KRÄUTERSCHWEINE - Solan Kraftfutterwerk
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schiede. Hinsichtlich der Auswirkung von Glycerin<br />
auf die Stoffwechselparameter liegen widersprüchliche<br />
Ergebnisse vor. Allen Versuchen mit Glycerin ist<br />
aber gemeinsam, dass die Kühe ca. 1 Kilo Trockenmasse<br />
mehr fraßen als die Kühe, die kein Glycerin<br />
erhielten. Dieser Effekt wird demnach mit einer Tagesgabe<br />
von 300–310 g erreicht. Praxisversuche unsererseits<br />
erbrachten diesen Effekt bereits bei 200g<br />
täglicher Rohglycerinbeimengung.<br />
In Versuchen an Mastschweinen, die an der Berliner<br />
Humbold-Universität durchgeführt wurden, wurde<br />
Reinglycerin in Größenordnungen von 5 und 10%<br />
der Mischung geprüft. In den Mischungen war Gerste<br />
die einzige Getreidekomponente.<br />
In den Glyceringruppen waren die Tageszunahmen<br />
höher. Dies war in erster Linie auf eine höhere Futteraufnahme<br />
zurückzuführen, die bei dem relativ<br />
niedrigen Zunahmeniveau im Versuch auch zu einer<br />
besseren Futterverwertung führte. Bei der Schlachtkörperqualität<br />
wurden keine Unterschiede festgestellt.<br />
Ergebnisse aus Versuchen mit Rohglycerin liegen<br />
zurzeit nicht vor. In der Praxis wird Rohglycerin<br />
jedoch schon heute auch bei Schweinen eingesetzt.<br />
Hier werden allerdings in Einzelfällen auch Fehler gemacht,<br />
die auf mangelnde Kenntnisse der speziellen<br />
Eigenschaften dieser Futterkomponente zurück zu<br />
führen sind. Rohglycerin enthält Kochsalz (NaCl), was<br />
selbstverständlich zu berücksichtigen ist. Bei hohen<br />
Einsatzmengen muss auf ein NaCl-armes Mineralfutter,<br />
wie wir dies z.B. aus der Molkeverfütterung kennen,<br />
zurückgegriffen werden. Außerdem ist auf eine<br />
ausreichende Wasserversorgung zu achten. Auch bei<br />
Flüssigfütterung müssen den Schweinen zusätzlich<br />
Tränken zur Verfügung stehen.<br />
Fazit<br />
Glycerin fällt bei der Biodieselherstellung in der Größenordnung<br />
von 10% der verarbeiteten Ölmenge an.<br />
Die Aufbereitung zu Reinglycerin mit Pharmaqualität<br />
verteuert das Produkt, bei Einsatz in der Fütterung<br />
ist dies jedoch auch nicht erforderlich. An Milchkühe<br />
sollten je Tier und Tag in der Regel ca. 200 bis<br />
250 g Rohglycerin verabreicht werden, dies vorwiegend<br />
über das Grundfutter, um die Futteraufnahme<br />
zu erhöhen. Die Erhöhung der Schmackhaftigkeit<br />
von Mischrationen mit Steigerungen der Grundfutteraufnahmen<br />
ist der größte Vorteil des Einsatzes bei<br />
Milchkühen. Höhere Mengen sind nur dann sinnvoll,<br />
wenn stärkereiche Kraftfutterkomponenten durch<br />
Glycerin ersetzt werden sollen. Hinsichtlich Stoffwechselparameter<br />
und Ketoseprophylaxe sollte auf<br />
die bewährte KETOFEED Linie zurückgegriffen werden,<br />
da Glycerin nicht den gleichen Stoffwechselweg<br />
wie Propandiol beschreitet. Besonders bei höheren<br />
Einsatzmengen in der Schweinefütterung ist der<br />
Salzgehalt des Rohglycerins zu beachten und eine<br />
ausreichende Wasserversorgung der Tiere sicher zu<br />
stellen. Daneben ist nicht nur der Energiegehalt von<br />
Glycerin interessant, sondern auch die Verbesserung<br />
der Akzeptanz der Futtermischung durch den süßlichen<br />
Geschmack und die damit erzielte Konsistenz<br />
von Futtermischungen, die den Einsatz von Öl als<br />
Staubbinder entbehrlich macht.<br />
DI Klaus Pirker n<br />
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