Chronik - Andrea Seliger
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Jugend in Arbeit Hamburg e.V.<br />
Perspektiven schaffen -Tradition bewahren
Taufe der Alsterschüte im Dezember 2007<br />
2
Perspektiven schaffen<br />
- Tradition bewahren<br />
Jugend in Arbeit ist ein Beschäftigungsträger der<br />
besonderen Art: Eine Werft, die vor allem historische,<br />
traditionsreiche Schiffe wieder flottmacht.<br />
Vierzehn solcher schwimmenden Museumsstücke<br />
wurden seit der Gründung unseres Vereins restauriert,<br />
darunter so bekannte wie der Staatsdampfer<br />
SCHAARHÖRN, der Hochseekutter LANDRATH<br />
KÜSTER, der Lotsenschoner No. 5 Elbe, die Rennyacht<br />
HETI und die Yawl ARTEMIS, die Anfang Mai<br />
2008 an die Stiftung Hamburg Maritim übergeben<br />
wurde. Es wurden aber auch Neubauten fertig gestellt,<br />
zuletzt der Nachbau eines Römerschiffes aus<br />
dem ersten Jahrhundert nach Christus.<br />
Neben den Arbeiten an den Schiffen bekam unser<br />
Verein im Laufe der Zeit viele weitere interessante<br />
Aufgaben: Restaurierungsarbeiten an den denkmalgeschützten<br />
50er Kaischuppen, an historischen Bogenbrücken,<br />
der alten Hafenbahn und den Stückgutkränen<br />
vergangener Jahrzehnte. Diese sind auf dem<br />
Kleinen Grasbrook, auf Kampnagel und bald auch in<br />
der HafenCity und am Kaispeicher A, der zukünftige<br />
Elbphilharmonie, zu sehen.<br />
Auch die Restaurierungs- und Wartungsarbeiten<br />
an den Hamburger Vorzeigeschiffen STETTIN, CAP<br />
SAN DIEGO und RICKMER RICKMERS sind Aufgaben,<br />
denen wir mit großer Freude nachkommen.<br />
Nicht zu unterschätzen ist der stadtpolitische Nutzen<br />
der wiederhergestellten Schiffe, Brücken und<br />
Kräne für die touristische Attraktivität Hamburgs,<br />
wenn sie zukünftig im neuen Traditionshafen in der<br />
HafenCity zu bewundern sind.<br />
Eines der ältesten Projekte von Jugend in Arbeit<br />
ist die Einrichtung von Werkstätten für Hamburger<br />
Grund-, Haupt- und Realschulen. Seit 1985 wurden<br />
über 40 solcher Werkstätten eingerichtet. Auch hiervon<br />
profitiert die Stadt.<br />
Ziel unseres Vereins ist seit jeher die Ausbildung von<br />
Jugendlichen und die Qualifizierung von Arbeitslosen.<br />
Diese Aufgaben erfüllen wir mit viel Engagement<br />
und großer Kompetenz im Rahmen der genannten<br />
Projekte. Die Teilnehmer in Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />
werden hier fachlich hervorragend<br />
eingearbeitet und beim Ausbau ihrer beruflichen<br />
3<br />
Editorial<br />
Rückblick auf 25 Jahre Jugend in Arbeit Hamburg e.V. Rudolf Ehrenthal (l.), Geschäftsführer und<br />
Winfried Schwehn, Erster Vorsitzender<br />
Kompetenzen systematisch unterstützt. Sie bekommen<br />
dadurch gute Perspektiven für den Übergang in<br />
den ersten Arbeitsmarkt und nicht selten gelingt eine<br />
Anstellung schon während der Maßnahmezeit.<br />
Ein besonderer Vorteil dieser Projekte ist, dass sie<br />
absolut praxisnah sind und den Teilnehmern die Sinnhaftigkeit<br />
ihrer Tätigkeiten sofort deutlich wird. Die hier<br />
Beschäftigten können mit Recht stolz darauf sein, ihren<br />
Teil zum Gelingen der Projekte beizutragen. Oft kommen<br />
ehemalige und aktuelle Mitarbeiter am Wochenende<br />
mit Familie und Freunden zu den Museumsschiffen,<br />
Kränen oder Schuppen und zeigen, welche Arbeiten<br />
sie daran gemacht haben. Das sind wohl die besten<br />
Motivationsfaktoren, die man sich wünschen kann.<br />
25 Jahre Jugend in Arbeit Hamburg e.V. als Beschäftigungsträger<br />
wären nicht möglich gewesen ohne die<br />
Bereitschaft, sich veränderten Rahmenbedingungen<br />
permanent anzupassen. Die Bedingungen für Jugend<br />
in Arbeit waren zu ABM-Zeiten ganz anders als<br />
unter Hartz IV. Nur ein hohes Maß an Flexibilität hat<br />
in der Vergangenheit das Fortbestehen des Vereins<br />
gesichert und wird auch in Zukunft notwendig sein.<br />
Unser 25-jähriges Bestehen ist für uns vor allem<br />
Anlass, Dankeschön zu sagen. Unser Dank gilt insbesondere<br />
den Förderinstitutionen team.arbeit.hamburg,<br />
der Agentur für Arbeit, der Behörde für Wirtschaft und<br />
Arbeit, der Behörde für Bildung und Sport, der Behörde<br />
für Soziales und Familie sowie unseren Sponsoren<br />
und Partnern. Dabei wollen wir insbesondere die enge<br />
Kooperation mit der Stiftung Hamburg Maritim hervorheben.<br />
Ein ganz besonderer Dank geht an all unsere<br />
Mitarbeiter, an diejenigen, die als Festangestellte den<br />
Verein seit oftmals vielen Jahren tragen, wie auch an<br />
jene, die im Rahmen zeitlich befristeter Fördermaßnahmen<br />
hier eingesetzt waren. Ohne die konstruktive Zusammenarbeit<br />
aller Beteiligten würde es so manches<br />
Traditionsschiff, manche alte Brücke und manchen<br />
Stückgutkran in Hamburg nicht mehr geben.<br />
Winfried Schwehn,<br />
Erster Vorsitzender<br />
Rudolf Ehrenthal,<br />
Geschäftsführer
Grußwort<br />
Jugend in Arbeit kann mit Stolz auf die in 25 Jahren<br />
geleistete Arbeit zurück blicken. Wie eine Reihe<br />
weiterer Beschäftigungsträger in Hamburg wurde<br />
auch dieser im Rahmen des vom damaligen Senat<br />
initiierten sogenannten „Zweiten Arbeitsmarktes“ als<br />
eine Antwort auf die zunehmende Arbeitslosigkeit gegründet.<br />
Es bestand ein gesellschaftlicher Konsens,<br />
dass diese Träger entsprechende Beschäftigungsund<br />
Qualifizierungsangebote entwickeln sollten.<br />
Die Struktur von Jugend in Arbeit unterscheidet<br />
sich von vergleichbaren Trägern: Wenn man sich<br />
die Gründer und die heutigen Mitglieder ansieht,<br />
dann stellt man fest, dass hier ein kleines „Bündnis<br />
für Arbeit“, ein gesellschaftlicher Mix aus Arbeitgebervertretern,<br />
Verbänden, Kammern und Behörden<br />
des Senats und der Arbeitsverwaltung kontinuierlich<br />
zusammen gearbeitet haben. Gemeinsam mit der<br />
Geschäftsführung haben sie die Arbeit maßgeblich<br />
geprägt und prägen sie immer noch.<br />
Diese Struktur, eine überzeugende und stets vorausschauende<br />
Geschäftsführung sowie motivierte,<br />
engagierte Mitarbeiter haben in der Vergangenheit<br />
dazu beigetragen und tragen auch in der heutigen<br />
Zeit dazu bei, dass hier eine fachlich überzeugende<br />
und breit akzeptierte Arbeit geleistet werden konnte<br />
und nach wie vor geleistet wird. Eine nicht immer einfache<br />
Aufgabe, haben sich doch gerade im Bereich<br />
der Arbeitsmarktpolitik in den letzten Jahren erhebliche<br />
Veränderungen und Herausforderungen eingestellt.<br />
Mit der Einführung des neuen Rechtskreises<br />
„Sozialgesetzbuch II – Grundsicherung für Arbeitsuchende“<br />
Anfang 2005 wird auch von jedem einzelnen<br />
Betroffenen mehr Eigenverantwortung erwartet.<br />
Die Arbeit des Vereins strahlte und strahlt weit<br />
über Hamburgs Grenzen hinaus. Die Vielzahl der restaurierten<br />
Schiffe und andere vorzeigbare Arbeiten<br />
im maritimen Bereich stellen nicht nur für Jugend in<br />
Arbeit eine Auszeichnung dar, sondern für Hamburg<br />
als Ganzes. Die Schiffe und Hafenkräne sind ein<br />
prägender Teil der Wirtschafts- und Sozialgeschichte<br />
unserer schönen Stadt. Dieses wird immer mit<br />
dem Träger Jugend in Arbeit verbunden sein.<br />
Mit Qualifikation<br />
gegen Arbeitslosigkeit<br />
Die Unternehmen der Metropolregion benötigen Fachkräfte<br />
4<br />
Die eigentliche Zielsetzung des Trägers war und<br />
ist es aber, den arbeits- und ausbildungslosen Menschen<br />
wieder eine berufliche Perspektive zu geben.<br />
Es ist für die in Hamburg und der Metropolregion<br />
ansässigen Unternehmen von existentieller Bedeutung,<br />
dass ausreichend qualifizierte Erwerbspersonen<br />
für den regionalen Arbeitsmarkt zur Verfügung<br />
stehen. Das Institut für Arbeitsmarktforschung der<br />
Bundesagentur für Arbeit und andere haben darauf<br />
hingewiesen, dass bereits aktuell zumindest in bestimmten<br />
Branchen, aber auch unter dem Aspekt der<br />
demographischen Entwicklung frühzeitig einem drohenden<br />
Fachkräftemangel begegnet werden muss.<br />
Dieses wurde und wird von Jugend in Arbeit<br />
schon immer so gesehen. Die Vermittlung von arbeitsmarktgerechten<br />
Qualifikationen bis hin zum Abschluss<br />
einer anerkannten Berufsausbildung stand<br />
und steht daher stets im Fokus der Aktivitäten. Es ist<br />
mittlerweile längst bewiesen, dass das Risiko, von<br />
Arbeitslosigkeit betroffen zu werden, bei höherer<br />
Qualifikation geringer wird. Gerade am Hafen kann<br />
man rekonstruieren, welche Veränderungen an die<br />
Anforderungen der hier Beschäftigten eingetreten<br />
sind.<br />
Nach wie vor besteht ein weiterbildungspolitischer<br />
Bedarf für arbeitslose Mitbürgerinnen und Mitbürger.<br />
Mit den Aktivitäten in der Vergangenheit hat Jugend<br />
in Arbeit dazu einen wichtigen Beitrag geleistet. Ich<br />
möchte ausdrücklich den Vorstand, die Mitglieder,<br />
die Geschäftsführung und alle anderen arbeitsmarktpolitischen<br />
Akteure ermuntern, sich weiterhin<br />
engagiert, kreativ und flexibel den Herausforderungen<br />
zu stellen.<br />
Für die bisher geleistete Arbeit möchte ich mich<br />
im Namen der Behörde für Wirtschaft und Arbeit bei<br />
allen Beteiligten herzlich bedanken - auch für die<br />
über diesen langen Zeitraum stets kooperative und<br />
verlässliche Zusammenarbeit.<br />
Hans Nauber,<br />
Behörde für Wirtschaft und Arbeit Hamburg
Das Prinzip<br />
„Fördern und Fordern“<br />
Arbeitsmarktpolitik gestern und heute: von ABM zu SGB II<br />
Die Gründungsidee war bestechend und überzeugt<br />
auch heute: mit sichtbarer praktischer Arbeit<br />
junge Arbeitslose trainieren und in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Wirtschaft integrieren. Das Prinzip<br />
des Förderns und Forderns wurde durch Jugend in<br />
Arbeit also bereits lange vor dem Sozialgesetzbuch<br />
(SGB) verwirklicht.<br />
Was hat sich in 25 Jahren verändert ?<br />
Wie waren damals die Rahmenbedingungen und<br />
Vorstellungen von aktiver Arbeitsmarktpolitik?<br />
Ein längerer Blick zurück auf das Arbeitsförderungsgesetz<br />
(AFG) von 1969 zeigt : Wir hatten<br />
Vollbeschäftigung, lang laufende Konjunkturzyklen<br />
und ein Stabilitätsgesetz.<br />
Die Arbeitslosigkeit war 1966 durch die nachkriegsbedingte<br />
Aufbauarbeit in Hamburg mit 3025<br />
registrierten Arbeitslosen auf dem niedrigsten Stand.<br />
Wir hatten also wirklich Vollbeschäftigung und gingen<br />
auf Anwerbetour für „Gastarbeiter“ zu unseren<br />
Nachbarn in Europa.<br />
Das AFG hatte zum Ziel, Menschen in der Zeit der<br />
Arbeitslosigkeit aufzufangen, zu qualifizieren, auf<br />
dem sogenannten Zweiten Arbeitsmarkt mit Arbeitsbeschaffung<br />
(ABM) zu beschäftigen und wieder in<br />
die Erwerbsarbeit einzugliedern. Dies gelang auch<br />
weitgehend, denn es gab noch keine „Ölschocks“<br />
und „jobless growth“ war ein Fremdwort.<br />
Bei geringen Arbeitslosenzahlen und gut gefüllten<br />
Kassen waren die Konditionen entsprechend<br />
großzügig: 90% des früheren Lohnes bei Weiterbildung,<br />
Tariflohn bei ABM waren selbstverständlich.<br />
Hohe Sach- und Materialkosten von ABM-Projekten<br />
wurden vom Arbeitsamt und der Freien und Hansestadt<br />
übernommen. Die Einmündungsquoten nach<br />
der Förderung waren positiv, da bei lang andauerndem<br />
hohem Wirtschaftswachstum die Menschen als<br />
Arbeitskräfte benötigt und eingestellt wurden.<br />
Und heute ?<br />
Mit dem SGB II wurde 2005 die bis dahin in der<br />
Sozialhilfe verdeckt vorhandene Arbeitslosigkeit<br />
zum ersten Mal ausgewiesen. Das ist ehrlich und<br />
mutig. Es ist der richtige Ansatz, um durch ein realis-<br />
5<br />
Grußwort<br />
tisches Profiling Handlungs-und Fördermaßnahmen<br />
zu entwickeln. Fallmanagement kann dabei die sozialintegrativen<br />
Beratungs- und Förderleistungen der<br />
Kommunen einbeziehen. Fördern und Fordern kenn-<br />
zeichnen die Philosophie des aktivierenden Sozialstaates.<br />
Die Politiker auf Bundes- und Landesebene<br />
sollten dieses Gesetz als Verbesserung für zahl-<br />
reiche Sozialhilfeempfänger herausstellen.<br />
Seit Oktober 2005 wächst in Hamburg die sozial-<br />
versicherungspflichtige Beschäftigung. Hamburg<br />
hat damit ein früher einsetzendes und höheres Be-<br />
schäftigungswachstum als andere Bundesländer.<br />
Die Arbeitslosigkeit ist vom Höchststand 103 845<br />
(Juli 2005) auf 74 919 (März 2008) gesunken. Für<br />
Aktivierung, Förderung und Integration stehen 2008<br />
in Hamburg immerhin 220 Millionen Euro aus Mitteln<br />
der Arbeitslosenversicherung und des Bundes<br />
bereit. Die anhaltend gute Wirtschaftslage eröffnet<br />
auch für die Zielgruppen des Arbeitsmarktes neue<br />
Chancen.<br />
Die Träger als unsere Partner der aktivierenden<br />
Arbeitsmarktpolitik sind herausgefordert, mit zielgruppengerechten<br />
Arbeitsinhalten anspruchsvolle<br />
Projekte mit hohem stadtpolitischem Nutzen zu<br />
verbinden. Die Aufbringung von Mitteln für Sachkosten<br />
kann bei investiven Projekten oft nur durch<br />
das Engagement Privater und auch der Wirtschaft<br />
gelingen. Für dieses bürgerschaftliche Engagement<br />
danke ich allen Beteiligten.<br />
Schließlich messen wir zu guter Letzt auch den<br />
Integrationserfolg unserer „Investitionen“, denn wir<br />
orientieren uns bei der Förderung an den Prinzipien<br />
von Wirkung und Wirtschaftlichkeit.<br />
Dies hat Jugend in Arbeit erfolgreich bewältigt, die<br />
permanenten Veränderungen „am Markt“ wurden<br />
stets konstruktiv angenommen und gestaltet.<br />
Ich gratuliere also zu 25 glänzend bestandenen<br />
Lebensjahren und wünsche eine gute Zukunft !<br />
Rolf Steil,<br />
Agentur für Arbeit Hamburg
Grußwort<br />
Beschäftigung von Arbeitslosen und die Ausbildung<br />
junger Menschen sind nicht organisierbar<br />
im luftleeren Raum, sie brauchen Handlungsrahmen,<br />
Inhalte – und am besten auch konkrete Ziele.<br />
Dass „Jugend in Arbeit Hamburg e.V.“ mit seinen<br />
Projekten über ein Vierteljahrhundert lang so erfolgreich<br />
war, ist untrennbar mit dem dabei verfolgten<br />
Ansatz verbunden, Förderangebote zu verknüpfen<br />
mit konkreten, spannenden Maßnahmen, die dem<br />
einzelnen Beschäftigten das Gefühl geben, gebraucht<br />
zu werden, auf ein übergeordnetes Ziel hin<br />
zu arbeiten.<br />
Am Anfang hatten Zufälle und unverrückbare<br />
Rahmenbedingungen gestanden: Zufällig siedelte<br />
sich der neu gegründete Träger auf dem Gelände<br />
einer pleite gegangenen Werft an, zugleich wurde<br />
den frischgebackenen Werftherren eingeschärft,<br />
sie dürften gern alles mögliche machen, nie aber in<br />
Konkurrenz zum gewerblichen Arbeitsmarkt treten.<br />
Was lag näher – oder was blieb da noch übrig – als<br />
sich um die Restaurierung hoffnungslos heruntergekommener<br />
Schiffe zu kümmern, die niemand mehr<br />
anfassen wollte?<br />
So wurde eher zufällig das erste historische<br />
Schiff restauriert, der ausgemusterte Fördedampfer<br />
STADT KIEL. Nach diesem Gesellenstück wagte<br />
man sich an das erste wirklich ehrgeizige Projekt,<br />
den Hamburger Staatsdampfer SCHAARHÖRN.<br />
Dessen grundlegende Restaurierung dauerte von<br />
1990 bis 1995, wobei rund 120 ABM-Kräfte Beschäftigung<br />
fanden. Dass dieser noble Dampfer nicht nur<br />
fertig wurde, sondern sogar aktiv betrieben werden<br />
konnte und längst zu einer Hamburger Ikone geworden<br />
ist, sollte beispielgebend für eine ganze Reihe<br />
ähnlich angelegter Projekte werden. Immer ging es<br />
um alte Schiffe mit Denkmalwert und mit Bezug zur<br />
Hamburger Geschichte, angeschafft als bessere<br />
Wracks, von Langzeitarbeitslosen und Lehrlingen in<br />
jahrelanger Arbeit restauriert, schließlich als aktive<br />
Museumsschiffe mit eigenem Förderverein von ehrenamtlichen<br />
Crews betrieben.<br />
Im Frühjahr 2008 wurde nach fast 14jähriger Restaurierung<br />
endlich auch die historische Kreuzeryacht<br />
ARTEMIS fertig, das mit Abstand anspruchsvollste<br />
6<br />
Maritimes Erbe<br />
als Jobmotor<br />
Projekt in der Geschichte von „Jugend in Arbeit“.<br />
Längst sind inzwischen die ABM-Maßnahmen alten<br />
Stils umgewandelt in „Ein-Euro-Jobs“, und die einst<br />
komfortable finanzielle Ausstattung der Projekte ist<br />
dahin. Die großen Maßnahmen der letzten Jahre<br />
wären ohne starke Partner nicht mehr realisierbar<br />
gewesen.<br />
Um die vielen gemeinnützig organisierten Schiffsprojekte<br />
zusammen zu halten, wurde 2001 die Stiftung<br />
Hamburg Maritim gegründet und dieser das<br />
Eigentum an den Schiffen bzw. Restaurierungsprojekten<br />
übertragen. Fortan kümmerte sich die Stiftung<br />
um die Einwerbung von Spenden und führte die<br />
Bauaufsicht bei den Restaurierungen, so dass man<br />
sich bei „Jugend in Arbeit“ voll auf die handwerkliche<br />
Umsetzung und die sozialen Aufgabenfelder kümmern<br />
konnte. Im gleichen Maße wie die Fachkräfte<br />
in den Beschäftigungsprojekten abnahmen, musste<br />
die Stiftung die Restaurierungsmaßnamen mit bezahlten<br />
Fachkräften flankieren.<br />
Die enge Kooperation mit der schnell wachsenden<br />
Stiftung bescherte „Jugend in Arbeit“ auch<br />
den Eintritt in ganz andere Arbeitsfelder. Nachdem<br />
die Stiftung 2002 die historischen Kaischuppen 50<br />
– 52 übernommen hatte, entwickelten sich bei deren<br />
baulicher Restaurierung neue große Beschäftigungsmaßnahmen.<br />
Zusätzliche werden auf dem im<br />
Freihafen gelegenen Gelände der Stiftung eine Reihe<br />
historischer Hafenkräne und drei Bogenbrücken<br />
restauriert für die HafenCity GmbH, die Kooperationspartner<br />
für diese Projekte ist.<br />
Anfang 2007 gelang der Stiftung Hamburg Maritim<br />
die Rettung eines einmaligen Frachtschiffs mit<br />
Hamburger Tradition: Unter dem Namen OLD LADY<br />
kam der alte Gehrckens-Frachter BLEICHEN aus<br />
der Türkei zurück in seinen Heimathafen. Liegeplatz<br />
sind die 50er Schuppen, die sich allmählich zu<br />
einem Hafenmuseum entwickeln. Und wie soll es<br />
anders sein: Auch an der BLEICHEN sind die Beschäftigten<br />
von „Jugend in Arbeit“ längst aktiv geworden<br />
und werden auch dieses 50 Jahre alte Schiff<br />
wieder flott machen helfen!<br />
Joachim Kaiser, Stiftung Hamburg Maritim
7<br />
Inhalt<br />
Über uns 8<br />
Jobcenter 10<br />
Ausbildung 12<br />
Bootsbau 14<br />
Tischlerei 16<br />
Römerschiff 17<br />
Elektrobereich 18<br />
Metallwerkstatt 19<br />
Schulwerkstätten/Dienstleistungen 20<br />
Museumspark Kleiner Grasbrook 22<br />
Großschiffe 25<br />
<strong>Chronik</strong> 26<br />
Ausblick 40
Über uns<br />
Standorte und Projekte<br />
RICKMER RICKMERS<br />
CAP SAN DIEGO<br />
STETTIN<br />
Museumspark<br />
mit 50er Kaischuppen<br />
Hafenkränen<br />
Hafenbahnen<br />
MS BLEICHEN<br />
8<br />
Werft Harburg<br />
mit Jobcenter<br />
Holzbereich<br />
Metallbereich<br />
Elektroabteilung<br />
Schulwerkstätten<br />
Kran auf<br />
Kampnagel<br />
Brücken und<br />
Kräne für die<br />
Hafencity
Werft Holzbereich<br />
Jugend in Arbeit e.V. wurde im August 1983 als gemeinnütziger<br />
Verein von Mitgliedern der Handelskammer,<br />
des damaligen Arbeitsamtes und dem Arbeitgeberverband<br />
UV Nord gegründet. Das Ziel war,<br />
benachteiligte Jugendliche zu unterstützen, da diese<br />
durch den strukturellen Wandel der Wirtschaft immer<br />
seltener einen dauerhaften Arbeitsplatz und eine berufliche<br />
Perspektive fanden. Ein erster Standort war<br />
am Fürstenmoordamm, außerdem konnte ein Teil<br />
der ehemaligen Jöhnk-Werft auf der Schlossinsel in<br />
Jugend in Arbeit Hamburg e.V.<br />
Verwaltung:<br />
Lotsestieg 4<br />
21079 Hamburg<br />
Telefon: 040/79 01 72-0<br />
Fax: 040/79 01 72 130<br />
E-mail: verwaltung@jia-hh.de<br />
Internet: www.jia-hh.de<br />
Geschäftsführung:<br />
Rudolf Ehrenthal, 040/79 01 72-112<br />
Behördenkontakt, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Ausbildungspatenschaften:<br />
Dr. Sabine Kuss, 040/79 01 72-134<br />
Personalleitung:<br />
Michael Greve, 040/79 01 72-124<br />
Arbeitsvermittlung:<br />
Walter Olsson, Adelheid Engelking<br />
040/ 79 01 72-115<br />
U 25-Programm:<br />
Helke von Lienen, 040/79 01 72-144<br />
Das Ziel:<br />
Lernen durch Praxis<br />
9<br />
Über uns<br />
Historische Schiffe werden restauriert, denkmalgeschützte Häuser<br />
saniert: Seit 25 Jahren lernen Jugendliche und Langzeitarbeitslose<br />
bei Jugend in Arbeit Hamburg an Projekten für ihre eigene Zukunft<br />
- und gestalten die Stadt. Das Motto: Perspektiven schaffen,<br />
Tradition bewahren.<br />
Hamburg-Harburg gepachtet werden, was die spätere<br />
Arbeit mit restaurierungsbedürftigen Schiffen ermöglichte.<br />
1984 begannen die ersten Maßnahmen:<br />
ein berufsvorbereitender Lehrgang für schwer vermittelbare<br />
arbeitslose Jugendliche, die Renovierung<br />
und Ausbau des Wohnschiffes für Obdachlose, die<br />
Restaurierung der Barkasse Togo und die Neueinrichtung<br />
von Schulwerkstätten in Haupt- und Realschulen.<br />
Der Ansatz: Anhand von Projekten, durch<br />
„learning by doing“, sollten die Jugendlichen Arbeitserfahrung<br />
sammeln, sich weiterqualifizieren und sich<br />
dadurch bessere Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />
verschaffen. Die Projekte dienten dabei immer<br />
dem öffentlichen Interesse. Bald konnte auch mit der<br />
Ausbildung von Tischlern und Bootsbauern begonnen<br />
werden.<br />
Heute beschränkt sich Jugend in Arbeit nicht mehr<br />
auf die Qualifizierung und Ausbildung von Jugendlichen<br />
allein, sondern beschäftigt Langzeitarbeitslose<br />
jeden Alters. Der Ansatz ist geblieben: Lernen durch<br />
Praxis. Die gesetzlichen Voraussetzungen haben<br />
sich allerdings im Laufe der Jahre verändert: Früher<br />
arbeiteten oft wenige ABM-Kräfte, die bereits Vorwissen<br />
mitbrachten, über mehrere Jahre an einem<br />
Projekt. Heute werden vor allem Ungelernte, die Arbeitslosengeld<br />
II beziehen, beschäftigt (gemeinnützige<br />
Arbeitsgelegenheit gemäß §16 Abs. 3 SGB II).<br />
Diese werden qualifiziert und bei der Stellensuche<br />
auf dem ersten Arbeitsmarkt unterstützt.<br />
Ohne finanzielle Förderung wäre diese Arbeit nicht<br />
möglich: Das Geld dafür kommt von der Arbeits<br />
agentur, team.arbeit.hamburg, der Behörde für<br />
Wirtschaft und Arbeit, der Behörde für Bildung und<br />
Sport, aus dem Europäischen Sozialfonds und von<br />
Spendengebern.<br />
Voraussetzung für die jeweiligen Projekte ist, dass<br />
sie im öffentlichen Interesse und zusätzlich sind –<br />
wie etwa die Restaurierung und Erhaltung von historisch<br />
wertvollen maritimen Kulturgütern.
Jobcenter<br />
Wegweiser und Vermittler<br />
Das Jobcenter steht den Arbeitssuchenden von Anfang an zur Seite. Für Jugendliche gibt es spezielle<br />
Betreuung und Hilfe in der Schule. Von den Anforderungen des ersten Arbeitsmarktes sind viele ALG<br />
II-Empfänger allerdings anfangs weit entfernt.<br />
Das Jobcenter auf dem gelben Wohnschiff ist die<br />
erste Anlaufstelle der Arbeitssuchenden, wenn<br />
sie die Werft auf der Harburger Schlossinsel betreten.<br />
Das erste Gespräch in der Personalabteilung<br />
geht um die Vorkenntnisse und Neigungen des Neuankömmlings.<br />
Dies ist wichtig, um den passenden<br />
Einsatzbereich für den Teilnehmer zu finden.<br />
Aufgabe des Jobcenters ist es, die Arbeitslosengeld<br />
(ALG) II-Empfänger so schnell wie möglich wieder<br />
in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen - deshalb<br />
bemühen sich die Vermittler von Anfang an um Kontakt<br />
zu Betrieben. Die Tätigkeit bei Jugend in Arbeit<br />
qualifiziert die Teilnehmer weiter, sodass ihre beruflichen<br />
Chancen steigen. Nachdem der Neuankömmling<br />
seine Schutzkleidung erhalten hat, geht es zum<br />
Meister – die Arbeit kann beginnen.<br />
Die meisten kommen nicht freiwillig, sondern weil<br />
ihnen Kürzungen ihres Arbeitslosengeldes II drohen.<br />
Und wer nicht auftaucht, den muss Personalleiter<br />
Michael Greve melden. Ihre letzte Zeit „in Arbeit“ ist<br />
meist schon lange her. Oft sind Schulden, Drogen,<br />
körperliche Einschränkungen oder psychische Probleme<br />
mit im Spiel. Die Teilnehmer müssen daher<br />
zu Beginn erst einmal intensiv eingearbeitet und<br />
betreut werden. Bei ihrer Tätigkeit erfahren sie viel<br />
Anerkennung und werden sinnvoll weiterqualifiziert.<br />
Außerdem erhalten sie zusätzlich zu ihrem Arbeitslosengeld<br />
150 Euro. Nach Absprache mit den jewei-<br />
10<br />
Werft am Lotsestieg: Wohn-<br />
schiff mit Verwaltung (links)<br />
und Metallhalle<br />
ligen Meistern buchen die vereinsinternen Vermittler<br />
während der zehnmonatigen Maßnahme auch externe<br />
Kurse oder vermitteln Praktika. Dabei können sie<br />
ihre Fähigkeiten auf dem ersten Arbeitsmarkt testen,<br />
manchmal ergibt sich daraus auch gleich eine Anstellung.<br />
Zu Zeitarbeitsfirmen besteht ebenfalls ein<br />
guter Kontakt, sodass die Vermittler immer wieder<br />
passende Bewerber dort unterbringen können.<br />
Spezielle Programme für Junge und Ältere<br />
Für die unter 25-jährigen gibt es spezielle Programme:<br />
Zum einen eine zehnmonatige „Hinführung zur<br />
Ausbildung“, deren Ziel die Vermittlung eines Ausbildungsplatzes<br />
ist, zum anderen eine niedrigschwellige<br />
Qualifizierung. Dabei geht es zunächst darum, die<br />
Jugendlichen durch Einzelcoaching zu stabilisieren,<br />
wenn nötig, auch mit Hilfe von Therapien oder anderen<br />
Projekten. Diese jungen Leute werden von der<br />
sozialpädagogischen Abteilung besonders intensiv<br />
betreut, in enger Zusammenarbeit mit den Meistern.<br />
Schon beim Eingangsgespräch werden die Probleme<br />
angesprochen, die die jungen Leute oft nicht<br />
selbst lösen können: Drogenprobleme, Schulden,<br />
schlechter oder fehlender Schulabschluss, psychische<br />
Probleme, mangelnde Sprachkenntnisse oder<br />
keinen festen Wohnsitz. „Für diese Menschen ist<br />
schon regelmäßiges Erscheinen zunächst eine Leis-
tung“, erklärt Sozial- und Erziehungswissenschaftlerin<br />
Helke von Lienen.<br />
Viele stammen aus einem Umfeld, in dem der Bezug<br />
von Sozialhilfe zum Standard gehörte und ihnen<br />
niemand einen Chance einräumte. Nun müssen sie<br />
täglich auftauchen – erhalten aber auch Anerkennung<br />
und Wertschätzung für geleistete Arbeit. Für<br />
alle U 25-Teilnehmer sind zwei Tage Schule die Woche<br />
verpflichtend. Sie erhalten Nachhilfe in Deutsch<br />
(bei Bedarf zusätzlich Deutsch als Fremdsprache),<br />
Mathematik, Gesellschaftskunde, Bewerbungstraining<br />
und EDV. Beim Nachholen des Schulabschlusses<br />
werden die Teilnehmer von der Lehrkraft<br />
begleitet.<br />
Wenn diese Jugendlichen sich stabilisieren und<br />
über längere Zeit „gut drauf“ sind, ist das für das<br />
Team schon ein Erfolg. Die Krönung ist natürlich die<br />
Vermittlung einer Ausbildungsstelle. Hierfür zählt<br />
nicht nur Talent, sondern<br />
auch Zuverlässigkeit.<br />
Jugend in Arbeit<br />
übernimmt nach Möglichkeit<br />
auch geeignete<br />
Teilnehmer in die vereinseigene<br />
Ausbildung.<br />
Auch für Ältere gibt es<br />
spezielle Programme.<br />
Viele von ihnen haben<br />
ein langes Berufsleben<br />
hinter sich, sind aber<br />
den Betrieben auf dem<br />
ersten Arbeitsmarkt nur<br />
noch schwer zu vermitteln.<br />
Bei dem auslaufenden<br />
Programm „Ü58“<br />
Das Jobcenter-Team<br />
wurden sie drei Jahre lang bei Jugend in Arbeit beschäftigt.<br />
Bei dem neuen Programm „55+“, das in<br />
Zusammenarbeit mit dem Träger INVIA umgesetzt<br />
wird, legen sie sich für zwei Jahre fest. Verlängerungen<br />
sind möglich. Diese Arbeitsmodelle werden von<br />
den Bewerbern selbst stark nachgefragt.<br />
Derzeit sind bei Jugend in Arbeit insgesamt 274<br />
ALG II-Empfänger in den verschiedenen Abteilungen<br />
beschäftigt, dazu kommen 37 junge Erwachse-<br />
Beispiele für Integrationshemmnisse:<br />
Von den bei Jugend in Arbeit beschäftigten<br />
ALG II-Empfängern (über 25 Jahre)...<br />
- sind 22 Prozent bereits über 50 Jahre alt<br />
- haben 36 Prozent Migrationshintergrund<br />
- haben 62 Prozent keine Berufsausbildung<br />
- haben 33 Prozent keinen Schulabschluss<br />
(Stand: April 2008)<br />
11<br />
Jobcenter<br />
ne aus den U 25-Programmen, 30 aus dem auslaufenden<br />
Ü 58-, 45 aus dem 55+ -Programm und 41<br />
Auszubildende (Stand April 2008).<br />
Ohne öffentliche Fördermittel geht es nicht<br />
Welche Programme es gibt und wie viele Plätze<br />
Jugend in Arbeit anbieten kann, hängt von der jeweiligen<br />
Gesetzeslage und der Zuweisung durch die<br />
Behörden ab. Um die Fördergelder für Arbeitsgelegenheiten<br />
für ALG II-Empfänger müssen sich die<br />
Hamburger Beschäftigungsträger jährlich neu bewerben,<br />
hinzu kommen verschiedene Ausbildungsprogramme<br />
auf Bundes- und Landesebene, die<br />
ebenfalls jährlich ausgeschrieben werden.<br />
Dr. Sabine Kuss, zuständig für die Konzeptentwicklung<br />
der Projekte und die Beantragung der Fördergelder,<br />
befürchtet dabei einen steigenden Druck<br />
auf die Träger. Denn zum<br />
einen wurde die Zahl der<br />
geförderten Maßnahmeplätze<br />
für die Qualifizierung<br />
von Langzeitarbeitslosen<br />
stark gekürzt.<br />
Zum anderen wird von<br />
den Trägern zunehmend<br />
erwartet, noch kostengünstiger<br />
zu arbeiten.<br />
„Eine gute Qualifizierung<br />
von Langzeitarbeitslosen<br />
und die Ausbildung von<br />
benachteiligten Jugendlichen<br />
erfordern aber eine<br />
intensive und hochwertige<br />
Arbeit von unserer<br />
Seite. Sparmaßnahmen sind hier kontraproduktiv“,<br />
so Dr. Kuss.<br />
Dazu kommt, dass die Probleme und Hemmnisse,<br />
die die Teilnehmer haben, in den letzten Jahren deutlich<br />
stärker geworden sind. Jugend in Arbeit lehnt<br />
niemanden ab, den die ARGE oder HAB zuweisen.<br />
Allerdings sind in vielen Fällen die Defizite so groß,<br />
dass zehn Monate nicht ausreichen, um die Teilnehmer<br />
zu stabilisieren und fit für den ersten Arbeitsmarkt<br />
zu machen. „Es wäre sinnvoll, für besonders<br />
benachteiligte Arbeitslose wieder Maßnahmeplätze<br />
über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren anbieten<br />
zu können. Auch zusätzliche Fördergelder für<br />
eine stärkere sozialpädagogische oder psychologische<br />
Betreuung solcher Teilnehmer wären hilfreich,<br />
damit diese wieder Lebensmut und eine berufliche<br />
Perspektive finden“, meint Dr. Kuss.<br />
Vor dem Hintergrund der vielfältigen Integrationshemmnisse<br />
ist das Jobcenter-Team stolz auf seine<br />
Vermittlungsquote, die in der Regel 20 bis 25 Prozent<br />
beträgt.
Ausbildung<br />
Eine abgeschlossene<br />
Ausbildung ermöglicht<br />
den besten Start ins<br />
Berufsleben und ist das<br />
wirksamste Mittel gegen<br />
Arbeitslosigkeit. Auf der<br />
Werft am Lotsestieg lernen<br />
zur Zeit 33 Bootsbauer, vier<br />
Konstruktionsmechaniker<br />
der Fachrichtung Schiffbau,<br />
drei Bürokaufleute<br />
und ein Elektroniker der Fachrichtung Energie und<br />
Gebäudetechnik ihr Handwerk. Angehende Tischler<br />
werden demnächst ebenfalls wieder gesucht. Je<br />
nach Projekt können hier auch Jugendliche einen<br />
Ausbildungsplatz erhalten, die zwar motiviert sind,<br />
in der freien Wirtschaft aber<br />
zunächst schlechte Chancen<br />
auf eine Lehrstelle haben.<br />
Bereits heute klagen<br />
Betriebe über Fachkräftemangel.<br />
Die Gesellschaft<br />
kann es sich nicht mehr<br />
leisten, Menschen nicht<br />
auszubilden.<br />
Die Schiffs-Restaurierungsprojekte<br />
ermöglichen<br />
es, vor allem Ausbildungsplätze<br />
im Bootsbau anzubieten. Im Gegensatz zu<br />
vielen Betrieben ist Jugend in Arbeit nicht auf eine<br />
Richtung spezialisiert, sondern kann sowohl im Bereich<br />
Holz als auch in den Bereichen Kunststoff und<br />
Metall Kenntnisse vermitteln. Bis auf den Maschinenschein,<br />
für den ein externer Lehrgang nötig ist,<br />
können sie alle Qualifikationen<br />
auf der Werft erwerben.<br />
Die Ergebnisse überzeugen:<br />
Azubi Christian Weber<br />
wurde 2001 Bundessieger,<br />
außerdem gab es bereits<br />
mehrere Landessieger.<br />
Bisher bekamen die Ausbilder<br />
nur positive Rückmeldungen<br />
von ihren ehemaligen<br />
Schützlingen: Alle<br />
12<br />
kamen anschließend unter. Da man im Bootsbau<br />
auch den Umgang mit Kunststoff lernt, sind sie sogar<br />
beim Flugzeugbau gern gesehen.<br />
Sponsoring für Ausbildungsplätze<br />
Wie viele und welche Ausbildungsstellen Jugend<br />
in Arbeit anbieten kann, hängt von den einzelnen<br />
Projekten und Geldgebern ab. Für umfangreiche<br />
Vorhaben wie beispielsweise die Restaurierung der<br />
Yachten ARTEMIS und HETI wurden eigene Bootsbau-Ausbildungsstellen<br />
eingerichtet und über die jeweiligen<br />
Auftraggeber und Sponsoren finanziert.<br />
Mit der Initiative „Die guten Geister“ wurde eine<br />
weitere Möglichkeit geschaffen, über Sponsoren<br />
Ausbildungsplätze zu finanzieren. Betriebe oder<br />
Privatpersonen übernehmen dabei entweder eine<br />
Patenschaft für einen Ausbildungsplatz oder tragen<br />
durch Einzelspenden dazu bei. Über dieses<br />
Programm können nun vier Jugendliche in der Metallwerkstatt<br />
„Konstruktionsmechaniker der Fachrichtung<br />
Schiffbau“ lernen. Ihre Ausbildungsstellen<br />
werden von der Stiftung Hamburg Maritim finanziert,<br />
sie sollen später auch bei der Restaurierung des<br />
Frachters „MS BLEICHEN“ eingesetzt werden.<br />
Die Sponsoren verhelfen auf diese Weise nicht nur<br />
einem jungen Menschen zu einem guten Start, sondern<br />
sie tragen auch dazu bei, historische Schiffe<br />
und maritime Kulturgüter in Hamburg zu erhalten.<br />
Chancen auch für Benachteiligte<br />
Im Herbst 2006 ermöglichte die Behörde für<br />
Wirtschaft und Arbeit außerdem kurzfristig Ausbildungsplätze<br />
als Sofortmaßnahme gegen Jugendarbeitslosigkeit,<br />
von denen 15 bei Jugend in Arbeit<br />
eingerichtet wurden. Diese Stellen sind für benachteiligte<br />
Jugendliche gedacht, die bisher aufgrund von<br />
schlechten Schulnoten, psychischen Problemen,<br />
biografischen Brüchen oder Migrationshintergrund<br />
keinen Ausbildungsplatz bekommen haben. Gewisse<br />
Mindestanforderungen gibt es trotzdem: „Ich versuche<br />
einzuschätzen, ob er oder sie die Ausbildung<br />
schaffen kann – sowohl theoretisch als auch praktisch“,<br />
so Bootsbaumeister Karl-Heinz Peters.
Jasper Simon, 20,<br />
2. Ausbildungsjahr:<br />
„Ich segle schon lange auf<br />
Traditionsseglern und es war<br />
immer mein Wunsch, Bootsbauer<br />
zu werden. Hier hat<br />
man eine große Vielfalt - Holz,<br />
GFK und Metall – die man in<br />
anderen Betrieben selten findet.<br />
Und an die Projekte kommen<br />
andere Werften gar nicht,<br />
weil sie dort nicht finanzierbar<br />
sind. Es ist ein netter Ort für<br />
Leute, die traditionellen Bootsbau<br />
richtig lernen wollen.“<br />
In einer weiteren Sofortmaßnahme starteten im<br />
Februar 2008 15 neue Bootsbauazubis, die zunächst<br />
für 18 Monate von der Behörde für Wirtschaft und<br />
Arbeit finanziert werden. Interessierten Betrieben<br />
kann Jugend in Arbeit dann bereits qualifizierte und<br />
bewährte Kräfte zur weiteren Ausbildung vermitteln.<br />
Für diejenigen, für die nicht gleich eine passende<br />
Stelle gefunden wird, will der Verein intern Möglichkeiten<br />
suchen.<br />
Wer eine Ausbildungsstelle bei Jugend in Arbeit<br />
möchte, muss in der Regel erst einmal ein Praktikum<br />
absolvieren. Als angehender Bootsbauer sollte<br />
Rodrigo Soares, 21,<br />
1.Ausbildungsjahr:<br />
„Ich habe mich drei Jahre<br />
lang im Bereich Schiffbau<br />
beworben und immer nur<br />
Absagen bekommen. Aber<br />
ich habe schon über eine<br />
Zeitarbeitsfirma als Hilfskraft<br />
auf Werften gearbeitet.<br />
Nach einem halbstündigen<br />
Gespräch hier war alles klar.<br />
Und bis jetzt läuft alles ganz<br />
gut.“<br />
13<br />
Ausbildung<br />
Niklas Lohse, 18,<br />
2. Ausbildungsjahr:<br />
„Ich arbeite gerne handwerklich<br />
und habe auch schon einmal<br />
bei einer Bootsreparatur<br />
geholfen. Der Werkstoff Holz<br />
fasziniert mich: Wie man ein<br />
gerades Brett in eine runde<br />
Form bekommen kann, zum<br />
Beispiel. Da wurden meine Erwartungen<br />
an die Ausbildung<br />
noch übertroffen. Nur Kunststoff<br />
finde ich eher unangenehm.<br />
Ich bin der erste Handwerker<br />
in unserer Familie.<br />
man außerdem Interesse am Maritimen haben und<br />
bereit sein, etwas darüber zu lernen. Die Ausbilder<br />
vermitteln nicht nur Fachkenntnisse, Pünktlichkeit<br />
und Zuverlässigkeit, sondern sind auch für Persönliches<br />
offen: „Manche müssen erst einmal lernen,<br />
dass eine Cola zum Frühstück nicht reicht, weil man<br />
sonst keine Kraft zur Arbeit hat“, schmunzelt Tischlermeister<br />
Hans-Dieter Protsch.<br />
Jeder, der durchhält und die Abschlussprüfung besteht,<br />
ist ein Erfolg. Denn sowohl die Ausbilder als<br />
auch die Jugendlichen wissen: Ohne Gesellenbrief<br />
hat man auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance.
Bootsbau<br />
Die Arbeit an einem alten Holzschiff ist eine Rechnung<br />
mit vielen Unbekannten. Beim Fischkutter<br />
GRETA beispielsweise sollte eigentlich nur ein Stück<br />
am Heck erneuert werden. Das Leck am Schwertkasten<br />
galt als Kleinigkeit. Es stellte sich jedoch heraus,<br />
dass der gesamte Kiel vom Toredowurm zerfressen<br />
war und jetzt ausgetauscht werden muss.<br />
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass<br />
man bei umfangreicheren Arbeiten trotzdem immer<br />
eine gewisse Rumpfstruktur erhalten muss und nicht<br />
alles gleichzeitig abreißen kann. So lassen sich<br />
Planken und Spanten nicht gleichzeitig erneuern.<br />
„Schwierig war das besonders auf der ELBE 5, die<br />
von innen und von außen beplankt ist“, erinnert sich<br />
Bootsbaumeister Karl-Heinz Peters. Bei solchen<br />
Konstruktionen lassen sich Schäden von außen<br />
zunächst schlecht beurteilen und die Kosten kaum<br />
einschätzen.<br />
Die Restaurierung historischer Schiffe gemeinsam<br />
mit Auszubildenden und ALG II-Empfängern ist ein<br />
Pakt zu mehrseitigem Nutzen. Für die Eigner, gemeinnützige<br />
Einrichtungen wie die Stiftung Hamburg<br />
Maritim, die auf Sponsorengelder angewiesen sind,<br />
wären die Kosten für eine kommerziell arbeitende<br />
Werft nicht aufzubringen. Für die Auszubildenen und<br />
Arbeitslosen ist es eine sinnvolle Aufgabe, an der sie<br />
sich weiter qualifizieren konnten. Die Arbeit mit den<br />
historischen Schiffen motiviert außerdem auf beson-<br />
14<br />
Restaurierung Yacht<br />
ARTEMIS<br />
dere Weise: Jeder, der daran tätig war, kann „sein“<br />
Objekt später auf dem Wasser sehen und stolz sein<br />
auf seinen Beitrag. Und die Allgemeinheit kann so<br />
auch in Zukunft noch historische Fahrzeuge bestaunen,<br />
die ansonsten den Verfall preisgegeben wären.<br />
Durch die jahrelange Erfahrung mit den schwimmenden<br />
Museumsstücken zählt Jugend in Arbeit in<br />
diesem Bereich inzwischen zu den kompetentesten<br />
Betrieben bundesweit.<br />
Kaum Platz für heute notwendige Ausrüstung<br />
Grundsätzlich sollen die historischen Schiffe aus<br />
Gründen des Denkmalschutzes so erhalten werden,<br />
wie sie früher einmal waren. Da viele davon<br />
anschließend Gäste transportieren sollen, müssen<br />
Einbau der Ruders bei der ARTEMIS
sie auch die heutigen Auflagen der Klassifikationsgesellschaften<br />
erfüllen wie Rettungswesten und –inseln,<br />
Feuerlösch- und Bilgepumpen oder Tanks für<br />
Schmutzwasser. Segelschiffe wie die ELBE 5 oder<br />
ARTEMIS wurden einst ohne Motor gebaut und gefahren,<br />
was heute nicht mehr praktikabel ist. All diese<br />
Ausrüstung erfordert Platz, der oft nicht vorhanden<br />
ist. Hier müssen Karl-Heinz Peters und seine Kollegen<br />
Lösungen finden. Bei der ARTEMIS opferten sie<br />
beispielsweise Schränke für den Motor.<br />
Große Projekte brauchen Zeit<br />
Solche umfassenden Restaurierungsprojekte<br />
dauern meist mehrere Jahre - schließlich muss zunächst<br />
abgerissen und dann neu aufgebaut werden.<br />
Wie schnell es vorangeht, hängt davon ab, wie viele<br />
Arbeitskräfte zur Verfügung stehen und wie qualifiziert<br />
diese schon sind. Auszubildende, die für ein<br />
bestimmtes Projekt eingestellt<br />
werden, können<br />
eine Restaurierung über<br />
ihre gesamte Zeit begleiten.<br />
ALG II-Empfänger<br />
erhalten eine Grundausbildung<br />
Holz in der Tischlerei<br />
und unterstützen<br />
die anderen zuerst beispielsweise<br />
beim Tragen<br />
und Anbringen der langen<br />
Planken. „Die Leute<br />
wachsen mit“, so Peters.<br />
Die Meister und Gesellen<br />
achten darauf, dass die<br />
Qualität der Arbeit stimmt.<br />
Feste Terminzusagen<br />
kann es unter diesen Bedingungen<br />
aber nicht geben.<br />
Wenn doch einmal<br />
Zeitdruck herrscht, wer-<br />
den bei Bedarf zusätzlich<br />
gelernte Bootsbauer eingestellt,<br />
damit der Auftrag<br />
Lotsenschoner No. 5 ELBE<br />
rechtzeitig und fachlich korrekt fertiggestellt werden<br />
kann.<br />
Damit die zahlreichen Auszubildenden auch auf<br />
anderen Gebieten und mit modernen Materialien Erfahrungen<br />
sammeln, werden gelegentlich Aufträge<br />
von privat angenommen. So wurden beispielsweise<br />
Optimistenjollen aus GFK für den Nachwuchs des<br />
Segelclubs Mühlenberger Loch repariert und die<br />
Oberfläche behandelt. Drei Starboote erhalten ein<br />
komplettes Refit inklusive eines neuen Stabdecks<br />
und eines neuen Gaffelriggs. ALG II-Empfänger werden<br />
bei diesen halb-kommerziellen Arbeiten nicht<br />
eingesetzt.<br />
15<br />
Bei Jugend in Arbeit restaurierte Schiffe<br />
(Holz- und Metallbereich)<br />
Barkasse Togo<br />
MS Lobster<br />
Hochseekutter Landrath Küster<br />
MS Kiel<br />
Feuerschiff Elbe 3<br />
Senatsdampfer Schaarhörn<br />
Bastiaan<br />
Yacht Artemis<br />
Hochseedampfschlepper Woltman<br />
Dampfschlepper Tiger<br />
Dampfschlepper Claus D.<br />
12-m-Rennyacht Heti<br />
Alsterdampfer Aue<br />
Lotsenschoner No.5 Elbe<br />
Alsterschüte (Neubau nach alten Plänen)<br />
Bootsbau
Tischlerei<br />
Wer als Teilnehmer des U 25-Programms oder als<br />
Langzeitarbeitsloser in die Tischlerei kommt,<br />
hat nicht unbedingt Erfahrung in der Arbeit mit Holz.<br />
Um Sinnvolles schaffen zu können, lernt er erst einmal<br />
die Grundfertigkeiten: Sägen, Hobeln und Holzverbindungen<br />
herstellen. Das erste Übungsstück ist<br />
der Griff, dann folgen die weiteren Teile für eine Holzkiste,<br />
in der er später sein Werkzeug herumtragen<br />
kann und die er anschließend auch mit nach Hause<br />
nehmen darf. Das kann je nach Vorkenntnissen und<br />
Talent verschieden<br />
lange dauern. „Jeder<br />
wird da abgeholt wo<br />
er ist, und wird so weit<br />
gebracht, wie es ihm<br />
möglich ist“, erklärt<br />
Tischlermeister Hans-<br />
Dieter Protsch.<br />
Fenster für die<br />
Kaischuppen<br />
Zu den Projekten<br />
der Tischlerei gehö<br />
ren beispielsweise die<br />
Herstellung der originalgetreuenSprossenfenster<br />
für die<br />
denkmalgeschützten<br />
Kopfgebäude der 50er<br />
Schuppen und die Aufarbeitung<br />
alter Fenster<br />
des Dampfeisbrechers<br />
STETTIN. Außerdem<br />
werden dort in kleinerem<br />
Umfang Möbel<br />
für Einrichtungen ge- Innenausbau der ARTEMIS<br />
fertigt, die knapp bei<br />
Kasse sind, beispielsweise Sitzbänke für die Schule<br />
Winterhuder Weg oder Schränke und Bänke für<br />
das Lehrerzimmer der Gesamtschule Harburg. Da<br />
sich die Grundfertigkeiten in Tischlerei und Bootsbau<br />
ähneln, sind die beiden Bereiche eng verzahnt,<br />
und es werden auch Aufgaben im Innenausbau von<br />
Schiffen übernommen. Die Projekte sind dabei zunächst<br />
einmal nur die Vehikel für die Qualifizierung.<br />
Holz - überall gefragt<br />
Fenster, Türen, Schränke - die Renovierung denkmalgeschützter Häuser und<br />
die Schiffseinrichtung ist sehr viel Handarbeit. In der Tischlerei qualifizieren<br />
sich Ungelernte am Objekt für die eigene Zukunft.<br />
16<br />
Aber das Bewusstsein, etwas Sinnvolles zu schaffen,<br />
motiviert mehr als bloßes Üben an Material,<br />
das anschließend weggeworfen wird. Die Fertigstellung<br />
eines Produktes verschafft dem Teilnehmer ein<br />
Erfolgserlebnis.<br />
Je qualifizierter, desto motivierter<br />
Wer gute Fortschritte zeigt, den schickt Protsch<br />
auch zu externen Schulungen, beispielsweise zu einem<br />
Kurs zum Thema<br />
Oberflächenbehandlung<br />
bei der Tischlerinnung<br />
oder zum<br />
Maschinenlehrgang.<br />
„Je qualifizierter ich<br />
die Leute einsetzen<br />
kann, desto größer ist<br />
die Motivation“, sagt<br />
Protsch und berichtet<br />
von vier Teilnehmern,<br />
die er auf einen<br />
Maschinenlehrgang<br />
schickte: „Danach<br />
konnte ich sie kaum<br />
noch bremsen“.<br />
Doch nicht nur um<br />
die fachliche Qualifizierung<br />
kümmern<br />
sich Protsch und seine<br />
Kollegen. Viele<br />
junge Leute aus U25-<br />
Programmen müssen<br />
erst einmal Zuverlässigkeit<br />
und Pünktlichkeit<br />
lernen und haben<br />
Probleme verschiedenster<br />
Art. Bei älteren<br />
Ungelernten ist der Mangel an nachweisbarer<br />
Ausbildung oft das Vermittlungshindernis.<br />
Die bei Jugend in Arbeit erworbenen und bewiesenen<br />
Fähigkeiten werden auf einem Zeugnis vermerkt,<br />
sodass der Betreffende damit bessere Chancen<br />
auf dem ersten Arbeitsmarkt hat. Über Praktika,<br />
die Jugend in Arbeit vermittelt, kann er sich dort<br />
schon beweisen und Kontakte knüpfen.
17<br />
Römerschiff<br />
Varus<br />
in<br />
Hamburg<br />
Als Experiment der Universität Hamburg entstand der Nachbau eines römischen Flusskriegsschiffes.<br />
Es ist der älteste Bootstyp, der bei Jugend in Arbeit bisher gebaut wurde. Für das Projekt „Imperium<br />
Konflikt Mythos. 2000 Jahre Varusschlacht“ zieht es nun über Lippe, Ems, Rhein und Weser.<br />
Vorbild für den Nachbau sind zwei Wracks, die<br />
1986 bei Oberstimm nahe Ingolstadt entdeckt<br />
wurden. Sie wurden auf das Jahr 100 datiert. Darin<br />
kontrollierten die römischen Soldaten ihre Flussgrenze<br />
zwischen den Kastellen - rudernd und auch<br />
segelnd. Dr. Christoph Schäfer, Professor für Alte<br />
Geschichte an der Universität Hamburg, leitete das<br />
Projekt in Zusammenarbeit mit Dr. Rudolf Aßkamp<br />
vom Römermuseum in Haltern.<br />
Das fertige Schiff dient zwei Zielen: Zunächst testete<br />
das Team der Universität damit auf dem Ratzeburger<br />
See Manövrierfähigkeit, Geschwindigkeit und<br />
Segeleigenschaften. Ab Juli 2008 wird es als Werbeträger<br />
und dann als Ausstellungsobjekt den Kooperationspartnern<br />
des Projektes „Imperium Konflikt<br />
Mythos. 2000 Jahre Varusschlacht“ an den Schauplätzen<br />
Haltern, Detmold und Kalkriese zur Verfügung<br />
stehen. Die damaligen Schiffe der Römer sahen<br />
vermutlich ähnlich aus wie der Typ „Oberstimm“.<br />
Für die Finanzierung kamen die Universiät und die<br />
Partner des Ausstellungsprojektes auf.<br />
Schon beim Bau mussten Teamleiter Gerrit Wagener<br />
von der Universität und die eigens für das<br />
Projekt engagierte Bootsbaugesellin Carolin Groß<br />
experimentieren: Mit der richtigen Länge und Dicke<br />
der Holznägel beispielsweise, von denen 700 Stück<br />
benötigt wurden. Außer Wagener und Groß arbeiteten<br />
noch 17 studentische Hilfskräfte und drei Azubis<br />
von Jugend in Arbeit an dem Projekt. Der Bau dauerte<br />
ein Jahr.<br />
„Ohne die Unterstützung von Jugend in Arbeit wäre<br />
das hier nicht so schnell entstanden. Wir hatten eine<br />
geheizte Halle, konnten Werkzeug leihen und die<br />
Meister hatten<br />
immer ein offenes<br />
Ohr - eine<br />
äußerst wünschenswerteArbeitssituation“,<br />
so Wagener. Mit<br />
20 Ruderern wird<br />
das Schiff nun auf<br />
Donau, Rhein,<br />
Lippe, Ems und<br />
Weser für die<br />
Ausstellung zur<br />
Varusschlacht<br />
werben.
Elektrobereich<br />
Fachwissen im Bereich<br />
Elektrik ist bei<br />
fast allen Projekten notwendig:<br />
Bei der Restaurierung<br />
von Schiffen auf<br />
der Werft ebenso wie bei<br />
den 50er Kaischuppen<br />
an der Australiastraße<br />
und bei der Neueinrichtung der Schulwerkstätten.<br />
Auch in diesem Bereich können sich ALG II-Empfänger<br />
qualifizieren, die jungen Leute ebenso wie die<br />
älteren. Häufig wählen<br />
diesen Bereich Teilnehmer<br />
mit Vorkenntnissen,<br />
die aber veraltet oder in<br />
Deutschland nicht anerkannt<br />
sind. „Ich habe in<br />
meiner Gruppe zurzeit<br />
fünf Ingenieure. Ihre<br />
hohe Fachkompetenz<br />
kommt allen zugute“,<br />
berichtet Elektrotechnik-MeisterKlaus-Dieter<br />
Pallusseck.<br />
Sprachkenntnisse<br />
sind wichtig<br />
Bei jedem neuen Teilnehmer<br />
klärt Pallusseck<br />
erst einmal, wie viel dieser<br />
schon oder noch<br />
Ohne Strom geht nichts<br />
Die Mannschaft der Elektroabteilung kommt viel herum: Ihr Fachwissen wird überall gebraucht. Bei<br />
den verschiedenen Projekten können die Grundregeln erlernt und veraltete Kenntnisse aufgefrischt<br />
werden: Denkmalgeschützte Häuser, historische Schiffe und Schulwerkstätten werden verkabelt.<br />
kann. Sprachprobleme sind in dem Bereich besonders<br />
hinderlich: „Man braucht viel Zeit und viel<br />
Geduld, um etwas zu erklären“, so der Meister. Um<br />
den Teilnehmern weiterzuhelfen, ist manchmal auch<br />
ein Sprachkurs sinnvoll. So schickte Pallusseck beispielsweise<br />
eine Frau<br />
aus Russland, die zwar<br />
fachlich viel wusste, aber<br />
mit der kaum Verständigung<br />
möglich war, erst<br />
einmal zu einem vierwöchigenIntensiv-Sprach-<br />
Schulwerkstatt<br />
Elektrowerkstatt<br />
kurs. „Danach konnte<br />
man sich mit ihr besser<br />
18<br />
verständigen“, so Pallusseck. Sprachkenntnisse<br />
sind mittlerweile unabdingbar bei der Vermittlung auf<br />
den ersten Arbeitsmarkt.<br />
Nach einem viertägigen externen Qualifizierungsseminar<br />
darf sich ein Teilnehmer ohne Vorwissen<br />
„elektrotechnisch unterwiesene Person“ (EUP) nennen,<br />
was in manchen Arbeitsbereichen wichtig ist,<br />
beispielweise für Hausmeister. Alle gelernten Fertigkeiten<br />
werden auf einem Zeugnis dokumentiert.<br />
Bei den Elektroarbeiten müssen die aktuellen<br />
Vorschriften des Verbandes der Elektrotechnik,<br />
Elektronik und Informationstechnik<br />
(VDE)<br />
beachtet werden: So<br />
dürfen beispielsweise<br />
Datenleitungen nicht<br />
direkt neben Stromleitungen<br />
geführt werden.<br />
Auf Schiffen gelten die<br />
Vorgaben des Germanischen<br />
Lloyd.<br />
Alle Arbeiten werden<br />
von Pallusseck<br />
und seinen Kollegen<br />
streng überwacht, damit<br />
die VDE-Qualitätsstandards<br />
eingehalten<br />
werden.<br />
VDE-Prüfung kann<br />
abgelegt werden<br />
Wer veraltete Kenntnisse hat, lernt die aktuellen-<br />
VDE-Vorschriften und kann auch die normalerweise<br />
alle zwei Jahre fällige VDE-Nachprüfung ablegen.<br />
Pallusseck hilft den Teilnehmern bei der Vorbereitung,<br />
denn gerade die älteren sind manchmal verunsichert<br />
bei der Vielzahl neuer Vorgaben.<br />
Jede fertige Installation ein Erfolgserlebnis<br />
Für die Teilnehmer ist jedes fertige Projekt ein Erfolgserlebnis.<br />
Nach den Abschlussarbeiten in den<br />
Schulwerkstätten erhalten sie die Anerkennung sogar<br />
direkt von der Schulleitung und den Fachlehrern,<br />
die sich über den fertigen Raum freuen.
Am Rumpf der AUE<br />
19<br />
Metallwerkstatt<br />
Dampfschlepper, Schwimmbagger und Barkassen haben die Mitarbeiter<br />
des Metallbereichs wieder flottgemacht. Die benötigten Ersatzteile dafür werden dort teilweise selbst<br />
gefertigt. Hier kann jeder etwas lernen: Vom Rostklopfen bis zum Brennen und Schweißen.<br />
Mit der Restaurierung historischer Stahlschiffe<br />
hat sich der Metallbereich von Jugend in Arbeit<br />
einen Namen gemacht. Auszubildende lernen dort<br />
das Handwerk des Schiffbau-Konstruktionsmechanikers.<br />
ALG II-Empfänger qualifizieren sich in der<br />
Metallbearbeitung. Ein umfangreicher Maschinenpark<br />
steht zur Verfügung.<br />
Neuankömmlingen ohne Vorkenntnisse<br />
erklären Meister Heino Krüger und seine<br />
Kollegen erst einmal den Umgang mit den<br />
wichtigsten Werkzeugen wie Flex, Säge und<br />
Bohrmaschine. Eine einfache, aber wichtige<br />
Arbeit, bei der man schnell Erfolge sieht, ist<br />
das Entrosten. Wer gute Fortschritte macht<br />
oder schon Vorkenntnisse besitzt, kann sogar<br />
die Grundkenntnisse des Brennens und<br />
Schweißens lernen.<br />
Schweißer- oder Gabelstaplerschein<br />
In einem externen Kurs kann der Schweißerschein<br />
erworben oder die alle zwei Jahre<br />
vorgeschriebene Wiederholungsprüfung abgelegt<br />
werden. Andere Teilnehmer erwerben<br />
den Gabelstaplerschein, denn damit ist man<br />
bei der boomenden Logistikbranche gefragt.<br />
Der Meister ist oft auch der erste Ansprechpartner<br />
bei Problemen. Diese persönliche<br />
Ansprache ohne Leistungsdruck erleichtert<br />
vielen den (Wieder-)Einstieg in das Erwerbsleben.<br />
In Praktika bei Betrieben des ersten Arbeitsmarktes<br />
können sie dann zeigen, was sie gelernt haben.<br />
Dabei ergibt sich häufig eine Möglichkeit zur Anstellung.<br />
„Wenn man einen Guten hat, ist er schnell<br />
weg“, weiß Krüger.<br />
Bei der Restaurierung eines alten Stahlschiffes<br />
muss man sich mit den Verarbeitungsmethoden und<br />
dem Stand der Technik von vor 80 Jahren auseinandersetzen:<br />
Nieten statt Schweißnähte, Dampfmaschinen<br />
statt Diesel. Darin haben die Mitarbeiter der<br />
Zwischen Rost<br />
und Glanz<br />
Werft Erfahrung. Für eine kaputte Dampfmaschine<br />
lassen sich jedoch nicht einfach Ersatzteile bestellen,<br />
sie müssen selbst gefertigt oder in Auftrag gegeben<br />
werden.<br />
Wie lange eine Restaurierung dauert, hängt auch<br />
davon ab, wie viele Arbeitskräfte zur Verfügung<br />
stehen und wie qualifiziert diese schon sind. Feste<br />
Staatsdampfer SCHAARHÖRN<br />
Terminzusagen gibt es deshalb nicht. Den korrekten<br />
Ablauf der Arbeiten und die Einhaltung der Qualitätsstandards<br />
überwacht Dipl.-Ing. Peter Wurl, der<br />
bei Bedarf auch Konstruktionszeichnungen fertigt.<br />
Dass es sich um eine sinnvolle und interessante<br />
Arbeit handelt, motiviert die Teilnehmer. Schließlich<br />
können sie „ihr“ Schiff vielleicht später auf der Elbe<br />
oder beim Hafenfest in Harburg wiedersehen.<br />
Aktuelle Restaurierungsprojekte sind OTTO LAUF-<br />
FER, die Barkasse ZACHARIAS, die SÜDERELBE<br />
und der Eimerkettenbagger ALSTER.
Schulwerkstätten<br />
Handwerk für den Nachwuchs<br />
Die Einrichtung von Schulwerkstätten ist das älteste Projekt von Jugend in Arbeit. Die Beteiligten<br />
können dabei verschiedene Tätigkeiten erproben. Die Warteliste interessierter Schulen ist lang. Inzwischen<br />
werden weitere Dienste angeboten - beispielsweise Graffittibeseitigung.<br />
Der erste von Jugend in Arbeit fertiggestellte<br />
Werkraum gehörte der Schule Von-Essen-<br />
Straße. Der Auftrag kam direkt von der Schulbehörde,<br />
(heute: Behörde für Bildung und Sport), die mit<br />
erweiterten Lehrwerkstätten bei Haupt und-Realschulen<br />
praxisnahen Unterricht im Fach Arbeitslehre<br />
ermöglichen wollte. Danach fanden sich schnell<br />
weitere Interessenten. Seit dem Beginn des Projekts<br />
1984 wurden 41 Werkstätten eingerichtet, 14 Schulen<br />
sind auf der Warteliste. Die Arbeiten werden mit<br />
20<br />
Werkstatt Schule<br />
Kirchenhang<br />
Jugendlichen aus den U25-Programmen und ALG-<br />
II-Empfängern durchgeführt. Sie werden angeleitet<br />
von Rüdiger Wolff und Ernst Griegoleit sowie zwei<br />
Tischlermeistern. Für die Elektroarbeiten sorgen<br />
Elektrotechnikmeister Klaus-Dieter Pallusseck und<br />
seine Mitarbeiter, die ebenfalls Jugendliche und<br />
Arbeitslose qualifizieren. Zwei bis drei Werkstätten<br />
schafft das Team im Jahr.<br />
Die Ausstattung richtet sich nach den Wünschen<br />
der jeweiligen Schule. In der Regel gehören dazu<br />
Rollbarer CNC-Frästisch: Gesamtschule Kirchdorf Werkstattbank mit Schraubstöcken, Schule am Walde
ein Löt- und Schweißtisch, Gasanschluss, höhenverstellbare<br />
Werkbänke mit Spannvorrichtungen,<br />
Schränke, eine offene Werkzeugwand und oft auch<br />
eine Fahrradecke. Manchmal werden auch Sonderanfertigungen<br />
einzeln angefragt, so wie CNC-Frästische<br />
für Gesamtschulen.<br />
Zuerst wird renoviert<br />
Vor der Einrichtung der eigentlichen Werkstatt<br />
muss der Raum erst einmal renoviert werden. Auch<br />
diese Arbeiten, wie<br />
Verputzen, Streichen<br />
und Fliesen<br />
werden vom Schulwerkstätten-Team<br />
ausgeführt. Die benötigten<br />
Möbelteile<br />
werden in der eigenen<br />
Werkstatt selbst<br />
hergestellt. Für die<br />
beteiligten ALG II-<br />
Empfänger ergeben<br />
sich bei diesem Projekt<br />
viele verschiedene<br />
Möglichkeiten,<br />
Tätigkeiten auszuprobieren<br />
und sich<br />
zu qualifizieren. Sie<br />
können Erfahrung<br />
in Richtung Maler,<br />
Schlosser, Tischler<br />
oder Fliesenleger<br />
sammeln und wer- Mobile Spielkulisse: Kita Cuxi-Kids<br />
den bei der Suche<br />
nach einem entsprechenden Praktikum unterstützt.<br />
Die erworbenen Fähigkeiten werden in einem Zeugnis<br />
bescheinigt. Manche schaffen nach 10 Monaten<br />
bereits den Schweißerschein. Andere machen zusätzlich<br />
den Gabelstaplerschein.<br />
„Je länger sie bei uns sind, desto mehr sehen sie:<br />
Es bringt doch was“, meint Projektleiter Rüdiger<br />
Wolff. Ein besonderes Erfolgserlebnis ist die Einweihung<br />
einer fertigen Werkstatt. Zur Übergabe sind<br />
alle eingeladen, die daran gearbeitet haben. „Dann<br />
sind unsere Teilnehmer froh, dass wir das gemeinsam<br />
geschafft haben. Und sie werden alle ein bisschen<br />
größer, das Selbstbewusstsein steigt – auch<br />
das ist wichtig für einen Job“, sagt Wolff.<br />
Schulen und Kitas brauchen Hilfe<br />
Von den Schulen gibt es anschließend oft Folgeaufträge,<br />
zum Beispiel Malerarbeiten, für die kein<br />
Geld mehr im Schulhaushalt ist und die sonst noch<br />
jahrelang warten müssten. Auch bei Kindertages-<br />
21<br />
Dienstleistungen<br />
stätten sind die Mittel oft knapp und sie könnten sich<br />
sonst keinen neuen Anstrich oder Möbel leisten.<br />
Eng verknüpft damit sind die Einsätze von ALG II-<br />
Empfängern im Bereich „Grünpflege und Soziales“.<br />
Jugend in Arbeit betreut 20 Schulen, sechs Kindertagesstätten,<br />
zwei Kinderzentren, ein Haus der Jugend<br />
und den Valvo-Park. Diese öffentlichen Einrichtungen<br />
werden in verschiedener Weise unterstützt, zum<br />
Beispiel als Hilfe des Hausmeisters, bei der Grünpflege<br />
in Schulgärten und durch den Bau von Möbeln.<br />
Auch hier ist Qualifizierung das Ziel. Im Bereich<br />
Grünpflege können<br />
zusätzlich der Erdbau-<br />
Maschinenschein oder<br />
der Motorsägenschein<br />
in einem externen Kurs<br />
erworben oder das<br />
Baumbeschneiden erlernt<br />
werden.<br />
Graffitibeseitigung<br />
Zum Leistungsprogramm<br />
gehört seit 2004<br />
auch die Beseitigung<br />
von Graffitis im Auftrag<br />
der Sicherheitskonferenz<br />
Harburg. Die meisten<br />
Kritzeleien lassen<br />
sich mit einem Niederdruck-Gerät<br />
entfernen,<br />
manchmal aber hilft<br />
nur ein neuer Anstrich.<br />
Das Anti-Graffiti-Team<br />
war beispielsweise im<br />
Tunnel Rathausplatz /Sand, im Tunnel Neue Straße/<br />
Karnapp, im Fußgängertunnel am S-Bahnhof Veddel<br />
und am S-Bahnhof Neuwiedenthal im Einsatz. Aufgrund<br />
der steigenden Nachfrage wurde ein Transporter<br />
für den Einsatz angeschafft.<br />
Schule Bunatwiete
Turmzimmer 52 A<br />
Der Siegeszug der Container veränderte Hamburgs<br />
Hafenlandschaft. Immer mehr Kaischuppen<br />
blieben ungenutzt und wurden abgerissen. Dieses<br />
Schicksal drohte auch den letzten Schuppen<br />
aus der Kaiserzeit, 1908 und 1912 erbaut, an der<br />
Australiastraße 50-52. Doch dann übernahm sie<br />
die neugegründete Stiftung Hamburg Maritim und<br />
stellte sie unter Denkmalschutz.<br />
Seit 2002<br />
entsteht dort ein großer<br />
Museumspark, der sich<br />
ganz der Hafengeschichte<br />
Hamburgs widmet.<br />
Die Schuppen wurden<br />
saniert und werden noch<br />
als Lager genutzt, beispielsweise<br />
für Gewürze.<br />
Zukünftig können Besucher<br />
an historischen Hafenkränen,<br />
Schiffen und<br />
Bahnen den konventio-<br />
nellen Umschlag vor der<br />
Container-Ära erleben. Kopfgebäude 50 A mit Schaudepot<br />
Gemeinsam mit dem<br />
Museum für Arbeit entsteht dort auch ein Hafenmuseum.<br />
Das Schaudepot<br />
ist zurzeit noch im Schuppen<br />
Nr. 50 untergebracht ist.<br />
Von dem Areal aus sind die<br />
modernen Hafenanlagen in<br />
Sichtweite. Das Gelände ist<br />
beliebt als Filmlocation, der<br />
Schuppen 52 ist für Events<br />
zu mieten.<br />
Jugend in Arbeit über-<br />
Treppenhaus 52 A<br />
Hamburgs Hafengeschichte<br />
nimmt beim Aufbau dieses<br />
Komplexes zahlreiche Auf-<br />
Rund um die denkmalgeschützten Kaischuppen an der<br />
Australiastraße 50-52 entsteht unter der Federführung der<br />
Stiftung Hamburg Maritim ein Museumspark zur Hafengeschichte<br />
mit Kränen, Hafenbahnen und Schiffen in Aktion.<br />
Jugend in Arbeit leistet hier umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen<br />
mit fünf Anleitern vor Ort und zahlreichen<br />
ALG II-Empfängern, die sich dadurch weiter qualifizieren.<br />
22<br />
gaben: Unter Anleitung von Meistern und Gesellen<br />
sichern ALG II-Empfänger das Gelände und restaurieren<br />
Gebäude, Hafenkräne, die historischen Hafenbahnen<br />
und die MS BLEICHEN.<br />
Drei Kopfgebäude wurden bereits vollständig nach<br />
den Vorgaben des Denkmalschutzes renoviert, derzeit<br />
ist das des Schuppens 52 A an der Reihe. Jugend<br />
in Arbeit übernimmt dort<br />
fast alle Gewerke des<br />
Bauhandwerks innen<br />
und außen. Dabei werden<br />
wieder originalgetreue<br />
Sprossenfenster<br />
eingebaut, die zuvor<br />
in der vereinseigenen<br />
Tischlerei in Harburg<br />
gefertigt wurden. Auch<br />
die Form der Türrahmen<br />
und die Farbgebung<br />
der Wände werden wie<br />
zu früheren Zeiten gestaltet.<br />
Die Langzeitarbeitslosen<br />
sammeln<br />
dabei Erfahrung in den<br />
verschiedenen Baugewerken. Die notwendigen Heizungsarbeiten<br />
wurden an Fachfirmen vergeben.<br />
Das Turmzimmer mit Ausblick über das Hafengelände<br />
soll demnächst als Trauzimmer allen Heiratswilligen<br />
zur Verfügung stehen. Darunter wird die Geschäftsstelle<br />
der Stiftung Hamburg Maritim ihr neues<br />
Zuhause finden. Im Erdgeschoss soll Gastronomie<br />
für die Besucher einziehen.<br />
Jugend in Arbeit hat auf dem Gelände eine eigene<br />
Schlosserei eingerichtet. Dadurch können viele<br />
Metallarbeiten direkt vor Ort erledigt werden - die<br />
Fertigung der Stahltreppen über die Spundwand am<br />
Bremer Kai beispielsweise sowie die Gangway und
Am Bremer Kai<br />
wird wieder lebendig<br />
eine weitere Besuchertreppe für die MS BLEICHEN.<br />
Auch für die Herstellung von Ersatzteilen an den Hafenkränen<br />
ist die Schlosserei nützlich.<br />
Kräne aus dem vergangenen Jahrhundert<br />
Die Stückgutkräne stammen aus mehreren Jahrzehnten<br />
Hafengeschichte. Viele wurden von der<br />
Firma Kampnagel hergestellt - heute bekannt als<br />
„Kulturfabrik“. Das Material und die fertigen Teile<br />
wurden über den Osterbekkanal zum Fabrikgelände<br />
transportierte. Als immer größere Kräne nachgefragt<br />
wurden, reichte dieser Transportweg nicht mehr aus<br />
und die Firma musste in den 60er Jahren schließen.<br />
Vor Kampnagel steht noch ein Halbportalkran, der<br />
ebenfalls von Jugend in Arbeit restauriert wird.<br />
Die stählernen Museumsstücke werden von Rost<br />
befreit, mit einem neuen Farbanstrich versehen und<br />
wieder funktionstüchtig gemacht. Die ALG II-Empfänger<br />
qualifizieren sich dabei für weitere Tätigkeiten<br />
23<br />
Hafenkräne<br />
im Metallbereich. Nicht alle Kräne werden<br />
auf dem Museumsgelände bleiben:<br />
Drei Halbportalkräne werden zukünftig<br />
an der Elbphilharmonie installiert, bis zu<br />
zehn Vollportalkräne in der Hafencity.<br />
Vier Jahre lang wurden auf dem Gelände<br />
auch drei historische Bogenbrücken restauriert.<br />
Sie sind nun fertig und sollen<br />
bald in die Hafencity umziehen.<br />
Das Interesse der Bevölkerung zeigte<br />
sich schon beim ersten Tag des Denkmals<br />
2002, als Tausende kamen, um die Anlage<br />
zu besichtigen. Inzwischen haben auch<br />
das Schaudepot und die MS BLEICHEN<br />
für Besucher geöffnet. Die Fortschritte an<br />
den umfangreichen Restaurierungsarbeiten<br />
sind praktisch täglich zu verfolgen.<br />
Einer der letzten Kampnagel-Kräne
Museumspark<br />
Alte Bahnen mit neuer Aufgabe<br />
Kesselwagen aus den 20er Jahren<br />
Auch die Bahn gehört zum Hafenleben: Ehrenamtliche und ALG II-Empfänger<br />
restaurieren historische Lokomotiven und Waggons. Damit soll<br />
zukünftig der Warenumschlag demonstriert werden.<br />
Wo Schiffe,<br />
Kräne und<br />
Schuppen sind,<br />
darf die Bahn nicht<br />
fehlen: Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
wurden damit die Güter innerhalb des Hafens und<br />
ins Hinterland transportiert. Auch vor ihnen hat die<br />
technische Entwicklung nicht Halt gemacht - Dampfloks<br />
und Dampfspeicherloks wurden schon vor langer<br />
Zeit ausgemustert.<br />
Am Bremer Kai sind nun vier ehemalige Werk- und<br />
Hafenlokomotiven sowie 14 Waggons als technische<br />
Zeitzeugen zu besichtigen - darunter auch die 1937<br />
gebaute Tender-Dampflokomotive „Hobum 1“ und die<br />
„Sanella“ - Dampfspeicherlok der Margarinefirma. Sie<br />
sind bereits konserviert und sollen, soweit möglich,<br />
wieder betriebsfähig gemacht werden. Die Schienenfahrzeuge<br />
stammen aus dem 1994 abgebrannten<br />
Lokschuppen und „Eisenbahnmuseum“ in Wilhelmsburg<br />
und fanden im Sommer 2004 im Museumspark<br />
an der Australiastraße ihre neue Heimat. Zukünftig<br />
sollen die Besucher an Bahnen, Kränen und der MS<br />
BLEICHEN den Güterumschlag der Vor-Container-<br />
Ära sogar in Aktion erleben können. Dazu müssen<br />
am Bremer Kai noch weitere Gleise verlegt werden.<br />
Heimgekehrt: MS Bleichen<br />
Unter dem Namen OLD LADY kreuzte der 1958 auf der<br />
Nobiskrug-Werft in Rendsburg erbaute Stückgutfrachter<br />
zuletzt auf dem Schwarzen Meer. Er war einst von der<br />
Hamburger Reederei Gehrckens für die Ostseefahrt in<br />
Auftrag gegeben worden und kann 2200 Tonnen laden.<br />
Das Schiff sollte verschrottet werden, da es aufgrund seiner<br />
altmodischen Bauweise unrentabel geworden war.<br />
Dank vieler Spenden konnte die Stiftung Hamburg Maritim<br />
es für den Museumspark erwerben. Am 30. Januar<br />
2007 traf es in Hamburg ein, überführt von der letzten Besatzung.<br />
Es erhielt wieder seinen ursprünglichen Namen<br />
BLEICHEN. Inneneinrichtung und Zubehör sind zu 90<br />
Prozent originalgetreu. Deshalb konnten an Bord Szenen<br />
für den Film „Der Untergang der Gustloff“ gedreht werden.<br />
Jugend in Arbeit unterstützt den Freundeskreis Bleichen<br />
bei der Restaurierung des Schiffes.<br />
24<br />
Der Verein „Freunde der historischen Hafenbahn“<br />
betreibt und koordiniert die Restaurierung<br />
der Fahrzeuge. Jugend in Arbeit unterstützt dieses<br />
Projekt mit einem Anleiter und mehreren<br />
ALG II - Empfängern. Diese können sich dabei im<br />
Holz- und Metallbereich weiterqualifizieren. Sechs<br />
Waggons wurden bereits fertiggestellt.<br />
Werkstattwagen, Eigenbau auf Fahrgestell um 1890
Als sich der Verein für Traditionsschiffe zu Hamburg<br />
Anfang 2004 auflöste, übernahm Jugend<br />
in Arbeit alle Restaurierungsprojekte des Vereins.<br />
Dazu gehören die ständigen Entrostungs-, Schleifund<br />
Streicharbeiten auf den Großschiffen RICKMER<br />
RICKMERS, CAP SAN DIEGO und STETTIN sowie<br />
Umbauten und Instandsetzungen. Diese sehr<br />
unterschiedlichen Schiffe - ein Windjammer, ein<br />
Stückgutfrachter und ein Dampfeisbrecher - repräsentieren<br />
an zentraler Stelle verschiedene Epochen<br />
Hamburger Seefahrtsgeschichte und sind aus dem<br />
Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Mit drei Anleitern<br />
und mehr als 40 ALG II-Empfängern sorgt Jugend<br />
in Arbeit dafür, dass diese schwimmenden<br />
Museen ihr repräsentables Äußeres behalten. Die<br />
ALG II-Empfänger frischen hier ihre Kenntnisse in<br />
Holz- und Metallbearbeitung wieder auf oder erwerben<br />
die Grundlagen.<br />
Das älteste der Schiffe ist die 1856 gebaute RICK-<br />
MER RICKMERS. Nach einem langen Leben als<br />
Frachtsegler unter deutscher und ausländischer<br />
Flagge und unter dem Namen SAGRES als portugiesisches<br />
Schulschiff kehrte sie 1983 als schwimmendes<br />
Wrack nach Hamburg zurück und wurde im<br />
Rahmen von ABM-Maßnahmen restauriert. Besitzer<br />
und Betreiber ist heute die Stiftung Rickmer Rickmers<br />
des Vereins Windjammer für Hamburg. An Bord<br />
befindet sich ein Restaurant und eine Ausstellung.<br />
Die 1933 in Dienst gestellte STETTIN ist das letzte<br />
größere kohlenbefeuerte Dampfschiff in Deutschland.<br />
Es wurde 1982 als technisches Kulturdenkmal anerkannt<br />
und ist im Besitz eines Fördervereins. Heute<br />
ist die STET-<br />
TIN zeitweise<br />
mit Tagesgästenunterwegs.<br />
Für die<br />
dazu an Bord<br />
b e n ö t i g t e n<br />
zusätzlichen<br />
Servicekräfte<br />
wurde ein<br />
Dampfeisbrecher STETTIN<br />
leerer Raum<br />
25<br />
Großschiffe<br />
Auch Wahrzeichen brauchen Pflege<br />
Deckshaus CAP SAN DIEGO<br />
Ohne die Großschiffe wäre die Flaniermeile an den Landungsbrücken<br />
weit weniger attraktiv. Die RICKMER RICKMERS, die CAP SAN DIEGO<br />
und die STETTIN gehören zum Stadtbild. Jugend in Arbeit sorgt dafür,<br />
dass sie Schmuckstücke bleiben.<br />
zum Mannschaftslogis mit zehn Kojen und Sanitäranlagen<br />
(„Hotel zur Schraube“) umgebaut. Zuletzt<br />
wurden dort der gesamte Salon renoviert und in<br />
Zusammenarbeit mit der vereinseigenen Tischlerei<br />
auch die Fenster aufgearbeitet.<br />
Die RICKMER RICKMERS<br />
Die 1961 gebaute CAP SAN DIEGO fuhr als Stückgutfrachter<br />
die Südamerika-Route und ist seit 1986<br />
Museumsschiff. Sie gehört heute der Stiftung Hamburger<br />
Admiralität. In acht ehemaligen Passagierkabinen<br />
der Ersten Klasse können Gäste übernachten.<br />
Das Schiff ist voll fahrtüchtig und unternimmt zeitweise<br />
Gästefahrten. Außerdem beherbergt es eine<br />
Ausstellung, dient der Feuerwehr als Übungsobjekt<br />
und immer wieder Filmteams als Kulisse - beispielsweise<br />
beim „Untergang der Gustloff“.<br />
Unter Luke 5 hat Jugend in Arbeit eine kleine<br />
Tischlerei und Schlosserei eingerichtet, um die ständig<br />
anfallenden Arbeiten durchführen zu können.
<strong>Chronik</strong><br />
Seit Beginn der achtziger Jahre fanden<br />
1983Jugendliche immer schwerer Zugang<br />
zum Arbeitsmarkt. Der strukturelle Wandel der Wirtschaft<br />
machte es insbesondere nicht ausgebildeten<br />
Jugendlichen oder solchen mit bestimmten Defiziten<br />
nahezu unmöglich, einen dauerhaften Arbeitsplatz<br />
und damit eine berufliche Perspektive zu finden.<br />
Um diesen benachteiligten Jugendlichen zu helfen,<br />
wurde im Sommer 1983 der gemeinnützige Verein<br />
Jugend in Arbeit Hamburg e.V. von Personen aus<br />
Kammern, Verbänden und Behörden gegründet.<br />
Wohnschiff im Schlepp<br />
25 Jahre Jugend in Arbeit<br />
26<br />
Im Frühjahr 1984 begann der Verein<br />
1984auf dem Werftgelände Lotsestieg 4<br />
mit einer ersten Qualifizierungsmaßnahme, einem<br />
berufsvorbereitenden Lehrgang ( J 6 ), für schwer<br />
vermittelbare arbeitslose Jugendliche.<br />
Bereits im Juni 1984 lief das Arbeitsprojekt „Renovierung<br />
und Ausbau Wohnschiff“ zum schwimmenden<br />
Schulungs- und Bürogebäude mit zwanzig<br />
Jugendlichen an.<br />
Als Qualifizierungsmaßnahme für sechs ungelernte<br />
Helfer wurden zunächst die Barkasse TOGO und<br />
anschließend das Motorschiff LOBSTER restauriert.<br />
Ab Oktober 1984 wurden von Jugend in Arbeit<br />
Hamburg e.V. zur Erweiterung des Unterrichtsfaches<br />
Arbeitslehre Metall- und Elektrowerkstätten in<br />
Hamburger Haupt- und Realschulen eingerichtet.<br />
Dieses Qualifizierungs- und Arbeitsprojekt eignete<br />
sich wegen der unterschiedlichen Arbeitsangebote<br />
besonders gut für nicht vorgebildete Jugendliche<br />
und unterstützte den konzeptionellen Ansatz des<br />
„Learning by doing“.<br />
Das Projekt „Schulwerkstätten“ bot zudem die
Möglichkeit der unterschiedlichsten Qualifizierungen.<br />
Die Hamburger Haupt- und Realschulen erhielten<br />
außerdem eine umfangreiche Ausstattung,<br />
die ihnen eine bessere Unterrichtsversorgung ihrer<br />
Schüler ermöglicht.<br />
Auf Grund der erfolgreichen Arbeit der „Schulwerkstätten“<br />
und der guten Resonanz seitens der<br />
Schulbehörde wird das Projekt bis heute in Folgemaßnahmen<br />
fortgesetzt.<br />
Barkasse TOGO auf der Kieler Förde<br />
Im Laufe des Jahres 1985 mietete der<br />
1985Verein mit dem Gelände „Zum Fürstenmoor<br />
9“ seine zweite Betriebsstätte an. Hierhin<br />
wurde das Projekt „Schulwerkstätten“ verlegt.<br />
In Kooperation mit dem Arbeitsamt entstand ein<br />
Projekt mit dem Schwerpunkt Betreuung und Motivierung<br />
von schwer vermittelbaren<br />
Jugendlichen und<br />
Langzeitarbeitslosen.<br />
Jugend in Arbeit Hamburg<br />
e.V. entwickelte für das<br />
Berufsinformations-Zentrum<br />
(BIZ) des Arbeitsamtes<br />
Hamburg Tonbildschauen<br />
für Lernbehinderte.<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
der Technischen Universität<br />
Hamburg-Harburg erschloss<br />
der Verein einen<br />
neuen Arbeitsbereich, der<br />
Forschung und „Arbeit für<br />
die Zukunft“ in den Mittelpunkt<br />
der konzeptionellen<br />
Überlegungen stellte.<br />
Durch die Projekte<br />
„Anaerober Abbau vegetabilischer<br />
Abfälle des<br />
Hausmülls“ und „Recyclingprojekt<br />
zum Abbau<br />
organischer Industrieabfälle“<br />
setzte Jugend in<br />
Arbeit Hamburg e.V. das<br />
Forschungsvorhaben der Motorschiff STADT KIEL<br />
27<br />
<strong>Chronik</strong><br />
Universität durch Fertigung von Reaktoren praktisch<br />
um. Praxisorientiert wurden fünf bis zwölf Helfer<br />
beschäftigt und qualifiziert. Finanziert aus Europäischen<br />
Sozialfonds-Mitteln (ESF) und später aus<br />
Mitteln der Arbeitsverwaltung im Rahmen von AB-<br />
Maßnahmen und mit Unterstützung der Behörde<br />
für Arbeit, Gesundheit und Soziales konnten diese<br />
Projekte in modifizierter Form bis Februar 1997 in<br />
Folgemaßnahmen erfolgreich weitergeführt werden.<br />
Ende des Jahres begann die Sanierung des Motorschiffs<br />
STADT KIEL. Dieses Projekt, bei dem<br />
insgesamt circa 230 ABM-Kräfte beschäftigt waren,<br />
endete nach fünf Jahren mit der Fertigstellung und<br />
Überführungsfahrt des Schiffes durch den Nord-Ostsee-Kanal<br />
nach Kiel.<br />
Aus der Zusammenarbeit mit der Tech-<br />
1987nischen Universität Hamburg-Harburg<br />
entstanden die Projekte „Bau eines Messpontons“<br />
und „Ausbau von Arbeits- und Forschungscontainern“.<br />
Diese Projekte boten den Teilnehmern die<br />
Möglichkeit, eine arbeitsbegleitende Schweißerausbildung<br />
zu absolvieren. Nach bestandener Prüfung<br />
stand den ABM-Kräften eine qualitativ andere Plattform<br />
zur Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt<br />
zur Verfügung.<br />
Ab Juni 1987 wurde das historische „Friedhofsportal<br />
der alten Zünfte“ auf<br />
dem Friedhof Ohlsdorf<br />
in Kooperation mit einer<br />
Kunstschmiedewerkstatt in<br />
Hamburg-Blankenese renoviert;<br />
vier gewerbliche Helfer<br />
konnten über diese Maßnahme<br />
qualifiziert werden.<br />
Zum 1. Ja-<br />
1988nuar diesen<br />
Jahres wurde auf Initiative<br />
der Handelskammer Hamburg<br />
die Ausbildung von<br />
Tischlern bei Jugend in Arbeit<br />
e.V. erweitert. Überbetriebliche<br />
Ausbildung wurde<br />
schon seit einigen Jahren<br />
erfolgreich in der technisch<br />
gut ausgestatteten Tischlerwerkstatt<br />
auf dem Gelände<br />
am Lotsestieg durchgeführt.<br />
Bis heute bestehen<br />
hier vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
für benachteiligte<br />
Jugendliche.
<strong>Chronik</strong><br />
Im Recyclingprojekt entstand unter wissenschaftlicher<br />
Leitung des Zentrums für Energie-, Wasser-<br />
und Umwelttechnik (ZEWU) ein Festbrennstoffofen<br />
zur umweltfreundlichen Verbrennung von Holz und<br />
Biomasse, ausgeführt innerhalb einer Beschäftigungsmaßnahme<br />
mit sechs gewerblichen Helfern.<br />
Ab Oktober 1988 wurde das Qualifizierungsangebot<br />
des Vereins durch Lehrgänge zum nachträglichen<br />
Erwerb des Hauptschulabschlusses weiter<br />
Feuerschiff ELBE 3<br />
vergrößert. Diese sogenannten „HASA“- Lehrgänge,<br />
die den Jugendlichen und Jungerwachsenen einen<br />
besseren Start ins Berufsleben ermöglichen sollten,<br />
dauerten jeweils etwa elf Monate mit einer Teilnehmerzahl<br />
von 24 Jugendlichen pro Maßnahme. Jugend<br />
in Arbeit Hamburg e.V. führte diese Lehrgänge<br />
bis 1994 erfolgreich durch.<br />
Mit dem Projekt „Aufbau eines berufs-<br />
1989kundlichen Archivs für das BIZ“ (das<br />
Berufsinformations-Zentrum im Arbeitsamt Ham-<br />
28<br />
burg-Mitte) wurde neben dem Arbeitsangebot für<br />
zwei Teilnehmer auch ein Beitrag zur Berufsorientierung<br />
im Rahmen eines Angebots des Arbeitsamtes<br />
geleistet.<br />
Bei der Überholung des Feuerschiffs ELBE 3<br />
liefen ab November 1989 vier AB-Maßnahmen für<br />
einen Zeitraum von eineinhalb Jahren parallel. Pro<br />
Maßnahmejahr wurden 44 Helfer in vier Gewerken<br />
beschäftigt und qualifiziert. Die ELBE 3 wurde 1991<br />
dem Eigner feierlich übergeben mit anschließender<br />
Gästefahrt.<br />
Mit dem Projekt „Restaurierung und<br />
Aufarbeitung von historischen Eisenbahnwaggons“<br />
(eine Kooperation zwischen<br />
Jugend in Arbeit Hamburg e.V.,<br />
dem Verein „Freunde der Eisenbahn<br />
e.V.“ und dem Museum für Hamburgische<br />
Geschichte) wurde eine Beschäftigungsmaßnahme<br />
begonnen,<br />
die einerseits Arbeit und Qualifizierung<br />
in den Gewerken Holz und Metall für<br />
ungelernte Langzeitarbeitslose bot und<br />
andererseits historisch bedeutsame Eisenbahnwaggons<br />
aufbereitete und der<br />
Öffentlichkeit zugänglich machte.<br />
In einem ehemaligen Lokschuppen<br />
in Wilhelmsburg fand sich (als dritte<br />
Betriebsstätte des Vereins) ein idealer<br />
Standort für dieses Projekt, da im Rahmen<br />
von Strukturanpassungsmaßnahmen<br />
ein solches Beschäftigungsangebot<br />
innerhalb dieses Stadtteils sinnvoll<br />
war.<br />
Auch nachdem durch Brandstiftung<br />
in der Nacht vom 13. auf den 14. Oktober<br />
1994 der Lokschuppen vernichtet<br />
und mit ihm leider die schon fertig restaurierte<br />
Waggons zerstört wurden, lief<br />
das Projekt über Anschlussmaßnahmen<br />
an dem Ersatzstandort Bostelbeker<br />
Hauptdeich weiter. Mit Beendigung<br />
der Restaurierungen 1999 wurde dieser<br />
Standort wieder aufgelöst.<br />
Ein neu konzipierter Lehrgang zur Be-<br />
1990rufsvorbereitung (J6) mit amtlichem<br />
Schweißerschein und externen Betriebspraktika<br />
startete ab Januar 1990. Die Lehrgänge dauerten<br />
zehn Monate und hatten jeweils 20 Teilnehmer.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt entstand<br />
das Projekt „Sonderprogramm Betreuung von<br />
Langzeitarbeitslosen“.<br />
Im Spätsommer begann Jugend in Arbeit Hamburg<br />
e.V. mit dem Restaurierungsprojekt Dampfschiff<br />
SCHAARHÖRN. Über dieses Projekt konnten bis
zu 54 Helfer und<br />
mehrere Anleiter in<br />
parallel laufenden<br />
AB-Maßnahmen<br />
Beschäftigung finden.<br />
In dem bis<br />
1995 dauernden<br />
Projekt wurden<br />
die Teilnehmer in<br />
unterschiedlichen<br />
Berufsbereichen<br />
wie beispielsweise<br />
Stahlbau,<br />
Maschinenbau,<br />
Schlosserei, Tisch-<br />
Motorsegler BASTIAAN<br />
lerei und Bootsbau<br />
qualifiziert.<br />
In Kooperation mit der „Altonaer Jugendarbeit“ (AJa)<br />
wurde das Projekt „Umbau der<br />
BASTIAAN“ vom Fischdampfer<br />
zum Motorsegler durchgeführt.<br />
Hierbei betätigten sich in den<br />
AB-Maßnahmen 42 Helfer und<br />
mehrere Anleiter.<br />
29<br />
<strong>Chronik</strong><br />
Jahr die Restaurierungsarbeiten an dem ehemaligen<br />
Finkenwerder Hochseekutter LANDRATH KÜSTER.<br />
Im Jahr 1993 wurden die Projekte „Bau<br />
1993und Einrichtung von Schulwerkstätten“,<br />
„Restaurierung der SCHAARHÖRN“, „Recycling“,<br />
„Restaurierung und Aufarbeitung von historischen<br />
Eisenbahnwaggons“ und der „HASA“-Lehrgang<br />
durch Folgemaßnahmen weitergeführt.<br />
Im Rahmen eines weiteren Projektes wurde die<br />
„Beratungsagentur Süderelbe“ aufgebaut. Sie hatte<br />
die Aufgabe, eine passgenaue Vermittlung von<br />
Langzeitarbeitslosen in geeignete Beschäftigungsverhältnisse<br />
zu betreiben. Im April 1995 wurde aus<br />
dieser Beratungsagentur der eigenständige Verein<br />
„Agentur Süderelbe“ gegründet.<br />
<strong>Chronik</strong><br />
Im Rahmen des<br />
1991Recyclingpro Im Projekt<br />
1994SCHAARHÖRN waren 49 gewerbliche Helfer,<br />
zehn Gesellen und drei Anleiter<br />
mit Arbeiten im Holzbereich und<br />
beim Innenausbau beschäftigt.<br />
An den historischen Eisenbahnwaggons<br />
arbeiteten zwölf<br />
gewerbliche Helfer, vier Gegramms<br />
wurde in Zusammenarsellen<br />
und zwei Anleiter. Der<br />
beit mit dem Zentrum für Ener-<br />
Personenwagen III. Klasse<br />
gie-, Wasser- und Umwelttechnik<br />
KLS 36 (Typ Ci. Baujahr 1870)<br />
(ZEWU) ein Schwelofen zur um-<br />
wurde fertiggestellt und den<br />
weltfreundlichen Verbrennung<br />
„Freunden der Eisenbahn e.V.“<br />
von Klärschlamm entwickelt und<br />
übergeben.<br />
hergestellt. Eine kleine Gruppe<br />
Als erstes Schiff des Muse-<br />
baute die Versuchsöfen.<br />
umshafens Oevelgönne kam<br />
Zur Unterstützung der Neuen<br />
der Hamburger Hafendampf-<br />
Bundesländer baute der Verein<br />
schlepper CLAUS D im Herbst<br />
im Rahmen einer AB-Maßnah-<br />
auf der Werft am Lotsestieg<br />
me den Beschäftigungsträger<br />
an. Im Rahmen der AB-Maß-<br />
„Arbeit und Bildung Schwerin<br />
nahmen begannen in den Ge-<br />
e.V.“ auf.<br />
Schwelofen für anaeroben Abbau<br />
werken Stahlbau, Maschinenbau,<br />
Elektro- und Bootsbau<br />
In Zusammenarbeit mit der mecklen-<br />
1992burgischen Poeler Bootsbau GmbH<br />
25 Helfer, vier Gesellen<br />
und ein Anleiter mit der<br />
Grundsanierung.<br />
baute Jugend in Arbeit Hamburg e.V. ein kleines Die Maßnahmen „Re-<br />
Rettungsboot und einen Jugendkutter. Zusätzlich cycling“ und „Bau von<br />
wurde das Gewässerschutzboot TROMPER WIEK Schulwerkstätten“ liefen<br />
in Teilen umgebaut.<br />
weiter.<br />
Das Projekt Restaurierung der SCHAARHÖRN Jugend in Arbeit Ham-<br />
lief weiter, wobei innerhalb der Maßnahme Qualifiburg e.V. beteiligte sich<br />
zierungen speziell in den Bereichen Metall und Holz an dem neu geschaffe-<br />
durchgeführt wurden.<br />
nen Koglin-Modell. Bei<br />
Der Umbau der BASTIAAN wurde beendet.<br />
diesem Projekt konn- Eisenbahnwaggon der Borku-<br />
Als neues Ausbildungsprojekt begannen in diesem ten Jugendliche ohne mer Kleinbahn
<strong>Chronik</strong><br />
Hauptschulabschluss im Verein praxisbezogen arbeiten<br />
und hatten außerdem an zwei Tagen Schule.<br />
Ab Mitte 1994 begann ein zweijähriger Lehrgang<br />
mit integrierter und weiterführender Berufsqualifizierung<br />
für 22 junge Erwachsene. Diese Teilzeit-ABM<br />
wurde aus Mitteln des Europäischen<br />
Sozialfonds<br />
(ESF) finanziert. Nach Beendigung<br />
des Lehrgangs<br />
hatten die Teilnehmer den<br />
Stand des ersten Lehrjahres<br />
in den Gewerken<br />
Holz, Metall oder Elektro<br />
erreicht.<br />
Die Pro-<br />
Einweihung einer 1995jekte „Bau<br />
Schulwerkstatt<br />
von Schulwerkstätten“,<br />
„Restaurierung von Eisenbahnwaggons“<br />
und „Recycling“ wurden in Folgemaßnahmen<br />
fortgesetzt.<br />
Mit der Übernahme der Schiffswerft Tollerortweg<br />
bekam Jugend in Arbeit Hamburg e.V die vierte Betriebsstätte.<br />
Neben der Instandsetzung dieser neuen<br />
Arbeitsstätte wurde das Ausbildungs- und Restaurierungsprojekt<br />
LANDRATH KÜSTER fortgesetzt.<br />
In diesem Projekt arbeiteten ungelernte gewerbliche<br />
Helfer und zehn Auszubildende im Bereich<br />
Holzbootsbau.<br />
Im Mai 1995 wurde die restaurierte SCHAAR-<br />
Dampfer SCHAARHÖRN unter der Rethebrücke<br />
30<br />
HÖRN an den Landungsbrücken feierlich an den<br />
Eigentümerverein übergeben. Heute bereichert die<br />
SCHAARHÖRN das Stadtbild. Sie dient als Repräsentationsobjekt<br />
des Hamburger Senats und führt<br />
bei offiziellen Fahrten die „Große Senatsflagge“.<br />
In der Maßnahme „Oevelgönne“ wurde an der Restaurierung<br />
der CLAUS D weitergearbeitet. Im Zuge<br />
der Restaurierungsarbeiten mußte das Ruderhaus<br />
in Nietkonstruktion neu aufgebaut und die alte Kesselanlage<br />
vollkommen überholt werden; 33 Helfer,<br />
sieben Gesellen und zwei Anleiter waren dort tätig.<br />
Jugend in Arbeit Hamburg e.V. begann in einer<br />
ausbildenden Beschäftigungsmaßnahme (ESF gefördert)<br />
die Restaurierung der Yacht ARTEMIS.<br />
Die Beschäftigungsmaßnahmen im<br />
1996Rahmen der Projekte „Restaurierung<br />
von historischen Eisenbahnen“, „Restaurierung AR-<br />
TEMIS“, „Recycling“, „Restaurierung für den Muse-<br />
Güterwagen der Königlich-Württembergischen<br />
Staatsbahn<br />
umshafen Oevelgönne“ und das Ausbildungsprojekt<br />
LANDRATH KÜSTER liefen weiter.<br />
Ein Highlight dieses Jahres war der zweite Stapellauf<br />
des Hochseekutters LANDRATH KÜSTER nach<br />
seiner erfolgreichen Instandsetzung.<br />
Ein gedeckter Güterwagen aus dem Jahre 1875<br />
der Königlich-Württembergischen Staatsbahn wurde<br />
fertiggestellt und an die „Freunde der Eisenbahn<br />
e.V.“ übergeben. Der Güterzugbegleitwagen „Bromberg“,<br />
Baujahr 1908, war weiter in Arbeit.<br />
Mitte des Jahres begann bei Jugend in Arbeit<br />
Hamburg e.V. eine ESF-geförderte Ausbildungsmaßnahme<br />
für Tischler und Konstruktionsmechaniker.<br />
Dieses Projekt für zwanzig Jugendliche war der<br />
Maßnahme „Bau und Einrichtung von Schulwerkstätten“<br />
angegliedert.<br />
Die Beschäftigungsmaßnahmen im Rahmen der<br />
Projekte „Schulwerkstätten“, „Restaurierung von<br />
Eisenbahnwaggons“ und „Restaurierung und Repa-
atur für den Museumshafen Oevelgönne“ wurden<br />
weitergeführt.<br />
Bei Jugend in Arbeit Hamburg e.V. konstituierte<br />
sich ein Betriebsrat.<br />
Im Dezember 1996 schloss Jugend in Arbeit Hamburg<br />
e.V. sich mit anderen Hilfeeinrichtungen und<br />
Beschäftigungsträgern des Süderelberaumes zum<br />
Netzwerk Harburg e.V. zusammen. Dieses Verbundsystem<br />
gewährleistete eine abgestimmte Angebotsstruktur<br />
im Hilfesystem<br />
dieser Region. Vorhandene<br />
Ressourcen<br />
sollten im Sinne der<br />
Teilnehmer und dem<br />
Qualifizierungsauftrag<br />
entsprechend besser<br />
genutzt werden.<br />
Im selben Monat<br />
wurde der beschäftigungsförderndeErwerbsbetrieb<br />
GGG<br />
(Glas, Gebäude und<br />
Garten Servicegesellschaft<br />
mbH) gegründet.<br />
Jugend in<br />
Arbeit Hamburg e.V.<br />
war neben der GATE<br />
GmbH und dem Förderverein<br />
Heimfeld<br />
Nord e.V. einer der<br />
Gesellschafter.<br />
Hochseekutter LANDRATH KÜSTER vor Blankenese<br />
Anfang April wurde der Hochseekut-<br />
1997ter LANDRATH KÜSTER zu Wasser<br />
gelassen und konnte am Ende desselben Monats<br />
auf seine zweite Jungfernfahrt gehen. Am „Tag der<br />
Museumsschiffe“ wurde er der Öffentlichkeit vorgestellt<br />
und im August des Jahres nach Finkenwerder<br />
überführt.<br />
Ebenfalls 1997 erhielt der Kutter in Glückstadt bei<br />
der Regatta „Rund um die Rhinplate“ die Auszeichnung<br />
„Klüsbacke“ als das bestrestaurierte Schiff.<br />
1998 konnte der Kulturpreis und der dritte Platz bei<br />
der „Rum - Regatta“ in Flensburg errungen werden.<br />
Im Museum für Hamburgische Geschichte wurde<br />
der Verein „Freunde des Hochseekutters Landrath<br />
Küster“ gegründet.<br />
Außerdem führte Jugend in Arbeit Hamburg e.V. in<br />
Zusammenarbeit mit Hamburger Kammern und Verbänden<br />
das Projekt „Starthilfe für Bosnien“ durch.<br />
Im Rahmen der Umstrukturierung der Jöhnk Werft<br />
wurden Umbau- und Renovierungsarbeiten auf dem<br />
Werftgelände am Lotsestieg vorgenommen.<br />
Zwölf Auszubildende begannen im Rahmen einer<br />
ESF-geförderten Maßnahme eine Lehre zum Boot-<br />
31<br />
<strong>Chronik</strong><br />
bauer. Diese Ausbildung war der Maßnahme „Restaurierung<br />
ARTEMIS“ angegliedert.<br />
Im September diesen Jahres wurde der Bereich<br />
„Arbeitspädagogik“ als eine eigenständige Abteilung<br />
bei Jugend in Arbeit Hamburg e.V. eingerichtet. Als<br />
Arbeitsgrundlage für Qualifizierung und Pädagogik<br />
galt das im vorangegangenen Jahr gemeinsam von<br />
allen Bereichen erarbeitete, arbeitspädagogische<br />
Konzept des Vereins.<br />
Die Arbeiten am Dampfschlepper CLAUS D<br />
waren am Ende des Jahres im wesentlichen<br />
abgeschlossen.<br />
Als Folgeobjekt wurden für den Museumshafen<br />
Oevelgönne die Arbeiten am Dampfschiff TIGER<br />
aufgenommen, welches schon im November 1996<br />
zum Werftbetrieb Lotsestieg verholt worden war.<br />
Ebenfalls gegen<br />
Ende des Jahres begann<br />
mit 20 Beschäftigten<br />
die Restaurierung<br />
der WOLTMAN.<br />
Die in<br />
1998den Vor- Hochseedampfschlepper WOLTjahren<br />
begonnenen MAN im Ursprungszustand<br />
Projekte (Schulwerkstätten,<br />
Eisenbahn, ARTEMIS), Qualifizierungs- und<br />
Ausbildungsmaßnahmen (Tischler, Konstruktionsmechaniker<br />
und Bootbauer) wurden fortgesetzt.<br />
In Zusammenarbeit mit „Zebra“ und anderen Beschäftigungsträgern<br />
führte Jugend in Arbeit Ham-
<strong>Chronik</strong><br />
burg eine Qualifizierungsmaßnahme im Bürobereich<br />
durch; welche für solche Frauen gedacht war, die<br />
nach einer Mutterschaftspause wieder berufstätig<br />
werden wollten. Diese Maßnahme wurde durch den<br />
Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen des<br />
Programms „NOW“ (New Opportunities for Women)<br />
gefördert und schloss eine Kooperation mit gleichartigen<br />
Projekten anderer EU-Mitgliedsstaaten ein.<br />
Im April 1998 begann Jugend in Arbeit Hamburg<br />
e.V. in Zusammenarbeit mit dem Verbraucherblatt<br />
„TIP“ eine Fortbildung zur Berufsvorbereitung für<br />
Dampfschlepper CLAUS D.<br />
junge Erwachsene. Diese Lehrgänge dauerten jeweils<br />
drei Monate, dienten der Berufsorientierung<br />
und boten neben der Theorie auch die Möglichkeit,<br />
Praktika zu absolvieren. Diese Zusammenarbeit mit<br />
dem „TIP“ dauerte bis 1999.<br />
Die Werkstätten in den Schulen Röthmoorweg,<br />
Ernst-Henning-Straße und Hegholt wurden fertiggestellt<br />
und übergeben.<br />
Die Restaurierungsarbeiten an den Eisenbahnwagen<br />
der „Borkumer Kleinbahn“ wurden zum Abschluss<br />
gebracht. Auf einem Tieflader wurden die<br />
Wagen nach Borkum gebracht.<br />
Auch in den Handwerksbetrieben hielten die<br />
neuen Bürotechniken Einzug, wodurch sich auch<br />
in diesem Bereich die fachlichen Anforderungen an<br />
die Mitarbeiter veränderten. Weiterhin fehlten häufig<br />
handwerkspezifische Kenntnisse. Diese speziellen<br />
Anforderungen wurden den Teilnehmerinnen des<br />
Projektes „Frauen im Handwerk“ vermittelt. Gefördert<br />
wurde diese Maßnahme aus Mitteln des Europäischen<br />
Sozialfonds.<br />
32<br />
Nach vier Jahren konnten die<br />
Restaurierungsarbeiten am Dampfschlepper<br />
CLAUS D abgeschlossen<br />
werden. Es erfolgte die Übergabe<br />
an den Museumshafen Oevelgönne.<br />
Seit seinem Stapellauf im Jahre<br />
1913 verrichtete CLAUS D jahrzehntelang<br />
seine Arbeit sowohl im Auszubil-<br />
Hamburger Hafen als auch auf der dender im<br />
Unter- und Oberelbe. Zukünftig soll Pneumatiklabor<br />
der Schlepper als Museumsfahrgastschiff<br />
in der Binnenfahrt dienen.<br />
Danach kam der 1910 gebaute Dampfschlepper<br />
TIGER zur Grundüberholung<br />
ins Schwimmdock. Jahrelang diente er im<br />
Schutenschleppbetrieb, bis er dann in den<br />
sechziger Jahren stillgelegt wurde. Danach<br />
lag diese nautische Kostbarkeit lange Zeit<br />
fast vergessen in einer entlegenen Ecke des<br />
Hamburger Hafens.<br />
In Kooperation mit MAT (medikamentengestützte<br />
ambulante Therapie) wurde das Projekt<br />
IDA zur Integration Drogenabhängiger in<br />
den Arbeitsprozess gestartet. Die Teilnehmer<br />
begannen mit einer wöchentlichen Arbeitszeit<br />
von 25 Stunden.<br />
In Zusammenarbeit mit dem „Freundeskreis<br />
Klassischer Yachten e.V.“ wurde das<br />
Projekt „Yachtsportarchiv“ gestartet. Ziel war<br />
der Aufbau eines Zentralarchivs der deutschen<br />
Yachtsportgeschichte.<br />
Im Juni 1998 feierte Jugend in Arbeit Hamburg<br />
e.V. sein 15-jähriges Bestehen.<br />
Im selben Jahr wurde der Verein zur Förderung<br />
von Jugend in Arbeit Hamburg e.V. gegründet.<br />
Eisenbahnwaggon der Borkumer Kleinbahn beim Verladen<br />
Im Rahmen des Sofortprogramms<br />
1999der Bundesregierung für arbeitslose<br />
Jugendliche lief das Projekt „PC für Schulen“ an.<br />
Von der Wirtschaft ausgemusterte Computer wur-
den überholt und Schulen kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Ebenfalls im Rahmen des Sofortprogramms begannen<br />
25 Jugendliche eine Berufsausbildung bei<br />
Jugend in Arbeit Hamburg e.V.. Ausgebildet wurden<br />
Tischler, Elektroinstallateure, Industriemechaniker<br />
und Bürokaufleute.<br />
Es erfolgte die Übergabe der letzten beiden Eisenbahnwaggons<br />
an das Museum für Hamburgische Geschichte.<br />
Damit wurde das Projekt abgeschlossen.<br />
Das Modellprojekt „TIP“ zur beruflichen Orientierung<br />
von Jugendlichen wurde beendet.<br />
Erstmals wurde vom Verein Jugend in Arbeit<br />
Hamburg e.V. eine Auszubildende zur Bürokauffrau<br />
eingestellt, die aus hauseigenen Mitteln finanziert<br />
wurde.<br />
Die Werkstätten der Schulen Kirchwerder Hausdeich<br />
und Veermoorstraße wurden fertiggestellt und<br />
übergeben. Die Maßnahme umfasste zwölf Arbeitsplätze.<br />
Von den Teilnehmern konnten drei in den<br />
Ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden, ein anderer<br />
legte die Ausbildereignungsprüfung ab, ein weiterer<br />
erhielt das Zertifikat in Lichtbogenhandschweißen.<br />
Fünf Teilnehmer wurden im MIG- und MAG- Schweißen<br />
qualifiziert.<br />
Im April begann die Ausbildungsagentur Wilhelmburg<br />
mit der Arbeit. Aufgabe der Agentur war die Akquisition<br />
neuer Ausbildungsplätze und die anschließende<br />
Mitwirkung bei der Besetzung dieser Plätze.<br />
Dabei wurden insbesondere sozial benach-teiligte<br />
und ausländische Jugendliche berücksichtigt.<br />
Im Dezember erfolgte der Umzug der Betriebsstätte<br />
Fürstenmoor in die Zitadellenstraße.<br />
Die 12-m-R Yacht ROMEO kam zu Ju-<br />
2000gend in Arbeit und wurde hier in „HETI“<br />
rückgetauft. Unter diesem Namen lief die Yacht 1912<br />
auf der Werft von Max Oertz in Hamburg-Neuhof vom<br />
Stapel. Ihr hölzerner Rumpf ist ca. 19 Meter lang und<br />
einmastig gaffelgetakelt. Lloyds Register übernahm<br />
die technische Patenschaft für die HETI.<br />
Der Eimerkettenbagger ALSTER kam zu Jugend<br />
in Arbeit Hamburg e.V.<br />
Die Werkstatt der Schule<br />
Fährstraße wurde fertiggestellt<br />
und übergeben. Wie in den anderen<br />
Haupt- und Realschulen<br />
wurden auch hier Holz-, Metallund<br />
Schweißarbeitsplätze eingerichtet,<br />
die den praktischen<br />
Unterricht in Arbeitslehre und<br />
Technik ermöglichen. Neben<br />
der Qualifizierung von Mitarbeitern<br />
bildete Jugend in Arbeit<br />
Hamburg e.V. innerhalb dieser<br />
Segelyacht ARTEMIS am Haken<br />
33<br />
Projekte zu den Berufen Tischler und Konstruktionsmechaniker<br />
aus.<br />
Die Restaurierung des historischen Alsterdampfers<br />
AUE wurde in Angriff genommen. Die AUE wurde<br />
1926 auf Schiffswerft Johann Oelkers in Hamburg<br />
gebaut und steht in Diensten der Alstertouristik<br />
GmbH.<br />
Im Oktober 2000 erfolgte der zweite Stapellauf<br />
Taufe der HETI<br />
<strong>Chronik</strong><br />
der ARTEMIS. Mit Hilfe des großen Schwimmkrans<br />
der HHLA wurde sie am Tollerortweg ins Wasser<br />
gebracht und anschließend zum Lotsestieg verholt.<br />
Dort fand einige Tage später die zweite Taufe mit der<br />
Senatorin Karin Roth und dem Präses der Handelskammer<br />
Schües statt.<br />
Jugend in Arbeit Hamburg e.V, die GHS<br />
2001Gesellschaft für Hafen- und Standortentwicklung<br />
und die städtische Entwicklungsgesellschaft<br />
für die HafenCity begannen ein gemeinsames<br />
Projekt, in welchem historisch wertvolle Hafenkräne<br />
restauriert werden. Diese Kräne sollen später als<br />
Zeugen aus der Epoche<br />
des Stückgutumschlags<br />
in der HafenCity aufgestellt<br />
werden. Den Anfang<br />
machte ein Kampnagel-Stückgutkran<br />
Typ<br />
„HKL“ aus dem Jahre<br />
1959.<br />
Die Werkstätten für<br />
die Schulen Oppelner<br />
Straße und Sinstorfer<br />
Weg wurden fertiggestellt<br />
und übergeben.
<strong>Chronik</strong><br />
Ab Mai 2001 führte Jugend in Arbeit<br />
Hamburg e.V. ein Modellprojekt zur Erschließung<br />
zusätzlicher Ausbildungsplätze<br />
für Jugendliche durch. Dazu wurden<br />
besonders junge Unternehmen aus den<br />
Bereichen IT und Neue Medien angesprochen.<br />
Sie waren oft erst kurze Zeit<br />
am Markt und hatten keine Erfahrung in<br />
der Berufsausbildung. Die Ausbildungsbetriebe<br />
wurden durch den Verein von<br />
allem, was über die reine Vermittlung der<br />
Inhalte an die Auszubildenden hinausgeht,<br />
entlastet. Die „Verbundausbildung<br />
im channel harburg“ wurde ins Leben<br />
gerufen.<br />
Sechs Bootsbauer, unter ihnen eine<br />
Frau, bestanden die Gesellenprüfung.<br />
Einer von ihnen war Christian Weber,<br />
der im Dezember 2001 Bundessieger<br />
im Leistungswettbewerb des Bootsbau-<br />
Handwerks wurde.<br />
Am 1. September 2001 begannen die<br />
Arbeiten an der HETI mit sechs neuen Auszubildenden<br />
und einem Bootsbaumeister. Finanziert wurde<br />
das Projekt von der Eignerin, der Stiftung Hamburg<br />
Maritim.<br />
Im Sommer 2001 wurden die Maschinenbau-,<br />
Schlosser- und Elektroarbeiten am Dampfschlepper<br />
TIGER abgeschlossen. Danach erfolgte der Ausbau<br />
der Kammern und des Ruderhauses. Nach Besichtigungen,<br />
Drucktests und Funktionsproben des<br />
Kessels sowie den Probefahrten mit Beamten der<br />
Schiffsuntersuchungskommission und des Amtes für<br />
Arbeitsschutz konnte das Schiff im feierlichen Rahmen<br />
an den Museumshafen<br />
Oevelgönne übergeben<br />
werden.<br />
Im Oktober des Jahres<br />
begann das Modellprojekt<br />
„Abakus“. Diese berufsvorbereitendeBildungsmaßnahme<br />
(BvB) wurde<br />
in Kooperation mit Jugend<br />
in Arbeit Hamburg e.V.,<br />
Jugendhilfe Ottensen e.V.,<br />
GATE GmbH, Quadriga<br />
GmbH und Abakus GmbH<br />
gegründet. Jugendliche<br />
und junge Erwachsene (18<br />
bis 27 Jahre) ohne Ausbildung<br />
konnten bei Jugend<br />
in Arbeit Hamburg e.V. in<br />
den Bereichen Verwaltung<br />
(vier), Elektro (sechs) und<br />
Hafenkräne vor der Metall (sechs) praxisbezo-<br />
Restaurierung<br />
gen und berufsübergrei-<br />
Dampfschlepper TIGER<br />
34<br />
fend gefördert werden. Dieses berufsvorbereitende<br />
Projekt wurde bis zum Jahr 2005 fortgesetzt.<br />
Die Werkstätten für die Schulen Denk-<br />
2002steinweg und Sengelmannstaße wurden<br />
fertiggestellt und übergeben. Damit sind seit<br />
1983 insgesamt 33 Schulwerkstätten neu errichtet<br />
oder renoviert worden.<br />
Im Yachtsportarchiv wurden alle Jahrgänge der<br />
Zeitschrift „DIE YACHT“ von 1904 bis einschließlich<br />
1964 vollständig in die Datenbank eingegeben. Nach<br />
der Verknüpfung mit dem Internet ist jetzt eine Online-Recherche<br />
nach einem bestimmten Yachtkonstrukteur,<br />
einem bestimmten Schiff, einem Eigner<br />
oder einer Werft möglich. Damit wurde das Ziel des<br />
Projekts erreicht und diese Maßnahme für Schwerbehinderte<br />
abgeschlossen.<br />
Nach zwei Jahren erfolgreicher Arbeit wurde das<br />
Modellprojekt „Verbundausbildung im channel harburg“<br />
abgeschlossen.<br />
Bei den Hafenkränen wurde ein erstes Etappenziel<br />
erreicht. Nach Demontage von Ausleger und<br />
Leitwerk mit Hilfe eines Schwimmkrans wurden Portal<br />
und Führerhaus eingerüstet und entrostet, vorgestrichen<br />
und lackiert. Auch die beweglichen Teile<br />
wurden aufgearbeitet; manches musste nachgearbeitet<br />
oder sogar neu angefertigt werden. Die Firma<br />
RELIUS war Sponsor aller Farben und brachte ihr<br />
Know-how mit ein. Im Sommer konnte der Kampnagel-Stückgutkran<br />
Typ „KHL“ (aus dem Jahr 1959) an<br />
die GHS Gesellschaft für Hafen- und Standortentwicklung<br />
übergeben werden. Später wird der Kran<br />
seinen entgültigen Standort in der HafenCity haben.
Nach 70 Jahren kehrte der LOTSENSCHONER<br />
NO. 5 ELBE aus den USA nach Hamburg zurück.<br />
Stolze Eigentümerin ist die Stiftung Hamburg Maritim.<br />
Das 119 Jahre alte Schiff ist der letzte erhaltene<br />
Lotsenschoner aus einer Reihe von elf Holzschiffen,<br />
die der Hamburger Senat zwischen 1855 und 1906<br />
bauen ließ. Der scharf geschnittene Rumpf besteht<br />
aus Eichenholz. Das Unterwasserschiff ist mit Kupferplatten<br />
benagelt. Berühmt waren die Elbschoner<br />
für ihre extrem guten Segeleigenschaften. Die Rei-<br />
Lotsenschoner No. 5 ELBE<br />
se nach Hamburg hatte der Schoner huckepack an<br />
Deck der RICKMERS TIANJIN gemacht. Nachdem<br />
er von einem Kran langsam zu Wasser gelassen<br />
worden war, kam er mit eigener Kraft auf die Werft<br />
von Jugend in Arbeit Hamburg e.V. Hier wurde sofort<br />
mit einer Grundüberholung begonnen.<br />
Auf dem „Kleinen Grasbrook“ steht<br />
2003ein geschichtlich wie architektonisch<br />
bedeutungsvolles Ensemble als letztes Zeugnis der<br />
örtlichen Hafengeschichte: Die sogenannten „50er<br />
Kaischuppen“.<br />
Seit dem „Tag des offenen Denkmals“ am 8. September<br />
2002, an welchem Tausende von Besuchern<br />
zu den 50er Schuppen strömten und das eigens<br />
hierfür inszenierte Miteinander historischer Schiffe,<br />
Kräne und Fuhrfahrzeuge bestaunten, weiß man um<br />
das große Potential dieses Entwicklungsprojekts.<br />
Bevor dort aber täglich große Besuchermengen<br />
empfangen werden können, müssen Sicherungs-,<br />
Restaurierungs- und Entwicklungsarbeiten in erheblichem<br />
Umfang geleistet werden. Die Schuppen befinden<br />
sich seit 2002 im Besitz der Stiftung Hamburg<br />
35<br />
Maritim, die ihre großen Vorhaben unter anderem<br />
durch Maßnahmen des Zweiten Arbeitsmarkts realisiert.<br />
Innerhalb der großen Umnutzungsprozesse<br />
von funktionslos gewordenen Hafenarealen in Stadtentwicklungsgebiete<br />
verfolgen das „Elbinsel-Projekt“<br />
und die Stiftung Hamburg Maritim gemeinsam die<br />
Strategie, mit beispielhaften Projekten den Menschen<br />
und Firmen auf dem benachteiligten Standort<br />
„Elbinsel“ kurz-, mittel- und langfristige Beschäftigungsperspektiven<br />
zu verschaffen.<br />
Bei der Umwandlung der 50er Kaischuppen<br />
zu einem musealen Erlebnispark<br />
sollen arbeitslosen Männern<br />
und Frauen zunächst temporäre Arbeitsplätze<br />
gegeben werden, sowohl<br />
durch Beauftragung örtlicher Firmen<br />
als auch durch die Einrichtung von<br />
Beschäftigungsmaßnahmen.<br />
Folgende konkrete Aufgaben sollen<br />
dabei bewältigt werden:<br />
Wiederherstellung einer intakten<br />
baulichen und technischen Infrastruktur<br />
(Restaurierung der Gebäude<br />
und Kaimauern, Wiederherstellung<br />
der defekten Gleisanlagen und Kranbahnen,<br />
Herrichtung der Freiflächen<br />
und Versorgungsleitungen etc.);<br />
Schaffung von Grundlagen für eine<br />
touristische Infrastruktur (Besuchereinrichtungen<br />
wie Veranstaltungsräume,<br />
Gastronomieräume, Kioske,<br />
Werkstätten, Sanitärräume, Garderoben<br />
sowie Informationseinrichtungen, Publikums-<br />
Leitsysteme etc.).<br />
Arbeiten am Dach des Kaischuppens 50 A<br />
<strong>Chronik</strong>
<strong>Chronik</strong><br />
Im Januar diesen Jahres wurden in diesem Zusammenhang<br />
außer den AB-Maßnahmen auch die<br />
Strukturanpassungsmaßnahmen „Touristische Infrastruktur“<br />
und „Archiv Stiftung Hamburg Maritim“<br />
begonnen.<br />
Im Sommer feierte Jugend in Arbeit Hamburg e.V.<br />
sein 20-jähriges Bestehen.<br />
Im Januar wurden alle Projekte des<br />
2004Vereins für Traditionsschiffe zu Hamburg<br />
e.V. auf Jugend in Arbeit übertragen: Die Restaurierungsprojekte<br />
an den Großschiffen CAP SAN<br />
DIEGO, RICKMER RICKMERS und dem Eisbrecher<br />
STETTIN ebenso die Arbeiten am Dampfkran SAAT-<br />
SEE und am Schutensauger SAUGER IV für das<br />
Museum der Arbeit - Außenstelle Hafenmuseum.<br />
Die CAP SAN DIEGO im Dock<br />
Im Februar begann die Maßnahme „Restaurierung<br />
Historischer Hafenbrücken“. Am Standort Schuppen<br />
52A arbeiteten Helfer und Gesellen sowie ein Meister.<br />
Die Hafencity GmbH war an der Finanzierung<br />
beteiligt. Das Brückenbauwerk soll nach der Fertigstellung<br />
in der Hafencity aufgestellt werden.<br />
Im Frühsommer konnte der Hochseeschleppdampfer<br />
WOLTMAN an den Förderverein „Schleppdampfer<br />
WOLTMAN e.V.“ übergeben werden. Das<br />
Schiff wird für Traditions- und Gästefahrten im Hamburger<br />
Hafen, auf der Elbe und auf Nord- und Ostsee<br />
eingesetzt.<br />
Auch der Lotsenschoner No 5 ELBE verlässt die<br />
Werft von Jugend in Arbeit in neuem Glanz.<br />
Im Sommer wurden vier Lokomotiven und 14 Waggons<br />
aus dem 1994 abgebrannten Lokschuppen in<br />
36<br />
Wilhelmsburg an den Bremer Kai überführt. Sie sollen<br />
dort restauriert werden und komplettieren das<br />
Ensemble aus Kaischuppen und Hafenkränen.<br />
Im September 2004 begann eine durch Jugend<br />
in Arbeit Hamburg e.V. finanzierte Bootsbauausbildung<br />
mit neun Auszubildenden und einem<br />
Ausbildungsmeister.<br />
Der Altenwerder Fischkutter CATARINA kommt<br />
zur gründlichen Überholung auf die Werft.<br />
Die Arbeitsmarktförderung wurde vom Gesetzgeber<br />
neu gestaltet. ABM-Stellen werden künftig nicht<br />
mehr vergeben. Für besonders engagierte Langzeitarbeitslose<br />
bietet Jugend in Arbeit Hamburg e.V. seit<br />
November die Möglichkeit zur gemeinnützigen Tätigkeit<br />
(Hartz IV – Arbeitsgelegenheiten).<br />
An folgenden Projekten wurde gearbeitet: Restaurierung<br />
historischer Schiffe, Restaurierung historischer<br />
Kräne, Restaurierung<br />
historischer Großschiffe (CAP<br />
SAN DIEGO, Eisbrecher STET-<br />
TIN RICKMER RICKMERS),<br />
Aufbau des Museums Schuppen<br />
50 der Stiftung Hamburg<br />
Maritim, Mitarbeit im Museum<br />
der Arbeit (Dampfbagger SAAT<br />
SEE etc.), Schulwerkstätten,<br />
Betreuung von Jugend- und<br />
Pfadfindereinrichtungen, Mitarbeit<br />
in Kindertagesstätten,<br />
Betreuung von Schulen im Bereich<br />
EDV.<br />
Durch Neuaufbau einer Abteilung<br />
für Garten- und Landschaftsbau<br />
konnte das Gesamtangebot<br />
für Arbeitslose<br />
erweitert werden.<br />
Im Dezember zog die Verwaltung<br />
von Jugend in Arbeit auf<br />
das renovierte Wohnschiff.<br />
Die AUE wurde am Anleger<br />
Jungfernstieg offiziell an die Alster Touristik GmbH<br />
übergeben.<br />
Alsterdampfer<br />
AUE
Die gemein-<br />
2005nützige Arbeit<br />
von Arbeitlosengeld<br />
II-Empfängern wurde<br />
gesetzlich neu geregelt<br />
durch § 16 SGB II<br />
Abs.3. Künftig überweist<br />
die ARGE die Arbeitslosen<br />
an den Beschäftigungsträger.<br />
Die begonnenen<br />
Projekte wurden<br />
Graffitientfernung fortgesetzt.<br />
Die Harburger Sicherheitskonferenz<br />
beauftragte Jugend in Arbeit mit der<br />
Entfernung von Graffitis. Dazu wurde ein umweltfreundliches<br />
Gerät an das Team übergeben.<br />
Die Barkasse HAFENDIREKTION erhielt wieder<br />
ihren ursprünglichen Namen SÜDERELBE. So war<br />
sie 1928 getauft worden. Die Arbeiten am Rumpf<br />
(unter anderem Einbau eines Bugstrahlruders) gingen<br />
dem Ende entgegen.<br />
Im August wurde die HETI nach dreijähriger Restaurierung<br />
wieder ins Wasser gesetzt und<br />
am 30. September für Probefahrten an die<br />
Stiftung Hamburg Maritim übergeben.<br />
Zwei Bürokaufleute und zwei Bootsbauer<br />
begannen mit der Ausbildung.<br />
Bei den Großschiffen lag der Schwerpunkt<br />
der Arbeiten in diesem Jahr auf der<br />
STETTIN, wo das „Hotel zur Schraube“<br />
ausgebaut wurde.<br />
Der Lotsenschoner No 5 ELBE kam für<br />
weitere Arbeiten ins Dock.<br />
Die HETI wurde offiziell an<br />
2006die Stiftung Hamburg Maritim<br />
übergeben.<br />
Die ELBE 5 ging mit neuer Maschine und<br />
neuen Kupferplatten am Rumpf wieder zu<br />
Wasser.<br />
An den 50er Kaischuppen, Kranen, Bahnen<br />
und Brücken wurde weiterhin gearbeitet.<br />
16 Kräne gilt es zu restaurieren. Der<br />
älteste davon, genannt „Langer Morgen“<br />
(Baujahr 1907) wurde bereits fertig restauriert,<br />
ebenso ein Kampnagelkran von 1959.<br />
Bei den Bahnen wurden der Waggon „Oppeln“, ein<br />
Kesselwagen und ein Rungenwagen fertiggestellt.<br />
Die originalgetreue Beschriftung übernahmen die<br />
„Freunde der historischen Hafenbahn e.V.“.<br />
In der Schule „In der Alten Forst“ wurde im Beisein<br />
der Senatorin Alexandra Dinges-Dierig die 40. neu<br />
eingerichtete Schulwerkstatt feierlich übergeben.<br />
Im August 2006 konnte das Kopfgebäude Australiastraße<br />
50 A durch die Stiftung Hamburg Maritim<br />
Probesegeln auf der HETI<br />
37<br />
an das Museum für Arbeit übergeben werden. Jugend<br />
in Arbeit hatte dort den Dachstuhl neu aufgebaut,<br />
das Dach eingedeckt, die Fenster und Türen<br />
grundsaniert und die komplette elektrische Anlage<br />
neu installiert.<br />
Die historische Wartehalle<br />
„Döns“ auf dem Ponton<br />
des Museumshafens Oevelgönne<br />
wurde repariert.<br />
Der Finkenwerder Fischkutter<br />
GRETA der Stiftung<br />
Hamburg Maritim kam zu<br />
Ausbesserungsarbeiten<br />
am Heck auf die Werft.<br />
Die Behörde für Wirtschaft<br />
und Arbeit ermöglichte<br />
die Einrichtung von<br />
<strong>Chronik</strong><br />
Restaurierter Waggon<br />
„Oppeln“<br />
außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen für benachteiligte<br />
Jugendliche. So konnten zwölf Ausbildungsplätze<br />
für Bootsbauer bei Jugend in Arbeit geschaffen<br />
werden.<br />
Der Nachbau eines römischen Fluß-<br />
2007 kriegsschiffes wurde im Januar auf Kiel<br />
gelegt. Beteiligt an dem Projekt sind außer Jugend<br />
in Arbeit die Universität Hamburg und die Kooperationspartner<br />
des Ausstellungsprojektes Imperium<br />
Konflikt Mythos - 2000 Jahre Varusschlacht.<br />
Die OLD LADY, ein Stückgutfrachter von 1958, traf<br />
in Hamburg ein. Sie ist das letzte fehlende Puzzleteil<br />
zum Hafenensemble auf dem Kleinen Grasbrook.<br />
Die Stiftung Hamburg Maritim hatte sie mit Sponso-
enhilfe von einem<br />
türkischen Reeder<br />
erwerben können,<br />
für den sie unrentabel<br />
geworden war.<br />
Gemeinsam mit dem<br />
Freundeskreis Bleichen<br />
wird Jugend<br />
in Arbeit das Schiff<br />
restaurieren. Im April<br />
wurde sie auf ihren<br />
ursprünglichen<br />
Namen BLEICHEN<br />
rückgetauft.<br />
MS BLEICHEN<br />
Die Congregation<br />
der Alster-Schleusenwärter<br />
plante aus Anlass ihres 25-jährigen Bestehens,<br />
der Stadt Hamburg eine Alsterschüte zum<br />
Geschenk zu machen und beauftragte Jugend in<br />
Arbeit mit dem Nachbau nach alten Vorlagen. Der<br />
Auftrag wurde von Auszubildenden ausgeführt und<br />
durch einen Sponsor finanziert.<br />
Im März wurde die Arbeitsmarktförderung in Hamburg<br />
erneut umgestellt. Die Teilnehmerzuweisungen<br />
von der ARGE gehen nun zunächst an die Hamburger<br />
Arbeit und werden von dort auf die Träger<br />
verteilt. Dabei ergaben sich erhebliche Anfangsschwierigkeiten,<br />
sodass Jugend in Arbeit weniger<br />
ALG II-Empfänger zugewiesen wurden als Plätze<br />
vorhanden waren.<br />
Liste der fertig gestellten Schulwerkstätten<br />
1 Schule von-Essen-Straße<br />
2 Schule Grellkamp<br />
3 Schule Tieloh<br />
4 Schule Bramfelder Dorfplatz<br />
5 Schule Mendelstraße<br />
6 Schule Am Heidberg, Fritz-Schumacher Allee<br />
7 Schule Königsstraße<br />
8 Schule Sportplatzring<br />
9 Schule Oldenfelde, Delingsdorfer Weg<br />
10 Schule Hummelsbüttel, poppenbüttler Stieg<br />
11 Schule Fischbeker Moor<br />
12 Schule Goosacker<br />
13 Schule Stübenhofer Weg<br />
14 Schule Regerstraße<br />
15 Schule Deepenhorn<br />
16 Schule Hirtenweg<br />
17 Schule Telemannstraße<br />
18 Schule Heinrich-Helbing-Straße<br />
19 Schule Hermannsthal<br />
20 Schule Osterbrook<br />
38<br />
Die drei Halbportalkräne des Kaispeichers A (zukünftige<br />
Elbphilharmonie) wurden mit dem Schwimmkran<br />
zu Jugend in Arbeit am Bremer Kai gebracht.<br />
Sie sollen bis 2009 restauriert werden.<br />
Mit dem Projekt Römerschiff nahm Jugend in<br />
Arbeit an der „Nacht des Wissens“ der Universität<br />
Hamburg teil.<br />
Die ARTEMIS absolvierte ihre erste Probefahrt.<br />
Im August begannen die Arbeiten an dem Halbportalkran<br />
auf Kampnagel.<br />
Wegen der Ankunft der MS BLEICHEN wurde der<br />
Standort für die Restaurierung<br />
der historischen<br />
Hafenbahn verlegt. Aus<br />
Gerüstrohren und Trapezblechen<br />
wurde eine<br />
neue Arbeitshalle eingerichtet.<br />
Der Waggon<br />
„Dresden“ und der Güterwagen<br />
„Ohe“ wurden<br />
fertiggestellt.<br />
Auch die drei Bogenbrücken<br />
wurden fertiggestellt<br />
und warten nun<br />
auf ihren Transport in<br />
die Hafencity.<br />
Das Kopfgebäude<br />
des Kaischuppens 52 A<br />
wurde außen und innen<br />
saniert.<br />
Kran auf Kampnagel<br />
21 Schule Kroonhorststraße<br />
22 Schule Arnkielstraße<br />
23 Schulische Erziehungshilfe Gangway e.V.<br />
24 Schule Friedrichstraße<br />
25 Schule Ernst Henning-Straße<br />
26 Schult Hegholtstraße<br />
27 Schule Röthmoorweg<br />
28 Schule Kirchwerder Hausdeich<br />
29 Schule Veermoorstraße<br />
30 Schule Fährstraße<br />
31 Schule Oppelner Weg<br />
32 Schule Denksteinweg<br />
33 Schule Sinstorf<br />
34 Schule Sengelmannstraße<br />
35 Schule Telemannhang<br />
36 Schule Kirchenhang<br />
37 Schule Weusthoffstraße<br />
38 Schule Bunatwiete/Maretstraße<br />
39 Schule Richard-Linde-Weg<br />
40 Schule in der Alten Forst<br />
41 Schule Am Walde<br />
42 Schule An der Glinder Au (in Arbeit)
Restaurierte Bogenbrücke für die Hafencity<br />
Im Herbst erhielt Jugend in Arbeit zwei Spenden:<br />
einen Krabbenkutter von privat und die 7mR Johann<br />
Anker Yacht TIJANA, Baujahr 1918, vom Freundeskreis<br />
„Rettet die Klassiker“.<br />
Vier Konstruktionsmechaniker der Fachrichtung<br />
Schiffbau begannen ihre Ausbildung.<br />
Das Expeditionsschiff FEUERLAND traf in Hamburg<br />
ein und wurde hinter der Holzhalle von Jugend<br />
in Arbeit an Land gesetzt. Es war auf den Falklandinseln<br />
entdeckt und von Buenos Aires bis Hamburg<br />
auf einem Containerschiff transportiert worden. Mit<br />
diesem eigens dafür gebauten Schiff startete Gunther<br />
Plüschow im Jahr 1927 in Büsum zur Fahrt nach<br />
Punta Arenas. Der Expeditionskutter soll nun von<br />
Jugend in Arbeit originalgetreu restauriert werden.<br />
Modell der Alsterschüte<br />
Am 18. Dezember wurde die Alsterschüte auf den<br />
Namen „ELSE“ getauft. Die feierliche Übergabe soll<br />
im Frühjahr 2008 stattfinden.<br />
Alle begonnenen Projekte laufen wei-<br />
2008ter: Die Arbeit an GRETA, CATARI-<br />
NA, SÜDERELBE, OTTO LAUFFER und TOGO,<br />
die einen Schaden an dem alten Jastram-Motor<br />
hat, ebenso wie die Arbeiten auf den Großschiffen,<br />
an den Kaischuppen, Kranen, Bahnen und an der<br />
BLEICHEN. In der Schule an der Glinder Au wird<br />
eine neue Schulwerkstatt eingerichtet. Zahlreiche<br />
ALG II-Empfänger sind im Einsatz.<br />
Allerdings könnte Jugend in Arbeit weit mehr Kräf-<br />
39<br />
<strong>Chronik</strong><br />
te beschäftigen und qualifizieren als zugewiesen<br />
werden.<br />
Am 1. Februar begannen 15 neue Bootsbau-<br />
Auszubildende auf der Werft. Sie werden zunächst<br />
für 18 Monate im Rahmen des Sonderprogramms<br />
Ausbildung finanziert und sollen dann in den ersten<br />
Arbeitsmarkt vermittelt werden.<br />
Am 31. März kam das Römerschiff erstmals ins<br />
Wasser. Anschließend wurde es zu Testfahrten an<br />
den Ratzeburger See transportiert. Die Taufe fand<br />
am 30. Mai an der Alster statt - inklusive „Römerla-<br />
Wässerung des Römerschiffes<br />
ger“. Zum 25. Geburtstag von Jugend in Arbeit und<br />
zum anschließenden Hafenfest wird es wieder in<br />
Harburg erwartet.<br />
Anfang Mai wurde die ARTEMIS nach dreizehn<br />
Jahren Bauzeit offiziell an die Stiftung Hamburg Maritim<br />
übergeben.<br />
ARTEMIS bei der Übergabe
Ausblick<br />
Auch sie sollen bald wieder unterwegs sein...<br />
40<br />
TAUCHER FLINT<br />
„Sanella“-Dampfspeicherlokomotive
Altenwerder Fischkutter CATARINA<br />
Finkenwerder Fischkutter GRETA<br />
41<br />
Expeditionsschiff FEUERLAND<br />
Ausblick
Ausblick<br />
Perspektiven schaffen - Tradition<br />
bewahren: nach diesem<br />
Motto hat Jugend in Arbeit 25<br />
Jahre lang Ausbildung und<br />
Qualifizierung mit sinnvollen<br />
und interessanten Projekten<br />
verbunden.<br />
Deshalb kann Jugend in Arbeit<br />
auch dazu beitragen, dass<br />
die HafenCity einen ganz<br />
besonderen Flair bekommt:<br />
Von Mitarbeitern des Vereins<br />
restaurierte historische<br />
Brücken und Stückgutkräne<br />
werden den Traditionsschiffhafen<br />
flankieren - wo auch einige<br />
der restaurierten Schiffe bald<br />
zu sehen sein werden.<br />
Vorstand<br />
Winfried Schwehn<br />
1. Vorsitzender<br />
Weitere Mitglieder:<br />
Michael Böddeker<br />
LOSR i.R. Carl-Heinz Doose<br />
Dr.Olaf Koglin<br />
Manfred Fraider<br />
Jugend in Arbeit Hamburg e.V.<br />
Dr. Claus Kemmet Reinhard Wolf Helmut Rohde<br />
Werner Peters<br />
Tim-Oliver Goldmann<br />
Helge Mordhorst-Boos<br />
Jochen Winand<br />
Förderverein Jugend in Arbeit Hamburg e.V.<br />
Vorstand: Winfried Schwehn (1. Vorsitzender), Rudolf Ehrenthal<br />
Weitere Mitglieder: Christine Hädelt, Ingrid Husmann, Dr. Claus Kemmet<br />
Klaus-Wilhelm Müller, Hans-Georg Schwenke, Reinhard Wolf<br />
42<br />
Geschäftsführung:<br />
Rudolf Ehrenthal
Impressum<br />
Festschrift zum 25jährigen Bestehen von Jugend in Arbeit Hamburg e.V. im Mai/Juni 2008<br />
Herausgeber: Jugend in Arbeit Hamburg e.V., Lotsestieg 4, 21079 Hamburg<br />
Texte: <strong>Andrea</strong> <strong>Seliger</strong>, Helene Buderus, Dr. Sabine Kuss<br />
Fotos: Mitarbeiter und Freunde von Jugend in Arbeit Hamburg e.V.<br />
Karte S. 8: Google Maps, Grafik S.23: Stiftung Hamburg Maritim, Grafik S.42 HafenCity GmbH<br />
Redaktion: <strong>Andrea</strong> <strong>Seliger</strong><br />
Druck: Elbe-Werkstätten, Hamburg<br />
43