Chronik - Andrea Seliger
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Am Rumpf der AUE<br />
19<br />
Metallwerkstatt<br />
Dampfschlepper, Schwimmbagger und Barkassen haben die Mitarbeiter<br />
des Metallbereichs wieder flottgemacht. Die benötigten Ersatzteile dafür werden dort teilweise selbst<br />
gefertigt. Hier kann jeder etwas lernen: Vom Rostklopfen bis zum Brennen und Schweißen.<br />
Mit der Restaurierung historischer Stahlschiffe<br />
hat sich der Metallbereich von Jugend in Arbeit<br />
einen Namen gemacht. Auszubildende lernen dort<br />
das Handwerk des Schiffbau-Konstruktionsmechanikers.<br />
ALG II-Empfänger qualifizieren sich in der<br />
Metallbearbeitung. Ein umfangreicher Maschinenpark<br />
steht zur Verfügung.<br />
Neuankömmlingen ohne Vorkenntnisse<br />
erklären Meister Heino Krüger und seine<br />
Kollegen erst einmal den Umgang mit den<br />
wichtigsten Werkzeugen wie Flex, Säge und<br />
Bohrmaschine. Eine einfache, aber wichtige<br />
Arbeit, bei der man schnell Erfolge sieht, ist<br />
das Entrosten. Wer gute Fortschritte macht<br />
oder schon Vorkenntnisse besitzt, kann sogar<br />
die Grundkenntnisse des Brennens und<br />
Schweißens lernen.<br />
Schweißer- oder Gabelstaplerschein<br />
In einem externen Kurs kann der Schweißerschein<br />
erworben oder die alle zwei Jahre<br />
vorgeschriebene Wiederholungsprüfung abgelegt<br />
werden. Andere Teilnehmer erwerben<br />
den Gabelstaplerschein, denn damit ist man<br />
bei der boomenden Logistikbranche gefragt.<br />
Der Meister ist oft auch der erste Ansprechpartner<br />
bei Problemen. Diese persönliche<br />
Ansprache ohne Leistungsdruck erleichtert<br />
vielen den (Wieder-)Einstieg in das Erwerbsleben.<br />
In Praktika bei Betrieben des ersten Arbeitsmarktes<br />
können sie dann zeigen, was sie gelernt haben.<br />
Dabei ergibt sich häufig eine Möglichkeit zur Anstellung.<br />
„Wenn man einen Guten hat, ist er schnell<br />
weg“, weiß Krüger.<br />
Bei der Restaurierung eines alten Stahlschiffes<br />
muss man sich mit den Verarbeitungsmethoden und<br />
dem Stand der Technik von vor 80 Jahren auseinandersetzen:<br />
Nieten statt Schweißnähte, Dampfmaschinen<br />
statt Diesel. Darin haben die Mitarbeiter der<br />
Zwischen Rost<br />
und Glanz<br />
Werft Erfahrung. Für eine kaputte Dampfmaschine<br />
lassen sich jedoch nicht einfach Ersatzteile bestellen,<br />
sie müssen selbst gefertigt oder in Auftrag gegeben<br />
werden.<br />
Wie lange eine Restaurierung dauert, hängt auch<br />
davon ab, wie viele Arbeitskräfte zur Verfügung<br />
stehen und wie qualifiziert diese schon sind. Feste<br />
Staatsdampfer SCHAARHÖRN<br />
Terminzusagen gibt es deshalb nicht. Den korrekten<br />
Ablauf der Arbeiten und die Einhaltung der Qualitätsstandards<br />
überwacht Dipl.-Ing. Peter Wurl, der<br />
bei Bedarf auch Konstruktionszeichnungen fertigt.<br />
Dass es sich um eine sinnvolle und interessante<br />
Arbeit handelt, motiviert die Teilnehmer. Schließlich<br />
können sie „ihr“ Schiff vielleicht später auf der Elbe<br />
oder beim Hafenfest in Harburg wiedersehen.<br />
Aktuelle Restaurierungsprojekte sind OTTO LAUF-<br />
FER, die Barkasse ZACHARIAS, die SÜDERELBE<br />
und der Eimerkettenbagger ALSTER.