Chronik - Andrea Seliger
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Museumspark<br />
Alte Bahnen mit neuer Aufgabe<br />
Kesselwagen aus den 20er Jahren<br />
Auch die Bahn gehört zum Hafenleben: Ehrenamtliche und ALG II-Empfänger<br />
restaurieren historische Lokomotiven und Waggons. Damit soll<br />
zukünftig der Warenumschlag demonstriert werden.<br />
Wo Schiffe,<br />
Kräne und<br />
Schuppen sind,<br />
darf die Bahn nicht<br />
fehlen: Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
wurden damit die Güter innerhalb des Hafens und<br />
ins Hinterland transportiert. Auch vor ihnen hat die<br />
technische Entwicklung nicht Halt gemacht - Dampfloks<br />
und Dampfspeicherloks wurden schon vor langer<br />
Zeit ausgemustert.<br />
Am Bremer Kai sind nun vier ehemalige Werk- und<br />
Hafenlokomotiven sowie 14 Waggons als technische<br />
Zeitzeugen zu besichtigen - darunter auch die 1937<br />
gebaute Tender-Dampflokomotive „Hobum 1“ und die<br />
„Sanella“ - Dampfspeicherlok der Margarinefirma. Sie<br />
sind bereits konserviert und sollen, soweit möglich,<br />
wieder betriebsfähig gemacht werden. Die Schienenfahrzeuge<br />
stammen aus dem 1994 abgebrannten<br />
Lokschuppen und „Eisenbahnmuseum“ in Wilhelmsburg<br />
und fanden im Sommer 2004 im Museumspark<br />
an der Australiastraße ihre neue Heimat. Zukünftig<br />
sollen die Besucher an Bahnen, Kränen und der MS<br />
BLEICHEN den Güterumschlag der Vor-Container-<br />
Ära sogar in Aktion erleben können. Dazu müssen<br />
am Bremer Kai noch weitere Gleise verlegt werden.<br />
Heimgekehrt: MS Bleichen<br />
Unter dem Namen OLD LADY kreuzte der 1958 auf der<br />
Nobiskrug-Werft in Rendsburg erbaute Stückgutfrachter<br />
zuletzt auf dem Schwarzen Meer. Er war einst von der<br />
Hamburger Reederei Gehrckens für die Ostseefahrt in<br />
Auftrag gegeben worden und kann 2200 Tonnen laden.<br />
Das Schiff sollte verschrottet werden, da es aufgrund seiner<br />
altmodischen Bauweise unrentabel geworden war.<br />
Dank vieler Spenden konnte die Stiftung Hamburg Maritim<br />
es für den Museumspark erwerben. Am 30. Januar<br />
2007 traf es in Hamburg ein, überführt von der letzten Besatzung.<br />
Es erhielt wieder seinen ursprünglichen Namen<br />
BLEICHEN. Inneneinrichtung und Zubehör sind zu 90<br />
Prozent originalgetreu. Deshalb konnten an Bord Szenen<br />
für den Film „Der Untergang der Gustloff“ gedreht werden.<br />
Jugend in Arbeit unterstützt den Freundeskreis Bleichen<br />
bei der Restaurierung des Schiffes.<br />
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Der Verein „Freunde der historischen Hafenbahn“<br />
betreibt und koordiniert die Restaurierung<br />
der Fahrzeuge. Jugend in Arbeit unterstützt dieses<br />
Projekt mit einem Anleiter und mehreren<br />
ALG II - Empfängern. Diese können sich dabei im<br />
Holz- und Metallbereich weiterqualifizieren. Sechs<br />
Waggons wurden bereits fertiggestellt.<br />
Werkstattwagen, Eigenbau auf Fahrgestell um 1890