KRÄUTERSCHWEINE - Solan Kraftfutterwerk

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Schweine 6 R E P O R T Wasserqualität als Erfolgsfaktor in der Schweineproduktion Erfolg oder Misserfolg in der Schweineproduktion hängen von verschiedensten Faktoren ab. Während der Faktor Futter oder Lüftung meist sehr gut beherrscht wird, wird dem Faktor Wasser eine zu geringe Aufmerksamkeit geschenkt. Wasser ist nach der Luft das 2. wichtigste Element für Mensch und Tier. Zwischen Wasseraufnahme und Wasserabgabe (über Harn, Kot und Atemluft) muss ein Gleichgewicht herrschen. Damit Schweine dieses Gleichgewicht nach Bedarf aufrecht erhalten können, müssen sie ständig Zugang zu Wasser haben. Wasserbedarf von Schweinen (pro Tag): Säugende Sauen 30-40 l Tragende Sauen 8-15 l Absetzferkel 0,7-1 l Aufzuchtferkel 1-2,5 l Mastschweine 30-60kg 3-5 l Mastschweine 60-100kg 5-10 Die Wasseraufnahme der Schweine hängt nicht nur von Alter und Leistung ab sondern auch von Umgebungstemperatur, Luftfeuchtigkeit, Futteraufnahme und Schmackhaftigkeit. Durch die enorm hohe Wasseraufnahme von Schweinen wird auch deutlich, warum die Qualität des Wassers eine große Rolle spielt. Auf Milchviehbetrieben sind Wasseruntersuchungen vorgeschrieben. In der Schweinehaltung gibt es diese Vorschrift nicht - entsprechend schlecht ist daher das Wissen über mögliche Mängel in der Wasserqualität. Neuere Untersuchungen zeigten, dass in der Regel die Wasserqualität des Brunnens oder der öffentlichen Wasserversorgung völlig ausreichend ist – zumin- dest im Zulauf. Anders sieht die Situation am Ende des Leitungssystems aus: Untersuchungen von Wasserproben aus den Nippeltränken und den Schalentränken zeigen ein völlig anderes Bild. Praktisch alle Wasserproben die hier entnommen werden, eignen sich aus mikrobiologischer Sicht NICHT mehr als Tränkewasser für Schweine. Schalentränken schneiden dabei noch deutlich schlechter ab als Nippeltränken. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Durch den hohen Keimdruck in Ställen, Speichel und Futterreste finden Keime an den Tränken optimale Bedingungen vor. Da das Wasser auf dem Weg durch den Stall vorerwärmt wurde, kommt es zu einer explosionsartigen Keimvermehrung. Coli-Keime, Salmonellen, Campylobacter, Hefen und Schimmelpilze siedeln sich im Leitungsnetz im sogenannten „Biofilm“ an. Unter einem Biofilm versteht man die Schleimschicht, in der sich eine Lebensgemeinschaft verschiedenster Bakterienarten, Hefen und Pilze einbettet und so hartnäckig auf Flächen haften bleibt. Diese Schleimschicht schützt die Keime sogar vor Desinfektions- und Reinigungsmitteln. Das Tempo, mit dem auf sauberen Oberflächen ein Biofilm entstehen kann, ist atemberaubend. In Kunststoff- leitungen können Bakterien wesentlich leichter anhaften als in Metallleitungen. Wie kann man der Entstehung eines Biofilms entgegenwirken – wie kann man die Wasserqualität an den Tränkestellen aufrechterhalten? ß Neue Leitungen sollten vor ihrer Inbetriebnahme unbedingt desinfiziert werden! ß Wasser muss immer fließen! Stehendes Wasser in den Leitungen unbedingt vermeiden. ß Vermeiden Sie Blindleitungen, in denen das Wasser steht und faulig wird. ß Leitungen möglichst kurz halten. ß Kaltes Wasser sollte wirklich kalt sein. ß Heißes Wasser sollte auch wirklich heiß sein. ß Verwenden Sie einen lichtundurchlässigen, geschlossenen Vorratsbehälter um eine rückwärtige Verkeimung des Trinkwassers bis ins Wohnhaus zu vermeiden. Wenn bei amtlichen Wasserproben Keime im Wasser festgestellt werden, wird in der Regel der Brunnen und das Leitungssystem desinfiziert. Diese einmalige Desinfektion reicht im Tränkesystem eines Stalles auf keinen Fall aus. Einem hartnäckigen Biofilm ist durch eine einmalige Aktion nicht beizukommen. Zur dauerhaften Verbesserung der Trinkwasserqualität eignen sich nur Desinfektionsverfahren, die das gesamte Wasser dauerhaft desinfizieren. Nur so kann ein bestehender Biofilm abgebaut werden bzw. eine Neubildung verhindert werden. Das derzeit effektivste und wohl am weitesten verbreitete Verfahren zur Trinkwasserdesinfektion ist die Desinfektion mit Chlordioxid. Bei diesem Verfahren wird entsprechend dem Leitungs-
Wirksamkeit bei Chlordioxid bei einer Konzentration von 0,2 mg/l Keimzahl pro ml 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 0 2 4 6 10 Zeit in Minuten durchfluss Chlordioxid zudosiert. Chlordioxid ist ein starkes Oxidationsmittel und tötet Keime, Bakterien, Sporen und Viren zuverlässig ab. Das Verfahren ist für Trinkwasser erlaubt (bis zu einer bestimmten Grenze an Chlor im Wasser) und wird bereits seit den 1940’er Jahren angewendet. Bis heute sind noch keine Resistenzen dagegen aufgetreten. Die Chlordioxiddesinfektion ist relativ kostengünstig, einfach und schützt das gesamte Leitungssystem. Bei sachgemäßer Dosierung ist nicht davon auszugehen, dass es zu Nebenwirkungen kommen kann. Die Des- E.Coli Pediokokken Pectinatus wilde Hefen Milchsäurebakterien infektionswirkung ist außerdem mit einem einfachen Schnelltest überprüfbar. Die Chlordioxid-Desinfektion von Tränkewasser für Schweine trifft man in der Praxis noch sehr selten an. Wenn auf einem Betrieb bereits seit längerer Zeit immer wieder große Probleme mit Durchfällen, Streptokokken, Milchfieber, schlechter Leistung etc. auftreten, sollte der Einbau einer Wasserdesinfektionsanlage ins Auge gefasst werden. Erfahrungen auf Betrieben in der Praxis zeigen, dass sich langjährige Gesundheitsprobleme damit lösen lassen. Die Tiere fressen wie- R E P O R T der mehr und nehmen deutlich mehr Wasser auf. Viele hartnäckige Gesundheitsprobleme konnten erst mit dieser Maßnahme wirksam und vor allem auf Dauer gelöst werden. Eine speziell für die Tierhaltung abgestimmte Chlordioxid-Anlage kostet ca. 1.500 €. Dazu kommen noch die Kosten für die 2 Chemikalien, die in das Wasser zudosiert werden. Pro m 3 Wasser entstehen dadurch Kosten von ca. 0,3 €. Im Verhältnis zu den Problemen, die durch mangelhafte Wasserqualität entstehen können, sind die Kosten gering. Ob vor der Entscheidung, eine Desinfektionsanlage in das Leitungsnetz einzubauen, noch eine Wasseranalyse gemacht werden soll, hängt davon ab wie sich die Probleme zeigen. Meist ist es sinnvoller, die Anlage einfach zu installieren. Tritt nach 1-2 Monaten keine Verbesserung im Tierbestand auf, kann die Anlage wieder entfernt werden. Die Anlage wird vom Lieferanten in der Regel wieder zurückgenommen. Für weitere Informationen zu diesem Thema stehen wir gerne zur Verfügung! Ing. Andreas Jung, Produktmanager n 7 Schweine
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