9. Aug. '11 - Website-Box
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8<br />
T H E M A : 08/2011<br />
Milchsauer Einl<br />
so wird’s gema<br />
Fast in Vergessenheit geraten ist eine sehr alte Konservierungsmethode:<br />
das milchsaure Einlegen. Bei Temperaturen<br />
zwischen 20 und 24 °C und unter Sauerstoff -<br />
ausschluss werden Kohlenhydrate (Zucker) in Milch -<br />
säure umgewandelt. Der große Vorteil: Da das Gemüse<br />
nicht erhitzt wird, bleiben die Nährstoffe erhalten.<br />
Die Konservierungsart kommt aus<br />
ökologischen und gesundheitlichen<br />
Gründen wieder zu neuen Ehren: zum<br />
einen verbraucht man für<br />
den Vorgang der Konservierung<br />
und für die<br />
spätere Lagerung keine<br />
Energie. Zum anderen hat<br />
die Milchsäuregärung<br />
– vom Standpunkt<br />
einer vollwertigen<br />
Ernährungsweise aus<br />
gesehen – gegenüber<br />
allen anderen Konservierungs -<br />
methoden einen unschätzbaren Vorteil:<br />
die dafür verwendeten Lebensmittel<br />
bleiben roh, das heißt, sie<br />
erfahren keinerlei Einbußen an Vitaminen,<br />
Enzymen, Geschmacks- und<br />
Aromastoffen. Im Gegenteil: während<br />
des Gärungsprozesses bilden die<br />
Milchsäurebakterien zusätzliche<br />
Vitalstoffe, z.B. Vitamin B12, ferner<br />
Enzyme und Geschmackstoffe, die<br />
sich allesamt positiv auf den menschlichen<br />
Stoffwechsel auswirken. Um<br />
Hefen oder Schimmelpilze zu bannen,<br />
die sich trotzdem bilden können, ist<br />
es allerdings nötig, Kochsalz unterzumischen.<br />
Die Milchsäurebakterien<br />
selbst sorgen darüber hinaus für eine<br />
gesunde Darmflora und stärken das<br />
Immunsystem.<br />
WAS KANN MAN EINSÄUERN?<br />
Besonders gut lassen sich natürlich<br />
Weiß- und Rotkraut, aber auch<br />
Brokkoli, Blumenkohl und Kohlrabi<br />
milchsauer einlegen. Bestens geeignet<br />
sind dafür auch alle Wurzelgemüse<br />
(Karotten, Rote Rüben, Sellerie<br />
usw.), ferner Bohnen, Gurken,<br />
feste Tomaten, Paprika, Kürbisse,<br />
Zucchini, Zwiebeln, Knoblauch,<br />
Pilze und Kräuter. All diese feinen<br />
Gemüse können sowohl einzeln als<br />
auch in Mischungen eingelegt werden.<br />
Die späten, festen Herbst- und<br />
Lagersorten der einzelnen Gemüse<br />
eignen sich besser als die frühen<br />
Sorten. Letztere gären zwar schnell,<br />
werden jedoch schneller weich und<br />
sind meist nicht so lange haltbar.<br />
SO FUNKTIONIERT'S:<br />
Festes Gemüse wird geputzt und in<br />
feine Scheiben geschnitten oder<br />
gehobelt. Zusammen mit Salz,<br />
Gewürzen und Kräutern (zum Beispiel<br />
Estragon, Pfefferkörner, Senfkörner,<br />
Lorbeer, Zwiebeln) wird es in<br />
saubere, heiß ausgespülte Einmach-<br />
oder Twist-Off-Gläser<br />
geschichtet und so lange ge -<br />
stampft, bis die Flüssigkeit austritt.<br />
Danach werden die Gläser mit aufgekochtem<br />
und handwarm ab -<br />
gekühltem Salzwasser aufgefüllt.<br />
Dabei rechnet man auf einen Liter<br />
Wasser 20 g<br />
Salz. Das Salz<br />
ist für die<br />
Haltbarkeit<br />
unverzichtbar,<br />
pro Kilo Gemüse<br />
sollten deshalb 8 bis<br />
15 Gramm davon zugesetzt wer-