e. V. mit seiner sozialtherapeutischen<br />

Einrichtung Haus Viktoria chronisch<br />

mehrfach beeinträchtigten abhängig-<br />

keitskranken Frauen und Männern die<br />

Möglichkeit, neue Lebensperspektiven zu<br />

erschließen. Das Haus Viktoria ermöglicht<br />

36 Menschen im Rahmen einer abstinenten,<br />

therapeutischen Gemeinschaft in vier<br />

Wohngruppen und 12 Außenwohnungen<br />

vorübergehend oder längerfristig ein neues<br />

„zu Hause“ zu finden. Hier haben die<br />

Bewohnerinnen und Bewohner, die neben<br />

ihrer Suchterkrankung meist weitere psychische<br />

und körperliche Beeinträchtigungen<br />

vorweisen, die Chance, ihre vorherigen,<br />

oft desolaten Lebensumstände zu<br />

verlassen und sich neu aufzustellen.


Am 29. und 30. Oktober 2007 haben 15<br />

interessierte und hoch motivierte beschäftigte<br />

Mitarbeiter aus den Bereichen Lager,<br />

Montage und Verpackung, Schreinerei,<br />

Fahrdienst, Metall, „GaLa“ und Café an<br />

der zweiten Inhouse-Schulung der Werkstätten<br />

gGmbH zum Sicherheitsbeauftragten<br />

teilgenommen. Dozenten waren<br />

Thomas Lautenbach, die zuständige Aufsichtsperson<br />

der Berufsgenossenschaft<br />

und Wohlfahrtspflege (BGW) Bochum,<br />

und Jürgen Wischen.<br />

Höhepunkt des Seminars: eine Begehung<br />

der Werkstatt. Hier wurde für die zukünftige<br />

Praxis das Auge in Richtung Arbeitsschutz<br />

und Arbeitssicherheit geschärft.<br />

Die Teilnehmer erstellten eine Mängelliste,<br />

die sie dann gemeinsam bearbeiteten.<br />

Am Ende überreichte die BGW den<br />

frisch gebackenen Sicherheitsbeauftragten<br />

die Zertifikate.<br />

Die neuen „Sib’s“ wurden anschließend<br />

den sieben vorhandenen Sicherheitsbeauftragten<br />

zugeteilt unter dem Motto<br />

„Viele Augen sehen mehr und noch<br />

mehr Augen noch viel mehr“. Reihum<br />

nehmen die Sicherheitsbeauftragten aus<br />

den Reihen der Beschäftigten jetzt für<br />

je ein Jahr an der Sitzung des Arbeits-<br />

Arbeitsschutz und -sicherheit<br />

sicherheitsausschusses (ASA) teil. Künftig<br />

werden die neuen Sicherheitsbeauftragten<br />

Sicherheitsmängel dem zuständigen „Sib“<br />

der Fachbereiche melden. Der wiederum<br />

schreibt einen Mängelbericht und lässt<br />

diesen unverzüglich Ralf Boehnke zukommen,<br />

Fachkraft für Arbeitssicherheit der<br />

Werkstätten („FaSi“), der dann weitere<br />

Maßnahmen einleitet.<br />

SOZIALWERK ST. GEORG 21<br />

BESCHÄFTIGE WERDEN SICHERHEITSBEAUFTRAGTE<br />

Arbeitssicherheit: Inhouse-Seminar der Berufsgenossenschaft<br />

30 zusätzliche Augen für mehr Arbeitssicherheit: Die 15 frisch gebackenen Sicherheitsbeauftragten,<br />

Beschäftigte der Werkstätten<br />

Ein herzlicher Dank geht an alle, die diese<br />

Ausbildung ermöglicht haben, und ein<br />

herzlicher Glückwunsch an die neuen<br />

„Sib's“. Und wie immer an dieser <strong>St</strong>elle:<br />

Es grüßt herzlich die „FaSi“ – „Bleiben<br />

Sie alle gesund!“<br />

RALF BOEHNKE, STEFAN KUSTER<br />

Weitere Informationen bei den „FaSi”: G. <strong>St</strong>racke 0 29 72/97 73-107 · F. Feldmann 02 09/70 04-691 · R. Boehnke 02 09/70 04-425<br />

EINLADUNG ZUM JUBILÄUMSFEST AM 13. JUNI<br />

„…Wer SUCHT, der findet!...“ –<br />

Einrichtungsleiter Thomas<br />

Kuhlmann lädt ein zum<br />

Jubiläumsfest Zehn Jahre Haus<br />

Viktoria am 13. Juni 2008<br />

Die Tagesstätte Viktoria, die sich ebenso<br />

auf dem Gelände in der Schwarzbachstraße<br />

in Gelsenkirchen-Neustadt befindet,<br />

gestaltet Angebote für Klientinnen und<br />

Klienten des Hauses Viktoria, des Betreuten<br />

Wohnens und anderer externer Nutzer.<br />

Sie bietet ein komplexes Programm mit<br />

vielfältigen tagesstrukturierenden Angeboten<br />

wie etwa Sozialtherapeutische Einzel-<br />

und Gruppenarbeit, Soziales Training,<br />

Konzentrations- und Gedächtnistraining,<br />

Pflege-, Selbstversorgungs- und Hauswirtschaftstraining<br />

oder eine Koch- und Backgruppe.<br />

Auch arbeits- und beschäftigungs-<br />

therapeutische Angebote wie die<br />

Holzwerkstatt, die Fahrradwerkstatt, die<br />

Renovierungsgruppe, die Gartengruppe,<br />

Kreativgruppen oder Freizeit-, Sport-,<br />

und Entspannungsgruppenangebote<br />

werden angeboten. Eine Soziale Sprechstunde<br />

und eine Ablösegruppe sind<br />

ebenfalls im Programm.<br />

Das Haus Viktoria ist im Verbund mit der<br />

Tagesstätte Viktoria seit nunmehr zehn<br />

Jahren ein fester Bestandteil des Suchtkrankenhilfesystems<br />

in Gelsenkirchen.<br />

THOMAS KUHLMANN


22 SOZIALWERK ST. GEORG<br />

EIN INTEGRATIVES SPORTEREIGNIS<br />

STIFTUNG SOZIALWERK ST. GEORG<br />

UNTERSTÜTZT FUSSBALLTURNIER<br />

Bei der Premiere des Fußballturniers des<br />

<strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> am 5. Dezember<br />

2007 hat sich das Team von GUT Gellinghausen<br />

unter zehn Mannschaften durchgesetzt.<br />

Die integrativen Teams, bestehend<br />

aus Bewohnern und Mitarbeitern verschiedener<br />

Einrichtungen aus ganz Westfalen,<br />

spielten in den Soccer World Hallen an der<br />

Almastraße in Gelsenkirchen-Ueckendorf<br />

in zwei Gruppen den Sieger aus. In den 24<br />

Begegnungen á zehn Minuten gab es pro<br />

Spiel im Schnitt sechs Tore und somit<br />

reichlich Anlass zum Jubeln. Die Initiatoren<br />

Oliver Wagner, Victoria Suchtkrankenhilfe,<br />

und Nicole Romanek, Fachleiterin im<br />

Wohnverbund Carpe Diem, überreichten<br />

allen teilnehmenden Teams Pokale und<br />

Urkunden. Die <strong>St</strong>iftung <strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>.<br />

<strong>Georg</strong> förderte das Turnier.<br />

Nicole Romanek berichtet: „Im April 2007<br />

hatten wir die Idee zu einer wohnverbundsübergreifenden<br />

Fußballgruppe. Im vergangenen<br />

Jahr haben wir dann an zwei Turnieren<br />

teilgenommen – mit großem Erfolg.<br />

Die Mannschaft fragte nach weiteren Tur-<br />

Warum (<strong>nicht</strong>)<br />

<strong>„stiften”</strong> geh’n...<br />

Zustiftungen bieten einen unkomplizierten,<br />

sicheren und steuerbegünstigten Rahmen,<br />

um soziales Engagement mit einem<br />

Image vorteil zu verbinden.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie von<br />

Vorstand und Kuratorium, wenden Sie<br />

sich an: Frau Claudia Krause, Vorstandssekretariat:<br />

Telefon 0209/7004-276, E-Mail:<br />

c.krause@sozialwerk-st-georg.de<br />

nieren, und mangels entsprechender<br />

Angebote beschlossen wir, ein eigenes Turnier<br />

‚aufzuziehen’.”<br />

Für die Organisatoren hat sich das große<br />

Engagement voll und ganz gelohnt; sie<br />

waren positiv überrascht über die Resonanz.<br />

Besonders Haus 58 überzeugte durch<br />

Fans (in Verkleidung); auch einige Kollegen<br />

aus den Häusern sowie das QM-Team<br />

schauten vorbei.<br />

Sowohl der organisatorische Ablauf als auch<br />

der Spaß am Spiel, den alle Beteiligten hatten,<br />

machten Lust auf mehr. So wird für 2008<br />

Die enthusiastische Fankurve<br />

So sehen Sieger aus: Das Team „GUT Gellinghausen“<br />

eine Neuauflage des Turniers geplant: Aus<br />

dem „Nikolausturnier” soll ein Wanderturnier<br />

zwischen den drei Regionen werden.<br />

NICOLE ROMANEK, STEFAN KUSTER<br />

<strong>St</strong>atistik<br />

GRUPPE 1<br />

Pl. Team Pkt. Tore<br />

1. Drachentöter 1 12 24: 5<br />

2. Kontrapunkt Unna 9 17: 9<br />

3. Dabei ist Alles 06 II 6 18:13<br />

4. Bauernhof Ascheberg 3 6:22<br />

5. Haus Darwert<br />

GRUPPE 2<br />

0 2:40<br />

Pl. Team Pkt. Tore<br />

1. Drachentöter 2 12 9: 2<br />

2. GUT Gellinghausen 6 13: 8<br />

3. Die Ultras 6 10: 6<br />

4. Dabei ist Alles 06 6 13:10<br />

5. Kontrapunkt Hamm<br />

HALBFINALE<br />

0 3:20<br />

Drachentöter 1 – GUT Gellinghausen 0:2<br />

Drachentöter 2 – Kontrapunkt Unna<br />

SPIEL UM PLAZ 3<br />

4:5<br />

Drachentöter 1 – Drachentöter 2<br />

ENDSPIEL<br />

3:4<br />

GUT Gellingh. – Kontrapunkt Unna 2 7:2


SOZIALWERK ST. GEORG 23<br />

EXPERTEN FÜR<br />

BEHANDLUNGSPFLEGE<br />

FORTBILDUNG „BERATENDE PFLEGEFACHKRAFT” ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN<br />

Am 13. und 14. Februar 2008 fand<br />

in Schmallenberg-Bad Fredeburg die<br />

Abschlussveranstaltung der Weiterbildung<br />

zur Beratenden Pflegefachkraft in Trägerschaft<br />

des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> statt.<br />

Eineinhalb Jahre hatten sich die 17 Pflegefachkräfte<br />

intensiv sowohl mit aktuellem<br />

Pflegewissen und den neu eingeführten<br />

Pflegestandards des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong><br />

als auch mit Themen wie Kommunikation,<br />

lösungsorientierte Gesprächsführung und<br />

eigenem Rollenverständnis auseinandergesetzt.<br />

Die beratende Pflegefachkraft unterstützt<br />

und berät die Einrichtungsleitung bei<br />

behandlungspflegerischen Fragestellungen.<br />

Ziel der Weiterbildung war es, aufbauend<br />

auf dem pflegerischen Grundwissen<br />

Kompetenzen zur Beratung und Anleitung<br />

aus- und aufzubauen. Konzeptionell orientierte<br />

sie sich an der Rahmenempfehlung<br />

„Behandlungspflege in stationären<br />

Einrichtungen der Behindertenhilfe“ der<br />

Vertreter der Heimaufsichten und der freien<br />

Wohlfahrtspflege in NRW und umfasste<br />

160 <strong>St</strong>unden Theorie und 40 <strong>St</strong>unden<br />

Praxisumsetzung.<br />

Sie beraten die Einrichtungsleitungen künftig bei behandlungspflegerischen Fragestellungen: Die<br />

frisch gekürten Pflegefachkräfte des <strong>Sozialwerk</strong>s <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong>.<br />

Während der Weiterbildung stießen die<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den<br />

Häusern die verschiedensten Projekte an<br />

und bearbeiteten sie. Die Ergebnisse präsentierten<br />

sie während der Abschlussver-<br />

PREISRÄTSEL<br />

anstaltung unter interessierter Beteiligung<br />

der Leitungskräfte. Eine Veröffentlichung<br />

ist geplant.<br />

MIRIAM REINHARDT<br />

MACHEN SIE MIT UND GEWINNEN SIE!<br />

???<br />

Beantworten Sie bitte folgende Frage: Wie heißt der neue Nichtraucher-Pausenbereich der<br />

Emscher-Werkstatt im Vaillant-Gebäude in Gelsenkirchen?<br />

Wie immer ist die Lösung in einem Artikel dieses EinBlicks zu finden.<br />

Diesmal zu gewinnen: Je nach Geschmack entweder ein farbenfrohes<br />

Bild oder ein Gemälde in gedeckten Tönen (erster Eindruck: siehe Fotos) von<br />

Klienten des Fachbereichs 4/Psychische Behinderung, Bereich Kreativität und Förderung<br />

(LT 23) – siehe auch das Portrait der Tagesstätte Papillon „Den <strong>St</strong>aub des Alltags von der<br />

Seele waschen“ im EinBlick 5/07.<br />

Kolleginnen und Kollegen, die direkt ein Bild erstehen möchten, können Kontakt zu Martina<br />

Lange aufnehmen, Fachleitung Tagesstätte Papillon: Tel. 02 09 / 70 04-669.<br />

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />

Ihre Antwort senden Sie bitte bis zum 15. April 2008 an: Redaktion „EinBlick“, <strong>St</strong>efan Kuster,<br />

Emscherstr. 62, 45891 Gelsenkirchen oder an Fax 02 09 / 70 04-249 oder an<br />

s.kuster@sozialwerk-st-georg.de<br />

Die Weihnachtsgans vom Bauernhof Ascheberg – Gewinn des Preisrätsels im letzten EinBlick – hat gewonnen:<br />

Andrea <strong>St</strong>einbild, Haus Davert, Senden-Ottmarsbocholt; Glücksfee war diesmal Petra Gers, Vorstandssekretariat.


24 SOZIALWERK ST. GEORG<br />

IMPRESSUM<br />

EINBLICK<br />

EinBlick - Hauszeitung des<br />

<strong>Sozialwerk</strong> <strong>St</strong>. <strong>Georg</strong> e.V.,<br />

Emscherstr. 62<br />

45891 Gelsenkirchen<br />

Redaktion:<br />

<strong>St</strong>efan Kuster, Referat für Presse-/<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising,<br />

Tel. 0 20 9 / 70 04 - 2 05, Fax -249,<br />

E-Mail s.kuster@sozialwerk-st-georg.de<br />

Mitarbeitende dieser Ausgabe:<br />

Ulrich Adolphs, Ralf Boehnke,<br />

Dieter Czogalla, Udo Gaden,<br />

Petra Gers, Yvonne Hallasch,<br />

Petra Herzig-Schäfer, Klaus Hoffmann,<br />

Adolf Johannes Kalfhues,<br />

Günther Kania, Petra Keggenhoff,<br />

Dr. Elisabeth Kludas, Thorsten<br />

Kuhlmann, Martina Lange, Frank<br />

Löbler, Sandra Lück, Wolfgang<br />

Meyer, Christa Plate, Gaby Oberliesen-Rickert,<br />

Miriam Reinhardt,<br />

Michael Ricken, Manuela Rolff,<br />

Nicole Romanek, Rosemarie<br />

Schmidt, Jan Schumann, Marion<br />

Seidler, Doris Trimborn, Bernhard<br />

Vennemann, Ursula Wahle, Liane<br />

Ziemkendorf-Kretz<br />

Hinweis: Sofern Begriffe in männlicher<br />

oder weiblicher Sprachform<br />

benutzt werden (wie z. B. Mitarbeiter),<br />

gelten sie für beiderlei<br />

Geschlecht.<br />

Gestaltung und Satz:<br />

MK HOFFE<br />

communication partners GmbH,<br />

Schmallenberg<br />

Druck: Glade-Druck, Schmallenberg<br />

Auflage: 1.900<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe:<br />

5. März 2008<br />

Erscheinungsweise: 5mal im Jahr<br />

Die Redakion freut sich auf Ihre Text-<br />

und Fotovorschläge. Bitte achten Sie<br />

bei der Aufnahme digitaler Fotos auf<br />

eine hohe und somit druckfähige Auflösung;<br />

herzlichen Dank!<br />

Nächster Termin – EinBlick 2/08<br />

Redaktionsschluss 30. Mai 2008 –<br />

Erscheint am 16. Juni 2008<br />

www.sozialwerk-st-georg.de<br />

NEUE EMPFANGSTHEKE IN<br />

DER EMSCHER-WERKSTATT<br />

Seit Dezember 2007 hat die Emscher-<br />

Werkstatt eine neue Empfangstheke. Planung,<br />

Umbau und Erweiterung waren ein<br />

gemeinsames Werk von Beschäftigten der<br />

Werk- und Tagesstätten, des langjährigen<br />

und zuverlässigen Kooperationspartners<br />

Schreinerei Wanders sowie der Gruppenleitungen<br />

der Schreinerei der Werkstätten.<br />

ZU GUTER LETZT…<br />

FRÜHLINGSGEDICHT<br />

Schon viele Dichter wollten sich<br />

auf des Frühlings Lust besinnen.<br />

Warum sollte <strong>nicht</strong> auch ich<br />

das Jahr mit Poesie beginnen?<br />

Kurzum lenkt’ ich meine Schritte<br />

in des Blumengartens Mitte,<br />

wo sich aus dem weichen Boden<br />

Schneeglöckchenköpfe kühn erhoben.<br />

Auch das Gras macht sich bereit,<br />

verborgen unterm weißen Kleid;<br />

schickt seine Halme keck nach oben,<br />

die sich durch den Schnee geschoben.<br />

Man spürt schon dieses starke Drängen,<br />

wenn auch noch manche Flocken hängen<br />

an den Zweigen und den Blüten,<br />

die noch ihre Pracht behüten.<br />

Spürt ihr <strong>nicht</strong> dies’ starke Sehnen,<br />

dies’ sich nach der Sonne dehnen?<br />

Lasst ein Frühlingslied erklingen<br />

und uns dem Boden Dünger bringen!<br />

Das Ergebnis kann im „Zentrum“ der<br />

Emscher-Werkstatt an der Emscherstr. 41<br />

in Gelsenkirchen besichtigt werden. Alle<br />

an dem Projekt beteiligten Personen freuten<br />

sich sehr, dass eine solche Zusammenarbeit<br />

zustande gekommen ist.<br />

RALF BOEHNKE<br />

Und lasset uns vor allen Dingen<br />

das Unkraut-Ex zur Scholle bringen,<br />

es ist vom Grundsatz her verkehrt,<br />

wenn sich nur Löwenzahn vermehrt!<br />

Auch der Schnecke mit dem Haus<br />

Mach’ ich diesmal den Garaus!<br />

Denn an des Gartens guten Gaben<br />

will ich mich alleine laben!<br />

Es gibt noch Einiges zu tun,<br />

kein Grund noch länger auszuruh’n.<br />

Und habt ihr dies Gedicht vernommen,<br />

dann kann der Frühling endlich kommen.<br />

DORIS TRIMBORN

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