Grußwort Beschäftigung von Arbeitslosen und die Ausbildung junger Menschen sind nicht organisierbar im luftleeren Raum, sie brauchen Handlungsrahmen, Inhalte – und am besten auch konkrete Ziele. Dass „Jugend in Arbeit Hamburg e.V.“ mit seinen Projekten über ein Vierteljahrhundert lang so erfolgreich war, ist untrennbar mit dem dabei verfolgten Ansatz verbunden, Förderangebote zu verknüpfen mit konkreten, spannenden Maßnahmen, die dem einzelnen Beschäftigten das Gefühl geben, gebraucht zu werden, auf ein übergeordnetes Ziel hin zu arbeiten. Am Anfang hatten Zufälle und unverrückbare Rahmenbedingungen gestanden: Zufällig siedelte sich der neu gegründete Träger auf dem Gelände einer pleite gegangenen Werft an, zugleich wurde den frischgebackenen Werftherren eingeschärft, sie dürften gern alles mögliche machen, nie aber in Konkurrenz zum gewerblichen Arbeitsmarkt treten. Was lag näher – oder was blieb da noch übrig – als sich um die Restaurierung hoffnungslos heruntergekommener Schiffe zu kümmern, die niemand mehr anfassen wollte? So wurde eher zufällig das erste historische Schiff restauriert, der ausgemusterte Fördedampfer STADT KIEL. Nach diesem Gesellenstück wagte man sich an das erste wirklich ehrgeizige Projekt, den Hamburger Staatsdampfer SCHAARHÖRN. Dessen grundlegende Restaurierung dauerte von 1990 bis 1995, wobei rund 120 ABM-Kräfte Beschäftigung fanden. Dass dieser noble Dampfer nicht nur fertig wurde, sondern sogar aktiv betrieben werden konnte und längst zu einer Hamburger Ikone geworden ist, sollte beispielgebend für eine ganze Reihe ähnlich angelegter Projekte werden. Immer ging es um alte Schiffe mit Denkmalwert und mit Bezug zur Hamburger Geschichte, angeschafft als bessere Wracks, von Langzeitarbeitslosen und Lehrlingen in jahrelanger Arbeit restauriert, schließlich als aktive Museumsschiffe mit eigenem Förderverein von ehrenamtlichen Crews betrieben. Im Frühjahr 2008 wurde nach fast 14jähriger Restaurierung endlich auch die historische Kreuzeryacht ARTEMIS fertig, das mit Abstand anspruchsvollste 6 Maritimes Erbe als Jobmotor Projekt in der Geschichte von „Jugend in Arbeit“. Längst sind inzwischen die ABM-Maßnahmen alten Stils umgewandelt in „Ein-Euro-Jobs“, und die einst komfortable finanzielle Ausstattung der Projekte ist dahin. Die großen Maßnahmen der letzten Jahre wären ohne starke Partner nicht mehr realisierbar gewesen. Um die vielen gemeinnützig organisierten Schiffsprojekte zusammen zu halten, wurde 2001 die Stiftung Hamburg Maritim gegründet und dieser das Eigentum an den Schiffen bzw. Restaurierungsprojekten übertragen. Fortan kümmerte sich die Stiftung um die Einwerbung von Spenden und führte die Bauaufsicht bei den Restaurierungen, so dass man sich bei „Jugend in Arbeit“ voll auf die handwerkliche Umsetzung und die sozialen Aufgabenfelder kümmern konnte. Im gleichen Maße wie die Fachkräfte in den Beschäftigungsprojekten abnahmen, musste die Stiftung die Restaurierungsmaßnamen mit bezahlten Fachkräften flankieren. Die enge Kooperation mit der schnell wachsenden Stiftung bescherte „Jugend in Arbeit“ auch den Eintritt in ganz andere Arbeitsfelder. Nachdem die Stiftung 2002 die historischen Kaischuppen 50 – 52 übernommen hatte, entwickelten sich bei deren baulicher Restaurierung neue große Beschäftigungsmaßnahmen. Zusätzliche werden auf dem im Freihafen gelegenen Gelände der Stiftung eine Reihe historischer Hafenkräne und drei Bogenbrücken restauriert für die HafenCity GmbH, die Kooperationspartner für diese Projekte ist. Anfang 2007 gelang der Stiftung Hamburg Maritim die Rettung eines einmaligen Frachtschiffs mit Hamburger Tradition: Unter dem Namen OLD LADY kam der alte Gehrckens-Frachter BLEICHEN aus der Türkei zurück in seinen Heimathafen. Liegeplatz sind die 50er Schuppen, die sich allmählich zu einem Hafenmuseum entwickeln. Und wie soll es anders sein: Auch an der BLEICHEN sind die Beschäftigten von „Jugend in Arbeit“ längst aktiv geworden und werden auch dieses 50 Jahre alte Schiff wieder flott machen helfen! Joachim Kaiser, Stiftung Hamburg Maritim
7 Inhalt Über uns 8 Jobcenter 10 Ausbildung 12 Bootsbau 14 Tischlerei 16 Römerschiff 17 Elektrobereich 18 Metallwerkstatt 19 Schulwerkstätten/Dienstleistungen 20 Museumspark Kleiner Grasbrook 22 Großschiffe 25 <strong>Chronik</strong> 26 Ausblick 40